Autor Thema: D&D5 - Smalltalk  (Gelesen 849819 mal)

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Online schneeland (N/A)

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6775 am: 31.12.2021 | 16:13 »
Die Figuren erinnern zunehmend an Superhelden. In meinen Augen hat das viel mit der Art und Weise wie 5e Heilung abhandelt zu tun: heute noch knapp mit dem Leben davon gekommen, morgen schon wieder stehen die Figuren im vollen Saft.

Würde ich so unterschreiben. Zudem erhalten 5e-Spielfiguren, selbst diejenigen von traditionell eher weltlichen Klassen (Kämpfer, Waldläufer, etc.) bereits sehr früh Zugriff auf magische oder quasi-magische Fähigkeiten.
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6776 am: 31.12.2021 | 17:44 »
Die Figuren erinnern zunehmend an Superhelden. In meinen Augen hat das viel mit der Art und Weise wie 5e Heilung abhandelt zu tun: heute noch knapp mit dem Leben davon gekommen, morgen schon wieder stehen die Figuren im vollen Saft.

Das auch, aber nicht nur. Es ist bei der 5E ja kein "From Zero to Hero" mehr (dagegen hab ich gar nichts), es ist eigentlich fast von Anfang an (Super)Hero. Schönes Demomaterial dazu ist die aktuelle Kampagne von "Critical Role". Mit was die Figuren da standardmäßig schon auf Level 3 um sich schmeißen... Da wird eigentlich überhaupt kein Problem mehr konventionell gelöst, sondern alles über Features, Zauber und Gegenstände. Shapeshifting, Gedankenübertragung, Gedankenkontrolle, Telekinese, Chaoseffekte, Schwarzmagie, das volle Programm. Fühlt sich für mich deutlich mehr wie X-Men an als wie Sword&Sorcery, nur dass jede Figur nicht nur eine Superheldenfähigkeit besitzt, sondern schon auf niedrigen Stufen ziemlich viele. Gefühlt kann man etliche Marvel-Superhelden bereits auf niedrigen 5E-Stufen abbilden, und da haben sie grade mal angefangen mit ihrer Heldenkarriere.

Wobei ich das ausdrücklich niemandem madig machen will - wer da Spaß dran hat, dem sei es von Herzen gegönnt. Es ist eben nur nicht mein Spielstil, weshalb ich immer ein bisschen traurig an der Seitenlinie sitze und trotz gelegentlicher Begeisterung für Sachen wie Eberron oder The Wild Beyond the Witchlight am Ende was anderes spiele.

Meistens jedenfalls - Anfang nächsten Jahres habe ich einem 14-Jährigen eine Proberunde D&D versprochen, und ich denke, der wird da auch voll drauf abfahren... nur dass er nach dem Probeabenteuer dann selbst zum DM wird mutieren müssen, wenn er weiterspielen will  >;D
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6777 am: 31.12.2021 | 18:05 »
Antwort auf meinen eigenen Beitrag: Die Idee mit dem Nachbauen bekannter Superhelden mit D&D gefällt mir gerade, ich habe mal einen eigenen Thread daraus gemacht.
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6778 am: 31.12.2021 | 18:58 »
Ich habe DnD mit der Red Box kennengelernt, und die hatte mal sowas von garnix von Superhelden. Das Problem ist meines Erachtens ein Stück weit mit den Splatbooks der 2nd Edition, so richtig aber dann mit 3.x aufgekommen, weil auf einmal Builds relevant wurden, also eine ausgeprägte Beschäftigung mit Regeln und Charakteren außerhalb des Spiels mit dem Ziel der Optimierung. Für mich funktionieren dabei die 4. Edition und 13th Age besser, weil man da zwar auch abstruse Sachen bauen kann, aber genauso können die mundanen Klassen dort im Wesentlichen mundan bleiben, ohne gegenüber anderen Buildoptionen massiv an Wirkung einzubüßen. Mit dem selben Gusto bin ich vor ein paar Wochen das Bauen meines ersten 5e-Charakters angegangen. Auch da habe ich mir bei Durchsicht der Fähigkeiten gedacht, wtf, warum sollte ein Barbar niedriger oder mittlerer Stufe sowas können?

Ich kann da nur feststellen, dieser Superheldige von Stufe 1 an macht mich nicht an. Ich liebe Spiele, deren Charaktere larger than life sind, aber es sollte sich nicht wie Magie anfühlen, sondern einfach nur sehr kompetent.
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Offline Gunthar

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6779 am: 31.12.2021 | 19:14 »
Das was Crimson King andeutet, habe ich auch bei meinen D&D 5e Spielrunden bemerkt. Wobei man bei D&D 5e sich durchaus verskillen kann. Ein Zwei-Waffen-Kämpfer fällt gegen einen Polearmmaster je mehr zurück, je höher die Level werden. Von dem her fand ich D&D 4e interessant, weil man dort effektiv nette Sachen bauen kann, ohne zu überborden.

Darum hat es mich trotz meine Hassliebe zu DSA doch zurück zu DSA 5 geführt, weil man da anständige Charakteren bauen kann, ohne auf den höheren "Stufen" übermenschlich zu werden.
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Offline tartex

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6780 am: 31.12.2021 | 19:35 »
Ich bin ja Superhelden-Fan, aber mir ist der Machtzuwachs in D&D auch zu krass.
rt
Deshalb habe ich auch mein eigenes stufenloses OSR-System, wo nach jeder Session nur ein Wert um einen Punkt gesteigert wird(, bzw stattdessen Zauberstufen, Zauberfertigkeit oder Zauber gekauft werden).
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6781 am: 31.12.2021 | 23:47 »
Wenn ihr von Superhelden und krassem Machtzuwachs sprecht, meint ihr dann einfach nur bestimmte Klassen/Kombinationen die OP sind oder gilt das eurer Meinung nach für alle Optionen?

Der Battlemaster Fighter zum Beispiel kann halt ab Level 15 immer irgendwelche Moves im Kampf einsetzen. Aber er kann weder fliegen, noch besitzt er Superstärke, hat Infrarot-Augen oder kann die Realität formen.

Soulknife Rogue kann ab 13 unsichtbar werden und ab 17 einen Gegner per Long Rest für ne Minute stunnen.

Paladin Oath of Vengeance is wahrscheinlich so eine der besten Klassen im Spiel und kriegt auf Level 20 (also im Endgame) einmal per long rest Engelsflügel, kann Leute verängstigen und mit Zaubern Dimensionstore öffnen.

Das können ja vergleichsweise geringe Supers aus anderen Settings / Systemen auch schon viel früher. Für den Paladin ist das halt Ende der Fahnenstange.

Bei Numenera könnte sowas schon ein Tier 1 Charakter mit entsprechendem Fokus.


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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6782 am: 1.01.2022 | 00:11 »
Ein definitiver Unterschied zwischen "richtigen" Comic-Superhelden einer- und D&D-Charakteren andererseits besteht allerdings darin, daß erstere normalerweise bereits mit ihren Superkräften anfangen und dann...dazu neigen, eher selten völlig neue dazuzukriegen, zumal solche, die dann auch noch von Dauer und nicht bloß Teil eines momentan laufenden Plots sind. Insofern entsprechen sie also, soweit man das mit einem Stufensystem mit regelmäßig garantierten Powerups überhaupt einfangen kann, ironischerweise tatsächlich noch eher den D&D5-Kämpfertypen als den ausgemachten Zauberern, bei denen ja auch recht stetig die Trickkiste an sich mitwächst...

Offline Quaint

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6783 am: 1.01.2022 | 01:11 »
Naja, ne stufe 8 Gruppe macht halt schonmal 100 einfache Gegner wie z.B. Orks oder Goblins weg. Das ist schon nichtmehr normal-menschlich. Und was einzelne Kräfte betrifft haben da klar Vollcaster mehr zu bieten, aber es wird insgesamt doch schon einiges. Und dann fliegt halt doch mal die ganze Gruppe oder wird unsichtbar. Und im Highlevel verhaut man mitunter Götter. Also so ein bissle Superheldig isses halt schon, auch wenn andere Systeme da vielleicht noch mehr aufdrehen.
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Offline Gunthar

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6784 am: 1.01.2022 | 02:18 »
Ein Divine Soul Sorcerer kann dank dem Mix von Magier- und Klerikersprüchen so richtig übel austeilen. Ein Booming Blade Swashbuckler Rogue kann auch so richtig austeilen. Auch wenn es nur ein Ziel ist.
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6785 am: 1.01.2022 | 08:52 »
Naja, ne stufe 8 Gruppe macht halt schonmal 100 einfache Gegner wie z.B. Orks oder Goblins weg.
Aber auch nur, wenn der DM diese stumpfsinnig spielt. Mit ein wenig taktischer Planung, sind Level 8er mit deutlich weniger Gegnern schnell überfordert.

Meiner Erfahrung nach, ist das "Superheldige" nicht bei den SCs zu suchen, sondern bei ihren Gegnern. Der Grundsatz der Comics "Der Gegner ist immer stärker als der Held" lässt sich einerseits auch hier anwenden, andererseits kommt "Taktik" im MM nicht vor.
Ja, sicher gibt es einige Fähigkeiten, die sehr "fantastisch" sind - aber deren Auswirkungen hängen halt stark davon ab, wogegen sie eingesetzt werden - und wann.

Genesys ist im direkten Vergleich nicht anders. Es ist halt nicht an Stufen gekoppelt, aber im Endeffekt hat man hier das selbe "Problem", bis hin zum One-Trick-Pony. Da wartet der Spieler dann auch ständig, bis er das eine, tolle Talent zünden kann. Noch dazu kann man ja RAW nur durch einen Krit 150+ überhaupt sterben.
Ich kann mich auch an eine RuneQuest-Runde erinnern, in der der Magier einen ganzen Kannibalenstamm mit einem Wirbelwind aus Feuer ausgelöscht hat.
Sogar in TOR hat sich eine Gruppe am Ende der Tales from Wilderland Kampagne mit einer Ork-Armee angelegt und ich musste ziemlich taktieren, damit die nicht einfach alles niedermetzeln oder in die Flucht schlagen.

Was ich damit sagen will: Ich kenne kein Fantasy-RPG, in dem solche Sachen nicht möglich wären. In D&D sind sie zumindest regeltechnisch erfasst - in anderen kann man die Regeln aushebeln. Der Effekt ist der gleiche.
Und nebenbei hab ich an meinem Tisch als DM auch die Oberhoheit. Und wenn ich bestimmte Sub-Klassen, Zauber, etc. nicht haben will, dann gibt es sie eben nicht. Ich sperre z.B. grundsätzlich den Teleport-Zauber und alles, was mit PSI zu tun hat.
Vor allem aber kümmern mich die Encounter-Regeln nicht und ich spiele meine Gegner taktisch, verändere die Stats wie's zur Szene passt und arbeite mit 3D-Gelände - das insbesondere die Gegner auch nutzen (die Spieler sind da oft weniger kreativ).
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Offline Weltengeist

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6786 am: 1.01.2022 | 09:20 »
Vielleicht haben wir auch andere Vorstellungen von Superheroes.

Möglich. Für mich sind übermenschliche Fähigkeiten dann Superheldenfähigkeiten, wenn ich sie nicht nur 1-2 mal am Tag einsetzen kann, sondern häufiger. Und das hast du eben bei ziemlich vielen D&D-Klassen schon auf niedrigen Stufen. Verschärft wird das Problem dann eben noch über die Short Rest / Long Rest-Regeln der 5E. Ich würde konkrete Beispiele raussuchen, aber ich bin gerade im Urlaub und habe meine Bücher nicht hier. Kann ich gerne nächste Woche nachholen, falls das Thema dann noch köchelt. Derweil verweise ich auf das, was andere im benachbarten "Superhelden bauen"-Thread basteln.
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6787 am: 1.01.2022 | 10:25 »
Geschmacksfrage halt. Prinzipiell habe ich mit "Fantasy-Superhelden" erst mal kein größeres Problem, weil es erstens dafür schon im Genre selbst genügend Vorbilder gibt (selbst ein "bloßer" Kämpferprotagonist macht sich ja normalerweise wegen nur zwei oder drei menschlichen Gegnern nicht ins Hemd, dem muß man schon mit einer deutlich größeren Übermacht oder mit Tricks kommen, wenn er sich gefordert anfühlen soll) und es zweitens ja auch nicht nur das eine bevorzugtes Einheitsbrei-Standardherausforderungsbezugsniveau für alle Kampagnen überall und überwann gibt.

Was mich speziell an D&D & Co. irritiert, ist einfach nur, daß man per Spieldesign standardmäßig sinngemäß auf Stufe 1 als der Schaufler anfängt und sich bis Stufe 20 zu so was wie "Superman mit Green-Lantern-Ring" hochgearbeitet hat -- und derartige Karrieren finden sich selbst bei klassischen Superhelden allerhöchstens mal als Ausnahme, sind aber definitiv nicht die Regel. Um Vergleichbares zu finden, muß ich schon zu den extremeren Fällen von Shonen-Action-Manga und -Anime greifen...

Online Arldwulf

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6788 am: 1.01.2022 | 10:38 »
Was ich damit sagen will: Ich kenne kein Fantasy-RPG, in dem solche Sachen nicht möglich wären.

Das stimmt natürlich, gerade wenn man berücksichtigt: es ist im Rollenspiel immer alles möglich, Spieler und Spielleiter gestalten ihr Spiel und ihre Welt selbst.

Aber so sehr dieses auch zutrifft: Dennoch ist es möglich über konkrete Regeln zu sprechen und insbesondere über Regeländerungen zu vorherigen Versionen.

Und die 5e bringt vieles mit was das Spiel in die oben angesprochene Richtung schiebt. Charaktere sind im Vergleich zur Spielwelt stärker geworden, Heil- und Todesregeln wurden zu ihren Gunsten verändert, Magie wurde wichtiger und leichter verfügbar. Auch die Abenteuergestaltung wäre dort ein Thema, durch den Wegfall von Regeln zu alternativen Herangehensweisen.

Und dadurch entsteht dann ein wesentlich stärker auf diesen Aspekt "Mächtige Helden verhauen Monster mit Magie und fantastischen Fähigkeiten" zugeschnittenes Spiel als dies vergleichsweise zuvor der Fall war.

Goblin King

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6789 am: 1.01.2022 | 10:44 »
Möglich. Für mich sind übermenschliche Fähigkeiten dann Superheldenfähigkeiten, wenn ich sie nicht nur 1-2 mal am Tag einsetzen kann, sondern häufiger. Und das hast du eben bei ziemlich vielen D&D-Klassen schon auf niedrigen Stufen. Verschärft wird das Problem dann eben noch über die Short Rest / Long Rest-Regeln der 5E. Ich würde konkrete Beispiele raussuchen, aber ich bin gerade im Urlaub und habe meine Bücher nicht hier. Kann ich gerne nächste Woche nachholen, falls das Thema dann noch köchelt. Derweil verweise ich auf das, was andere im benachbarten "Superhelden bauen"-Thread basteln.

Ich baue da ja selber. Die Frage ist für mich nicht, ob man die verschiedenen Fähigkeitskombinationen nutzen kann, um theoretisch superheldige Charaktere abzubilden, sondern, ob das die Norm ist.

Gerade die bei D&D tief ins System gebackene Beschränkung von vielen Fähigkeiten auf "so oft wie proficiency bonus" oder x per short / long rest, widerspricht meiner Meinung nach der Superheldentheorie.

Offline Weltengeist

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6790 am: 1.01.2022 | 10:58 »
Und dadurch entsteht dann ein wesentlich stärker auf diesen Aspekt "Mächtige Helden verhauen Monster mit Magie und fantastischen Fähigkeiten" zugeschnittenes Spiel als dies vergleichsweise zuvor der Fall war.

Für mich perfekt zusammengefasst! :d
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Offline aikar

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6791 am: 1.01.2022 | 12:46 »
Naja, ne stufe 8 Gruppe macht halt schonmal 100 einfache Gegner wie z.B. Orks oder Goblins weg.
In der 5e?  :o Da habt ihr dann aber deutlich andere Stufe-8-Gruppen erlebt als ich. Und ich hab doch schon einige geleitet.

Ja, D&D ist (zumindest ab der 3e) superheldig, das gilt auch für die 5e. Und ich denke, den meisten Spieler:innen gefällt genau das. Es ist bunt, cool, actionreich. Und ja, Sword & Sorcery wie in den Anfangstagen ist es nicht mehr. Aber dafür gibt es ja OSR.


Und die 5e bringt vieles mit was das Spiel in die oben angesprochene Richtung schiebt. Charaktere sind im Vergleich zur Spielwelt stärker geworden, Heil- und Todesregeln wurden zu ihren Gunsten verändert, Magie wurde wichtiger und leichter verfügbar. Auch die Abenteuergestaltung wäre dort ein Thema, durch den Wegfall von Regeln zu alternativen Herangehensweisen.

Und dadurch entsteht dann ein wesentlich stärker auf diesen Aspekt "Mächtige Helden verhauen Monster mit Magie und fantastischen Fähigkeiten" zugeschnittenes Spiel als dies vergleichsweise zuvor der Fall war.
Die Aussage wundert mich jetzt doch. Im Vergleich zu welcher Edition werden diese Aussagen getroffen? OD&D? AD&D2?, ja da mag das stimmen. Aber im Vergleich zu 3(.5) ist der Machtlevel (und vor allem Zuwachs) bei der 5e doch eher gestutzt als verstärkt worden.

Ich finde gerade bei D&D5 funktionieren die Charaktere auch bis in die oberen Bereiche gut in der Welt. Ich hab Erfahrungen bis Stufe 15 sammeln können. Die höchsten Stufen mögen da anders sein (keine Ahnung, hatte ich noch nie), aber ich denke, die spielen für die meisten Gruppen so wenig Rolle, dass sie wohl kaum repräsentativ für den Spielstil der ganzen Edition sind.
Also superheldig ja, Welt aus den Angeln heben oder zu klein sehe ich gerade bei der 5e nicht.

"Superheldig" ist ja auch ein ziemliches Spektrum. Auch bei Marvel ist da ja viel Raum zwischen Hawkeye und Captain Marvel. Da etwas als superheldig zu deklarieren geht ziemlich schnell, wenn man nicht grad Call of Cthulhu spielt.

Und dann fliegt halt doch mal die ganze Gruppe oder wird unsichtbar. Und im Highlevel verhaut man mitunter Götter.
Unsichtbar, Fliegen - Check, ja gibt es sicher häufiger. Götter verhauen...Zumindest in der 5e nur am Ende von Kampagnen mal Avatare. Für die Götter selbst gibt es ja im Gegensatz zur 3e auch gar keine Werte.
« Letzte Änderung: 1.01.2022 | 12:48 von aikar »
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6792 am: 1.01.2022 | 12:54 »
Zitat
Also superheldig ja, Welt aus den Angeln heben oder zu klein sehe ich gerade bei der 5e nicht.
Wären natürlich Zahlenspiele, aber doch: Das ist auch in der 5E möglich, wenn man System Mastery betreibt und..."Clever use of game mechanics".

Gerade, wenn eine Gruppe mit "allem und scharf" spielt und man "nur" die unmodifizierten Monster/Gegner aus dem Monster Manual oder den Modulen nimmt.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline aikar

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6793 am: 1.01.2022 | 13:05 »
Wären natürlich Zahlenspiele, aber doch: Das ist auch in der 5E möglich, wenn man System Mastery betreibt und..."Clever use of game mechanics".

Gerade, wenn eine Gruppe mit "allem und scharf" spielt und man "nur" die unmodifizierten Monster/Gegner aus dem Monster Manual oder den Modulen nimmt.
Ist dann aber halt doch ein Spezialfall (Hochstufige Gruppe von Powergamern, die das System auf der Suche nach Optimierungen zerpflücken) und nicht der Standard, der die Edition definiert. Ja, man kann Systeme brechen. Manche leichter, manche schwerer. Aber ich finde es nicht gut, Extremfälle in einzelnen Gruppen als repräsentativ für ein ganzes System hin zu stellen. Das kann man praktisch mit jedem Rollenspiel machen, aussagekräftig ist es kaum und verzerrt den Blick auf ein System. Wenn ich da an manche DSA4.1 Charaktere in meinen früheren Runden denke...und das wird allgemein als "bodenständig" dargestellt.
Gerade die 5e ist da sogar deutlich robuster als viele andere Systeme/Editionen.

Ja, die 5e ist ein System für High Fantasy Settings mit sehr kompetenten und übernatürlich begabten Charakteren, man kann es sicher superheldig nennen. Da macht Wizards denke ich auch keinen Hehl draus, sondern ist durchaus so gewollt und klar so präsentiert (und macht Spaß). Da muss man nur das Artwork anschauen. Die 5e soll kein Sword & Sorcery - OSR - System sein.
Aber so wie es in diesem Thema zum Teil dargestellt wird, könnte man meinen, es wäre Scion oder Exalted. Und das ist es in 99,99% der Gruppen sicher nicht. Und der Power creep ist deutlich (!) geringer als in 3.5/Pathfinder.
« Letzte Änderung: 1.01.2022 | 13:07 von aikar »
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6794 am: 1.01.2022 | 13:21 »
Ja, muss auch sagen, der Tenor dieser Diskussion verwundert mich schon ziemlich, gerade was das vermeintliche Powerlevel von 5E-Charakteren angeht. Ich seh das ziemlich genau exakt andersrum. 5E-SCs finde ich geradezu frustrierend schwachbrüstig und anämisch. Einmal pro Short Rest dies, zweimal pro Long Rest das, und es gibt so gut wie nichts was nicht eine Kompanie erststufiger Bogenschützen genausogut wegknipsen könnte -- das ist für mich alles so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich aus meiner Kinderzeit als "Superheld" abgespeichert habe.
Aber gut, vielleicht haben sich da ja die Paradigmen auch gewandelt; ich habe mich für Superhelden-Franchises seit den 90ern nicht mehr interessiert, ganz ehrlich keine Ahnung was da heutzutage so die Maßstäbe setzt.

Ich habe mich ja schon zu 3E-Zeiten immer dagegen verwahrt, D&D-Helden als "Superhelden" zu bezeichnen, weil einfach die Prämissen völlig andere sind. D&D-Helden fangen schwachbrüstig an, leveln, werden immer stärker und bekommen immer neue Fähigkeiten, looten und kaufen sich immer neue Spielzeuge, und müssen immer darauf achten dass die Kasse stimmt; sie tragen keine Kostüme mit Franchise-Logo sondern die beste Rüstung die zuletzt gedropt ist, und sie haben auch keine Geheimidentitäten. Außerdem sind die Powerz von D&D-Helden nicht einzigartig, sondern nach Klassen sortiert und da mag es zigtausend Schurken, tausende Magier und hunderte Paladine in der bespielbaren Welt geben, und nicht jeweils genau einen.
Und nur rein präventiv: Als wir mal zu 3E-Zeiten eine derartige Diskussion hatten, wurden dem so schwache Konter entgegengehalten wie dass es aber _hier_ diesen einen Superhelden gibt der an einer Stelle einmal ein Ausrüstungsteil dazubekommt und _da_ ist einer der keine Geheimidentität hat... diese verzweifelte Suche nach Ausnahmen widerlegt aber nicht die obigen Argumente, sondern bestätigt sie.

Aber immerhin kommt in der 3E wenigstens das Powerniveau ab mittleren Stufen etwa an das heran, was ich vom Prädikat "Super" erwarten würde. Wenn auch nach wie vor mit begrenzten Ressourcen, aber immerhin so großzügig begrenzt dass es nicht so ins Gewicht fällt. 5E hingegen... not so much.
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Offline Rhylthar

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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6795 am: 1.01.2022 | 13:28 »
Zitat
Ist dann aber halt doch ein Spezialfall (Hochstufige Gruppe von Powergamern, die das System auf der Suche nach Optimierungen zerpflücken) und nicht der Standard, der die Edition definiert.
Ich denke, den gibt es in der 5E nicht. Einfach, weil es zu viele Variablen gibt, die die Gruppen unterscheidet.

Wenn man einen Standard festlegen wollte, müsste man evtl. bei sowas wie den Regeln für AL gucken, was also erlaubt ist und was nicht. Aber man muss halt nicht mal tief bohren, um Sachen zu finden. Ob das Feats sind, die eben die SC sehr gegenüber Gegner bevorteilen, bestimmte Zauber (Illusionen z. B.), die Kämpfe trivial machen können, etc. Die "normale" Welt hat dem selten etwas entgegen zu setzen, ab einem gewissen Punkt entscheidet dann auch noch die reine Action Economy.

Dass es kein 3.5 ist und auch von außen zu Beginn die SC nicht wie in anderen Spielen erscheinen lässt (in denen sie Superhelden sein sollen), ist natürlich vollkommen richtig.
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« Antwort #6796 am: 1.01.2022 | 13:35 »
Ich denke, den gibt es in der 5E nicht. Einfach, weil es zu viele Variablen gibt, die die Gruppen unterscheidet.
Das sehe ich anders. Da wird es sicher Umfragen geben, aber ich denke der bei weitem größte Teil der 5e-Gruppen spielt die Kaufkampagnen und bewegt sich dabei im Stufenbereich 1-13. Der Großteil der 5e-Spieler, die ich kenne und/oder im Netz wahrnehme sind keine Powergamer und Systemexperten, sondern liegen in der "goldenen Mitte" zwischen erzählerisch und taktisch (wo meiner Meinung nach auch die die große Stärke von D&D5 liegt und seine Popularität herkommt), viele sind das, was man gemeinhin "Gelegenheitssspieler" nennt und haben einfach Spaß am Erleben der Abenteuer.

Die Barbie- und Powergamer landen meiner Meinung nach eher bei Pathfinder, das ihnen da weitaus mehr Entfaltungsmöglichkeiten liefert. (Ich verstehe die Begriffe hier als wertfreie Spielstile, nicht als abwertende Label).
Wo ich mir absolut sicher bin ist, dass sie keinen wirklich großen Anteil der 5e-Spieler ausmachen (Aber möglicherweise in Foren und Discord-Servern überrepräsentiert sind, da mehr Interesse am System oft mit mehr Engagement auf diesen Kanälen verbunden ist).

Wenn es anders wäre, würde sich die Bewerbung seitens Wizards stärker auf diese Gruppen ausrichten. Ich glaube, die kennen ihre Zielgruppe ziemlich genau.
« Letzte Änderung: 1.01.2022 | 13:44 von aikar »
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6797 am: 1.01.2022 | 13:44 »
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6798 am: 1.01.2022 | 13:47 »
@Quaint: Ich habe nie gesagt, dass es nicht möglich ist. Klar können Gruppen die entsprechend aufgebaut und taktisch abgestimmt sind, in besonderen Situationen so etwas erreichen.
Ich finde es nur als falsch, das als den Standard-Spielstil der 5e hinzustellen. Der Großteil der Gruppen spielt einfach nicht auf diesem Niveau und mit dieser Ausrichtung und auch die Situation ist sehr spezifisch.
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Re: D&D5 Smalltalk
« Antwort #6799 am: 1.01.2022 | 13:47 »

Die Aussage wundert mich jetzt doch. Im Vergleich zu welcher Edition werden diese Aussagen getroffen? OD&D? AD&D2?, ja da mag das stimmen. Aber im Vergleich zu 3(.5) ist der Machtlevel (und vor allem Zuwachs) bei der 5e doch eher gestutzt als verstärkt worden.

Eigentlich in Bezug auf fast alle D&D Editionen, die 3.5 mal rausgenommen. Diese ist halt selbst bereits auch ein Ausreißer, was das Powerniveau angeht.

Es gibt auch gegenüber der 3.5 Änderungen welche 5e Charaktere "verbessern" aber da ist es eher eine gemischte Betrachtung, manches macht Charaktere stärker, anderes schwächer.

Trotzdem ist 3.5 natürlich die Spitze des D&D Powerniveaus.

Man kann in Bezug auf das Verhältnis der Charaktere zur Umgebung eigentlich ganz gut sagen, das AD&D, OD&D, 4e und 2nd Edition ein anderes Verhältnis abbilden als dies 3.5 und 5e tun - unter fahrlässiger Ignoranz des Fakts natürlich, das dies nur sehr grobe Einteilungen sind.

Aber die obige Aussage war ja auf konkrete Regeländerungen bezogen und darum in erster Linie auf diese gemünzt. Schaut man sich die Änderungen der 5e gegenüber dem Vorgänger im Detail an so geht es halt in diese Richtung. Charaktere sterben nicht mehr so leicht, heilen sich einfacher, Magie ist freier verfügbar, Rituale sind kostenlos, viel mehr Charakterklassen greifen auf Zauber zu, Regeln um magielos zu spielen oder alternative Herangehensweisen zu nutzen wurden gestrichen, Gegner abgeschwächt...

Die Liste geht ziemlich lang so weiter und dies ist natürlich kein Zufall sondern war eine bewusste Designentscheidung die anschließend in Interviews erläutert wurde.

Ob "superheldiger" dafür der richtige Begriff ist weiß ich auch nicht, und "Casual Helden verhauen Monster" ist auch eher ein Satz als ein Begriff.

Aber an der grundsätzlichen Richtung der Regeländerungen ändert das wenig.