Jede Spielerfigur ist im Grunde ein eigener Ritter mit eigenem Lehen, eigener Familie, eigenem Charakter und oft auch eigenen Zielen. Anders gesagt: Man hat nicht automatisch eine "Gruppe von Abenteurern", die zusammen loszieht.
Ohne es je gespielt zu haben nur der Hinweis: Mit dem Grundregelwerk, also nicht dem Starter, wirklich dem Grundregelwerk, kannst du nur Ritter aus genau einer Burg in Salisbury generieren.
Ich weiß nicht, wie das in früheren Editionen war. Aber rein vom Lesen her scheint mir das viel Zusammenhalt anzulegen. Die Abenteuer im Grundregelwerk und im Starter Set sind auch darauf auslegt, dass man wirklich zusammengehörig ist. Dazu mit Spoiler weiter.
In den Abenteuern im SL-Buch geht ees zunächst auch darum, dass alle gemeinsam überhapt zum Ritter geschlagen werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Starter Set spielt später und da geht es darum, dass alle in den Dunstkreis von Artus gelangen und für ihn Aufträge erledigen können. Das erste Abenteuer geht davon aus, dass die Helden - als sie die Gelgenheit dazu erhalten - sich in den Dienst von Artus stellen, nachdem er das Schwert aus dem Stein gezogen hat. Hier noch mal der Hinweis, dass die Abenteuer im Starter Set nach dem SL-Buch spielen. Also 1. SL-Buch, dann 2. Starter Set, dann 3. Grey Knight. So habe ich es jedenfalls verstanden.
Es kann ja auch gut sein, dass jeder ein bisschen vor sich hin spielt. Dazu gibt es ja auch die Winter Phase, also verregelte gezielte Downtime-Mechanismen. Man kommt ja nur in einem Abenteuer im Jahr zusammen, da lässt sich schon was finden. Ich glaube, das lässt sich schon sehr gut kombinieren, das character driven "jeder macht seinen eigenen Kram" mit wechselnden Spotlights und das gemeinsame Questen und Abenteuern. Und nebenher darf man immer Zuschauer sein, was eigentlich gerade viel tolleres mit Artus und Freunden passiert. Das läuft ja auch noch nebenher und da Zuschauer zu sein ist ja der feuchte Traum eines Rollenspielers, wenn ich den Crowdfunding-Stream richtig interpretiert habe.
Insgesamt ist ja mein Eindruck leider, dass die 6E nur von Pendragon-Experten erschaffen wurde die sich super mit Pendragon auskennen und zuwenig Spieler berücksichtigt wurden, die noch nie mit Pendragon zu tun hatten, geschweige denn Malory und T. H. White gelesen haben.
Was T. H. White angeht, muss ich aber erwähnen, dass ich das deutsche Hörbuch, gelesen von Jochen Malmsheimer, absolut phänomenal finde. Ich mag eigentlich keine Hörbücher, aber was der Malmsheimer da abliefert ist schon ein 1-Mann-Hörspiel. Richtig mega und sehr empfehlenswert. Einzigere Wermutstropfen, da er wohl kein professioneller Sprecher ist, schwankt die Lautstärke teils sehr.
Jetzt bräuchte ich sowas noch für Malory. Vielleicht verstehe ich dann auch irgendwann Pendragon.
Vielleicht haben ja ein paar Leute Lust, die genauso vorkenntnislos sind wie ich in Sachen Pendragon, sich das mal in einer Online-Runde gegenseitig zu erklären und auszuprobieren.