Autor Thema: Warum ich kein "Method Acting" mag  (Gelesen 10228 mal)

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ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #75 am: 27.10.2012 | 17:51 »

Die typische Konfliktsituation meiner Erfahrung ist damit aber, dass jemand nun verlangt Etabliertes umzuwerfen (und damit den bisherigen Kontrakt aufkündigt), weil ihm irgend etwas "cooles" eingefallen ist.


Volle Zustimmung. Das ist die typische Konfliktsituation zwischen MA und Dramaspieler. Der MA sagt sich z.B. "ja mein Chef der ist ein Feigling, der wird mir nie die Freundin wegschnappen. Also keine Gefahr, das ich meinen Char anders als freundlich und nett spielen muss " Der Dramaspieler meint "Ach wär das spanned, wenn der Chef ihm die Freundin auszuspanne versucht, das gibt gutes Drama, das werd ich jetzt mal mittels PE einbringen, kann ja sein, der Chef entdeckt seine mutige Seite".

Und schon muss der MA entweder von seinem "nett und freundlich" Konzept weg, was ihn entsprechend nervt, oder er muss sich irgendwie rumwinden und versuchen, auf nette Art zu reagieren bzw. den Konflikt ignorieren, worauf hin sich der Dramaspieler wundert, warum sein tolles Dramakonfliktpotetial  ungenutzt ignoriert wird.
« Letzte Änderung: 27.10.2012 | 17:56 von ErikErikson »

Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #76 am: 27.10.2012 | 17:52 »
Das ist aber eine ziemliche Umkehrung der Realität. Oft ist der Verzicht auf Method Acting ein Fall von "der Klügere gibt nach" (man merkt dass die Charakterposition in ihrer extremen Form den Spielspaß beeinträchtigt, bzw. zwei Charakterpositionen geraten in Konflikt, und passt sein Spiel entsprechend an, damit der Andere es nicht tun muss).

dies ist aber ein sehr interessanten Meinung!!! >;D

ganz offen hört sich für mich eher so an;

wie der andere soll seine Spielart anpassen, damit sie mir genehm ist und ich so weiterzocken wie ich es möchte ( dies kann man zudem aus dem Kommentar solesen)

Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #77 am: 27.10.2012 | 17:59 »
Wie ist es denn, wenn der MA vom Setting gebackt wird? In DSA z.B. ist es so, das die Geweihten im Settingband oft als religiöse Fanatiker dargestellt werden. Im Buch wird öfters mal erwähnt, das nur die krassesten Gläubigen überhaut geweihte werden, jeder der auch nur einen hauch von Zweifel zeigt bleibt im Laienorden hängen. Der Rondrageweihte, der auf alles losmoscht, ist das das typische Beispiel. oder auch der Praiot, der nie lügt und Magie verdammt. Die Geweihten haben darüber hinaus noch den Zustand der Entrückung, der sie noch fanatischer werden lässt, als sie ohnehin schon sein müssen. In seiner üblichen Ambivalenz zeigt das Setting natürlich auch genug Optionen, wie es auch anders geht, aber der Fanatismus ist definitiv eine Auslegung, die man rauslesen kann.

Damit hat man dann die Kombi-"Setting sagt es so" und MA. Wie würdet ihr denn damit umgehen?

geht nach meiner Meinung überhaupt nicht auf Dauer,  spielen alle richtig braucht man kein Abnetuer,da sich doie Charakter immerstreiten wenn nicht schlimmer. Solche Konzepte tauen nur als NSC

Als SL und als SL mag ich beide Extreme nicht -besonders gut oder auch besonders schlecht.  In beiden Fällen sind Spannnungen vorprogrammiert.

Just_Flo

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #78 am: 27.10.2012 | 18:02 »
Beim geifernden Fanatiker Geweihten kann man ja auch die anderen ebenfalls vorhandenen Strömungen einbauen, NSCs davon bringen oder gar den Fanatiker und den Müsli auf einen gemeinsame Staffmission schicken darauf das der Fanatiker seine Ecken abschleife und der Müsli seinen Rahmen wiederfinde.


ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #79 am: 27.10.2012 | 18:08 »
Beim geifernden Fanatiker Geweihten kann man ja auch die anderen ebenfalls vorhandenen Strömungen einbauen, NSCs davon bringen oder gar den Fanatiker und den Müsli auf einen gemeinsame Staffmission schicken darauf das der Fanatiker seine Ecken abschleife und der Müsli seinen Rahmen wiederfinde.



Richtig, das geht, aber dann kannst du natürlich einen eventuell vorhandenen Plot in die Tonne kloppen. Die SC generieren dann selbst derart viel Spielmaterial, das man auf Jahre versorgt ist. ist eigentlich sogar gut, muss man aber halt entsprechend einplanen und eher ne Sandboxstruktur nutzen.

Offline kalgani

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #80 am: 27.10.2012 | 18:34 »
Ohne Method Acting brauch ich kein Rollenspiel zu betrieben, da kann ich am PC auch einfach ne Runde Legend of Grimlock zocken.
Das man es (wie alles, egal ob essen, saufen oder laufen) nicht übertreiben sollte ist klar, extremismus ist einfach immer kontraproduktiv.

Offline tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #81 am: 27.10.2012 | 18:44 »
Richtig, das geht, aber dann kannst du natürlich einen eventuell vorhandenen Plot in die Tonne kloppen.

Da freut sich dann der Taktiker, dem es vor allem um die möglichst geordnete Erledigung des Auftrags geht.  ;D

Tatsächlich hatte ich aber einige meiner besten RPG-Session durch ein solches PvP und dem daraus folgendem Charakter- vs. Charakter-Geplänkel. Mich als (emergente) Story fokusierten Spieler turnt das sehr an. Auch wenn ich in dem Fall dann meinen coolen Charakter aufgeben musste und in einen NSC-Gegner umwandeln lies.
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ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #82 am: 27.10.2012 | 18:50 »
Da freut sich dann der Taktiker, dem es vor allem um die möglichst geordnete Erledigung des Auftrags geht.  ;D

Tatsächlich hatte ich aber einige meiner besten RPG-Session durch ein solches PvP und dem daraus folgendem Charakter- vs. Charakter-Geplänkel. Mich als (emergente) Story fokusierten Spieler turnt das sehr an. Auch wenn ich in dem Fall dann meinen coolen Charakter aufgeben musste und in einen NSC-Gegner umwandeln lies.

Yup. Ich idiot hab leider am Plot festgehalten. Werd ich nie wieder machen, den fehler.

Offline tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #83 am: 27.10.2012 | 19:00 »
Ohne Method Acting brauch ich kein Rollenspiel zu betrieben, da kann ich am PC auch einfach ne Runde Legend of Grimlock zocken.

Zeig mir wie man in Legend of Grimlock Story Game betreibt!

Und auch mein Buttkicker/Adrenalin-Junki-Anteill wird mit Computerspielen nicht happy, weil man nur gemeinsam am Spieltisch so auf die Fresse fliegen kann, dass der monatelang gespielte Charakter für immer hops geht (Und auch Zeugen hat.) Ohne Respawning oder so. Um das Feeling zu simulieren müsste ich eher auf Glückspiel mit mindestens dreistelligen Realgeld-Beträgen umsteigen.
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Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #84 am: 27.10.2012 | 19:00 »
Yup. Ich idiot hab leider am Plot festgehalten. Werd ich nie wieder machen, den fehler.

Stimmt, Du sollst PE betreiben und selber einen Plot beginnen  ~;D

Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #85 am: 27.10.2012 | 19:06 »
Zeig mir wie man in Legend of Grimlock Story Game betreibt!

Und auch mein Buttkicker/Adrenalin-Junki-Anteill wird mit Computerspielen nicht happy, weil man nur gemeinsam am Spieltisch so auf die Fresse fliegen kann, dass der monatelang gespielte Charakter für immer hops geht (Und auch Zeugen hat.) Ohne Respawning oder so. Um das Feeling zu simulieren müsste ich eher auf Glückspiel mit mindestens dreistelligen Realgeld-Beträgen umsteigen.

Ein Selbstmordkanditat, ist für mich z.B.  ein Spieler den ich  "liebe" Aktion machen  und alle anderen  Spieler müssen leiden, spricht erbringt meinen Char auch mit seinen Aktionen in Gefahr. Die meisten Spieler regen sich dann aber auf, wenn bei dem Selbstmordversuch mein Char aktiv nachhilft, um sich aus der Schusslinie zu bringen  
« Letzte Änderung: 27.10.2012 | 19:07 von GIGiovanni »

Offline tartex

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #86 am: 27.10.2012 | 19:28 »
Ein Selbstmordkanditat, ist für mich z.B.  ein Spieler den ich  "liebe"  

Keiner hat was von Selbstmordkanditat gesagt. Aber mich langweilen z.B. Kampagnen, wo ich weiß, dass mein Charakter nicht sterben kann/ wird, bzw. nur wenn der Spielleiter es als dramaturgisch passend ansieht. Ich will in jeder Spielsituation draufgehen könnn. Das ist nur deshalb interessant, weil ich an meinem Charakter hänge.

Selbstmordkandidaten wäre das wohl egal.

Evtl. mag ich das Risiko aber auch sehr, weil ein unerwarteter Plottwist wie sowas unglaubliche Dynamik in die Geschichte bringt. Das wäre dann doch eher wieder der Storygamer in mir.

Ich kann z.B. gut damit leben, dass nur mein Charakter sterben kann und die der Mitspieler ihre geliebte Plot-Immunity haben.
« Letzte Änderung: 27.10.2012 | 19:30 von tartex »
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alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #87 am: 27.10.2012 | 20:23 »
wie der andere soll seine Spielart anpassen, damit sie mir genehm ist und ich so weiterzocken wie ich es möchte ( dies kann man zudem aus dem Kommentar solesen)

Wo kann man DAS aus dem Kommentar lesen (wo von Kompromiss, maximal vom einseitigen Einlenken der Nicht-MAs zugunsten des MAs gesprochen wird)? Was für Noten hattest du in Deutsch, während deiner Schulzeit?

alexandro

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #88 am: 27.10.2012 | 20:42 »
Von den Munchkinverschnitten abgesehen ist ein MA eigentlich sehr interessiert daran recht genau zu erfahren (und vorher fest zu legen), wie die Spielumgebung aussehen soll, ist es doch massiver Bestandteil seines Charakters.

Die typische Konfliktsituation meiner Erfahrung ist damit aber, dass jemand nun verlangt Etabliertes umzuwerfen (und damit den bisherigen Kontrakt aufkündigt), weil ihm irgend etwas "cooles" eingefallen ist.

Vollkommen am Thema vorbei.

Zitat
In der Regel bekommen konstruktive Mitspieler das Einbinden von MA-Charakteren dann auch ganz gut hin, man denke halt an die alte Tradition "lenk mal den Paladin ab", bzw. die Eigenheiten des Mitcharakter zu berücksichtigen gehört halt zum Spiel dazu (oder ihn los zu werden)
Wo das eben nicht klappt ist bei dem "du mußt jetzt aber", weil ein Mitspieler sich das alles schon fein im Voraus ausgedacht hat und die anderen jetzt parieren sollen, damit das wie gewünscht "richtig" ausgeht.

Das Problem ist halt, dass diese Situation eben ein ganz bestimmtes Ergebnis erfordert: der Paladin MUSS abgelenkt werden und darf nichts von der bösen Nekromatiererei/Assasseniererei/Paktiererei der übrigen Gruppe mitbekommen (es sei denn man spielt PvP oder Troupe-Style-Play, aber da spielen MAs sowieso nicht mit).

Und dieses EINE Ergebnis wird nicht etwa bedingt durch "Story" oder "Genretreue" oder irgendein Meta-Element, wie du es hier weißzumachen versuchst, sondern einzig und allein durch die Tatsache, dass der Paladin-Spieler es sich nicht vorstellen kann, seinen Charakter bei diesem Verhalten ein Auge zudrücken zu lassen.

Das ist auch vollkommen OK, sofern der MA-Paladinspieler einsieht, dass der Paladin jetzt abgelenkt werden muss, damit die Gruppe nicht gesprengt wird. Allerdings kommt es eben auch vor, dass der MA-Paladinspieler die Entscheidung darüber, ob er etwas mitbekommt, den Würfeln überlässt und dabei sämtliche Möglichkeiten des Charakters, die er logischerweise zur Verfügung hätte, voll ausnutzt. In diesem Fall hätte man das, was man gerne als "Clusterfuck" bezeichnet: ein Bündel an Ereignissen, welche eigentlich nur aufgelöst werden können, indem man die Kampagne schrottet und nochmal neu anfängt.

Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #89 am: 27.10.2012 | 20:50 »
Wo kann man DAS aus dem Kommentar lesen (wo von Kompromiss, maximal vom einseitigen Einlenken der Nicht-MAs zugunsten des MAs gesprochen wird)? Was für Noten hattest du in Deutsch, während deiner Schulzeit?

Das ist aber eine ziemliche Umkehrung der Realität. Oft ist der Verzicht auf Method Acting ein Fall von "der Klügere gibt nach" (man merkt dass die Charakterposition in ihrer extremen Form den Spielspaß beeinträchtigt, bzw. zwei Charakterpositionen geraten in Konflikt, und passt sein Spiel entsprechend an, damit der Andere es nicht tun muss).

Ich finde dies kann aus Deinem Kommentar auch so lesen !

eine 3 warum? >;D

mir reicht, wenn ich beruflich Schreiben komplett erstelle.  

Offline Maarzan

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #90 am: 27.10.2012 | 20:57 »

Das ist auch vollkommen OK, sofern der MA-Paladinspieler einsieht, dass der Paladin jetzt abgelenkt werden muss, damit die Gruppe nicht gesprengt wird. Allerdings kommt es eben auch vor, dass der MA-Paladinspieler die Entscheidung darüber, ob er etwas mitbekommt, den Würfeln überlässt und dabei sämtliche Möglichkeiten des Charakters, die er logischerweise zur Verfügung hätte, voll ausnutzt. In diesem Fall hätte man das, was man gerne als "Clusterfuck" bezeichnet: ein Bündel an Ereignissen, welche eigentlich nur aufgelöst werden können, indem man die Kampagne schrottet und nochmal neu anfängt.

Die Kampagne ist nur geschrottet, wenn man schon vorher festgelegt hat, was da bei rauskommen muss.
Die Aktion selbst ist völlig offen.   
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Praion

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #91 am: 27.10.2012 | 21:00 »
Die Kampagne ist nur geschrottet, wenn man schon vorher festgelegt hat, was da bei rauskommen muss.
Die Aktion selbst ist völlig offen.   

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Jason Corley

Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #92 am: 27.10.2012 | 21:00 »
Vollkommen am Thema vorbei.

Das Problem ist halt, dass diese Situation eben ein ganz bestimmtes Ergebnis erfordert: der Paladin MUSS abgelenkt werden und darf nichts von der bösen Nekromatiererei/Assasseniererei/Paktiererei der übrigen Gruppe mitbekommen (es sei denn man spielt PvP oder Troupe-Style-Play, aber da spielen MAs sowieso nicht mit).

Und dieses EINE Ergebnis wird nicht etwa bedingt durch "Story" oder "Genretreue" oder irgendein Meta-Element, wie du es hier weißzumachen versuchst, sondern einzig und allein durch die Tatsache, dass der Paladin-Spieler es sich nicht vorstellen kann, seinen Charakter bei diesem Verhalten ein Auge zudrücken zu lassen.

Das ist auch vollkommen OK, sofern der MA-Paladinspieler einsieht, dass der Paladin jetzt abgelenkt werden muss, damit die Gruppe nicht gesprengt wird. Allerdings kommt es eben auch vor, dass der MA-Paladinspieler die Entscheidung darüber, ob er etwas mitbekommt, den Würfeln überlässt und dabei sämtliche Möglichkeiten des Charakters, die er logischerweise zur Verfügung hätte, voll ausnutzt. In diesem Fall hätte man das, was man gerne als "Clusterfuck" bezeichnet: ein Bündel an Ereignissen, welche eigentlich nur aufgelöst werden können, indem man die Kampagne schrottet und nochmal neu anfängt.

Ich frage da nur warum der Paladin, da zurückstecken soll. Ich kann genauso gut argumentieren, dass der "böse" Spieler dies unterlassen soll. Wenn ein Paldin und ein Nekro in einer Gruppe spielen,  ist  Clusterfuck vorprogramiert. Diese Chars passen einfach nicht zusammen. Ich hätte weder als Nekro noch als Paladin Lust mich komplett zu verbiegen. Anders würde dies nicht fuinktionieren.  

Offline Weltengeist

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #93 am: 27.10.2012 | 21:21 »
Ich frage da nur warum der Paladin, da zurückstecken soll. Ich kann genauso gut argumentieren, dass der "böse" Spieler dies unterlassen soll.

Klar, nur dass im Vergleich zum Paladin die meisten anderen Figuren gar nicht "böse", sondern einfach normal sind. Das Problem mit Paladinen (und Nekromanten und allen anderen extremen Chars) ist, dass sie - wenn konsequent durchgezogen - eigentlich mit so gut wie JEDER Figur in der Gruppe kollidieren. Und zumindest ich finde das "Geh mal den Paladin ablenken"-Spiel zwar die ersten vier Male unterhaltsam, irgendwann nervt es dann aber nur noch.

Was mich auf einen interessanten Punkt bringt, den wir hier noch gar nicht hatten, nämlich Spieler, die ihre Figuren nicht dazulernen lassen. Das sind nach meiner Erfahrung leider die allermeisten. Auch auf Stufe 15 und nach Reisen auf alle sechs Kontinente hat der Paladin noch nicht gelernt, dass die Welt gar nicht so schwarz/weiß ist, wie man es ihm im Kloster in den Bergen beigebracht hat. Wenn mal wieder ein Kompromiss fällig wird, muss also immer noch jemand den Paladin ablenken...

Das gleiche gilt natürlich auch für den Gruppenclown (der schon zehnmal beinahe hingerichtet wurde, aber natürlich auch beim elften Mal wieder dem König einen Fäkalwitz über seine Frau serviert), den Gruppendieb (der es auch beim elften Mal wieder versuchen muss, seine Kameraden zu beklauen) und all die anderen tollen Extremcharaktere, die irgendwie immer so bleiben, wie sie entworfen wurden...

Ich würde mich fast zu der Behauptung versteigen: Ein guter Method Actor lässt seine Figur (die ja meist ein lernfähiges, vernunftbegabtes Wesen mit einer mindestens mal durchschnittlichen Intelligenz sein soll) mit der Zeit Vernunft annehmen und von selbst Kompromisse schließen, so wie es jeder tut, der auf Dauer Teil einer Gruppe sein will. Wenn das alle tun, lösen sich auch gleich viele Konflikte in der Gruppe in Luft auf. Aber es gibt halt auch schlechte Method Actors, und die spielen ihre Figur so, wie sie sie seinerzeit in der Figurenbeschreibung festgelegt haben - egal, was seither passiert ist...
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ErikErikson

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #94 am: 27.10.2012 | 21:31 »
Ich würde mich fast zu der Behauptung versteigen: Ein guter Method Actor lässt seine Figur (die ja meist ein lernfähiges, vernunftbegabtes Wesen mit einer mindestens mal durchschnittlichen Intelligenz sein soll) mit der Zeit Vernunft annehmen und von selbst Kompromisse schließen, so wie es jeder tut, der auf Dauer Teil einer Gruppe sein will. Wenn das alle tun, lösen sich auch gleich viele Konflikte in der Gruppe in Luft auf. Aber es gibt halt auch schlechte Method Actors, und die spielen ihre Figur so, wie sie sie seinerzeit in der Figurenbeschreibung festgelegt haben - egal, was seither passiert ist...

Nein. Ich glaube, die Spieler sind keine schlechten Method Actors, die haben nur ein anderes Ziel. Quasi eine Untergruppe der method Actors, die ich Uhrwerk-Spieler nenne. Die bauen sich einen Char, eine "Uhr" und lassen diesen Char laufen. Der Char hält sich genau an bestimmte Prinzipien, die bei Charaktererschaffung festgelegt wurden, und weicht davon nicht ab. Genauso wie eine Uhr nach einem festen Muster läuft. Der Spaß an der Sache scheint dabei zu sein, wie die Welt auf den Char reagiert, bzw. was für Situationen sich aus der Kombination dieses spezifischen Charakters und der Spielwelt ergeben. Es handelt sich dabei um eine Art Experiment, bei der nichts verändert werden darf, weil man sich für etwas ganz spezifisches interessiert.

Die sind eng verwandt mit den Welt-Simulationisten, die Spaß daran haben, eine Welt laufen zu lassen, sie zu simulieren. Bei denen wird die Welt auch nicht alle naslang um 100% dramamäßig umgedreht, stattdessen leigt das Augenmerk auf einem Ineinandergreifen der bekannten Prozesse und dem Ablauf anhand vorgegebener Gesetzmäßigkeiten. Quasi dasselbe in Grün, nur ist es hier ein Charakter, da ne Welt.

Das Grundprinzip dahinter ist Exploration.
« Letzte Änderung: 27.10.2012 | 21:34 von ErikErikson »

Offline D. M_Athair

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #95 am: 27.10.2012 | 21:31 »
Was mich auf einen interessanten Punkt bringt, den wir hier noch gar nicht hatten, nämlich Spieler, die ihre Figuren nicht dazulernen lassen.
Unsere letzte TSoY Runde ist an dieser Haltung unseres Buttkickers zu Grunde gegangen.
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Offline GIGiovanni

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #96 am: 27.10.2012 | 21:35 »
Klar, nur dass im Vergleich zum Paladin die meisten anderen Figuren gar nicht "böse", sondern einfach normal sind. Das Problem mit Paladinen (und Nekromanten und allen anderen extremen Chars) ist, dass sie - wenn konsequent durchgezogen - eigentlich mit so gut wie JEDER Figur in der Gruppe kollidieren. Und zumindest ich finde das "Geh mal den Paladin ablenken"-Spiel zwar die ersten vier Male unterhaltsam, irgendwann nervt es dann aber nur noch.

da stimme ich dir vollkommen zu und wenn dann noch Extreme der anderen Richtung aufeinander treffen, läuft konsequent gespielt nichts. Deswegen sage ich weg mit den Extrem-Chars. Diese sind gute NSC´s.

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #97 am: 27.10.2012 | 21:37 »
@ Weltenbastler
Da ist halt die Frage: Will man realistisch oder genre-typisch spielen?
Die Realismus-Fraktion sagt natürlich, dass SCs während der Abenteuer auch dazulernen und ihren Charakter verändern.

Aber in vielen Genres ist es halt Konvention, dass sich der Charakter nicht ändert bzw. in seinen Kernprinzipien gleich bleibt.

Und was ist bitteschön "normal"? Ist es normal, dass die Gruppe beschließt, den Gefangenen zu foltern, um an die Informationen heran zu kommen? Ist es normal, dass man Unschuldige ausraubt oder bei ihnen einbricht, weil man für das Gute(tm) kämpft?
Häufig lassen sich die SCs zu Aktionen hinreißen, die die Spieler im RL niemals tun würden. Da ist der Paladin quasi die einzige Stimme der Moral.

Offline D. M_Athair

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #98 am: 27.10.2012 | 21:37 »
[...] eine Untergruppe der method Actors, die ich Uhrwerk-Spieler nenne. Die bauen sich einen Char, eine "Uhr" und lassen diesen Char laufen. Der Char hält sich genau an bestimmte Prinzipien, die bei Charaktererschaffung festgelegt wurden, und weicht davon nicht ab. Genauso wie eine Uhr nach einem festen Muster läuft. [...]
Dieses Prinzip gibt es auch in der Form, als dass die Story, die zu dem SC gehören soll in groben Zügen vom MA vorher abgesteckt wurde. Soll heißen, der Spieler hat (in seiner zweiten Funktion als Storyteller) bereits die grobe Lebens- und Abenteuergeschichte seiner Figur festgelegt. Entsprechend blockt er alles ab, was nicht dazu passt.
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Offline Weltengeist

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Re: Warum ich kein "Method Acting" mag
« Antwort #99 am: 27.10.2012 | 22:01 »
@Eulenvogel:

@ Weltenbastler

Da streitest du dich jetzt schon seit Tagen auf allen Kanälen mit mir rum und hast dir nicht mal mein Alias gemerkt? Enttäuschend... ~;D

Da ist halt die Frage: Will man realistisch oder genre-typisch spielen?
Die Realismus-Fraktion sagt natürlich, dass SCs während der Abenteuer auch dazulernen und ihren Charakter verändern.

Aber in vielen Genres ist es halt Konvention, dass sich der Charakter nicht ändert bzw. in seinen Kernprinzipien gleich bleibt.

Ich glaube, da gefällt mir EEs Nomenklatur besser (die kommt ohne das Wort "Realismus" aus, das hier ja gerade in einem anderen, eher negativen Zusammenhang verwendet wurde). Ansonsten stimme ich dir aber zu. Ich erinnere mich gerade an eine Diskussion vor einiger Zeit, in der diskutiert wurde, ob beim Rollenspiel wirklich eine Heldenwanderung wie beim Herrn der Ringe stattfindet oder ob der Held wie bei Conan eigentlich immer gleich bleibt.
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