Autor Thema: Eine Frage des Timings – Erzählen nach dem Würfeln vs. Würfeln nach dem Erzählen  (Gelesen 10498 mal)

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Offline Blizzard

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Naja, ich hab schon Runden erlebt in denen ein Spieler seine Aktion beschrieben hat und dann seinen Wurf machte. Hatte er die Probe bestanden dann war alles ok. Hatte er die Probe nicht bestanden kam quasi ein 'alles nochmal zurück', denn so ist es wirklich passiert...

Sowas habe ich noch nie erlebt, soweit ich weiß. Klingt auch etwas komisch. Warum macht man sowas?

Naja, so etwas habe ich schon erlebt...bei erzähllastigen Systemen wie z.B. 7teSee. Man schildert seine Aktion(en), die der Char macht, der SL hört zu, und sagt einem dann, was man würfeln soll, und gegen welchen SG. Wenn der Würfelwurf erfolgreich ist, dann hat es sich genauso abgespielt wie vom Spieler geschildert. Wenn es denn nicht klappen sollte mit dem Wurf kann man sich immernoch ne schöne Schilderung/Beschreibung einfallen lassen, warum die Aktion (letzten Endes) doch nicht geklappt hat(und evtl. dafür noch nen Dramawürfel abchecken >;D)
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Tellurian

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Erzählen vor Wurf stinkt. Erzählen nachdem die Würfel gefallen sind - so muß man's machen.
Ich meine, da ist - Indi-Beschäftigungstherapiespiele mal ausgenommen - meißt das "ääh okay alles zurück" quasi vorprogrammiert.
Deswegen würde ich von vorneherein erst gar nicht auf diese seltsame Idee kommen...

Offline Falcon

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Enkidi schrieb:
Zitat
Würfelt ihr, bevor ihr den Ausgang einer Szene beschreibt oder
beschreibt ihr eine Szene zunächst und würfelt dann, ob das beschriebene so eintritt?
Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nicht. Ich sehe zwischen dem "oder" keinen Unterschied weil Beschreiben einer Szene und Ausgang einer Szene für mich zwei verschiedene Dinge sind.
Ich (wir) mache es immer so:
Wir beschreiben eine Szene (kurzfassung: ich gehe jagen), würfeln und beschreiben den Ausgang (was gejagt oder nicht). Halt beides.
Also ja, wir würfeln bevor der Ausgang beschrieben wird und ja wir beschreiben eine Szene bevor wir würfeln. Das schliesst sich ja nicht aus.

Andersherum stelle ich mir das schwer vor, bei Aufgaben die nur Ja und Nein zulassen den Ausgang vorher zu beschreiben.
vereinfacht: Ich mache das Licht an *würfel* -misslungen - Nein, machst du nicht. Oder doch? ist ja schon passiert.
« Letzte Änderung: 24.11.2006 | 13:42 von Falcon »
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Offline Skele-Surtur

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Offline 8t88

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Offline Rasumichin

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Ich halte es auch mit der "erzählen-würfeln-nochmal erzählen", erstens weil es am praktikabelsten für den Spielfluss ist, zweitens weil auch in Systemen ohne Stuntwürfel Details der Beschreibung zumindest in bestimmten Situationen Einfluss auf die Modifikatoren der Probe haben könnten.

Offline 1of3

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@Topic: Systemabhängig. Versuch mal in Exalted nachträglich zu stunten... ansonsten ist hinterher einfach praktikabler.

Weshalb ich die Exalted-Regeln da hässlich finde...

Offline Raphael

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In der Regel ist's bei uns so wie bei der Mehrheit: Es wird beschrieben was man möchte, gewürfelt und dann nochmal beschrieben.

Die erste Beschreibung ist allerdings eher eine Umschreibung. "Ich möchte ...", "Ich versuche zu", sowas in der Art.
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Offline Dr.Boomslang

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Man schildert seine Aktion(en), die der Char macht, der SL hört zu, und sagt einem dann, was man würfeln soll, und gegen welchen SG. Wenn der Würfelwurf erfolgreich ist, dann hat es sich genauso abgespielt wie vom Spieler geschildert. Wenn es denn nicht klappen sollte mit dem Wurf kann man sich immernoch ne schöne Schilderung/Beschreibung einfallen lassen, warum die Aktion (letzten Endes) doch nicht geklappt hat
Aber dann erzählt man doch streng genommen nicht was passiert, sondern was passieren soll falls der Wurf gelingt. Was passiert wenn der Wurf nicht gelingt bleibt dann einfach offen (obwohl man das genauso vorher festlegen könnte).
Dass bei gelungenem Wurf alles tatsächlich genau so passiert ist nur eine Frage der Resolutionsart und nicht wirklich der Reihenfolge. Auf das was vom Wurf festgelegt wird kann man doch zwangsläufig immer nur nachher Bezug nehmen.

Ach jetzt verstehe ich was gemeint war... Geht es also um den Unterschied ob die möglichen Ausgänge der Szene (teilweise oder ganz) schon vorher feststehen oder erst nachher, mit Kenntnis des Ergebnisses festgelegt werden? (@Enkidi)

Offline Bitpicker

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Ich ziehe es auch vor zu würfeln, bevor zu viele Details feststehen, weil ich es nicht mag Inhalte zu revidieren.
Deshalb finde ich so Kampfmanöver wie "Schlag zum Kopf" ziemlich unelegant. Da beschränk ich mich lieber auf "Ich semmel druff!" und stelle dann hinterher fest, dass das wohl ein böser Kopftreffer war.

Das ist lustig, weil ich bei gleicher Grundaussage zum gegenteiligen Ergebnis komme. Weil ich nicht will, dass das Spiel den Kampf durchführt (Rolemaster), sondern die Manöver und Vorstellungen der Spieler einfließen sollen, sieht es bei mir so aus, dass der Spieler die geplante Kampfaktion genau ansagt (ich versuche ihn zu enthaupten), und der Kampfwurf dann entscheidet, ob die Aktion gelingt und wie gut. Ansonsten kommt es zu so absurden Gebilden wie abgetrennten Füßen als kritischen Treffern, über die man sich dann noch freuen soll.

Robin
Wie heißt das Zauberwort? -- sudo

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Offline 1of3

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Moment. Ich meine nicht, dass die Regeln sagen sollen, dass der Fuß ab ist. Ich will sehen, 'Aha, 7 Erfolge', und sagen: "Jungs, der Fuß ab."

Offline Dirk

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Aber das kommt doch auf das System an!

Mir fällt da sofort The Riddle of Steel ein, wo innerhalb des Kampfes am Ende gewürfelt wird. Da stand dann aber sehr genau fest was ich machen möchte und trotzdem gibt es keine Logikhohlperer!

Es kommt also auf das System an. (Oh, wie neu!?)

MfG

Dirk
Erdmännchen finde ich schon echt putzig!

Aber Koks ist einfach nicht meine Droge.

Offline CrimsonGhost

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TeilsTeils....

Größtenteils wird gewürfelt bevor die eigentliche Aktion im Detail beschrieben wird. Zumindest grob umrissen wird allerdings auch vor dem Würfelwurf was den gemacht werden soll, der Meister muss ja schließlich auch wissen was für einen Mindestwurf er ansetzt. Gerade im Kampf kommt es aber oft auch vor das die Aktion schon im Vorhinein detailreich beschrieben wird und dann nach dem Würfelwurf mit der Ausführung der Auswirkungen weitergemacht wird.
Das Weichziel ist der Mensch!

MarkusG

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Die Erzählreihenfolge kommt auch immer drauf an, welche Stimmung gerade erzeugt werden soll...

Aus'm Bauch raus würde ich sagen, in über 80% aller Fälle befolgen wir die Reihenfolge Beschreiben-Würfeln-Beschreiben; möglichst so, daß der Würfelwurf auf dem Höhepunkt des Spannungsbogens der Aktion kommt. "Ich schieße einen Pfeil auf das Biest" - (Spannung ist aufgebaut: Trifft sie oder trifft sie nicht? Würfeln:) - "Agh! Daneben!" Das ist m.M.n. noch keine Revision der angesagten Aktion, denn "Ich schieße einen Pfeil" impliziert ja noch nicht, daß du auch triffst.

Vorher angesagte 'Erfolge', die man dann doch wieder revidieren muß, haben in meinen Augen immer was slapstickhaftes. Kann man also durchaus machen, wenn ein bißchen Komik gerade in die Situation paßt: "Dann schwinge ich mich mal elegant an dem Seil über den Graben." - (Würfeln) - "Platsch! Naja, aber elegant war's!"

Würfeln ohne Ansage kommt meiner Erfahrung nach besonders gut für kleine Überraschungen, seien sie nun komischer oder dramatischer Natur. Dramatisch kann es sein, wenn z.B. der Assassine der Gruppe ohne Vorwarnung nach einem wortlosen Würfelwurf sagt: "Dein Gegner hat übrigens jetzt ein Messer zwischen den Augen." Komik bringt es rein, wenn es die 'erfolgreiche' Ansage eines anderen Spielers durcheinanderbringt: A: "Ich renne zur Tür!" - B (würfelt): "Mit einem Kampfstab zwischen den Beinen?"

Hm, okay, einen gewissen trockenen Humor hat jetzt beides. ;)

Grüße,

  MarkusG

Offline Bad Horse

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Ich nehme auch die übliche Erzählreihenfolge. Das liegt u.A. auch daran, daß ja gar nicht immer klar ist, ob gewürfelt werden muß.

"Ich versuche, über die Mauer zu klettern."
"Okay, klappt."

ist mir lieber als

*öttelöttel* "Oh, ich bin nicht über die Mauer gekommen."
"Das war aber ganz einfach..."

Ja, beim Kampf ist eigentlich klar, wann gewürfelt werden muß. Da kommt die Ansage, a) um abzuklären, ob das überhaupt geht und wir die Szene alle gleich einschätzen und b) um abzuklären, ob das irgendwelche regeltechnischen Auswirkungen hat (Stunt Points, Boni, Abzüge, Verwendung eines anderen Skills).

Die Auflösung der Situation erfolgt dann nach dem Wurf - je nachdem, was der Würfel so erzählt hat.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?