Autor Thema: Kanonische Rollenspiele  (Gelesen 3138 mal)

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Offline Hotzenplot

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #50 am: 3.06.2025 | 12:00 »
deutsch oder englisch schreibt er im Eingangspost

Ah, falsch erinnert, danke für den Hinweis, ich editiere meinen obigen Post.

Offline Blechpirat

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #51 am: 3.06.2025 | 15:48 »
Die Säulen des Abenteuerrollenspiels oder zumindest ihre aktuellen Nachfahren:
  • Runequest Glorantha

Ich gehe da sehr weitgehend mit. Nur bei Runequest (das ich ehrlich gesagt nie gespielt habe) fehlt mir der Kontext. Warum ist das ebenso relevant?

Offline tarinyon

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #52 am: 3.06.2025 | 15:51 »
Also ich bin da bei einigen der Vorposter. Viele Nennungen sind doch überhaupt nicht repräsentativ. Das hat sicher auch mit sme Begriff kanonisch zu tun, weil es gibt ja keinen richtigen Kanon. Was gemeint ist, ist vielleicht eher einflussreich oder stilprägend.

Für eine Liste müsste man wissen, was die didaktischen Ziele an so einer Hochschule sind und das weiß wahrscheinlich keiner hier. Die persönliche Vorlieben für dieses und jenes Regelsystem oder diese und jene Gestaltungsform sind dabei doch total unwichtig. Sonst bräuchte die Hochschule ja keine Lehrer, sondern die Konsumenten kommen zahlreich vorbei und zeigen den Studis, welche Designs sie cool sind. In echt gibt es da aber sicher Dinge, die man in der Theorie wissen muss usw. Mal ganz abgesehen davon, wie viel Sinn es noch macht Design zu studieren in einer Zeit, wo sich jeder seine 0815 fancy heartbreaker designs auf Knopfdruck rausrotzt und damit stolz das Internet vollmüllt.

Möchte man eine Liste von einflussreichen Rollenspiele zusammenstellen, dann glaube ich aber schon, dass es ein paar intersubjektive Kriterien gibt wie z.B. Verkaufszahlen.

Demnach kann man sich da gut an der Liste von Ghoul orientieren. Reprints via PoD würde ich allerdings ganz rauslassen, weil das in einer Bib nix zu suchen hat.

Auf alle Fälle gehört in so eine Sammlung D&D, DSA, Cthulhu, Traveller, Shadowrun, Vampire, GURPS (war mal in der Top 3), Fate und mMn auch Pathfinder (war ja einige Zeit lang das beliebteste Rollenspiel der Welt). Dazu noch vielleicht Rolemaster, weil das auch irre beliebt war und noch wichtige deutsche Sachen wie Midgard (da gibt es ja glaube Midgard 1 noch zu haben). Runequest wäre ich mir gar nicht sicher, weil das wird durch cthulhu gut vertreten und hat selber wenig beizutragen, wenn man es mit den anderen spielen vergleicht. Seit 2010 (oder so) hat sich der Markt für Rollenspiel so diversifiziert und wurde derart künstlich durch crowdfundings aufgeblasen, dass man hier mMn keine seriöse Auswahl treffen kann.

Ohne begleitende Seminar wird man freilich nicht viel lernen können damit. Die 2000 Euro auszureizen und noch drölfzig artsy fartsy rpgs dazuballert und module wird den Erkenntnisgewinn nicht steigern, sondern eher schmälern. Zusätzlich fände ich wichtig zu bedenken, dass es (wahrscheinlich) um öffentliche Gelder geht, wo man schon begründen sollte, warum dieses oder jenes für eine Bildungseinrichtung angeschafft wird.

Offline Blechpirat

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #53 am: 3.06.2025 | 16:05 »
Und noch eine totale Noobfrage: Mir leuchtet ein, dass ein OSR-Spiel zwingend ist. Erstens wegen der historischen Bedeutung von D&D, zum anderen weil da ja sehr viel interessantes Material produziert wird. 

Optisch springen Mörk Borg und DCC heraus. Ich gehe jetzt davon aus, dass ich klassische 1st Ed. Abenteuer auch mit DCC und Mörk Borg spielen könnte. Stimmt das? Da es sich ja um eine Design-Hochschule handelt, könnte ich mir vorstellen, das die sehr klare Bildsprache dort interessiert. Gibt es einen Grund, trotzdem einen anderen Vertreter wie die genannten OSRIC, OSE oder Swords & Wizardry zu wählen?

Offline Mouncy

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #54 am: 3.06.2025 | 16:13 »
Warhammer würde ich noch mit nehmen, das ist gerade für Game Designer doch interessant als Referenz / Quelle, weils von der IP auch viele PC-Games usw. gibt. Meines Wissens nach ist Game Design an Hochschulen auch stark in Richtung Videospiele ausgerichtet, kann mich aber irren.

Offline Blechpirat

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #55 am: 3.06.2025 | 16:28 »
Warhammer würde ich noch mit nehmen, das ist gerade für Game Designer doch interessant als Referenz / Quelle, weils von der IP auch viele PC-Games usw. gibt. Meines Wissens nach ist Game Design an Hochschulen auch stark in Richtung Videospiele ausgerichtet, kann mich aber irren.
Ja, guter Punkt, der auch für Shadowrun spricht. Ich bin mir bei Shadowrun nämlich eigentlich unsicher, weil ich wenig eigenes erkenne. Es ist einer dieser erfolgreichen Remixes, aber bis auf den Erfolg kann ich kaum Gründe erkennen, warum man es nennen sollte. Aber vielleicht habe ich zuviel Cyberpunk gespielt und das färbt meinen Blick :D

Offline Mouncy

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #56 am: 3.06.2025 | 17:02 »
Interessant sind denke ich alle Rollenspiele mit PC Adaption, klar. Gabs von D&D 3 nicht auch so nen obskures World of Warcraft Splatbook?
Aber auch der umgekehrte weg: Das Witcher RPG bzw. Dragon Age RPG, bei denen auf Basis des Erfolges der Videospiele heraus dann Tischrollenspiel Adaptionen entstanden. Besonders beim Witcher interessant, da die Romane ja doch einiges an klassischer D&D Inspiration verstömen.
Wie hieß denn das mit dem Jenga Turm? So Zeugs wo die Grenzen von Tischrollenspiel zu klassichen Tisch- und Brettspielen verschwimmen sind denke ich auch Interessant. Fate mit den Chips hin und her schieben wurde ja schon genannt, aber was ist mit Deadlands und seiner Poker Mechanik? Munchkin?

Online schneeland

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #57 am: 3.06.2025 | 18:51 »
Optisch springen Mörk Borg und DCC heraus. Ich gehe jetzt davon aus, dass ich klassische 1st Ed. Abenteuer auch mit DCC und Mörk Borg spielen könnte. Stimmt das? Da es sich ja um eine Design-Hochschule handelt, könnte ich mir vorstellen, das die sehr klare Bildsprache dort interessiert. Gibt es einen Grund, trotzdem einen anderen Vertreter wie die genannten OSRIC, OSE oder Swords & Wizardry zu wählen?

Ein bisschen anpassen müsste man, aber machbar wäre es wohl. Ich würde allerdings zu bedenken geben, dass die Spielerfahrung schon etwas anders ist, und dazu neigen, jemandem, der sich Old-School-Spielweisen (und -design) erschließen möchte, als erstes Spiel in dieser Richtung eher eines der letztgenannten Spiele ans Herz legen. DCC, Mörk Borg oder ein Vertreter aus der NSR-Ecke (Into the Odd, Knave, Cairn, etc.) sind dann gute Kandidaten für eine anschließende Vertiefung von Ablegern, die ein ähnliches Spielgefühl mit weniger oder anderen Regeln bieten wollen.
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Offline ghoul

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #58 am: 3.06.2025 | 19:20 »

Wie hieß denn das mit dem Jenga Turm?

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Offline D. M_Athair

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Re: Kanonische Rollenspiele
« Antwort #59 am: 5.06.2025 | 15:31 »
Ein bisschen anpassen müsste man, aber machbar wäre es wohl. Ich würde allerdings zu bedenken geben, dass die Spielerfahrung schon etwas anders ist, und dazu neigen, jemandem, der sich Old-School-Spielweisen (und -design) erschließen möchte, als erstes Spiel in dieser Richtung eher eines der letztgenannten Spiele ans Herz legen. DCC, Mörk Borg oder ein Vertreter aus der NSR-Ecke (Into the Odd, Knave, Cairn, etc.) sind dann gute Kandidaten für eine anschließende Vertiefung von Ablegern, die ein ähnliches Spielgefühl mit weniger oder anderen Regeln bieten wollen.
Deswegen und weil Old School Essentials auch in Sachen Layout & Design (Doppelseiten-Spread, auf Benutzbarkeit am Spieltisch getrimmt) Maßsstäbe - für den ganzen RSP-Sektor - gesetzt hat ... halte ich das Spiel für unversichtbar für den anvisierten Kanon.
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"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan