Im Gegenteil. Das Image des Cowboys und des Wilden Westens wird seit Jahrzehnten völlig unreflektiert durch Hollywood propagiert und fördert damit das total tolle Bild eines Mannes, der alles tun kann, weil es verdammt noch mal sein Recht ist... Da bekomm ich schnell das kotzen.
In den letzten Jahrzehnten eher nicht mehr. Und der Klischee-Revolverheld tut, was er tut, wenn er nicht selber das Gesetz ist, weil die Gesetzeshüter nicht vorhanden, unfähig oder von den Schurken gekauft sind oder gar weil die Gesetzeshüter selber die Schurken sind. Und da sie auch noch in der Lage sind, das zu tun, kann ich nicht nachvollziehen, was daran so schrecklich sein soll. Es wird oft Zivilcourage gefordert, obwohl diese Voraussetzungen nicht wirklich erfüllt sind.
Abgesehen davon, halte ich es für unsinnig, Filmen Vorwürfe für die zu große Idiotie von Zuschauern machen zu machen, falls es einen solchen negativen Einflüsse gibt. Das ist exakt der selbe Quatsch, wie Ego-Shooter als Ursache von Amokläufen auszumachen und dieses Problem wäre dann bei weitem nicht nur auf Western beschränkt.
Bezeichnend ist allerdings auch, dass keiner nur einer dieser Western es in den Nachbarthread geschafft hat. Scheint halt wohl doch eher die Ausnahme zu sein...
Todeszug nach Yuma, Erbarmungslos und Spiel mir das Lied vom Tod sind, wenn du die Dollarfilme nicht so einordnest (was ich auch nicht tun würde), 3 - von 5 genannten.
Und auch wenn es keiner wäre, würde das nichts über die Häufigkeit solcher Western aussagen, sondern bloß, dass die Leute solche nicht zu ihren Lieblingswestern zählen. Wobei ich jetzt nicht sagen will, dass die Mehrheit der Western solche sind.
Würde jedenfalls unterschreiben, dass ein Western, egal wie reflektiert, mit der Realität der Ära immer nur bedingt zu tun hat.
Klar, um es interessanter zu machen. Gibt aber auch Western, die sich sehr nah an die Realität halten, z.B. "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" und abgesehen von etwas Heldenüberhöhung "Tombstone".