Autor Thema: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele  (Gelesen 202179 mal)

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Offline Metamorphose

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1875 am: 20.03.2024 | 15:34 »
Für mich ist das Gewinnen total egal. Mir ist es wichtiger, dass ich das Spiel thematisch spiele. Ich versuche auch gerne Extremstrategien, einfach um zu schauen ob es funktionieren würde. Falls jemand total Punktemässig davonrennt und ich keine Chance habe aufzuholen, dann funke ich dem gerne dazwischen - vielleicht gewinnt dann ein anderer. Da bin ich böse, ja ;)

Es hat mir zweimal ausgemacht, dass ich ein Spiel verloren habe. Das erste Mal war Game of Thrones, wir waren beim Aufbau und einer den ich zuvor nicht kannte, kam zu spät zur Runde. Das Spiel geht relativ lange und wir mussten da rumwarten. Er kam dann und kommentierte jegliche Züge von mir, wie man es doch hätte besser machen können. Dies verlangsamte unter anderen das Spiel. Er sagte meine vernichtung voraus und setzte dann alles daran. Die anderen wollten möglichst neutral spielen, so war ich dann nach 3 Stunden aus dem Spiel raus. Ich ging dann, dass Spiel ging 3 Stunden länger und er gewann dann auch. Das zweite Mal war es beim Ringkrieg, als mich meine Frau komplett ins Messer laufen lies - was sie gut gemacht hat. Ich war mir da echt Siegessicher und sie nutzte diesen Gedanken aus :D

Ansonsten ob gewinnen oder verliere ist wie gesagt egal, für mich zählt einerseits das gemeinsame Spiel als was soziales zu erleben, im Besten falle mit humor... und andererseits auch ein Spiel zu lernen, hinter die Mechanik zu kommen und versuchen das thematisch zu spielen. Manchmal will ich auch ein Spiel fühlen, bei Heat zum Beispiel einfach mit der Geschwindigkeit gamblen macht mir schon Spass. Ich mag auch sehr gerne Brettspiele, die einen hohen strategischen Anteil haben und optional einen Glücksteil, wie beispielsweise Ein Fest für Odin.
« Letzte Änderung: 20.03.2024 | 15:36 von Metamorphose »
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1876 am: 21.03.2024 | 00:22 »
Ein Spiel fühlen ist eine schöne Metapher.

Geht vielleicht in die Richtung von "aus dem Bauch spielen"?
Mir kommt es so vor, als ob ich mehr Spaß an Spielen habe, die man gut so spielen kann. Ist aber halt auch eine Herangehensweise - wer mehr analysiert, mehr Zeit auf seine Züge verwendet, der wird höhere Gewinnchancen haben.

Jedenfalls gibt es vermutlich einen großen Unterschied zwischen Leuten, die Spiele durchrechnen wollen und Leuten, die das nicht wollen. Und bevorzugte Spiele hängen vermutlich auch davon ab.
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Offline flaschengeist

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1877 am: 23.03.2024 | 14:10 »
Meinem Eindruck nach sind eine stark unterschiedliche Haltung zum Wettstreit einerseits und eine unterschiedliche Spielstärke eine große Gefahr für Spaß am Spieltisch.
Die Lösung können Spiele mit höherem Glücksfaktor und geringerer Spieldauer sein. Und natürlich die Wahl geeigneter Spielpartner.

Ich spieler auch lieber kooperativ, besonders wenn Leute am Tisch sitzen, denen Gewinnen sehr wichtig ist - das erzeugt fast immer eine suboptimale Atmosphäre. Zum Glück gibt es mittlerweile eine Menge kooperative Spiele unterschiedlicher Schwierigkeit und Länge, die einen Heidenspaß machen. Spontan fallen mir z.B. ein: Spirit Island, Pandemic (Legacy), Paleo, Arkham Horror und Iron Kingdoms: Die Unterstadt & Witwerwald.

Wenig kompetetive Dynamik hatten wir zudem bei Spielen wie Federkleid oder Ultraquest, in denen es am Ende zwar einen Sieger gibt, aber du völlig ohne Aktionen gegen andere Spieler auskommst und jeder eher so vor sich hin spielt.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1878 am: 1.04.2024 | 15:21 »
Ich hasse Crowdfundings. Alles an Crowdfundings ist komplett gestört.

Aktueller Fall: Ich will Cyclades haben, und zwar die neue Version. Es gibt sie auf Kickstarter, aber ich habe das CF freilich verpasst, klar. Nun dachte ich mir: Da gibts ja einen Button mit Late Pledge, also wirds nach dem Ablauf des CF noch eine Möglichkeit geben, am CF teilzunehmen. Man kann sich daran erinnern lassen, wenn der Late Pledge startet. Be notified when late pledge starts. Also gut, dann soll es so sein.

Meine Gedanken und Erlebnisse folgen nun in unsortierter Reihenfolge:

a) Warum UM ALLES IN DER WELT gibts nach dem Ablauf des Crowdfundings noch eine Einkaufsmöglichkeit? Das ergibt überhaupt keinen Sinn? Entweder es ist Schluss oder nicht?
b) Das CF läuft auf Kickstarter, irgendwelche ominösen Sachen sind kickstarter-exklusiv, aber um daran teilzunehmen, musste ich einen Account bei Gamefound machen. Eh? Was? Bitte was? Ich kapiere gar nix mehr.
c) Ich konnte jetzt heute einfach einen Pledge abgeben, also zu deutsch: Ich konnte das Spiel bestellen. Also nach dem Ablauf des CFs und vor der Möglichkeit zum Late Pledgen. Ich konnte mich da einfach einklinken, kein Problem. Einfach so. Sind alle gehirntot? Das ergibt NULL SINN!
d) Ich wollte ausnahmsweise mal den Miniaturen-Ramsch als Komplettpaket haben, weil das muss halt so sein mit dem Monstern usw. auf dem Brett. Frei nach Jesus: Richtet nicht über mich, auf dass ihr nicht selbst gerichtet werdet!
Jetzt war das Angebot mit den ganzen Extras und so so dermaßen wirr, dass ich fast 100 Euro für eine zusätzliche "Box mit Plastikminiaturen" ausgegeben hätte, weil sich mir nicht erschlossen hatte, dass das beim normalen Spiel einfach mit dabei so ist. Aber das ergibt doch auch null Sinn? Warum sollte man dann diese Miniaturenbox nochmal extra kaufen? Sind alle blöd? Bin ich blöd?
e) Das Spiel wurde erworben und das Geld überwiesen. Wetten, ich muss noch auf eine pledge manager Mail warten, um dann im pledge manager nochmal nachzupledgen oder zu pledgeaktualisieren oder was auch immer das für ein Quark ist?

Ich will doch nur EIN SPIEL BESTELLEN.

An irgendeinem Zeitpunkt ist die Welt mega aus der Bahn geflogen, meine geliebten Freude. Wir leben in einer Timeline des Irrsinns.

Wenn die Box jemals bei mir eintrudeln sollte, verbrenne ich sie ungeöffnet im Garten, nur um einigermaßen die Kontrolle über mein Leben zu behalten.
« Letzte Änderung: 2.04.2024 | 10:14 von Megavolt »

Offline Sashael

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1879 am: 1.04.2024 | 15:40 »
Kontrolle erlangst du nur zurück, wenn du die Box öffnest und jeden Bestandteil einzeln vernichtest.

Nach Größe und dann nach Bezeichnung alphabetisch sortiert.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1880 am: 1.04.2024 | 15:44 »
Das schaffe ich, vorausgesetzt, ich darf währenddessen unablässig laut schreien.

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1881 am: 1.04.2024 | 21:17 »
An irgendeinem Zeitpunkt ist die Welt mega aus der Bahn geflogen, meine geliebten Freude. Wir leben in einer Timeline des Irrsinns.

Ja, absolut.
Denke, das war so um 2015.
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Offline YY

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1882 am: 1.04.2024 | 22:19 »
Das schaffe ich, vorausgesetzt, ich darf währenddessen unablässig laut schreien.

Lumpen anziehen und Haare raufen nicht vergessen.

Ich selbst habe für den Kickstarter(& Co.)-Firlefanz anscheinend zu wenig FOMO.
Wenn es mir nicht hinreichend einfach gemacht wird, über reguläre Vertriebskanäle irgendwem Geld nachzuwerfen, kann ichs auch nicht ändern. Brauchen tu ich davon einerseits eh nichts und andererseits ist mir bislang kaum was tatsächlich durch die Lappen gegangen, was auch im Rückblick die Anschaffung wert gewesen wäre.

Da ist es in meinen Augen eher ein Problem, dass der auch nicht mehr so ganz neue große PoD-Zugänglichkeitsvorteil bei Büchern und damit auch Rollenspielen im Brettspielsektor mal so gar nicht gegeben ist - wie auch?
Was einmal weg ist vom Fenster, bleibt i.d.R. auch weg, da ist es egal, ob es KS-exklusiv war, der Hersteller irgendwann die Füße von sich gestreckt hat oder einfach zu viel Zeit nach Produktionsende vergangen ist.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1883 am: 2.04.2024 | 10:03 »
Immerhin gibt es heuzutage einen wilden Gebrauchtspielemarkt, der kann die schlimmsten Schmerzen lindern. Die Leute lassen sich nicht mehr in 100% aller Fälle mit ihren Sammlungen beerdigen.

Wenn ich immer diese Brettspielwohnungen sehe mit den Brettspielschrankwänden, da muss auch dringend mal noch eine Theorie her, was das eigentlich soll. Sind das Memorabilien? Ist das Kitsch (im Sinn von: soll würdevoll wirken, tut es aber nicht)? Sind das Band-Shirt-artige Selbstattributierungsversuche? Ist das ein neobürgerliches Sediment?

Weil Statussymbole sinds eher nicht für mein Gefühl.
« Letzte Änderung: 2.04.2024 | 10:17 von Megavolt »

Offline Dreamdealer

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1884 am: 2.04.2024 | 14:32 »
Zum Crowdfunding Rant kann ich es am besten mit den Worten von Ted Lasso antworten: Be Curious, Not Judgmental.

Mit einem winzigen Aufwand an Recherche könnte man alle offenen Fragen relativ einfach beantworten, ist aber halt auch ein wenig Arbeit...

a.) Crowdfunding = Finanzierung eines Projektes bis zum Ablauf der Deadline - danach "normaler" Absatz (ohne KS Tax)
b.) Crowdfunding ungleich Pledgemanager (auch wenn die Plattformen es zunehmend beides machen)
c.) pledgen/unterstützen ist halt nicht bestellen / evtl. ist der Crowdfunder langsamer als der Pledgemanager
d.) -
e.) Versand + Einfuhrumsatzsteuer - ist halt so

Zitat
Ich will doch nur EIN SPIEL BESTELLEN.
Dann sollte man warten, bis das Spiel im normalen Handel ist, denn Crowdfunding oder einen Latepledge abgeben ist eben nicht bestellen.
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Offline YY

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1885 am: 2.04.2024 | 19:36 »
Wenn ich immer diese Brettspielwohnungen sehe mit den Brettspielschrankwänden, da muss auch dringend mal noch eine Theorie her, was das eigentlich soll.

Wie bei so vielem anderen Kram dienen die dem wohligen Gefühl, das man bei der Vorstellung bekommt, man würde das tatsächlich mal benutzen.
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Offline Chobe

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1886 am: 4.04.2024 | 12:54 »
Ich hasse Crowdfundings. Alles an Crowdfundings ist komplett gestört.

Aktueller Fall: Ich will Cyclades haben, und zwar die neue Version. Es gibt sie auf Kickstarter, aber ich habe das CF freilich verpasst, klar. Nun dachte ich mir: Da gibts ja einen Button mit Late Pledge, also wirds nach dem Ablauf des CF noch eine Möglichkeit geben, am CF teilzunehmen. Man kann sich daran erinnern lassen, wenn der Late Pledge startet. Be notified when late pledge starts. Also gut, dann soll es so sein.

Meine Gedanken und Erlebnisse folgen nun in unsortierter Reihenfolge:

a) Warum UM ALLES IN DER WELT gibts nach dem Ablauf des Crowdfundings noch eine Einkaufsmöglichkeit? Das ergibt überhaupt keinen Sinn? Entweder es ist Schluss oder nicht?
b) Das CF läuft auf Kickstarter, irgendwelche ominösen Sachen sind kickstarter-exklusiv, aber um daran teilzunehmen, musste ich einen Account bei Gamefound machen. Eh? Was? Bitte was? Ich kapiere gar nix mehr.
c) Ich konnte jetzt heute einfach einen Pledge abgeben, also zu deutsch: Ich konnte das Spiel bestellen. Also nach dem Ablauf des CFs und vor der Möglichkeit zum Late Pledgen. Ich konnte mich da einfach einklinken, kein Problem. Einfach so. Sind alle gehirntot? Das ergibt NULL SINN!
d) Ich wollte ausnahmsweise mal den Miniaturen-Ramsch als Komplettpaket haben, weil das muss halt so sein mit dem Monstern usw. auf dem Brett. Frei nach Jesus: Richtet nicht über mich, auf dass ihr nicht selbst gerichtet werdet!
Jetzt war das Angebot mit den ganzen Extras und so so dermaßen wirr, dass ich fast 100 Euro für eine zusätzliche "Box mit Plastikminiaturen" ausgegeben hätte, weil sich mir nicht erschlossen hatte, dass das beim normalen Spiel einfach mit dabei so ist. Aber das ergibt doch auch null Sinn? Warum sollte man dann diese Miniaturenbox nochmal extra kaufen? Sind alle blöd? Bin ich blöd?
e) Das Spiel wurde erworben und das Geld überwiesen. Wetten, ich muss noch auf eine pledge manager Mail warten, um dann im pledge manager nochmal nachzupledgen oder zu pledgeaktualisieren oder was auch immer das für ein Quark ist?

Ich will doch nur EIN SPIEL BESTELLEN.

An irgendeinem Zeitpunkt ist die Welt mega aus der Bahn geflogen, meine geliebten Freude. Wir leben in einer Timeline des Irrsinns.

Wenn die Box jemals bei mir eintrudeln sollte, verbrenne ich sie ungeöffnet im Garten, nur um einigermaßen die Kontrolle über mein Leben zu behalten.

Das ergibt alles Sinn.
Ein Kickstarter ist die Finanzierung.. Punkt. Wird der Betrag nicht erreicht, gibt es kein Spiel.
Endet der KS, ist das schonmal sicher.

Nachdem wohl ziemlich viele Leute das kleine KS-Zeitfenster regelmässig verpassen oder genau in der Zeit nicht mitmachen können oder wollen und trotzdem aber Interesse an dem Spiel haben, wurde der LatePledge eingeführt. Meistens zu schlechteren Konditionen oder teurer als die direkte KS-Teilnahme.
Jetzt sind die Tools von KS für all das, was danach bis zur Abwicklung passiert, wirklich nicht die besten.
Meine ersten unterstützten Projekte liefen über Umfragen und das interne Nachrichtensystem, bei dem ich ein paar Mal knapp dran war, meinen Pledge nicht zu bekommen, weil div. Bestätigungen und Adressaktualisierungen einfach nicht bei mir ankamen... Also wurde das irgendwann ausgelagert auf andere Plattformen mit mehr Kompetenz, z.B. CrowdOx. Dann ist auch die gesamte Abwicklung mit den LatePledges, Pledge- und Adressänderungen kein Problem mehr. Und wie fast immer heutzutage: Eine weitere Plattform, ein weiterer Account.
Der Pledge-Manager startet oft aber nicht unmittelbar nach Ende des KS. Ich vermute einfach mal, dass einige der für den KS veranschlagten Zahlen noch einem Reality-Check unterzogen werden, z.B. konkrete Deals für Transporte etc. ausgehandelt werden, bevor man diesen nächsten Schritt einrichtet.

Tja, und einen Pledge kann man eben jederzeit verkaufen, der stammt ja aus dem Kickstarter, der Finanzierung, und ist erstmal unabhängig vom LatePlede und Pledge-Manager.
....quasi wie eine Aktien-Option. :)

Aber ja, da man den ganzen Account aber nicht übertragen kann bzw. 'erwirbt', fand ich das schon immer sehr merkwürdig. Ich soll jetzt bezahlen, um mich darauf zu verlassen, dass eine Privatperson in ihrem Account meine Adresse als Empfänger angibt und im Pledge-Manager alles richtig einstellt... wtf? ...weird.
« Letzte Änderung: 4.04.2024 | 13:00 von Chobe »

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1887 am: 4.04.2024 | 13:02 »
....quasi wie eine Aktien-Option. :)

Rrrr... da werde ich gleich ganz wuschig, wenn du so mit mir sprichst! Puts, calls, 0dte, dann bin ich auf jeden Fall dabei, Hauptsache balls to the wall!  ~;D

Ja, ne, ich VERSTEHE es ja schon. Es ist trotzdem alles super schräg. Aber ich bin ja lernfähig: Ich höre so ein bisschen aus den rantkritischen Beiträgen heraus, dass die Spiele auch im normalen Vertrieb zu haben wären? Aber das ist doch gar nicht sicher, oder? Oder doch?

Da könnt ihr mir jetzt echt mal helfen: Meinem Verständnis nach macht man Kickstarter, um die komischen Extragoodies zu kriegen (also Plastikkram normalerweise) und damit man das Spiel ÜBERHAUPT bekommt, oder sehe ich das falsch? Kann man wohl immer einfach abwarten?

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1888 am: 4.04.2024 | 13:19 »
Ist halt immer die Frage, wieviel Aufwand und wieviel Parallel-Hobby man betreiben möchte, um ein Spiel zu kaufen.

Eine Art Vorbestellung ist für mich gerade noch OK. Wenn ich über Monate oder Jahre diverse Plattformen und Accounts im Blick behalten muss, hört für mich der Spaß auf. Ich mache dann was anderes.
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1889 am: 4.04.2024 | 13:23 »
Mal eine allgemeine - und tendentiell etwas blöde - Frage: Wenn ihr euch zu Spielzeiten ("wie lange dauert ein Spiel") äußert, habt ihr dann irgendwann mal auf die Uhr geschaut und euch das gemerkt? Oder ist das geschätzte bzw. gefühlte Zeit? Und habt ihr dabei ein Bewusstsein dafür, dass vieles von den Mitspielern und der Konstellation am Tisch abhängt?

(Hintergrund: ich wundere mich seit Jahren über die Vielzahl völlig unrealistischer, eigentlich immer viel zu knapp bemessener, Zeitangaben. Und ich würde gern noch besser verstehen, wo die herkommen).
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1890 am: 4.04.2024 | 13:35 »
Bei uns beginnen die Spielabende immer zur gleichen Zeit, also kann man am Ende mit einem Blick auf die Uhr gut sehen, wie lange es gedauert hat. Störvariablen usw. gibts immer, klar.

Online schneeland

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1891 am: 4.04.2024 | 14:27 »
So oft komme ich gar nicht in Verlegenheit, etwas zu Spielzeiten zu sagen. Im Zweifelsfall sind es bei mir aber grob über den Daumen gepeilte Werte - ich schaue zwar hin und wieder nach einer Spielrunde auf die Uhr, aber das reicht dann höchstes für Einteilungen wie eine halbe Stunde, eine Stunde, zwei bis drei Stunden, etc.
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Offline Chobe

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1892 am: 4.04.2024 | 16:13 »
Rrrr... da werde ich gleich ganz wuschig, wenn du so mit mir sprichst! Puts, calls, 0dte, dann bin ich auf jeden Fall dabei, Hauptsache balls to the wall!  ~;D

Ja, ne, ich VERSTEHE es ja schon. Es ist trotzdem alles super schräg. Aber ich bin ja lernfähig: Ich höre so ein bisschen aus den rantkritischen Beiträgen heraus, dass die Spiele auch im normalen Vertrieb zu haben wären? Aber das ist doch gar nicht sicher, oder? Oder doch?

Da könnt ihr mir jetzt echt mal helfen: Meinem Verständnis nach macht man Kickstarter, um die komischen Extragoodies zu kriegen (also Plastikkram normalerweise) und damit man das Spiel ÜBERHAUPT bekommt, oder sehe ich das falsch? Kann man wohl immer einfach abwarten?
Unterschiedlich. EIGENTLICH(!) ist KS dazu da, Dinge zu ermöglichen, die es ohne KS nicht geben würde, bei Spielen z.B. Dungeon Degenerates.
Aber mittlerweile steckt da so viel Geld, Gier und ein FOMO-Publikum drin, dass Firmen wie z.B. CMON sich darauf spezialisiert haben, da jedesmal so ein Maximum an Kohle zu generieren, die sie zum Produzieren ihrer Spiele eigentlich überhaupt nicht bräuchten.
Um dann noch den Anreiz zu schaffen, ist die KS Version mindestens mal günstiger (habe gerade selbst Ascending Empires: Zenith Edition für 100 statt den späteren 135 Retail-EUR vorbestellt..) oder hat eine in Kilogramm gemessene Menge an Zusatzkram mit dabei oder ist deluxifiziert bis zum Gehtnichtmehr.

Und auch was den Retail angeht: Unterschiedlich. Manche Spiele sind auch heute noch KS-exklusiv - eben genau jene, die wirklich von der Schwarmfinanzierung abhängig sind. Da wird dann zwar auch meist mehr produziert und evtl. dann über ein paar Händler abverkauft, aber wenn's vorbei ist, ist's vorbei. Manchmal betrifft das auch nur die Erweiterungen, manchmal (wenn noch mehr Methode dahintersteckt) nur ein PAAR der verfügbaren Erweiterungen... damit wirft man die FOMO-Angel noch ein bißchen weiter aus...

Im deutlich kleineren Maßstab gab es das allerdings auch schon vor KS: Mein Messe-Exemplar von Space Alert z.B. hat Glas- statt Holzmaterialien.. später im Retail gab es nur noch zweiteres.
« Letzte Änderung: 4.04.2024 | 16:15 von Chobe »

Offline YY

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1893 am: 4.04.2024 | 19:43 »
Kann man wohl immer einfach abwarten?

Immer nicht, aber meistens.

Der KS-exklusive Nippes ist i.d.R. genau das, weil man sonst die "normalen" Kunden damit verschreckt, was sie alles nicht kriegen.
Oder der exklusive Kram kommt doch später noch nach.

Aber ja, das eine oder andere Spiel ist dann doch komplett KS-exklusiv und daher im Nachgang nur aus zweiter Hand zu kriegen. Das ist aber gefühlt sehr selten geworden.
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Offline Harry

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1894 am: 4.04.2024 | 23:07 »
Mal eine allgemeine - und tendentiell etwas blöde - Frage: Wenn ihr euch zu Spielzeiten ("wie lange dauert ein Spiel") äußert, habt ihr dann irgendwann mal auf die Uhr geschaut und euch das gemerkt? Oder ist das geschätzte bzw. gefühlte Zeit? Und habt ihr dabei ein Bewusstsein dafür, dass vieles von den Mitspielern und der Konstellation am Tisch abhängt?

Wir fangen auch immer um 20.30 Uhr an, daher kann ich die Spielzeiten auch recht genau einschätzen - und wir liegen immer mindestens 50%, eher 100% über der Angabe auf der Packung, die in meinen Augen für Leute gilt, die das Spiel mindestens 30 Partien gespielt haben und nicht an analyse-Paralyse leiden  ::) .

Eine Zeit lang habe ich den Timer von bgstats mitlaufen lassen, aber da bin ich nicht zuverlässig genug. Wenn ich ein Smartphone nutzen würde, würde ich das vermutlich häufiger machen.
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Offline Colgrevance

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1895 am: 4.04.2024 | 23:31 »
Mal eine allgemeine - und tendentiell etwas blöde - Frage: Wenn ihr euch zu Spielzeiten ("wie lange dauert ein Spiel") äußert, habt ihr dann irgendwann mal auf die Uhr geschaut und euch das gemerkt? Oder ist das geschätzte bzw. gefühlte Zeit? Und habt ihr dabei ein Bewusstsein dafür, dass vieles von den Mitspielern und der Konstellation am Tisch abhängt?

(Hintergrund: ich wundere mich seit Jahren über die Vielzahl völlig unrealistischer, eigentlich immer viel zu knapp bemessener, Zeitangaben. Und ich würde gern noch besser verstehen, wo die herkommen).

Ich habe mir angewöhnt, zu Beginn und Ende einer Partie auf die Uhr zu schauen, da die (realistische) Spielzeit für mich relevant für die zukünftige Auswahl ist. Ich berücksichtige dabei bewusst nicht die Zeiten für Auf-/Abbau und Regelerklärung.

Da ich häufig mit denselben Mitspielern zocke, weiß ich aber auch, dass wir recht langsam spielen - wir versuchen, die Regeln korrekt zu spielen (und schauen daher zur Sicherheit bei neuen Spielen öfter mal im Regelbuch nach), überlegen alle recht lange und quatschen sonst natürlich auch neben dem Spiel ganz gerne. Ich habe auch schon mit Leuten gespielt, die nicht lange analysieren, sondern ihre Züge relativ schnell abhandeln, so dass die offiziellen Zeitangaben ungefähr hinkommen, aber das ist in meinem Bekanntenkreis die absolute Ausnahme. Das waren meist Leute, die entweder kein großes Interesse am Spiel hatten oder es sehr gut kannten, so dass sie nicht lange überlegen mussten.

Offline Skeeve

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1896 am: 4.04.2024 | 23:46 »
und wir liegen immer mindestens 50%, eher 100% über der Angabe auf der Packung,

Ach, das hatten wir doch schon vor 30 Jahren gesagt: die Angaben auf der Packung verdoppeln und schon passt es... hat sich da nichts ge- und verändert?
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Offline Nazir ibn Stonewall

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1897 am: 5.04.2024 | 13:56 »
Nein, das ist auch meine Leitlinie und die passt meist sehr gut.
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1898 am: 5.04.2024 | 15:07 »
Dankeschön!

Sehr interessant; deckt sich weitgehend mit meinen Vermutungen, bzw. ist teils sogar noch etwas pessimistischer.

Nun frage ich mich weiterhin, wo die teilweise überaus optimistischen Einschätzungen dann herkommen, die man liest und hört.
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Online schneeland

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1899 am: 5.04.2024 | 15:20 »
Nun frage ich mich weiterhin, wo die teilweise überaus optimistischen Einschätzungen dann herkommen, die man liest und hört.

Vielleicht von Leuten, die relativ casual spielen oder mit weniger als der Maximalspielerzahl? Wenn wir in der Familie mit 3 Leuten Azul oder Cascadia spielen, kommen z.B. die 30-45 bzw. 30-60 Minuten Spielzeit schon hin.
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