Autor Thema: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men  (Gelesen 986 mal)

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[Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« am: 13.07.2025 | 05:30 »
Zwischendurch mal wieder was anderes:

Die X-Men sind seit der Zeichentrickserie in den frühen Neunzigern meine Lieblingstruppe bei Marvel. Also mache ich hier mal dasselbe, was Marvel Comics auch immer wieder macht (und mittlerweile sogar zur Tugend erhoben hat, mit dem ganzen Multiversum-Quatsch, den sie inszenieren): Nach Gusto von neuem erzählen! Und da ich durch Savage World of Eternia umso mehr Bock auf Wild Cards mit Superkräften habe, mache ich das wieder mit dem Super Powers Companion (3. Edition).

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Eine Sache hat mich allerdings immer irgendwie irritiert bei diesem speziellen Superhelden-Team: Was für eine Art von Instanz sind die eigentlich? Sie nennen sich eine Schule (‚Charles-Xavier-Schule für begabte Jugendliche‘), sind aber mehrheitlich zu alt dafür, die Schulbank zu drücken. Sie sind eine paramilitärische Eingreiftruppe, allerdings ohne staatliche Legitimation, sie agieren eher wie eine NGO, nur eben mit Kampfeinsätzen. Sie sind nicht die klassischen Crimefighter-Superhelden, sondern haben sich ursprünglich zusammengefunden, um böse Mutanten-Artgenossen aufzuhalten, beziehungsweise auf der anderen Seite die Mutantenhasser in ihre Schranken zu weisen. Handfester Erzählstoff. Warum aber beschäftigen sie sich dann gefühlt die halbe Zeit stattdessen mit extraterrestrischem Klimbim, Parallel-Dimensionen, und Multiversums-Hopping …?

Kurzum: Der übergroße Blumenstrauß an Themen soll für diese Kampagne hier mal massiv runtergedampft werden. Diese Version der Marvel-Erde ist dementsprechend weniger vollgepackt mit Sci-Fi- und Fantasy-Elementen. Marvel-Erde 7723057 nennen wir die mal. Die X-Men werden hier auch keine schillernde, wohlfinanzierte High-Tech-Eingreiftruppe sein, sondern was völlig anderes: Eine Gang aus Geächteten. Mal sehen, wie das sich entspinnt ...!

Gleichermaßen werden für meine Zwecke die Vorgeschichten der einzelnen Charaktere so weit zusammengekürzt, dass sie (für meinen Geschmack) halbwegs glaubhaft werden. Im Original der Comics sind die Hauptfiguren in den 1960ern Twens — aber immer noch in ihren Dreißigern in den 2020ern. Die innere Logik ihrer Lebensgeschichten scheint unter der schieren Fülle von Superlativen und Blödsinn in sich zusammenzufallen. Das hätte ich auf jeden Fall hier gerne anders gemacht!
Ich will ausnahmsweise mal das Spiel mit Novice-Charakteren beginnen; das bedeutet, dass die meisten der X-Men-Anwärter bei Spielbeginn tatsächlich nicht viel mehr als Kids sind. Nur ihre Superkräfte machen sie mächtig, nicht ihre bisherige Kampferfahrung.
Passend dazu peile ich hier einen anderen Ton an als in den meisten der Comics und Filme zum Thema: Anstatt sich damit zu beschäftigen, wer hier der Coolste, Mächtigste (und bisweilen Mörderischste) ist, sollen die Hauptfiguren in dieser Version der Story als fehlbarer daher kommen, und als durchaus auch verletzlicher.

Gespielt wird das Ganze mal wieder mit CMON-Miniaturen, für die habe ich ein Faible, diesmal mehrheitlich (wie könnte es anders sein) die aus dem Zombicide-Brettspiel zu Marvel Zombies.

Kleiner Disclaimer #1: Mein Marvel-Fanboy-Wissen war mal recht umfänglich, aber ist in den letzten Jahren ordentlich abgehängt worden, ich habe ja nicht mal die ganzen Serien (wie ‚Agents of S.H.I.E.L.D.‘ und so weiter) gesehen, oder auch nur alle von den MCU-Filmen. Und gerade die X-Men-Filme fand ich weitestgehend abschreckend. Haupt-Inspirationsquelle für diese Kampagne sind daher die alte X-Men-Trickserie von '91, die Comics aus den 90ern und die Serie ‚Ultimate X-Men‘ aus den 00ern, und ansonsten schnöde Wikipedia-Zusammenfassungen! Da die Handlung auf einer der alternativen Marvel-Erden spielen soll, kommt mir das aber stimmig vor, ich will eh weit weg vom Plot, wie er sich im offiziellen Kanon entspinnt.
Kleiner Disclaimer #2: Obwohl hier politische Themen berührt werden, ist dieser Text dennoch natürlich zu Entertainment-Zwecken und gewissermaßen als Satire gedacht. Rechtsextreme wie Linksextreme sind auch in dieser Spielwelt voll daneben. Alle kriegen ihr Fett!


Setting
Unsere brandneu erstellte Marvel-Erde 7723057 soll folgendermaßen aussehen. Ein paar Grundideen lege ich im Vorhinein fest, der ganze Rest der Details ergibt sich womöglich nach und nach im Spielverlauf.

Soundtrack: Primer 55, Revolution
https://www.youtube.com/watch?v=rTk56qLQm30

Mutanten tauchen in den 1960ern erstmals in den Amerikanischen Medien auf, aber nur in einzelnen Berichterstattungen. In einigen ländlichen Gegenden kommt es in dieser Zeit zu Konfrontationen oder Verfolgungen. In New York ziehen besonders entstellte Mutanten sich Gerüchten zufolge in verlassene Bereiche der Kanalisation zurück und bekommen dort daraufhin den Namen ‚Morlocks‘.
Schließlich wird es wieder still um die angebliche versteckte Mutanten-Population der USA.

In den 2010ern strömen jedoch neue Gruppen von Mutanten zusammen. Es kommt zu einer Masseninhaftierung von solchen Mutanten in Los Angeles. Die Öffentlichkeit der USA richtet schlagartig wieder ihr Augenmerk auf das Thema. Versammlungen von Mutanten werden verboten, und eine Meldepflicht wird eingeführt, allerdings noch nicht durchgesetzt. Mutanten, die unauffällig aussehen, können diese leicht umgehen.
Die US-Behörde Mutant Control Agency (MCA) wird dafür gegründet, als Mutanten-Überwachungs-Büro.



In vielen US-Städten eskaliert der Hass auf Mutanten


Daraufhin kommt es zu Mutantenjagden und Gewaltexzessen in vielen ländlichen Gegenden von Missouri, Florida, Alabama, und Wyoming. Ab 2015 kursieren Genozid-Aufrufe im Internet seitens der ‚Friends of Humanity’ und anderer radikaler Gruppen.

Magneto und die Bruderschaft der Mutanten
Um den charismatischen jüdisch-stämmigen Psychologen Erik Magnus, nun auch als Magneto bekannt, formieren sich mehrere radikale Widerstandsgruppen. Die bekannteste — und am meisten Gefürchtete — wird von Magneto ‚Bruderschaft der Mutanten‘ genannt. Eine Reihe von Drohvideos sind im Internet zu finden, die auf die Bruderschaft zurück gehen, und kleine Schurkenstreiche und Internetverbrechen werden seit den 2010ern von ihr durchgeführt.



Magnetos Unterstützer finden zusammen


Schließlich findet ein Anschlag von Magneto in New York City statt, der spektakulärste der Bruderschaft bisher. Magneto persönlich fliegt in der Militärbasis Cape Citadel ein, und ein Kampf entbrennt, und zieht sich herüber bis nach Manhatten. Er zerstört dabei mit seinen spektakulären Mutantenkräften im Alleingang vier Kampfjets und zwei Panzer des Militärs, nebst einem Dutzend Polizeifahrzeuge verschiedener Art. Sein Mob von Untergebenen plündert daraufhin die Upper Eastside. Die Plünderer bestehen zum Teil aus Mitgliedern der Bruderschaft, aber ansonsten aus radikalen Linksgruppen und Gesetzlosen, die von der eigentlichen Fraktion nur aufgehetzt und instrumentalisiert wurden.

Das Weiße Haus und die Mutant Control Agency verhängen als Reaktion auf Magnetos Anschlag den Ausnahmezustand über New York.

President Thaddeus Vane, Ronnie Platton, und Edgar Gyrich
Der populistische Republikaner Ronnie Platton hat seine zweite Amtszeit als US-Präsident gerade beendet. Er ist in seinen massiven Bemühungen gescheitert, die Verfassung in den USA zu seinen Gunsten zu verändern, damit er eine dritte und vierte Amtszeit würde durchlaufen können. Auch sein Versuch im letzten Moment, das Amt des Präsidenten erblich zu machen, um ganz ohne Wahlen zumindest seinen Sohn als Nachfolger ernennen zu dürfen, scheiterte kläglich. Platton ist alt, fett, und noch exzentrischer geworden, und selbst die Hardliner aus seiner republikanischen Anhängerschaft haben begonnen zu vermuten, dass er sich und seine Geschäftsfreunde nur weiterhin durch politische Winkelzüge bereichern wollte, durch sein Amt als Präsident.
Die Präsidentschaftswahlen sind gerade von dem jüngeren Republikaner Thaddeus Vane entschieden worden. Ronnie Platton verlässt das Weiße Haus als Witzfigur. Präsident Vane tritt jedoch in Plattons Fußstapfen, und tutet in dasselbe Horn — wie Zweifler sagen, ein weiterer Schritt auf dem Weg in ein faschistisches Amerika. Thaddeus Vane ist jedoch vornehmlich von den politischen Ränkeschmieden Edgar Gyrich und Bolivar Trask aufgebaut worden, um genau dies zu ermöglichen.

Edgar Gyrich ist einer der wichtigsten Männer bei der MCA, und zieht es vor, aus den Schatten heraus zu agieren. Ronnie Platton hatte ihm und seiner Behörde mit seiner faschistoiden Politik seinerzeit bereits in die Hände gespielt. Vom neuen Präsidenten Thaddeus Vane verspricht Gyrich sich noch mehr.



Ex-Präsident Ronnie Platton, sein Nachfolger Thaddeus Vane, und MCA-Chef Edgar Gyrich


President Vane und Ronnie Platton haben zu Beginn des Ausnahmezustandes die Gründung von Bürgermilizen legitimiert, und ihnen gegenüber Mutanten allerlei Sonderrechte eingeräumt, welche ansonsten nur Polizei und Militär haben. Hier strömen augenscheinlich die dümmsten und korruptesten der gewaltbereiten Schlägertypen der Ostküste zusammen, um ihren Fremdenhass offen ausleben zu können — genau jene Wählerschaft also, die Vane und sein Speichellecker Platton insgeheim schon immer bevorzugt haben.

Im Zuge dieser Ereignisse kommt es zu einem ersten Einsatz von fortschrittlicher Roboter-Technologie, welche die Firma Trask Industries der US-Regierung zur Verfügung stellen möchte. In Florida und Texas wird ein ‚System zur Niederschlagung von Mutanten-Bedrohungen‘ erprobt, womöglich erfolgversprechend, aber bei Nacht und Nebel …

Trask Industries
Unterstützt wird die neue Vane-Regierung und die MCA von denselben Großkonzernen, die bereits die beiden Amtszeiten der korrupten Platton-Regierung ermöglicht haben. Die Konzerne gehen händereibend davon aus, dass Präsident Vane ihnen dieselben heimlichen Zuwendungen geben würde wie Platton es während seiner Präsidentschaft gemacht hatte mit seiner fortwährenden Trickserei. Die Prominenteste unter diesen Firmen ist Trask Industries. Dieser Technologiekonzern ist weltberühmt für seine Roboterforschung, und versucht verbissen, den erbitterten Konkurrenten Stark Industries endlich in den Schatten zu stellen.

Ihr Gründer Bolivar Trask ist nun bereit, mit den korrupten Kräften der neuen US-Regierung gemeinsame Sache zu machen, um seine wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Die Etablierung von Thaddeus Vane als neuer US-Präsident ist für ihn der nächste Schritt auf dem Weg in die Plutokratie, in der sein Konzern sich als treibende Kraft hervortun soll. Der nächste Schritt dabei ist der Start seines zukunftsweisenden Roboter-Programms. Die extremistischen Kräfte im Staat wie Vane, Platton, und die MCA sehen sich gezwungen, eine solche Fratze aufzusetzen, und Bolivar Trask ist gerne bereit, ihnen die technischen Möglichkeiten dafür zu liefern.

S.H.I.E.L.D.
S.H.I.E.L.D. ist in den 1940ern gegründet worden, ursprünglich, um das Amerika und die UN-Staaten der Nachkriegszeit vor Bedrohungen durch verbleibende Übermenschen zu verteidigen. Die Gewaltakte durch Mutanten-Gruppen aus dem Untergrund haben sie dementsprechend in den 1960ern und 2010ern auf den Plan gerufen. Das Direktorat der Organisation zögert jetzt jedoch, aus der berechtigten Angst heraus, ein bloßes Werkzeug der Unterdrückung für die korrupte Regierung zu werden. Der Einfluss auf S.H.I.E.L.D. durch die Vereinigten Staaten ist allerdings stärker als der von der UN. S.H.I.E.L.D. ist deswegen derzeit unter die Kontrolle der Vane-Regierung gefallen, und muss Befehle von der MCA ausführen.
Während des Ausnahmezustandes in New York müssen die Agenten von S.H.I.E.L.D. bisweilen Seite an Seite auftreten mit den korrupten, radikalen Bürgermilizen, die von Präsident Vane und Ex-Präsident Platton legitimiert wurden. Dies kommt der Mehrheit der Agenten vor wie eine unerträgliche Schande, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die internen Streitigkeiten bei S.H.I.E.L.D. deswegen eskalieren werden.



Nick Fury und S.H.I.E.L.D. betrachten die jüngsten Entwicklungen mit grimmiger Skepsis


Chaos in New York City
Der MCA werden von Präsident Vane hastig umfassende Möglichkeiten eingeräumt, und die Meldepflicht für Mutanten wird verschärft. Zahlreiche kleinere Aufstände von Bürger- und Mutantenrechtlern folgen. In mehreren Stadtteilen von Manhatten kommt es eine Woche nach Magnetos Anschlag zu Straßenschlachten und neuerlichen Plünderungen. Magneto und die Bruderschaft der Mutanten gelten als Staatsfeind Nummer Eins, und im ganzen Land wird aufgeregt nach ihnen gefahndet, allerdings bisher vergeblich. Der Ausnahmezustand in New York City ist immer noch nicht aufgehoben, weil MCA und Polizei immer noch auf der Suche nach allen Mutanten sind, die sich der Meldepflicht bisher entzogen haben, und daher den Verdacht hegen, sie könnten der Bruderschaft der Mutanten zuarbeiten.

An dieser Stelle beginnt die Handlung, ausgerechnet in New York City, wo die Wild Cards zusammengerufen wurden, bevor der Ausnahmezustand verhängt wurde ...
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 23:36 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #1 am: 13.07.2025 | 05:47 »
Setting-Regeln
Folgende Setting-Regeln aus SWADE beziehungsweise dem Super Powers Companion kommen diesmal zum Einsatz:

Additional Skill Points
Wild Cards haben Zugang zu modenem Wissen, und starten daher das Spiel mit 15 Skillpunkten.

Conviction
Wild Crads können in dieser Kampagne durch besondere Taten Conviction-Punkte sammeln.

Death & Defeat, Knockback, Power Stunts
Aus dem Super Powers Companion nutze ich für diese Kampagne diese drei zusätzlichen Setting-Regeln (S. 30 & 34).
Death & Defeat funktioniert ähnlich wie die Setting-Regel Heroes Never Die aus dem SWADE-Grundbuch, und macht es unwahrscheinlicher, dass Wild Cards abnibbeln (und permanent tot bleiben).
Knockback lässt durch Angriffe mit Super-Stärke getroffene Figuren rückwärts über das Spielbrett schleudern (eine Regel, die so cool ist, dass es sie eigentlich meiner Ansicht nach in den meisten SWADE-Setting geben könnte!).
Power Stunts ermöglicht Wild Cards, andere Kräfte aus dem Super Power Companion als Einmal-Anwendungen zu emulieren, obwohl sie die gar nicht aufgeschrieben haben, durch kreative Anwendungen ihrer eigentlichen Superkräfte.
Diese drei Setting-Regeln werden im Spielbericht näher beleuchtet, wenn's jeweils soweit ist.

Siegespunkte
Das ist eine selbsterdachte Setting-Regel (inspiriert vom Rollenspiel ‚Dungeon Slayers‘) für noch mehr Powergaming: In jeder Kampfrunde, in der eine Wild Card einen oder mehr Gegner Incapacitated macht, erhält sie einen Sieges-Benny, wenn sie derzeit unter drei Bennies hat.

Superkräfte und Power Levels
Alle Wild Cards bekommen in dieser Kampagne den Vorteil Super Powers gratis, wenn sie Mutanten sind (oder im Fall von Gastauftritten andere Marvel-Dudes mit Superkräften). Für meine Zwecke eignet sich diesmal mehrheitlich ganz gut Power Level IV. Das umfasst sogenannte Alpha Class Mutants, das sind die mit den vielseitigen Kräften, wie eben die Spielercharaktere. (Auf der Anwärter-Liste für Professor X’s Schule stehen mehrheitlich Alpha-Klasse-Mutanten.) Sogenannte Omega Class Mutants haben sogar Power Level V, das sind aber nur Leute wie Professor X, Magneto, Apocalypse, und so weiter.

Omega Class Mutants: Power Level V
Alpha Class Mutants: Power Level IV
Beta Class Mutants: Power Level III
Gamma Class Mutants: Power Level II
Delta Class Mutants: Power Level I  (oder in manchen Fällen sogar 0)

Die Wild Cards sind von Professor Xs Philosophie zumindest so weit berührt, dass sie in den meisten Fällen versuchen werden, ihre Gegner friedlich zu überkommen, oder zumindest nur nicht-tödlichen Schaden zu machen (SWADE S. 104). Die meisten Attacken durch Mutantenkräfte eignen sich für solche nicht-tödlichen Angriffe.

Connections
Im Untergrund ist man, wen man kennt, und Netzwerk-Geflechte sind sowohl komplex als auch wirkmächtig. Ich schneide mir für diese Kampagne deshalb eine Scheibe von der Logik der alten World of Darkness ab. Der Vorteil Connections ist hier daher gelevelt: Jeder gekaufte Connections-Vorteil bringt drei Würfelschritte für verschiedene Alliierte, die persönliche Anlaufpunkte oder kleinere Untergruppen der betreffenden Connection sind. Der zugewiesene Würfel wird verwendet um die Connections „makro“ arbeiten zu lassen, und dies darf pro Connection normalerweise nur einmal pro Session versucht werden. Wie die Würfelschritte aufgeteilt werden, liegt beim Spieler. (Ein Kontakt mit W8, zwei Kontakte mit W6 und W4, oder drei Kontakte mit jeweils W4.) Weitere Connections-Vorteile dürfen hier auch Würfelschritte für eine bestehende Vorteil-Version einbringen, um diese Gruppen effizienter zu machen.
Wenn Connections gebeten werden, selbsttätig zu ermitteln oder zu agieren, wird dafür der betreffende Würfel gerollt, zusammen mit dem Wild Die des Charakters, wenn dieser eine Wild Card ist. Dies ersetzt einen regulären Wurf für Research, Hacking, Persuasion, Intimidation, Thievery, Healing, oder einen ähnlichen Skill der zu der Connection passt.

Nachteile
Ein paar Nachteile (Hindrances) bieten sich in dieser Kampagne besonders an für Wild Cards. Manche machen wir optional, manche mandatorisch (letztere sozusagen als Gegengewicht für den Vorteil Super Powers, den die Wild Cards ja gratis bekommen).
A World that Hates and Fears Them: Alle Mutanten bekommen die Nachteile Outsider (Major: Mutant) und Wanted (Major: Mutant) bei Charaktererschaffung, und zwar ohne Punkte dafür zu bekommen, die Glücklichen!
Poverty: Der Nachteil Poverty ist optional und bringt normale Nachteilspunkte ein.
Code of Honor: Professor X will die X-Men zu einem ritterlichen Ehrencodex einschwören ... aber dazu muss es erstmal kommen.
Prejudiced (Minor / Major): Der Nachteil Prejudiced aus der Deluxe Edition von Savage Worlds ist in dieser Kampagne zurück, hier passt er wie die Faust aufs Auge, für Mutantenhasser-NSCs, oder auch Normalo-Hasser-NSCs.


Solo Engine
Ich bin wie sonst stubenhocker-mäßig drauf, also ist das Ganze ein Solo-Play-Projekt. Ich würfel' also introvertiert vor mich hin und schreibe mit dem Tablet nebenher alles mit. Ich mache das wie bei meinen Solo-Kampagnen bei beispielsweise Deadlands, Ghostbusters, Fading Suns, Dino Riders, Werewolf: The Apocalypse, und Changeling: The Dreaming.

Ich habe früher Savage-Worlds-Projekte immer mit dem One Page Solo Engine bespielt, weil der stilistisch so schön dazu passt (mit sowohl verschiedenen Würfelarten als auch Pokerkarten). Zwischenzeitlich habe ich aber viel Ironsworn gespielt (kombiniert mit Regeln der alten World of Darkness), und finde Ironsworns Systeme für Questen und Moves großartig. Also versuche ich wieder, dessen Logik mit den Spielregeln von Savage Worlds zu verbinden, wie bereits in meinem Spieleprojekt Savage World of Eternia.



Moves: Wo inhaltlich passend machen Charaktere in dieser Kampagne Moves aus dem Ironsworn-Regelwerk, allen voran sind die Mechaniken der Eide nützlich (der Move namens Swear an Iron Vow, und die Moves die damit zusammenhängen), sowie für Reisen (der Move namens Undertake a Journey, und die damit zusammenhängenden Moves). Statt einen Eigenschafts-Wurf nach Ironsworn-Regeln zu machen (W6+Boni), machen die SCs hier natürlich Fertigkeits-Würfe wie im regulären SWADE-Regelwerk beschrieben für den jeweiligen Move.
Action Rolls: Um Ironsworns sogenannte Moves zu machen, muss mit einem Action Roll ein Ergebnis von 2-10 ermittelt werden. Wie sonst auch sind mir die SC-Spielwerte aus Ironsworn zu langweilig und zu breit gefächert, die schmeiße ich raus zugunsten der Spielwerte aus SWADE. Für Moves wird dafür stattdessen ein Skill des betreffenden Charakters verwendet, mit allen anwendbaren Modifikatoren, und möglicherweise Support-Würfen. Bennies dürfen ebenfalls wie bei SWADE gewohnt eingesetzt werden. Das maximale Ergebnis ist wie nach Ironsworn-Logik hierbei zehn. Mit diesem Ergebnis werden die Challenge Dice (2W10) verglichen wie bei Ironsworn üblich. Beispiele folgen dann im Spielbericht.
Momentum: An die Stelle von Ironsworns Spielmechanik von Momentum treten in dieser Version die Bennies aus Savage Worlds. Wenn Moves also Momentum-Punkte bringen oder kosten, werden dafür also Bennies verdient oder abgelegt. Ansonsten werden Bennies natürlich eingesetzt wie bei Savage Worlds üblich, hauptsächlich für Rerolls und zum Negieren von erlittenen Wundleveln.
Erfahrungspunkte: Meine Wild Cards bekommen EXP, eine Regel aus der Deluxe Edition, die in SWADE eigentlich abgeschafft ist. Mir gefällt die trotzdem gut: Für kurze Sessions bekommen Wild Cards einen EXP, für regulär lange (circa vier Stunden oder mehr) 2 EXP, und für epische (besonders lang oder besonders wichtige Ziele erreicht) 3 EXP. Alle vier EXP bekommt der betreffende Charakter einen neuen Advance.
Nach Abschluss von Questen bekommen sie zusätzliche EXP, und zwar in Höhe der gewählten Schwierigkeitsstufe der jeweiligen Queste (wie beim Move namens Fulfill Your Vow definiert).

Im Spielbericht sind Textpassagen, wo's um die Solo-Play-Spielmechaniken geht, kursiv geschrieben, um das besser vom restlichen Text trennen zu können.
Abstraktere Spielbegriffe aus Savage Worlds und Ironsworn lass' ich Englisch, die werden immer in kursiv angegeben, um sie vom Rest des Textes abzuheben.

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #2 am: 13.07.2025 | 05:59 »
Soundtrack: Blue Stahli, Regret
https://www.youtube.com/watch?v=bKlTxJa1HQs



Nur noch zwei Insassen sind übrig


„… Wie haben die Sie drangekriegt?“, fragt Elisabeth in die Stille.
Um diese Zeit ist die alte Lagerhalle in der Hafengegend leer geworden. Jetzt sitzen nur noch zwei Zellennachbarn im Halbdunkel, eine Frau um die zwanzig und ein Mann um die dreißig, ein ziemlich abgerissener Penner. Der schweigt eine ganze Weile auf die Frage hin.
Vielleicht hat er sich mittlerweile gänzlich entschieden, sie zu ignorieren.
„… Jetzt sagen Sie schon, Mister! Hier ist kein Wärter mehr weit und breit. Die haben sich doch alle längst in ihr Kabuff dort hinten verzogen. Sie können genauso gut mit mir reden!“
„… Nervös …?“, lässt er sich schließlich hinreißen zu entgegnen.
Ein Schauder läuft ihren schmalen Rücken hinauf. Sie findet seine Stimme nach wie vor höchst unangenehm, ein heiseres Grollen, sein Ton klingt immerzu lauernd in ihren Ohren. Wie ein räudiges Tier der Wildnis, das irgendwie sprechen gelernt hat, findet sie.
„Ich müsste wohl lügen, wenn ich das verneinen würde“, sagt sie, darum bemüht, dass ihre Stimme gefasst bleibt, „Wir sind die beiden letzten hier drin, in diesem absurden Käfig.“
„Gefangenensammelstelle. Kein Käfig.“
„Das weiß ich selbst. Sie brauchen nicht zu versuchen, mich über die Beamtensprache zu belehren. Die beherrsche ich sehr wahrscheinlich besser als Sie, Mister. Ex-Soldat hin oder her ...“
Schweigen, dann schließlich: „… Ich dachte, Du wolltest reden.“
„Ja, will ich auch. Sie sind jetzt offensichtlich der einzige, mit dem ich noch sprechen kann, sehen Sie ja. Alle anderen sind ja entlassen …“
„Weil die anderen alle sauber sind in deren Augen … nicht wie wir …!“, flüstert er.
„Sie glauben, die haben die ganzen anderen nach der Vernehmung entlassen?“
„Klar.“
„Dann ist es tatsächlich so wie ich doch vermeinen wollte …“, und jetzt hat ihre Stimme doch gezittert. Dennoch spricht sie zu Ende: „… Wir sind am Arsch.“
Ein leises, heiseres Lachen ertönt aus der Nebenzelle, fast hyänenhaft, wie sie findet.
„Was gibt’s da zu lachen, Sie … Sie grober …“, flüstert sie wütend, „Unsere Situation ist lamentabel! Begreifen Sie das etwa nicht?!“
„Ich begreife schon ganz gut, Missy!“, grollt es aus dem Halbdunkel, „Aber Du hast soeben ‚am Arsch‘ gesagt.“
„Und …?“
„Und nichts. Du bist nur sonst so ete-petete. Was‘n das überhaupt für‘n Akzent, hä? Britisch?“
„Ja, und Ihrer?“
Er verschränkt die haarigen Arme, „Kanada, Schätzchen.“
„Ich bin nicht Ihr Schätzchen, und wir sind nicht beim Du.“
„Na, immerhin sind wir beide gemeinsam am Arsch, was?“
„… Wir werden die ganze Nacht hier hocken bleiben. Weil wir die einzigen hier sind, bei denen es sich lohnt, sie da zu behalten.“
„Die können aber nichts beweisen“, knurrt der Penner, „Morgen sind wir hier womöglich wieder raus. Die machen uns nur Schwierigkeiten, weil wir gerade erst in die Staaten eingereist sind.“
Sie beäugt ihn durch die Gitterstäbe hindurch genauer, und versucht, nicht angewidert auszusehen.
„Und dadurch haben die Sie also drangekriegt, was? Wissen Sie was? Sie sehen auch so aus als wären Sie einer. Iih, Sie haben ja spitze Eckzähne im Mund! Wie ein Schimpanse!“
„Und Du hast signal-violette Haare, Missy! Wetten, dass die nicht gefärbt sind?“
„Wir sind nicht beim Du.“
„Ach, lass‘ das hochnäsige Gequatsche doch mal. … Gehst Du Dir nicht selber damit auf den Wecker? Das hier ist nicht der verdammte Buckingham Palace, Prinzesschen!“
„Nein, ganz bestimmt nicht!“

Sie zögert, und lauscht in die Stille der Lagerhalle. Kein Wärter scheint sich zu nähern. Aber sehr wahrscheinlich sind irgendwo Mikrofone versteckt! Die wären ja schön blöd, die Gefangenen nicht heimlich auszuhorchen …

Also versucht sie sich an ihrer Telepathie, mit einem Focus-Wurf. Bisher hat sie nur einen kläglichen W4, um ihre Kräfte zu steuern. Mit einer Fünf hat sie einen ganz knappen Erfolg:

Nicht erschrecken!, hört er ihre Stimme plötzlich in seinem Kopf, als würden ihre Worte unaufhaltsam in seinen Verstand hinein sickern, und er erschreckt sehr wohl; er sieht sie zähnefletschend durch das Gitter an.
Nicht erschrecken, habe ich gesagt!, denkt sie weiter, verhalten Sie sich ja unauffällig, Mister! Es ist ja gleich wieder vorbei. Aber ich muss das wissen, und hier drin können wir nicht offen reden! … Sind Sie … mit auf der Liste?
Er regt sich nicht, schaut dumpf ins Nichts, wie ein Tier im Zoo. Scheint ihr Eindringen in seinen Geist einfach über sich ergehen lassen zu wollen. Sein Verstand fühlt sich für sie an wie eine fest vernagelte Holzkiste, irgendwie garstig (passend zu dem ganzen Rest). Ein Schauder läuft ihr über den Rücken. Sie glaubt, den Kontakt zu verlieren, er entgleitet dem ungeübten Griff ihrer psionischen Kräfte.
Spucken Sie‘s schon aus, dann lasse ich Sie in Ruhe! … Sie sind auch in die USA eingereist, weil Sie eine der Kontaktpersonen von Professor X sind, oder?
Nach einer Weile nickt er bedächtig.
Sie können Ihre Antwort einfach in Ihrem Bewusstsein formulieren, ich lese ja ihre Gedanken! Es muss sein, verstehen Sie? Den Namen von Professor X auszusprechen, und sei es im Flüsterton, ist in Situationen wie dieser wahrscheinlich ein Fehler, der jemandes Schicksal besiegeln kann!
Er verharrt reglos, zieht den zotteligen Kopf ein.
„Geh‘ weg!“, krächzt er schließlich leise. Sie fühlt sich umso mehr abgestoßen von seinem Verstand, und von dessen verborgenem Inhalt, aber weiß nach wie vor nicht genau, warum.
Habe ich Ihr Nicken richtig verstanden, forscht sie weiter, Professor X hat Sie in die Staaten geholt?
„Ja verdammt! Geh‘ weg!“, flüstert er.
Einen wie Sie? Wofür, für die groben Tätigkeiten?, und ein spöttisches Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen.
„Ja, ja. Für die Drecksarbeit. Jetzt hau‘ ab!“
„Okay, okay“, wispert sie, und ist trotz ihrer Neugier insgeheim nun auch froh, den telepathischen Kontakt zu ihm abbrechen zu können. Die Gedanken von Fremden zu lesen macht ihre Finger zitterig und lässt ihre Schläfen schwitzen.
„Du also auch …“, raunt er, „Hab‘s mir schon die ganze Zeit gedacht …“
„Dann ist das tatsächlich kein Zufall, dass wir beide als letzte noch hier sitzen …“, flüstert sie.

Eine Weile sagen sie beide nichts.
Auf dieser ominösen Liste zu sein hat ihnen bisher nichts gebracht, das ist mal klar.
„Ich fürchte, dass diese Station bereits … unser beider Ende sein könnte“, haucht sie schließlich.
Er sieht sie an, und im Halblicht reflektieren seine Schimpansen-Fangzähne. Er sieht aus als hätte er bereits ein geheimes Vorhaben gefasst. Irgendein As im Ärmel. Wer weiß, was für Kräfte er hat …? Was auch immer er aber vorhat zu tun — er wird dadurch vor den Polizeibeamten seine Maske fallen lassen müssen.
Sie sehen sich in die Augen.
Selbst ohne ihre Telepathie zu verwenden ahnt Elisabeth, dass es so kommen könnte. Er sagte vorhin ja, er sei Soldat gewesen. Ob er sie aber bei solch einem Ausbruchsversuch mitnehmen würde, steht nicht in seinem Blick. Und außerdem würde dann ja auch ihre Tarnung endgültig auffliegen! Sie ist sich noch nicht sicher, dass sie nicht vielleicht doch noch irgendwie, irgendwie auf subtilem Wege hier herauskommen könnte. Als Bürgerin, nicht als Gejagte.

An dieser Stelle befragen wir mal das Orakel, wie es weitergeht. Eine der beiden Wild Cards in dieser Szene hat schließlich eine Attacke mit Heavy Weapon und AP 4, dadurch ergeben sich einige Optionen für einen Ausbruchsversuch …! Oder werden die beiden vielleicht von außen rausgehauen …?

Dazu sagen die Orakelwürfel, Locate Structure. Bedeutet das, unseren Verbündeten ist es gelungen, die Gefangenensammelstelle zu lokalisieren? Das verneint das Orakel jedoch. Hm! Ist es dann vielleicht einem Mob gelungen, die Verdächtigen aufzuspüren? Das wird bestätigt. Dann werden sie sich selbst nach draußen kämpfen müssen ...
« Letzte Änderung: 13.07.2025 | 14:30 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #3 am: 13.07.2025 | 06:06 »
Als die beiden Stimmen auf dem Gang zwischen den provisorischen Käfigzellen hören, gefriert ihnen förmlich das Blut in den Adern, denn im Plauderton sagt gerade einer der Wärter, „… ja ja, nur noch diese zwei. Die sind Muties, wie die schon aussehen, und riechen! Ihr habt zehn Minuten mit denen. Aber lasst es so aussehen, als hätten die sich gegenseitig die Fresse poliert, sonst kriegen wir Ärger mit dem Chief!“
„Kein Problem, Officer! Wir machen Ihnen keine Schwierigkeiten. Wir sind ja allesamt heilfroh, dass Sie und Ihre Kollegen hier Ihren Dienst tun, Sir!“
„Und lasst die in der Verfassung, dass sie reden können. Die werden morgen früh noch genauestens vernommen. … Zehn Minuten, klar?“, wiederholt der Wärter, und Zellenschlüssel klappern.
Elisabeth schaut den haarigen Zellennachbarn an, mit Panik in den Augen. Die Schritte von dicken Kampfstiefeln künden von einem Dutzend Leute, die näher kommen. Das sind die Kerle von der FOH, oder einer der vielen anderen selbsternannten Bürgerwehren von New York City.
Der Penner grinst wieder. Jetzt ist es endgültig klar: Er wird die Katze aus dem Sack lassen, und sich als Mutant zu erkennen geben. Wenn Elisabeth irgendwie mit ihm gemeinsam agiert, dann wird nicht nur er diesen Ort als Gesuchter verlassen, sondern auch sie.
Aber jetzt ist das alles eh unerheblich …

Das ist ganz klar ein Face-Danger-Move wie bei Ironsworn üblich! (Ich hätte auch gute Lust, den Kampf detailliert auszuwürfeln, aber das heben wir uns für gleich auf!) Wir werden hier einen unerwarteten Gegenangriff auf die Milizionäre starten. Um den Move zu machen würfle ich Logans Fighting-Skill, unterstützt von Elisabeths Notice-Skill. Folgendermaßen:

Das Dutzend Schlägertypen bezieht bedrohlich Aufstellung vor den Zellen mit den beiden Gefangenen. Sie mustern die zwei Insassen mit angewidert heruntergezogenen Mundwinkeln. Sie tragen Zivil, Kevlarwesten und Camouflage-Hosen, aber sind offensichtlich nicht der Meinung, eine Erklärung für ihr Hiersein abgeben zu müssen. Einige fassen ihre Schlagringe und Gummiknüppel fester. Elisabeth ist aufgesprungen und geht mit zitternden Knien rückwärts. Der einzige Polizist in der Gruppe hebt den Schlüsselbund, um die beiden Zellen für die inoffiziellen Besucher aufzuschließen. In dem Moment gibt es jedoch ein sehr lautes Scheppern auf dem Betonboden der Lagerhalle: Es ist das Schloss der linken Zellentür, es ist von irgendetwas aus dem Gestänge heraus getrennt worden, und zwar komplett mit Schloss und Knauf, aber man sieht keine glühenden Schweißnähte! Der abgerissene Penner hat plötzlich drei Macheten in der Hand. Irgendwie muss er es mit denen geschafft haben, solides Metall zu durchtrennen!



Dieser Penner tut jetzt mal das, was er am besten kann


Es gibt ein Geräusch wie Messer, die aus Halterungen gezogen werden, schnell, brutal, und tödlich, und nun hat er auch noch drei weitere Macheten in der anderen Hand — genau genommen nicht in der Hand, sie sind nämlich aus seinen haarigen Handrücken hervor geschnellt! Es sind bei näherem Hinsehen so etwas wie metallene Klauen, an beiden seiner Hände. Er reißt in einer tierhaften Mimik den Mund auf, und das dumpfe Licht glänzt auf seinen wölfischen Fangzähnen, in seinen Augen glimmt eine erschreckende Blutrünstigkeit!

Also ran an den Move: Logan hat Fighting W8 und kommt auf eine Sieben, mit +1 (weil er seine Klauen benutzt) wird das eine Acht, und eine Neun durch Betsys erfolgreichen Support-Wurf.

Er macht kurzen Prozess mit dem Dutzend Milizionäre, in den verschwommenen Bewegungen des Schlagabtausches sieht man nur, wie er Schlagstöcke mit den schimmernden Messerklauen durchtrennt und ein paar tiefe Kratzer verteilt, ansonsten begnügt er sich mit Nierentritten und Kopfstößen. (Sein Schädel scheint auch hart zu sein wie eine Abrissbirne.) Ein lapidar aussehender Klauenschwinger trennt nebenher Elisabeths Gitterstäbe aus der Verankerung, und lässt sie zu Boden klirren.
Die Menschentraube verstreut sich, der Polizist ist derjenige, der am schnellsten rennt, er schreit panisch in sein Funkgerät. Elisabeth hat sich vorhin den Weg durch die Korridore des Lagergebäudes genau gemerkt, sie verteilt nur ein paar Kinnhaken, während sie den wildgewordenen anderen Ausbrecher hinter sich her dirigiert, auf schnellstem Weg ins Freie ...

Die Challenge Dice haben leider nur einen Weak Hit gewährt trotz unserem Resultat von neun (denn einer der beiden W10 hat eine Höchstzahl gezeigt). Das bedeutet, beide Wild Cards verlieren einen Benny, und eine neuerliche Gefahr zeigt sich ihnen während ihrem Ausbruch:

Auf dem nächtlichen Parkplatz vor der alten Hafen-Lagerhalle gehen die Flutscheinwerfer an, als die beiden Verdächtigen ins Freie fliehen.
„… Noch weniger subtil ging es wohl nicht?!“, keucht Elisabeth überreizt.
„Kopf unten behalten, außer Du bist kugelsicher!“, schnappt er wütend. Er hat das starke Verlangen, dem hochnäsigen Twen ihre Flucht zu ermöglichen, indem er selber einfach Kehrt macht, und alle Verfolger abmurkst, einen nach dem anderen. Mühevoll verdrängt er diesen Instinkt.
Sie rennen wie von Sinnen durch die Dunkelheit. Einzelne Schüsse peitschen hinter ihnen durch die schwarze Nacht. Schließlich finden sie sich auf einem Ponton wieder, unter ihnen klatschen die Wellen des Hafenbeckens gegen den Auslieger. Zahlreiche Taschenlampen nähern sich.
„… Endstation …“, keucht sie.
„Quatsch! Siehst sportlich aus …! Bock auf Schwimmengehen?“
„Bist Du irre?! In dem dreckigen Hafenbecken, bei Nacht? Da verlieren wir uns doch sofort!“

In dem Moment rollt eine Sturmwolke über die Gegend hinweg, der Lichtsmog der Stadt verfärbt ihre Unterseite gelblich. Es ist ein spektakulärer Anblick, wie tief sie dahin zieht, insbesondere weil es ja eben noch sternenklar war …! Gleichzeitig aber zieht ein ominöser, dicker Nebel über dem Wasser auf.
„Wie ist das denn möglich?!“, bringt Elisabeth ungläubig hervor.
Der Nebeldunst beginnt die beiden Geflüchteten einzuhüllen, ganz so, als habe er einen eigenen Willen …
« Letzte Änderung: 28.07.2025 | 22:19 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #4 am: 13.07.2025 | 07:41 »
Soundtrack: Donovan, Season of the Witch
https://www.youtube.com/watch?v=GU35oCHGhJ0

Fünf Tage später.

Eine merkwürdige Ruhe hat sich über New York City ausgebreitet. Über den blauen Sommerhimmel ziehen schneeweiße Wolken träge dahin, und die Manhattaner gehen heute Vormittag in die Läden und Supermärkte — beinahe wieder gelassen.

Man könnte meinen, dass überhaupt nichts los ist.

Aber die zurückgekehrte Alltäglichkeit ist nur oberflächlich. Man merkt es, wenn einem auffällt, woran das liegt: Niemand lässt Musik laufen, unterhält sich auf der Straße, oder telefoniert länger.
Alle Leute scheinen aufmerksamer als an einem ganz gewöhnlichen Tag in der Großstadt. Wie als wären sie insgeheim immer noch sprungbereit …

Die Bretterwand zur Rechten ist über und über bedeckt mit verwitterten Bandplakaten und Vermisstmeldungen, dazwischen aber auch immer wieder die großformatigen, einfarbigen Kampagnen-Aushänge verschiedener Bürgerinitiativen und Milizen: Fettgedruckte Kampfaufrufe, politische Slogans, viele davon recht krasse Hetzsprüche, und immer wieder prangt auf solchen Plakaten der derzeit vorherrschende Angstbegriff des New Yorker Bürgers: ‚MUTIE MENACE!‘



Seltsame Tage in New York City


Der kleine Mann in dem abgetragenen Trenchcoat schnippt seine Zigarette weg, zielsicher gegen die Bretterwand, wie als würde er gehässig hoffen, dass die Hetzplakate davon ankokeln. Er ist untersetzt aber muskulös. Seine Haare und sein Backenbart sind so überlang und unordentlich, dass man ihn für einen Penner halten könnte.
„Drake ist also der letzte auf unserer Liste“, raunt Logan in seiner leisen Reibeisenstimme, „Dann können wir hier weg. Hätte gute Lust dazu“, und schnüffelnd sieht er sich um.
„Das ist jedoch nur der obere Teil dieser Liste“, sagt Elisabeth herablassend, „wenn wir wirklich reinen Gewissens sein wollen, wenn wir aus der Stadt abhauen, müssten wir die anderen zwölf auf dem unteren Teil noch abgecheckt haben. Zumindest noch oberflächlich. Für den Fall, dass die vielleicht noch zu retten sind.“
„Aber auf die Gefahr hin, dass die längst hops genommen wurden, Mädel! Und dann riskieren wir unsere Deckung für nichts und wieder nichts“, knurrt Logan angepisst.
„Nenn‘ mich nicht Mädel“, sagt sie mit einem Naserümpfen.
„Bist doch eins“, murrt er, senkt dabei lauernd den Kopf, hündisch, wie sie findet.
„Wenn Du so weitermachst, heißt es für Dich künftig Miss Braddock“, sagt die junge Dame kalt, „Soviel Zeit muss sein. Wir kennen uns ja eigentlich gar nicht.“
„Ein vergebliches Risiko ist es trotzdem!“, knurrt der untersetzte Kanadier.
„Wir können doch auch gleich abhauen!“, sagt Rogue unsicher, sie sieht sich die ganze Zeit schon ängstlich zwischen den Passanten um, „Noch heute!“
„Und dann?“, fragt Logan mit bösem Grinsen, „Scheiß auf Drake, oder was?“
„Nee …“, sagt Rogue leise, und fügt schnell hinzu, „Wir können ja wiederkommen! Dann suchen wir Drake, und die anderen auf dieser Liste. Wenn wieder etwas Gras über die Sache gewachsen ist.“
„Sieht so Deine Solidarität aus?“, setzt er nach, „Erstmal das eigene Ärschchen retten, dann vielleicht nochmal weitergucken?“
„Ach, Solidarität“, sagt Elisabeth schnippisch, „Komm’ ihr mal nicht mit sowas, das sind Plattitüden, wie ich finde. Ich kann jetzt wirklich keine Politisierungen mehr hören! …“
Rogue schenkt ihr einen dankbaren Blick, endlich scheint hier mal jemand auf ihrer Seite zu sein, mal was ganz Neues.
„… Aber mangelndes Pflichtbewusstsein, das müsstest Du Dir schon vorwerfen lassen!“, fährt die Britin fort, jetzt an Rogue gewendet, „Wir haben ihm am Telefon immerhin versprochen, dass wir versuchen würden, den Job auf seine Weise zu machen. Keine Gewalt, aber gründlich, und gewissenhaft.“
„Ihr könnt ja gerne das übrige Dutzend von der Liste genau auskundschaften“, sagt Rogue, jetzt trotzig, „Aber verlasst Euch nicht drauf, dass ich da dabei bleibe. Ich kann ja schon mal vorgehen! Ich bin immerhin diejenige, die jederzeit die Biege machen kann. Vielleicht mache ich das. Und Ihr kommt dann nach, mit Drake, und allen anderen von der Scheiß-Liste, die Ihr vielleicht noch zusammenkriegt! Aber jammert mich bloß nicht voll, wenn es am Ende weniger Fressen sind, die aus dieser Stadt rauskommen, nich' etwa mehr. Dann seid Ihr nämlich womöglich selber auch hinter Schloss und Riegel, so sieht’s aus, Sugah!“, und sie versucht offensichtlich, sich nicht in Wut zu reden. Rogues Stimme ist sehr kaputt und immerzu heiser, anders kennt man sie gar nicht. Der Südstaaten-Akzent ist auch schwer zu überhören, wenn sie sich aufregt.
„Dann holt Dich aber unsere schwarze Schönheit prompt zurück, wenn Du alleine die Flatter machen willst!“, knurrt Logan, er will nicht locker lassen. Obwohl er nicht gern redet, ist er trotzdem irgendwie ein Rechthaber.
„Die versteht ja nicht mal unsere Sprache!“, schnappt Rogue heiser. Dennoch wirft sie einen unsicheren Blick auf Ororo, die daneben steht und zu lauschen scheint, aber tatsächlich nach wie vor nicht so aussieht, als würde sie auch nur ein Wort verstehen von dem, was die anderen drei hier konspirativ tuscheln. Ororo sieht aus wie eine Statue, regt überhaupt keinen Muskel, sie ist die einzige hier, die tatsächlich sowas wie Geduld ausströmt.
„Müsste man mal auf einen Versuch ankommen lassen“, sagt die Südstaatlerin heiser, „… Würde mich sowieso mal interessieren, welche von uns beiden schneller ist, in der Luft …“
„Macht ja keine Scheiße, die haben überall Überwachungsdrohnen hier in der Innenstadt“, knurrt Logan. Er schnuppert in den Wind, wie ein Hund, „Hier kommt unser Schatzilein.“
Alle schauen auf. Ein androgyner, schlachsiger Twen kommt zu ihnen rüber. Er hat einen Lockenkopf und ein kleines Halstattoo und scheint mehr so der Kapuzenpulli-Typ zu sein (aber natürlich ist er schlau genug, keinen Hoodie anzuziehen; das bereits ist diesen Sommer in Manhattan schon zu viel der Meinungsäußerung, und führt mit Sicherheit zu unangenehmen Begegnungen).
„Das ist aber auch kein Schatzilein, Du Chauvi-Blödmann“, sagt Elisabeth mit ihrem britischen Schickimicki-Akzent, der sie in Logans Ohren immer hochnäsig klingen lässt, „Das ist ein Typ!“
Der Lockenkopf-Typ macht vor ihnen Halt, gibt sich bemüht leger, als würde er das Grüppchen der vier Wartenden kennen.
„Seid Ihr die Leute von Professor X?“, raunt er, und seine Stimme verrät seine Nervosität.
Alle zögern. Das wissen sie ja streng genommen selbst nicht, ob sie das sind, ‚die Leute von Professor X’, dieser ominösen Gestalt. Ein paarmal telefoniert haben sie mit ihm, ja. Sonst bisher nichts.
Und wenn die Hetzer in New York City ihren Willen kriegen, dann bleibt das womöglich auch so.
„Klar, sieht man das nicht?“, grinst Rogue schließlich jovial, und tippt auf ihren neuen Aufnäher auf ihrer abgeschrabbelten Lederjacke. Ein rotes X in einem roten Kreis, auf schwarzem Grund. Mal sehen, wie lange dieses geheime Erkennungszeichen verwendet werden kann, bevor auch die Verfolger gelernt haben, es einzuordnen.
„Dann kommt mal mit“, sagt der Junge erleichtert, und wendet sich um, um davon zu schlendern.
„Bist Du das, Countervoice?“, flüstert Elisabeth neugierig.
„Nee, ich bin ihr Laufbote. Ich bring‘ Euch zu Countervoice“, sagt er leise, mehr nicht.
Elisabeth schaut die anderen argwöhnisch an, als sie alle sich in Bewegung setzen. Wer sagt ihnen denn, dass der Junge nicht in Wirklichkeit einer von der Gegenseite ist? Wer sagt, dass die Gegenseite nicht bereits von ihrer Informantin gehört hat, und dass die echte Hackerin namens Countervoice längst inhaftiert worden ist? Oder noch schlimmer, dass sie nicht schon immer ein Bot war, nur eine Online-Präsenz, nichts weiter, Teil einer perfiden Falle?
„Er riecht nicht so, als würde er lügen …!“, raunt Logan, als er Elisabeths Blick sieht.
„Wie willst Du das wissen?!“, flüstert Rogue.
„Viele Menschen riechen komisch, wenn sie lügen! Lügner stinken halt.“
„Das bildest Du Dir wahrscheinlich ein“, kommentiert Elisabeth herablassend.
„Ich wünschte, McCoy wäre hier!“, flüstert Rogue verzweifelt, „Das ist schließlich seine vermaledeite Informantin! Das ist doch alles auf seinem Mist gewachsen. Er sollte das hier übernehmen!“
„Ja, schon …“, sagt Elisabeth vage.
„Er, nicht wir! Was haben wir schon damit zu tun?! Ich weiß ja nicht mal, was von uns erwartet wird!“
Die Britin sagt gefasst, „Jetzt hängen wir eben drin. Wir müssen das jetzt durchziehen.“
„Und McCoy kann wohl schlecht in Manhattan rumlaufen!“, kommentiert Logan, „Was soll er machen, sich 'nen falschen Bart drankleben, oder was …?“

(Das stimmt, Hank McCoy hat den Nachteil Distinctive Appearance gekriegt, das bedeutet, dass er von vornherein zu auffällig ist für diese Sache. Er kriegt einen Benny für seinen Nachteil, für später, während er jetzt gerade im Versteck hockt und sich langweilt.)

„Ich kann versuchen, seine Gedanken zu lesen …!“, flüstert Elisabeth, mit Blick auf den Lockenkopf, aber klingt jetzt sehr unsicher, „Manchmal klappt es.“
„Keine Tricks erstmal“, sagt Logan, „Nicht, dass irgendjemand hier auf offener Straße ausflippt! Wir folgen Schatzilein erstmal!“
Elisabeth und Logan wechseln einen Blick. Ihm wird offensichtlich äußerst unwohl, wenn er daran zurückdenkt, wie sie vor fünf Tagen telepathisch mit ihm gesprochen hat, als sie Zellennachbarn waren, in der Gefangenensammelstelle.

Wir geben (wie bei Ironsworn üblich) unserem Team eine erste gemeinsame Queste, als Start in die Handlung der Kampagne. Die definieren wir so:
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren.
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 20:44 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #5 am: 13.07.2025 | 08:48 »
Hier sind schon mal die Profile der bisherigen Wild Cards. (Ihre Decknamen sind schon mal mit angegeben, obwohl sie die in der Spielhandlung bisher noch gar nicht verwenden.)



Elisabeth Braddock, alias Psylocke


Psylocke
Psychic British Ninja Girl; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Elisabeth ‚Betsy‘ Braddock; Age: 20; Origin: Maldon, Essex, United Kingdom; Languages: English, Japanese
Attributes: Agility d12+1, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d12
Skills: Academics d4, Athletics d10, Common Knowledge d6, Fighting d8, Focus d4, Intimidation d4, Notice d6, Persuasion d6, Stealth d8, Thievery d4
Pace: 8 (d8 Running Die); Parry: 8; Toughness: 9
Hindrances: Arrogant (British Lady), Outsider (Major: Mutant), Poverty, Secret (Minor: Former Hand assassin trainee), Wanted (Major: Mutant)
Edges: Attractive, Acrobat, Combat Acrobat, Fleet Footed, Martial Arts (Ninjutsu), Super Powers
Super Powers:
Additional Action: Psylockes total Multi-Action penalty when only performing physical actions in a round is lowered by two.
Mind Control: Psylocke can control a target within 12” (24 yards) by making a Focus roll. If successful, the target must make a Spirit roll to resist (at −2 with a raise on the Focus
roll) or he’s controlled for as long as Psylocke cares to maintain the power, or he breaks free. Psylocke must remain within 12” (24 yards) of her subject or the power instantly terminates.
Mind Reading: Psylocke can read the minds of targets within 6” (12 yards) by making a Focus roll. If she’s successful, the target makes a Smarts roll to resist (at −2 with a raise on the Focus roll). A success lets Psylocke detect surface thoughts and emotions. A raise reveals more information.
Psi Blast: Range 12/24/48, RoF 1, 2d6 damage, AP 4; Psionic Power Type. As an action, Psylocke may Charge the blast for +1d6 extra damage in her next action.
Psi Dagger: Fighting rolls are made at +1. Str+3d6, AP 8; Psionic Power Type.
Super Edges (Acrobat, Combat Acrobat, Martial Arts): Psylocke has these additional Edges.
Super Agility: Agility is raised by 3 steps.
Super Strength: Strength is raised by 1 step.
Super Vigor: Vigor is raised by 3 steps.
Superhuman Reflexes: Parry +2. Attackers have to subtract -2 for ranged attacks because of Psylockes superhuman reflexes.
Telekinesis: Elisabth's Telekinesis has a range of 12” (24 yards), a Strength of d10, and objects held by it may be moved up to 6” per turn as a limited free action.
Telepathy: Psylocke can communicate with any or all intelligent minds of her choice within 24”.
Toughness: Toughness +1.
Gear: Ragged patched combat suit, katana sword, shuriken, face mask, headset radio.

Hier ihr Bauplan für ihre Superkräfte:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)



Rogue


Rogue
Runaway Southern Belle; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Unknown; Age: 20; Origin: Caldecott County, Mississippi, USA; Languages: English
Attributes: Agility d10, Smarts d6, Spirit d6, Strength W12+5, Vigor d12+2
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d4, Fighting d6, Focus d4, Notice d6, Persuasion d6, Stealth d8, Survival d4, Taunt d6, Thievery d6
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 24
Hindrances: Loyal (Mystique), Ruthless (Minor: Survivor), Outsider (Major: Mutant), Poverty, Shamed (Minor: Stealing Codys future and Miss Marvels super powers), Wanted (Major: Mutant)
Edges: Attractive, Brawler, Super Powers
Super Powers:
• Absorption: When Rogue would take one or more Wounds from an attack with a Biological Power Type (skin contact), she gets a free Soak roll using Focus instead of Vigor. For each Wound Soaked, Rogue gains a “Transmutation Token.” These tokens last until the end of the scene and may be used as a free action to trigger any one of these effects: Damage (Add +1d6 per token to any damage roll (max three tokens per damage roll); Toughness: Increase Toughness by +1 per token until the end of the encounter; Power Stunt: Perform a Power Stunt exactly as if you’d spent a Benny.
• Copycat: By making skin contact with a living organic victim, Rogue may copy their super powers. Copying powers is an action. If the target is unwilling, Rogue must roll Focus against the target’s Spirit roll (at −2 with a raise on the Focus roll). The maximum point value of the powers Rogue can copy is 12.
• Flight: Rogue may fly at Pace 24.
• Mind Reading: When touching a living organic victim, Rogue also absorbs their memories. She must make a Focus roll to gain any helpful information by this, resisted by the target’s Smarts (at −2 with a raise on the Focus roll). A success lets Rogue detect surface thoughts and emotions. A raise reveals more information.
• Power Drain: Rogue may make skin contact with living organic creatures to Fatigue them. A successful Focus roll causes a target to make a Vigor roll at −2 (and at another −2 with a raise on the Focus roll). If the victim fails, he takes a level of Fatigue.
• Stun: When touching a living organic victim, Rogue must roll Focus against the target’s Vigor roll at –2 (at another −2 with a raise on the Focus roll). If the victim fails, he’s Stunned.
• Super Agility: Agility is raised by 1 step.
• Super Strength: Strength is raised by 6 steps.
• Super Vigor: Vigor is raised by 5 steps.
• Toughness: Toughness +14.
Gear: Ragged patched combat suit, utility belt, old leather jacket, headband with face mask, headset radio, thieves tools.

Hier ihr Superkräfte-Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)



Ororo Munroe, alias Storm


Storm
African Rain Goddess; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Ororo Munroe; Age: 21; Origin: Uzuri, Kenya, Africa; Languages: Swahili
Attributes: Agility d10, Smarts d6, Spirit d8, Strength d8, Vigor d10
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d4, Fighting d6, Focus d6, Intimidation d6, Notice d6, Persuasion d8, Stealth d8, Survival d4
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 9
Hindrances: Impulsive (Rain Goddess), Outsider (Major: Mutant), Outsider (Minor: Doesn’t know NYC, speaks only Swahili), Poverty, Wanted (Major: Mutant)
Edges: Attractive, Extraction, Super Powers
Super Powers:
• Damage Field: Activating the field is an action, and it remains on until the super terminates it. At the end of the super’s turn, every adjacent character must make an Evasion roll or take 3d6 damage with AP 2, Electric Power Type.
• Dodge: While airborne, Storm can only be hit by ranged attacks at -2.
• Environmental Resistance: Electricity. She ignores its background effects, reduces damage from that Power Type by 4, and adds +4 when resisting any Electricity effects.
• Flight: Pace 24. Kosten: 5 (Basis 5)
• Lightning Attack: Str+2d6, AP 2; Electricity Power Type. Can also be fired as a ranged attack with Range 12/24/48, 3d6 damage, RoF 3; AP 2. As an action, Storm may Charge the ranged attack for +1d6 extra damage in her next action.
• Lightning Control: Storm can make a Focus roll as an action to create an energy field with an Electricity Trapping to illuminate the area, distract foes, or zap them. The field is a Medium Blast Template, that appears up to 12” (24 yards) away. (It may Damage, Dampen, Darken, or Distract, as explained in SPC, p. 60).
• Super Agility: Agility is raised by 1 step.
• Super Edge (Extraction): Storm has this additional Edge.
• Super Strength: Strength is raised by 1 step.
• Super Vigor: Vigor is raised by 2 steps.
• Toughness: Toughness +2.
• Weather Control: While being outside, Storm can change the weather. Also, she ignores background effects of Air, Electric, Fire, and Water Power Types, reduces damage from that Power Types by 4, and adds +4 when resisting any Air, Electric, Fire, and Water effects.
• Whirlwind: Storm may raise a whirlwind with a Focus roll. With success, she places a Cone Template or Medium Blast Template anywhere within 12” (24 yards). She may move the template as a limited free action up to 6” (12 yards) per turn, as long as it stays in sight. Everyone in the template at the end of Storm's turn is Distracted and must make a Strength roll at −2 (or at −4 with a raise on the Focus roll). Those who fail take 2d6” Knockback in a random direction (3d6” with a raise). This may cause additional damage if they strike a solid object. Everyone still in the template after resolving their Strength roll take 2d6 damage.
• Wind Blast: With a Focus roll, Storm conjures a wind that takes the shape of the Cone Template. Everyone within the template is Distracted and must make a Strength roll at -2 or be knocked back 1d6”. With a raise, the Strength roll is made at −4 and those who fail are knocked back 2d6”.
Gear: Ragged patched combat suit, face mask, survival knife, headset radio

Hier ihr Superkräfte-Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)



Logan, alias Wolverine


Wolverine
Weapon X Program Escapee; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Unknown; Age: 30; Origin: Cold Lake, Alberta, Canada; Languages: English, French
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d6, Strength d12, Vigor d12
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Fighting d8, Focus d4, Intimidation d6, Notice d6, Persuasion d4, Shooting d4, Stealth d6, Survival d6, Taunt d4
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 12
Hindrances: Amnesia (Major: Cannot remember much of his past), Habit (Minor: Bad-Ass behaviour), Outsider (Major: Mutant), Poverty, Ruthless (Major: Feral killer instincts), Suspicious (Minor: Lone wolf), Wanted (Major: Mutant; Canadian Weapon X program escapee)
Edges: Brawny, Brawler, Super Powers
Super Powers:
• Adamantium Claws: All Fighting rolls when using the Adamantium Claws are made at +1. Str+3d6, AP 6, Heavy Weapon. The Brawler Edge raises this damage to Str+3d6+d4. Athletics (Climbing) rolls are made at +2.
• Additional Action: Wolverine’s total Multi-Action penalty when only performing physical actions in a round is lowered by two.
• Hardy: A second Shaken result doesn’t cause a Wound.
• Heightened Senses (Hearing, Smell): Wolverine gets +2 to Notice rolls based on hearing, and +2 to Survival rolls made for tracking by scent.
• Immune to Poison & Disease: Logan is completely immune to both poison and disease.
• Regeneration: Wolverine makes a Focus roll every round as a free action. Success heals one Wound, and a raise heals two. All injuries are treated as temporary.
• Super Edges (Berserk, Don‘t Get 'Im Riled, Frenzy): Logan has these additional Edges.
• Super Strength: Strength is raised by 3 steps.
• Super Vigor: Vigor is raised by 3 steps.
• Toughness: Toughness +2.
Gear: Ragged patched combat suit, face mask, cigars, headset radio

Hier sein Superkräfte-Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Der Vorteil Don‘t Get 'Im Riled ist aus Deadlands. Wenn Wolverine verwundet ist, addiert er die Anzahl seiner Wundlavel auf die Resultate seiner Schadenswürfe.
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 17:31 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #6 am: 13.07.2025 | 14:58 »
Countervoice stellt sich tatsächlich als eine wirkliche Person heraus; sie ist eine androgyn aussehende Linke mit Stoppelhaaren und schwarzen Schlabberklamotten. Sie begrüßt die Neuankömmlinge in ihrem Apartment mit den Worten, „Ich bin ein bisschen nervös, ich habe seit drei Tagen nicht meinen Rechner aus den Augen gelassen!“
So sieht sie ehrlich gesagt auch aus: Blass und übernächtigt. Kaffee ist ihr bester Freund und Countervoice ist nicht nur ihr Deckname, sondern gleichzeitig auch ihr Pronomen. Das erklärt Countervoice feierlich, dafür ist trotz allem genug Zeit. Countervoice geht insbesondere Logan und Rogue ganz unglaublich auf die Nerven, vom Moment an bereits, als sie Fuß in Countervoices Wohnung setzen, auch, weil Countervoice ständig beim Reden umher läuft, und reden, das macht Countervoice fast unaufhörlich.
„… Es ist jedenfalls Wahnsinn da draußen, der reine Wahnsinn. Leute stechen sich gegenseitig in den Rücken. Auf der Straße, in der U-Bahn, überall. Ich hoffe, Euch ist klar, was für ein Riesen-Wagnis das ist, dass Ihr jetzt hier seid!“
„Wagnis … für uns jetzt?“, wirft Rogue ein.
„Für Euch? Ach so, ja, für Euch selber obendrein natürlich auch! Aber anders geht’s eben nicht. Eigentlich würde ich am liebsten ausschließlich online kommunizieren.“
„Aber es gibt gerade keinen sicheren Kanal, nicht?“, sagt Elisabeth, etwas schafhaft, zumindest, um endlich auch mal wieder was gesagt zu haben.
„Nicht nur jetzt, immer!“, sagt Countervoice in Countervoices stets aufgeregter Stimme, irgendwie vogelig, „Am liebsten würde ich nur online reden. Immer.“
„Das hätte dann den Vorteil, dass man sie leiser drehen könnte“, sagt Logan, der mit verschränkten Armen da sitzt, voll angepisst, er hat jetzt bereits sein bisschen Höflichkeit abgelegt.
„Was soll das, ‚sie‘?!“, erbost sich Countervoice.
„Du musst sagen, ‚der Vorteil, dass man Countervoice leiser drehen könnte‘!“, erklärt Elisabeth, „Ihr Name ist ihr Pronomen.“
Die Hackerin nickt, es sieht irgendwie zackig aus. (Der Rest von Logans Spott scheint ihr egal zu sein, Hauptsache, man verwendet bloss ihr Pronomen richtig.)
„… Ist das aber nicht eigentlich voll gefährlich, sich hier zu treffen?“, will Rogue jetzt mal wissen, „Wenn die Dich bei dieser Gelegenheit schnappen wollen, oder uns, dann haben sie doch leichtes Spiel!“
Die Hackerin antwortet, „Ha! Ich bin hier doch nicht gemeldet! Was glaubst denn Du? Ich verwische immer alle meiner Spuren. Und raus gehe ich nicht, nicht da raus, nicht diese Woche.“
„Bist eigentlich ganz schön jung für eine Weltklasse-Hackerin!“, gibt Logan zu bedenken, ihn haben Zweifel beschlichen an der ganzen Sache.
„Ich bin in Eurem Alter, oder nicht? Ihr seid ja wohl auch jung für Untergrund-kämpfende-Personen! Du bist der einzige Boomer hier, alter weißer Mann!“
Logan sagt, „Ey. Ich bin kein Boomer, ich bin auch erst dreißig.“
„Echt?“, fragt Countervoice, plötzlich ehrlich überrascht, „Bei Dir weiß mensch nicht sofort, Du bist voll schwer einzuschätzen.“
„Das is', weil er so klein und haarig und wettergegerbt und überhaupt ziemlich räudig ist!“, grinst Rogue, „… Können wir dann mal weitermachen?“
Logan und Rogue sehen sich an, beide recht abschätzig. Dann grinst er plötzlich. Man sieht seine wölfischen Fangzähne.
„Ich bin auch eigentlich nur ein Notnagel“, gibt Countervoice zu, „die bisherige Recherche hat nämlich Liewire persönlich gemacht. Der oder die ist aber verschwunden, kurz nach der Informationsübergabe an mich. Spurlos …!“
„Wir brauchen jedenfalls den Aufenthaltsort von einem Jungen namens Robert Drake“, sagt Elisabeth behutsam, „Laut unserer Informanten bist Du die einzige, die den gerade kennt. Er steht auf einer Liste von Personen, die Professor X retten wollte. Wir müssen Drake rausbringen aus New York City.“
„Warum soll ich Euch glauben?“, fragt Countervoice plötzlich scharf, „Warum ist Professor X nicht persönlich hier, oder einer aus seinem unmittelbaren Netzwerk?“

Wir müssen wohl einen Gather-Information-Move machen, um unseren Gesuchten zu finden, einen gewissen Robert Drake, der verbleibende Name ganz oben auf der Liste von Professor X. Die Wild Cards sind bei dieser Sache alles andere als in ihrem Element, denn sie haben alle noch keinen Research-Würfel, und sind daher jetzt gerade auf Networking angewiesen. Unsere erste Informantin hierbei nervt zwar tierisch, aber immerhin ist sie ebenfalls gegen Mutantenhasser, und hat ein paar gute Infos dank ihrer Webrecherchen.

Dann mache ich mal für den Gather-Information-Move einen Persuasion-Wurf, das macht Elisabeth, unterstützt von Rogue. (Die Orakelwürfel bestätigen die Vermutung, dass Countervoice nicht nur genderneutral sondern auch asexuell ist, also bringen die Attractive-Boni der beiden Wild Cards nichts bei diesem Wurf.) Elisabeth erzielt eine Vier bei Persuasion, und Rogues Persuasion-Erfolg bei ihrem Unterstützungswurf macht noch eine Fünf daraus. Die Challenge Dice rollen gegen dieses Gesamtergebnis, und durch eine Neun und eine Eins wird das Ganze ein Weak Hit. Im Fall des Gather-Information-Move bedeutet das, dass unsere Wild Cards voran kommen mit ihrer Suche, aber die erhaltenen Informationen auch neue Probleme aufwerfen. Elisabeth und Rogue bekommen immerhin beide einen Benny (anstelle des bei Ironsworn üblichen ‚Momentum‘).

Es gelingt den beiden, der misstrauischen Countervoice die richtigen Fragen zu stellen, und den richtigen Ton zu treffen bei dem hypernervösen Sensibelchen. Schließlich zeigt sie den Besuchern auf einem ihrer vielen Computerschirme gehackte Fotos von Überwachungskameras aus Manhattan:
„… Den Gerüchten nach muss das Euer gesuchtes Persönling sein“, sagt Countervoice, „Sehr Ihr die Gestalt zwischen den anderen … die zu qualmen scheint?“
„Wieso Persönling? Bobby Drake ist ein Junge, laut unserer Liste!“, sagt Rogue verwirrt.
Countervoice sagt spitzfindig, „Liste, na und? Ich weiß doch nicht, wie diese Person ihre Geschlechteridentität definiert? Bis dahin hat mensch den Persönling als Persönling zu bezeichnen, um nicht möglicherweise tief verletzend zu sein!“
Logan im Hintergrund verdreht die Augen und wünscht inständig, aus dieser Bude bald raus zu sein.
„… Aber ich sehe überhaupt keine Person“, sagt Rogue befremdet, während sie alle auf das JPG starren, „Das, was da so dampft, ist nur eine Eisskulptur!“
„Dann ist er es“, raunt Elisabeth fasziniert, „Auf der Liste war doch ‚Cryokinese’ vermerkt! Verstehst Du? Er hat sich … zu organischem Eis verwandelt!“
Rogue sieht Elisabeth ungläubig an, „Glaub‘ ich nicht. Echt? Kann sowas sein? Ich mein‘, ich hab‘ in den letzten Jahren schon eine Menge Scheiß gesehen, aber das …?“
„Aber das, was?“, fragt Logan.
„Eigentlich … kein Aber“, sagt Rogue, „Ist auch nicht seltsamer als der Rest.“

Und zu der neu auftretenden Schwierigkeit, die der Move angibt, ist mir auch direkt was eingefallen, da brocken wir unseren Newbies folgendes ein:

„Ihr müsst Euch jedenfalls beeilen, um Drake abzuholen“, sagt die Hackerin, „Die Leute hier auf dem Foto sind allesamt am Hudson Square eingekesselt seit heute Morgen um halb fünf. Da war heute Vormittag eine Art Häuserkampf, jetzt steht da alles still, beide Seiten belagern sich gegenseitig. Da kommt keiner rein oder raus, ohne gründlichst kontrolliert zu werden! Und bis heute Abend werden die anfangen, alle zu räumen und zu inhaftieren. … Und einer der so auffällig ist wie Euer Zielpersönling hat keine Chance, sich während einer solchen Räumung versteckt zu halten!“

Das ist jedenfalls der erste Milestone für die
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren.
Da diese Suche Gefahrvoll ist, zählt jeder Milestone als zwei Punkte Fortschritt, von bis zu zehn möglichen.

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #7 am: 13.07.2025 | 15:03 »
Also nix wie hin zum Polizeikessel am Hudson Square, Bobby Drake schnappen, und unauffällig wieder abhauen! Leichter gesagt als getan, X-Kids! Das mache ich mit einer Mission auf einer Battle Map, da nehme ich die Spielpläne und Gegner-Miniaturen aus dem Grundspiel von ‚Marvel Zombies‘ her.

Soundtrack: Linkin Park, Crawling (Instrumental)
https://www.youtube.com/watch?v=WqlN_ir1I_0

Draußen sind mittlerweile weitere Polizeiautos in den Straßen aufgefahren, und in der Ferne ist sogar ein neuerlicher Räumpanzer zu sehen. Noch sind die Wasserwerfer nicht im Einsatz, aber die Autoritäten scheinen sich darauf vorzubereiten, eisern durchzugreifen.

Die fünf begeben sich auf Umwegen nach West-Manhatten, und beäugen eine Weile den abgeriegelten Hudson Square. Mannschaftswagen stehen darum herum, und überall sind Straßenblockaden. Die Polizeikräfte sehen gerade trotzdem verhältnismäßig entspannt aus, geradezu gelangweilt trotten einige zwischen ihren Autos hin und her. (Wie könnte es anders sein: Kaffeebecher und Donuts werden dort ordentlich dezimiert.)



Der Zielort der Wild Cards ist von allen Seiten dicht gemacht worden


Elisabeth sagt gedämpft, „Die Polizei hat den Hudson Square total eingekesselt! Und da sind überall welche von den New Yorker Bürgermilizen! Wenn wir dort auch nur eine falsche Bewegung machen, dann stürmen die von allen Seiten!“
„Bis dahin kann man sich doch längst wieder verpisst haben!“, flüstert Rogue.
„Täusch' Dich da mal nicht! Es könnte da zur Straßenschlacht kommen.“
„… Die rechnen aber offensichtlich noch nicht mit einem Ausfall gegen ihre Position!“, knurrt Logan leise, mit gefletschten Fangzähnen, „Wir haben zweifellos drei bis fünf Minuten. Rogue, Du bist unkaputtbar, Du kommst mit mir! Wir brechen durch! Ihr anderen wartet hier!“
Rogue guckt auf ihn herunter und macht tellergroße Augen. Sie schüttelt versuchsweise den Kopf. Wenn es etwas gibt, was sie heute Abend nicht tun will, ist es, zusammen mit einem verrückten Ex-Soldaten heroische Befreiungsmanöver zu starten!
„Funkgeräte auf Kanal Drei! Bereit? Auf Los geht’s los!“, raunt Logan enthusiastisch, ohne sich umzuschauen.
„Acha!“, sagt plötzlich Ororo in ihrer tiefen Stimme, „Nyuso zilizofunikwa!“
Alle sehen sie an.
„Sie redet schon wieder auf Suaheli!“, flüstert Rogue hilflos.
„Ja, was soll sie auch machen? Das ist eben ihre Sprache, Du Schlaubergerin!“, kommentiert Elisabeth.
„Quatsch‘ nicht rum, Miss Perfect!“, zischt Rogue sauer, „Mach' schon, lies' ihre Gedanken!“
„Was ist, wenn ich das wieder falsch mache …?“, fragt die Engländerin unsicher.
„Letztes Mal hat‘s auch geklappt! Anders kann man mit Ororo nicht reden, zumindest, wenn nicht McCoy mit seinem Übersetzungs-Smartphone dabei ist!“, sagt Rogue, Nervosität und Ärger lassen sie lauter reden als sie beabsichtigt.
„Kimya kimya!“, raunt Ororo, und hebt beschwichtigend ihre Hände, „Fikiria! Nyuso zilizofunikwa!“, und sie verdeckt demonstrativ ihr Gesicht mit den Handflächen, nur die Augen schauen dazwischen hervor.
„Ach ja, Scheiße, hätte ich auch dran denken können: Wie die Morlocks gesagt haben …“, sagt Logan, „Masken auf! Wir machen natürlich den Captain-America-Auftritt, klar!“
„Ich will das nicht machen! Ich hab‘ Angst!“, flüstert Rogue.
„Los jetzt, und zwar alle! Masken auf, Zivilklamotten weg!“, knurrt Logan, seine Stimme klingt wie ein hungriger Wolf. Er hat total Bock auf das, was gleich passiert, wie auch immer genau es sich entspinnt.
Ohne weiter nachzudenken, schmeißen alle hastig die Kleidungsstücke ab, an denen man sie wiedererkennen könnte, darunter tragen sie die kläglichen Kampfanzüge, die für sie im Untergrund zusammengenäht worden sind. Alles besteht aus Resten von Gummi und Kevlar, mit groben Stichen von Lederschnüren zusammengehalten. Logan versucht, sich die blaugelbe Wrestler-Maske aufzusetzen, die dazugehört.
„Zu eng, die Scheiße!“, zischt er wütend.
„Halt' still!“, sagt Elisabeth, die versucht, ihm zu helfen, „Iih, das ist Deine dämliche Haar-Matte, die passt da nicht drunter! Was musst Du auch herumlaufen wie ein Penner?“
„Hast ja Recht“, sagt er kurzentschlossen, „Nimm' mal die Finger weg“, und mit einem garstigen, metallischen ‚snikt‘ hat er wieder eine der Klauen aus seinem Handrücken ausgefahren. Mit einem präzisen Schnitt hat er sich seines dicken Zopfes entledigt, wirft die Zotteln weg, und zieht seine Gesichtsmaske über.
Rogue fummelt mit zitterigen Fingern ihr schwarzes Stirnband über ihre Augen, wo zwei Augenlöcher hinein geschnitten sind, rückt es zurecht. Elisabeth hat sich violette Farbe ins Gesicht geschmiert, und wickelt jetzt aus ihrem vermeintlichen Regenschirm ein teuer aussehendes Katana-Schwert aus.
„Bereit?“, grollt es tief aus Logans Kehle, heißhungrig auf Konfrontationen.
„… Nein … ich glaube nicht, dass ich …“, stammelt Rogue leise.
„Dann vorwärts!“, schnarrt der Kanadier, und prescht los.
« Letzte Änderung: 28.07.2025 | 22:31 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #8 am: 14.07.2025 | 19:07 »
Den Spielaufbau nehme ich aus dem Regelheft von Marvel Zombies (Szenario MH2 — Rescue Operation, S. 38). Der Objective Bystander ist in dieser Mission natürlich die Miniatur von Iceman. Der wartet im Zentrum des Spielplans mit den anderen Eingekesselten und ist unschlüssig, er agiert erst, nachdem eine der anderen Wild Cards ihn mit einem erfolgreichen Persuasion-Wurf aufgerüttelt hat. Erst ab dann wird er Aktionskarten bekommen. Die Wild Cards müssen zu fünft die Exit-Zone des Spielplans erreichen.



Die Spielaufstellung beim Szenario 'Rescue Operation' ...



... Rogue, Elisabeth, Logan, und Ororo (von links nach rechts) sind mehr oder weniger zu allem bereit


Gegner spawnen nach den Regeln aus der letzten Zombicide-Conversion, die ich geschrieben habe, Deadlands: Undead or Alive. Statt mit Zombies bekommen die Wild Cards es hier natürlich mit menschlichen Brutalos zu tun, semi-professionellen Mutantenhassern. (Die sind aus der Grundbox vom Brettspiel 'Marvel Zombies'.)

So soll's diesmal funktionieren:

Gegner spawnen
Aus allen möglichen Richtungen preschen immer neue Milizionäre herbei, kaum dass Wild Cards einen Fuß in die Straßen gesetzt haben. Es gibt Spawn-Felder auf jedem Spielplan, in Gestalt von dem numerierten First Spawn Token, von roten Spawn Tokens (und blauen und grünen Spawn Tokens, die jeweils szenarioabhängig sind). Die Dinger funktionieren genau wie im Brettspiel: Sie liegen aus je nach Szenariobeschreibung, und stellen eben auch den Einfallspunkt der Gegner auf den Spielplan dar.

Gegner-Sorten: Gegner spawnen wie im Brettspiel immer am Ende einer Kampfrunde. Anstelle der Gegner-Kärtchen aus dem Brettspiel werden dabei für jeden aktiven Spawnpunkt einfach je eine Karte vom regulären Action Deck gezogen (ohne zwischendurch zu mischen). Die auftauchende Widersacher-Art hängt von der Kartenfarbe der gezogenen Karte ab:
♣️ & ♠️ Bei schwarzen Karten erscheinen Trooper
♦️ Bei Karo erscheinen S.H.I.E.L.D. Guards
♥️ Bei Herz erscheinen Specialists
Könige: Bei schwarzen Königen (♣️ & ♠️) erscheinen so viele Trooper wie Wild Cards im Spiel sind. Bei roten Königen (♦️& ♥️) erscheinen so viele Guards bzw. Specialists wie Wild Cards im Spiel sind, weniger 1 (Minimum 1).
Asse: Bei einem As erscheint ungeachtet der Farbe anstelle von anderen Gegnern eine der vorher festgelegten feindlichen Wild Cards des Szenarios. Wenn diese schon alle auf dem Brett ist, erhält eine der gegnerischen Wild Cards diese Karte als ihre Aktionskarte diese Runde.
Joker: Bei einem Joker wird eine der Gegner-Sorten die derzeit im Spiel sind gewählt. Die betreffende Gegner-Sorte erhält den Joker als Aktionskarte für die darauffolgende Runde. Der Joker ersetzt dann die Ziehung einer Aktionskarte für diese Gegner-Sorte. Der GM erhält dabei wie üblich Bennies für seine bösen Zwecke. Daraufhin wird eine weitere Karte gezogen für dieses Spawn Token.

Gegner-Zahl: Die Anzahl der jeweils auf einem Spawnpunkt auftauchenden Feinde variiert je nach bisherigem Character Rank der SCs in dem Szenario. Sind alle Wild Cards auf dem Novice-Rang, ist die Gegner-Anzahl immer 1W2. Für jeden weiteren erreichten Character Rank wird ein entsprechend gesteigerter Gegner-Anzahl-Würfel geworfen:
Seasoned: 1W4
Veteran: 1W6
Heroic: 1W8
Legendary: 1W10

Der entsprechende Würfel wird für jedes aktive Spawn Token gerollt, um die Anzahl der diesmal nahenden Feinde zu ermitteln.

Platzierung: Der GM platziert solche Gegner in der entsprechenden Spielplan-Zone (wie im regulären Zombicide-Brettspiel). Da aber relevant ist, wer wo steht, muss der GM entscheiden, wo in der Zone mit dem betreffenden Spawnpunkt die Modelle platziert werden, und wie ihre Blickrichtung ist. Gespawnte Gegner sollten nicht in Base-Kantakt mit Charakteren platziert werden (außer, die Spielplan-Zone ist so klein, dass es nicht anders geht).

Eine Spielplan-Zone kann im Übrigen nicht mehr Figuren fassen als sie physikalisch Platz bietet. Der GM muss wählen, welche gespawnten Feinde auf den verfügbaren Platz gestellt werden und welche nicht ins Spiel kommen weil überzählig.


Runde 1: Logan schnuppert wölfisch umher, tritt geduckt vor eine Gebäude-Hintertür, und lässt seine Adamantium-Klauen heraus schnappen. Ein einzelner Klauenhieb verarbeitet das dicke Alu in Streifen (immerhin macht der Macker mit diesem Angriff Str+3W6, mit AP 6)!



Weg mit der blauen Alu-Tür und rein ins Gebäude!


Nach der Logik aus Zombicide werden die gewaltbereiten Insassen des Gebäudes aufgestört, aber hier sind das natürlich keine Untoten, sondern Mitglieder einer der bewaffneten, korrupten Bürgermilizen! Vier solche Schlägertypen spawnen in dem ehemaligen Asia-Restaurant rechts, eine im Lebensmittelgeschäft links. Die Brutalos bekommen nachträglich eine Aktionskarte für die laufende Runde, das ist eine Fünf.
„Hier is' irgendwer!“, grollt Logan, schnuppernd, nutzt seine übrige Bewegung, und tritt den vieren geduckt entgegen. Er spekuliert darauf, dass sein Anblick allein mal wieder genügt, um seine Gegner in Angst zu versetzen.


NYC Militiaman
Mutant-hating simpletons, legitimized by ex-president Platton and president Vane, searching NYC as armed forces
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d6, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d6, Driving d6, Fighting d6, Intimidation d6, Notice d4, Persuasion d6, Shooting d6, Stealth d4
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 9 (4)
Hindrances: Mean, Obligation (Minor: Militia duty), Prejudiced (Major: Super racist assholes)
Edges: Brute, Streetwise
Gear: Heavy body armor vest (4), 9mm handgun (Range 12/24/48, Damage 2d6, RoF 1, AP 1), billy club (Str+d4), pepper spray, handcuffs.


Elisabeth ist daraufhin am Zug. Mit ihrem Vorteil Acrobat darf sie sich hier über gegnerische Modelle hinweg bewegen, das lässt sie an Logan vorbei flanken, einen Salto über die Milizionäre hinweg machen, und hinter ihnen auf einem der Tische des Asia-Restaurants landen! Sie erzielt eine 28, um den einen Schläger in den Rücken zu treffen: Um ihre freie Hand entflammt plötzlich eine halb durchsichtige Stichflamme aus grell violetter, psionischer Energie! Mit der Faust trifft sie den Kerl in den Rücken, und durchbohrt ihn damit mit ihrem durchscheinenden Psi-Dolch. Sie zieht es vor, nicht-tödlichen Schaden zu machen; aber die Synapsen des Getroffenen machen da erstmal keinen Unterschied, betäubt bricht er zusammen. Mit ihrer zweiten Kampfaktion macht die violette Furie dasselbe nochmal, und erledigt rücklings den anderen Wächter, der mit Schaum vor dem Mund ebenfalls kollabiert. Betsy und Logan wechseln einen Blick, er sieht etwas verdattert aus, er hatte bisher gedacht, er ist der einzige Kampfspezialist hier …!

Rogue beginnt zu schweben, etwas unsicher steigt sie aufrecht in die Luft, kommt schwerelos durch den aufgebrochenen Hintereingang ins Geschäft, und biegt nach links, in einen verwüsteten Lebensmittelladen. Sie erschrickt vor dem Milizionär dort drin ebenso wie der vor ihrer schwebenden Gestalt erschrickt! Immerhin ist sie geistesgegenwärtig genug, um ihm eine vor den Latz zu hauen, als er „Du bist'n Mutie!“, keucht und seine beiden Schlagstöcke hochreißt! Trotz ihrer Stärke von W12+5 bekommt sie den Gegner nur angeditscht, er taumelt Shaken rückwärts.

Damit sind die verbleibenden Schergen dran, einer brüllt wütend, „Mutanten!!“, der von Rogue Getroffene erholt sich vor seinem blauen Auge, und alle drei lassen ihre Schlagstöcke auf die drei Eindringlinge niederfahren. Betsy und Logan parieren hastig, Rogue bekommt einen Gummiknüppel an die Schläfe und schreit auf — aber nur vor Schreck, denn die sieben Punkte Schaden können einer Mutantin mit Toughness 24 völlig egal sein!

Ororo ist am Ende der Runde auch noch dran, schweigsam schwebt sie auf ihrem Luftkissen den anderen nach, beobachtet aufmerksam den Kampf von Elisabeth und Logan. Scheinbar hält sie es noch nicht für nötig, einzugreifen.

Zwischen Runden spawnen weitere Milizionäre: Von Süden her kommen vier die Straße hinab gesprintet, von Norden ein weiterer, sie können vom Ladengebäude aus durch die Fenster gesehen werden. Sieht so aus, als wollten sie das Flüchtlingslager hops nehmen, in dem auch dieser Bobby Drake sich verbirgt! Vom oberen Stockwerk des Lebensmittelladens rennt ein weiterer Schlägertyp herab, um seinen Kameraden beizuspringen.

Soundtrack: Disturbed, Indestructible
https://www.youtube.com/watch?v=tlE8252-xMc

Runde 2: „Ororo, hilf' uns doch!“, bringt Betsy heraus, während sie mit ihrer Katana den auf sie eindreschenden Schlagstock pariert, und gleichzeitig mit dem Mut der Verzweiflung versucht, erneut ihren betäubenden Psi-Dolch zum Einsatz zu bringen. Endlich trifft die psionische Geisterklinge den Schläger zwischen die Rippen, durchschlägt komplett seine Kevlarweste, und befördert ihn mit Wucht durch das halbe Asia-Restaurant, wo er durch eine Sitzbank hindurch kracht. Schon ist Elisabeth bei der Tür zur Straße, jagt ihren lila Psi-Dolch durch das verrammelte Schloss — diesmal nicht nur als Schockeffekt, sondern mit aller psychokinetischen Kraft die sie aufbringt, und die Tür fliegt in Splittern nach außen. Leichtfüßig erreicht Betsy das erbärmliche Lager aus Schlafsäcken und Wellpape-Konstruktionen im Zentrum der Straße. Hektisch sieht sie sich um, die zahllosen Gestalten kauern zu ihren Füßen, mit ängstlich eingezogenen Köpfen. Sie kann auf die Schnelle keinen Jungen hier ausmachen, der aus lebendigem Eis besteht. Vorerst kann sie wohl nur den Angriff des Schlägertypens vom Nordende entgegennehmen, um die armen Teufel zu verteidigen.
Währenddessen sind die Milizionäre vom Südende der Straße heran geprescht, um auf das Schlafsacklager einzuprügeln. Elisabeth und der desorientierte Robert Drake kriegen ebenfalls einiges ab. Elisabeth bekommt einen Schlagstock zwischen die Schulterblätter und wird Shaken.



Elisabeth wird von Milizionären angegriffen. Sie ist Drakes Position ganz nahe, aber hat ihn noch nicht gesehen (und man muss
sich vorstellen, dass hier das Schlafsack-Lager der Eingekesselten ist, die jetzt aufgeschreckt durcheinander fliehen)



NYC Militia Specialist
Mutant-hating runners, legitimized by ex-president Platton and president Vane, searching NYC as armed forces
Attributes: Agility d8, Smarts d6, Spirit d6, Strength d6, Vigor d6
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Driving d6, Fighting d6, Intimidation d6, Notice d4, Persuasion d6, Shooting d6, Stealth d6
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 9 (4)
Hindrances: Mean, Obligation (Minor: Militia duty), Prejudiced (Major: Super racist assholes)
Edges: Fleet Footed, Streetwise
Gear: Heavy body armor vest (4), 9mm handgun (Range 12/24/48, Damage 2d6, RoF 1, AP 1), billy club (Str+d4), pepper spray, handcuffs.
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 17:21 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #9 am: 14.07.2025 | 19:26 »
Ororo fliegt schweigend in den Lebensmittelladen, reckt herrisch beide Arme aus, und zielt auf den Schläger, der aus dem oberen Stockwerk kommt, und gleichzeitig den, der sich mit Rogue prügelt.



Ororo schwebt im Lebensmittelladen, um ihre Beobachterrolle aufzugeben


Bedrohlich krachen Blitzladungen aus ihren Händen! Leider hat sie noch keinen Shooting-Würfel, also zählt W4-2 (Unskilled)! Statt dem überraschten Schergen treffen zwei Blitzfinger Rogue. Ororo reißt erschrocken die Augen auf. Die Blitze tun allerdings nicht mehr als Rogues Lederjacke qualmen zu lassen, und ihre Haarmähne noch wilder abstehen zu lassen als die es vorher ohnehin schon getan hatte! Der Milizionär auf der Treppe hat währenddessen gerade seine kleinkalibrige Pistole gezogen, um Logan in den Rücken zu schießen, da zappt ihn das dritte Blitzgeschoss, und er bricht zuckend zusammen.
„Aah, was soll das?!“, schreit die elektrisierte Rogue Ororo an, und macht gleichzeitig mit einem ungeschickten linken Haken ihren Nahkampfgegner erneut Shaken.
Logan pariert einen Gummiknüppel; an Elisabeth draußen fliegt eine Pistolenkugel vorbei und kracht in die Fassade des Asia-Restaurants.
Logan verfehlt sein Gegenüber mit seinen ersten beiden blitzschnellen Angriffen, aber mit dem dritten jagt er dem Typen die Krallen in den Oberschenkel, und schickt ihn in die Ohnmacht. Knurrend ist Logan draußen auf der Straße, durch die von Betsy aufgesprengte Tür, und springt dem Kerl, der auf sie geballert hat, in den Rücken.

Am Nord- und Südende der Straße erscheinen je zwei weitere Schlägertypen. Vom Obergeschoss im Lebensmittelladen kommen gleich vier weitere gerannt!

Runde 3: Elisabeth bekommt leider Shaken nicht weggewürfelt, also muss sie den Zustand mit einem Benny wegkaufen. Sie reißt sich mit aller Kraft von Schmerz und Schwindel zusammen nach dem Schlag ins Genick. Sie wirbelt herum, und landet gegen beide ihrer Angreifer einen blitzschnellen Treffer mit dem Geister-Dolch. Die violette Energie-Entladung durchschlägt die Kevlarwesten der beiden Kerle als sei es verdammtes Krepppapier, und schickt sie benommen zu Boden. Mit einem Flic-Flac ist Elisabeth hinter den beiden anderen Kerlen, die auf einen jungen Mann im Gewühl einschlagen … der tatsächlich aus bläulichem Eis zu bestehen scheint!

Drei der Milizionäre umzingeln Logan, und dreschen von allen Seiten auf ihn ein, umso besser eigentlich, denn bei seinem Build läuft er zur Hochform auf, wenn er ordentlich auf die Fresse gekriegt hat (mit den Vorteilen Berserk und Don't Get 'Im Riled). Allerdings kassiert er die drei Schlagstocktreffer ohne irgendeinen Effekt. Die blauen Flecken verschwinden sofort wieder von seinen Armen und Schultern.

Im Laden umzingeln die Kerle aus dem Obergeschoss Rogue und Ororo. Die Schwarze wird durch einen besonders fiesen Treffer Shaken, und sinkt tiefer herab in ihrem Schwebeflug.
„Jetzt reicht's mir aber mit Euch!“, schreit Rogue zornig, packt einen der Umzingeler am Kragen, hebt ihn mit einem Grapple-Manöver spielend leicht über den Kopf, und lässt ihn mit aller Kraft auf seinen Nebenmann niederfahren, beide kullern bewußtlos übereinander. Schon schwirrt die fliegende Frau über die beiden Niedergeschmetterten hinweg, und packt die Klinke der Tür, hinter der die Keilerei weitergeht, draußen auf der Straße.

… Und zwar bei Logan, der durch eine Muskelkontraktion seine Krallen in seinen rechten Unterarm zurückschnappen lässt, und mit bloßer Faust einen seiner drei Umzingeler Shaken macht, dessen Nasenbein gibt ein lautes Knacken von sich. Mit seiner Folge-Aktion fährt der kleine Mann brüllend die Krallen wieder aus, und sticht als Called Shot dem Typen neben ihm in die Wade, was diesen zu Boden schickt. Logan bricht aus der Umzingelung aus, und wirft sich neben Elisabeth und das bewegte Eis-Gebilde ins Gewühl.



Die Bürgermiliz hat Drake ebenfalls ins Auge gefasst und versucht ihn fertig zu machen


Die Milizionäre kloppen auf dem Eis herum, aber bekommen nur Splitter davon abgesprengt mit ihren Knüppeln.

Ororo gestikuliert dramatisch mit beiden Armen und ruft auf Suaheli „Kuwa makini!“, ihre Blitzentladungen fahren in alle Richtungen, und sprengen einige der Obstauslagen in Stücke. Rogue wird diesmal glücklicherweise von den Blitzen verfehlt wie auch die Mutantenhasser, aber dafür trifft Ororo immerhin die Ladentür, an der ihre Kampfgefährtin bis eben gezerrt hat, und die Tür wird mit Wucht aus den Angeln gehoben. Der Weg zum Gewühl auf der Straße ist frei.

Duos aus Milizionären rennen auf der Straße herbei, und noch einer aus dem Laden-Obergeschoss.

Runde 4: Logan hat einen Joker als Aktionskarte, er fährt auf die beiden Kerle los, die das Eis-Wesen prügeln, und leistet sich zwei Called Shots; er sticht ihnen in die Arme, um sie auszuschalten, ohne sie gleich zu töten. Beide gehen blutend zu Boden. Schon ist der durchgeknallte Kanadier beim nächsten Herannahenden, und messert dessen Wade, was auch den zu Boden schickt.

Mit ihrer Bube-Karte schwebt derweil Rogue aus der vom Blitz aufgesprengten Ladentür, erreicht Drake, und versucht ihn ins Spiel zu holen: „Hey Sugah, wir sind hier, um Dich hier rauszuholen! Hier lang!“
Bei Bobby Drake wirkt Rogues Attractive-Vorteil durchaus, und sie erzielt einen dicken Erfolg bei Persuasion. Er nickt ihr hastig zu. Nun ist er ebenfalls im Spiel und bekommt Aktionskarten.

Das ist ein Milestone für unsere
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren.
Unser Fortschritt steigt damit auf vier Punkte.

Ororo feuert grell goldene Blitze in alle Richtungen, aber richtet weiterhin nur Umgebungsschaden an, Matschobst und Konserven detonieren in den Regalen. Also zieht sie die Flucht vor, fliegt Rogue hinterher auf die offene Straße. Jetzt sind alle fünf Mutanten versammelt.



Gruppenfoto vom ersten Schulausflug: Die Wild Cards haben Drake dazu geholt und sind nun zu fünft


„Wir fliehen durch die Oscorp-Zweigstelle!“, keucht Betsy, rennt zum gegenüberliegenden Bauwerk, und zerstört dessen elektronisches Hochsicherheitsschloss mit ihrem Psi-Dolch in einem spektakulären Funkenregen.
Das Oscorp-Labor ist leider laut Kartenziehungen von Regierungsagenten in voller Kampfmontur besetzt!


Elisabeth hat gehofft, im Oscorp-Gebäude sei ein einfacherer Fluchtweg zu finden ... falsch geraten!


S.H.I.E.L.D. Guard
Agents have split opinions on the mutant uprisings of late, but have no choice but to obey the current anti-mutant orders.
Attributes: Agility d8, Smarts d8, Spirit d6, Strength d8, Vigor d10
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Driving d6, Fighting d10, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d6, Piloting d6, Shooting d10, Stealth d4, Taunt d6
Pace: 6; Parry: 7 (10 with riot shield); Toughness: 12 (4)
Hindrances: Loyal, Ruthless (Minor: Pacify mutants at all costs), Vow (Major: Serve S.H.I.E.L.D.)
Edges: Brave, Brawny.
Gear: Heavy combat armor (4), stun baton (Str+d4; after resolving damage, a target hit by a stun baton must make a Vigor roll (at −2 with a raise on the attack) or be Stunned), power gauntlet (Str+d4; the gauntlet contains a burst of energy that’s released on impact, adding an additional +d6 to damage or +d10 with a raise on the attack roll), many carry police riot shields (Parry +3; Cover –4).


Deren schwere Kampfanzüge sind Elisabeth Braddock und ihrem Psi-Dolch scheißegal, der hat nämlich AP 8! Sie macht einen Seitenschritt ins Gebäude, und führt ihren zweiten Blitzangriff aus gegen den ersten Agenten — aber würfelt eine Doppeleins! Dadurch wird sie Distracted und Vulnerable, sie kämpft gegen einen kurzen Ohnmachtsanfall, während sie kurzzeitig die Kontrolle über ihre Psi-Kräfte verliert!

Draußen auf der Straße tut Drake etwas Verblüffendes — seine Kräfte generieren einen Kältestrahl, der die Luft zu einer Eisbrücke macht. Er baut die Eisbahn gleichzeitig vor sich aus dem Nichts auf, während er auf seinen Eisfüßen darauf entlang schlittert! Mit dieser spektakulären Fortbewegungsmethode folgt er Elisabeth ins Oscorp-Laborgebäude. Drinnen sieht er, dass sie so eine Art Schwindelanfall hat, und feuert hastig seinen Eisstrahl auf ihre Gegner. Leider verfehlt er knapp, und vereist stattdessen den verlassenen Empfangstresen.

Die Arschgeigen von der Mutantenhass-Miliz strömen um Logan zusammen, und beharken ihn brüllend, weiter hinten fallen zwei davon auch Rogue in den Rücken. Die Totschläger-Knüppel treffen mal um mal, aber Logans Schrunden verheilen augenblicklich, während Rogue nicht mal blaue Flecken davon bekommt.

Die S.H.I.E.L.D.-Agenten flankieren Betsy und Drake, und ihre elektrischen Kampfhandschuhe werfen grelle Funken, bevor sie zuschlagen! „Waffen fallen lassen!“, schreit einer, die Stimme dumpf unter dem Helm, „Mutantenkräfte deaktivieren!“, befiehlt ein anderer. Eine der Schocker-Fäuste macht Drake Shaken, Elisabeths kassiert derweil 30 Punkte Schaden, dit sind fünf Wundlevel, wa? Das Ninja-Mädchen taumelt unter der Wucht zurück und muss absorbieren was sie kann mit ihren verbleibenden vier Bennies — glücklicherweise geben ihre Mutantenkräfte ihr Vigor W12. Drei Wundlevel bekommt sie schließlich negiert. Die Elektro-Faust hat präzise ihren Solar Plexus getroffen sie keuchend zurück prallen und ihre Haare zu Berge stehen lassen, aber sie hat nur zwei Wunden von dem elektrischen Schlag.

Jetzt wo Bobby Drake als Teil der Gruppe fungiert ist auch der grüne Spawnpunkt im Asiarestaurant aktiv (wie von der Szenariobeschreibung vorgegeben — wir sind jetzt bei über vier Wild Cards), aber alle Spawnpunkte bringen nur einzelne Gegner ins Spiel. Nicht, dass die Lage nicht ohnehin schon riskant genug wäre!
« Letzte Änderung: 5.08.2025 | 20:57 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #10 am: 14.07.2025 | 19:50 »
Runde 5: Die Milizionäre schließen den Kreis um Logan und kloppen auf ihm herum, aber bekommen ihn nur Shaken, zwei weitere Shaken-Resultate ignoriert er einfach, aufgrund seiner Hardy-Superkraft.



Logan ist umzingelt


Dann ist er selbst am Zug, würfelt Shaken weg, der Schmerz der vielen Treffer gleitet sofort wieder von ihm ab; er krallt zwei der Umzingeler zu Boden und bricht dann aus ihrer Mitte aus. Er muss ja ebenfalls schnell in das Oscorp-Gebäude. Dabei prasseln natürlich jede Menge Gelegenheitsangriffe auf ihn ein, von denen einer ihn verwundet. Das löst seine Vorteile Berserk und Don't Get 'Im Riled aus! Er verfällt sofort in Berserkerraserei! (Seine Stärke steigt auf W12+1, er ignoriert den Wundabzug, und seine Toughness wird 14.) Wie ein Derwisch fährt er im Gebäudeinneren unter Elisabeths Bedränger, und perforiert mit einer Wild Attack mühelos die Kampfmontur von einem der Agenten mit seinen Krallen!
Betsy sieht auf zu ihrem tobsüchtigen Kampfgefährten, und begreift, das gerade etwas Merkwürdiges mit ihm vorgeht, aber hat keine Zeit, sich zu wundern. Sie wischt sich Blut vom Mundwinkel und erholt sich von Shaken trotz hoher Wundabzüge. Sie verfehlt den verbleibenden Agenten ihr gegenüber mit ihrem Psi-Dolch, vor ihren Augen ist alles verschwommen. Also rollt sie sich über den Kachelboden, um zu entkommen. Die Gelegenheitsattacke des Agenten trifft jedoch, ein Fußtritt macht sie abermals Shaken. Mehr kriechend als rennend erreicht sie den Hinterausgang des Laborgebäudes, und krallt sich hilfesuchend am Türknauf fest, am Ende ihrer Kräfte.

S.H.I.E.L.D.-Agenten schlagen nach Drake, Logan, und draußen auf der Straße nach Rogue, aber richten diesmal nichts aus.

Ororo muss vor dem Gebäude mit der Traube aus Angreifern umgehen, also entfesselt sie nun ihre furchtbare Whirlwind-Superkraft. Sie beschwört den Sturm mit Raise, und platziert eine Schablone auf Logans bisherigen Umzingelern. Sechs Mutantenhasser werden wie Lumpenpuppen vom brausenden Wind davon geweht, und prallen gegen Hauswände, bleiben benommen liegen; einer davon wird sogar durch die eben aufgesprengte Ladentür ins Innere des Gemüseladens befördert! Währenddessen rauscht Ororo selbst den anderen nach ins Gebäudeinnere von Oscorp, findet die schwer verletzte Elisabeth, und schwebt stumm neben ihr herab.

Robert Drake erholt sich von Shaken, versucht hektisch, einen seiner beiden Umzingeler in einem Eispanzer einzuschließen, aber rollt eine Doppeleins. Ungewollt gefriert er sich selbst zu stark, und wird klobig und ungeschickt, der Focus-Patzer macht ihn Distracted und Vulnerable.

Rogue bricht fliegend aus dem Gewühl auf der Straße aus, schwirrt ins Oscorp-Gebäude, entdeckt den umstellten und desorientierten Robert, und schlägt wild um sich, aber verfehlt den Agenten hinter seinem dicken Schild (trotz vieler Bennies).

Runde 6: Die vom Winde verwehten Milizionäre rappeln sich auf und formieren sich erneut. Die ersten von ihnen stürmen Oscorp.



Die Miliz stürmt das Oscorp-Gebäude, um drinnen mitzumischen


Einer der Eindringlinge haut Rogue hinterrücks in die Seite, und knackt mit viel Würfelglück beinahe ihre 24er-Toughness-Grenze mit seinem Schadenswurf. Aber eben nur beinahe, das Chic ist nahezu unverwundbar! Ein anderer macht 25 Schaden bei Drake, aber er absorbiert die drei Wundlevel mit einem glücklichen Vigor-Wurf spielend, sein Eiskörper setzt sich sofort wieder zusammen. Im Nachbarraum wird weiter auf Logan rumgeprügelt, und unser kleiner Kanadier wird wieder Shaken.
Daraufhin ist er am Zug, und befreit sich sofort wieder vom Shaken-Zustand, um sich aus der Traube von Widersachern frei zu kämpfen. (Sein Focus-Wurf ist zu gering um diese Runde schon sein Wundlevel zu regenerieren; macht nix, dafür behält er den Don't Get 'Im Riled-Bonus.) Er sticht zwei Milizionäre nieder und tobt weiter in den Nebenraum zu Ororo und Betsy (zwei Gelegenheitsangriffe ignorierend).

Drake macht einen seiner Agenten-Gegner beim zweiten Versuch Bound, indem er ihn bis zum Kinn in einen Eisblock einfriert! Als er flüchtend aus dem Raum hinaus schlittert, kassiert er einen Rückenangriff von dessen Kameraden, und absorbiert ein Wundlevel mit seinem letzten Benny. Der Agent kommt mit rasselnden Rüstungsplatten hinterher gejoggt, und verpasst dem Geflüchteten noch eine, das Eis seiner Schulter wird unter dem heftigen, elektrisierten Fausthieb von Rissen durchzogen, er hat jetzt ein Wundlevel.
Ororo neben ihm hebt die Hände erneut beschwörend, und lässt ihren Wirbelwind durch die Räumlichkeiten hindurch fegen, die Umzingeler von ihr und der schwer verwundeten Elisabeth werden davon katapultiert, Papiere und Laboreinrichtung verteilen sich überall. Damit ist der Weg zum verbarrikadierten Hinterausgang frei gefegt.

Rogue fliegt aus dem Nebenzimmer hervor, Drake hinterher, sieht, dass die Fluchttür frei geweht wurde, und katapultiert sich hoffnungsvoll darauf zu. Sie durchschlägt das dicke Alu mit einem einzigen Schwinger, und braust ins Freie! Somit ist eine von fünf Figuren auf dem Exit-Feld.



Rogue erreicht draußen das Exit-Feld. Das nützt ihr jedoch noch nix, so lange die anderen noch drinnen im Nahkampf sind


Elisabeth verlässt ihre Kauerhaltung und taumelt Rogue hinterher, bricht beinahe neben der tiefliegenden Verbündeten zusammen; die fasst sie erschrocken bei den Schultern um ihr Halt zu geben.

Runde 7: Das ist die Runde, in der die letzten Gejagten ins Freie stürmen können, um die Mission abzuschließen! Jetzt brauchen nur noch alle Helden gute Aktionskarten. Die beiden Verwundeten Bobby und Elisabeth ziehen jedoch sau-niedrig, eine Zwei und eine Sechs. Die bösen Truppen werden mit ihren Karten allesamt vorher dran sein.

Ororo startet die Runde mit einem As, sie geht auf Hold, und hält sich bereit, abermals mit ihrem Wirbelsturm die Verfolger aufzuhalten, wenn sie herbeistürmen! Logan geht ebenfalls auf Hold, gebeugt steht er da, lauernd; unschlüssig, auf welches Ziel er seine Berserkerwut als nächstes loslassen kann.

In dem Moment stürmen sieben Mann von der Miliz von der Straße aus das Laborgebäude! Ororo verwendet ihren Hold-Marker, überbietet die Kerle mit einem Agility-Vergleich, ruft, „Pepo zu dhoruba zipeperushe!“, und reißt alle sieben mit ihrem Wirbelsturm von den Füßen! Mehrere Schergen werden durch die offenen Türen in Nebenzimmer befördert und kollidieren dort mit den anderen selbsternannten Ordnungshütern, die dort schon am Boden liegen. Währenddessen schwebt Ororo rückwärts durch die aufgebrochene Tür nach draußen.

Schon joggen weitere Gewaltbereite ins Laborgebäude, und sehen sich fassungslos in dem sturmdurchpflügten Durcheinander um.

„Drake, komm' schon, wegen Dir sind wir hier!“, schreit Rogue ins Innere. Sie ist mit ihren Nerven am Ende. Die lebende Eisskulptur sieht leider immer noch völlig überfordert aus. (Und er wird ja erst auf der Kreuz Zwei agieren, ganz am Schluss der laufenden Runde!) … Während neben ihm der geharnischte Agent zum nächsten Schlag ausholt. Mit wütendem Zähnefletschen saust Rogue ins Gebäude zurück, packt Bobbys Angreifer mit beiden Händen an der Hartplastik-Rüstung. Würde irgendwo eine Hautstelle frei liegen, könnte sie ihm seine Bioenergie abziehen, aber die Kampfmonturen der Agenten sind vollversiegelt. Also hebt sie ihn in die Luft, und pfeffert ihn einfach mit Karacho in den Nebenraum. Dann fliegt sie wieder ins Freie.
„Drake! Logan!“, schreit draußen nun auch Elisabeth verzweifelt, „Kommt endlich!“
Bobby weiß nicht genau, wie ihm geschieht; er wird seinen Shaken-Zustand nicht los, er hält sich seine von Rissen durchzogene Schulter, und taumelt rückwärts nach draußen.
Nur Logan steht noch geduckt da, bereit, den nächsten Angriff anzunehmen. Er verwendet seinen Hold-Marker, um als letzter zu agieren. Er macht seinen Smarts-Wurf, um die Berserker-Raserei zu verlassen. Um den zu schaffen (er bekommt einen Malus von 2) braucht er seine letzten vier Bennies für Rerolls. Der letzte Würfel zeigt die rettende Sechs! Logan schüttelt den Kopf, und wird plötzlich wieder klar. Er realisiert, dass er jetzt alleine im Laborraum steht.
„Oh, ja“, knurrt er, „Mission erfolgreich“, und weicht in geduckter Haltung zurück, raus durch die Tür, zu den Wartenden. Seine Wunden schließen sich dabei von selbst.

Der erfolgreiche Abschluss der Mission ist ein dritter Milestone für unsere
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren.
Der Fortschritt beträgt damit sechs.

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #11 am: 20.07.2025 | 13:36 »

Bobby Drake, alias Iceman


Iceman
Fun-loving living ice sculpture; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)

Real Name: Robert ‚Bobby‘ Drake; Age: 18; Origin: Floral Park, Hempstead, New York, USA; Languages: English
Attributes: Agility d12, Smarts d6, Spirit d6, Strength d10, Vigor d10
Skills: Athletics d10, Common Knowledge d6, Fighting d6, Focus d6, Healing d4, Notice d6, Persuasion d6, Stealth d6, Taunt d6
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 12
Hindrances: Impulsive, Loyal (Friends), Outsider (Major: Mutant), Poverty, Transformation (Major: Turn into ice), Wanted (Major: Mutant)
Edges: Attractive, Super Powers, Quick
Super Powers:
• Ice Bridges: Iceman may project ice bridges to skate over at Pace 12, with 2d6 as Running Dice.
• Ice Control: Iceman can create ice to Entangle or Bind foes. Rolls to break free are made at −2 and Hardness is 12. Ice Power Type. Also, he can manipulate Ice in a MBT to form a shape and left in place, deal damage, provide environmental resistance, or Distract beings in the template. His Barrier’s Hardness is 14, Damage is 4d6, Dampen gives allies immunity to the Ice Power Type while they’re within, and Distract makes foes Distracted and Vulnerable.
• Ice Fist: Str+2d6, Ice Power Type. Iceman may Charge his fist for +1d6 extra melee damage in his next action.
• Ice Form: Immune to Called Shots, half Knockback, and half impact damage. Iceman can elongate his limbs, granting +1 Reach. Ice Power Type. While transformed, Bobby has Toughness +5 and is immune to damage and effects from Ice/Cold.
• Ice Shards: 3d6, AP 2; Ice Power Type. Iceman may Charge his ice ray for +1d6 extra damage in his next action.
• Regeneration: Iceman makes a Focus roll every 24 hours as a limited free action. Success heals one Wound on his ice form, and a raise heals two. All permanent injuries are treated as temporary unless caused by acid or fire.
• Super Agility: Agility is raised by 2 steps.
• Super Strength: Strength is raised by 2 steps.
• Super Vigor: Strength is raised by 2 steps.
Gear: -

Sein Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Der Transformation-Nachteil ist aus dem Super Powers Companion. Er ginbt vor, dass Bobby seine menschliche Gestalt in lebendiges Eis verwandeln muss, um all seine Kräfte verwenden zu können. Dies geht mit einem Focus-Wurf.


Draußen ist die Abenddämmerung fortgeschritten. Die fünf Mutanten hasten durch leere Seitenstraßen davon, unter Absperrungen hindurch, meiden allen Lichtschein.
„Unaweza kuendelea?“, fragt Ororo in ihrer tiefen Stimme die verwundete Betsy.
„Ich … versteh‘ nicht …“, keucht diese.
„Möglicherweise will sie wissen, ob Du es überhaupt noch bis nach Junction M schaffst“, raunt Logan, „Oder ob Du uns vorher zusammenklappst!“
„Weiß nicht … glaub‘ schon, dass ich's schaffe … muss mich glaube ich aber gleich erbrechen …“, sagt Betsy, alles um sie herum scheint ihr irgendwie fern.
„Jeder normale Mensch hätte kotzen gesagt!“, kommentiert Rogue.
„Was war da drin überhaupt los?“, fragt Logan im Weitergehen, „Ich dachte, Du wärst nur eine Privatschul-Streberin! Du kannst ja richtig kämpfen, Mädel!“
„Ninjutsu …“, sagt sie abgelenkt.
„Cool!“, sagt Robert Drake versuchsweise, vielleicht kann man mit diesen Krawallern ja reden, die ihn da mitschleppen. Er hält sich immer noch seine Schulter, die seit dem Fausttreffer nur noch aus bröckelndem Eis besteht.
„Was is'n mit Dir?“, fragt ihn Rogue, „Du hast auch ganz schön was abgekriegt, wa? Aber andererseits hast Du ja keine Innenorgane und nix …“
Drake setzt ein schiefes Grinsen auf, „Nicht in dieser Form … ich brauch' nur einen Tag oder so, dann ist alles wieder festgefroren. Dann bin ich wieder wie neu.“
„Praktisch!“, sagt Rogue.
„Wo bringt Ihr mich hin?“, fragt er.
„Am Ende der Gasse: Masken runter!“, ordnet Logan an, statt Bobby zu antworten, „Und normal gehen! Da sehen uns vielleicht wieder Passanten. Drake und Braddock nehmen wir in die Mitte, die sind die auffälligsten. Du da, Frosty: Kopf unten lassen!“
„Wir sind doch sowieso scheiß-auffällig!“, jammert Rogue, jetzt wieder mit Panik in ihrer heiseren Stimme, „In den Kampfanzügen!“
„Ja, Dreck“, grollt Logan, „Wir hätten unsere Zivilklamotten zum Drüberziehen behalten sollen. Musste halt schnell gehen vorhin. Sei's drum. Wird ja schon dämmerig. Bewegt Euch unauffällig! Zusammenbleiben!“
„Wo bringt Ihr mich hin?“, fragt Robert erneut, „Und wer seid Ihr?“
„Erklären wir Dir später“, zischt Rogue ungeduldig, „Wir gehen runter nach Junction M. Da können wir ungestört reden.“
„Junction M gibt’s wirklich?“, fragt Drake, „Ich dachte, das ist 'ne urbane Legende!“


Auf den Straßen sind jede Menge Polizeistreifen und Mannschaftswagen unterwegs. Schließlich realisieren die fünf aber, dass das gar nicht wegen ihnen ist, oder zumindest nicht nur: An mehreren Häuserecken erschallen Lautsprecherdurchsagen, alle Bürger sollten in ihren Häusern bleiben.
„… Ich glaub’, ich check’s jetzt!“, raunt Logan schließlich den anderen zu, „Hier wird NYC gänzlich dicht gemacht.“
„Was?! Das können die gar nicht machen!“, keucht Rogue entsetzt.
„Warum nicht?“, fragt Bobby, „Den Ausnahmezustand ausrufen konnten sie doch auch!“
„Ja, 'n paar olle Straßensperren, das ist eine Sache“, sagt Rogue, „aber gleich alles ganz abriegeln? Das geht doch gar nicht!“
„Klar geht das“, grunzt Logan, „Und wisst Ihr, was das heißt, Kinderchen? Das bedeutet, dass wir vorläufig gar nicht raus nach Westchester kommen!“
„Und jetzt?“, wimmert Rogue.
„Jetzt erstmal ändert das gar nichts, Schnecke. Wir verpissen uns, zurück nach Junction M. Nicht, um unsere Siebensachen zusammenzupacken und uns einen Fluchtwagen zu organisieren, der uns raus nach Westchester bringt — sondern um erstmal einfach abzuwarten.“

Das verlangt nach dem Move Face Danger. Am besten machen wir das schleichend. Darin ist Elisabeth normalerweise hervorragend, aber nicht mit ihrem derzeitigen Wundabzug. Dann macht das Ororo, die hat auch einen W8, und sie wird unterstützt von Logan, der konzentriert sich auf sein wölfisches Gehör, da bekommt er einen Bonus.
Ororo muss zwei ihrer verbleibenden Bennies für Rerolls opfern (sie mag in der kenianischen Savanne unauffällig wie ein Schatten sein, aber der Versuch, im wimmeligen New York City Schleichwege zu finden, scheint ihr sehr viel mehr abzuverlangen). Schließlich kommt sie auf eine Acht, das kann sich sehen lassen. Logan bekommt durch seinen Bonus einen Support-Erfolg hin, und erhöht das Resultat auf neun. Aus diesem gemeinsamen Ergebnis machen die Challenge Dice einen Strong Hit. Beide bekommen einen Benny zurück, und gehen sicher, dass die kleine Gruppe aus Flüchtigen die vielen Polizeistreifen, Flugdrohnen, und Passanten meidet.


Unbehelligt kommen die fünf bei dem verborgenen Zugang an, der sie in den Untergrund zurück führen wird.

Für unsere
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren
ist das ein nächster Milestone. Der Fortschritt beträgt damit acht.


In dem kargen, verwahrlosten Park hockt eine große, zottige Gestalt in der Nähe des geheimen Eingangs, sie hält sich unbewegt auf ihren krallenbewehrten Zehenspitzen auf einem Mauerrest. Vielleicht eine Art Gorilla, der den Ausnahmezustand genutzt hat, um aus seinem Zoo abzuhauen. Einem so großen, grobschlächtigen Tier ist eine derartige Körperbeherrschung eigentlich gar nicht zuzutrauen!
Bobby Drake erstarrt mitten in der Bewegung. Das große Etwas hebt den Blick seiner reflektierenden Augen. Im Dunkeln sieht man, wie seine silhouettenhaften Mundwinkel sich zu einem breiten Lächeln verziehen.
„Da seid Ihr ja endlich, meine Besten! Ich hatte schon gedacht, es liegt möglicherweise Grund vor, sich gelinde zu sorgen. Dachte, ich gehe Euch mal entgegen“, sagt der Gorilla im Plauderton.
„Das war nur unnötig riskant!“, sagt Elisabeth im Näherkommen.
„Ach, riskant, papperlapapp“, winkt das Tier ab, „Das Risiko, in das Ihr Hübschen Euch heute zu begeben hattet, war ja wohl im Vergleich etwas größer! Außerdem brauchte ich sowieso Bewegung, und mal wieder frische Luft! Ist wirklich ein Graus da unten, seit es so wimmelig geworden ist! … Apropos Volksmassen: Hier ist also der nächste im Bunde! Robert Drake!“
„Ja, ich … äh …“
„Hört mal auf zu quatschen!“, faucht Rogue, „McCoy, hilf‘ Ororo mal mit Elisabeth. Die hat ordentlich was abgekriegt!“
„Oh? Meiner Treu, ja, tatsächlich. Vergebt meine Unaufmerksamkeit!“, sagt die blauschwarze Silhouette und setzt sich gewandt in Bewegung, „Nun, wir können unten weiterplaudern!“


Während sie also durch die Öffnung tiefer klettern, und von einer staubigen Unterkellerung aus in Kanalisationsgänge vordringen, reden sie leise weiter:
„Hat Cerebro zwischenzeitlich herausgekriegt, was los ist?“, fragt Elisabth, ihre Stimme ist matt wegen ihrer Verletzungen.
„Ja, die Gesellen sind ja unaufhörlich am Rotieren!“, sagt der große, blaue Gorilla McCoy, „Aber es sieht endgültig so aus, als seien sowohl unsere arme Miss Grey als auch die Summers-Brüder jetzt endgültig außerhalb unserer Reichweite. Wir sind fast sicher, dass sie nach Ryker‘s Island gebracht worden sind. Was Mister Worthington betrifft, fehlt jede Spur.“
„Was sind das für Namen?“, fragt Bobby Drake neugierig.
Der zottige Gorilla wendet sich im Laufen nach ihm um: „Oh, allesamt Namen von der Liste von unserem hochverehrten Professor X! So wie wir, mein Lieber. Mutanten der sogenannten Alpha-Klassifizierung. War für Professor X die höchste Priorität, uns alle zusammen zu bekommen!“
Bobby Drake sagt, „Wow, Professor X, ja? … Wow. Sagt bloss, der erwartet uns auch an dem Ort, wo wir jetzt hingehen? Etwa persönlich? Ich hab‘ doch mein Smartphone verloren, jetzt kann ich gar keinen Film davon machen!“
McCoy sagt, „Professor X ist nach wie vor zum Untertauchen gezwungen. Leider! Er versucht, uns, die wir auf seiner Liste stehen, nach Westchester zu dirigieren. Dies müssen wir leider selber schaffen, ohne seine direkte Hilfe. Leider hat das Timing nicht gestimmt …! Wer hätte schon damit rechnen können, dass Erik Magnus ausgerechnet jetzt die Schlacht von Waterloo nachspielt, in Cape Citadel? Na, ein paar von uns sind immerhin nicht aufgegriffen worden. Du warst der letzte auf der Liste, Mister Drake!“
„Wenn die armen Schweine nach Ryker‘s Island geschleppt worden sind, dann ist sowieso Sense“, knurrt Logan, „Von da gibt’s kein Zurück.“
Elisabeth sagt, „Das meinte ich aber gar nicht, McCoy! Was ist da oben in Manhattan los? Die Straßen werden großteils geräumt, und überall sind Cops und Militärs!“
„Ja, sah so aus als würden die eine Art Ausgangssperre vorbereiten“, bestätigt Drake.
McCoy nickt besorgt, „Ja, das stimmt wahrscheinlich auch. Cerebro hat uns eben durchgegeben, dass die ganze Innenstadt abgeriegelt wird. Die Armee lässt so gut wie keinen raus aus der Stadt, und kontrolliert scharf.“
„Gab es etwa einen weiteren Anschlag?!“, fragt Rogue ängstlich.
„Nein, nein“, sagt McCoy, „Das müssen alles noch Reaktionen auf den vorangegangenen Anschlag sein. Das Weiße Haus und S.H.I.E.L.D. werden eine Weile über ihre Strategie nachgegrübelt haben, diese kleinen Genies. Dass die den Ausnahmezustand einfach wieder für beendet erklären, das war doch auch nicht zu erwarten.“
Rogue sagt hilflos, „Ich will aber weg! Das ist nicht fair! Wir haben gemacht, was Ihr gesagt habt — hier ist Drake, beinahe unverletzt, bitte sehr! Jetzt müssen wir raus aus New York City! Ich will keine Nacht länger hierbleiben, auf keinen Fall, hier ist doch die Kacke am Dampfen!“
„Krieg‘ jetzt bloss nicht schon wieder das Nervenflattern, Kleine“, grunzt Logan.
McCoy sagt begütigend, „Na, na. Unten in Junction M sind wir sicher. Cerebro überwacht alle Zugänge mit größter Genauigkeit! Nicht mal S.H.I.E.L.D. ist in der Lage, diesen Ort zu finden. Eher lernen Mutanten-Schweine das Fliegen, bevor dort eine Razzia zur Befürchtung steht, meine liebe Rogue!“
Drake sagt nachdenklich, „Ich hätte bisher ehrlich gesagt Junction M für ein Gerücht gehalten.“
McCoy sieht sich nach ihm um, und lächelt ihn verschwörerisch an, „Und Sie, Mister Drake, hätten wahrscheinlich bis heute auch die Existenz der Morlocks für ein Gerücht gehalten, nicht wahr? Und bis vor Kurzem hätten Sie vermutlich gedacht, S.H.I.E.L.D. sei nur eine Sache aus 50er-Jahre-Spionagefilmen!“
„Ehrlich gesagt, ja!“, grinst Bobby.
„Dann machen Sie sich mal auf einen ziemlichen Hingucker gefasst, mein Freund“, sagt McCoy, „denn wir sind da …!“
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 17:04 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #12 am: 27.07.2025 | 01:18 »
Hier sind die Profilwerte für unseren Mitstreiter der bisher die Stellung im Untergrund halten musste.



Hank McCoy, alias the Beast


The Beast
Blue-furred genius; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Henry ‚Hank’ McCoy; Age: 31; Origin: Dunfee, Illinois, USA; Languages: English, Latin
Attributes: Agility d12+1, Smarts d10, Spirit d8, Strength d12+1, Vigor d12+2
Skills: Academics d6, Athletics d6+2, Common Knowledge d8, Electronics d4, Fighting d6, Healing d8, Notice d4, Persuasion d6, Repair d4, Science d6, Stealth d6, Taunt d4
Pace: 6; Parry: 7; Toughness: 16 (2)
Hindrances: Distinctive Appearance, Bad Eyes (Minor: Glasses), Habit (Minor: Talks and philosophizes a lot), Outsider (Major: Mutant), Wanted (Major: Mutant)
Edges: Acrobat, Brawler, Brawny, Calculating, Combat Acrobat, Level Headed, Super Powers
Super Powers:
• Animalistic Nimbleness: The Beast gets +2 on his Athletics rolls. (This is cumulative with the Acrobat Edge.) Beast can instinctively avoid blows in melee and gains Parry +2. Direct ranged attacks (Shooting and Athletics (throwing) subtract 2 from the attack roll when trying to hit the Beast.
• Armor (2): Thick fur and leathery skin give Beast Armor 2.
• Bite: Str+d4. The Brawler Edge raises this damage to Str+d6.
• Claws: Str+d4. The Brawler Edge raises this damage to Str+d6.
• Genius: McCoy gets a free reroll on all Smarts and Smarts-based skills.
• Leaping: The Beast can jump 4“ vertically and 8“ horizontally. He may scale any height as long as he has opposing walls or other surfaces to bounce off of.
• Super Edges (Acrobat, Brawler, Brawny, Calculating, Combat Acrobat, Level Headed): The Beast has these Edges due to his super powers.
• Super Agility: Agility is raised by 4 steps.
• Super Strength: Strength is raised by 5 steps.
• Super Vigor: Strength is raised by 5 steps.
• Toughness: Toughness +3.
Gear: Reading glasses, tool set, smartphone, headset radio

Und sein Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Der Nachteil Distinctive Appearance ist aus dem Super Powers Companion (SPC S. 7), und beschreibt Beasts nicht-menschliches Äußeres. Auch ohne Superhelden-Kampfmontur fällt er in der Öffentlichkeit zwangsläufig auf. Er bekommt Bennies dafür, wenn ihm das sein Leben schwer macht.


Tatsächlich ist der Tunnel, in den sie gerade eingebogen sind, recht belebt. Abgerissene Gestalten gehen hier geschäftig ihrer Wege, beladen mit Plastikkisten, Marschrucksäcken, und Sackkarren. Als gäbe es hier unten die Versorgungslogistik für ein ganzes Zeltlager zu machen, einer ganzen Kleinstadt, tief unter den Straßen der Stadt!
Es riecht außerdem nach Farbe und Treibgas, und die Wände sind über und über bedeckt von Schichten aus Graffiti, manche davon ganz frisch. Einige sind sehr kunstvoll, wie versteckte Botschaften, und optische Illusionen, im elektrischen Zwielicht werden sie zu Trugbildern. Das ohnehin labyrinthafte Gewirr der Mauergänge wird durch die Graffiti umso verwirrender. Das Mauerwerk vor einem dicken Stahltor am Ende des Tunnels wird gerade von einem vermummten Sprayer mit weiteren verschlungenen Zeichen versehen.



Die Morlock-Tunnels (hier eine der freundlicheren, besser beleuchteten Abzweigungen im Tunnelnetz)


„Aha, weitere Ge- und Verbote in Eurer patentierten Geheimschrift?“, lächelt McCoy.
Der Sprayer sieht ihn aus vier neon-orangen Augen an, und sagt, „Und Du glaubst, darauf gebe ich Dir eine Antwort, Alter? Du bist ja nicht mal ein richtiger Morlock!“
„Streng genommen bin ich gar kein Morlock, mein Freund Finch!“
„Siehst aber so aus wie einer.“
„Danke für das Kompliment! Immer wieder schön, zu wissen, dass man von Herzen willkommen ist.“
„Laber‘ nich‘.“
„Ich labere nie, Herr Genosse. Wir gehen da mal rein, ja? Der beherzte Einsatz meiner Verbündeten an der Oberfläche war nämlich von Erfolg gekrönt.“
„Mir doch egal, wie Ihr hier kommt und geht. Dafür sind ganz andere zuständig. Ich tagge nur.“
„Mister Drake: Das ist Finch“, sagt McCoy höflich, „Einer der hiesigen Aufpasser, und seines Zeichens außerdem Kunstmaler. Wie man sieht. Ja, es gibt hier unten ein System von speziellen Beschilderungen. Sehr kryptisch alldieweil, um jene in die Irre zu führen, die Übles planen könnten gegenüber den Morlocks, oder ihren vielen derzeitigen Schützlingen. Sollten wir lange genug hier unten verweilen, entwickelst Du möglicherweise ein rudimentäres Verständnis für ihre Geheimschrift!“
Rogue jammert, „Ich bleibe nicht länger! Ich halte es hier keinen Moment länger aus als irgend nötig!“
Ororo legt ihr mitfühlend eine Hand auf die Schulter; sie wird zwar nicht verstanden haben, was Rogue gesagt hat, aber ihren Tonfall richtig gedeutet haben.
„Was heißen denn diese Tags, Finch?“, fragt Bobby Drake neugierig, „Irgendwas, was man als Neuer direkt beachten sollte?“
„Du musst behämmert sein, das zu fragen“, sagt der Vermummte, und verengt alle vier Augen zu Schlitzen, „Mag ja sein, dass Du zu McCoy hier gehörst, oder vielleicht sogar zu Professor X. Aber die Geheimnisse der Morlocks kriegst Du nicht erzählt, bevor Du‘s Dir verdient hast. Und Du, komm‘ Du mir bloss nicht mit ‚Genosse‘, McCoy, hier unten gibt’s keine verdammten Kommies, Du Eierkopf bist der einzige, der Marx gelesen hat!“
„Ja“, erklärt McCoy weise nickend, „Finch muss so sein, er ist natürlich wie alle hier unten zur Geheimhaltung verpflichtet! Außerdem muss er natürlich seinem Credo als Punker zufolge handeln, in allem, was er sagt, und wie er es sagt!“
„Halt‘ Du doch die Fresse, Pelzball!“, sagt der Vermummte, „Ja, genau, ich bin ein Punk! Ich bin wahrscheinlich der einzige wirkliche Punk in New York City, denn ich bin ein Mutie!“, und man hört einen ungewöhnlichen Stolz aus seiner Stimme. Dann wendet er sich wieder seinen kompliziert aussehenden Graffiti zu. McCoy lächelt die anderen an, als wäre das alles hier ungemein erheiternd, und schiebt die Stahltür auf.


Damit ist vermutlich unsere
Queste (Gefahrvoll): Bobby Drake retten und in die Gruppe rekrutieren
vollendet. Der Fortschritt hat nun volle 10 erreicht.

Ich lasse daher den Move Fulfill Your Vow folgen: Die Challenge Dice werden geworfen, und müssen beide den gesammelten Fortschritt-Wert unterbieten. Das gelingt, also bekommen alle beteiligten Wild Cards einen Punkt Conviction, und zusätzliche zwei EXP!


Vor den Augen des erstaunten Robert Drake und den anderen fünf hat sich eine weite Halle geöffnet, aus verwittertem Mauerwerk, ein vergessenes Gewölbe aus New York Citys Architektur-Geschichte.
„Jene Mutanten, die heutzutage Morlocks genannt werden, haben das alles hier in den 60ern gefunden, und seitdem ausgebaut!“, verkündet McCoy, „Eines von New York Citys bestgehüteten Geheimnissen! Die Regierung weiß natürlich, dass eine große Dunkelziffer von Leuten existiert, die in den stillgelegten Kanalisationsabschnitten lebt, aber sie haben die Zugänge zu den eigentlichen Morlock-Tunnels nie gefunden.“
„Und sind die Morlocks das, was man sich in den urbanen Legenden über sie erzählt?“, fragt Bobby Drake, während er sich staunend umsieht auf dem Bazar, über den sie wandern. Er sieht so aus als würde er wohl erschaudern, wenn nicht sein Körper aus Eis bestehen würde.
„Nein, nein. Sie haben nämlich viel gesellschaftsfähigere Essgewohnheiten, und sie haben auch keine abgerichteten Krokodile als Haustiere!“, witzelt McCoy.
„Jetzt gerade sind die Morlocks eben die einzigen Verbündeten, die wir anderen Mutanten in NYC haben“, murrt Logan.
McCoy sagt, „Ja, ganz recht. Dies hier ist Junction M, eigentlich bisher gewissermaßen Dorfkommune und Handelszentrum für die Morlock-Clans. Nach Erik Magnus‘ Anschlag jedoch haben die Morlocks sich bereit erklärt, es den vielen flüchtigen Mutanten von der Oberfläche zu überlassen, damit sie der Inhaftierung entrinnen können. Sie selbst haben sich tiefer in ihre versteckten Tunnelsektionen zurückgezogen. Ja ja, vom unterirdischen Morlock-Reich ist dieser Ort hier nur die Spitze des Eisbergs! In den letzten Tagen und Wochen ist Junction M eine Art Flüchtlingslager geworden — und außerdem natürlich der Stützpunkt des heroischen Widerstands gegen das Mutanten-Überwachungs-Büro!“

Die Halle, die sie durchwandern, gleicht einer Mischung aus brasilianischem Ghetto und orientalischem Bazar. Flüchtlinge hocken zusammen an Feuerstellen, bewohnen klägliche Lagerstätten aus Wellpappe, erbeuteten Camping-Zelten, oder Schlafsack-Lagern auf Pressholz-Paletten. Scharen sich um Smartphone-Bildschirme, um die neuesten Nachrichten von oben aus den Straßen zu sehen. Hökern um die einfachsten Annehmlichkeiten der normalen Welt, wie Packungen mit Weißbrot, Tiefkühlpizza, oder Soft Drinks.
Mehrere abgerissene Gestalten umströmen die Neuankömmlinge, und löchern sie mit Fragen: „Wie sieht’s aus da oben? Ist wirklich alles abgeriegelt?!“, „Hey, habt Ihr da irgendwas in die Finger gekriegt? Essenskonserven? Mineralwasser?“, und „Gibt’s da irgendwo ein Zeichen von Professor X?“
Bobby sagt verwirrt, „Ja, was ist mit Professor X? Sollte der jetzt nicht in New York City sein? Jahrelang hat der gepredigt, dass Menschen und Mutanten friedlich miteinander umgehen sollten und was nicht alles — und jetzt, wo die Lage so eskaliert ist wie noch nie zuvor, ist er nicht mehr zu finden?“
Sie haben eine Art behelfsmäßige Krankenstation am Rand der Halle erreicht, wo Ororo die verwundete Elisabeth in die Hände von Ärzten gibt. Die vielen Prellungen und Schürfwunden der anderen werden auch behandelt. (Nur Rogue und Logan sind unversehrt.)
Beast geht den Ärzten zur Hand mit Bandagen und Kühlpacks. Er wirkt trotz seiner Körpermasse verblüffend geschickt. Schließlich antwortet er nebenher auf Bobbys Frage: „Nun ja, Erik Magnus hat allem gesitteten Diskurs vorerst ein Ende bereitet dadurch, dass er sich der westlichen Welt als Widerstands-Führer gezeigt hat. Haben Sie die Videos aus Cape Citadel gesehen, mein Bester?“
„Das, wo er die zwei Kampfjets … praktisch ineinander verknotet? Nur mit ein paar Handbewegungen … Kraft seiner Gedanken?“
„Magnetokinese, wie mittlerweile vermutet wird. Erik Magnus‘ spezielle Psychokinese funktioniert im Zusammenspiel mit Magnetkräften. Sehr verblüffend anzusehen … und außerordentlich destruktiv, wenn er möchte. Dem rudimentären Klassifizierungssystem zufolge, das bisher aufgestellt worden ist, ist er wahrscheinlich ein Exemplar, das über die Alpha-Klasse noch hinaus geht! Diese Geschehnisse zwingen jedoch unseren berühmten Benefaktor Charles Xavier jetzt leider dazu, sich verborgen zu halten, draußen in seinem ländlichen Idyll.“
„Das mit den Klassen kapiere ich sowieso nicht“, sagt Rogue, „Was soll das Gewäsch überhaupt? Wir sind doch alle nur irgendwelche Leute, die eben auf ihre Weise anders sind als normale Menschen!“
„Genau!“, pflichtet Drake bei, „Und was soll das mit dieser Namensliste, von der da die Rede war?“
„Wir, mein lieber Mister Drake, sind eine Auswahl von ungewöhnlichen Individuen, die mehreren Jahrgängen entstammen, in denen bisher Alpha-Klasse-Mutantenkräfte festgestellt werden konnten. Darum sind Sie vier alle gleich alt, alle etwa Anfang zwanzig. Der zartfühlende Zeitgenosse Logan hier und meine Wenigkeit sind aus einem früheren Jahrgang, jetzt Anfang dreißig! Professor X hat uns über das sagenhafte Cerebro-Netzwerk lokalisiert, wo auch immer auf der Welt wir zu finden waren, und uns hierher dirigiert. Wir hätten ihm helfen können, um unsere Kräfte an seinem neugegründeten Forschungszentrum untersuchen zu lassen. Und im Gegenzug hätte er uns helfen können, unsere eigenen Kräfte besser verstehen zu lernen, und kontrollieren zu lernen!“
„Forschungszentrum …?“, sagt Elisabeth, etwas benebelt, „Mir gegenüber hat er sich eher so ausgedrückt als sei seine Einrichtung eine Privatschule!“
„Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem!“, sagt McCoy vergnügt, „Noch dazu eingerichtet in eine lauschige, alte Villa im pittoresken Westchester County! Schade, dass wir die weiterhin nicht so schnell zu Gesicht bekommen werden. Ich für meinen Teil hätte es begrüßt, etwas Landluft zu schnuppern!“
Rogue sagt wütend, „Ich jedenfalls lasse mich nicht mehr aufhalten, auch nicht von ein paar Räumpanzern und Helis und irgendso'm Scheiß. Ich fliege voraus.“
„Rogue!“, sagt Elisabeth mahnend.
„Nein, echt jetzt! Das ist nicht okay, wir hatten eine klare Abmachung! Wir haben jetzt alle vom oberen Teil der Liste zusammen bekommen. Nur diese Grey, die beiden Summers-Dudes, und dieser Worthington fehlen, und die kriegen wir jetzt nicht mehr zu fassen. Also sind wir hier fertig! Tut mir ja so leid wie möglich, dass Ihr hier festsitzt. Ich haue ab, noch heute Nacht!“
Drake sieht sie mit großen Augen an: „Ja, jetzt kapiere ich! Du kannst schweben, oder? Du warst vorhin bei der Straßenschlacht irgendwie schwerelos! Du willst durch die Luft aus New York City fliehen.“
„Nicht nur schweben!“, sagt sie, und reckt abweisend ihre hübsche Nase in die Luft.
„Wow! Wie eine Art weiblicher Iron Man, nur ganz ohne Anzug, ja? Wie schnell wirst Du, wenn Du freie Bahn hast?“, fragt er begeistert.
Sie versucht, nicht geschmeichelt auszusehen, um sich von ihrer Protesthaltung nicht ablenken zu lassen, und knurrt, „In etwa wie eine Chevy Corvette! Bin noch nicht dazu gekommen, mein Tempo genau zu messen.“
„Du bist tatsächlich so 'ne Art Superheldin! Du könntest genauso gut ein Avenger sein!“
Rogue zischt, „Ach, halt‘ doch die Fresse, Eiswürfel! Was weißt denn Du? Ich bin keine gottverschissene Heldin! Und überhaupt, was heißt denn hier Helden, hast Du Dich vorhin da oben mal umgesehen?! Das hat nix mit gut und böse zu tun. Das ist ernst!“
„Wir entspannen uns jetzt mal, Kumpels“, grollt Logan, reißt sich eine Dose billigstes Billigbier auf, und nimmt einen großen Zug des Gesöffs, „Wir kommen schon noch raus nach Westchester. Aber nicht so bald wie gehofft, und ganz bestimmt nicht heute Nacht noch! Und wenn Du die Luft anhältst, bis Du blau im Gesicht wirst, Rogue!“, und er grinst fies.
„Ich sorg‘ gleich dafür, dass Du blau im Gesicht wirst, Freundchen“, knurrt diese, „Grün und blau!“
„Du kannst mich aber nicht so schnell verkloppen wie meine Regenerationskräfte mich wiederherstellen, Du Triene! Haben heute Nachmittag ein paar mehr Trottel bereits versucht — hast ja gesehen, wie viel das denen gebracht hat!“
„Ach ja? Diese Trottel haben aber nicht mein Muskelschmalz, Du abgerissener kleiner Straßenköter, und nicht meinen gefürchteten rechten Haken!“
Der struppige, blaue McCoy hebt beschwichtigend die großen Pranken, und sagt, „Na na, Freunde, nicht solche Töne! Charles Xavier wollte uns zwecks pazifistischer Kooperation und Friedensarbeit zusammenführen. Und Ihr habt Euch in den Haaren als sei dies hier ein YouTube-Kanal für kontroverse Jugendkultur-Themen!“
„Ich hab‘ Angst!“, platzt es aus der Südstaatlerin heraus, und sie haut mit der Faust auf einen Alu-Tisch, der von der Wucht ihres Schlags zersprengt wird, die metallene Tischplatte wickelt sich um ihren Unterarm. Zähnefletschend befreit sie sich mit der anderen Hand, Metallteile poltern zu Boden. Alle Ärzte und anderen Patienten sind aufgesprungen und im Affekt vor dem Lärm zurückgewichen. Alles glotzt Rogue an.
„… So eine Art Iron Man, aber ganz ohne Anzug …!“, wiederholt Drake fasziniert.
„Sasa tulia!“, sagt Ororo in ihrer tiefen Stimme, und kommt auf Rogue zu, „Kila kitu kitakuwa sawa tena!“
„Oh nein!“, sagt Rogue, immer noch heftig, und hält sie mit erhobener Handfläche auf Abstand, „Jetzt will ich nicht auch noch auf Suaheli vollgequatscht werden!“
„Jetzt ist es aber gut!“, ordnet eine andere Frauenstimme an, „Das hier ist keine Schulhofpause, sondern eine Krankenstation! Alle raus hier.“
„Oh, unsere bezaubernde Moira MacTaggert ist auch mit von der Partie!“, freut sich der blaue Gorilla.
„Raus hier, Ihr erschreckt unsere Patienten“, sagt Moira mit unverkennbarem schottischen Akzent, „Wir können drüben weiterreden.“

Übersät von Heftpflastern folgen sie der braunhaarigen Frau, auf eins der anderen Zimmer am Rand der großen Halle zu, offensichtlich so eine Art Werkstatt.
„Ist das die Moira MacTaggert? Die mit dem Nobelpreis?“, fragt Bobby Drake aufgeregt, „Das wird ja immer besser!“
„Wie sollte es sonst sein?“, schmunzelt McCoy, „Sie ist immerhin eine der Mitbegründerinnen von Cerebro! Ohne ihre geschätzte Mitarbeit würde unsere Auffangstation für Geflüchtete hier unten wahrscheinlich binnen Stunden in sich zusammenfallen wie das sprichwörtliche Kartenhaus!“
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 17:00 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #13 am: 27.07.2025 | 15:11 »

Dr. Moira MacTaggert, eine verbündete Wissenschaftlerin


Während sie sich durch die ungewaschene Menge schieben, werden sie erneut von zahlreichen Augenpaaren beäugt. Moira MacTaggert scheint eine vielbeachtete Persönlichkeit hier unten zu sein, obwohl sie relativ unscheinbar ist, umgeben von den ganzen Mutanten.
„Psst, Cherie! Auf ein Wort?“, raunt dabei jemand Rogue zu, eine weitere schwer akzentuierte Stimme aus der dichten Menge.
Misstrauisch sieht sie sich um, und schaut in pechschwarze Augen mit roten Pupillen.
„Du schon wieder.“
Oui, ich schon wieder! Auf ein Wort?“
„Ich hab‘ keine Zeit, ich sollte …“, sagt sie leise.
„Tu‘ mir den Gefallen, Cherie. Ich okkupiere nicht allzu viel von Deiner Zeit, verprochen“, und er legt den Arm um ihre Schulter als wären sie beide alte Ganovenfreunde, und ohne, dass die anderen es mitbekommen, verschwinden sie still in der Menge.
Bobby Drake fragt im Gehen gerade weiter McCoy aus, „Ist Dr. MacTaggert überhaupt eine Mutantin? Ich dachte, nein? Ist sie der einzige Mensch hier unten?“
„Nein, nein. Hier sind ziemlich viele Menschen, solche Individuen, die sich an der Oberfläche ebenfalls in die ganze haarsträubende Sache verwickeln lassen haben, Bürgerrechtler und Philanthropen beispielsweise. Ein paar haben wir wohl auch hier unten, die einfach die Gelegenheit genutzt haben, mit uns zusammen unterzutauchen, und aus anderen Gründen Scherereien mit dem Gesetz haben. Die Platton-Regierung hat viele Gräben geschaffen, nicht wahr, und die Regierung durch unseren hochverehrten neuen Präsidenten Thaddeus Vane scheint da bisher auch nicht anders agieren zu wollen!“
„Wer weiß, ob wir nicht schon unterwandert sind in Junction M!“, knurrt Logan angriffslustig, „Möglicherweise ist dieser Ort längst das Pulverfass geworden, nach dem er auch stinkt!“
„Glaube ich nicht“, sagt Elisabeth schwach, „Die Morlocks haben alle ihre Leute mit psionischen Mutentenkräften an den Zuwegen postiert. Ich hatte selber schon ein paarmal solche Wachschichten.“
„Na und?“, fragt Logan.
„An hellsichtigen Wachen vorbeizukommen erschwert es Infiltratoren ungemein.“
Logan mustert Elisabeth kritisch, „Du sagst doch selbst von Dir, dass Deine Hokuspokus-Mutantenkräfte nur die halbe Zeit wirklich funktionieren!“
Sie ist nicht zu benommen, um ihm einen äußerst hochnäsigen Blick zuzuwerfen (der wirkt, als würde sie sich nicht auf Ororo gestützt dahin schleppen, sondern vielmehr auf einem hohen Turnierpferd neben ihm her reiten), und kommentiert, „Kunststück. Ich habe meine Kräfte vor wenigen Monaten erst entdeckt. Ein paar der Morlocks sind schon ihr ganzes Leben an die gewöhnt!“
Drake sagt gedankenvoll, „Hm, wenn Professor X Mutanten erforschen will, dann hätte er hier unten anfangen sollen, wenn’s diese Tunnels schon seit den 60er Jahren gibt.“
Dr. MacTaggert dreht sich um Gehen um, und entgegnet, „Das hätte Charles auch getan, aber die Morlock-Gemeinschaften sind in etwa die paranoidesten Leute auf Erden. Oberweltler waren in den vergangenen Jahrzehnten hier unten nicht nur unerwünscht, sie wurden direkt eliminiert. Erst der Ausnahmezustand nach dem Anschlag der Bruderschaft der Mutanten neulich hat dies geändert! So, genug jetzt. Wir sind da, kommt hier rein. Hier können wir in Ruhe weiterreden.“


Rogue steht abseits des zwielichtigen Gewimmels zwischen ein paar Betonpfeilern und hohen Kistenstapeln, dem jungen Mann in dem Trenchcoat gegenüber im Dunkeln. Sie schaut unschlüssig zu den anderen herüber, die gerade in der dichten Menge verschwinden.
„Spuck‘s schon aus, Junge, ich darf die anderen nicht verlieren!“
„Die machen es sich in der Werkstatt von McCoy bequem, die laufen Dir schon nicht weg.“
„Was willst Du?“, fragt sie, und funkelt ihn an.
„So sehr es mich schmerzt, es sagen zu müssen, Cherie: Ich muss Lebwohl sagen!“
Sie zieht überrascht die Augenbrauen hoch: „Was? Ich dachte, Du kommst mit raus nach Westchester!“
Non, ich 'abe gründlich über all das nachgedacht. Ich 'abe aber gewisse Verpflichtungen, denen ich mich eben nicht entziehen kann. Leute, die immer noch die Augen nach mir aufhalten. Früher oder später finden die mich, selbst 'ier in Junction M. Und dann darf ich nicht zulassen, dass die Geflüchteten wegen mir in Gefahr geraten. … Ich werd‘ mit O-Zero und seinen Jungs abreisen. Noch 'eute Nacht.“
„Aber das geht doch nicht! Das sind verschissene Kriminelle!“, zischt sie wütend.
„Eine oberflächliche Allianz. Für den Augenblick erfüllen sie ihren Zweck! Wir verschwinden noch 'eute. Ich hätte mich still und 'eimlich davon gemacht, wie O-Zero es will, aber … Dir nicht ein letztes Mal in die Augen zu schauen, das hätte ich offen gestanden nicht über mich gebracht!“
„Geht das schon wieder los mit diesem Gesülze“, knurrt Rogue, „Du musst das doch nicht machen! Was ist mit Moira, und McCoy und denen allen, und Professor X? Die rechnen doch irgendwie mit Dir!“
„Richte ihnen meine ergebensten Grüße aus! Aber … ich 'abe ihnen ja gesagt, sie sollen das nicht tun, es wäre ein Fehler, fest mit mir zu rechnen. Es hat sich ein Job ergeben. Wichtig und vermutlich einträglich. Und ich kann es mir sowieso nicht aussuchen. Je länger ich 'ier bleibe, desto gefährlicher wird es, für mich und andere …“
Erneut blitzen ihre Augen, sie presst die Lippen aufeinander, und sagt schließlich, „Also schön. Tu‘ was Du nicht lassen kannst!“
Er lächelt sie melancholisch an. Einen Moment zögert er — wahrscheinlich will der Mistkerl ihr die Gelegenheit geben, zu versuchen, ihn aufzuhalten, oder ihn anzubetteln, nicht wegzugehen!
„… Dann geh‘ doch! Du wolltest tschüss sagen, super, tschüss dann! Lasst Euch nicht abknallen …“, bringt sie heraus. Dann muss sie husten, als wäre das Wort ‚abknallen’ ihr fast im Hals stecken geblieben.
„Es ist besser so.“
„Ach ja?“
Oui. Ich werde Eure kleine Notgemeinschaft im Auge behalten!“
„Die kleine Notgemeinschaft sitzt hier erstmal fest! Oben machen die Mistkerle gerade New York City dicht.“
„Du kannst auch mit uns kommen. O-Zero kennt eine Menge geheimer Abkürzungen in Manhattan. Wir sind im Handumdrehen 'ier raus ...“
„Klingt wie ein Glücksspiel.“
Bien sûre! Ein bisschen Risiko muss auch dabei sein!“, und er streicht ihr unvermittelt über die Wange. Sofort hat sie ihn am Handgelenk gepackt, mit raubkatzenhaften Reflexen, und sieht ihn erschrocken und verärgert an. Obwohl sie beide Handschuhe tragen, und deswegen ja eigentlich nichts passieren kann.
„Ich sagte Dir bereits, was passiert, wenn Du mich anfasst!“, zischt sie.
„Oh, und ich sagte doch gerade, dass ein wenig Risiko nicht fehlen darf! C'est bon. Lebwohl, Chere.“


Moira MacTaggert eröffnet in strengem Ton: „Wir haben Leute von Cerebro überall in der Stadt verteilt. Wie lange auch immer Thaddeus Vane die Stadt abgeriegelt lassen will, wir werden das ganze überdauern. Ich erwarte in den nächsten Stunden Razzien, Inhaftierungen, Counter-Hacking. Das Netzwerk wird halten. Sobald man sich wieder frei auf den Straßen bewegen kann, schleusen wir Euch raus, aus der Stadt. Ach ja, und Glückwunsch zu Eurem Erfolg am Hudson Square! Willkommen, Mister Drake!“
„Ich dachte, Cerebro, das sei so eine Art Supercomputer! So eine Art futuristisches Wunderding, das Mutanten auf der ganzen Welt finden kann, so quasi auf Knopfdruck …!“, sagt Bobby.
„Dann hat unser Netzwerk ja gute Arbeit geleistet, wenn Sie das bisher geglaubt haben!“, lächelt Moira, „Je mysteriöser Cerebro den Nicht-Eingeweihten erscheint, desto besser sind unsere Spuren verwischt!“
„Aber in Wahrheit ist das Ihr Informanten-Netz, oder? Dieser Cerebro besteht aus ganz normalen Leuten?“
Moira nickt, „Wir haben Connections auf der ganzen Welt. Hacker, Journalisten, Befreiungskämpfer. Sie sind verbunden über bestimmte, unzugängliche Computer-Netzwerke. Und natürlich außerdem dank dem mächtigen Telepathen unserer Zeit.“
„Professor X …!“, sagt Bobby.
„Wo Internet und Telefone uns nicht weiterhelfen, kann es Charles. Seine Telepathie reicht über den ganzen Globus. Genug jetzt vorerst davon, Mister Drake. Sie bekommen mehr Details offen gelegt, wenn Sie sich bereit erklärt haben, bei unserer Sache mitzumachen.“
„Was glauben denn Sie, Frau Doktor?“, grinst Bobby, „Wenn die anderen hier nicht gewesen wären, hätten die Bürgermilizen vorhin mich zu Crushed Ice verarbeitet! Ich will gar nicht wissen, wie es den anderen armen Schweinen in dem Polizeikessel ergangen ist …“, und sein Grinsen erstirbt bei dem Gedanken an die anderen Geflüchteten in dem erbärmlichen Schlafsacklager, wo er aufgesammelt wurde, „Das waren ja nicht nur die rechten Bürgermilizen, da waren ja auch noch Anti-Krawall-Einheiten von S.H.I.E.L.D. dabei! Oder?“
„Davon ist auszugehen“, nickt Moira besorgt, „S.H.I.E.L.D. bleibt momentan keine Wahl als gemeinsam mit Polizei, Militär, und Bürgerwehren durchzugreifen, so lange weitere Anschläge der Bruderschaft der Mutanten zu befürchten sind. Alle anderen Mutanten und deren Unterstützer werden weiterhin zwischen diesen beiden Fronten stehen, wenn nicht etwas geschieht! Nun, Mister Drake, Professor X plant die Eröffnung einer Einrichtung, die ‚Charles-Xavier-Schule für begabte Jugendliche‘ genannt werden wird. Ich selber bin bei der Gründung ebenfalls involviert, und eine Reihe von wohltätigen Geldgebern. Draußen in Westchester County werden Sie sicher sein vor Verfolgung.“
„Also soll das Ganze eine Art Zufluchtsort sein?“, fragt Elisabeth.
„Ein Forschungszentrum mit mehreren Aufgabenschwerpunkten, Miss Braddock! Zu gegebenem Zeitpunkt will Charles auch eine Eingreiftruppe ausbilden, die ihn bei seiner Friedensarbeit unterstützen kann, jetzt, wo die politische Situation in diesem Land bürgerkriegsartige Zustände angenommen hat. Sogenannte X-Men. Auch hier stünde das ‚X‘ natürlich für die extraordinären Fähigkeiten, welche diese Gruppe sich zunutze machen könnte.“
„Ja, mein Lieblingsbuchstabe“, murmelt Logan grimmig, aber eher zu sich selbst, denn er muss an ein Waffenprogramm denken, das sich demselben Kennzeichen bedient hatte.
„Nun ja“, sagt McCoy und reibt sich die großen Pranken, „unerheblich wie viel Vorfreude der Gedanke an jene ländliche Villa auslöst, wir werden es uns vorerst hier in Junction M so bequem machen müssen wie möglich. Ich denke an eine Kennenlernrunde, am besten inklusive der Nennung der persönlichen Top Ten im Bereich der Sachbücher und Belletristik!“

Mit Hank McCoy über Literaturempfehlungen reden? Au weiha! Da erwürfeln wir uns lieber schnell mal einen Orakelspruch! Die 2W10 sagen maximal dramatisch: Protect Hope. Das klingt stark danach, als müssten unsere Wild Cards umgehend an die Oberfläche zurückkehren ...

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #14 am: 28.07.2025 | 20:32 »
Wie ist dieser Orakelspruch am besten umzusetzen? Dann vielleicht folgendermaßen:

Die beiden Morlock-Jungs Artie und Leech sind soeben zu Moira gewieselt gekommen, und zeigen auf ihre ganz besondere, unvergleichliche Weise, was sie zu melden haben. Beide sind zwar Morlocks, fungieren aber derzeit auch als Teil des Cerebro-Netzwerks. Leech ist nicht so garstig wie man denken würde, wenn man seinen Decknamen hört (‚Egel’), er spricht kaum, und auch nur mit äußerst knappem Wortschatz, und redet von sich immer in der dritten Person.
„Leech bringt Artie! Leech und Artie haben was gesehen …“, krächzt er aufgeregt.
„Das scheint ja etwas geradezu Spektakuläres gewesen zu sein, so wie Ihr beide hier hereinplatzt!“, lächelt McCoy, „Dann lasst doch mal hören!“
„Artie kann nichts hören lassen“, erklärt Moira, „er hat keine Stimmbänder.“
„Was sind denn das für Späher, die nix berichten können?!“, fragt Rogue entgeistert.
„Er braucht nichts zu sagen … seht selbst“, sagt Moira, und in diesem Moment zucken die anderen Beobachter auch schon überrascht zurück, denn Artie erschafft aus seinen Gedanken lebende Luftspiegelungen, welche in Symbolsprache und Erinnerungsstücken das Sprechen für ihn übernehmen!
Die Wild Cards staunen Bauklötze angesichts Arties farbenfrohem Blendwerk, das hier in der Werkstatt in der Luft entsteht. Sie sehen schummerig beleuchtete Gassen und Straßen, verwischte Erinnerungen von Polizeistreifen und hin und her tastenden Suchscheinwerfern, und schließlich von verbeulten Metallteilen, die auf ominöse Weise auf dem Asphalt vibrieren, von absonderlichen Kräften bewegt …!
„… Was für 'ne Show!“, sagt Bobby Drake, „Kann man das filmen? Das will ich mir immer wieder ansehen!“
„Das ist doch sicher Telepathie, das ist wahrscheinlich nur in unseren Köpfen …“, vermutet Elisabeth.
„Haltet mal die Schnauzen! Da sehe ich Schrottteile, die sich wie von Geisterhand bewegen! Heißt das, was ich glaube, was das verdammt nochmal heißt …?“, fragt Logan zähnefletschend.
„Erik Magnus könnte noch in der Stadt sein …!“, haucht Rogue ängstlich, „Vielleicht haben Artie und Leech hier … die Vorzeichen eines weiteren Anschlags beobachtet!“
„Ja“, sagt Moira, „das könnten tatsächlich Magnetkräfte sein. … Aber irgendwie sieht das der Bruderschaft der Mutanten nicht ähnlich, wie ich finde. Sie schlagen normalerweise unvermittelt los. Außerdem glaubt Cerebro derzeit nicht, dass sie ihre anarchistischen Unterstützergruppen bereits wieder neu mobilisieren konnten …“
„Wer weiß! Wir gehen zurück an die Oberfläche“, gibt Logan von sich, seine Billigbierdose zerknüllend, „Und wenn wir Magnus finden, mache ich mir eine hübsche Jagdtrophäe aus seinem Helm. Mitsamt seiner dämlichen Rübe drin!“
Elisabeth schüttelt angewidert den Kopf, „Sei‘ kein Hornochse, Logan. Professor X will eine Friedensmission, keinen Racheakt.“
„Professor X ist nicht hier!“, grollt er trotzig, und zieht die Handschuhe seines Kampfanzugs zurecht, wie als wolle er jeden Moment die Stahlklauen aus den Handrücken springen lassen.
„Das stimmt, wir sind verdammt nochmal auf uns selbst gestellt!“, keucht Rogue.
McCoy begütigt, „Na, na. Wir haben immer noch Cerebro, und nicht zuletzt unsere hochverehrte Dr. MacTaggert hier. Es empfiehlt sich, darauf zu hören, was sie sagt, sozusagen stellvertretend, nicht wahr, in des Professors bedauerlicher Abwesenheit.“
Alle sehen Moira an.
„Ich glaube, Artie wollte uns nicht die bewegten Schrotteile zeigen, sondern etwas anderes“, sagt diese, und schaut die beiden stummen Jungs an, „Artie, denk‘ noch einmal zurück an die Menschenmenge, die Du uns eben gezeigt hast! War das die Roosevelt Avenue? Da war ein bestimmtes Gesicht in der Menge … ich glaube, das habe ich aus Cerebros Datenbanken wiedererkannt. Diese Person wurde aber laut unseren Einsichten bereits dem Mutanten-Überwachungs-Büro gemeldet! Ich war schon überzeugt, dass wir keinen Zugriff mehr auf sie bekommen würden! … Aber hier ist sie, auf der abendlichen Straße, trotz der Ausgangssperre. Seht Ihr? Sie hat einen Rucksack dabei, und eine Sonnenbrille bei Nacht, um nicht erkannt zu werden. Offensichtlich eine Ausreißerin, von zu Hause abgehauen. Möglicherweise stehen die Beamten von der MCA gerade auf der Türschwelle ihres Elternhauses, weil die sie mitnehmen wollen!“
„Sie sind tatsächlich so 'ne Art Sherlock Holmes?“, fragt Bobby beeindruckt Moira, „Auch so von wegen Nobelpreis und so?“
„Dann müssen wir tatsächlich noch einmal zurück hinauf“, sagt Hank McCoy determiniert, „Und versuchen, sie einzusammeln. Entweder eskortieren wir sie zurück zu ihren Eltern, oder — wenn sie es ernst meint mit der Ausreißerei — vorerst hierher, zu ihresgleichen! Zumindest, bis wir nicht mehr einen Folge-Anschlag von der Bruderschaft der Mutanten erwarten müssen!“
„Ja“, bestätigt Moira MacTaggert, „Ihr seid jetzt das einzige Zeichen für Hoffnung dort oben. Ihr geht inkognito und verwendet ausschließlich Codenamen! Miss Braddock und Mister Drake bleiben hier, weil sie verwundet sind. Ihr nehmt stattdessen Mister LeBeau mit.“
„Der hat sich gerade davon gemacht“, kommentiert Rogue, und versucht, dabei unbeteiligt zu klingen.
„Wirklich? Woher weißt Du das?“, fragt Moira.
„Äh, hab‘ ihn eben in der Menge gesehen. Der feige Hund ist abgehauen. Hat er gesagt … ich soll Euch schön grüßen oder was auch immer!“
„Feiger Hund?“, grinst Logan, „Und Du, Schätzchen? Du bist doch diejenige, die hier immer vom Abhauen redet!“
„Halt‘ doch die Fresse!“, giftet sie ihn an, „Ich lasse Euch ja nicht allein in der Tinte sitzen. Das hab‘ ich vorhin ja nur so gesagt …“
„Vorhin, und heute Nachmittag, und …“, setzt Elisabeth spitzfindig an.
„Na und! Ich bin ja wohl immer noch hier, oder was?“, wiegelt Rogue ab, „Ich setz‘ mich schon nicht heimlich ab … und schon gar nicht mit einem wie diesem schmierigen LeBeau!“
Ihr Blick findet kurz den von Moira, unsicher. Wahrscheinlich will Rogue vor allem nichts Falsches der gegenüber sagen, jetzt gerade.
„Lasst Mister LeBeau meine Sache sein, Leute“, sagt Moira, „Ihr konzentriert Euch darauf, herauszufinden, was heute Nacht noch an der Oberwelt vorgeht! Egal ob Anschlag oder nicht! Eure Gesuchte ist laut unseren gehackten MCA-Akten ein Teenager namens Jubilation Lee, aus Jackson Heights. Ich erinnere mich an die Fotos ... Sie wurde vor wenigen Tagen erst dem Mutanten-Überwachungs-Büro gemeldet, von ihren Adoptiveltern. Seht zu, dass Ihr sie schleunigst irgendwohin bringt, wo es sicher für sie ist! Ihr seid gerade die einzige Hoffnung auf Rettung für Leute wie sie!“


Advances
Vier der Wild Cards haben mittlerweile ihren ersten Advance bekommen.
Psylocke: Fighting ➜ W10 & Stealth ➜ W10
Rogue: Athletics ➜ W10 & Fighting ➜ W8
Storm: Spirit ➜ W10 (Immerhin wird sie in ihrer Heimat als Göttin verehrt, und ist diejenige in unserer Gruppe mit der größten Willensstärke)
Wolverine: Alertness-Vorteil (der ist besonders praktisch, weil der Bonus kumulativ mit seinen Boni von seinem Gehör und seiner Witterung ist, welche seine Superkräfte ihm bereits generieren)


Sie joggen die Kanalisations-Tunnels entlang, ziehen im Laufen Schnallen und Schnürungen ihrer zusammengeflickten Kampfanzüge fest. Fummeln sich die Ohrstöpsel ihrer Funkgeräte ins Ohr, schalten auf einen gemeinsamen Kanal. Der kleinwüchsige Leech hält sich vor ihnen, zeigt ihnen stumm den schnellsten Weg durch die verwirrenden Tunnelsysteme. Er ist mittlerweile heftig am Schnaufen, denn im Gegensatz zu den vier anderen hat er keine ins Übermenschliche gesteigerte Konstitution.
„… Wir haben noch keine Funknamen!“, erinnert Rogue nervös.
„Häh!“, lacht Logan kehlig, „Du bist die einzige hier, die keinen richtigen Namen hat, sondern nur Deinen Spitznamen!“
Wütend sieht sie ihn an, „Ach ja? Und Du willst mir erzählen, dass Logan Dein richtiger Name ist, einfach nur Logan? Kein Vorname — oder ist das der Vorname?!“
„Klar ist das mein richtiger Name, Puppe!“
„Leck‘ mich doch am Arsch!“, faucht sie.
Hank sagt, „Aber, aber! Ihr zwei seid ja schlimmer als ein Sack voll Siphonaptera mit Tourette-Syndrom! Frieden, Leute. Rogue hat recht, alle verwenden von jetzt an besser ihre Codenamen, so wie Moira gesagt hat! Wohlan: Ich bin The Beast! Leicht zu merken, wenn auch im krassen Konterpunkt zu meinem Bildungsstand und meiner bezaubernden Schöngeistigkeit. Aber man darf nicht eitel sein tief drunten in den Tunnels, welche der Morlock schuf, im Schweiße seines schmuddeligen Angesichts, oh nein, das darf man nicht!“
„Mein Codename ist Wolverine!“, stellt Logan im Laufen fest.
Beast ergänzt, „Sehr wohl. Rogue ist einfach weiterhin Rogue, da bleibt ja keine andere Wahl, und unsere Ororo ist Storm! Nicht, dass es allzu viel nützen würde, sie über Funk zu rufen, aufgrund der Sprachbarriere, aber sicher ist sicher! Schade, dass Remy LeBeau es nicht mehr einrichten konnte, vor seinem übereilten Aufbruch noch einmal mit uns anderen Lichtgestalten des Widerstands heroische Großtaten zu begehen! Wir könnten heute Nacht wahrscheinlich jede Hilfe brauchen!“
„Dieser dubiose Kerl!“, grunzt Logan, „Ey Rogue, was ist denn mit dem und Dir?“
„Hä?! Blöde Frage, Du dämlicher Blödian, was soll schon sein! Ich kenne den doch auch erst seit eins, zwei Wochen, so wie Ihr anderen! Alles nur so zwielichtiges Gesocks, das zufällig in Junction M zusammenströmt!“
„Da kann man aber schon mal drauf kommen, weil er Dir das gesteckt hatte, davon, dass er sich heimlich verpisst! Bist Du seine vertraute Seele oder so?“
„Quatsch. Hä? Wieso? Was kann ich denn dafür, dass alle Jungs sich immer gleich in mich verknallen!“
„Ihr riecht bisweilen so, alle beide! ‚Eau de Romeo und Julia‘, mal sagen. Geht mich ja nix an, aber ich kann ja auch nicht einfach drüber weg riechen.“
„Du hast‘n Dachschaden, Wolfman. Elisabeth hat vorhin gesagt, das bildest Du Dir alles nur ein. So gut kann Dein Riecher überhaupt nicht sein.“
„Wolverine. Nenn‘ mich ja nicht Wolfman über Funk, sonst gibt’s Haue.“
„Mir doch egal. Diesen LeBeau brauchen wir abgesehen davon gar nicht. Der war doch nur irgendwo auf dem unteren Teil der Liste von Professor X, und mit jeder Menge Fragezeichen! Cerebro weiß doch offensichtlich fast nix über den Typen. Den hätten wir doch wohl nur aus Wohltätigkeit mit nach Westchester genommen! So wie die Göre, die wir jetzt noch schnell aufsammeln.“
« Letzte Änderung: 1.08.2025 | 16:54 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #15 am: 1.08.2025 | 17:58 »

Drei aus der Bande für den heutigen Job: Thermos, O-Zero, und Ragman (von links nach rechts)


„Du bist dran, LeBeau! Verpenn‘ Deinen Zug nicht!“, raunt O-Zero.
Remy LeBeau hebt den Blick, er war kurz in Gedanken; seine Augen sind pechschwarz, mit signalroten Irisen. Nichts an ihm verrät, dass er ein Mutant ist, nur eben dieser Blick seiner seltsam gefärbten Augen. Auf viele wirken diese wie ein Alarmsignal.
„Ein dummer Fehler, mitten in einer Sache unaufmerksam zu sein“, grummelt Thermos, verächtlich, und irgendwie lauernd, „vor allem in unserem Gewerbe, LeBeau!“
Fünf Gestalten sitzen an einem alten Campingtisch mit einer verkratzten, fleckigen Platte, unten in einem dunklen Kellerraum. Sie haben Pokerkarten in den Händen. Draußen pladdert der Regen sintflutartig vor dem niedrigen Kellerfenster.
„Klar doch, mes amis“, sagt LeBeau, und hantiert mit seinen Karten.
So lange sie nicht loslegen können mit ihrem Job, können sie genauso gut pokern. Draußen in jener Gasse, durch die sie unbedingt hindurch müssen, um zum geplanten Tatort zu gelangen — dem Nadelöhr — stehen gerade die Cops. Acht Mann, die dort Schutz suchen, während das Unwetter hernieder prasselt.
„Ich weiß übrigens, wo Deine Gedanken waren“, sagt O-Zero halblaut, „Was ist überhaupt mit Dir los?! Ich hätte nicht gedacht, dass Du überhaupt noch mitkommen würdest.“
„Nenn‘ mich ja keinen Feigling, O-Zero, das würde Dir schlecht bekommen“, sagt LeBeau mit einem müden Lächeln.
„Nicht weil Du ein Feigling wärst, LeBeau, oder ein Drückeberger. Sondern wegen ihr! Wärend wir hier in diesem Scheiß-Kellerloch sitzen, ist sie doch da draußen unterwegs! Moira MacTaggert schickt die Gruppe heute Nacht schon wieder los, wieder mitten rein ins Gewühl. Und Du hast es vorgezogen, sie allein gehen zu lassen …!“
„Job ist Job, mon ami … außerdem kann von ‚Gewühl‘ wohl kaum die Rede sein. Die Straßen sind doch geradezu leergefegt. Wenn Rogue und ihre Freunde vorsichtig sind, werden sie nicht mal auf irgendjemanden treffen, auch nicht auf Cops. … Ich er'öhe um zwei Dollar.“
„Das kann sich aber ganz schnell ändern“, sagt O-Zero, und steckt sich eine neue Zigarette zwischen die Lippen, „Das dürfen auch wir nicht vergessen, für unser eigenes Vorhaben. Keine Sekunde“, und er stößt Zigarettenrauch aus den zusätzlichen Atemlöchern aus, hinten an seinem Nacken, „Die Bullen warten nur darauf, Leute wie uns in die Finger zu kriegen, und ganz besonders heute Nacht. Das wird heute ein Tanz auf Messers Schneide. Dass mir keiner das unterschätzt!“
Thermos sagt gedämpft, „Habt Ihr gehört, wie das heute Nachmittag gelaufen ist? Da am Hudson Square! Ja, ja: Klein Rogue und die anderen haben im Alleingang den Polizeikessel gesprengt! Männer von drei der örtlichen Bürgermilizen waren da, und sogar beschissene S.H.I.E.L.D.-Truppen! Die hätten denen fast die Lichter ausgeblasen, heißt es. Ist wahrscheinlich ein Wunder, dass die da alle überhaupt wieder rausgekommen sind.“
LeBeau bedenkt Thermos mit einem eisigen Blick, während neue Karten ausgegeben werden.
„Die Mademoiselle kann eben auf sich aufpassen“, entgegnet er, „Wenn jemand das kann, dann sie, so 'ört man jedenfalls. Und überhaupt, was geht’s mich an?“
„Ach komm, LeBeau, das ist doch erbärmlich“, tut O-Zero ab, „Wir wissen genau, wie Du die in den letzten Tagen umgarnt hast.“
Thermos stichelt, „Ja, schön blöd. Schön blöd, sich eine Schnalle auszusuchen, die man zwar angucken kann, aber nicht anpacken.“
„Und wie man die angucken kann!“, sagt jetzt Ragman, „Mein lieber Schwan.“
Thermos fährt fort, „Aber eben nicht anpacken. Was ist das noch gleich für eine Mutantenkraft von der? Bei Hautkontakt mit der implodiert man doch, oder so, oder was hab‘ ich da gehört?“, und er kichert glucksend.
„So würde ich gern mal implodieren“, sagt Ragman, in seiner immerzu gedämpften Stimme.
„Ach, 'altet doch mal die Schnauzen, Leute. Leider muss ich Euch sagen: Ihr wisst gar nichts. Und das bleibt auch so. … Ich er'öhe um zwei Dollar.“
Sie sind alle aus unterschiedlichem Holz geschnitzt: O-Zero, Ragman, und LeBeau sind Mutanten aus Junction M, Thermos und Brock sind menschliche Verbündete. Alle sind sie Meister ihres jeweiligen kriminellen Fachs, oder zumindest solche, die es noch werden wollen.
„Trotzdem verstehe ich nicht, wie Du die ziehen lassen kannst, LeBeau“, sagt O-Zero, „Gehe mit, erhöhe nochmal um einen Dollar. … Sieh’ der Sache ins Gesicht, Junge: Moira setzt deren Leben aufs Spiel, zwei solche Schleichgänge an einem einzigen Tag, das ist echt hart. Die waren doch schon voll fertig, als sie vorhin wieder in Junction M ankamen. Und jetzt sind die schon wieder da draußen.“
„Ach 'ört schon auf“, sagt LeBeau, „Das Mädchen ist anscheinend feuerfest und kugelsicher, wenn man ihr selbst Glauben schenken darf, und ein paar verdammte Wasserwerfer werden da umso weniger ausrichten können. Und wir — wir brauchen nun mal diese Fünftausend, und wir brauchen Gewissheit.“
„Da hat der Junge recht“, murrt Ragman, „Wenn die von Big Metal Heap sich hier in Manhattan breit machen wollen, dann heißt das, dass wir nicht nur Stress mit den Bullen und Milizen und S.H.I.E.L.D. haben werden, in den nächsten Wochen. Ein Revierkrieg, der fehlte uns jetzt gerade noch.“
„Sehr richtig“, sagt jetzt plötzlich Brock mit seiner tiefen Stimme, „Keiner macht hier einen Rückzieher. Keiner zieht hier den Schwanz ein und verpisst sich. Hier geht’s um Kingpin.“
„Halt' die Backen, Neuer“, knurrt Thermos, „Du hast noch nichts zu sagen.“
„Außerdem wissen wir das nicht, ob Big Metal Heap wirklich zu Kingpin gehört“, winkt O-Zero ab, mit seiner Kippe zwischen den Fingern, „Uns sollten nur die fünf Blatt interessieren, die‘s für das Ganze gibt.“
„Keiner macht einen Rückzieher, klar? Wir ziehen das durch!“, wiederholt Brock.
LeBeau mustert ihn argwöhnisch. Der Typ sieht aus wie ein junger Jon BonJovi, aber heftig auf Steroiden. Warum reißt der denn plötzlich so die Schnauze auf? Bisher war der Neue, den O-Zero hier angeschleppt hat, doch so wortkarg! Vielleicht übrigens deshalb, weil dieser Brock wahrscheinlich sowieso nicht das hellste Licht auf dem Weihnachtskranz ist …
„Du machst, was wir Dir sagen, Neuer“, sagt O-Zero, „Und ganz bestimmt machst Du hier keinem irgendwelche Ansagen. Die fünf Blatt sind wichtiger als irgendwelche Chancen, bei dem Ganzen vielleicht Kingpin in die Karten gucken zu können. Hörst Du? Unsere Gebietskämpfe können uns dann wieder jucken, wenn der verdammte Ausnahmezustand wieder vorbei ist.“
Thermos schüttelt seinen Quadratschädel, „Scheißdreck, O-Zero! Wenn, dann jetzt, während alle in Panik sind! Kingpin schläft doch auch nicht, der schlägt hier gerade schon Pflöcke ein, während andere noch kirre sind. Der schafft schon Fakten. Für hinterher, wenn die Räumpanzer abgezogen sind und wieder alles in der Stadt seine normalen Wege geht!“
„Das muss aber kein Hinweis darauf sein, dass der Kingpin persönlich dahinter steckt“, sagt Ragman, „Vielleicht machen die Bastarde von Big Metal Heap auch bloß wieder das, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Wäre doch nicht das erst Mal.“
„Oder vielleicht will Kingpin auch nur, dass Du das denkst!“, sagt O-Zero mit einem bösen Grinsen, „Ich erhöhe um noch einen Dollar, und will sehen!“
Alle legen stumm ihr Blatt auf den Tisch.

Spaßeshalber würfle ich mal Gambling für Remy LeBeau. Da hat er immerhin einen W6, und er hat einen Wild Die für seine Würfe. Ein Reroll führt gegen die Erwartung leider zu einer Doppeleins, das ist ein Kritischer Misserfolg! Er verliert unrühmlich eine Handvoll von seinen letzten Dollars an die Mitspieler.

„… Sieht aus, als würde zum Pech in der Liebe jetzt auch Pech im Spiel dazu kommen, LeBeau!“, grinst Thermos, „In Junction M hieß es doch, Du wärst voll der Kartenhai! Auch das war wohl übertrieben, wie?“
„Lass‘ den mal, Thermos“, murmelt Ragman gedämpft, während er seine Dollars durchzählt, „Der hat schon genug Ärger.“
Thermos kichert, „Ja, eigentlich schon, mit der Tusnelda, deren Berührung tödlich ist, und allem! Scheiße, LeBeau, mit Deinem Glück bist Du heute Nacht noch derjenige, der obendrein eine Kugel fängt! Wer weiß! Hättest doch in Junction M bleiben sollen, Digger!“
„Ah, sei‘s drum!“, lächelt LeBeau, „Ehrlich gesagt 'abe ich schon sehr definitive Pläne, was ich mit meinem Anteil von den Fünftausend mache. Und was soll ich schon tun? Ich liebe es nun einmal, wenn’s ein wenig Risiko gibt!“
„Haben sich schon Jungs ordentlich die Finger verbrannt, die solche Sätze gesagt haben“, höhnt Thermos, er will nicht locker lassen.
Alors ... ohne das würde doch irgendwie was fehlen, non?“
„Kannst immer noch aussteigen, Junge!“
Niemand geht zurück nach Junction M! Alle bleiben zusammen, das wird unser großer Coup heute Nacht!“, lässt sich Brock wieder vernehmen.



Brock


Dabei war der große Tölpel ja noch nicht einmal unten in Junction M, der kennt doch die Lage des Verstecks noch gar nicht, dem Neuen ist doch noch überhaupt nichts anvertraut worden. Der muss sich erst gründlich beweisen! Hungrig klingt er, dieser Brock, hungrig nach großen Taten womöglich; na, heute Nacht wird er sicherlich seine Chance dazu bekommen bei dem Job. Oder die Chance, seinerseits eine Kugel abzukriegen.
„Wenn Du noch einmal den Namen Kingpin erwähnst, Du Noob, schmeiß‘ ich Dich vor einen Lastwagen“, knurrt Thermos, aber etwas desinteressiert.
„Ach, laissez les bon temps rouler, mes amis“, sagt LeBeau, sein Lächeln wirkt maskenhaft, „Das wird ein großes Vergnügen mit Euch, ich 'abe da schon so eine Vorahnung! Und seht mal, wie er'offt: Während unseres kleinen Zeitvertreibs 'ier unten hat auch das Unwetter nachgelassen!“
„Ziemlich plötzlich, oder?“, sagt Ragman, „Beinahe irgendwie unheimlich ...“

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #16 am: 1.08.2025 | 18:28 »
Indes machen wir dasselbe wie am vorangegangenen Nachmittag, und geben unserem Mutanten-Rettungskommando eine passende Mission, diesmal die
Queste (Unliebsam): Jubilation Lee retten und in Sicherheit bringen.
Diesmal definiere ich die Queste nur als Unliebsam, denn die Suche selbst wird nicht die eigentliche Sensation sein bei dem Einsatz — das, was sich ihnen dabei entgegenstellt, wird es sein …!

Der Move Swear an Iron Vow muss dafür gemacht werden. Ororo ist die Determinierteste, sie macht den Hauptwurf mit ihrem Spirit-Würfel von W10. Die anderen unterstützen. Gemeinsam bekommen sie immerhin einen Weak Hit zustande: Alle bekommen einen Benny, und machen sich an die Arbeit, ihrer Sache immerhin halbwegs sicher.

Als die vier über eine verborgene Leiter eine der geheimen Unterkellerungen an der Oberwelt erreichen, schlägt ihnen Regengeruch entgegen. Das verfallene Gemäuer ist von Nässe durchzogen.
„Ah, endlich wieder frische Luft …!“, lässt Logan sich vernehmen.
„Bäh, hier regnet‘s ja verdammt nochmal Hunde und Katzen!“, grummelt Rogue. Ängstlich sieht sie durch die Fenster, ob nicht bereits mögliche Verfolger durch die heftigen Regenvorhänge schleichen.
„Ja, nach der Schwüle des Abends keine große Überraschung!“, sagt Hank McCoy, als er leichtfüßig durch die Luke klettert, und mit einem Hüpfer die Kellerdecke erreicht, wo er sich mit Pranken und Füßen festhält, und über Kopf hängt wie eine übergroße, dunkelblaue Fledermaus, „Das entschädigt doch gewiss unsere bemitleidenswerten New Yorker dafür, dass sie heute Nacht allesamt Stubenarrest haben! Wenn man dort hinaus schaut, dann mag man ja nicht einmal ein unmanierliches Haustier vor die Türe setzen!“
„Nur Dich und Logan!“, kommentiert Rogue.
„In dem Scheiß-Regen kann ich keine Fährte aufnehmen“, meckert dieser, „Und man sieht ja kaum die Hand vor Augen. Das gibt uns da draußen zwar Extra-Deckung — aber leider auch unseren Gegnern.“
„Ja, ich würde Dir Recht geben, Du bist immerhin unser unerschrockener Wildnis-Führer“, sagt Beast, und tippt auf seinem Smartphone herum, „Glücklicherweise können wir uns derzeit als das Gefolge einer echten afrikanischen Wetter-Göttin betrachten! Ororo“, und er liest von seiner Übersetzer-App ab, „Unaweza kufanya … mvua isimame?“
Die Schwarze nickt, und klettert stumm die schmalen Betonstufen hinauf und schiebt sich durch die Tür ins Freie.

Als die anderen sich hastig vom lichtscheuen Leech verabschiedet haben und Storm nachgerannt sind, steht diese bereits mit ausgebreiteten Armen und wehendem Cape in dem sintflutartigen Regen, ihre Augen flackern schneeweiß, in einem elektrischen Glühen! Sofort beginnt der Starkregen sich zu verändern, und zu einem Nieseln zu werden …

Das sollte recht einfach sein für die erprobte Wettermacherin Ororo Munroe! Für die Superkraft Weather Control (SPC S.91) braucht es außerhalb von Kämpfen nicht einmal einen Focus-Wurf, das ist praktisch! Ich verwende diese Szene jetzt stattdessen aber mal für einen Ironsworn-Move: Dafür wähle ich mal den einfachen Move namens Secure an Advantage, um uns ein paar Extra-Bennies einzuspielen.

… Storms Focus-Wurf ist leider ein Kritischer Misserfolg! Im Fall meines Moves ist das ein automatischer Fehlschlag, ohne dass die Challenge Dice überhaupt kullern müssen. Der Folge-Move namens Pay the Price muss gemacht werden. Vielleicht klappt also Storms Wetterkontrolle durchaus, hat aber unliebsame Nebeneffekte. Diesmal würfle ich auf der Tabelle von Pay the Price, und bekomme, a person or community you care about is exposed to danger. Das können derzeit die Morlocks sein, oder aber die menschlichen New Yorker der Oberwelt. Die Challenge Dice sagen mit großer Nachdrücklichkeit (einem Pasch!), dass die Gefahr ersteren droht, und zwar massiv!

Erstmal sieht alles ganz gut aus; der Regensturm beruhigt sich schlagartig, während Storm beschwörend vor sich hin redet, „Tafadhali wapendwa mawingu ya mvua, ruka mbali …“
„Irre, wie sie das macht …“, staunt Rogue.
„Du hättest mal sehen sollen, wie sie mich und Elisabeth rausgehauen hat, letzte Woche, vor der Gefangenensammelstelle!“, grinst Logan, „Mit gleichzeitig Nebelschwaden und einer tiefliegenden Sturmwolke! Da haben Betsy und ich ganz schön Augen gemacht, und die Milizen-Hallodris erst. Die wollten doch eigentlich ganz gerne mit uns den Boden feudeln!“

Dann aber gibt es ein Krachen und ein blendendes Gleißen, und ein Blitzstrahl ist aus den Regenwolken gezuckt, und in die Ruine eingeschlagen, aus der sie herausgekommen sind!
„Hapana, hapana, hapana …!“, keucht Ororo verzweifelt, und ringt offensichtlich um die Kontrolle über ihre Mutantenkräfte.
Die anderen fahren auf den Absätzen herum. Die Wucht des Blitzschlags hat eine der Wände der Ruine zum Zusammenfallen gebracht, die Reste des Gemäuers drohen, endgültig in sich zusammenzustürzen, und den Morlock-Tunnel zu begraben — und alle, die noch darin kauern, unter anderem Leech!

Um Schlimmeres zu verhindern müssen wir wohl einen weiteren Move machen. Zwangsläufig ist das wieder Face Danger. Logan lässt sein Klauen hervor schnappen, um rollende Steinbrocken aufzuhalten. McCoy (und, zögerlich und überfordert, schließlich auch Rogue) stemmen sich mit ihren Bärenkräften gegen die in Schieflage geratenen Mauerteile! Wenn dieser Move nicht klappt, verlieren die Morlocks einen ihrer strategisch wichtigen Zugänge zur Oberwelt — und noch schlimmer, Polizeikräfte werden auf das Treiben der Wild Cards aufmerksam werden!

Ich würfle für Beast Athletics, und Wolverine unterstützt, ebenfalls mit Athletics. Gemeinsam kommen sie auf ein Resultat von sieben, und die Challenge Dice belohnen sie mit einem Strong Hit:

Der Schacht wird also nicht völlig verschüttet, und es gelingt den Wild Cards, sich schnell genug davon zu machen, bevor alarmierte Ordnungshüter hier auftauchen. Storm hat währenddessen ihre Mutantenkräfte wieder unter Kontrolle bekommen, und der Regen hat endgültig aufgehört, innerhalb eines Radius von fünf Meilen.

„… Wär‘ tatsächlich nicht schlecht, wenn die Kleine mehr Übung kriegen würde!“, knurrt Logan, während sie durch die Nacht rennen.
Beast entgegnet, „New York City ist nun mal nicht die kenyanische Savanne, Freund Logan, ganz gewiss auch in meteorologischer Hinsicht! Du musst ihr etwas Zeit gönnen, um sich zu akklimatisieren!“


Advances
Vier der Wild Cards haben bereits genug EXP zusammen für ihren nächsten Advance.
Beast: Athletics ➜ W8 & Common Knowledge ➜ W10
Rogue: Quick-Vorteil
Storm: Charismatic-Vorteil
Wolverine: Agility ➜ W10


Als nächstes müssen die drei Wild Cards in den Stadtteil Jackson Heights kommen. Die Charaktere sind von Leech in die Nähe von Jackson Heights gebracht worden, über den Weg, den er selbst heute Abend bereits mit Artie zusammen gegangen war. Dennoch haben die vier SCs noch einen längeren Fußweg vor sich, und den müssen sie an der Oberfläche zurücklegen.

Dafür werden wir einen weiteren Face-Danger-Move machen müssen:

Die nächtliche Ausgangssperre ist ja mittlerweile überall verhängt, und alle Straßen des finsteren New York City haben sich in die Straßen einer Geisterstadt verwandelt. Polizei, Militär, und Kameradrohnen sind überall. Die einzigen Bürger, die jetzt noch raus dürfen, sind die Brutalos von den verschiedenen Milizen. Sonst verdammt nochmal überhaupt niemand, und jeder, der sich sehen lässt, macht sich mehr als verdächtig!



Die sonst so beschauliche Wohngegend ist heute nacht wie ausgestorben

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #17 am: 1.08.2025 | 19:15 »
Erneut würfle ich für Storm, diesmal ihren Stealth-Würfel. The Beast unterstützt den Hauptwurf, mit seinem Common-Knowledge-Würfel, denn er kennt sich gut aus und kann sie über New Yorks Stadtkarte navigieren. Ihr gemeinsames Resultat ist Zehn, und daraus machen die Challenge Dice erneut einen Strong Hit.

Dann muss Wolverine die Fährte ihres Schützlings aufspüren. Das machen wir, indem wir heimlich beim Haus der Adoptiveltern in Jackson Heights herumschnüffeln.



Hier wohnen die Adoptiveltern der Geflüchteten


„… Nette Butze“, flüstert Rogue, als sie hinter einer Hecke im nassen Gras kauern und die Gebäudefront mustern, „Wenn auch ziemlich spießig!“
„Ja, so ein hübsches Reihenhäuschen im beschaulichen Jackson Heights, das hätte schon was!“, schmunzelt McCoy, „Da würde ich mir sogar den Vorwurf der Spießigkeit gefallen lassen!“
Rogue guckt ihn verstört an, und flüstert, „Hast Du nicht mehr alle Tassen auf der Palette? Einem wie Dir verkauft doch keiner ein Haus, schon gar keine Villa oder so! Eher stecken die Dich ins Tierheim, Diggi!“
„Ja, das ist ja mein Problem“, sagt Hank, „Ich bin sogar gewissermaßen deshalb Widerstandskämpfer, um irgendwann — nach erfolgreichem Abschluss unserer Mission — ungestört Spießer sein zu dürfen! Oh ja, ein geregeltes Leben, mit Haus, Garten, und allerlei gutbürgerlichen Gepflogenheiten!“
„Glaub‘ ich Dir nicht“, murmelt Rogue, „Echt?!“
„Hört mal auf mit dem Geplauder!“, murrt Logan, „Wenn ich den Geruch unseres kleinen Balgs aufnehmen will, muss ich da näher ran. Der Scheiß-Regen vorhin hat alles erschwert! Alle Geruchsmarken sind fast weggewaschen. Möglicherweise muss ich sogar in ihr Zimmer einsteigen, um die Fährte aufnehmen zu können.“

Die Gesuchte, Jubilation Lee, ist in der Comic-Vorlage mega-sportlich, und das dürfte auf unserer eigenen Marvel-Erde 7723057 auch nicht anders sein. Fragen wir also mal die Orakelwürfel: Liegen vielleicht Sportgeräte auf dem Grundstück herum? Wenn Logan beispielsweise Rollerblades finden kann, kann er die Ausreißerin anhand ihres Fußschweißes ausfindig machen. Nicht heroisch, aber effektiv!
Aber nein, das Würfelorakel sagt, alles hier draußen ist ordentlich aufgeräumt, wir werden ins Hausinnere schleichen müssen. Umso gefährlicher. Zwo, eins, Risiko ...!

Das löse ich abermals mit einem Face-Danger-Move. Wolverine bekommt einen Bonus auf Klettern-Würfe unter Zuhilfenahme seiner Krallen. Rogue steht unten Schmiere und koordiniert ihn, über Funk. Damit erreichen sie gemeinsam einen Strong Hit. Beide kriegen einen Benny, und ich darf frei etablieren, was ich will, und zwar:

Lautlos erklimmt Logan die Fassade an der Gebäuderückseite, und schwingt sich auf einen kleinen Balkon. Durch ein halboffenes Fenster steigt er ein, und seine Witterung hat ihn nicht getrogen: Er findet sich in einem äußerst farbenfroh eingerichteten Jungmädchenzimmer. Quietschpink und Knallbunt herrschen vor, Poster von Popstars und Techno-Paraden hängen an den Wänden. Es ist ziemlich unordentlich, Kleider, Schulsachen, und Plüschtiere liegen überall verstreut. Logan schnuppert umher und nimmt problemlos den Geruch des Mädchens auf. Er fühlt sich dabei ziemlich komisch: Als Soldat haben sie ihn zu ganz ähnlichen Sachen gezwungen, aber da ging es immer um die Verfolgung von irgendwelchen dubiosen Militärs oder Wirtschaftsbossen. In den Zimmern von irgendwelchen Teenies herumzuschleichen hingegen ist ein wenig creepy. Aber drauf geschissen, sagt er sich, er soll der Göre ja helfen. Die atavistischen Muskeln in seinen Ohren zucken, als plötzlich leise Gesprächsfetzen an sein Gehör dringen: Ah, die sauberen Adoptiveltern!
„… Wie konntest Du sie bloss bei diesem furchtbaren Programm melden!“, sagt gerade eine Frauenstimme im Erdgeschoss, „Diesen schrecklichen Leuten! Hast Du gesehen, wie der Kerl drein geguckt hat? Da ist mir ja Angst und Bange geworden! Kein Wunder, dass Jubilee weggelaufen ist!“
„Das konnte man ja gar nicht sehen, wie der geguckt hat, der hat ja seine dämliche Sonnenbrille gar nicht abgenommen …!“
„Du hättest das nie tun dürfen! Du hättest sie einfach nicht melden sollen! War Dir nicht klar, dass die irgendwann kommen, um sie von uns weg zu holen?!“
„Wir müssen der Sache ins Gesicht sehen! Sie ist eine Mutantin, sie braucht Hilfe! Nur die MCA kann ihr helfen!“
„Du hast sie aus dem Haus getrieben damit!“
„Sie finden unser kleines Mädchen schon wieder, keine Sorge. Sie ist erst ein paar Stunden weg. Und die Polizei und die MCA sind doch jetzt überall. Wirst schon sehen, vor morgen früh ist Jubilee wieder hier.“
„Wenn sie sie nicht gleich mitnehmen, sobald sie sie haben! Und irgendwo wegsperren, wer weiß! Wie so viele andere Mutanten auch!“
„Die sperren doch nur die kriminellen Mutanten weg!“
„Aber ist unsere Jubilee in deren Augen vielleicht schon kriminell? Wie dieser aalglatte Kerl eben sich ausgedrückt hatte, klang das ganz so! Die erfinden einfach irgendwas!“
„Ach was. Ronnie Platton hat uns Wählern immer die Wahrheit gesagt. Thaddeus Vane wird es sicherlich genauso machen wie er! Hab‘ ein bisschen Vertrauen, Darling. … Mein Gott. Stell‘ Dir vor, was passiert wäre, wenn die Nachbarn die ganze Sache mitbekommen hätten! Unsere niedliche Jubilee, eine Mutantin? Das muss unbedingt geheim bleiben!“
Wolverine rümpft angekotzt die Nase über derartige Plattitüden. Lautlos klettert er zurück.

Dieser Erfolg ist dann der erste Milestone für unsere aktuelle
Queste (Unliebsam): Jubilation Lee retten und in Sicherheit bringen.
Da die als Unliebsam eingestuft ist, steigt unser Fortschritt dadurch auf drei.

„... Hast Du ihre Fährte?“, fragt Rogue ungeduldig, als sie wieder zusammen hinter ihrer Hecke kauern.
„Die Fährte noch nicht, aber ihren Geruch. Der Rest wird einiges an Herumschnüffeln erfordern nach dem Starkregen. Aber hey, die Adoptiveltern sitzen im Erdgeschoss rum, die machen sich angemessene Sorgen und Vorwürfe, die Göre gemeldet zu haben.“
„Die eigenen Eltern haben die verpfiffen, wie dreckig ist das denn?!“, erbost sich Rogue.
„Scheinbar hatten die gerade Besuch von einem Kerl von der MCA. Ein aalglatter Drecksack der seine Sonnenbrille nicht abnimmt! Na, lässt das ein Glöckchen klingeln bei Euch? Hat wohl auch ziemlich einschüchternd gewirkt. Wollte wahrscheinlich wissen, ob das Gör sich mittlerweile gemeldet hat, oder bereit ist, zurückzukommen. Die wollen die einsacken, keine Frage ...“
„Und da wir hier in New York City sind“, raunt McCoy, „bestehen tatsächlich ganz gute Chancen, dass diese beiden wohlbetuchten Adoptiveltern es hier mit Mister Gyrich persönlich zu tun hatten!“
„Edgar Gyrich …?“, setzt Rogue unsicher an.
„Der von der MCA, der in den letzten Jahren Ronnie Plattons fetten Hintern geküsst hat, und nun umso mehr dasselbe macht mit Präsident Vane!“, knurrt Logan ungnädig.
McCoy nickt besorgt, „Ja, es heißt, Mister Gyrich lässt es sich nicht nehmen, weiterhin regelmäßig beim Operativen zu unterstützen. Kein reiner Schreibtischtäter, obwohl seine leitende Position dies mittlerweile nahelegen würde! Ein Jagdhund durch und durch.“
Logan sieht sich argwöhnisch um, und fügt hinzu, „Und siehe da, ein schwarzer Mercedes steht vor der Tür, wie zufällig abgeparkt, und schön mit abgedunkelten Scheiben. Da hocken die Penner von der MCA drin, möglicherweise inklusive Edgar Gyrich, und lauern drauf, dass das Balg einen Fehler macht und zurück kommt! Jede Wette!“
McCoy entgegnet, „Ah, diesen Gesichtsausdruck meine ich bereits korrekt einschätzen gelernt zu haben, mein Guter! Du solltest jedoch bedenken, dass jede Konfrontation mit der MCA uns jetzt verlangsamen würde, und geradezu als töricht benannt werden müsste, oh Freund Wolverine-mit-der-schnellen-Kralle!“
„Was heißt denn hier verlangsamen? Wenn ich Cerebro Edgar Gyrich ausliefere, auf einem verdammten Silbertablett, nur ganz leicht angeschnitzt und so, dann bringt die das doch kometenhaft voran!“
Rogue reißt die Augen auf und schaut Logan entsetzt an.
Auch Beast hebt warnend einen seiner Zeigefinger, „Dabei vergisst Du leider, dass dies hier ausschließlich ein Aufklärungs- und Rettungskommando ist! Und zwar im Rahmen einer erweiterten Friedensmission. Nicht nur haben die Agenten Cerebros eine Geiselnahme nicht bestellt, sie wären auch generell dagegen.“
Wolverine gibt ein animalisches Knurren von sich, dann raunt er, „So nahe kommen wir Gyrich vielleicht nicht noch einmal!“
„Wenn er‘s überhaupt ist!“, zischt Rogue.
„Ja, ja. Ihr habt ja irgendwie Recht, Ihr feigen Halbaffen. Aber jammert mich später nicht voll, dass wir uns eine dicke, fette Chance entgehen lassen haben!“



Die Fährte führt zu einem Einkaufszentrum, das erstaunlicherweise noch erleuchtet ist


Jubilee wurde kurz nach Nachteinbruch von den Morlocks Artie und Leech auf der Roosevelt Street gesehen. Sie scheint von dort aus tatsächlich noch nicht weit gekommen zu sein, wie Wolverine nach langem Umherschnuppern womöglich feststellen kann.

Dafür mache ich den passenden Move namens Gather Information, und rolle Logans Survival, mit Bonus seiner Witterung-Superkraft. Hank McCoy unterstützt ihn mit seinem Common-Knowledge-W10, und seiner entsprechenden Ortskenntnis. Sie buttern beide ordentlich Bennies in Rerolls, um ein passables Resultat zu generieren. Die Suche fällt nach dem Regen tatsächlich sehr schwer, und kostet weit über eine Stunde! Die Challenge Dice belohnen sie jedoch am Ende mit einem Strong Hit. (Der erfolgreiche Move spielt ihnen beiden je zwei von den je drei gesetzten Bennies wieder ein.)

Die Fährte zu finden ist ein zweiter Milestone für die
Queste (Unliebsam): Jubilation Lee retten und in Sicherheit bringen.
Dadurch haben wir jetzt sechs Fortschritt-Punkte.

Dank dem Move-Erfolg dürfen wir folgendes passieren lassen:

„... Da, seht Ihr? Eine Einkaufs-Mall, das einzige erleuchtete Gebäude weit und breit“, flüstert Logan.
„Aber die hat doch geschlossen, wie alles andere!“, sagt Rogue, „Das ist doch nur die Nachtbeleuchtung! Unsere Göre ist doch jetzt nicht beim Shoppen, bist Du bescheuert?“
„Die Fährte führt da hin“, beharrt der Kanadier, „Versteht Ihr nicht? Sie ist zu der Greyhound-Busstation dort gegangen, musste aber leider checken, dass da alles vorzeitig dicht gemacht wurde, und hat sich in die Mall zurückgezogen.“
„Sehr wohl kombiniert!“, lobt Beast, „Es ist eine Freude, mit Euch zusammenzuarbeiten! Und tatsächlich vermeine ich Leute da drin zu sehen im Erdgeschoss, wenn schon die Ladenlokale nicht geöffnet haben, haben sich doch einige Leutchen dort drinnen vor dem Unwetter vorhin in Sicherheit gebracht, wie es aussieht! Also dann, Ihr solltet hinein gehen. Ich warte hier draußen, und gebe Euch Unterstützung via Funk!“
„Ja, super“, sagt Rogue, „Der unaufmerksame Brillenträger ist unser Ausguck!“
Hank zuckt lächelnd die überbreiten Schultern, „Nun ja. Mit hinein gehen kann ich jedenfalls nicht! Ich bin wie der legendäre Zorro: Der Schatten ist mein Freund!“
„Ja, Dein einziger“, schnaubt Rogue.
„Werd‘ lieber nicht frech, oh Du holde Barbiepuppe der Gegenkultur!“, kichert Beast.
„Meinetwegen“, sagt Wolverine ungeduldig, „Wir gehen zu dritt da rein, ich, Rogue, und Storm. Aber schnell!“
In dem Moment erstarren sie alle vier, die Blicke auf den Boden geheftet. Platt gedrückte Dosen, Müll, und Unrat haben auf dem Asphalt plötzlich zu vibrieren begonnen, sie bewegen sich … wie von Geisterhand …!

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #18 am: 2.08.2025 | 23:30 »

Jubilation Lee, alias Jubilee


Sie haben mittlerweile Stunden hier drin verbracht. Der Typ in dem verschwitzten Anzug hat ihr mittlerweile seine halbe Lebensgeschichte erzählt: Von der Frau und der Tochter, an welche sie ihn so sehr erinnert, wie er mehrmals gesagt hat. Von dem Versuch, heute Nachmittag zu denen zurück zu gelangen, und der Verkettung von ärgerlichen Missgeschicken. Dem kaputten Auto, das er stehen lassen musste, der plötzlichen Einstellung der U-Bahn-Linie, und dann vorhin dem heftigen Unwetter.
„… Jetzt ist natürlich auch noch mein Telefon-Akku alle gegangen, und das Ladegerät liegt noch im Auto, das steht noch an der Pearl Street!“, endet der Anzug-Typ, „Das wird ja eine lustige Nacht hier! Ist ja wie in einem Flüchtlingslager hier!“, und er knöpft noch einen Hemdknopf auf, unter der gelockerten Krawatte, und trinkt aus seiner Plastik-Wasserflasche.
„Wollen Sie noch eine?“, fragt Jubilation Lee, „Ich hab‘ ziemlich viel dabei“, und sie greift in ihren Rucksack.
„Das brauchst Du doch bestimmt selber, Du hast es doch noch weit bis zu Deiner … wie hieß sie gleich? … Die Du besuchen willst?“
„Meine liebe Tante Chen! Drüben in Kalifornien!“
„Hatte die nicht vorhin noch anders geheißen …?“, fragt der Typ verwirrt, „Tante Clara oder so?“
Jubilee zuckt die Schultern, „Äh, mag sein. Meine Tante hat ziemlich viele Namen! Clara, Chen, unter anderem, und natürlich Clarachen. Sie‘s ein bisschen exzentrisch! Aber ich hab‘ sie lieb. Und ich hab’ eh keine Wahl. Man kann sich‘s ja nicht aussuchen mit der Familie.“
„Stimmt. Weiß Tante Chen überhaupt, dass Du heute Nacht nicht mehr los kommst aus New York?“
„Klar. Selbst wenn ich‘s ihr nicht getextet hätte, wär‘ sie vermutlich schon im Bilde. Tantchen ist eine Blitzmerkerin, und guckt ja auch in einem fort Nachrichten. Die weiß genau, was in New York gerade abgeht. Tantchen kannt sich aus, auch mit Jugendsprache und den neuesten Modetrends und schnellen Autos und überhaupt allem.“
„Eine lustige Nacht wird das noch“, wiederholt der übermüdete Familienvater, „Und sie ist noch nicht mal halb rum!“
„Irgendwie alles wie in einem Zombiefilm!“, sagt Jubilee, und sieht in die Runde, „Nur halt ohne Zombies.“
„Die Zombies kommen auch noch — warte nur, wie zombiemäßig wir alle drein gucken, wenn die Nacht endlich vorbei ist … und bis dahin ist sicher der Kaffeeautomat da hinten endgültig leer“, witzelt der Typ.
„Keine Sorge, Dude, ich beschütze Sie!“, grinst Jubilation, und wirbelt ihre quietschbunte Wasserpistole am Plastik-Abzugbügel um ihren Zeigefinger.

Hier sitzen sie alle, weit verteilt über die Sitzgruppe im Eingangsbereich der Mall, um den abgeschalteten Springbrunnen herum. Bestimmt drei Dutzend Leute. Einige haben sich aus Jacken und Taschen notdürftige Lager auf den Sitzflächen gebaut, und versuchen trotz dem grellen, kalten Licht zu schlafen. Irgendwie auch assi, damit nehmen sie anderen Leuten ja die Sitzplätze weg. Leuten wie unter anderem Jubilation und ihrem abgehetzten Mittdreißiger, die beiden sitzen am Rand der Gruppe auf den spiegelblanken Bodenfliesen, mit den Rücken gegen die Glasfront eines der geschlossenen Läden. Viele von den Wartenden sind immer noch durchnässt. Hier in dieser Mall müssen sie alle sich die nächsten Stunden herumdrücken, Jubilee zusammen mit diesem ganzen Batzen anderer armer Teufel, die vorhin vor dem heftigen Unwetter geflüchtet sind, hier in die Eingangshalle. Und die es heute nicht mehr bis in ihr Zuhause zurück schaffen, entgegen der Weisungen von den vielen Lautsprecherdurchsagen vorhin. Und deshalb werden sie wohl oder übel hier die Nacht durchmachen müssen. Als das Unwetter schlagartig vorbei war, war es ja viel zu spät, um noch aufzubrechen, da hatte man ja längst drinnen zu sein, egal, wo, und man hatte auch drinnen zu bleiben.
Eine merkwürdige Stimmung hat sich hier breit gemacht. Völlig Fremde sind miteinander ins Gespräch gekommen.
„Was ist denn überhaupt mit Dir?“, fragt jetzt der Typ in dem zerknitterten Anzug, „Jetzt hab' ich ja die ganze Zeit erzählt. Wie wärst Du überhaupt zu Deiner Tante Chen gekommen? Wollten Deine Eltern Dich hier abholen, um gemeinsam mit Dir dahin loszufahren?“
„Nee, nee! Hallo? Ich kann ja wohl alleine reisen, ich bin fast 15, ja?“
„Na ja, für eine Reise über den ganzen Kontinent ist 14 aber schon noch ganz schön jung …“
„Quatsch, Dude. Ich wär’ ja mit dem Greyhound Bus gefahren. Das ist babyleicht. Ich war auf dem Weg zur Busstation da hinten.“
„Ah, verstehe. Die war bestimmt auch dicht, oder?“
„Ja, ja, alle Fahrten vorzeitig gestrichen“, sagt sie, und gestikuliert dramatisch, „Die Blödärsche! Ich hätte locker noch weg gekonnt aus New York, wenn die nicht alle Linien ausfallen lassen hätten! Jetzt hocke ich stattdessen hier, im Zombiefilm-Filmset!“, aber trotz allem kichert sie.
Der Anzug-Dude denkt wieder, dass sie ihm total sympathisch ist, sie ist so sehr wie seine eigene Tochter, oder ehrlich gesagt ein bisschen so, wie er seine eigene Tochter gerne hätte. So forsch, und so witzig drauf! Und Chinesin ist sie halt, das ist noch ein Unterschied, aber das ist ja nur ein unwichtiges Detail.
„Kalifornien, ja?“
„Ja, Beverly Hills. Waren Sie da schon mal? Voll klasse da. Da ist jetzt gerade nicht so‘n verregneter Sommer wie hier an der ollen Ostküste, das kann ich Ihnen flüstern! Ich bin da übrigens aufgewachsen.“
„Klingt verlockend. Und außerdem keine Mutantenbedrohung“, nickt der Typ, „Oder vielleicht doch, da auch. Da waren ja vor ein paar Jahren diese ganzen Festnahmen, nicht? Diese Masseninhaftierungen, da in L.A.. Aber zumindest gibt’s da keine ‚Bruderschaft der Mutanten‘ und so. Auf jeden Fall ist daheim in Deinem Beverly Hills nicht der Ausnahmezustand verhängt!“
„Wieso, haben Sie was gegen Mutanten, Mister?“
„Nö, ich kenne eigentlich keine. Nur Fran Richards natürlich, die kennt man ja aus dem Fernsehen. Und Spider-Man war glaube ich auch ein Mutant, seinerzeit. Aber immerhin ein Guter! Ich hab‘ also nix gegen die, wenn ich so drüber nachdenke … ich hab’ halt nur was gegen Terroristen, würde ich sagen.“
Sie guckt ihn forschend an, plötzlich wirkt sie ernst.
Er weiß nicht genau, was er sagen soll, also redet er schnell weiter, „Keine Sorge, Mädchen. So ätzend es auch ist, die ganze Nacht über hier drin festsitzen zu müssen: Hier sind wir immerhin sicher! Hier können keine von der Bruderschaft der Mutanten reinkommen. Die Polizei sichert ja alle Straßen, und die Wände sind dick.“
„Da draußen ist jemand …“, sagt plötzlich die kleine, dicke Mexikanerin, die ganz in der Nähe sitzt, „Irgendwer geht da rum, ums Gebäude …“, das hat sie vorhin schon mal gesagt. Sie scheint irgendwie runter mit den Nerven zu sein. Vielleicht führt sie ein Selbstgespräch, aber dafür ist ihre Stimme zu laut; vielleicht will sie die Umsitzenden warnen, aber dafür wiederum klingt sie zu verhalten.
„Ja, ach nee!“, sagt der Anzug-Dude zu Jubilee, „Klar geht da einer ums Gebäude rum … und zwar die Polizei! Die haben’s übrigens auch nicht grade besser als wir. Voll die Mörder-Nachtschicht. Mit den Jungs würd‘ ich jedenfalls nicht tauschen wollen.“
„Ich fühl‘ mich hier sicher, keine Sorge, Mister“, sagt sie, „Malls sind zufälligerweise meine absoluten Lieblingsorte. Ich bin sowas wie 'ne Mall Rat, so hätte man das jedenfalls früher genannt, sagt meine Mom immer.“
„Ja. … Ach so, sagtest Du nicht, Deine Mom sei chinesische Einwanderin, und könne bis heute keinen Brocken Englisch?“
Das Mädchen guckt den Typen an, fast verdutzt, dann muss sie lachen. Ihm kommt  in dem Moment der Gedanke: Wahrscheinlich ist die Hälfte von dem, was sie ihm erzählt, irgendwie geflunkert, zumindest, was ihre Familie anbelangt. Aber es scheint sie selber nur zu amüsieren, gerade aufgeflogen zu sein, und er kann nicht anders, als das selber auch amüsant zu finden.
Düsenantriebe von irgendwelchen großen Fluggeräten sind zu hören. Irgendetwas dort draußen bringt den Boden zum Beben, und die Glasfront des Gebäudes zum Vibrieren. Eine gewaltige Silhouette ist in dem Moment dort erschienen, der diffuse Schein der Blaulichter und Suchscheinwerfer dort draußen erhellt ihre kolossalen Umrisse, und erneut erbebt der Boden.
Sofort wird es völlig still in der Halle, als alle Augen sich entsetzt auf den Riesen richten, der plötzlich vor der Gebäudefront steht. Er regt sich nicht. Seine Augen leuchten als helle, rot-violette Lichter, während sie durch das Glas nach innen schauen.



Die US-Regierung hat neue Maßnahmen ergriffen


„Bitte Ruhe bewahren“, dröhnt eine verzerrte, sehr tiefe Sprachausgabe, wahrscheinlich kommt sie aus dem Rumpf der Maschine. Beinahe unsichtbare Lichtbalken huschen durch das Innere der Halle, projiziert von dem Blick der Silhouette draußen. Tanzen widerspiegelnd über die blanken Bodenfliesen.
„Mutant lokalisiert“, dröhnt die Stimme, „Bleiben Sie ruhig. Ingewahrsamnahme beginnt.“
Die Glasfront der Mall explodiert nach innen, als der acht Meter hohe Stahl-Mensch hindurch tritt, ins Innere der Halle. Seine tonnenschweren Schritte lassen den Boden wackeln.

Soundtrack: Danny Cocke, Verge of Total Chaos
https://www.youtube.com/watch?v=GIfQKacW3oo

Das Geschrei der auseinander stiebenden Menge ist ohrenbetäubend, nur die Schritte des Stahlkonstruktes übertönen es noch. Auch Jubilee ist erfüllt von reiner Panik, als sie aufspringt und kopflos durch die Menge davon prescht. Ich lasse sie gegen Furcht würfeln, und sie kommt auf einen Erfolg. Sie sieht sich über die Schulter um, und sieht, wie der stählerne Riese durch die Eingangshalle stapft, direkt auf sie zu! Jeder seiner gemessenen Schritte lassen ihn viele Meter überbrücken. Seine eine Hand ist ausgereckt, und ein ominöses Licht hat begonnen in der mechanischen Handfläche zu glühen! Die Panik weicht genug von ihr, dass sie wieder halbwegs klare Gedanken fassen kann. Schon ist sie bei der abgeschalteten Rolltreppe, und jagt die Stufen hinauf. Hier am Boden zertritt er mich wie einen Leuchtkäfer, denkt sie, ich muss höher rauf …!
„Mutant lokalisiert. Gemeldet; flüchtig vor dem Gesetz. Name: Lee, Jubilation. Bedrohungsstufe: Unbekannt. Bleiben Sie ruhig. Ingewahrsamnahme läuft.“

Über ihr regnet es Splitter, als zwei große Objekte das Glasdach der Halle durchschlagen. Irrtum: Keine Objekte, sondern zwei Frauen, die aus großer Höhe hindurch gefallen sind. Wieder ein Irrtum: Sie stürzen auch nicht — sie fliegen schwerelos durch die Luft! Jubilee staunt mit offenem Mund, aber würde den Teufel tun, jetzt im Rennen anzuhalten, sie zweifelt sowieso gerade an ihrem Verstand!

Storm und Rogue sind jedoch tatsächlich auf dem kürzesten Weg hierher gekommen, um Jubilee zu finden. Hier im Gebäude werden sie einer der Gestalten erstmals von Nahem ansichtig, und auch sie müssen gegen Furcht würfeln. Storm mit ihrem Spirit-W10 schafft es locker, aber Rogue hat einen Misserfolg (aufgrund des Abzugs des Gegners). Sie beschreibt mit einem angsterfülltem Aufschrei in der Luft einen Bogen, wieder hastig weg von dem Koloss. Sie wird laut Furchttabelle Frightened für den Rest der Begegnung.

Bevor es an die Aktionskarten geht, müssen wir noch die Handlung nach draußen verlagern. Also braucht’s einen Move zum Fliehen durch das Obergeschoss der Mall! Jubilee macht den Hauptwurf dafür, denn sie ist bei der MCA erfasst und daher gerade das Primärziel des riesigen Roboters. Ich habe ihr einen W10 in Athletics gegeben, das könnte sich jetzt bereits auszahlen, und eine Wild Card ist die Kleine auch. Storm eröffnet wortlos das Feuer auf den stählernen Giganten, mit ihrem Blitzgewitter, das sie ihm aus ihren Händen entgegen schickt, und würfelt daher Focus als Support-Wurf.
Jubilee erzielt leider nur eine Vier, die Ororo noch zu einer Fünf machen kann mit ihrer entfesselten Elektrizität. Die Challenge Dice machen daraus immerhin einen Weak Hit. Beim Move Face Danger bedeutet das, die Flucht gelingt, aber zu den Kosten eines Nachteils aus der Liste des Moves. Eine der Optionen ist, dass die Wild Cards Schaden abkriegen, das scheint in Anbetracht der Situation naheliegend.

Jubilee springt also über mehrere Absperrungen und jagt wie von Sinnen den Galeriegang des Einkaufszentrums entlang. Mehrmals zucken dicke Plastikkabel direkt über ihren Kopf hinweg, und schlagen in Ladenfronten ein, lassen Glasscheiben zerplatzen. Sie schreit wie am Spieß, unfähig zu begreifen, was das ist, oder sich noch einmal nach den donnernden Schritten des Verfolgers umzudrehen. Für sie ist das Ganze ein unbegreiflicher, albtraumhafter Terror geworden. (Es sind tatsächlich die Fangleinen, die der Roboter kontinuierlich nach ihr abfeuert.)

Ein weiteres Geschoss überholt sie, und zerschmettert ein Paar Kleiderständer, die vor einem Modeladen stehen. Diesmal war es jedoch eine der beiden fliegende Frauen, eine Schwarze mit einem schwarzen Kampfanzug und Cape, die sich sofort wieder aufzurappeln versucht. Sie hat jede Menge Schnitt- und Schürfwunden abbekommen. Ihre Augäpfel glühen in elektrischem, schneeweißen Licht.
Sie sagt irgendwas in einer Sprache, die Jubilee nicht versteht; es klingt verzweifelt, aber gleichzeitig kämpferisch. (Storm bekommt durch den Ausgang des Moves ein automatisches Wundlevel verpasst.)

Als die Rennende die Hinterseite des Gebäudes erreicht, wirbelt sie doch herum. Ende des Fluchtwegs. Schemenhaft nimmt sie wahr, wie die beiden fliegenden Fremden das entsetzliche Konstrukt in der Luft umkreisen. Vielleicht suchen sie irgendeinen Angriffswinkel, vielleicht wollen sie den Verfolger schlicht ablenken.
„Mutanten lokalisiert. Warnung: Nicht gemeldet; flüchtig vor dem Gesetz. Namen: Unbekannt. Bedrohungsstufe: Unbekannt. Bleiben Sie ruhig. Ingewahrsamnahme läuft“, dröhnt die Sprachausgabe der Maschine.

Jubilee schaut durch die Glasfassade hinab in die dunklen Straßen. Könnte sie die dicke Scheibe irgendwie durchschlagen, müsste sie trotzdem aus dem ersten Stock hinab springen!

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #19 am: 3.08.2025 | 10:26 »
Die Orakelwürfel müssen mal gerollt werden, um anzugeben, ob es irgendwas an der Außenseite gibt, woran man hinabklettern kann, oder das unten auf der Straße den Fall bremsen könnte? Die Würfel bejahen! Sagen wir mal, dass das ein paar Stahlseile sind, die sich gelöst haben, und nun frei im Wind hin und her schlagen. Aber sie scheinen fest am Dach verankert …

Die Augen des Roboters glühen heller, und mehrere Laserstrahlen schießen mit einem verzerrten Ton daraus hervor, wie grelles Trommelfeuer, und treiben die beiden erschrockenen Fliegerinnen auseinander. Jubilee wendet sich der Glasfront zu, hebt beide Hände, und aus ihren gelben Lederhandschuhen zischen plötzlich halb durchsichtige Funken — die bei Kontakt mit dem Glas zu kleinen Detonationen werden, wie ein grelles Feuerwerk! Glassplitter und ein bunter Funkenregen gehen hernieder in die verlassenen Straßen!

Panisch versucht das Mädchen die schwingenden Stahlseile zu erreichen, ohne sich an dem aufgesprengten Glas selbst zu zersäbeln. Der Maschinen-Mann hinter ihr ist zwar verlangsamt durch seine Angreiferinnen, aber hat sich wieder in Bewegung gesetzt. Die Rolltreppe und der Galeriegang zerbersten um ihn herum wie Spielzeuge. Der Lärm von zerplatzendem Plastik, Keramik, und Beton ist enervierend. Er reckt erneut die Hand aus, in der Handfläche ist eine Mündung eingelassen, wie von einer Kanone. Jubilee schreit verzweifelt auf, fühlt, wie ihr Gesicht tränennass ist. Sie wird das Stahlseil nicht mehr erreichen können. Jetzt ist es aus.
„Lass‘ mich, mon petite!“, sagt eine raue Stimme, und irgendwer hebt sie unversehens hoch. Sie strampelt mit den Beinen, versucht, um sich zu schlagen. Das Gezappel gewandt ignorierend greift der junge Mann, der sie an sich gezogen hat, durch das Loch in der Glaswand, bekommt die Stahlseile zu fassen, und schwingt sich ohne einen weiteren Kommentar mit ihr nach draußen.

Wo kommt der Typ denn her! Na, erstmal würfle ich mal Athletics für Remy LeBeau, da hat auch der einen W10, und er kommt auf Anhieb auf ein Raise. Sie dengeln im Wind an der zerstörten Gebäudefassade, der Fremde hat nur eine behandschuhte Hand frei, mit der anderen hält er Jubilee gepackt. Aber er bekommt es trotzdem hin, sie beide rasant tiefer abzulassen, auf den rettenden Boden zu.

In dem Moment durchschreitet das Robotermonster die Rückwand der Mall! Beide kneifen die Augen zu und wenden die Gesichter ab, im neuerlichen Glassplitterregen.
„Spring, petite!“, schreit der fremde Mann Jubilee zu.
„Biste irre?!“, schreit sie zurück — aber dann begreift sie, dass sie mittlerweile nur noch einen Meter über dem Boden sind. Sie muss nur loslassen. Sie rollt sich ab, schürft sich das eine Knie am Asphalt auf. Rennt wie ein geölter Blitz weiter. Hinter ihr kracht irgendetwas, wie eine Reihe aus vielen kleinen Explosionen; ist das der Roboter, oder hat der Fremde irgendeine Waffe, die er abfeuert?


Remy hat die Drahtgestänge mehrerer leerer Einkaufswagen durchschlagen, als irgendeine schreckliche Wucht ihn von dem Stahlseil fortgerissen und meterweit davon getragen hat. Alles dreht sich um ihn. Sofort greift er jedoch in die Innentasche seines zerschlissenen Ledermantels, und zieht neue Spielkarten hervor, noch bevor er wieder die Orientierung zurück hat.
Zwei Hände packen ihn am Kragen, und ziehen ihn hoch aus dem verbogenen Wirrwar der zerschmetterten Einkaufswägen. Aber dies sind nicht die übergroßen Hände des Verfolgers.
„Wo kommst Du denn plötzlich her?“, hört er Rogues heisere Stimme.
„'allo mon chere! Schön, dass unser Abschied vorhin sich als doch nicht so endgültig herausstellt!“
„Ja, aber wie kommst Du hierher?! Und wo ist die kleine Göre in Gelb hin?“
Alors, Moira wollte nicht locker lassen. 'at gesagt, es ginge nunmehr um Leben und Tod. Da 'atte ich keine andere Chance, als eben doch O-Zero zu versetzen und zu Euch zu eilen …! Sieht ja nun aus, als 'ätte Frau Doktor da auch nicht übertrieben! Was ist das für ein Ding?“
„Wie soll ich das wissen?! Komm‘ schnell, weg hier!“, und ihre Stimme klingt verzweifelt.



Remy LeBeau, alias Gambit


„Ich glaube, petite ist da lang gerannt … das Unge'euer also auch … ich glaube, ich 'öre es noch … seine Schritte!“
„Das ist nicht nur das eine Teil! Da sind eine ganze Reihe von denen gelandet, vorne auf dem Parkplatz, auf der anderen Seite der Mall! Das könnte eins von denen sein. Wir müssen sofort fliehen! Erstmal zurück zu den anderen!“
Sie heben beide konfus die Köpfe, und lauschen in die schwarze Nacht. Der Wind zerzaust ihnen beiden die Haare. Stampfende Schritte und dröhnende Servomotoren klingen zwischen den Häuserschluchten, aus mehreren Richtungen, mischen sich mit Polizeisirenen und dem Alarmgeheul aus der zerstörten Mall.


Wo die Gesuchte hin ist, das konnte Remy LeBeau leider nicht mitkriegen, während er noch von der stählernen Leine gebaumelt war und seine Mutantenkräfte auf den Verfolger losgelassen hatte. Und schlicht beiseite gewischt worden war, als die Maschine durch die Rückseite des Einkaufszentrums ins Freie gebrochen war! Er scheint jedoch nur kleine Schnittwunden, Prellungen, und blaue Flecke abbekommen zu haben, seine Hartplastik-Rüstung hat ihn vor dem Gröbsten geschützt, als er in die leeren Einkaufswagen geschleudert wurde.

Glücklicherweise stehen die fünf Wild Cards per Funk in Verbindung mit dem Cerebro-Netzwerk! Deren leichtfüßige Agenten sind mittlerweile nachgekommen, und haben die Mall schleichend umstellt.
Moira MacTaggerts Stimme erklingt undeutlich aus den Ohrhörern des Teams: „… Eure Gesuchte ist immer noch ganz in der Nähe, in einer Art Hinterhof, parallel zu Eurer Position!“
„Dann sammeln wir sie jetzt endgültig ein, furchtlose Anführerin!“, funkt Beast zurück.
„Beeilt Euch, die Maschinen schließen einen Kreis um sie! Die anderen beiden vom Parkplatz haben die Mall mittlerweile umrundet!“
„Das is' viel zu gefährlich! Wer weiß, was hier überhaupt abgeht?!“, keucht Rogue, „Und Storm ist verletzt, das Metall-Ding hat die durch das halbe Einkaufszentrum geworfen wie einen Baseball!“
McCoy sagt, „Miss Munr— äh, Storm sieht nicht so aus, als habe sie ihren Kampfgeist eingebüßt!“
Moiras Stimme erklingt wieder, „Unsere Scouts haben gerade einen Fluchtweg für Euch lokalisiert, zurück in den Untergrund. Durch das Gebäude zu Eurer Rechten. Sie haben durchgegeben, dass sie auch die Schlüssel erbeutet haben, sowohl für die Eingangstür als auch die Bodenluke im Hinterraum, die hinab führt!“
„Großartig!“, grinst Wolverine tatendurstig, „Verstanden. Wir holen die Kleine und bringen sie dahin in Sicherheit. Wo sind die Kerle mit den Schlüsseln jetzt?“
„Das scheint das Problem zu sein“, sagt Moira, ihre Stimme scheint zu zittern, während sie funkt, „Wir haben gerade den Kontakt zu ihnen verloren. Sie sind höchstwahrscheinlich bereits ausgeschaltet. Bis eben waren sie noch im Kreis um Euch verteilt. Sucht die Gebäude nach den Schlüsseln ab! Das ist Euer einziger Ausweg!“
„Wir können doch einfach wegfliegen …!“, murmelt Rogue.
„Aber nur Du und Storm!“, funkt Moira, „Der ganze Straßenzug ist jetzt zu allen Seiten von Sicherheitskräften abgeriegelt! Die wollen garantiert sichergehen, dass ihre Stahl-Ungeheuer ungestört arbeiten können!“
„Wir übernehmen!“, knurrt Wolverine, „Over und aus!“
„'alt Dich immer genau bei mir, Chere!“, raunt LeBeau Rogue zu.
„Ach ja, und dann? Ich bin die Unverwundbare von uns beiden!“
„Unverwundbar vielleicht, aber nicht unbeirrbar, non? Ich passe auf Dich auf!“, und er lässt seinen teleskopierbaren Kampfstab aufschnappen.
Logan deutet auf das Nachbargebäude, „Das da muss der Hinterhof sein, von dem die Rede war! Und hört Ihr ...? Von da kommen Schritte von einem der Blecheimer! Ran an den Feind!“



Bereit, die Mission abzuschließen: Wolverine, Rogue, Beast, Storm, und Gambit

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #20 am: 5.08.2025 | 20:32 »
Ab geht's! Hier sind die Spielwerte für unseren Nachzügler Remy LeBeau, jetzt wo auch er mitmischt.

Gambit
Card-slinging thieving Cajun; Alpha Class Mutant
Novice (Advances: 0)
Real Name: Remy LeBeau; Age: 22; Origin: New Orleans, Louisiana, USA; Languages: Cajun French, English
Attributes: Agility d12, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d10
Skills: Athletics d12, Common Knowledge d6, Driving d4, Fighting d6, Focus d6, Gambling d6, Notice d6, Persuasion d10, Stealth d8, Taunt d4, Thievery d8+1
Pace: 6; Parry: 5 (6 with staff); Toughness: 10 (2)
Hindrances: Habit (Minor: Romantic), Outsider (Major: Mutant), Overconfident, Wanted (Major: Mutant), Wanted (Minor: New Orleans Thieves and Assassins Guilds)
Edges: Acrobat, Arcane Resistance, Attractive, Charismatic, Quick, Super Powers, Sweep (with staff), Thief
Super Powers:
Additional Action: Gambits total Multi-Action penalty when only performing physical actions in a round is lowered by two.
Kinetic Cards: Cards or other small objects may be thrown with an Athletics roll. Range 12/24/48; RoF 3; 2d6 damage; AP 4. As an action, Gambit may Charge the ranged attack for +1d6 extra damage in his next action.
Royal Flush: Cards or other small objects may be thrown with an Athletics roll. Range 12/24/48; RoF 1; 3d6 damage; AP 2. As an action, Gambit may Charge the ranged attack for +1d6 extra damage in his next action.
Super Edges (Acrobat, Arcane Resistance, Charismatic, Quick): Gambit has these additional Edges.
Super Agility: Agility is raised by two steps.
Super Skills: Athletics, Persuasion, Stealth, and Thievery are raised by two steps each and may be raised to d12+2 through Advances.
Super Strength: Strength is raised by one step.
Super Vigor: Vigor is raised by three steps.
Telescopic Bo Staff: Str+d4+2d6, Reach 1. Attacks using the staff have the Sweep Edge. As an action, Gambit may Charge the melee attack for +1d6 extra damage in his next action.
Toughness +2: Toughness is raised by two steps.
Gear: Armored combat suit (Armor 2), decks of cards, telescopic metal bo staff, spring knife, headset radio.

Sein Bauplan:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)


Soundtrack: EpicTrailerMusicUK, X-Men Opening Theme
https://www.youtube.com/watch?v=NRbXeZsk064

Runde 1: Rogue saust im Tiefflug auf die Gebäudetür zu, und verarbeitet sie mit einem einzelnen Faustschlag zu Kleinholz. Von dem Krach aufgeschreckt hebt ein Milizionär den Kopf, der bis eben mit einem Nachtsichtgerät und Funkgerät hier an einem der Fenster gekauert hatte. Offensichtlich war er hier positioniert um zu beobachten, wie Jubilee im Hinterhof eingefangen wird. Als er die hinein schwebende Rogue sieht, lässt er das Funkgerät fallen und reißt seinen Schlagstock hoch.
„Oh hoppla, guten Abend, wir gehen nur kurz hier durch!“, sagt McCoy höflich zu dem Schlägertypen, als er auf allen Vieren durch die von Rogue eingeschlagene Tür huscht. Er erreicht die Hintertür zum Hof, und wirft sich mit beiden Krallenfüßen dagegen. Auch diese geht in Splitter und flieht nach außen.
Dadurch sehen sie die entsetzliche, stählerne Gestalt, die gerade den Hinterhof durchschreitet. Beide müssen erneut einen Furcht-Wurf machen für die neue Begegnung. Beide schaffen sie es jedoch nicht und verfallen kurz in fassungsloses Starren: McCoy wird Vulnerable und Rogue wird Distracted.

Daraufhin ist die Aktionskarte des stählernen Kolosses dran. Er macht einen weiteren Schritt auf die zitternde Jubilee zu, die hier in der Sackgasse endgültig in die Falle geraten ist.
„Subjekt: Lee, Jubilation. Ergib‘ Dich“, dröhnt seine künstliche Stimme, und er erhebt wie warnend seine Hand.



Jubilee sitzt wie eine Maus in der Falle. Miniatur aus Zombicide: Invader (denn Jubilee gab's leider nicht beim 'Marvel Zombies'-Brettspiel)


Sentinel
Giant Mutant-Hunting Robot Unit
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d10, Strength d12+8, Vigor d12+2
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d8, Fighting d10, Intimidation d12, Notice d8, Persuasion d4, Shooting d10, Stealth d4, Survival (Tracking) d6
Pace: 9; Parry: 7; Toughness: 26 ( 8 )
Special Abilities:
• Armor ( 8 ): Sentinels are covered in heavy metal plating.
• Capture Tendrils: Plastic tentacles can be shot from the palm of a sentinel‘s hand with a Shooting roll and Range 4/8/12. The tendrils have Hardness 10. If successful, the target is Entangled. With a raise, he’s Bound. Also, all Grappling rolls made by a sentinel get a +2 bonus.
• Central Projector: Can be used as a searchlight, negating all Lighting penalties. Also, a huge laser beam can be fired from the projector after taking a full round of powering it up. Range 12/24/48, RoF 1, 3d10 damage, AP 2, Heavy Weapon.
• Construct: Constructs add +2 when attempting to recover from being Shaken, ignore 1 point of Wound penalties, don’t breathe or eat and are immune to disease and poison.
• Fear (-2): Sentinels cause Fear checks at -2 when they are encountered.
• Fist: Str+2d6; Reach 1; Heavy Weapon.
• Laser Eyes: Range 12/24/48, RoF 2, 3d6 damage, AP 2.
• Low Light Vision: Sentinels ignore penalties for Dim and Dark Illumination (but not Pitch Darkness).
• Rocket Boosters: Sentinels can fly at Pace 24. Flying movement is an action for sentinels.
• Size +9: Sentinels are three stories tall. They get Toughness +11, Scale +4, Reach +2, and can take +2 Wounds (for a total of four).
• Strategic Database: Sentinels may pass a full round using the Defend Maneuver to download new strategies from their online database. This grants them an automatic success on an Electronics or Hacking roll. Once per encounter, this ability can also be used to gain one additional Combat Edge until the end of the encounter.
• Stomp: Targets at least 2 Sizes smaller than the Sentinel may be stomped on for Str damage. The opponent is knocked prone on a raise.
• Stun Beam: Sentinels can project a stunning energy beam from their palms. It has a Range of 12“ and is activated by a Shooting roll. The target resists with a Vigor roll at -2 (and at an additional -2 if hit with a raise). On a failure, the target is Stunned.
• Targeting System: Sentinels can scan mutant signatures within 48“ with a Notice roll. They get +2 to Notice rolls to locate mutants and +2 on their attack rolls against them. Also, Sentinels can use an action to lock on a target, granting them another +2 to hit in melee or ranged combat on the sentinel‘s next action.
• Very Resilient: Sentinels can take two extra Wounds (for a total of four).
• Weakness: Sentinels take +4 to damage from attacks or powers with Electricity and Magnetism Trappings, and –4 to rolls to resist powers with Electricity and Magnetism Trappings.
Gear: -



Das Marvel-Zombies-Set 'Sentinel Strike' kommt mit übergroßen Roboter-Modellen daher


Aus der Mündung in der Handfläche schießt erneut einer der hellgrauen Schläuche hervor, die elastische Fangleine der Maschine. Mit einem Shooting-Erfolg umwickelt er damit das Ziel, und Jubilee wird dadurch Entangled.

LeBeau rennt ebenfalls ins Gebäude, reagiert sofort, und hakt seinen Kampfstab in die Kevlarweste des Milizionärs ein, um Rogue und Beast zu helfen.



Der Kampf im Gebäude eskaliert


Er befördert den Gegner präzise (und mit sehr hohem Wurfresultat) damit im hohen Bogen durch den nebenstehenden Tisch, der zu Bruch geht, und zu Boden, knockt ihn aus. Ein Salto bringt LeBeau daraufhin über McCoys struppiges Haupt hinweg, bis nach draußen. Und zwar vor die gewaltigen Füße des Verfolgers, wo auch Remy seinen Furcht-Wurf machen muss. Der Schrecken macht ihn Shaken, er taumelt zurück, mit offenem Mund. (Soviel zum ritterlich-romantischen Beistand, den er eigentlich Rogue leisten wollte!)

Storm fliegt durch das Gebäude hindurch in den Hinterhof, und umkreist die Maschine. Die Furcht macht selbst sie Vulnerable. Dennoch entfesselt sie abermals ihre Blitze gegen den Gegner, eine der zuckenden Ladungen trifft den Koloss, eine andere ungeplant den nächstbesten Blitzableiter, und das ist Remys metallener Kampfstab! (Sie hat nämlich leider eine 1 bei einem ihrer Angriffswürfel gewürfelt!) An dem Roboter zerplatzt der Blitzschlag spurlos (trotz Bonus, weil Elektrizität eine Weakness von ihm ist)! LeBeau wird durch den Fehlschuss elektrisiert, und schreit erschrocken auf, er muss den neuerlichen Shaken-Marker mit einem Benny negieren, um kein Wundlevel hinzunehmen.



Ororo und Remy haben den Roboter umstellt, aber sich leider dabei in die Schusslinie des jeweils anderen manövriert


Jubilee nutzt die Gelegenheit, um sich hektisch aus der Fangleine wieder frei zu kämpfen. (Glücklicherweise leitet das Gummi nicht den Strom, sonst wäre auch sie gebrutzelt worden durch Storms Angriff!) Schwach in den Knien taumelt Jubilee rückwärts, bis sie mit dem Rucksack gegen die Hofwand stößt.

Im Gebäudeinneren rennt derweil ein gepanzerter S.H.I.E.L.D.-Agent herbei, und fällt Rogue in den Rücken.
Hier sind nochmal die Spielwerte:

S.H.I.E.L.D. Guard
Agents have split opinions on the mutant uprisings of late, but have no choice but to obey the current anti-mutant orders.
Attributes: Agility d8, Smarts d8, Spirit d6, Strength d8, Vigor d10
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Driving d6, Fighting d10, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d6, Piloting d6, Shooting d10, Stealth d4, Taunt d6
Pace: 6; Parry: 7 (10 with riot shield); Toughness: 12 (4)
Hindrances: Loyal, Ruthless (Minor: Pacify mutants at all costs), Vow (Major: Serve S.H.I.E.L.D.)
Edges: Brave, Brawny.
Gear: Heavy combat armor (4), stun baton (Str+d4; after resolving damage, a target hit by a stun baton must make a Vigor roll (at −2 with a raise on the attack) or be Stunned), power gauntlet (Str+d4; the gauntlet contains a burst of energy that’s released on impact, adding an additional +d6 to damage or +d10 with a raise on the attack roll), many carry police riot shields (Parry +3; Cover –4).


Er trifft mit seinem elektrisch aufgeladenen Kampfhandschuh zwischen ihre Schulterblätter, aber bringt damit nicht mehr zustande als sie gehörig zu erschrecken.
Mit Logan hat er auch nicht gerechnet; der ist währenddessen herein gerannt gekommen, und deckt den Geharnischten mit wilden Klauenattacken ein.

Auf den drei bisher aktiven Spawn-Punkten erscheinen vereinzelte weitere Kämpfer von der Bürgerwehr. Mit fanatischem Eifer wollen die Kerle gewährleisten, dass der heutige Testlauf dieser Maschinen erfolgreich verläuft. „Mutanten-Schweine, kommt raus“, schreien sie zornig, und „Ergebt Euch, Ihr habt keine Chance!“
« Letzte Änderung: 7.08.2025 | 21:01 von Schalter »

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #21 am: 5.08.2025 | 20:50 »
Runde 2: LeBeau erholt sich von seinem Schrecken und dem elektrischen Beschuss (dem Shaken-Marker), und zückt eine Handvoll seiner Spielkarten. Er knurrt dem Stahl-Koloss zu, „Unsere Partie von vor'in war noch nicht zuende gespielt!“, lädt die Karten in einem violettem Glühen kinetischer Energie auf, und schleudert sie als explosive Wurfgeschosse auf den stählernen Widersacher! Violette Feuerkugeln zerplatzen an der Frontseite des Kolosses, verkohlen den glänzenden Stahl, einer der Schadenswürfe macht ihn sogar beinahe Shaken. Beinahe! Eine 1 ist leider jedoch auch dabei bei den Angriffswürfeln, dadurch wird jetzt unbeabsichtigt auch Storm getroffen, die den Roboter im Flug umkreist. Sie kann den Schaden glücklicherweise mit einem Benny absorbieren. Trudelnd sinkt sie tiefer.
Damit ist Ororo auch dran, und landet neben LeBeau. Ihr Kampfanzug qualmt leicht von der explodierten Spielkarte, die sie gestreift hat. Sie will jetzt mal einen Angriffswinkel wählen, aus dem sie und er sich nicht gegenseitig treffen können mit ihren breit gestreuten Geschossen. Dann entlädt sie wieder eine Salve ihrer goldenen Blitze in den dahin stapfenden Roboter. Aber auch diesmal reicht der Schadenswurf nicht einmal, um das Konstrukt zu verlangsamen.

Wolverine und Rogue versuchen mit hastigen Schlägen, sich den gepanzerten S.H.I.E.L.D.-Agenten vom Hals zu schaffen, aber auch sie würfeln unterirdisch, und treffen ihn beide nicht.

Jubilee klettert über Mülltonnen und Gemüsekisten hinweg, immer den Rücken an der Wand, und hebt die zitternden Hände zu ihrem Verfolger hinauf, der weiterhin auf sie zu schreitet. Beinahe unsichtbare Funken sprühen aus ihren Handflächen, und vor dem Rumpf des Konstruktes zerplatzen sie als grelle Feuerwerke. „Hau ab hau ab!“, bringt sie panisch hervor.
„Mutanten lokalisiert. Warnung: Nicht gemeldet!“, donnert die Kampfmaschine. Aus ihren glühenden Augen zucken wieder Laserstrahlen herab, Storm und Remy stieben auseinander, der Cajun wird am Arm getroffen und sein Mantel fängt Feuer, und der Laser durchschlägt seinen gepanzerten Kampfanzug mühelos; er absorbiert mit zwei Bennies ein Wundlevel von der Verbrennung.
„Heidewitzka!“, entfährt es McCoy, als er durch die Lasersalven hindurch in den Hinterhof hechtet, auf allen Vieren den Rückenbereich der Maschine erreicht, und behende an ihm hinauf zu klettern beginnt wie ein Affe an einer Palme! Damit bringt er sich in eine vorteilhafte Angriffsposition für nächste Runde.

Erste Militz-Schläger erreichen Remy und Rogue, und versuchen, sie mit ihren Gummiknüppeln aufzuhalten.



Während Beast wagemutig das Roboterkonstrukt erklettert, wird die Keilerei erhitzter


Drei weitere vereinzelte Schergen spawnen zwischen den Runden auf den Spawnpunkten am Spielfeldrand.

Runde 3: Remy LeBeau hat (passend zu seinem Ruf als Meister der Karten) ein As gezogen. Er bombardiert als Multi-Action den Maschinen-Riesen und seinen menschlichen Nahkampfgegner mit seinen glühenden Karten. Letzteren schleudert die kinetische Energie der aufgeladenen Wurfgeschosse davon, der Roboter wird endlich immerhin Shaken. Nebenbei geht die Gebäudetür auf der anderen Straßenseite zu Bruch (hier müssen die SCs ja auch noch rein, um die Schlüssel für das Exit-Feld zu suchen).
„Pigo zuri!“, ruft Storm anerkennend, und schleudert LeBeaus Karten ihre Blitzstrahlen hinterher. Einer der Schadenswürfe kommt auf 22, das reicht beinahe für ein Wundlevel! Ich haue Storms Conviction-Punkt raus, um einen nachträglichen W6 auf den Schadenswurf zu addieren. Eine Drei: Der Roboter wird dadurch abermals Shaken, und beide Zustandsmarker addieren sich zu einer Wunde! Die explosiven Spielkarten und goldenen Blitzladungen bringen den Torso des stählernen Verfolgers zum Qualmen und er kommt leicht ins Taumeln!

Jubilee sieht, dass Remys Spreng-Karten die Tür auf der anderen Straßenseite aufgebrochen haben. Durch die Tür gegenüber, durch die die anderen in den Innenhof kamen (welche McCoy aufgebrochen hatte), ist nur eine große Keilerei zu sehen. Also rennt Jubes keuchend auf die neu eröffnete Fluchtgelegenheit zu, rollt sich zwischen den stampfenden Füßen des Stahlriesen hindurch, und in das dunkle Nebengebäude. Sie ist hier jedoch mitnichten allein, auch hier waren Beobachter mit Nachtsichgeräten und Funk positioniert. Im Affekt wirft sie ihre Funken auf den herumwirbelnden Milizionär, der von den grellbunten Feuerwerken Shaken wird.

Rogue wird von den Milizionären beharkt, und kloppt ihrerseits einen der Umzingeler zu Boden. Dann löst sie sich aus dem Nahkampf und schwebt endlich raus in den Hinterhof, mit einer agilen Luftrolle entgeht sie dabei zwei Gelegenheitsangriffen.
„Hey, die halbe Portion haut uns ab!“, keucht sie dabei in ihr Headset, weil sie Jubilees gelben Mantel gerade im aufgesprengten Gebäude verschwinden sieht.

Diese Runde verwendet der Roboter seinen Stomp-Angriff, nachdem er Shaken überwunden hat: Er versucht Rogue und Remy zu zertreten wie Kakerlaken. Der Asphalt bricht auf und Kies und Steinstaub fliegen in alle Richtungen, aber die Mutanten werden verfehlt. „… Namen: Unbekannt. Bedrohungsstufe: Unbekannt …“, leiert der Koloss dabei weiter sein Protokoll herunter.

Wolverine ist der letzte im Gebäude, er macht zwei Wild Attacks, und säbelt damit den beiden Angreifern in die Oberschenkel. Seine Adamantium-Klauen durchdringen Kevlarrüstungen wie als seien sie Wellpappe, und röchelnd gehen die vermeintlichen Ordnungshüter zu Boden. Geifernd saust Wolverine nach draußen, um endlich dem Robot-Monster zu begegnen! Er muss auch noch seinen Furcht-Wurf bestehen, als er dem Feind ansichtig wird, und besteht locker, enthusiastisch wie er ist.

Hank McCoy agiert so spät in dieser Kampfrunde, dass sein Calculating-Vorteil auslöst. Sich im Rückenbereich des Roboters festklammernd, hat er interessiert dessen Verkabelungen studiert. Nun weiß er, wo er zubeißen muss. Leider würfelt er einen Einser-Pasch, was bedeutet, dass er bei einer der ruckartigen Bewegungen der Maschine abstürzt! Seitlich kommt er auf dem rissigen Asphalt auf, aber mit seiner Toughness von 16 entgeht er einem Shaken-Marker, spektakulär rollt er sich ab und nimmt dadurch die Wucht aus dem Sturz.

Einer der Spezialisten von der Bürgerwehr kommt angerannt, und haut unvorbereitet Remy seinen Schlagstock in den Nacken, mit solcher Wucht, dass dieser Shaken wird.
Mittlerweile hat sich ein regelrechtes Getümmel um die Füße des angeschlagenen Konstruktes gebildet.



Um den stählernen Koloss herum wird gemoscht. Im Hintergrund ist Jubilee zu sehen, die ins andere Gebäude flüchtet und dort sofort angegriffen wird


Auf der anderen Seite des Hofs klopft der andere Spezialist sich den Ruß von Jubilees Feuerwerk ab, springt auf sie zu, und knüppelt sie nieder, macht sie ebenfalls Shaken.

Zwischen den Runden spawnen wieder vereinzelte Schergen — und für den zweiten Spawnpunkt wird ein König gezogen, das bedeutet in diesem Szenario, dass ein zweiter Riesenroboter den Spielplan betritt!



Was, da draußen ist noch einer?!
« Letzte Änderung: 5.08.2025 | 20:51 von Schalter »

Offline HAL 40000

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #22 am: 8.08.2025 | 14:01 »
Ich wollte mal ein Lob da lassen. Das liest sich echt gut und sehr unterhaltsam.

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #23 am: 8.08.2025 | 14:33 »
Ich wollte mal ein Lob da lassen. Das liest sich echt gut und sehr unterhaltsam.

Hallo HAL! Freut mich zu hören! Danke fürs Mitlesen.

Offline Schalter

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Re: [Savage Worlds | Ironsworn] Savage X-Men
« Antwort #24 am: 8.08.2025 | 17:35 »
Runde 4: Storm hält schreiend weiter drauf auf den metallenen Riesen: Zwei ihrer Blitze richten nichts aus, aber beim dritten Treffer explodieren die Würfel mehrmals, und sie richtet genug Schaden an um den Feind wieder Shaken zu machen und außerdem noch ein Wundlevel anzurichten! Jetzt hat er zwei von vier. (Vielleicht können unsere X-Men-Anwärter sich tatsächlich seinen Metallkopf als erste Trophäe holen?)
Auf der anderen Seite der Maschine rappelt sich McCoy auf und macht sich grimmig ein zweites Mal an den Aufstieg, das säulenartige Bein hinauf: „Komm‘ mit, mein lieber Wolverine, wir verschaffen uns einen Überblick!“
Diesem haut allerdings gerade eine herbeistürmende S.H.I.E.L.D.-Wache ihren elektrischen Kampfhandschuh in den Nacken. Der Geharnischte muss jedoch merken, was für ein Dickschädel Logan ist (mit seiner Toughness von 12).
Auf Remy und Jubilee im Gebäude prasseln ebenfalls Schläge der Miliz ein, aber verfehlen weitestgehend. Nur Jubilee nimmt eine erste Wunde hin, als ein Gummiknüppel sie in den Rippen trifft.

Remy macht mit wirbelndem Kampfstab einen Sweep gegen die Umzingeler, aber richtet nichts aus. Fast zeitgleich bombardiert er die Typen jedoch (als Multi-Action) mit seinen kinetischen Karten, und schleudert dadurch zwei der Gegner zu Boden. Den S.H.I.E.L.D.-Agenten, der Logan hinterrücks angegriffen hat, bekommt er ebenfalls Shaken mit den explodierenden Papiergeschossen. Mit einem Salto und zwei weiten Sätzen ist er in dem aufgesprengten Gebäude, wo die flennende Jubilee sich zusammenkauert und die Rippen hält, umringt von drei Krawallern.
In dem Moment ist Jubilee auch am Zug. Sie erholt sich von Shaken, und kommt schwankend wieder auf die Füße, schleudert verbissen eine Salve ihrer explosiven Fünkchen auf ihre drei Umzingeler, und die Feuerwerke machen zwei davon Shaken (und versengen außerdem Remy LeBeaus Mantelsaum).

Rogue steigt in der Luft auf, bis auf Kopfhöhe des Roboters. Sie verpasst ihm zwei wilde Schwinger, die seine Schläfen leicht verbeulen, aber sie schafft es trotz Rerolls nicht, erneut nennenswerten Schaden zu machen.
Der Roboter folgt ihren Flugbewegungen mit seiner Sensorik, und dröhnt, „Ziel erfasst“, und versucht, die fliegende Mutantin mit seinem Schock-Strahl vom Himmel zu holen. Der grell orange Energiestrahl saust allerdings knapp an Rogue vorbei.
Der zweite Roboter, der eben aufgetaucht war, schreitet mit donnernden Füßen die Parallelstraße herunter.

Dann werden Aktionskarten gezogen um zu sehen, was bei den Spawnpunkten auftaucht. Ein As bedeutet, dass ein dritter Maschinen-Gegner den Kampfplatz erreicht!



Eine dritte Roboter-Einheit hat ihren Weg auf den Spielplan gefunden


Runde 5: Durch seinen Vorteil Level Headed bekommt Beast ein As als Aktionskarte und fängt damit diese Kampfrunde an. Er erreicht kletternd wieder die Stelle, wo er sich eben schon in die Kabelage verbeißen wollte, und beginnt mit präzisen Handgriffen daran herum zu zerren! Trotz Reroll reicht jedoch sein Stärke-Wurf nicht aus, um ein drittes Wundlevel zu machen. „Man könnte hier oben Deine Qualitäten gebrauchen, Freund Wolverine!“, ruft er lautstark herunter.
„Scheiße, wir müssen die Kleine wieder einfangen!“, ruft Logan zurück, und — obwohl er durchaus am allerliebsten weiterhin die Maschinengegner beharken würde — rennt er ins Gebäude, Jubilee und LeBeau hinterher, ins Gewühl dort drinnen. Seine wirbelnden Stahlklauen treffen zwei der Krawaller in Arme und Beine, und bringt beide zu Fall.
(Logan und McCoy sind ja nun mal die einzigen, die keine Attacken haben, bei denen vorstellbar ist, dass sie auf nicht-tödliche Weise eingesetzt werden. Darum muss Wolverine immer als Called Shot mit -2 angreifen, um Gegnern in die Haxen zu stechen. Seine Rumpftreffer könnten normale Menschen wahrscheinlich nicht überleben!)

Damit sind die Konstrukte an der Reihe. Das in der Parallelstraße feuert seine Triebwerke in Rücken und Füßen an, und hebt sich fliegend über das Gebäude hinweg. Mit erdbebengleichem Donner landet er ebenfalls in dem Hinterhof. Noch im Landeanflug feuert er seinen Schock-Strahl aus seiner Hand auf Storm, die sofort betäubt zu Boden trudelt, der Aufprall auf dem Asphalt macht sie obendrein Shaken. Rogue wird von einer Salve von Augenlasern getroffen, aber diese brennen nur Löcher durch ihren Kampfanzug und ihre Lederjacke, aber können ihr abgesehen davon nichts anhaben. Die dritte Einheit dröhnt „Name: Unbekannt. Ziel erfasst“, als sie ihr Targeting System auf Beast einstellt, um nächste Runde mit Bonus zu feuern, wenn sie versucht, ihn vom Rücken des anderen Roboters weg zu schießen.

Im Gebäude macht LeBeau einen spektakulären Satz über den Geharnischten hinweg, schlägt ihm mit dem Kampfstab in den Rücken, und knockt ihn aus.
„Bist Du 'albwegs unversehrt, petite?“, fragt er Jubilee.
„Äh, geht schon!“, wimmert diese, wischt sich mit dem Ärmel durch ihr verheultes Gesicht, und schaut ungläubig zwischen LeBeau und Logan hin und her. Dann wirbelt sie herum und wetzt davon, tiefer ins Gebäude. Weg von der aufgesprengten Tür, durch welche das Stampfen von drei Paar Roboterfüßen dringt.

„Storm ist abgeschossen!“, hört man Rogue über Funk schreien, „Weg hier, bloss weg!“, und sie wirbelt in der Luft herum, um herab zu stoßen, die Verbündete vom Asphalt aufzulesen, und mit ihr wegzufliegen. Das bedeutet einen Gelegenheitsangriff den ihr Maschinen-Gegner machen kann. Der trifft mit Raise, und seine Faust macht 30 Punkte Schaden, genug, um selbst dem Superwesen Rogue ein Wundlevel zu verpassen! Dieses absorbiert sie jedoch mit ihrer übermenschlichen Konstitution. Die Wucht des Schlages katapultiert sie gegen die Hauswand, dass Mauerbröckchen in alle Richtungen fliegen! Rogue stößt sich sofort wieder von der Wand ab, schnellt wie geplant herab zu Storm, und packt die Ohnmächtige. Als Multi-Action schwebt sie herüber zur nächsten Tür ins Gebäude, und zertrümmert diese mit einem weiten Tritt. Sie trudelt ins Innere, mit Ororo auf den Armen, wo sie sich dem erschrockenen Remy gegenüber sieht.
Storm gibt ein Keuchen von sich, sie kann sich zwar von ihrem Shaken-Marker erholen, aber der Wurf gegen den Stun gelingt nicht, sie bleibt weiterhin kampfunfähig.

Von draußen stürmt einer der gepanzerten S.H.I.E.L.D.-Soldaten ins Gebäude, und wirft sich gegen Logan, den Polizeischild voran.

Zwischen den Runden wird ein weiteres As gezogen für einen Spawnpunkt. Da nun aber alle drei Maschinen-Gegner aus dem ‚Sentinel Strike’-Set auf dem Spielplan sind, können keine weiteren spawnen. Stattdessen bekommen sie das für den Spawnpunkt gezogene As als ihre Aktionskarte nächste Runde.

Runde 6: Dadurch fangen die drei Konstrukte auch an. Das eine feuert auf Beast, nachdem es ihn letzte Runde anvisiert hatte. Es trifft mit seinem Schock-Strahler. McCoy setzt seinen letzten Benny für einen Reroll ein, um nicht so wie Storm benommen zu Boden zu fallen, und schafft den Wurf gegen den Stun beim zweiten Anlauf. Nur sein blaues Fell qualmt und steht im Nacken gehörig zu Berge.
Die anderen beiden Roboter stapfen auf das Gebäude zu, und schießen aus ihren Handflächen ihre gummierten Fangleinen ab, um Rogue zu umwickeln, die gerade dort drinnen mit Storm verschwunden ist.



Zwei der Roboter feuern ihre Fangleinen aus ihren Handflächen ins Gebäudeinnere, auf Rogue und Storm
(der untere Roboter hat noch Beast im Nacken sitzen)



Beide Gummischläuche pfeifen in den Hausflur, aber verfehlen die Flüchtenden knapp.
Ororo gibt ein verwirrtes „... niko wapi ...?“ von sich. Sie kann sich wegen ihrem Wundabzug weiterhin nicht von der Benommenheit befreien, und bleibt Stunned.
„Mir nach, cherie! Du auch, petite!“, ruft Remy, durchquert eine Eingangshalle und erreicht den Frontausgang an der Nordseite des Bauwerks. Seine explosiven Karten verarbeiten die Vordertür zu Kleinholz. Hier liegt ein lebloser Kerl in Einbrecherkluft: Das ist einer der Mutanten-Laufburschen aus Junction M.! Die Mutantenhasser haben ihn mit Kugeln zersiebt! In seiner Hand ist allerdings kein Schlüssel zu sehen …
Hastig filzt LeBeau ihn dennoch. (Laut Szenariovorgaben repräsentieren alle Objective Marker auf dem Spielplan mögliche Fundorte für einen der beiden benötigten Schlüssel. Der Objective Marker wird aufgedeckt — aber zeigt keinen Fundort an! Wir müssen weitersuchen!)
Rogue mit Storm auf den Armen kann nicht viel mehr tun als ihrem Charmeur hinterher zu fliegen. Sie keucht in ihr Headset, „Hier müssen doch die Leute mit den Schlüsseln sein … die müssen wir finden!“
Wolverine hört ihren Funkspruch, während er weiter hinten im selben Gebäude mit seiner Frenzy-Attacke den Geharnischten ausschaltet. „Ja … und ich wittere schon einen davon … Blut …“, funkt er zurück. Tatsächlich, einen Raum weiter findet auch er ein Objective Token. Es wird aufgedeckt: Die Unterseite ist grün! Hier wartet demnach der erste Schlüssel. Logan schnuppert, und liest einen kleinen Schlüsselbund an einer Metallkette vom Teppichboden auf. Blutflecken sind überall im Raum verteilt. Der Kurier muss ihn hier drin verloren haben, als er schon angeschlagen war. Mit der Beute rennt Wolverine den anderen hinterher, in Richtung Haupteingang.

„Nanu, jetzt fechte ich diesen Kampf alleine aus, ist das fair?!“, japst Beast auf dem Rücken des Roboters. Ein tollkühner Sprung und ein Athletics-Erfolg bringen ihn aufs Dach des Gebäudes hinauf, welches indes die anderen zu Fuss durchqueren. Auf allen Vieren rennt er über die Dachschindeln, so schnell er kann.

Jubilee holt draußen Rogue und Remy ein. Mit weit aufgerissenen Augen sieht sie auf die benommene Ororo auf Rogues Armen. „Sie wollten mich retten, nicht wahr, Ma'am?“, bringt Jubilee heraus, streicht Storm eine weiße Haarsträhne aus der Stirn, beinahe ehrfürchtig. Damit macht sie mal einen Persuasion-Wurf als Support, damit Storm sich nächste Runde vielleicht endlich vom Stun-Effekt erholen kann. Sie erzielt ein Raise bei dem Unterstützungswurf.

Vereinzelte Schlägertypen spawnen, jetzt auch auf dem (bisher inaktiven) grünen Spawnpunkt, da ja der grüne Objective Marker gefunden worden ist (gemäß der Szenariovorgabe der gespielten Mission). Rogue, Remy, und Jubilee sehen sich Milizionären gegenüber, die hinter einer bisher stillen Ecke hervor biegen!


Rogue, LeBeau, und Jubilee haben den Haupteingang am Nordende verlassen ...



... und geraten auch hier sofort in Bedrängnis! Beast im Hintergrund nähert sich parallel, auf dem Gebäudedach
« Letzte Änderung: 8.08.2025 | 17:47 von Schalter »