Nein. Ja. Und jetzt?
Ernsthaft, ich bin kein Die-Hard-Fan von John Wick, aber wer sich die Filme mit dem Anspruch ansieht, realweltliche Militärtaktiken in Aktion zu sehen, der sollte seine filmischen Erwartungen auf den Prüfstand stellen. JW steht in guter Tradition von Actionfilmen, wo die Gegner nicht dazu dienen, den Protagonisten ernsthaft in Gefahr zu bringen.
(Aber ich kann dieser „Cinema Sins“-eske Anspruchshaltung, dass alles immer nach meinem persönlichen Gusto realistisch und plausibel zu sein hat, ohnehin nich viel abgewinnen.)
Nee, sorry, da unterstellst du mir einen übersteigerten Anspruch an Realismus und blendest die komplett absurde Idiotie der Antagonisten vollständig aus.
John Wick steht in einer Szene nahezu unbeweglich auf einem Hinterhof und Dutzende Araber rennen(!) dorthin, nur um beim Durchqueren der Tür oder beim Auftauchen hinter der Deckung sofort niedergeballert zu werden. Die können bei dem Tempo ihrem Vordermann beim Sterben zusehen! Und
trotzdem kommt
niemand auf die Idee, in Deckung zu bleiben und mal vorsichtig zu gucken, was los ist. Was hat das denn mit "Anspruch an realweltliche Militärtaktik" zu tun, wenn ich so ein suizidales Verhalten in der Masse einfach nur noch bescheuert finde?
Die Söldner, auf die du dich wahrscheinlich eher beziehst, werden mir übrigens angekündigt (durch Wort und Bild) als DIE krasse Eingreiftruppe der Assassinengilde.
Was dann folgte hatte ungefähr den Effekt:
Eine Fussballmannschaft soll ein Freundschaftsspiel gegen den 1.FC Union bestreiten und man bekommt im Vorfeld gesagt, dass die regelmäßig Vereine wie Bayern München oder Real Madrid plattmachen. Und dann gewinnt Union mit 20:0.
Die Mannschaft wäre der absolute Witz und Hohn und Spott würden sich über sie ergießen.
Und genau so ergehts mit mit den "Supersoldaten". Die schaffen es nicht einmal,
Basistaktiken anzuwenden, die man im Grundwehrdienst der Bundeswehr beigebracht bekommen hat? Lächerlichste Eingreiftruppe ever.
Ich muss mir vielleicht nochmal John Wick 1 angucken, aber in meiner verklärten Erinnerung war er da ein krasser Typ, der es entgegen aller Wahrscheinlichkeit geschafft hat und dabei einiges einstecken musste, während seine Gegner fröhlich ballernde Mafiosi waren. Wenn man das angekündigte Level der Gegner so dermaßen anhebt, dann sollte man auch irgendwas liefern. Und das ist leider nicht geschehen. Das hat nichts mit übersteigertem Realismusanspruch zu tun, sondern einer Erwartung, die die Reihe
selbst aufgebaut hat!
In Rollenspielterms gesprochen: John Wick 3 vermittelte den Eindruck eines Abenteuers, in dem ein Level 20 Fighter gegen Kobolde im 1st Level Dungeon antritt. Der Klappentext sprach aber von der "härtesten Herausforderung seines Lebens". Und da die vorigen Abenteuermodule tatsächlich Spannung lieferten, ist die Enttäuschung (bei mir) eben groß.
Wer Spaß dabei hat, jemandem auf dem Rummelplatz beim Schießbudenschießen zuzugucken, bitte. Mir war das eindeutig zu albern und zu wenig Herausforderung.
das wehre doch mal ein Gutes Ende für die reihe. Oma mit 60 Jahren Panitball Erfahrung erschießt den Rüpel und geht danach einkaufen im Supermarkt. ^^^^
Ja.