Autor Thema: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele  (Gelesen 185471 mal)

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1675 am: 27.07.2023 | 11:40 »
Geht es Dir bei der Konfliktsimulation um das Setting "Krieg" oder darf die Simulation auch andere Settings behandeln? Wenn zweiteres geht und Du keine Probleme mit Rechnen im Spiel hast, dann kann ich 1830: Railways & Robberbarons empfehlen. Es simuliert absolut großartig den Turbokapitalismus der Eisenbahn Pionierzeit. Der einzige Zufallsfaktor im Spiel ist die Sitzreihenfolge der Spieler. Für das Spiel gilt allerdings die gleiche Warnung wie bei Diplomacy. Das Spiel kann Freundschaften zerstören.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline tartex

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1676 am: 27.07.2023 | 11:44 »
Also mit CoSim meine ich so Soldaten und Panzer über Hexfelder schieben. Wobei die Hexfelder (und auch Counter) optional sind.

Aber es geht mir doch ums Kriegsspiel auf taktischer Ebene.
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1677 am: 27.07.2023 | 12:12 »
Weil das hier "Smalltalk" ist, erlaube ich mir, das folgende aufzugreifen und eine neue These in den Raum zu stellen.

Für das Spiel gilt allerdings die gleiche Warnung wie bei Diplomacy. Das Spiel kann Freundschaften zerstören.

Ein guter Hinweis!

Mir kommt es generell so vor, als ob kompetitive Brettspiele nicht gerade die schönsten Seiten in vielen Menschen hervorzaubern.

Würde sogar sagen, dass Brettspiele generell eine Tendenz haben, unangenehm zu werden, wenn man sich seine Mitspieler nicht genau aussucht. Diese Idee, das Brettspiele wunderbar verbindend sind und man spielend ständig neue Freunde findet, blabla, finde ich in der Praxis gar nicht wieder.

Vielmehr ist es so, dass ich mit ziemlich vielen Leuten eigentlich nur kooperative Spiele spielen möchte. Und bevor ich mit jemandem ernsthaft konfrontative Spiele (das sind oft gar nicht mal Kriegsspiele, viele scheinbar "friedliche" Spiele sind als Spiele viel brutaler) zu spielen erwäge, möchte ich idealerweise ein wenig Erfahrung mit dieser Person haben. Oder zumindest ein wenig Smalltalk über Brettspiele geführt haben, um sie/ihn einschätzen zu können.

Erfahrungswert: Die meisten Leute mögen lieber weniger konfrontative Spiele. Kooperativ erfreut sich auch großer Beliebtheit. Der Kreis von Leuten, der richtig gemeine, harte Spiele* mag, ist gar nicht mal so groß. Und innerhalb dieses Kreises ist dann der Anteil von Leuten, die das ohne soziale Verheerungen spielen können, nochmal kleiner.

Warum das interessant und relevant sein könnte: Meine Lebensqualität ist besser, seit ich auf diese Dinge mehr Rücksicht nehme und intensiv darüber nachdenke, mit wem ich was spiele und was mit wem lieber nicht.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 12:15 von felixs »
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1678 am: 27.07.2023 | 12:27 »
Konfrontative Spiele haben ihren Reiz, aber meistens sind die kooperativen Spiele besser.

Koop löst halt auch noch andere Probleme, z.B. kann man viel besser Neulinge ins Spiel reinbringen usw.

Offline 10aufmW30

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1679 am: 27.07.2023 | 12:28 »
Erfahrungswert: Die meisten Leute mögen lieber weniger konfrontative Spiele. Kooperativ erfreut sich auch großer Beliebtheit. Der Kreis von Leuten, der richtig gemeine, harte Spiele* mag, ist gar nicht mal so groß. Und innerhalb dieses Kreises ist dann der Anteil von Leuten, die das ohne soziale Verheerungen spielen können, nochmal kleiner.

Würde ich durch aus so unterschreiben, aber sehe noch einen ziemlichen unterschied zwischen kompetitiv und konfrontativ. Fast alle Area Control, Worker Placement oder Engine Builder Spiele sind ja in direkter Konkurrenz zueinandern, aber halt nicht immer mit dieser "Ich würg dir einen rein!"-Mechanik. Noch gut zu steigern als "Wir würgen dir einen rein!!!" am besten in Kombination mit einer Player Elemination Mechanik - der feuchte Traum eines jeden Scheidungsanwalts! 

Mit kompetitiven Spielen haben viele Gelegenheitsspieler viel weniger Probleme. Aber Spiele wie Diplomacy drehen ja das konfrontative noch mal auf 11, da sie auf Vertrauen, Verhandlung und Verrat basieren. An dieser Stelle dann Spieler- und "Charakter"-Handlung sauber zu trennen, erfordert schon einiges an Willen. Auch so garnicht meins. Das ist einfach noch was anderes als Bluffen.

Ja, natürlich sind Kooperative in neuster Zeit besonders beliebt, aber sie sind auch ein Trend der jüngeren Brettspielegeschichte. Ich spiele auch lieber (entspannt) mit als gegen anderen, bzw. alles zu seiner Zeit und da ich meine, wenn nur einer keinen Bock auf Wettbewerb hat ist die Entscheidung klar, dann ist Kooperativ halt der kleinste Gemeinsame Nenner.

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1680 am: 27.07.2023 | 12:34 »
Was halt auch echt hilft, ist, wenn man da sein persönliches Gaming-Zen gefunden hat.

Ich kann mich absolut an einer harten Auseinandersetzung erfreuen und liefere gerne ein hartes Match, ohne dass das für mich einen Spaßverlust bedeutet, wenn ich am Ende verliere. Ich meine, who cares? Es sind Brettspiele. Wie fast überall im Leben ist der Weg das Ziel, und drei Stunden lang mit Herz und Seele gerungen ist doch viel befriedigender, als am Ende der Sieger zu sein.

Ich würde aber sagen, die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, sieht das anders.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 12:36 von Megavolt »

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1681 am: 27.07.2023 | 12:38 »
Bei Diplomacy sind sich ja fast alle einig, dass man sich gut überlegen sollte, ob und mit wem man das spielt.

Worker Placement oder Engine Builder Spiele sind ja in direkter Konkurrenz zueinandern, aber halt nicht immer mit dieser "Ich würg dir einen rein!"-Mechanik.

Das stimmt, da gibt es Abstufungen.
Meiner Erfahrung nach sind die Spiele besonders unangenehm, bei denen es oft die bessere Wahl ist, jemandem etwas zu verweigern, als selbst einen (für sich selbst) "guten" Zug zu machen. (Die Anführungszeichen deshalb, weil der im Sinne des Spiels gute Zug ja eben der Verweigerungszug ist. Also das "Reinwürgen").
Mir ist z.B. Keyflower zu brutal; ich spiele das nur mit sehr ausgesuchten Leuten - nicht nur aus Rücksicht, sondern weil ich mich dabei selbst nur eingeschränkt wohlfühle. War gar nicht so leicht, mir das einzugestehen... Erschwerend kommt bei Keyflower noch hinzu, dass das Spiel gar nicht gemein aussieht und entsprechend ganz falsche Erwartungen weckt.

ich meine, wenn nur einer keinen Bock auf Wettbewerb hat ist die Entscheidung klar, dann ist Kooperativ halt der kleinste Gemeinsame Nenner.

 :d

Ich kann mich absolut an einer harten Auseinandersetzung erfreuen und liefere gerne ein hartes Match, ohne dass das für mich einen Spaßverlust bedeutet, wenn ich am Ende verliere. Ich meine, who cares? Es sind Brettspiele. Wie fast überall im Leben ist der Weg das Ziel, und drei Stunden lang mit Herz und Seele gerungen ist doch viel befriedigender, als am Ende der Sieger zu sein.

Ich würde aber sagen, die Mehrzahl der Leute, die ich kenne, sieht das anders.

Denke, ein Brettspiel zu verlieren an sich ist für viele Menschen ganz gut zu ertragen. Wer das nicht kann, der muss natürlich wirklich vorsichtig sein. (Und ja, gibt es durchaus auch, leider auch unter Vielspielern; wo ich mich dann immer frage, warum man sich das antut...)

Es kommt, meine ich, darauf an, was und wie man verliert. Eine lange Spieldauer ist, meine ich, auch einer der Faktoren, die es eher schlimmer machen. Erstens erhält es damit mehr Gewicht, zweitens ist die erlebte Frustration oder Langeweile, das Nicht-Teilnehmen-Können, vielleicht das Doof-Rumsitzen halt lang.
Ich habe jedenfalls sehr viel weniger schlechte Erfahrungen mit kurzen Spielen (unter 60 Minuten) als mit langen. Mit sehr langen Spielen (drei Stunden oder mehr) habe ich in Summe mehr schlechte als gute Erfahrungen. Es geht besser, seit ich besser einschätzen kann, was mit wem (und mit mir) geht.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 12:48 von felixs »
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1682 am: 27.07.2023 | 13:14 »
Die Königsklasse ist: kooperativ gemeinsam verlieren. :) Man denke an Eldritch Horror, oder an meinen Geheimfavoriten, dieses 20 Jahre alte Herr der Ringe Spiel.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 14:31 von Megavolt »

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1683 am: 27.07.2023 | 13:17 »
Wo das mit der Zeit aufkommt: Ich finde ich kann nach 30 Minuten und nach 180 Minuten gleich gut verlieren. Grundsätzlich. Schlimmer ist das Gefühl des abgehängt seins. Es gibt ja viele Spiele mit Zwischenwertungen und wenn man dann immer weiter abrutscht und auf der Wertungsleiste das dritte mal überrundet wird, verliert man halt die Lust weiter den Punktespender zu geben. Auch hier gibt es halt besser und schlechter designte Spiele, klar.

Und auch wenn viele auf Familienspiele, wie Flügelschlag, rumhacken, glaube ich, es macht einen Teil des Gelegenheitsspieler-Reizes aus, dass du bis zum letzten Moment nicht ganz genau weißt, wer eigentlich vorne liegt. Damit ist die Hoffnung gegeben - ganz wichtige Motivation. Klar, der Gewohnheitsspieler hat meistens schon ein ganz gutes Gefühl, wie der Hase läuft.

Wir klagen ja immer über Alpha-Spieler in Koops, aber ich denke es gibt auch genau Menschen, die sich gerne spielen lassen und einfach die Gemeinsschaft am Tisch genießen. Ist ja bei Rollenspielen nicht anders.

Die Königklasse ist: kooperativ gemeinsam verlieren. :)

Kann sein. :) Heute abend wieder Imperial Assault. Da ist gemeinsam verlieren leider häufiger als seltener.

Offline Metamorphose

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1684 am: 27.07.2023 | 13:36 »
Ich schreibs mal nicht in die KS-Abteilung, aber das sehr gute Kartenspiel "Innovation" läuft mit der Version ultimate gerade (alle expansions und eine neue). Ich werds backen, ist aber bissl Nische :)
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Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1685 am: 27.07.2023 | 13:43 »
Wo das mit der Zeit aufkommt: Ich finde ich kann nach 30 Minuten und nach 180 Minuten gleich gut verlieren. Grundsätzlich. Schlimmer ist das Gefühl des abgehängt seins. Es gibt ja viele Spiele mit Zwischenwertungen und wenn man dann immer weiter abrutscht und auf der Wertungsleiste das dritte mal überrundet wird, verliert man halt die Lust weiter den Punktespender zu geben. Auch hier gibt es halt besser und schlechter designte Spiele, klar.

Das meine ich.
Die Frustration über das Abgehängtsein führt dann in Summe zu einem schlechten Gesamteindruck. Ob man das dann sauber vom Frust über das verlorene Spiel an sich trennen kann, mag so oder so sein.

Und auch wenn viele auf Familienspiele, wie Flügelschlag, rumhacken, glaube ich, es macht einen Teil des Gelegenheitsspieler-Reizes aus, dass du bis zum letzten Moment nicht ganz genau weißt, wer eigentlich vorne liegt. Damit ist die Hoffnung gegeben - ganz wichtige Motivation. Klar, der Gewohnheitsspieler hat meistens schon ein ganz gutes Gefühl, wie der Hase läuft.

Das funktioniert dann, wenn alle das so spielen. Bei praktisch allen diesen Spielen kann man durchaus rechnen; ist halt zeitraubend und nervig. Aber die Informationen sind entweder offen oder man hätte sie sich merken können. Und ich kenne auch Leute, die das machen (zeitraubendes Nachrechnen). Mit diesen Leuten spiele ich sowas nicht.

(Anmerkung: Ich mag Flügelschlag nicht, aber ich mag grundsätzlich schon Familienspiele und einfache Spiele aller Art. Flügelschlag ist mir zu unübersichtlich und zu komplex für das was es tut. Und ich finde es thematisch misslungen.)
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1686 am: 27.07.2023 | 13:45 »
(Anmerkung: Ich mag Flügelschlag nicht, aber ich mag grundsätzlich schon Familienspiele und einfache Spiele aller Art. Flügelschlag ist mir zu unübersichtlich und zu komplex für das was es tut. Und ich finde es thematisch misslungen.)

Da sei auch jedem seine Meinung gelassen.  :D

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1687 am: 27.07.2023 | 13:48 »
Da sei auch jedem seine Meinung gelassen.  :D

Habe das dazugeschrieben, weil wir irgendwo hier ja zu Flügelschlag geschrieben hatten. Und ich wollte den Eindruck vermeiden, dass ich keine Familienspiele mag. Im Gegenteil. Ich würde Flügelschlag nur nicht dort einordnen; oder jedenfalls nur eingeschränkt.
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Offline 10aufmW30

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1688 am: 27.07.2023 | 13:54 »
Strenggenommen wurde es ja vom SdJ auch als Kennerspiel deklariert. Ich glaube auch, dass ich das mit einem Haufen Kindern spielen könnten, würde aber nicht erwarten, dass diese wirklich die Mechaniken durchdringen.

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1689 am: 27.07.2023 | 14:24 »
Also ich persönlich hasse das: Point Salad + verschleierter Punktestand + diffuse Kombinatorik. Wo man am Ende dreifache Punkte "für seine Gebäude bekommt, wenn alle Gebäude eine unterschiedliche Farbe haben" -> grausam und sau blöd!

Ebenso hasse ich die Punkteleiste am Spielbrettrand, die ist für mich immer ein Zeichen, dass die Designer ein griffiges Spielziel weder formulieren noch präsentieren konnten. Die Punkteleiste (am besten noch mit Doppelumrundungen und Überholern und so einem Quark) ist halt auch der Fehler am sonst ultra geschmeidigen Spiel der Könige Blood Rage.

Was so gerade noch für mich in Ordnung geht, ist eine Variante wie bei Dune Imperium, wo es nur ~10 Siegpunkte gibt, man ringt um jeden einzelnen und der Spielstand ist jederzeit glasklar.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 14:26 von Megavolt »

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1690 am: 27.07.2023 | 14:38 »
Ich finde verschleierte Punkte ganz OK, wenn sie denn wirklich ausreichend verschleiert sind. Das kann das Spiel beschleunigen. Allerdings darf dann wirklich niemand anfangen zu rechnen, sonst hat man die Verlangsamung mit Schikane zurück. Gut ist das z.B. bei Jaipur gelöst, wo man wirklich nicht genau weiß, wieviele Punkte man hat (auch der Spieler selbst nicht).

Stimme außerdem zu, dass es meist schöner und angenehmer ist, ein anderes Spielziel zu haben als Siegpunkte. Deshalb mag ich viele Rennspiele (auch abstrakte Rennspiele, wie Can't Stop und Mountain Goats).

Ebenso hasse ich die Punkteleiste am Spielbrettrand, die ist für mich immer ein Zeichen, dass die Designer ein griffiges Spielziel weder formulieren noch präsentieren konnten.
(...)
Was so gerade noch für mich in Ordnung geht, ist eine Variante wie bei Dune Imperium, wo es nur ~10 Siegpunkte gibt, man ringt um jeden einzelnen und der Spielstand ist jederzeit glasklar.

Warum Du die Punkteleiste ("Kramerleiste") ums Brett umzu nicht magst, verstehe ich nicht. Die macht doch gerade das, was Dir bei Dune gefällt.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1691 am: 27.07.2023 | 14:42 »
Warum Du die Punkteleiste ("Kramerleiste") ums Brett umzu nicht magst, verstehe ich nicht. Die macht doch gerade das, was Dir bei Dune gefällt.

Du hast Recht.

Ich habe vermutlich zu arg Blood Rage im Kopf, wo jeder nach der letzten Runde nochmal 14 bis 78 überraschende Punkte bekommt, das ist einfach unbefriedigend.

Bei Dune wird außerdem oft sehr konkret um die Siegpunkte gekämpft, quasi in einer direkten Auseinandersetzung, das wirkt auf mich anders als dieser häufig anzutreffende Endwertungsquatsch: "Alle blablabla geben jetzt doppelte Punkte" oder so.

Ich muss es noch einmal durchdenken.
« Letzte Änderung: 27.07.2023 | 14:47 von Megavolt »

Offline felixs

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1692 am: 27.07.2023 | 14:57 »
Vielleicht steht die Antwort ja schon in Deinem Beitrag: Es nervt Dich, wenn in der Endwertung wild Punkte verteilt werden, Du möchtest vorher und während des Spiels wissen, wie es steht.

Und es ist ja auch so, wie Du schreibst: Manche Spiele verteilen exzessiv Punkte in der Schlusswertung. Andere nicht. Vielleicht hängt es einfach nur daran?
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Offline Dreamdealer

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1693 am: 28.07.2023 | 08:20 »
Ich schreibs mal nicht in die KS-Abteilung, aber das sehr gute Kartenspiel "Innovation" läuft mit der Version ultimate gerade (alle expansions und eine neue). Ich werds backen, ist aber bissl Nische :)

Innovation ist fantastisch - ein ideales Urlaubs/Reisespiel - schnelle Spielzeit, kleines Packmaß. Die einzige Erweiterung die ich habe ist Echoes of the Past und die wurde nie gespielt (hüstel).

Können die anderen Erweiterungen was? Falls ja werde ich wohl mal zuschlagen müssen.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1694 am: 28.07.2023 | 08:26 »
Gerade noch den Late Pledge von Mindbug: Beyond gesichert. War ganz erstaunt, dass da eine deutsche Firma hintersteht.

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1695 am: 28.07.2023 | 08:36 »
Innovation ist fantastisch - ein ideales Urlaubs/Reisespiel - schnelle Spielzeit, kleines Packmaß. Die einzige Erweiterung die ich habe ist Echoes of the Past und die wurde nie gespielt (hüstel).

Können die anderen Erweiterungen was? Falls ja werde ich wohl mal zuschlagen müssen.

Echoes einmal gespielt, macht innovation schon komplexer. Das ding ist, dass die meisten schon vom Grundspiel und seiner komplexität abgeschreckt sind, deshalb kommts mit Erweiterung kaum auf den Tisch. Ich hole mir den KS auf jedenfall, kann ja hier mal berichten :) Echoes wollt ich eh mal wieder spielen. Auf BGA ist innovation auch umgesetzt, nur sehr schlecht übersetzt... Wenn jemand probespielen will ;)
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1696 am: 28.07.2023 | 10:32 »
Gerade noch den Late Pledge von Mindbug: Beyond gesichert. War ganz erstaunt, dass da eine deutsche Firma hintersteht.

Oh, schön.
Mindbug hat mir bisher sehr gut gefallen.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1697 am: 4.08.2023 | 15:30 »
Ich hab nun Sea, Salt and Paper 12x gespielt und es ist echt gut. Ideale Mischung aus einfachem Kartenspiel mit bissl tiefe. Zu zweit fand ichs deutlich besser als mit 3.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1698 am: 16.08.2023 | 21:06 »
Ich bin mich gerade am einfuchsen in ein klassisches Spiel. Nach ner grossen auslese bleibt nur noch backgammon und go. Go ist echt die härte, da raucht der kopf :) Backgammon hat noch das Glückselement der Würfel, was es mehr zu einem Spiel macht für mich. Mal schauen, Go reizt mich aktuell mehr, bin einfach abgeschreckt. Cool ist, dass es Go-Rätsel gibt, die man lösen kann. Da kommt man mehr ins Spiel rein und hat was zum denken :)
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1699 am: 17.08.2023 | 12:05 »
Weil es im "Spielbericht"-Faden nebenan gerade Thema ist: Welche Alternativen habt ihr für die üblichen Klassiker aus der Familienspiele-Riege, die manchmal objektiv schlecht sind, einem aber manchmal auch einfach nur zum Hals heraushängen, weil sie zigmalig durchgespielt sind? Ich bin daran interessiert, mein Repertoire zu erweitern.

Was bei mir funktioniert sind:

6 nimmt und CABO als Ersatz für ein beliebiges, einfaches Kartenspiel
That's not a Hat als Ersatz für Memory und Varinaten
Die "Ganz schön clever"-Reihe als Ersatz für Kniffel

Mit Skyjo verbintet mich eine leidenschaftliche Abneigung - ich mag da viel lieber Cabo oder sogar Biberbande. Wizard/Skull King sagt mir auch nicht zu. Es fehlt außerdem noch ein akzeptables würfel-und-lauf-Spiel.

Wie sieht es bei euch aus?
"Komm auf die weiche Seite der Wurst!"