Autor Thema: Pen and Paper vs. Rollenspiel  (Gelesen 2891 mal)

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Offline Kurna

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #50 am: 31.03.2023 | 17:41 »
Vier Präsenzrollenspieler, ein Distanzrollenspieler. :)
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Offline Megavolt

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #51 am: 31.03.2023 | 17:43 »
Also 4P1D?  ~;D

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Offline YY

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #52 am: 31.03.2023 | 23:26 »
witzig das du erst mir Scheuklappen unterstellst und "du darfst nicht von dir auf andere schließen" aber dann mit dem "du hast Scheuklappen" Argument genau DAS machst.

Das war nicht auf dich gemünzt, sondern auf die Spieler, die sich direkt auf ihr erstes und einziges System eingeschossen haben.
Ob "die jungen Leute" heute radikaler nur D&D spielen wollen als damals der Durchschnittsspieler DSA, kann ich eben nicht sagen, weil mir von damals der Vergleich total fehlt.
Da gabs immer auch anderes und es wurde viel probiert, aber der Normalfall war das nicht.
Heute ist das für mich kein Zufall mehr wie damals im Freundeskreis - wer absolut nur D&D spielen will, braucht halt einen anderen SL und nicht mich.

Du sagst selber "bei mir war es exotisch" da du Zugriff auf größere Hobby Läden hattest. Selbst mit den zwei US Kasernen in Schweinfurt und Bamberg hatten wir dennoch keinen Spielleladen der groß Rollenspiele abseits DSA geführt hat in den 90ern.

Den besagten Laden übersieht man recht leicht, aber das Ami-Nest war die Airbase Ramstein, da sind die Verhältnisse dann doch etwas anders als bei einer normalen Kaserne.
Dementsprechend gabs im Laden natürlich D&D satt, aber auch Shadowrun, CP2020, Twilight: 2000 und was damals noch so aktuell war.


Das Darstellen der Fiktion (gänzlich oder teilweise) auf dem Bildschirm reicht mir allein nicht als entscheidendes Kriterium für ein Videospiel.

Ja, allein reichts nicht und als hartes Kriterium ist es für eine Abgrenzung auch eher untauglich. Schließlich besteht das ganze Online-Gedöns zu einem ansehnlichen Teil aus visueller Darstellung.

Aber je ausgefeilter und "mächtiger"/vielseitiger die Darstellungsmöglichkeiten werden, um so eher entsteht auf beiden Seiten des virtuellen SL-Schirmes der Anspruch, möglichst viel optisch und akustisch darzustellen.
Andersrum finden dann Sachen, die nicht darstellbar sind, nur sehr reduziert bis gar nicht mehr statt.

Das wird in meinen Augen ab einem gewissen Punkt schon in aktuellen VTTs eine feststellbar andere Spielform als altmodisches P&P, wo der allergrößte Teil im Kopf stattfindet und es auch mal nur ein paar Skizzen gibt, die niemand mit einer belastbaren Geländedarstellung verwechseln würde.
Bei dem, was WotC anpeilt, ist dieser Punkt weit, weit überschritten - ich bin aber nicht bereit, den zugehörigen Vorbereitungsaufwand zu treiben (in Zeit oder Geld) und für mich geht dabei einer der Kenrpunkte des Mediums Rollenspiel verloren. Und je weniger Alleinstellungsmerkmale des eigentlichen Rollenspiels übrig bleiben, um so eher ziehe ich den Vergleich zu einem "richtigen" Videospiel und stelle fest, wie lahm daneben das digitale WotC-D&D wirkt.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Auribiel

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #53 am: 1.04.2023 | 00:58 »
;) ich find die Rants ja immer nett von Leuten die in Ende 80er oder so 90er gespielt haben "Rollenspiel ist nur noch D&D!!!!" .... war jetzt in den 90ern in Deutschland nicht anders mit "Rollenspiel = DSA" den ... DSA fandest du ÜBERALL  -> D&D in meiner Region jedenfalls nur in ein paar Hobbyshops und die gab's nicht überall. DSA war damals das gleiche wie D&D jetzt (für Deutschland) hast du mit Rollenspiel angefangen hast du primär DSA gespielt (weil die Boxen halt überall zu finden waren)

und jetzt kommt nicht mit "DAS STIMMT GAR NICHT"

doch... es war so. Das es andere Systeme zum Rollenspiel gab wusste ich z.b. lange gar nicht. Ja man hat später irgendwann mal was von D&D gehört aber die Regeln selbst gesehen habe ich erst in dem Handbuch von Baldurs Gate. Ein Regelwerk selbst (weder AD&D noch D&D 3e) habe ich "in der freien Wildbahn" damals ... echt nicht gesehen. Das erste mal dann so in den 00er Jahren als wir aufgrund unserer TCG Turnierleidenschaft mal so 100 plus kilometer gefahren sind und dort in ECHT große Hobby Shops gegangen sind.

Nur hat das damals eigentlich keinen gestört. Ganze Lokale Conventions waren voll mit DSA Runden und EVTL war mal eine Call of Cthulhu runde dabei die abens gestartet ist.

Bitte um Entschuldigung, wenn ich das nochmal aufgreife, aber:
Kann ich leider so garnicht bestätigen.  8]
Bei uns standen da nicht nur DSA, sondern mindestens noch D&D und Shadowrun beim Comichändler und
im nächsten  Buchhändler im Regal. Im Mini-Rollenspiel-Laden dann direkt noch WoD (Vampire grad frisch rausgekommen) und auf den Cons (Mini-Con MuRoCo hier vor Ort) lief alles von DSA, SR über WoD zu Kult und Aliens.

Ja, DSA war der Platzhirsch, aber es gab massig Systeme drum rum, die auch gespielt wurden.

Bin übrigens mit Shadowrun ins Hobby eingestiegen 1994, dann über AD&D zu DSA gewechselt, über das ich zuerst richtigen Kontakt mit dem PC-Spiel Sternenschweif hatte.

Gespielt in unseren 90er Runden wurden SR, DSA, D&D, WoD, Star Wars D6 und im Regal standen u.a. noch Space Gothic und Earthdawn.

Ich habe die 90er als sehr divers wahrgenommen, was PnP RPGs angeht - alles ohne Internet als Informationsquelle - Katalogen sei Dank.

Aktuell gibt es auf Deutsch auch wieder eine große Auswahl u.a. Dank Ulisses und Uhrwerk. Ich sehe aber auch etwas das Problem, das D&D gerade sehr in der Vordergrund rückt.

Aber lieber D&D als wieder das Gejammer, dass das Hobby aussterben wird, weil kein Nachwuchs nachkommt.

Und um den Bogen zum Thema zu finden:

Ich finde P&P RPG als Beschreibung gut - mich irritiert da mehr, dass bei uns Pen&Paper RPG gesagt wird und im Englischen "Tabletop RPG" - wo Tabletop doch bei uns (seit den 90ern schon?) für Miniaturenschubsen ala Warhammer reserviert ist? Verwirrt mich immer wieder.  :o
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #54 am: 1.04.2023 | 08:05 »
Bei dem, was WotC anpeilt, ist dieser Punkt weit, weit überschritten - ich bin aber nicht bereit, den zugehörigen Vorbereitungsaufwand zu treiben (in Zeit oder Geld) und für mich geht dabei einer der Kenrpunkte des Mediums Rollenspiel verloren. Und je weniger Alleinstellungsmerkmale des eigentlichen Rollenspiels übrig bleiben, um so eher ziehe ich den Vergleich zu einem "richtigen" Videospiel und stelle fest, wie lahm daneben das digitale WotC-D&D wirkt.

Ok. Mir ist aber nicht klar, welcher Kernpunkt des Rollenspiels hier gemeint sein soll. Das ist so grundsätzlich mein Problem mit der Kritik vieler User hier: die Kritik bleibt für mich zu vage. Geht es um die erwähnten "Sachen, die nicht darstellbar sind"?
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Offline YY

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #55 am: 1.04.2023 | 10:54 »
Geht es um die erwähnten "Sachen, die nicht darstellbar sind"?

Das ist der kleinere Anteil, aber ja, auch.
Im Grunde ist das eine schleichende Selbsteinschränkung, durch die etwa Kampfszenen stets nur so gestaltet werden, dass sie im VTT umgesetzt werden können.
Und sonstige Szenen, die im VTT nicht oder nicht sinnvoll darstellbar sind, werden nach und nach reduziert, wenn man nicht aufpasst. Bis das Spiel dann aus einer Abfolge von vorbereiteten "set pieces" besteht - wobei mit "vorbereitet" schon das nächste Problem offenbar wird: wenn man die Wahl zwischen einem schnell hingerotzten improvisierten Schauplatz und einem aufwändig vorbereiteten hat, nimmt man viel eher letzteren, sowohl als SL wie auch als Spieler.
Das ist in meinen Augen aber eine deutliche Einschränkung der Spielmöglichkeiten und wirkt sich spürbar auf den Leitstil aus.

Selbst mit einer Vielzahl an bereitstehenden Versatzstücken wird das mMn nicht besser, weil man dann auch nur etwas nimmt, was halbwegs passt, Hauptsache "vollständig" vorbereitet mit optischer und akustischer Darstellung.


Der viel zentralere Aspekt und der gemeinte Kernpunkt ist für mich aber:
Rollenspiel findet im Kopf statt. Es ist für mich auch eine Stärke des Spiels, dass die Spieler sehr verschiedene Bilder im Kopf haben können, solange man sich auf der funktionalen Ebene einig ist.


Wo aber die Karte zum Terrain wird, geht das sehr schnell verloren und am Ende spielt man bestenfalls noch ein Brett- oder Videospiel mit Rollenspielelementen.
Da braucht man auch nicht mal digital von physisch abgrenzen; das tritt am Tisch genau so auf, wenn ein Regelwerk verwendet wird, bei dem der Kampf auf der Battlemap ein gutes Stück weit Selbstzweck geworden ist.
Und dort greift der Aspekt mit der "Sogwirkung" vorbereiteter Elemente auf den Spielleiter genau so.
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Offline Arldwulf

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #56 am: 1.04.2023 | 11:58 »
Die große Gefahr ist, das durch solche Einschränkungen dann auch die Regelwerke an sich eingeschränkt werden, indem man sie von vornherein mit einem Fokus auf Umsetzbarkeit im VTT aufbaut.

Und dann viele wichtige Spielelemente streicht oder zurück entwickelt welche im Laufe der Zeit dazu kamen.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #57 am: 1.04.2023 | 14:32 »
Und dann viele wichtige Spielelemente streicht oder zurück entwickelt welche im Laufe der Zeit dazu kamen.

Ich sehe ja durchaus den Punkt. Aber da wären wir wieder bei irgendwelchen nebulösen Verlusten, die man nicht diskutieren kann.
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Offline Arldwulf

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Re: Pen and Paper vs. Rollenspiel
« Antwort #58 am: 1.04.2023 | 14:54 »
Ich sehe ja durchaus den Punkt. Aber da wären wir wieder bei irgendwelchen nebulösen Verlusten, die man nicht diskutieren kann.

Warum? Sind doch dann ganz konkrete Regelelemente welche dort gestrichen oder verändert werden. Ich denke schon, dass man aufpassen muss nicht mit Moral oder dergleichen zu argumentieren, denn am Ende sind auch solche Einschränkungen ja wirtschaftliche Entscheidungen und Sache der Firmen. Und wie gut das ganze umgesetzt wird beeinflusst auch wie stark dieser Effekt des Mediums auf das Regelwerk ist.

Aber das ändert ja nichts an Vergleichbarkeit der Regeln und natürlich kann man vergleichen wie ausführlich und ob überhaupt bestimmte Spielelemente oder Spielweisen abgedeckt werden.

Nebulös ist daran nix, man kann einfach die Regelwerke neben einander legen und vergleichen.
« Letzte Änderung: 1.04.2023 | 14:57 von Arldwulf »