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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: tartex am 10.02.2018 | 09:40

Titel: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 09:40
Ich bin ja ein Fan des guten alten Taschenlampenfallenlassens und stehe damit hier allein auf weiter Flur.

Letztens habe ich eine Spielerin für folgende Aktion ausgesprochen gelobt, und ihr noch Possibilies gegeben.

Die SCs - normale Menschen  des Jahres 2018 - stehen einem Saurier entgegen. Sie verfügen über genau eine Schußwaffe. Der Wissenschaftler der Gruppe feuert, aber verfehlt. Als nächstes ist die Übersetzerin an der Reihe, die sich allerdings eben in einen Steinzeitmenschen verwandelt, und von moderner Technik keinerlei Ahnung mehr hat.

Die Spielerin sagt "Ich nehme die Pistole des Professors, um ebenfalls zu schießen." Ich sage ihr: "Du hast leider vergessen, wie man eine einsetzt. Das Konzept eines Abzugs ist für dich nicht mehr nachvollziehbar."

Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."

Ich freute mich. Es war für mich die schönste Aktion des ganzen Abends, der magische Moment, an den ich mich noch lange erinnern werde.

Aber wie hätten die Taneloris reagiert? Hätten sie die Runde erzürnt verlassen? Hätten sie am Ende des Abends eine Diskussion verlangt? Nachdem ich in Bezug auf TLFL eine ganz andere Wahrnehmung habe, wie der Rest der Forums, würde ich gerne wissen, wie ihr das einschätzt.

Ich freue mich auch über andere TLFL-Anekdoten hier im Thread!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 09:51
Ich bin ja ein Fan des guten alten Taschenlampenfallenlassens und stehe damit hier allein auf weiter Flur.

Tust du nicht. Ich mag Taschenlampenfallenlassen. Also nicht als Spielstil, bei dem man bewusst die Gruppe torpediert, indem man z.B. überlebenswichtige Informationen zurückhält, "weil mein Charakter eben so ist". Aber als Spielstil, bei dem man auch selbst Schwierigkeiten für die Gruppe schafft.

Geht natürlich nur, wenn der Stil der Gruppe und des Spielleiters das zulässt. Wenn alle Herausforderungen so angelegt sind, dass man sie ohnehin nur mit knapper Not überlebt (wenn überhaupt), dann macht der Stil wenig Sinn. Aber wenn der Spielleiter darauf eingeht, dann bereichert das für mich durchaus das Spiel und kann manchmal auch langweilige Deadlocks auflösen.

Beispiel: Wir wussten, dass wir einen Verräter an Bord hatten. Aber es kam nie so richtig Bewegung in die ganze Geschichte, weil sich keiner was getraut hat. Also ist mein Gnom (Nachteil "naiv") direkt zu dem NSC hinmarschiert, den ich als Spieler für den Hauptverdächtigen hielt, und hat ihm freudestrahlend erzählt, was wir schon so alles rausgefunden haben. Wenn der Spielleiter hart drauf ist, dann dreht er der Gruppe dann den tödlichen Strick draus. Wenn er aber eine farbige Geschichte haben will, dann lässt er den NSC jetzt so agieren, dass wieder Bewegung in die Handlung kommt. Was unserer dann auch getan hat - nicht ohne mir vorher einen Splitterpunkt dafür rüberzuschieben. :d

Übrigens bin ich mir auch gar nicht so sicher, dass wir beide mit der Haltung wirklich allein sind. Nicht umsonst gibt es jede Menge Rollenspiele, in denen man Gummipunkte kriegt, wenn man sich freiwillige einen Nachteil einhandelt. Und die werden hier meines Wissens gerade hier auf Tanelorn auch eifrig gespielt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 09:57
Ist für mich keine TFL Aktion, sondern ein (scheinbar begründeter) Eingriff des SL in die Spielerfreiheit.
Sie hat die Aktion (Schaden machen)versucht im Rahmen der Fiktion umzudeuten.

Was mich als Spieler ab dem Zeitpunkt interessieren würde: Wieso vergisst mein Charakter solche Dinge??
Und darauf würde ich eine zeitnahe Antwort ( in der selben Session) erwarten.
Wenn sich das nur als "fand ich ne coole Idee in den Moment " herausstellt, fände ich das doof.
Falls es Plot ist: Alles ok, nix zu beanstanden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rowlf am 10.02.2018 | 10:03
Wahrscheinlich hängt das immer davon ab, ob die Aktion des "TLFL" den Gruppenspaß voran bringt oder eben zerstört. Und das ist extrem situationsabhängig.

Ich mag auch alle Aktionen der Spieler, die die Geschichte interessant verkomplizieren. Wenn die restliche Gruppe aber eigentlich liebend gerne in die nächste Szene gehen würde und der "TLFL" einfach weiter Spotlight raubt, indem er seine Figur durch unsinnige (subjektiv) Aktionen in den Vordergrund drängt, kann das schon sehr nerven. Schlimmer wird es noch, wenn dadurch bereits erledigte Schwierigkeiten wieder auftreten oder gar ein TPK erfolgt.

"Ich befreie jetzt mal den mühsam gefangenen Oberschurken, weil mein Charakter so gerne mit Knoten und Seilen spielt..."

Die oben geschilderten Fälle fände ich jetzt ohne weitere Situationsbeschreibung relativ harmlos - solange es interessant weiter geht. Würde der Saurier aus dem Eingangsbeitrag nun aber die Gruppe ohne weitere Chance einfach auslöschen, wäre ich wohl eher sauer.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 10:13
Halt ich noch im Rahmen des Vertretbaren plus zusätzlichem Settingeinfluss. Im Detail käme das auf die Grundkonstellation an. Hier scheinen das ja schon von vorne herein "Zivilisten" zu sein, anders als z.B. wenn sich eine "Expertengruppe" zum Dungeonsäubern aufmacht und vielleicht den einen Zivilisten aus Spielerkulanz mitschleppt.

TLF wäre gewesen, wenn der FBI-Agent das als erster an der Pistole  rein "aus Nervosität" schon so abgezogen hätte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Scimi am 10.02.2018 | 10:20
Es kommt halt darauf an, was das für eine Runde ist. Bei knallhartem taktischem Dungeoncrawling fände ich so eine Aktion daneben. Da ist die Erwartung, dass jeder Charakter so optimal wie möglich handelt, damit das Team das Ziel erreichen kann.

Bei den meisten meiner Runden erwarte ich aber mehr oder weniger, dass Spieler Entscheidungen treffen, die für den Charakter plausibel sind. Da sind Herausforderungen und Konflikte normalerweise der Sinn des Spiels und wenn sich nur die SL Unannehmlichkeiten aus den Fingern saugt, wirkt das ziemlich einseitig. Die Vereinbarung muss da halt sein, dass solche Aktionen einen auf dem Weg durch den Plot nicht behindern, sondern im Gegenteil zusätzliche Spielinhalte "freischalten", mit denen man Spaß haben kann.

"Taschenlampenfallenlasser" sind für mich vor allem Leute, die mit der Darstellung von Inkompetenz Spotlight hamstern, andere Spieler sabotieren und generell den Ablauf der Geschichte stören. Was genau darunter fällt, hängt von der Art der Runde ab. Aber eine SL-Anweisung ausspielen kann für mich per Definitionem nicht dazu gehören — im Prinzip handelt man in dem Fall ja so, weil einem ein anderer Mensch am Spieltisch gerade sehr eindeutig signalisiert hat, dass so eine Komplikation an der Stelle passend und erwünscht ist…
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: General Kong am 10.02.2018 | 10:26
Ich bin ja ein Fan des guten alten Taschenlampenfallenlassens und stehe damit hier allein auf weiter Flur.

Letztens habe ich eine Spielerin für folgende Aktion ausgesprochen gelobt, und ihr noch Possibilies gegeben.

Die SCs - normale Menschen  des Jahres 2018 - stehen einem Saurier entgegen. Sie verfügen über genau eine Schußwaffe. Der Wissenschaftler der Gruppe feuert, aber verfehlt. Als nächstes ist die Übersetzerin an der Reihe, die sich allerdings eben in einen Steinzeitmenschen verwandelt, und von moderner Technik keinerlei Ahnung mehr hat.

Die Spielerin sagt "Ich nehme die Pistole des Professors, um ebenfalls zu schießen." Ich sage ihr: "Du hast leider vergessen, wie man eine einsetzt. Das Konzept eines Abzugs ist für dich nicht mehr nachvollziehbar."

Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."

Ich freute mich. Es war für mich die schönste Aktion des ganzen Abends, der magische Moment, an den ich mich noch lange erinnern werde.

Aber wie hätten die Taneloris reagiert? Hätten sie die Runde erzürnt verlassen? Hätten sie am Ende des Abends eine Diskussion verlangt? Nachdem ich in Bezug auf TLFL eine ganz andere Wahrnehmung habe, wie der Rest der Forums, würde ich gerne wissen, wie ihr das einschätzt.

Ich freue mich auch über andere TLFL-Anekdoten hier im Thread!

Schöne Aktion, für die ich die Spielerin als Mitspieler erwürgt hätte! Aber eben, WEIL es stimmig war UND mir in diesem Moment nicht gepasst hätte.

Es ist m.M.n. aber kein "Taschenlampenfallenlassen", sondern eben gutes Rollenspiel:
Hier ist die Glock und Dr. Sarah Eiqu, die aber inzwischen eher auf "Uga aus Höhle 7" reagiert, wirf das Ding nach dem bösen Echsentier. Alles andere wäre verwunderlich.

Taschenlampenfallenlassen wäre es für mich, wenn die Spielerin aus Gründen des "Nun spiele ich meinen Charakter mal besonders unheldig und mache das Abenteuer mal für alle unmöglich, aber - HACH! - schaut, was für ein Rollenspieler ich bin" - konkret:
Dr Sarah Eiqu ist eigentlich angelegt als Inkarnation von Lara Croft, von Verwandlung in eine Steinzeitelse kann auch keine Rede sein und der Saurier droht die Gruppe zu zerlegen. Eiqu ist am Drücker, sie hat (laut Personalausweis) den Schießsatnd als Wohnsitz gemeldet und nun hängt das Wohl und Weh aller von ihrem Schuss ab. Ein Rettungswurf gegen Panik o.ä. vor großen Saueriern muss nicht gemacht werden (oder wurde bestanden). Sie hat freies Schussfeld.
Und nun hat die Spelerin die Idee:
a) die Waffe zu werfen
b) das Magazin absichtlich "panisch" leer zu schießen
c) die Waffe in eien Felsspalt fallen zu lassen
d) ohnmächtig zu wedren
e) mit der Waffe fluchtartig wegzulaufen.

DAS ist Taschenlampenfallenlassen und unfair gegenüber allen anderen am Tisch, den es dämmt den Spielspaß und führt im schlimmsten falle dazu, dass alle oder viele SC ohne Not draufgehen.

Dein Beispiel ist einfach sehr gutes Rolelnspiel!  :d

Ich hatte bei Solomon Kane eine ähnliche Sizuation: Die Sc erkundeten in Transsylvanien ein Höhle, in der sie einen magische Gegenstand namens "Die Frau in Ketten", eine Art Statue vermuteten. Die Beibringungen der Statue sollte ihnen wertvolle Hinweise zukommen lassen, wie sie an für die Kmapgane wichtieg Artefakte kommen, die auf der ganzen Welt (tatsächlich!) versteckt sind.
Das Artefakt war allerdings die römische Sybille von eben jenen Büchern, die von ALexander dem Großen in der Höhle angekettet worden war. Sie war eine Vampirin ob eines Fluches des Gottes Appolon (lange Geschichte). Jedenfalls bot sie ihnen gegen etwas Blut und die Freiheit an, ihnen die Verstecke ALLER Artefakte zu weissagen.
Ich als SL hatte schon ales vorbereitet - Weissagungen mit Handouts inklusive. Nun sind die Wanderer in Solomon Kane aber losgezogen, um das Böse (was die Vampirin sicherlich ist) zu bekämpfen. Ein Dilemma: Bekämpfen wir das anwesende, relative kleine Böse, oder nutzen wir es, umd ie Welt vor dem WIRKLICH GROßEN BÖSEN, zu dessen Bekämfung man die Artefakte benötigt, zu stellen.
Während der französische Adelige an einem Kompromiss arbeitete (die Vampirin bekommt von ihm Blut, wird aber nicht freigelassen), ging der eher einfach gestrickte spanische Soldat wie zufällig zur angeketten vampirin - und pürierte mit einem magischen Streitkolben ihren Schädel! Nierd mit dem Bösen!
Ich als SL konnte mir die Beschleunigung der Kampagne in die Haare schmieren, die anderen schauten auch wie Auto, denn diese Spur war WEG! Wei in UNRETTBAR WEG.

Aber tolles Rollenspiel.

Es gab übrigens ein Rückrunde. Die anderen fanden dann doch noch ein Spur nach Mittelamerika (da wollte der Spanier eh schon lange suchen), man übernahm aber erst einen Auftrag, der die Wanderer nach Indien führte. Der Spieler des Spaniers war bei dem Rechercheabenteuer nicht dabei.
Mit sardonischen Lächeln wurde ihm und seinem SC erst in den Weiten des Iraks erklärt, dass man da so eine Spur nach Mexiko gehabt hätte, aber man wolle erst das Artefakt in Asien suchen ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 10:28
@
tartex

Das war doch konsequent logisch gespielt! ;D
Großes Kino - Ich wäre vermutlich lachend vom Stuhl gefallen.
Solange der Spieler die Gruppe nicht (staendig absichtlich boykottiert ) würde ich auch nicht von "negativen Taschenlampenfallenlassern" sprechen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: oliof am 10.02.2018 | 10:29
Nicht jede charaktergerechte Aktion ist gleich TLFL. Das Gegenteil, nämlich immer das genau Richtige zu tun, egal wie der Charakter so drauf ist, ist ja auch irgendwie langweilig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 10:38
TLF wäre gewesen, wenn der FBI-Agent das als erster an der Pistole  rein "aus Nervosität" schon so abgezogen hätte.

Okay, dann ist die "Pistolenwerferin" anscheinend wieder eine eigene Kategorie...  :)

System war übrigens TORG Eternity (Living Land). Deshalb die Verwandlung.

Und ja, die Gruppe hat ohne zuviele Probleme überlebt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.02.2018 | 10:42
Klingt für mich verdächtig nach Torg, wo solche Sachen dank der diversen unterschiedlichen Realitätsparadigmen und deren eventueller Auswirkungen auf "Besucher" mMn einfach dazugehören. Mit anderen Worten, das ist da für mich einfach nur perfektes Genre-Rollenspiel. ;)

Zum Taschenlampenfallenlassen gehört aus meiner Sicht schon etwas mehr -- sagen wir, das recht offensichtlich bewußte Anstellen von gefährlichem Blödsinn ohne Not und aus bestenfalls fadenscheinigen Gründen (die meisten von uns werden wissen, wovon ich rede). Das kann ich in dem konkreten Originalfall aber beim besten Willen nicht erkennen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 10:50
Schöne Aktion.  :d

Ein wirkliches Problem sehe ich in solchen Aktionen auch nur, wenn sie den Spielspaß der Runde (oder Teilen davon) ruinieren. Das hängt aber ganz massiv vom Spielstil der Gruppe ab.

In einer Gruppe in welcher der Spielleiter den Charakteren Herausforderungen bietet, die taktisches Vorgehen aller Charaktere erfordern um sie zu meisten, und Abweichungen vom taktischen Ideal mit einem total party kill honoriert wäre das Verhalten der Spielerin halt nicht so passend.

In einer Gruppe in der der Spielleiter eine spannende manchmal lustige Geschichte erzählen möchte, in der die Charaktere auch mal mit sowas und einem blauen Auge davon kommen ist es eine super Aktion.  :d

Also ist es mal wieder eher eine Stilfrage ob TLFL* überhaupt ein Thema ist. Wenn der Spielleiter entweder nicht mit harten Bandagen kämpft, oder sie mal weglässt um des Spaßes Willen, ist an TLFL* nichts auszusetzen. Wenn da wer die Rollenspielinquisition auf den Plan ruft, dann deshalb weil er oder sie so nicht spielen möchte. Und das ist dann ja auch okay.

Das Gegenteil, nämlich immer das genau Richtige zu tun, egal wie der Charakter so drauf ist, ist ja auch irgendwie langweilig.

+1
Ehrlich gesagt hat das dann auch oft mit Rollenspiel (im Sinne von Ausspielen einer Rolle) nur noch wenig zu tun, und ist eher ein Strategiespiel.
Ich mag Charaktere mit Fehlern und Gruppen in denen man sie spielen kann ohne das gleich alle sterben.

*TLFL verwende ich hier im breitesten möglichen Sinne. Ich denke nämlich, dass es da sehr schwierig ist zu definieren was TLFL eigentlich ist, wo es anfängt und wo es letztendlich vielleicht ins absichtliche Stören des Spiels übergeht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 11:19
@tartex: Auch ich sehe hier nicht den Tatbestand einer Taschenfallenlasserei gegeben. SL-Hinweis, konsequentes Spiel, eher lockere Runde.

Beispiel: Wir wussten, dass wir einen Verräter an Bord hatten. Aber es kam nie so richtig Bewegung in die ganze Geschichte, weil sich keiner was getraut hat. Also ist mein Gnom (Nachteil "naiv") direkt zu dem NSC hinmarschiert, den ich als Spieler für den Hauptverdächtigen hielt, und hat ihm freudestrahlend erzählt, was wir schon so alles rausgefunden haben.

Ein interessantes Beispiel. Im allgemeinen ist es schon recht TLFL-mäßig, dem Hauptverdächtigen das Agieren der Gruppe aufzudecken. In diesem Fall geschah es jedoch, um Bewegung in eine festgefahrene Situation zu bringen - eine wichtige und bedeutsame Aktion. Das ist das Gegenteil von Taschenfallenlasserei.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 11:27
In Ermangelung einer einheitlichen weitestgehend akzeptierten Definition davon, was jetzt Taschenlampenfallenlasserei ist, scheint das jeder hier nach Bauchgefühl zu definieren. Finde ich nicht falsch. Birgt nur das Risiko katastrophal aneinander vorbei zu reden.

Ich kenne für jede der hier vorgebrachten Beispiele Gruppe in denen man dafür als Taschenlampenfallenlasser gesteinigt wirst. Und andere Gruppen in denen man für genau sowas als toller Rollenspieler gelobt wirt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 11:36
Ich hasse Taschenlampenfallenlasser wie die Pest.

Meine Anegdote: auf einem Gameday haben wir D&D 4 gespielt und in meiner Gruppen befand sich eine junge Dame jener Gattung. Als wir den Dungeon entlang-crawlten sprach die SL: "Plötzlich springt völlig überraschend ein Goblin vor euch auf den Weg." Die junge Dame lief vorne und hatte die einzige Lampe der Gruppe, mein Paladin war direkt hinter ihr. Sie daruf:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie erlischt." Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet. Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.

Im Nachhinein finde ich folgendes: wenn man ein Taschenlampenfallenlasser ist sollte man die Gruppe im Vorneherein darüber informieren. Mein altes liebes Beispiel von den Ballspielen will mir hier in den Sinn kommen: sie wollte Golf spielen, der Rest der Gruppe Baseball. Die gemeinsame Basis "Ballspiele" hat nicht ausgereicht. Sie suchte den Reiz des Rollenspiels, das Charakterspiel, den Reiz der Situation. Wir suchten Loot und Abenteuer, taktische Kämpfe und ein geplantes Vorgehen. Aber ihr Gesicht war dennoch unbezahlbar.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 11:39
Ein interessantes Beispiel. Im allgemeinen ist es schon recht TLFL-mäßig, dem Hauptverdächtigen das Agieren der Gruppe aufzudecken. In diesem Fall geschah es jedoch, um Bewegung in eine festgefahrene Situation zu bringen - eine wichtige und bedeutsame Aktion. Das ist das Gegenteil von Taschenfallenlasserei.

Wie viele oben schon gesagt haben, hängt die Bewertung einzig und allein am Spielstil der Runde bzw. des Spielleiters. Ich selbst sehe mich da durchaus in der unentschlossenen Mitte: Ich mag einerseits schon Herausforderungen (d.h. keine reinen Wir-albern-den-ganzen-Abend-nur-rum-Runden), andererseits finde ich es schön, wenn die Spieler ab und an auch Schwächen ihrer Figuren ausspielen, auch wenn das jetzt gerade taktisch nicht so optimal ist. Gerade in Systemen, in denen Schwächen auch auf dem Charakterbogen stehen, gehört das mMn dazu. Die Sorte Spielleiter, die ich mir wünsche, reagiert darauf, indem er sich sagt: "Okay, die haben sich schon selbst einen Knüppel in die Beine geworfen, da muss ich einen Knüppel weniger dazuwerfen als geplant." Wichtig ist hier denke ich, dass man sich einig ist.

Halbwegs empathische Spieler merken aber für gewöhnlich ohnehin, ob sie gerade in einer Gruppe sind, in der jeder Fehler (egal ob absichtlich oder unabsichtlich) tödliche Konsequenzen haben kann, oder wie groß der Spielraum für TLFL* (um Chiungallas Definition zu verwenden) ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 11:41
In Ermangelung einer einheitlichen weitestgehend akzeptierten Definition davon, was jetzt Taschenlampenfallenlasserei ist, scheint das jeder hier nach Bauchgefühl zu definieren. Finde ich nicht falsch. Birgt nur das Risiko katastrophal aneinander vorbei zu reden.

Ich kenne für jede der hier vorgebrachten Beispiele Gruppe in denen man dafür als Taschenlampenfallenlasser gesteinigt wirst. Und andere Gruppen in denen man für genau sowas als toller Rollenspieler gelobt wirt.
Genau. Allerdings ist das ja alles längst seziert:
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/ (https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 11:47
Meine Anegdote: auf einem Gameday haben wir D&D 4 gespielt und in meiner Gruppen befand sich eine junge Dame jener Gattung. Als wir den Dungeon entlang-crawlten sprach die SL: "Plötzlich springt völlig überraschend ein Goblin vor euch auf den Weg." Die junge Dame lief vorne und hatte die einzige Lampe der Gruppe, mein Paladin war direkt hinter ihr. Sie daruf:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie erlischt." Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet. Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.

Glaubst Du wirklich, dass Deine Art zu spielen die einzig wahre ist, und Leute die einen anderen (ebenfalls weit verbreiteten) Spielstil haben Dich vorher vorwarnen müssen, dass sie im Rollenspiel eine Rolle spielen wollen? WTF?

Ist okay wenn Du ihren Spielstil nicht magst. Aber Deine Aktion war ganz offensichtlichs grief play und hatte mal so gar nichts von Nächstenliebe, sondern war einfach nur bullying. Das Du dann auch noch voller Stolz erzählst wie schockiert Dein Opfer war und wie viel Beifall und Gelächter Du für die Aktion von den unreflektierten Dumpfnasen in der Runde bekommen hast macht Dich nicht unbedingt sympathischer. Bist Du nicht Lehrer, und solltest es eigentlich besser wissen?

Das ist doch völlig im Stile von "Dann habe ich den Nerd den eh keiner mag verprügelt, und alle haben gelacht und fanden mich voll toll."

Ich bin gerade ein bisschen schockiert und sehr entsetzt.  :puke:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 11:52
andererseits finde ich es schön, wenn die Spieler ab und an auch Schwächen ihrer Figuren ausspielen, auch wenn das jetzt gerade taktisch nicht so optimal ist. Gerade in Systemen, in denen Schwächen auch auf dem Charakterbogen stehen, gehört das mMn dazu.

Ein wichtiger Punkt. Durch Erschaffen eines Charakters mit Schwächen erhöht der Spieler seine eigene Herausforderung, gerade in anspruchsvollen, tödlichen Runden.
Beispiel: Baut ein Spieler einen RICHTIGEN Paladin (d.h. rechtschaffen-gut statt Tugendnazi, ehrenhaft, mit christlichen Tugenden wie DEMUT und der Bereitschaft zu VERGEBEN), muss er diese Schwächen ausspielen, sonst wird er von seinen Göttern / dem SL mit Entzug seiner Paladinfähigkeiten bestraft.
Hier steckt die taktische Schwäche als Design-Element in der Charakterklasse.
Analog kann man einem Charakter natürlich beliebige Persönlichkeitsschwächen zuschreiben.
Geschieht dies in erster Linie, um die sportliche Herausforderung für sich selbst zu erhöhen, ist das in Ordnung, auch wenn natürlich die Gruppe die Konsequenzen mittragen muss. Im Gegenzug profitiert ja die Gruppe gleichzeitig von den Stärken des Charakters.
TLFL bedeutet (in einer anspruchsvollen Runde), einen gruppeninkompatiblen Charakter zu erschaffen oder gruppeninkompatibel zu spielen und aktiv Sabotage zu betreiben. Hier profitiert die Gruppe NICHT von den theoretischen Stärken des Charakters, da der Spieler ihren Einsatz seinen Mitspielern vorenthält.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 11:52
Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet. Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.
(...) Aber ihr Gesicht war dennoch unbezahlbar.

Auf mehreren Ebenen: Autsch.
Unabhängig davon, ob ich jetzt TLFL (seh ich mich nicht) oder nicht, aber auf eine Gruppe  mit SO einer Sozialisierung hätte ich auch auch kein Bock.
Dann lieber TLFL.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 11:54
Wie viele oben schon gesagt haben, hängt die Bewertung einzig und allein am Spielstil der Runde bzw. des Spielleiters. Ich selbst sehe mich da durchaus in der unentschlossenen Mitte: Ich mag einerseits schon Herausforderungen (d.h. keine reinen Wir-albern-den-ganzen-Abend-nur-rum-Runden), andererseits finde ich es schön, wenn die Spieler ab und an auch Schwächen ihrer Figuren ausspielen, auch wenn das jetzt gerade taktisch nicht so optimal ist. Gerade in Systemen, in denen Schwächen auch auf dem Charakterbogen stehen, gehört das mMn dazu. Die Sorte Spielleiter, die ich mir wünsche, reagiert darauf, indem er sich sagt: "Okay, die haben sich schon selbst einen Knüppel in die Beine geworfen, da muss ich einen Knüppel weniger dazuwerfen als geplant." Wichtig ist hier denke ich, dass man sich einig ist.

Halbwegs empathische Spieler merken aber für gewöhnlich ohnehin, ob sie gerade in einer Gruppe sind, in der jeder Fehler (egal ob absichtlich oder unabsichtlich) tödliche Konsequenzen haben kann, oder wie groß der Spielraum für TLFL* (um Chiungallas Definition zu verwenden) ist.

Damit definierst du aber bereits die Aufgaben des Spielleiters schon anders, als ich meine Rolle zum Beispiel betrachte: ich versuche stets eine in sich realistische Welt zu simmulieren, die auch dann lebt, wenn die Spieler nicht da sind. In solch einer Welt werden Leute jeden Vorteil nutzen, den sie können, der ihrem Denken und Intellekt entspricht. Beim Saurier ist das zwar zunächst bums, aber die Gruppe hat gerade ihren einzigen Vorteil gegen das Vieh verloren, zumal sie sich gerade in Ugha-Ughas verwandeln. Erwartet hätte ich von der Spielerin, dass sie sich die Waffe anguckt, als nutzlos bewertet und über die Schulter wirft, damit ein weiteres Gruppenmitglied sie dann sinnvoll nutzen kann. Mein Saurier hätte vermutlich die halbe Gruppe gefressen bis der Rest abgehauen wäre - im Rahmen der Spielwelt eben realistisch.
Du hingegen siehst den SL eher als eine Art ... Drehbuchautor? ... dessen Ziel es nicht ist eine realistische Welt darzustellen, sondern für die Gruppe von Spielern ein maximal dramatisches Spiel zu erzeugen? So klingt es zumindest zunächst für mich. In solch einer runde werden dann solche Aktionen ja eventuell sogar noch belohnt, aber das ist für mich schon mehr Theater als Rollenspiel. Geschmackssache halt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Der Nârr am 10.02.2018 | 11:56
Die Spielerin sagt "Ich nehme die Pistole des Professors, um ebenfalls zu schießen." Ich sage ihr: "Du hast leider vergessen, wie man eine einsetzt. Das Konzept eines Abzugs ist für dich nicht mehr nachvollziehbar."

Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."
Wurde zu irgendeinem Punkt der Professor gefragt, wie er reagiert, wenn die Übersetzerin ihm die Pistole entreißen will bzw. hatte er die Möglichkeit eines Veto?


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.02.2018 | 11:57
Hm, ich finde die Aktion Pistole werfen bestenfalls Slapstick. Kommt aber auch auf das Spiel und die Stimmung sowie die tatsächliche Gefahr an. Jedenfalls erscheint mir die Aktion nicht sonderlich plausibel. Gerade hatte ja jemand regulär geschossen und offensichtlich nicht geworfen. Das in dem Zusammenhang damit, einen Dino mit etwas kleinem und nicht spitzem zu bewerfen, sollte selbst einem Steinzeitmensch zu denken geben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 10.02.2018 | 12:00
Nicht jede charaktergerechte Aktion ist gleich TLFL. Das Gegenteil, nämlich immer das genau Richtige zu tun, egal wie der Charakter so drauf ist, ist ja auch irgendwie langweilig.
+1. Ein "Taschenlampenfallenlasser" ist aus meiner Sicht jemand, der die Gruppe um der Sabotage Willen sabotiert -- einfach aus Spaß daran, seine Mitspieler auflaufen zu lassen.

Wer "nur" seine Rolle konsequent ausspielt und dabei naheliegende Chancen verstreichen lässt oder sogar neue Probleme schafft, ist allein dafür noch kein Taschenlampenfallenlasser.

Wer aber den Interpretationsspielraum seiner Rolle bis zum Anschlag ausdehnt, nur um die Gruppe sabotieren zu können (und das auch noch nach mehreren klärenden OT-Gesprächen weiter durchzieht), ist niemand, mit dem ich spielen möchte. (Siehe mein Beispiel neulich im Grrr-Thread.)

@tartex: In der von dir oben beschriebenen Szene war das eindeutig nicht der Fall. Zum einen gab es einen klaren SL-Hint, dass "mit dem Gewehr schießen" für den Char gerade keine Option war; in diesem Fall gehe ich davon aus, dass es der SL nicht auf einen TPK anlegt, sondern nur auf etwas dramaturgische Lenkung. Zum anderen gehe ich davon aus, dass es außer dem einzigen verfügbaren Gewehr noch andere Wege für die Gruppe gab, um zu überleben. In diesem Fall hätte ich vielleicht in dem konkreten Moment die Stirn auf den Tisch gehämmert, aber nach dem (voraussichtlichen) glimpflichen Davonkommen hätte die Spielerin von mir ein klares :d bekommen.

EDIT: Auch ohne glimpfliches Davonkommen hätte die Spielerin von mir keinen Vorwurf gehört. Eventuell der SL, aber das hängt von den genauen Umständen ab.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 12:00
Ist halt die Frage: An wen richten sich die Erwartungen in einer Situation "richtig" oder "angemessen" zu reagieren  -an den Spieler selbst oder an seine Figur?
Vom Spieler wird man erwarten, dass er seine Figur möglichst so handeln lässt, dass sie der Gruppe nicht in den Rücken fällt.(Auch wenn es bedeutet sie inkonsequent zu spielen)
Von der Figur des Spielers wird man erwarten ,dass sie aus ihrer Sicht konsequent handelt. (Auch wenn es bedeutet, dass der Spieler der Gruppe damit in den Rücken fällt )

Problem ist- Spieler und Figur lassen sich nicht trennen. Die Figur wird durch den Spieler verkörpert, der letztlich trotzdem alle Entscheidungen für sie trifft.
Und deshalb die Chance hat abzuwägen, wann er inkonsequent aber zugunsten der Gruppe spielt oder konsequent zu Ungunsten der Gruppe.

Wie lustig das Zweite empfunden wird, hängt sicher auch ein wenig von dem "sportlichen Humor" der Gruppe ab.
Und davon ob konsequentes Ausspielen einer Figur honoriert  wird.
Ist der Schwerpunkt näher an "gutem Charakterspiel" näher an "Zusammen das Abenteuer schaffen" oder eine Mischung aus Beidem?
Das muss man als Spieler halt wissen bzw. noch herausfinden.

Edit. "Absichtlicher Gruppen Boykott " ist mMn. wenn der Spieler die Figur vorsätzlich (und wiederholt )dafür benutzt um gegen die Gruppe zu spielen und/oder ihren Erfolg zu verhindern .(Obwohl die Figur noch andere, logische Möglichkeiten hätte )
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 12:03
Damit definierst du aber bereits die Aufgaben des Spielleiters schon anders, als ich meine Rolle zum Beispiel betrachte: ich versuche stets eine in sich realistische Welt zu simmulieren, die auch dann lebt, wenn die Spieler nicht da sind. [...]
Du hingegen siehst den SL eher als eine Art ... Drehbuchautor? ... dessen Ziel es nicht ist eine realistische Welt darzustellen, sondern für die Gruppe von Spielern ein maximal dramatisches Spiel zu erzeugen? So klingt es zumindest zunächst für mich.

Kurioserweise gar nicht so sehr. Ich stehe auch sehr auf die halbwegs realistische Spielwelt (insoweit es mir denn gelingt, mir eine Spielwelt mit lebenden Göttern, allgegenwärtiger Magie, jahrtausendealten Kreaturen etc. "realistisch" vorzustellen) und versuche auch, sie so darzustellen. Gerade die reale Welt zeigt aber, dass ALLE Beteiligten ständig auch Fehler machen. Nicht nur die SC.

Bei KSK-Einsätzen geht ständig alles mögliche schief, Polizisten und Soldaten erschießen die eigenen Leute, hochintelligente Leute machen unfassbare Fehler, absolut niemand überblickt halbwegs komplexe Situationen, und Katzen sperren sich selbst in Küchenschränke. Die reale Welt ist deutlich näher an der Olsen-Bande als an Ocean's Eleven. Nur meine SC und meine NSC, die machen immer alles richtig? Also bei mir hat Realismus da durchaus Spielraum für Fehler. Klar darf man das nicht übertreiben, um keinen Slapstick zu kriegen, aber mit so einer Art "quid-pro-quo"-Regel (wie sie ja die Schwächen-Regel der meisten Systeme ist) können Fehler auf beiden Seiten auf einem durchaus realistischen Maß gespielt werden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 12:05
ich versuche stets eine in sich realistische Welt zu simmulieren

Stets rational und strategisch klug handelnde Charaktere sind so ziemlich das unrealistischste im Rollenspiel. Und das auch in Systemen mit Magie und Drachen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 12:10
Hm, ich finde die Aktion Pistole werfen bestenfalls Slapstick. ... Jedenfalls erscheint mir die Aktion nicht sonderlich plausibel.

Dabei sollte man aber bedenken, dass sie spontan am Spieltisch erfolgte. Wenn man sie jetzt im Nachhinein durchdenkt, dann kommt man sehr leicht zu anderen/besseren Ergebnissen. Als spontane Reaktion in der Situation auf die Ansage vom Spielleiter ist die aber völlig okay.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.02.2018 | 12:15
Ein wichtiger Aspekt am TLFL ist die rein narrative Entscheidung ohne Anbindung an die Mechaniken des Systems. Ein Ergebnis wird erzählerisch vorweg genommen ohne Würfel, Spielwerte, Gegenaktionen etc. zu berücksichtigen. Es ist schlicht die Entscheidung eines Spielers "mein Charakter baut jetzt Mist und daran kann keiner etwas ändern." Das ist für mich TLFL, sobald der "Mist" die Gruppe in ernsthafte Schwierigkeiten bringt. Es ist m. E. eine Gratwanderung, wann der Rest der Gruppe (einschließlich SL) damit unfair entmachtet wird...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 12:38
Ein wichtiger Aspekt am TLFL ist die rein narrative Entscheidung ohne Anbindung an die Mechaniken des Systems. Ein Ergebnis wird erzählerisch vorweg genommen ohne Würfel, Spielwerte, Gegenaktionen etc. zu berücksichtigen. Es ist schlicht die Entscheidung eines Spielers "mein Charakter baut jetzt Mist und daran kann keiner etwas ändern."
Du meinst ohne, dass andere SC eingreifen können?
Das ist ja sogar häufig der Fall, auch rein spieltechnisch. Jemand lässt etwas fallen(zum Beispiel eine Taschenlampe) jmd wirft etwas (z.B. eine Pistole) etc.
Steht niemand direkt daneben, der hier dank wahnsinns Reaktion noch etwas fangen kann, dann macht die Figur das einfach.
Auch wenn etwas vor Schreck geschieht, ist es sogar realistisch, dass das passiert ohne, dass jmd eingreifen kann.

Bei anderen Situationen die länger brauchen um zu passieren, ist eine Deeskaltion ja meist auch regeltechnisch noch möglich.
Wenn ein Spieler hier also bewusst boykottieren will, dann macht er dass in der Regel so, dass die anderen SC nicht eingreifen können.
Z.B. weil sie zu weit weg sind oder weil sie von etwas nichts wissen.

Edit. Ich nehme an, fast jede Entscheidung ist erstmal rein narrativ.
Sie wird ja durch den Spieler getroffen.
Ist halt mMn. die Frage: Gibt/Braucht es zusätzlich Regeln um die Entscheidung durchzuführen.
Bzw. gibt/braucht es Regeln die das noch verhindern können.

Edit 2. Bei einigen Formen von "Erzählrollenspiel" mag das durchaus anders sein, das mag ich nicht beurteilen.
Aber in klassischen Systemen oder solchen die auf "Welt Simutalion" wertlegen, ist meist auch regeltechnisch noch ein Eingreifen möglich, wenn es in der Situation nachvollziehbar ist..
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 12:39
Glaubst Du wirklich, dass Deine Art zu spielen die einzig wahre ist, und Leute die einen anderen (ebenfalls weit verbreiteten) Spielstil haben Dich vorher vorwarnen müssen, dass sie im Rollenspiel eine Rolle spielen wollen? WTF?

Ist okay wenn Du ihren Spielstil nicht magst. Aber Deine Aktion war ganz offensichtlichs grief play und hatte mal so gar nichts von Nächstenliebe, sondern war einfach nur bullying. Das Du dann auch noch voller Stolz erzählst wie schockiert Dein Opfer war und wie viel Beifall und Gelächter Du für die Aktion von den unreflektierten Dumpfnasen in der Runde bekommen hast macht Dich nicht unbedingt sympathischer. Bist Du nicht Lehrer, und solltest es eigentlich besser wissen?

Das ist doch völlig im Stile von "Dann habe ich den Nerd den eh keiner mag verprügelt, und alle haben gelacht und fanden mich voll toll."

Ich bin gerade ein bisschen schockiert und sehr entsetzt.  :puke:

Wenn ich eine Runde 4E spiele habe ich eine gewisse Erwartungshaltung. Anders wäre es gewesen wenn ich mich zu einer Runde Dresden-Files an den Tisch gesetzt hätte oder zu einer Runde Star Trek. Das ist für mich normal. Und das Wort "Opfer" finde ich gerade mehr als seltsam: wenn es überhaupt Verwendung finden darf, so war doch die Restgruppe das Opfer der jungen Dame, in dem Moment, da sie den taktischen Vorteil der Lichtquelle ohne jeglichen Grund für die Gruppe aufs Spiel setzte musste sie bei 4E davon ausgehen, dass möglicherweiße Gruppenmitglieder sinnlos sterben. Sollte sie davon ausgehen, dass jetzt die SL ein unglaublich dramatuisches Rollenspiel daraus macht, so lebte sie sicherlich im falschen Film.
Und sowas sollte man dann eben vorher klären.

Und was soll jetzt das Gefasel von Nächstenliebe bitte? Was hat den meine Religion mit Rollenspiel zu tun? Ich bin nicht Jesus und ich werde auch niemals Jesus sein. Ich bin ein Mensch, ein Sünder und ich gebe mir redlich Mühe im wahren Leben meine Religion - so gut ich es eben vermag - zu leben. Das bedeutet nicht, dass ich mir von jedem Honk alles gefallen lassen muss und immer zurückzustecken habe, da hast du wohl einiges falsch verstanden. Könnte einiges erklären, aber das gehört nicht hier her.

Und was soll mein Beruf damit zu tun haben? Naja ... wenn man es so betrachtet, dann hat die Dame natürlich etwas gelernt, weshalb ich dann meinem Berufsethos doch wieder einen guten Dienst geleistet hätte. Aber im ernst: du bist Biologe, nicht. Bedeutet das nun, dass du im Rollenspiel jetzt immer besonders biologisch handeln must? Das du immer die Evolution propagieren solltest? Das macht doch überhaupt keinen Sinn, was hat den dein Hobby mit deinem Beruf zu tun?

Und warum unterstellst du den Leuten sie wären unreflektierte Dampnasen. Was - an und für sich - schon recht beleidigend rüberkommt. Die Gruppe war das Opfer einer selbsterklärten Ritterin-des-Lichts, die den armen verirrten Seelen, die da glaubten ein Dungeoncrawl wäre Rollenspiel, das wahre Drama des True-Role-Playing näherbrachte. Und die Dungeonhacker haben ihr eine (vermutlich verdiente) Abreibung verpasst. Ich verstehe dein Problem nicht - ich verstehe es wirklich nicht. Alle Menschen, mit denen ich zu spielen pflege lachen sich übrigens scheckig über diese Geschichte, was wohl bedeutet, dass (siehe auch Boba in einem anderen Thread) ich mittlerweile quasi nur noch mit Menschen spiele, die meine Werte teilen und meine generelle Lebenseinstellung innehaben. Und das ist ja auch gut so.

Ich bin gerade tatsächlich überrascht, wie du solch einen Post setzen kannst, aber na gut: die Welt ist bunt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: YY am 10.02.2018 | 12:52
Und sowas sollte man dann eben vorher klären.

Fällt dir da nichts auf?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 10.02.2018 | 12:57
Die Spielerin: "Na gut, dann nehme ich die Waffe und werfe sie auf den Saurier."

Yay, da hat wer ihren Steinzeitmenschen-Aspekt gereizt und bekommt jetzt einen Fatepunkt. Weiter geht's mit Laufen oder spitzen Stöcken, waghalsigen Aktionen, um die Kanone zu bekommen etc.

Der Trick am True Taschenlampenfallenlassen ist ja die Sabotage, das Annullieren anderer Spieleraktionen, das Erzeugen von Sackgassen.

Und wie schon gesagt machen Menschen unter Druck oft und gerne Unfug. Früher oder später könnten wir YY in diesen Thread locken, der uns dann darlegen kann, warum Militär und Sicherheitskräfte den gleichen Kram noch ein Mal und noch ein Mal und noch ein Mal immer wieder wiederholen.Wenn ich unter Druck für eine kompetente, informierte Entscheidung erst die Großhinrinde anschmeißen muss, steckt da wahrscheinlich recht prompt eine Kugel / ein Orkschwert / eine Hirnkontrollschnecke drin. Unüberlegte Panikreaktionen sind nämlich erstaunlich erfolgreich, wenn ich nicht das langsamste Tier der Herde bin. Und automatische Feuerwaffen gibt es halt noch nicht lange genug, um sich allzu sehr in der Evolution des Menschen niederzuschlagen.

@Archo:
Hey, du bist doch Lehrer, richtig? Dann kennst du doch sicher den Spruch: "Wenn alle lachen, ist's witzig. Wenn alle außer einem lachen, ist's Mobbing." ::)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 12:58
Stets rational und strategisch klug handelnde Charaktere sind so ziemlich das unrealistischste im Rollenspiel. Und das auch in Systemen mit Magie und Drachen.

Kommt immer sehr auf die Gesamtsituation an. Wie bereits bemerkt der TLFL schafft Situationen die der Gruppe potentiell schaden und zwar einzig und alleine um so genanntes "Drama" zu schaffen, also eine Form von Rollenspiele, die von ihm als "höher" oder "besser" angesehen wird. Ob das dem Rest der Gruppe Spaß/Freude bereitet ist egal, wenn überhaupt nur zweitrangig wichtig und im Zweifel kein Ausschlusskriterium für die Aktion. Da ich in hohem Maße ein Gruppenspieler bin kann und will ich solche Einzelaktionen ohne Mehrwert einfach nicht gut heißen. Ohnehin bin ich persönlich kein Fan von Aktionen ohnen Gruppenabsprache. Rollenspiel ist für mich in erster Linie ein Teamplay.

Hätte die junge Dame gesagt:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und renne weg." So wäre das zwar eine unnütze Situation gewesen, aber sie hätte die Gruppe dadurch - jenseits davon, dass ein wertvolles Gruppenmitglied bei der bevorstehenden herausvorderung fehlt - nicht sonderlich in gefahr gebracht.
Sie hat allerdings - Dramaqueen - vollendete Tatsachen mit negativer Konsequenz schaffen wollen, in dem sie erwähnte, dass die Lampe dabei erlischt. Und das macht den Unterschied aus, der bei den Trigger setzte, ihr ihr eigenes verhalten anhand einer ebenso sinnlosen und schädigenden Aktion zu spiegeln. Und ich denke damit hatte ich vollen Erfolg. Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren. Und dann hatte sie eben einmal eine Reaktion erhalten, mit der sie nicht gerechnet hat, die sich aber durchaus auf dem Niveau ihrer Spielart bewegte. Und das brachte Beifall und Gelächter. Letztlich also eine belehrende Situation.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 12:59
Fällt dir da nichts auf?

Nö.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 13:07
Sie hat allerdings - Dramaqueen - vollendete Tatsachen mit negativer Konsequenz schaffen wollen, in dem sie erwähnte, dass die Lampe dabei erlischt. Und das macht den Unterschied aus, der bei den Trigger setzte, ihr ihr eigenes verhalten anhand einer ebenso sinnlosen und schädigenden Aktion zu spiegeln. Und ich denke damit hatte ich vollen Erfolg. Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren.

Also eine TLFL der übelsten Sorte (https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/).  :q
Lasst uns hoffen, dass sie aus der harten Schule des Lebens etwas gelernt hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 10.02.2018 | 13:11
Du meinst ohne, dass andere SC eingreifen können?
Das ist ja sogar häufig der Fall, auch rein spieltechnisch. Jemand lässt etwas fallen(zum Beispiel eine Taschenlampe) jmd wirft etwas (z.B. eine Pistole) etc.
Steht niemand direkt daneben, der hier dank wahnsinns Reaktion noch etwas fangen kann, dann macht die Figur das einfach.
Auch wenn etwas vor Schreck geschieht, ist es sogar realistisch, dass das passiert ohne, dass jmd eingreifen kann.

Version 1:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie geht aus."

Version 2:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen."
SL: "Würfle mal mit 1W6, bei 1 und 2 geht die Lampe aus."

Version 3:
S1: Du (spricht S2 an, dessen Charakter neben dem Charakter von S1 steht) siehst, wie ich so erschrecke, dass die Lampe beginnt, meinem Griff zu entgleiten."
S2: "Ich nehm die Lampe aus deinen Händen und meine: <Ruhig Blut, es ist nur ein Goblin!>"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 10.02.2018 | 13:12
Letztlich also eine belehrende Situation.

Das glaubst du doch selbst nicht. Sollte die Spielerin so drauf sein, wie du sie beschreibt, hat sie doch genau die Bestätigung ihres Bildes von den Spielern "solcher" Runden bekommen. Da wird ihr Bild hinterher nicht wesentlich differenzierter ausfallen.

Der andere Ansatz: "Hey komm, das war jetzt Mist. Wir spielen so und so. Jetzt nimm die Lampe wieder in die Hand und mach was vernünftiges. Oder geh." So etwas hättet ihr natürlich auch vorher klären können. (Siehe Hinweis oben: "Merkst du was?") Geht aber auch in situ. Hab ich regelmäßig schon in Runden auf Vereinsebene gehabt und das kann man auch schaffen, ohne das eine Person unter Gelächter den Tisch verlässt. Und ihr SC steht dann halt immer als Fackelhalter in der Gegend rum. Halt der sprichwörtliche "Torchbearer".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 13:15
@
ghoul

In dem Beispiel aus dem Link, hätte der Spielleiter einfach nur dabei bleiben müssen, dass der Wurf des TLFL nicht gilt.
Er hat ja hier ohne Einverständnis des Spielleiters gewürfelt.
Um die Lampe trotzdem fallen zu lassen, hätte er das nur noch "grundlos" tun können.
Auch hier hätte der Spielleiter entscheiden können: Deine Figur hat keine Panik, sie will überleben. Und ohne Grund tut sie das nicht.
.....Es sei denn, sie will sich selbst und die Gruppe vorsetzlich töten.....Willst Du das?  ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 13:16
@Archo:

Also von vorn: Da kommt eine (scheinbar: unbedarfte) Spielerin an einen Tisch von sehr taktisch orintierten Rollenspielern, deren Fokus jegliche Ausnutzen taktischer Vorteile ist.
Sie dachte sich (möglicherweise): Oh cool, düsterer Dungeon, das kenn ich aus <setze beliebige kulturelle Bezugspunkte mit Fokus auf Atmo ein>.
Und spielt nach ihrer Art, die mit eurer Art kollidiert.
Da gibts jetzt mehrere Möglichkeiten:
a) Kurze Pause und Check der Erwartungshaltungen
b) Hinweis an die Spielerin ohne angesagte Pause
c) selbst taktisch Weiterspielen und hoffen, dass ihr der Unterschied auffällt
d) Lockerer Spruch
e) den Tod ihres SC im Rahmen einer Überschwunghandlung in Kauf nehmen und sich dann darüber echaufieren

Ihr habt mit (e) die pubertärsten, destruktivste Möglichkeit gewählt.

Wenn dir nicht aufgeht, warum "ausgelacht werden aufgrund einer für einen selbst völlig unverständlichen Aktion" nicht geil ist sondern sozial unterste Schublade.
Warum genau denkst du, sollte sie bei euch noch davon ausgehen, dass es sich lohnt zu fragen, was das sollte?

Bullying ist da schon der korrekte Begriff. Find ich verabscheuungswürdig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 13:23
Version 1:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie geht aus."

Version 2:
S1: "Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen."
SL: "Würfle mal mit 1W6, bei 1 und 2 geht die Lampe aus."

Version 3:
S1: Du (spricht S2 an, dessen Charakter neben dem Charakter von S1 steht) siehst, wie ich so erschrecke, dass die Lampe beginnt, meinem Griff zu entgleiten."
S2: "Ich nehm die Lampe aus deinen Händen und meine: <Ruhig Blut, es ist nur ein Goblin!>"

Mit "und die Lampe geht aus"  in Version 1- hätte bei uns die Spielerin schon ihr "Erzählrecht "überschritten.
Man kann entscheiden, was die Figur tut, aber der SL hat hier idR. noch ein Mitspracherecht (bei uns sogar eine Mitsprachepflicht), wie die Situation ausgeht.
Und das hat er aus meiner Sicht hier nicht wahrgenommen.

Version 2 und 3 dagegen wären (für unseren Spielstil) OK.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: carthoz am 10.02.2018 | 13:23
Im Nachhinein, während einer Pause, haben mir andere Teilnehmer des Gamedays berichtet, dass die junge Dame solche Aktionen schon häufiger geracht hatte, weshalb sie bei manchen SLs bereits auch ein lebenslanges Mitspielverbot hatte. Aber ihr Drang die anderen Spieler zu einem - aus ihrer Sicht - höherwertigen und besseren Rollenspiel zu erziehen führte sie letztlich wohl immer wieder an die Spieltische, die für ihre Art zu spielen denkbar ungeeignet waren. Und dann hatte sie eben einmal eine Reaktion erhalten, mit der sie nicht gerechnet hat, die sich aber durchaus auf dem Niveau ihrer Spielart bewegte. Und das brachte Beifall und Gelächter. Letztlich also eine belehrende Situation.
Klingt für mich absolut nach "Buhu, die böse Story-Spielerin macht unsere schönen encounter-basierten Spiele kaputt! Der müssen wir eine Lehre erteilen, was Wahres Rollenspiel(TM) ist!".
Und: Lebenslanges Mitspielverbot?!  :gaga: Sind wir denn hier im Kindergarten?!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: carthoz am 10.02.2018 | 13:32
Mit "und die Lampe geht aus"  in Version 1- hätte bei uns die Spielerin schon ihr Erzählrecht  überschritten.
Man kan entscheiden, was die Figur tut, aber der SL hat hier idR. noch ein Mitspracherecht, wie die Situation ausgeht.
Und das hat er aus meiner Sicht hier nicht wahrgenommen.
Das mag für machen Systeme gelten, für andere eben nicht. Ich kenne auch genug Spielleiter, die bei D&D-Derivaten gern den Spielern überlassen, die negativen Konsequenzen ihres verpatzten Wurfs selbst zu definieren. Und zwar, um das Scheitern spannender zu machen – und weil die Spieler damit selbst am ehesten zeigen, ob sie sich selbst weiter in die Scheiße reiten wollen oder lieber "auf sicher" gehen.
Und vielleicht mag es auch nicht den Regeln entsprechen, aber vermutlich hätte es in den Runden, in denen ich üblicherweise mitspiele, bei Systemen, die mit irgendeiner Art von Gummipunkten funktionieren, für den Pistolenwurf einen solchen für die Spielerin gegeben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 13:35
@First Orko:

Deine Interpretation der Geschichte zielt darauf ab mich im speziellen und die gesammte Gruppe im allgemeinen in ein schlechtes Licht zu rücken. Das sei dir gegönnt, ist jedoch - welch Wunder - nur eine von vielen Möglichkeiten der Deutung. Stellt sich die Frage: warum tust du das?

a) du bist ein Social Justice Warrior, der sich hier ob seines vermeintlich tollen, sozialengagierten Verhaltens hin feiern lassen möchte
b) du bist ein TLFL und möchtest eine Bresche für eine Gesinnungsgenossion schlagen
c) dir ist langeweilig und du willst einfach nur sehen, wie ich mich aus deinem aufgebauten Strohmann herauswinde
d) du willst einfach nur provozieren, bist also letztlich nur ein Troll
e) eine andere als die von dir geschriebene Version will dir einfach nicht in den Kopf gehen, da du slebst bereits negative Erfahrungen gemacht hast

...

Versethst du worauf ich hinaus möchte? Ich zumindest finde dein Verhalten wird von dir selbst mit deinem letzten Wort am treffensten beschrieben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 13:35
Hm, ich finde die Aktion Pistole werfen bestenfalls Slapstick. Kommt aber auch auf das Spiel und die Stimmung sowie die tatsächliche Gefahr an. Jedenfalls erscheint mir die Aktion nicht sonderlich plausibel. Gerade hatte ja jemand regulär geschossen und offensichtlich nicht geworfen. Das in dem Zusammenhang damit, einen Dino mit etwas kleinem und nicht spitzem zu bewerfen, sollte selbst einem Steinzeitmensch zu denken geben.

Klar, die Situation entstand daraus, dass der Spielerin noch nicht klar war, dass sie wohl keine Schußwaffen mehr verwenden konnnte. (Das Tech-Axiom im Living Land ist nur 6.) Erst als sie die schon in der Hand hatte, hatte ich Gelegenheit das zu erklären. Hätte man evtl. auch zurückspulen können.

Irgendwie war es aber auch plausibel, weil der Charakter vor wenigen Minuten ja noch ein Mensch aus der Gegenwart war, und die Erinnerungen aus seinem früheren Leben wie ein Traum, aus dem man eben erwacht ist, vorhanden waren. Aber wie ein Abzug funktioniert, würde sie wohl nicht mehr wissen, auch wenn das Prinzip "Zielen und es knallt" noch nachvollziehbar ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 13:38
Also, ich find Archos Reaktion in dem Fall sehr nachvollziehbar, um nicht zu sagen, gut. Man darf diesen TLFLs halt einfach ihre Allüren nicht einfach so durchgehen lassen. Lernen durch Schmerz!
Denn da bin ich ganz bei ihm: nicht Archo hat die Dame, sondern die Dame hat die ganze Gruppe gegrieft. Nicht unbedingt durch das Fallenlassen an sich, aber durch das Schaffen von Fakten "die Lampe geht kaputt". Da darf man zurückschlagen.
(Wobei ich das etwas seltsam finde: 4E und keiner hat einen Lichtzauber?)

Und eigentlich sollte bereits durch die bloße Ansage des Systems (Wizards' Tactical Fantasy) klar sein, wohin die Reise geht -- aber sicherlich hätte es nicht geschadet, vor Spielbeginn nochmal zu betonen, dass das ein zünftiger Dungeoncrawl werden soll und kein Kurs in methodischer Schauspielkunst. Aber vielleicht gab es ja diese Ansage sogar, und sie hat sich darüber hinweggesetzt? Würde mich auch nicht wundern.

Viele der anderen bisher genannten Beispiele finde ich jetzt nicht unbedingt TLFL.
Saurier: hier hat der SL der Spielerin doch nicht viel andere Wahl gelassen mit seiner Vorgabe. Ich als Spieler in der Situation hätte es vielleicht ein bißchen anders gehandhabt: "Frustriert über diesen nutzlosen Klumpen Eisen werfe ich ihn achtlos über die Schulter und sehe mich nach einer ordentlichen Keule oder einem Speer um." -- mit dem Hintergedanken, dass der nächste Spieler die Wumme einfacher aufsammeln kann.

Bei der Sache mit dem Vampir bin ich etwas zwiegespalten. Klar, der SL weiß dass das Spanier mit seiner Aktion den Kampagnenfortschritt extrem behindert hat. Aber vielleicht hat der Spieler ja vielmehr vermutet, dass eine freigelassene uralte Vampirin sich noch zu einer viel größeren Komplikation auswachsen wird, und man nicht noch eine Baustelle braucht. Kurz: vielleicht hat er nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, und sah es als notwendig an "ehe jemand anders hier etwas unglaublich Dummes anstellt".
(Kann natürlich auch sein, dass das in der Spielsituation schon gar nicht mehr diskutiert wurde, aber aus den gegebenen Informationen ist es schwer zu entscheiden, ob das nun ein Dick Move oder schlicht eine Fehleinschätzung der Lage war.)

Auch als jemand, dessen Toleranz gegenüber TLFL sehr schwach ausgeprägt ist, ist mir klar, dass eine nicht 100% wohlüberlegte Aktion nicht gleich automatisch übelstes TLFLen ist. Ich denke, der Unterschied liegt hier wirklich im "Fakten schaffen" um die Gruppe in Schwierigkeiten zu stürzen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Oberkampf am 10.02.2018 | 13:43
Meiner Meinung nach haben die beiden Beispiele nicht viel miteinander zu tun.

Beispiel des TE (Dinosaurierangriff) kommt aus TORG, einem Rollenspiel, bei dem etwas Humor, Selbstironie, und überdrehtes, genretypisches Spielen zum Markenzeichen gehört. Um das alles durchzustehen sind TORG-Charaktere ziemlich unverwüstlich (obwohl TORG Eternity vielleicht nicht mehr ganz so extrem ist), und es gibt extra Gummipunkte für genretypisches Spiel. Ja, man kann TORG auch Grimdark spielen, aber es ist kein primär taktisches Rollenspiel. (Übrigens hätte ich den Wurf des Gewehres vielleicht als Trick oder Taunt gewertet und nicht als Angriff, um einen Kompromiss vorzuschlagen....)

Das andere Beispiel stammt aus D&D4, und da verbinde ich, wie bei allen D&D-Runden eine andere Herangehensweise mit dem Rollenspiel. Natürlich gibt's da auch überdrehte und irrwitzige, (genretypische?) Aktionen, aber in erster Linie geht es darum, die Herausforderungen des Abenteuers zu suchen und gegen enorme Risiken zu bewältigen. Da ist Teamarbeit gefragt. Wer dann das Team absichtlich sabotiert, fängt mit dem Bullying an, finde ich. Vielleicht hätte es geholfen, solche Erwartungen an die konkrete Spielrunde vorher abzuklären, aber allein der Name D&D sollte nach meinem Eindruck schon einen Hinweis dafür geben, dass jeder Mitspieler einen professionellen Abenteurer spielt, und keinen überforderten Luschi, der sofort zusammenbricht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 13:43
Klingt für mich absolut nach "Buhu, die böse Story-Spielerin macht unsere schönen encounter-basierten Spiele kaputt! Der müssen wir eine Lehre erteilen, was Wahres Rollenspiel(TM) ist!".
Und: Lebenslanges Mitspielverbot?!  :gaga: Sind wir denn hier im Kindergarten?!

Nö - für mich war das eine spontane Aktion als Reaktion auf eine vermutlich geplante Aktion. Ist ja nicht so, als hätte ich allzu viel Zeit zum nachdenken und reagieren gahabt. Die Spielerin selbst hat vermutlich - aber das ist eben nur eine aus dem Nachhinein interpretierte Vermutung - diese Aktion mehr oder weniger geplant. Letzlich war es also eine gezielte Sabotage des Spielspaßes der anderen zu Gunsten einer von ihr als "die Richtige" interpretierten Spielweiße, also ein Versuch der Bekehrung.
Wie sich im Nachhinein darstellte war dies auch nicht ihr erster Auftritt dieser Art und ich gehe mal ganz arg davon aus, dass die betroffenen Personen schon zu anderen Situationen mit ihr gesprochen haben, bevor sie sie für immer von ihren Spieltischen verbannt haben.
Ich persönlich hätte als GM anders reagiert, notfalls mit der Holzhammer-Methode "Du bist ein Rogue der 3. Stufe - ein Goblin erschrickt dich nicht, zumindest nicht in dem Maße, dass du die einzige Lichtquelle der Gruppe fallen lassen würdest. und selbst wenn du dies tätest entscheide letztlich ICH und alleine ICH ob das Licht erlischt, oder nicht."
Aber ich war ja "nur" Spieler und habe dann eben nur spontan reagiert. Und ja: das war eine für mich typische spontane Reaktion, die sicher auch damit zusammenhängt, dass ich schon einige Erfahrungen mit selbsternannten Hütern-des-Lichts habe.

Kindergarten ist aus meiner Sicht übrigens die Aktion der Spielerin, nicht die Reaktion der Spielergemeinde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 13:45
@Archoangel:
Ehrliche Antwort: Mir geht nicht in den Kopf, wie man es als Erfolg feiern kann, wenn jemand den Spieltisch verlässt nachdem man in ausgelacht hat.
Das kapiere ich echt nicht, sorry.

Hat irgendwer von den Leuten bei Gamedays "die Dame" mal in ner ruhigen Minute zur Seite genommen und ihr versucht zu erklären, weswegen ihr Verhalten auf wenig Verständnis stößt?
So wie sich das liest lief da viel mit Hörensagen hinter ihrem Rücken und eben Bullying ab.
Und ich sehe ABSOLUT NICHTS in der Story, die das rechtfertigt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 13:45
Ich finde ja voll krass, wie das mit dem Lichtquelle fallenlassen immer wieder passiert. Wir (Set, ich) hatten den Begriff ja ursprünglich spaßeshalber eingeführt, um einen Einzelvorfall zu beschreiben.
Und siehe da - immer wieder berichten neue Quellen von anderen Vorfällen mit anderen Taschenlampenfallenlassern!
Warum hat diese Unsitte so System? Wo kommt diese Idee her, die Lichtquelle der Gruppe für gutes Rollenspiel (TM) zu Bruch gehen zu lassen? Gibt es einen Ursprung, vielleicht ein Abenteuer eines großen deutschen Rollenspielsystems, in dem so etwas geskriptet ist?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 13:46
Zitat
Das mag für machen Systeme gelten, für andere eben nicht.
Deshalb schrieb ich ja auch "bei uns".
 
Zitat
Ich kenne auch genug Spielleiter, die bei D&D-Derivaten gern den Spielern überlassen, die negativen Konsequenzen ihres verpatzten Wurfs selbst zu definieren. Und zwar, um das Scheitern spannender zu machen – und weil die Spieler damit selbst am ehesten zeigen, ob sie sich selbst weiter in die Scheiße reiten wollen oder lieber "auf sicher" gehen.
Ich weiß, aber es ermöglicht halt auch, dass Spieler dieses extra Erzählrecht  bewusst ausnutzen.
Jetzt muß mal ganz blöd fragen: Ist es unspannender zu würfeln, ob eine Lampe ausgeht?
Finde ich jetzt nicht. Ich finde es sogar spannender, denn das Scheitern ist als Option gegeben, kann aber noch durch Glück abgewendet werden.
Die Würfel entscheiden.
Zitat
Und vielleicht mag es auch nicht den Regeln entsprechen, aber vermutlich hätte es in den Runden, in denen ich üblicherweise mitspiele, bei Systemen, die mit irgendeiner Art von Gummipunkten funktionieren, für den Pistolenwurf einen solchen für die Spielerin gegeben.
Durchaus möglich.
Ich denke, es ist auch stark Systemabhängig, bzw. Gruppenabhängig wie die Erzählrechte verteilt sind.
Nichtsdestotrotz hat ein SL hier der Gruppe gegenüber eine gewisse Verantwortung. Notfalls macht man einen Cut-
Bespricht mit dem Spieler die möglichen Konsequenzen seiner Entscheidung und holt den Rest der Gruppe ins Boot.
Wenn die (Haus)Regeln einen Boykott des Abenteuers durch die Entscheidung eines einzelnen Spieler möglich machen, dann ist das evtl. die einzige Möglichkeit für den SL, das Abenteuer für den Rest der Gruppe zu retten.
Anderenfalls wird es halt zu einer einmaligen Erfahrung, die sich nicht wiederholen wird.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 13:53
Orko:
Archo beschreibt doch in seinem letzten Posting ausführlich, dass das nicht das erste Mal war und dass die Spielerin bereits früher mit diesem Verhalten angeeckt ist und schon aus Runden entfernt wurde. Auch wenn er selber das erst hinterher erfahren hat. Das zeigt doch, dass sie es zumindest mit sanften Mitteln einfach nicht lernt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 14:09
Ich empfinde das trotzdem eher als ein Problem des Spielleiters.

Ich würde bei der Panik-Reaktion in einem Standard-ARS-Rollenspiel als SL sagen: "Würfel mal auf Mut/Spirit, ob du wirklich so erschreckst, dass du die Lampe fallen lässt."

Und darüber, ob die Lampe ausgeht, hat sie in entsprechenden Spielen ja ohnehin keine Entscheidungshochheit.

Das ist Spielleiter versagen, nicht Spielerversagen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: YY am 10.02.2018 | 14:15
Man darf diesen TLFLs halt einfach ihre Allüren nicht einfach so durchgehen lassen. Lernen durch Schmerz!
...
Da darf man zurückschlagen.

Man darf korrigierend eingreifen.
Mit Kategorien wie "zurückschlagen" oder "ich hab doch nur..." kommt man aber i.d.R. nicht weiter - von der pauschalen Empfehlung, OOC-Probleme nicht IT zu lösen, ganz abgesehen.
In so einer Konstellation zieht auch der Hinweis, nur ein kleiner Spieler zu sein, grad mal kein bisschen. Notbremsen und ansprechen darf jeder.


Der Anteil jener, die mental fies lachend und sich die Hände reibend da sitzen und darauf warten, der Runde die Sitzung zunichte zu machen, dürfte relativ klein sein.
So weit darf man sich schon an "in dubio pro reo" halten, dass die meisten höchstwahrscheinlich nur anders geprägt sind, andere Vorstellungen haben und eben nicht allein durch die Nennung des Systems gerafft haben, was Sache ist - das ist meiner Erfahrung nach auch bei Weitem keine Selbstverständlichkeit.

Wenn das immer wieder von den gleichen Personen kommt, heißt das im Zweifelsfall erst einmal, dass ihnen nie jemand strukturiert auseinandergesetzt hat, wo überhaupt der Konflikt entsteht.
So hat man (anscheinend wieder einmal) nur erreicht, dass man auseinandergeht und jeder den anderen für ein blödes Arschloch hält.
Dabei sind hier in kürzester Zeit schon Varianten genannt worden, die nicht nur für beide Seiten (!) deutlich weniger negativ emotional belastet sind, sondern obendrauf den praktischen Vorteil haben, dass die Fiktion nicht in der Form geprägt wird, wie man es ja gerade mehrheitlich nicht will.

Das finde ich in solchen Situationen dann überhaupt nicht nachvollziehbar:
Wenn man schon der Meinung ist, der TLFL hätte das absichtlich gemacht (und sich als i-Tüpfelchen dann auch noch direkt im Anschluss verpisst), warum lässt man das so stehen?

Kurz:
Mit IT-"Lösungen" unter allgemeinem "Sic semper TLFL!" ist keinem geholfen.

Warum hat diese Unsitte so System?

Mediale Prägung. Schau dir einen x-beliebigen Horrorfilm an.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: carthoz am 10.02.2018 | 14:17
Orko:
Archo beschreibt doch in seinem letzten Posting ausführlich, dass das nicht das erste Mal war und dass die Spielerin bereits früher mit diesem Verhalten angeeckt ist und schon aus Runden entfernt wurde. Auch wenn er selber das erst hinterher erfahren hat. Das zeigt doch, dass sie es zumindest mit sanften Mitteln einfach nicht lernt.
Ich finde irgendwie witzig (auf die nichtlustige Art), dass in einer Nische mit haufenweise sozial eingeschränkten Leuten das Verhalten anderer sozial eingeschränkter Leute als dermaßen störend empfunden wird. Ich schmeiß ja auch nicht Leute aus meiner Runde, die meinen, mir den fünfseitigen Charakterhintergrund ihres Halbling-Diebes ("aber der ist echt ganz anders!") zu erzählen. Oder die ständig Spotlight durch (scheinbar) regelkonformes Handeln auf sich ziehen ("ich spiele Decker echt nur wegen der Einbindung ins Setting. Aber wehe, du machst in dem Abenteuer keinen Matrix-Run!"). Oder die partout die Regeln des Spiels nicht können, dass sie seit Jahren spielen. Lege ich das alles als bewusste Sabotage aus? Nein, erstaunlicherweise nicht. Aber vielleicht, ganz vielleicht wäre ein Gespräch mit der Person in allen Fällen sinniger als das Ingame-Abstrafen. Oder das Schmeißen aus der Spielrunde, weil "so jemand ja nur bewusst nerven kann".

EDIT: Ansonsten, was YY sagt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 14:17
Und sowas sollte man dann eben vorher klären.

Es hat aber wohl niemand vorher dran gedacht, dass es da etwas zu klären geben könnte. Das ist nicht nur ihr Fehler, sondern der aller Beteiligten.

Und das Wort "Opfer" finde ich gerade mehr als seltsam: ...

Das glaube ich Dir. Das ist aber Teil des Problems. Du glaubst, dass es gerechtfertigt ist die Gefühle einer Mitspielerin zu verletzten, sie herablassend und scheiße zu behandeln, und sie aus der Gruppe zu ekeln.  Nur weil sie andere, genau so legitime, Vorstellungen davon hat wie man spielen sollte. Und am Ende bist Du sogar noch Stolz drauf und erklärst Dich und die ganze Gruppe zum Opfer.

Wie Du Dich verhalten hast geht gar nicht. Das wäre nicht einmal dann okay, wenn ihr vorher lang und breit über Taschenlampenfallenlasser diskutiert hättet. Es gibt da einfach keine Verhältnismäßigkeit der Mittel. Das was Du gemacht hast ist mit nichts was wie vorher tat zu entschuldigen. Das ist genau das Verhalten, dass wir mit gutem Grund in unserer Gesellschaft heute nicht mehr dulden.

Aber das müssen wir nicht ausdiskutieren. Wenn Du es jetzt immer noch nicht schaffst mal einen Schritt zurück zu machen, und die Situation vernünftig zu reflektieren und Dir vorzustellen was Du der jungen Dame da angetan hast (und was weit über eine missglückte Spielsitzung hinaus geht), dann kommen wir da eh auf keinen grünen Zweig bei.

Hier ist eine ganz innovative Idee:
Wenn das nächste Mal sowas passiert, dann sprecht doch vielleicht mal darüber was da gerade passiert, und warum Du das kacke findest. Dann nimmt sie im Einverständnis der ganzen Gruppe die Aktion zurück und alle sind glücklich.

Das bedeutet nicht, dass ich mir von jedem Honk alles gefallen lassen muss und immer zurückzustecken habe, da hast du wohl einiges falsch verstanden.

Erstens ist die Bibel da sehr eindeutig. Aber die Religion gehört hier ja nicht her.

Zweitens, und das gehört hierher, war das ein Missverständnis. Sie ist ziemlich sicher von einer anderen Art Rollenspiel ausgegangen. Fehler passieren. Dann spricht man drüber und das Problem lässt sich binnen Sekunden friedlich lösen. Das was Du damals getan hast, und hier gerade als Rechtfertigung vorschieben möchtest, ist einen "honest mistake" so zu behandeln als wäre es mutwillige Absicht (Vorsatz) gewesen um Deinen Spielenachmittag zu ruinieren. Und das ist nicht fair. Diese Rechtfertigung Deines Verhaltens funktioniert nicht. Und am Ende des Tages hast Du daher keine Rechtfertigung für Dein Verhalten. Du warst einfach nur ein Bully.

Und was soll mein Beruf damit zu tun haben?

Als Lehrer im 21. Jahrhundert sollte man schon mal was von Mobbing gehört haben, und wenigstens so reflektiert sein, dass einem hinterher auf Hinweis auffällt, wenn man jemanden aus einer Gruppe gemobbt hat. Und dann sollte man wenigstens genug Anstand besitzen damit nicht zu prahlen.

Und warum unterstellst du den Leuten sie wären unreflektierte Dampnasen. Was - an und für sich - schon recht beleidigend rüberkommt.

So war es auch gemeint. Bei Deinem Handeln tatenlos daneben zu sitzen ist schon verwerflich genug. Darüber zu lachen geht gar nicht.

Wir leben im 21. Jahrhundert. Nicht im Mittelalter. Leuten die einen Fehler begehen dafür eine Abreibung zu verpassen ist nicht okay.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 14:19
In einer Küche passieren auch Unfälle- gar nicht so selten sogar.

Wenn aber wer spontan "beschließt", dass er jetzt zufällig "aus Versehen" dem Mitkoch die Bratensoße über die Beine gießt ... .

Für Versagen gibt es üblicherweise Mechaniken, welche so etwas regeln.
Wo Rollenspiel im Fokus steht, spielt der Spieler die Rolle des Charakters und der macht entsprechend abseits der Mechaniken dann Fehler, wenn er es so beschließt. Da bewußt noch Extrafehler zu produzieren ist ein Fall wie im Küchenbeispiel oben und ein Paradebeispiel für "spiel nicht mit AL"

Im Grenzfall haben wir dann noch das "mein Charakter ist so". Das ist in der Theorie im Weitesten innerhalb der Mechanik bzw. der Rolle. Aber auch hier bleibt die Frage, wieso wurde der Charakter denn dann so gebaut.
Das kann ein Fehler des SL sein aka "baut einfach mal Charaktere" und dann soll plötzlich der Paladin einen fiesen politischen Anschlag mit ausüben "sonst ist das Abenteuer kaputt", das kann eine enstprechende unvorhergesehene Entwicklung sein " es stellt sich heraus ein Anschlag auf eine sonst sozial unangreifbare Schlüsselperson könnte die Probleme der Gruppe auch gut erledigen" oder der Charakter ist schon mit gutem Willen und einem zugedrückten Auge mitgenommen worden oder wiel der Spieler eine heimliche "Bombe" eingebaut hat und schießt jetzt überraschend bzw. diesen Goodwill ausnutzend quer.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 10.02.2018 | 14:27
I-wie beweist der Thread die alte Weisheit, dass 9 von 10 Leuten mit Mobbing kein Problem haben...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 14:33
Orko:
Archo beschreibt doch in seinem letzten Posting ausführlich, dass das nicht das erste Mal war und dass die Spielerin bereits früher mit diesem Verhalten angeeckt ist und schon aus Runden entfernt wurde. Auch wenn er selber das erst hinterher erfahren hat. Das zeigt doch, dass sie es zumindest mit sanften Mitteln einfach nicht lernt.

Tatsächlich schreibt er das nicht. Das ist eine sehr freie Interpretation. Archoangel hat sich nämlich tatsächlich die Mühe gemacht seine Vermutungen korrekterweise auch als solche zu kennzeichnen, und bei Dir sind es plötzlich Tatsachen.

Das was Archoangel über sie geschrieben hat, wenn man die Gerüchte glaubt, aber nicht seine wüsten Spekulationen, kann man auf sehr vielfältige Art und Weise interpretieren. Und davon ist die Version in der sie vorsätzlich anderen Spielern den Spaß ruinieren möchte in meinen Augen eine eher unwahrscheinliche.

Aber wie dem auch sei ist "jemanden eine Abreibung verpassen" nie eine sinnvolle Art ein Problem zu lösen. Gewalt ist keine Lösung. Und das gilt auch für seelische Gewalt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 14:34
I-wie beweist der Thread die alte Weisheit, dass 9 von 10 Leuten mit Mobbing kein Problem haben...

Für sie ist es halt kein Mobbing. Bei denen heißt es noch wie früher "jemanden eine Abreibung verpassen". Und sie erkennen nicht, dass das haargenau das selbe ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: alexandro am 10.02.2018 | 14:35
@tartex:

Der OP ist für mich kein TLFL - die Spielerin hat innerhalb der (durch den SL und die Spielwelt gesetzten) Möglichkeiten versucht maximal effektiv zu agieren.

TLFL wäre für mich, wenn die Übersetzerin gesagt hätte "Uga, Wissenschaft-Frau setzt pösen Knallzauber ein! Ich Wissenschaft-Frau zu Boden schlagen und Zauberknallding in Erdloch [Gulli] werfen!". Das wäre in dem Fall TLFL für mich, weil die Spielerin der Übersetzerin in diesem Fall:
a) absichtlich dümmer spielt, als es von ihr erwartet wird (nichtmal mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann und dadurch die Situation unnötig verkompliziert), und
b) zugunsten des eigenen Spotlights die Aktionen der anderen Spielteilnehmer sabotiert

Im letzteren Fall wäre ich vielleicht nicht sofort aufgestanden, aber ich hätte mir hinterher sehr genau überlegt, ob ich nochmal in dieser Konstellation spielen willen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 14:36
@First Orko:

Deine Interpretation der Geschichte zielt darauf ab mich im speziellen und die gesammte Gruppe im allgemeinen in ein schlechtes Licht zu rücken. Das sei dir gegönnt, ist jedoch - welch Wunder - nur eine von vielen Möglichkeiten der Deutung. Stellt sich die Frage: warum tust du das?

a) du bist ein Social Justice Warrior, der sich hier ob seines vermeintlich tollen, sozialengagierten Verhaltens hin feiern lassen möchte
b) du bist ein TLFL und möchtest eine Bresche für eine Gesinnungsgenossion schlagen
c) dir ist langeweilig und du willst einfach nur sehen, wie ich mich aus deinem aufgebauten Strohmann herauswinde
d) du willst einfach nur provozieren, bist also letztlich nur ein Troll
e) eine andere als die von dir geschriebene Version will dir einfach nicht in den Kopf gehen, da du slebst bereits negative Erfahrungen gemacht hast

...

Versethst du worauf ich hinaus möchte? Ich zumindest finde dein Verhalten wird von dir selbst mit deinem letzten Wort am treffensten beschrieben.

Sorry wenn du dich da angegangen fühlst, aber ich werde bei dem Thema gern mal emotional, weil ich mich ganz gut in so eine Situation einfühlen kann.
Grundsätzlich räume ich auch ein, dass sowas immer mal in Rahmen von Gruppendynamik auftreten kann und man dann das ganze in der Situationskomik lustig findet.

Aber ihr war die Situation ja offenbar so unangenehm, dass sie geflüchtet ist.

Wenn ich das richtig lese wusstet ihr zu dem Zeitpunkt noch nichts von ihrer Vorgeschichte, richtig?

Was mir dann halt wirklich aufstößt ist die Tatsache, dass das Ganze retrospektiv als Erfolg gefeiert wird.

Und das meine Wahrnehmung von wünschenswertem Sozialverhalten dann doch offenbar von dem einiger Nutzer hier eklatant abweicht.

Nicht falsch verstehen: Irgendwas läuft da bei der Spielerin auch falsch.
Aber muss man dann mit Kanonen schießen?
Die Frage ist halt, welches Bild vermittelt diese Spielerin ihrer Umgebung von Rollenspielern danach?

Ich halte das für einen Bährendienst im Sinne der Szene und des gemeinsamen Miteinanders.

Wenn man mit der Haltung als SJW gilt: wohl dann. Nennt mich gern Paladin des Social Justice Wars oder so -ist mir dann auch wurscht ;-)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 14:42
Ich bezog mich auf:

Wie sich im Nachhinein darstellte war dies auch nicht ihr erster Auftritt dieser Art und ich gehe mal ganz arg davon aus, dass die betroffenen Personen schon zu anderen Situationen mit ihr gesprochen haben, bevor sie sie für immer von ihren Spieltischen verbannt haben.

Ist allerdings beim zweiten Lesen tatsächlich nicht ganz klar formuliert; vielleicht mag Archo da ja noch Licht ins Dunkel bringen.

Zur Situation: klar, das Ideale wäre gewesen, wenn der SL an dieser Stelle eingeschritten wäre. "Stop, du überschreitest deine Kompetenzen." Klar hätte man als Spieler auch anders reagieren können. Aber instinktiv habe ich durchaus auch Verständnis für einen Spieler, dem - nachdem er vielleicht schon mehrmals Opfer von TLFL-Griefing gewesen ist - endlich mal der Kragen platzt und der seinen Frust mal direkt an der Quelle abreagiert.

Wie heisst es so schön -- der Klügere gibt so lange nach, bis er selber der Dumme ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: carthoz am 10.02.2018 | 14:47
Wie heisst es so schön -- der Klügere gibt so lange nach, bis er selber der Dumme ist.
Der Klügere kann aber auch das Gespräch suchen und muss nicht alles hinnehmen. Das ist ein grundsätzliches Fehlverständnis von Toleranz.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 14:49
der Klügere gibt so lange nach, bis er selber der Dumme ist.

Wow. Einfach nur wow.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Talasha am 10.02.2018 | 14:53
Ich hasse Taschenlampenfallenlasser wie die Pest.

Meine Anegdote: auf einem Gameday haben wir D&D 4 gespielt und in meiner Gruppen befand sich eine junge Dame jener Gattung. Als wir den Dungeon entlang-crawlten sprach die SL: "Plötzlich springt völlig überraschend ein Goblin vor euch auf den Weg." Die junge Dame lief vorne und hatte die einzige Lampe der Gruppe, mein Paladin war direkt hinter ihr. Sie daruf:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie erlischt." Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet. Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.
Also das war echtes Taschenlampenfallenlassen, gut reagiert Archo.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: YY am 10.02.2018 | 14:53
nachdem er vielleicht schon mehrmals Opfer von TLFL-Griefing gewesen ist

Wenn einem das mehrmals passiert, darf man sich aber auch so langsam mal an die eigene Nase fassen.
Es gibt sinnvolle Gegenmaßnahmen, auf die der TLFL-Spieler keinerlei Einfluss mehr nehmen kann, selbst wenn das Verhalten tatsächlich einen Hintergrund hat, der den Begriff "Griefing" rechtfertigt.

Das ist doch kein Schicksalsschlag, gegen den man nichts tun kann.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Blizzard am 10.02.2018 | 14:54
Vorweg: Ich empfinde die Aktion der Spielerin, die den Revolver auf den Saurier geworfen hat, nicht als eine TLFL-Aktion. Ich fand die Reaktion nachvollziehbar und die Aktion sogar irgendwo auch kreativ. Gut , sie hat in dem Moment vielleicht nicht das Effizienteste gewählt (nämlich zu Schießen) und hat sich stattdessen eher für eine dramatische eher storybasierte (Re)Aktion entschieden. Es gibt ja Systeme, die so was fordern & fördern (z.B. 7teSee)-aber auch unabhängig vom System hätte ich die Aktion der Spielerin ihr wohl auch irgendwie honoriert bzw. gut geschrieben.

Meine Anegdote: auf einem Gameday haben wir D&D 4 gespielt und in meiner Gruppen befand sich eine junge Dame jener Gattung. Als wir den Dungeon entlang-crawlten sprach die SL: "Plötzlich springt völlig überraschend ein Goblin vor euch auf den Weg." Die junge Dame lief vorne und hatte die einzige Lampe der Gruppe, mein Paladin war direkt hinter ihr. Sie daruf:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie erlischt." Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet. Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.
Ich kann die Reaktion der Mitspielerin schon verstehen. Ebenso die Aktion ihres Charakters. Das Verhalten der restlichen Runde kann ich allerdings nicht verstehen. Nur, weil sie die Lampfe fallen lässt ihren Charakter direkt zu töten...liest sich für mich so ein bisschen wie danach, als ob man nur auf so eine Situation gewartet hätte, um ihren Charakter umzubringen, da man wohl IT & OT Probleme mit der Spielerin und ihrem Charakter hat. Weil sorry, ich halte die Reaktion des Charakters, den anderen Character dafür umzubringen, nur weil der die Lampe fallen lässt- für völlig überzogen und nicht nachvollziehbar. Und die Mitspielerin dann noch auszulachen ist sowohl aus menschlicher als auch aus rollenspieltechnischer Sicht -wie schon vielfach gesagt-einfach nur allerunterste Schublade. Was soll sowas?

Zitat
Im Nachhinein finde ich folgendes: wenn man ein Taschenlampenfallenlasser ist sollte man die Gruppe im Vorneherein darüber informieren.
Äh sag mal geht's noch? Gehst du vor jeder Runde zu den anderen hin uns sagst: " Hey, ich bin übrigens der schlimmste Charakteroptimierer den die Welt je gesehen hat, Powergaming geht für mich über Alles. Außerdem will ich nur looten,looten,looten!"?
Mit Sicherheit nicht. Außerdem vermute ich sehr stark, dass die Mitspielerin diese Aktion mit dem Fallenlassen nicht bewusst im Sinne von TLFL gemacht hat, sondern weil sie es in dem Moment für eine zur Situation passende Reaktion ihres Charakters hielt. Vermutlich weiß/wusste sie nicht mal, was eine TLFL ist.

Zitat
Sie suchte den Reiz des Rollenspiels, das Charakterspiel, den Reiz der Situation. Wir suchten Loot und Abenteuer, taktische Kämpfe und ein geplantes Vorgehen. Aber ihr Gesicht war dennoch unbezahlbar.
Es mag ja durchaus vorkommen im Rollenspiel, dass verschiedene Spielstile-und Vorlieben in einer Runde aufeinander treffen. Und einfach nicht zusammen passen bzw. miteinander harmonieren. Das rechtfertigt imho trotzdem nicht so ein Verhalten. Ich jedenfalls könnte es verstehen, wenn sie nach der Runde so gar keinen Bock mehr auf RPG hätte...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 15:01
Weil sorry, ich halte die Reaktion des Charakters, den anderen Character dafür umzubringen, nur weil der die Lampe fallen lässt- für völlig überzogen und nicht nachvollziehbar.

Es war ja kein Charakter umbringen ... es war einfach ein Unfall auf Grund des plötzlichen Erlöschens der Lampe - kann ja mal passieren.  :gasmaskerly:
Es ist einfach megaunfair und mobbend jetzt hier rethorisch über ihn herzufallen ...





Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 15:01
...

Heilige Fresse so langsam verstehe ich warum mich einige Leute vor Auseinandersetzungen mit dir gewarnt haben ...

Erstens: deine Form der Antwort im Stile von "Wenn du kein Problem siehst bist du Teil des Problems" geht gar nicht - die schließt jegliche Kommunikation eigentlich bereits per se aus. Die Art und Weise jedoch, wie du dich mit dem aus deiner Sicht vermeintlichen Opfer solidaifizierst wiederum spricht entweder dafür, dass du selbst entsprechende Aneckungen schon aus erster Hand erlebt hast, oder aber das du ein Social-Justice-Warrior bist - und letzteres macht eine Kommunikation leider auch bereits wieder zu nichte, da dabei keine für beide Seiten (vor allem nicht für meine) befriedigende Lösung hervorbringen kann. Da gibt es nämlich nur "Ich hab recht und jeder der das nicht so sieht ist Teil des Problems" (siehe oben).

Jetzt kommt "in unserer Gesellschafft" womit du postullierst deine Meinung wäre die Mehrheit. Aufwachen bitte: deine Meinung ist eine Minderheit, die Jahrelang laut genug geschrien hat, dass man ihr - einem verwöhnten Kleinkind gleich - immer wieder nachgegeben hat um seine Ruhe zu haben. Das hat sich aber spätestens vor zwei-drei Jahren erübrigt. Die Mehrheit erkämpft sich ihr Terrain zurück, falls das noch nicht bei dir angekommen sein sollte. Tatsächlich. Insofern: in deiner gesellschafft vielleicht nicht, in meiner jedoch schon. Schließlich kam das bei allen anderen Beteiligten (=Mehrheit) des Gamedays super-gut an. Und seltsamerweiße auch bei allen Menschen mit denen ich für gewöhnlich verkehre. Also bitte umdenken.

Und richtig (siehe oben) wir kommen nicht auf einen grünen Zweig. Der Riss durch die Gesellschaft ist meines Erachtens nicht mehr zu kitten. ME sollte man die Mauer wieder hochziehen und die Leute deiner meinung auf die eine, die der anderen Meinung auf die andere ansiedeln. dann haben wir halt wieder zwei Deutschlands - eines das funktioniert und ein anderes. Aber das gehört nicht hierher, da können wir gerne bei Bedarf per PM weiterkommunizieren. Haben wir ja auch schon zwei-dreimal geschafft, auch wenn ich nicht in deiner und du nicht in meiner Welt leben will.

Deine "innovative" Idee kannst du übrigens auf den Kompost werfen. Den einzigen Wert den sie haben dürfte ist ihr Brennwert.

Meine Handlung war - wie ich bereits mehrfach erwähnte, aber lesen können und lesen tuen sind ja leider zwei paar Stiefel - ein spontane Reaktion auf eine vermutlich geplante Aktion. Und spontane Reaktionen entstehen eben aus einer Situation herraus, die werde ich bestimmt nicht überdenken können, da sie eben spontan entstehen. Passiert. Ein Fehlverhalten kann ich da immer noch nicht erkennen.
Und ja: lass die Religion aus dem Spiel, Leute die keinerlei Religion haben oder diese gar ablehnen haben kein Recht anderen vorzuschreiben, wie sie die ihre auszuleben haben. Das grenzt dann nämlich schon an fa.... ach lassen wir das.

Und würdest du bitte endlich aufhören den Beruf eines Menschen in sein Privatleben zu tragen? Wenn du derzeit mal an einem Brennpunkt unterrichten müsstest würdest du vermutlich auch nicht so große Töne schwingen. Wenn du wüsstest wie mein Kollegium über die Drecksbratzen redest hättest du vermutlich auch eine andere Sicht vom Beruf des Pädagogen. Und ich bin - wie bereits erwähnt - der langjährige Vertrauenslehrer. Oder erwartest du neuerdings auch, dass alle Juristen niemals lügen, alle Polizisten sich stets an jedes einzelne Gesetz halten und alle Berufspolitiker stets und immer nur das Wohl der gemeinschaft im Sinn haben? Was hat den bitte die Tatsache, dass ich Lehrer bin mit der Situation zu tun? Nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts. kein Wunder dass du deinen Glauben ad acta gehängt hast - bei den Idealen, die du von diversen Menschen verlangst, dass sie sie stets und immer einzuhalten hätten befindest du sich in etwa soweit von der Realität entfernt wei Kim-Jong-un davon entfernt ist ein Demokrat zu sein. Also ehrlich!

Mein verhalten war völlig angemessen, völlig angebracht, kam gut an und fand Unterstützung. du must das nicht gut finden, das ist dein Recht. Aber Denkverbote und Einheitsbrei gehören nicht ins 21. jahrhundert. wer glaubst du eigentlich das du bist? Nur deine Meinung ist richtig oder was? Schon mal was von Pluralismus und Demokratie gehört? Das sind so ein paar ganz neue Konzepte, die sich jüngst durchgesetzt haben, solltest du mal darüber lesen.

Unglaublich.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 10.02.2018 | 15:03
Äh sag mal geht's noch? Gehst du vor jeder Runde zu den anderen hin uns sagst: " Hey, ich bin übrigens der schlimmste Charakteroptimierer den die Welt je gesehen hat, Powergaming geht für mich über Alles. Außerdem will ich nur looten,looten,looten!"?
Mit Sicherheit nicht.

Wer VORHER nicht abklärt, WAS und WIE gespielt wird, der erlebt eben WÄHREND DESSEN vielleicht eine böse Überraschung. Das sollte doch mittlerweile - zumindest hier im Tanelorn - Allgemeinwissen sein. ::)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 15:03
Aber instinktiv habe ich durchaus auch Verständnis für einen Spieler, dem - nachdem er vielleicht schon mehrmals Opfer von TLFL-Griefing gewesen ist - endlich mal der Kragen platzt und der seinen Frust mal direkt an der Quelle abreagiert.

Verstehen kann ich auch denjenigen der seinen Frust irgendwann körperlich abreagiert. Verstehen kann ich auch die Eltern die mit ihren Kindern überfordert sind und die schlagen. Verstehen kann ich fast alle Stilblüten menschlichen Verhaltens. Das es menschlich ist und man es verstehen kann macht es aber nicht richtig oder auch nur akzeptabel.

Das Verhalten von Archoangel in der Situation ist grausam. Und vor allem ist es unnötig grausam. Es hätte konstruktivere Herangehensweisen gegeben. Und das ist, wie schon geschrieben, unabhängig von der Rolle der Mitspielerin. Selbst wenn sie das wirklich vorsätzlich und immer wieder machen würde wäre das immer noch keine Rechtfertigung für diese Art von Verhalten. Denn selbst dann ist es noch Mobbing.

Zumal ja, sollten sich Archoangels vermutungen alle als wahr erweisen, sofort die Frage im Raum steht warum sie das macht? Und das wird sicherlich auch Gründe haben die man verstehen und nachvollziehen kann, und sehr wahrscheinlich sogar Gründe für die sie selber gar nichts kann.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 10.02.2018 | 15:07
@Archo:
Dein Beruf mag nichts mit der Situation selbst zu tun, ist aber mit deiner nachträglichen Betrachtung ein interessanter Kontext. Spiegeln und dann Auslachen? Echt jetzt? Komm, du weißt, dass Demütigen als pädagogisches Mittel Unfug ist, schreibst hier aber, dass sie was gelernt hätte. Du hast in der Situation völlig frustriert reagiert, wolltest hier noch ein bisschen kameradschaftliches Schulterklopfen abgreifen und bist jetzt sauer, dass du als Buhmann in die Ecke kommst. ::)

So richtig Lack gibt es ja nur, weil du deine Aktion nachträglich adeln willst.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: alexandro am 10.02.2018 | 15:08
Klar, das Verhalten der Dame war nicht ideal.

Ob man auf das (Taschen)lampenfallenlassen jetzt mit einer noch krasseren Form von Taschenlampenfallenlassen (Steigerungsform des TLFL: der "Schwert-in-die-Mitspieler-Fallenlasser"  ;) ) reagieren sollte, steht auf einem anderen Blatt. Eine Änderung des Verhaltens erreicht man damit jedenfalls nicht, eher eine Zementierung des Vorurteils, dass D&D-Spieler "gar kein richtiges Rollenspiel machen".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 10.02.2018 | 15:10
Da gibt es nämlich nur "Ich hab recht und jeder der das nicht so sieht ist Teil des Problems" (siehe oben).

Ist ja nicht so, dass das genau deine Reaktion auf Leute zu sein scheint, die du unter TLF einordnest, nech?

Und würdest du bitte endlich aufhören den Beruf eines Menschen in sein Privatleben zu tragen? Wenn du derzeit mal an einem Brennpunkt unterrichten müsstest würdest du vermutlich auch nicht so große Töne schwingen. Wenn du wüsstest wie mein Kollegium über die Drecksbratzen redest hättest du vermutlich auch eine andere Sicht vom Beruf des Pädagogen.

Ich bin aus ner Lehrerfamilie, ich weiß, wie Lehrer über Schüler reden; aber zuhause (oder im Lehrerzimmer), nicht vor der Klasse. Sry, aber jemand vor versammelter Mannschaft zu demütigen und das mit "Lehrzwecken" zu entschuldigen ist das schwärzeste Beispiel für Pädagogik, das ich seit langem bewundern durfte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 15:17
Mal so nebenbei:
Es war doch sowieso sicherlich nicht geplant und ein enormer Zufall, dass dieser eine Hieb den anderen SC sofort getötet hat. Wundert mich eigentlich eh, dachte das geht in 4E gar nicht mehr? Death Saves und so? Jedenfalls, "gecrittet" heisst schonmal, dass es eine 5%ige Chance war -- damit hat Archo sicher nicht gerechnet, aber wenn der Würfel so gefallen ist, dann liegt er so.
Im "Normalfall" wäre es halt ein Treffer gewesen und ein paar HP weg und die Spielerin hätte mit diesem Denkzettel weiterspielen können. So ist es halt "dumm gelaufen". Aus Sicht des Oldschool-Rollenspielers (bei dem immer offen gewürfelt wird und Würfelergebnisse verbindlich sind) würde ich auch das Gelächter der Mitspieler eher als "Wahnsinn, ausgerechnet da fällt jetzt ein Crit mit Maxdamage" interpretieren denn als "Ha, jetzt kriegt es die blöde Kuh mal so richtig". Aber gut, das ist jetzt wieder Mutmaßung meinerseits.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 15:19
Verstehen kann ich auch denjenigen der seinen Frust irgendwann körperlich abreagiert. Verstehen kann ich auch die Eltern die mit ihren Kindern überfordert sind und die schlagen. Verstehen kann ich fast alle Stilblüten menschlichen Verhaltens. Das es menschlich ist und man es verstehen kann macht es aber nicht richtig oder auch nur akzeptabel.

Das Verhalten von Archoangel in der Situation ist grausam. Und vor allem ist es unnötig grausam. Es hätte konstruktivere Herangehensweisen gegeben. Und das ist, wie schon geschrieben, unabhängig von der Rolle der Mitspielerin. Selbst wenn sie das wirklich vorsätzlich und immer wieder machen würde wäre das immer noch keine Rechtfertigung für diese Art von Verhalten. Denn selbst dann ist es noch Mobbing.

Zumal ja, sollten sich Archoangels vermutungen alle als wahr erweisen, sofort die Frage im Raum steht warum sie das macht? Und das wird sicherlich auch Gründe haben die man verstehen und nachvollziehen kann, und sehr wahrscheinlich sogar Gründe für die sie selber gar nichts kann.

Und wo bleibt das Verständnis für die Opfer? Denn das waren schließlich die Mitspieler, welche durch eine vorsätzliche und unangemessene Aktion in diese missliche Lage gebracht worden sind?

Was du hier abziehst ist reine Täterschutzpropaganda. Die Frau hat Arschlochverhalten gezeigt und mit gleicher Münze heimgezahlt bekommen.

Wer da eigenmächtig abseits des Standardverfahrens aus dem Fenster lehnt, um plötzlich den Mitspielern eine reinzuwürgen - und das dies zum Nachteil der Mitspieler gereicht sollte selbst der Dämlichsten klar gewesen sein - kann sich wohl kaum auf "Anfängerfehler" rausreden.

Und es hat sich ja auch rausgestellt, dass sie weder Anfängerin war noch das der erste solche Vorfall war.

Arschlochverhalten so zu decken und schön zu reden ist auch wieder Arschlochverhaten in meinen Augen, erhöht es doch die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas dann wieder passiert.

Klar hätte man das auch eine tick professioneller lösen können, unangemessen war die Reaktion aber auf keinen Fall.

Eine Änderung des Verhaltens erreicht man damit jedenfalls nicht, eher eine Zementierung des Vorurteils, dass D&D-Spieler "gar kein richtiges Rollenspiel machen".

Den Rollenspielrahmen verlassen hat im Übrigen die Spielerin.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 10.02.2018 | 15:19
So ist es halt "dumm gelaufen".

Naja, ich glaub, das ganze wäre keine Debatte wert, wenn mans unter "dumm gelaufen" abheften könnte. Mit dem "super gelaufen" hab ich aber i-wie ein Problem...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: alexandro am 10.02.2018 | 15:23
Die Frau hat Arschlochverhalten gezeigt und mit gleicher Münze heimgezahlt bekommen.

Wenn dir jemand auf dem Parkplatz aus Versehen beim Aussteigen seine Tür gegen dein Auto rempelst, legst du also als Reaktion C4 unter sein Auto und drückst den Fernzünder (selbstverständlich "versehentlich")?

Es war eben nicht mit gleicher Münze, sondern eine klare Eskalation (und nicht wirklich geeignet, um solches Verhalten zu unterbinden).

Zitat
Den Rollenspielrahmen verlassen hat im Übrigen die Spielerin.
Ansichtssache. Für einen nicht unerheblichen Prozentsatz der Rollenspieler (mich eingeschlossen) wäre das Verhalten der Spielerin zwar nicht ideal, aber nichts was mich aus der Fiktion reißen würde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Roach am 10.02.2018 | 15:27
Ich persönlich finde ja "es ist plötzlich dunkel, also steche ich mit merinem Schwert auf den Mitspieler ein" ist auch nur eine Variante des TLFL...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 10.02.2018 | 15:30
Hinweis: Die Diskussion eskaliert gerade ein bisschen. Ist es das wert?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 10.02.2018 | 15:30
man muss sich vermutlich damit abfinden, dass es immer Trottel Menschen, die man nicht mag, geben wird - egal wohin man geht.

Und es gibt auch Situationen, da muss man es nicht ausdiskutieren, sondern auch mal ganz konkret mit eine Aktion jemanden zeigen, dass er mist baut.

Kann es sein, dass das Ganze evtl. übertrieben wirkt ... kann ... auf der anderen Seite sind die Leute in der Situation auch angepisst ... Man muss auch nicht mit jedem befreundet sein ...

PS: man sticht nicht auf den Mitspieler ein, sondern nur auf den SC :P
Einstechen auf Mitspieler => niemals in Ordnung
Einstechen auf den SC => kann schon mal passieren ;)


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 15:30
Wenn dir jemand auf dem Parkplatz aus Versehen beim Aussteigen seine Tür gegen dein Auto rempelst, legst du also als Reaktion C4 unter sein Auto und drückst den Fernzünder (selbstverständlich "versehentlich")?

Es war eben nicht mit gleicher Münze, sondern eine klare Eskalation (und nicht wirklich geeignet, um solches Verhalten zu unterbinden).

Es war eben kein Versehen - siehe Küche. Das war VORSATZ!
Und was er letztlich gemacht hat: sie aus der Küche schmeißen. 

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Roach am 10.02.2018 | 15:33
PS: man sticht nicht auf den Mitspieler ein, sondern nur auf den SC :P

Jetzt fehlt mir ein Schafsgesicht-Smiley. Hast recht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 10.02.2018 | 15:34
Was mich viel mehr interessiert ist, wie konnte Archo einen 3lvl Rogue bei D&D 4e onehitten. Mit ner Basic Attack klappt das nie und nimmer. Für einen unverletzten SC braucht man da schon eine Daily Power. Und die einzige Daily rauszuhauen, um einen Mitspieler umzunieten ist doch der Gipfel des Taschenlampenfallenlassens.

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tante Petunia am 10.02.2018 | 15:35
Hinweis: Die Diskussion eskaliert gerade ein bisschen. Ist es das wert?
+1
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 15:37
Es läuft letztlich auf eine der Standarddiskussionen hinaus: Ist es erlaubt für die "bessere Story" seine Mitspieler zu bescheißen/verarschen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 15:37
Hinweis: Die Diskussion eskaliert gerade ein bisschen. Ist es das wert?

Also ich lerne hier gerade einiges über so ein paar User.
Für mich totaler Mehrwert [emoji16]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.02.2018 | 15:37
Das Problem im konkreten Fall war doch gar nicht das (geradezu buchstäbliche) Taschenlampenfallenlassen. Das Problem war, daß die Gruppe überhaupt so doof war, mit nur einer einzigen Lichtquelle in die Dunkelheit zu marschieren, anstatt von vornherein erst mal dafür zu sorgen, daß bei Ausfall auch Ersatz da ist. Unverantwortlich, so was...wo ist da bitteschön der gepriesene taktisch anspruchsvolle Spielstil? 8]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 15:40
Ich persönlich finde ja "es ist plötzlich dunkel, also steche ich mit merinem Schwert auf den Mitspieler ein" ist auch nur eine Variante des TLFL...

Klar ist das unplausibel. Aber auf einmal mit zweifelhafter Begründung die einzige Lampe fallenzulassen ist auch unplausibel. Im Prinzip hält man damit der Spielerin nur den Spiegel vor. "Du willst mich in die Scheisse reiten? Hier, so fühlt sich das an."

Unterm Strich ist das doch eine Spielart von "Mein Charakter ist halt so" -- und dieser Satz fällt seltsamerweise immer nur dann, wenn "so" ein ausgesprochenes Arschlochverhalten beschreibt. Etwa der Ninja-Assassin-Meuchler-Schurke, der seine Verbündeten beklaut oder ihnen anderweitig in den Rücken fällt. Da habe ich mir auch schonmal vorgenommen, wenn mir das nächste Mal einer mit "Mein Charakter ist halt so" daherkommt, wird dieser SC von meinem SC in den Boden einmassiert und ich werde sagen "Und mein Charakter ist eben _so_".
(Doch als ich vor ca 1 Jahr das letzte Mal genau so ein Szenario erleben musste, konnte ich leider wiederum aus rollenspielerischen Gründen nicht "so" reagieren. Aber damals hab ich auch gesagt, wenn ich gerade einen Barbaren statt einen Paladin spielen würde...)

--

Meine Güte, der Thread brennt. oÔ
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Blizzard am 10.02.2018 | 15:42
Sry, aber jemand vor versammelter Mannschaft zu demütigen und das mit "Lehrzwecken" zu entschuldigen ist das schwärzeste Beispiel für Pädagogik, das ich seit langem bewundern durfte.
Nicht umsonst gibt es sog. schwarze Pädagogik. ;) Andere nennen das auch "Anti-Pädagogik". ::)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 15:44
Und ich hab gedacht, wir hätten es längst als Paradigma etabliert, dass es niemandes Job ist, einen Erwachsenen zu erziehen. Insofern muss uns auch nicht interessieren, wie "pädagogisch wertvoll" eine Maßnahme ist, oder ob jemand zufällig von Zivilstand Lehrer ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 10.02.2018 | 15:45
Das Problem im konkreten Fall war doch gar nicht das (geradezu buchstäbliche) Taschenlampenfallenlassen. Das Problem war, daß die Gruppe überhaupt so doof war, mit nur einer einzigen Lichtquelle in die Dunkelheit zu marschieren, anstatt von vornherein erst mal dafür zu sorgen, daß bei Ausfall auch Ersatz da ist. Unverantwortlich, so was...wo ist da bitteschön der gepriesene taktisch anspruchsvolle Spielstil? 8]

Zudem ja bei 4e in jedem Adventurer's Kit 2 Sunrods drin sind, die auch weiterbrennen, wenn sie zu Boden fallen. wer benutzt denn da noch ne Laterne.

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 15:48
Also ich lerne hier gerade einiges über so ein paar User.

Same here.

Und ich schreibe nur deshalb nicht mehr dazu, weil ich den Thread nicht noch weiter eskalieren will.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 15:53
Jedenfalls, "gecrittet" heisst schonmal, dass es eine 5%ige Chance war -- damit hat Archo sicher nicht gerechnet, aber wenn der Würfel so gefallen ist, dann liegt er so.

Wobei bei 4E ja der Schaden bei Crits ja auch nicht verdoppelt oder verdreifacht wird, sondern einfach alle Schadenswürfel mit dem Maximalwert berechnet werden, falls ich mich richtig erinnere.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 15:55
Was du hier abziehst ist reine Täterschutzpropaganda. Die Frau hat Arschlochverhalten gezeigt und mit gleicher Münze heimgezahlt bekommen.

Das stimmt so nicht.

Zunächst einmal ist es reine Mutmaßung, dass sie Arschlochverhalten an den Tag gelegt hat. Vielmehr klingt es (ohne Archoangels Spekulationen) zunächst einmal nach einem klassischen Missverständnis bezüglich des angestrebten Spielstils. Und selbst wenn das angesichts des Systems eigentlich ein vermeidbarer Fehler sein sollte, passiert der trotzdem immer wieder. Denn viele spielen D&D 4 daheim auch mit hohen Rollenspielanteilen. Gerade auf Conventions. Da ist es fast schon eine alltägliche Situation, dass man einen Method Actor in der PGer-Tactician-Gruppe hat. Wenigstens wenn man nicht darüber redet.

Aber selbst wenn wir davon ausgehen, dass alle Spekulationen stimmen, wozu ich eigentlich nicht so ohne weiteres bereit bin:
Dann wäre es immer noch nicht die selbe Münze. Wie ich weiter oben schon anführte ist da keine Verhältnismäßigkeit gegeben. Quasi unter hämischen Lachen aus der Gruppe zu fliegen ist selbst in dem Falle, dass sie es wirklich mit Vorsatz tat echt hart.

Und ganz ehrlich. Wenn die bei dem Resultat verdutzt geguckt hat, dann halte ich für eher unwahrscheinlich, dass sie das von langer Hand geplant hatte. Wer anderen vorsätzlich an den Karren pinkelt rechnet in aller Regel mit Feedback. Und so wie Archoangel das beschrieb halte ich für viel wahrscheinlicher, dass da eine junge Dame im völligen Unverständnis was da gerade passiert ist vom Tisch floh.

Wer da eigenmächtig abseits des Standardverfahrens aus dem Fenster lehnt, um plötzlich den Mitspielern eine reinzuwürgen - und das dies zum Nachteil der Mitspieler gereicht sollte selbst der Dämlichsten klar gewesen sein - kann sich wohl kaum auf "Anfängerfehler" rausreden.

"Den Mitspielern eine reinzuwürgen" ist doch einzig und alleine Deine Interpretation. Und es ist wohl auch Archoangels. Aber die Situation hätte genau so passieren können, wenn sie einfach auf eine andere Art von Rollenspiel sozialisiert wurde. Das würde sogar erklären warum sie "Wiederholungstäterin" ist.

Arschlochverhalten so zu decken und schön zu reden ist auch wieder Arschlochverhaten in meinen Augen, erhöht es doch die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas dann wieder passiert.

Tatsächlich hat die Art von Reaktion wie sie Archoangel zeigte nahezu null Wert im Sinne einer Vorbeugung. Ein kurzes aber konstruktives Gespräch (< 2 Minuten) hätte das Problem behoben und auch langfristig besser geholfen. Der Irrglaube, dass der andere es besser begreift, wenn man es ihm mit dem Hammer beibringen möchte ist totaler Quatsch, damit prallt man einfach nur ab ohne irgend einen Eindruck zu hinterlassen.

Um an dieser Stelle mal Dune zu zitieren: Der langsame Dolch durchdringt den Schild.

Den Rollenspielrahmen verlassen hat im Übrigen die Spielerin.

Nur bei einer sehr eingeschränkten Sichtweise darauf was Rollenspiel ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 10.02.2018 | 15:55
Wobei bei 4E ja der Schaden bei Crits ja auch nicht verdoppelt oder verdreifacht wird, sondern einfach alle Schadenswürfel mit dem Maximalwert berechnet werden, falls ich mich richtig erinnere.
Jupp, das ist so. Es gibt noch High Crit Waffen, bei denen man einen zusätzlichen W würfelt + den Kritwürfel einer potenziellen magischen Waffe.

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 10.02.2018 | 15:56
vermutlich gibt es hier viele TLFL traumatisierte. Unverstandene TLFL und unverstandene TLFL-Opfer ... lasst es alle raus, danach geht es euch besser  ~;D

... ich duck mich schon mal ... sorry mir fehlt der Ernst für solche emotionalen Entgleisungen ...
... wenn ich mich jetzt über schlechte Spieler und Spielleiter auslassen würde und ihnen das nachtragen ...
... würde es ja verstehen, wenn besagte Spielerin sich jetzt hier auskotzt - aber der ist es vermutlich mittlerweile total WURSCHT ... 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 15:59
Das stimmt so nicht.Da ist es fast schon eine alltägliche Situation, dass man einen Method Actor in der PGer-Tactician-Gruppe hat. Wenigstens wenn man nicht darüber redet.

Was ich hier gelernt habe: eine PGer-Tactician-Gruppe, die den Namen wert ist, sollte nie mit nur einer einzigen Lichtquelle in einen Dungeon gehen. Was, wenn das Party-Mitglied mit der Lampe eine Falltüre hinabstützt, oder sonst was passiert?

Wer sich über TLFL in klassischter Form aufregen muss, ist selbst schon fast einer.  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: alexandro am 10.02.2018 | 15:59
Es war eben kein Versehen - siehe Küche. Das war VORSATZ!
Man kann sich sicher viel einbilden. Ob es jetzt Absicht war oder nicht, Bratensoße auf der Hose ist nur Bratensoße auf der Hose. Da kann man mit den Augen rollen und weitermachen oder man kann das Gegenüber verbal zusammenfalten, oder ihr halt in Zukunft nicht mehr die Soßenschüssel in die Hand drücken.

Die Reaktion darauf, allerdings...
Zitat
Und was er letztlich gemacht hat: sie aus der Küche schmeißen.

Sie ist freiwillig gegangen, nachdem er in ihr Essen gekackt hat und der Rest der anwesenden Köche das anscheinend lustig fand.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 16:02
Und es gibt auch Situationen, da muss man es nicht ausdiskutieren, sondern auch mal ganz konkret mit eine Aktion jemanden zeigen, dass er mist baut.

Das Problem ist halt, dass solche Aktionen wie die hier fast nie etwas positives bewirken und fast immer irgendwem schaden. Man redet sich die gerne währenddessen und hinterher schön, weil sie einem natürlichen Impuls entspringen und irgendwie menschlich sind. Jeder glaubt irgendwann, dass wenn leise sagen nichts hilft man halt mal schreien muss, und wenn schreien nicht mehr hilft...

Aber das entspricht nicht den Tatsachen. Deshalb ist so ein Verhalten niemals konstruktiv. Es ist niemals eine gute Lösung.

Ansonsten teile ich die Ansicht, dass es mal passieren kann. Wir sind alle nur Menschen. Erschrocken bin ich darüber, dass das hier gelobt wird und Archoangel darauf Stolz zu sein scheint.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 10.02.2018 | 16:03
Um nochmal auf den Ursprungsbeitrag einzugehen. Es erscheint mir anhand der Vorgabe völlig natürlich, dass die Neu-Neandertalerfrau die Pistole wirft. Sie hat zwar gesehen, dass der Schamane den Donnerstock benutzen konnte, hat es aber selber nicht mehr hinbekommen. Das Ding war hart und schwer, was es zu einem passablen Wurfgeschoss macht.
Mir erscheint werfen und abhauen absolut plausibel (aus rollenspielerischer Sicht).

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Weltengeist am 10.02.2018 | 16:05
Also ich lerne hier gerade einiges über so ein paar User.

Nachtrag: Außerdem kriege ich hier mal wieder eine Bestätigung für meine hartnäckige Aversion gegen Con-Runden.  :q
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 10.02.2018 | 16:23
Nachtrag: Außerdem kriege ich hier mal wieder eine Bestätigung für meine hartnäckige Aversion gegen Con-Runden.  :q

95% aller Con-Runden sind klasse - wenn man sich die Mühe macht, vorher abzuklären, WAS und WIE gespielt werden soll.
Titel: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 16:24
Ich finde es auch eine...interessante Einsicht , wie aus den taktischen Vorgaben der OSR Riege ein sozialdarwinistisches Prinzip der Maßregelung inkompatibler Elemente am Spieltisch gegossen wird.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 10.02.2018 | 16:27
... wie aus den taktischen Vorhaben der OSR Riege ein sozialdarwinistisches Prinzip der Maßregelung inkompatibler Elemente am Spieltisch gegossen werden ...

Auch wenn ich zum Thema nichts schreiben werde, ist diese Formulierung -getrennt vom Inhalt!- sehr schön.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 10.02.2018 | 16:36
Das stimmt so nicht.

Zunächst einmal ist es reine Mutmaßung, dass sie Arschlochverhalten an den Tag gelegt hat. Vielmehr klingt es (ohne Archoangels Spekulationen) zunächst einmal nach einem klassischen Missverständnis bezüglich des angestrebten Spielstils.

Ne klar.
Wer aktiv, unnötig und aus dem spielüblichen Rahmen fallend sich zum Schaden seiner Mitspieler verhält - und wie die weiteren Berichte zeigen auch noch als Wiederholungstäter - hat sich nur vertan.
Lächerlicher geht es wohl nicht.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Eismann am 10.02.2018 | 16:42
Moin,

Ich denke man kann sich darauf einigen, dass Probleme am Spieltisch, beispielsweise unterschiedliche Vorstellungen davon, was man da spielen will, besser outgame geregelt werden können als ingame.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 16:51
Du meinst so mit Kommunikation und Einfühlung und diesen ganzen komischen Softskills und so?
Aber das macht doch keinen Spaß und ist voll anstrengend und wir hätten diesen schönen Thread nicht ;-)

/SCNR
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 16:56
Okay, ich mach mal den Versuch einer Zwischenbilanz:

Wenn man es im laufenden Spiel also - ungeachtet erfolgter oder nicht erfolgter Vorbesprechungen - mit einem TLFL zu tun bekommt, ist wohl das gescheiteste was man machen kann, zu rufen "Stop! Timeout! Das möchte ich geklärt haben, _bevor_ das als Getan gilt."
Dabei wäre dann erstens die eigentlich Aktion anzusprechen ("Warum sagst du an, dass du die Lampe fallenlässt, wenn du weisst dass es unsere einzige Lichtquelle ist?") als auch etwaige Überschreitungen der Spielerkompetenzen ("Du hast außerdem nicht zu bestimmen, ob die Lampe dabei ausgeht").
Klar, das schmeisst einen Schraubenschlüssel ins Getriebe, der den Spielbetrieb mit lautem Knirschen zum Erliegen bringt. Aber immerhin besteht dann die Chance, dass man etwaige Mißverständnisse bzgl des Spielstils ausräumt und es dann weitergehen kann. Natürlich kann es auch sein, dass der jeweilige "Odd one out" (das kann ja auch der einzige Dungeoncrawler in einer Gruppe von Horrorteenmoviestoryspielern sein) nicht einsieht sich anzupassen; dann wird wohl einer gehen müssen. Aber man hat der Sache eine faire Chance gegeben.

Als SL hat man da natürlich viel eher die Möglichkeiten, da den Deckel draufzutun. Aber wenn jetzt eben der SL selber von der Situation überrumpelt und mangels Routine vllt auch überfordert ist, muss man da eben auch in der Lage sein, als Spieler in die Bresche zu springen.

Und man muss natürlich darauf gefasst sein, dass man lediglich eine saudumme Antwort bekommt wie "Halt so". Auch ein Gespräch muss nicht unbedingt deeskalierend wirken. :p
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 10.02.2018 | 17:00
Deeskalierender als ein Messer im Rücken oder unter Gelächter den Tisch verlassen? In jedem Fall. Und der Schraubenschlüssel im Getriebe liegt doch schon in Form der Lampe recht bildlich auf dem Boden. Wesentlich weiter ins Meta geht das auch nicht als das gleich folgende "INI!!!" im Angesicht des Goblins. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: First Orko am 10.02.2018 | 17:09
Okay, ich mach mal den Versuch einer Zwischenbilanz:

Wenn man es im laufenden Spiel also - ungeachtet erfolgter oder nicht erfolgter Vorbesprechungen - mit einem TLFL zu tun bekommt, ist wohl das gescheiteste was man machen kann, zu rufen "Stop! Timeout! Das möchte ich geklärt haben, _bevor_ das als Getan gilt."

+1 auch zum Rest.
WIE man es rüberbringt ist dann die Königsdisziplin aber letztlich dürfte der Ansatz der konsttuktivste sein.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: carthoz am 10.02.2018 | 17:11
An sich ein sehr schöner Zwischenstand mit ein, zwei Anmerkungen.
Wenn man es im laufenden Spiel also - ungeachtet erfolgter oder nicht erfolgter Vorbesprechungen - mit einem TLFL zu tun bekommt, ist wohl das gescheiteste was man machen kann, zu rufen "Stop! Timeout! Das möchte ich geklärt haben, _bevor_ das als Getan gilt."
Dabei wäre dann erstens die eigentlich Aktion anzusprechen ("Warum sagst du an, dass du die Lampe fallenlässt, wenn du weisst dass es unsere einzige Lichtquelle ist?") als auch etwaige Überschreitungen der Spielerkompetenzen ("Du hast außerdem nicht zu bestimmen, ob die Lampe dabei ausgeht").
Wie du selbst später anschneidest: Kann genauso andersrum sein. Daher würde ich aber auch hier den Ansatz offener anlegen: "Wenn man im laufenden Spiel mit einem Mitspielerverhalten konfrontiert wird, das auf einen gänzlich anderen Spielstil schließen lässt, der im Widerspruch zu deiner eigenen Spielstilerwartung liegt, ist wohl das Gescheiteste ..."

Und man muss natürlich darauf gefasst sein, dass man lediglich eine saudumme Antwort bekommt wie "Halt so". Auch ein Gespräch muss nicht unbedingt deeskalierend wirken. :p
Sicher nicht. Aber man hat wenigstens das Gespräch gesucht. Und wenn sich da jemand als Arschloch erweist, weiß man es wenigstens mit Sicherheit und muss nicht mutmaßen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.02.2018 | 17:20
Zitat
Wenn man es im laufenden Spiel also - ungeachtet erfolgter oder nicht erfolgter Vorbesprechungen - mit einem TLFL zu tun bekommt, ist wohl das gescheiteste was man machen kann, zu rufen "Stop! Timeout! Das möchte ich geklärt haben, _bevor_ das als Getan gilt."
Dabei wäre dann erstens die eigentlich Aktion anzusprechen ("Warum sagst du an, dass du die Lampe fallenlässt, wenn du weisst dass es unsere einzige Lichtquelle ist?") als auch etwaige Überschreitungen der Spielerkompetenzen ("Du hast außerdem nicht zu bestimmen, ob die Lampe dabei ausgeht").
Klar, das schmeisst einen Schraubenschlüssel ins Getriebe, der den Spielbetrieb mit lautem Knirschen zum Erliegen bringt. Aber immerhin besteht dann die Chance, dass man etwaige Mißverständnisse bzgl des Spielstils ausräumt und es dann weitergehen kann. Natürlich kann es auch sein, dass der jeweilige "Odd one out" (das kann ja auch der einzige Dungeoncrawler in einer Gruppe von Horrorteenmoviestoryspielern sein) nicht einsieht sich anzupassen; dann wird wohl einer gehen müssen. Aber man hat der Sache eine faire Chance gegeben.

Als SL hat man da natürlich viel eher die Möglichkeiten, da den Deckel draufzutun. Aber wenn jetzt eben der SL selber von der Situation überrumpelt und mangels Routine vllt auch überfordert ist, muss man da eben auch in der Lage sein, als Spieler in die Bresche zu springen.
+1

Gerade den letzten Satz finde ich super wichtig.
Wenn der SL das in dem besagten Moment nicht mitbekommt, dann sind die Spieler gefragt, ihn darauf aufmerksam zu machen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: felixs am 10.02.2018 | 17:36
Ich finde "Taschenlampenfallenlassen" in der Form, wie es von Leuten, die "Taschenlampenfallenlassen" hassen, gehasst wird, auch gut.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 17:46
Ne klar.
Wer aktiv, unnötig und aus dem spielüblichen Rahmen fallend sich zum Schaden seiner Mitspieler verhält - und wie die weiteren Berichte zeigen auch noch als Wiederholungstäter - hat sich nur vertan.
Lächerlicher geht es wohl nicht.

Was Du wohl nicht verstehen möchtest, ist das es in ganz vielen Runden vollkommen spielüblich wäre in der Situation die Taschenlampe fallen zu lassen. Ist nicht unbedingt mein bevorzugter Spielstil, aber ich habe schon in vielen vielen Runden (in sehr unterschiedlichen Systemen) Spieler erlebt die sich so verhalten haben, und es war für alle am Tisch völlig in Ordnung. Und ja, auch bei Draufhauen & Durchsuchen.

Und wenn das für einen ein vollkommen normales Spielverhalten ist, dann wird man halt auch schnell zum Wiederholungstäter. Ins besondere wenn niemand konstruktiv mit dem Problem umgeht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Fezzik am 10.02.2018 | 17:52
Also bei mir hat noch nie einer die Lichtfunzel fallen lassen.
A) Meine AD&D Runde hat sich immer so bald als möglich Steine mit dauerhaftem Licht drauf um den Hals gehängt  ;)
B) Würde ich da als SL auch einhaken und fragen "bist du dir sicher das du gerade die einzige Lichtquelle deiner Gruppe fallen lassen willst, die Chance das sie ausgeht ist schon sehr hoch ?!! Und es können nur zwei von 5 SC im dunkeln sehen !"
Das reisst vielleicht einige aus ihrer schönen Immersion, ist aber sinnvoll !

Sagt der Spieler dann trotzdem "Ja, mach ich !", hol ich mir einen Kaffee und lasse den Rest der Mannschaft machen was sie wollen  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Silent am 10.02.2018 | 18:01
Der OP Fall ist für mich kein TLFL, sondern eher ein Taschenlampenentwaffung durch die Spielleitung. Die SL hat deutlich gemacht, dass ein sinnvolle Handlung nicht erwünscht ist und dass der Charakter jegliches Konzept von Rationalität verloren hat. Da die Waffe wie einen Stein zu behandeln finde ich in diesem Kontext zwar ärgerlich, jedoch verständlich.

Der Archo-Fall von der Spielerin ist natürlich ein ganz klassicher TLFL ist damit für mich persönlich ganz klar verabscheuungswürdig! Meine erste Reaktion war auch, jip endlich mal jemand der die notwendige Schlagfertigkeit hatte genau dieses schäbige Verhalten mit einer passenden Reaktion zu würdigen. Das Auslachen und Rausekeln geht natürlich jedoch zu weit und ist ganz klares Mobbing und damit nicht in Ordnung. Hier wäre es besser gewesen vor der Flucht der Spielerin über die Situation zu sprechen. "Deine Aktion war Scheiße, merkst du selbst, nicht wahr? Am besten springen wir jetzt alle wieder zu dem Moment zurück bevor dein Charakter die Laterne fallen ließ und spielen vernünftig weiter!"

Bei der Situation wie sie nun aber gelaufen ist darf man nun keinen oder muss beide Seiten rügen! Es kann nicht sein, dass man die Reaktion auf den TLFL rügt und den TLFL als Engel des guten Rollenspiels darstellt! Ebenso darf man sich nicht damit schmücken, dass man jemanden mit Schimpf und Schande vertrieben hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 18:07
Hier wäre es besser gewesen vor der Flucht der Spielerin über die Situation zu sprechen. "Deine Aktion war Scheiße, merkst du selbst, nicht wahr? Am besten springen wir jetzt alle wieder zu dem Moment zurück bevor dein Charakter die Laterne fallen ließ und spielen vernünftig weiter!"

Das ist tatsächlich besser. Noch besser wäre allerdings da mit Ich-Botschaften zu arbeiten:

"Hey, ich würde gerne weiterhin als Gruppe taktisch an die Herausforderungen herangehen. Und ich würde mich freuen, wenn Du da mitmachst und die Taschenlampe doch nicht fallen lässt."

Ich bin mir bewusst das das wie sozialpädagogisch weichgespültes Gelaber klingt. Und ich bin mir auch bewusst, dass das nicht das Bedürfnis nach Rache an den Taschenlampenfallenlassern befriedigt. Aber es wirkt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Silent am 10.02.2018 | 18:41
Sicher, der Ton macht die Musik und man darf ruhig deeskalierende Wortwahl vornehmen ohne gleich deutlich die Botschaft zu vermitteln "Ich habe Recht und du nicht!".

Nur wenn jemand danach mit dem Argument kommt "Mein Charakter ist halt so!", dann würde ich gerne wieder Köpfe rollen lassen... meine persönliche Meinung zu diesem Satz ist ja "Nein, nicht dein Charakter ist halt so, sondern DU als SPIELER(IN) entscheidest gerade, dass dein Charakter sich verhält wie ein Arsch. Damit ist nicht dein Charakter ein gruppenfeindliches Arsch, sondern du! Jetzt bleibt nur die Frage zu klären warum? Ist dir das überhaupt bewusst oder antwortest du jetzt mit 'Ich bin halt ein Arsch! Ihr kennt mich seit 15 Jahren, so langsam hätte das doch auffallen müssen!'"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2018 | 18:59
Ja. Das ist sowas, was ich diese Fraktion gern hundertmal an die Tafel schreiben lassen würde. Dein Charakter ist niemals "halt" so. Wirklich niemals. Dein Charakter ist so, und genau so, wie DU ihn spielen willst. Immer.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 19:26
Da stimme ich uneingeschränkt zu. Hinzu kommt dann noch, dass der Charakter eigentlich nie so engmaschig definiert ist, dass er keinen Spielraum erlauben würde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 10.02.2018 | 19:38
Mitten in den Höhlen des Artross-Gebirges spitzt sich die Lage zu. Die finsteren Widersacher unserer Helden sind der Truppe der Spieler unmittelbar auf der Fährte. Die Flucht führt die Gruppe in eine Höhle mit zwei weiteren Ausgängen.
Allerdings wird schnell vom Waldläufer ausgemacht, dass sich der Feind von allen Seiten nähert.
Kowart der unbegreifliche, Glücksritter steht in der Mitte der Höhle. In einer Nische verbirgt sich der Magier.
Der Rest verteilt sich auf die Zugänge der Höhle und alle überflüssen Lampen werden gelöscht.
Orkgebrüll hallt durch die Gänge. Aber noch etwas anderes ist zu vernehmen.

„Sie haben einen Troll dabei!“

Kurz bevor der Kampf entbrennt, entscheidet der Spieler des unbegreiflichen Kowart, daß es jetzt endlich Zeit sei, die Nerven des Glücksritters flattern  und die einzige Lampe, die noch Licht spendet fallen zu lassen.

„Initiative!“

Die Ordenskriegerin wirkt „Bannen von Dunkelheit“ und augenblick wird es Tag hell.
Alle Spieler blicken die Spielerin an. „Den Zauber kannst Du???“
„Es ist ein Wunder, kein Zauber! Und, ja!“ erklärt sie mit einem Grinsen.
„Weiter!“ Ruft der Spielleiter. „Orks sind noch nicht zu sehen...“
Die restliche Kampfrunde ist schnell abgehandelt.
Ein Wurfspeer (Waldläufer), ein Kurzbogenpfeil (Schurkin) und ein „Feuerball“ treffen den verängstigten Kowart.

Der Spieler blickt höchst überrascht, erntet aber nur ein mitleidiges Lächeln der anderen Spieler.

„Unsere Charaktere sind halt so!“
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: LUCKY_Seb am 10.02.2018 | 19:56
Boba...ist das echt so passiert?    >;D
ich lieg vor Lachen unterm Tisch...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Talasha am 10.02.2018 | 20:20
Ja. Das ist sowas, was ich diese Fraktion gern hundertmal an die Tafel schreiben lassen würde. Dein Charakter ist niemals "halt" so. Wirklich niemals. Dein Charakter ist so, und genau so, wie DU ihn spielen willst. Immer.

Ja, leider greifen dann ein paar seelische Schutzmechanismen, welche verhindern das da wirklich was durchsickert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 10.02.2018 | 20:55
So langsam wendet sich die Diskussion endlich dem Thema zu, wie korrekt mit TLFL zu verfahren ist.  :d

TLFL Typ 1 (https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/): Sitzt in der falschen Runde, meint es nicht böse.
Beste Reaktion: drüber reden.

TLFL Typ 2 (https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/#comment-1960) (ist sicher wesentlich seltener als Typ 1): will sich wichtig tun auf Kosten der Mitspieler, meint es böse.
Beste Reaktion: Diplomatie ist hier wohl vergebens, der TLFL sollte möglichst schnell aus der Gruppe entfernt werden.


Diskussionsstil hier:
Es gibt im Tanelorn leider die Tendenz einiger Teilnehmer, sich reflexartig in eine Opferrolle oder Opferidentifikationsrolle zu versetzen, um einen Vorwand zu haben, einen Diskussionsgegner persönlich anzugreifen. Das ist hässlich.  :q
Wenn solche Leute dann noch selber leichtfertig mit Mobbing-Vorwürfen um sich werfen, wird es auch nicht gerade schöner.
Hier hatten wir jetzt die Situation: Nutzer A. schildert eine Anekdote aus seinem Spielerleben und beschreibt seine spontane Reaktion. Der Würfel-Zufall sorgt für ein extremes Ergebnis. A. beschreibt die sponanten Reaktionen aller Beteiligten.
Nutzer C. war nicht dabei, weiß aber alles besser, wie es gewesen ist und wer wie besser reagiert hätte, und wer es anders sieht ist ein schlechter Mensch, Nutzer A. sowieso. Selbstgerechter geht es wohl nicht.

Das Verhalten von Archoangel in der Situation ist grausam. Und vor allem ist es unnötig grausam.
:'(  :'(  :'(  :'(  :'( *schnüff*
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.02.2018 | 21:00
Ich würde noch TLFL Typ 3 dazunehmen: macht es genau im richtigen Moment, oder so formvollendet, dass ihn/sie trotzdem jeder in der Gruppe mag, und  es gerne wieder machen darf.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Talasha am 10.02.2018 | 21:30
Ich würde noch TLFL Typ 3 dazunehmen: macht es genau im richtigen Moment, oder so formvollendet, dass ihn/sie trotzdem jeder in der Gruppe mag, und  es gerne wieder machen darf.
Das ist dann die Hohe Kunst des TLFLs.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 10.02.2018 | 21:55
@ die Leute, die hier "Neues" über Tanelorn-Mitglieder erfahren:
Im Ernst? Chiungalla vs. Archoangel die 47. ist für euch neu?

Da frage ich mich fast: Seid ihr alle neu hier?  :o

@ "Lehrer":
Erstmal empfinde ich es als Frechheit, dass überhaupt als Argument anzuführen. "Lehrer" ist mein Beruf und Ja, ich weiss, ich habe auch eine Pflicht außerhalb des Unterrichts für gewisse Verhaltensweisen, aber irgendwann hört es auch auf. Und ich gebe offen zu, dass ich auch gegrinst hätte.

Zweitens sollte man bei dem Begriff "Mobbing" ein wenig vorsichtig sein, bevor man ihn benutzt. Er trifft nämlich hier nicht zu.

Und drittens, noch mal zum Lehrer: Erwachsenenpädagogik, da stimmt man mir hoffentlich zu, unterscheidet sich wohl auch ein wenig von der mit minderjährigen SuS. Zum Abschluss empfehle ich noch §53 (1) SchulG NRW. Wurde von mir schon öfter eingesetzt und Samthandschuhe hatte ich dabei selten an.

@ Topic:
TLFL...ich nehme da doch die negativ-besetzte Typ2-Variante. Kriegt aber wie Typ1 genau eine Chance, wenn ich SL bin, weil ich bei dem Fall mein Veto-Recht nutze und das Spiel unterbreche.
Bei Archos Beispiel: Die Lampe geht nicht aus. Da brennt das Lampenöl oder sie zerbricht nicht.
Bei Tartex-Beispiel würde ich wohl nicht eingreifen, da "No harm done".
Bei Weltengeists Beispiel wären in dem Moment meine Augenbrauchen wohl über dem Kopf geschwebt, aber ich hätte abgewartet. Hat ja hingehauen.

Schmaler Grad natürlich immer.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 10.02.2018 | 22:00
Ich würde noch TLFL Typ 3 dazunehmen: macht es genau im richtigen Moment, oder so formvollendet, dass ihn/sie trotzdem jeder in der Gruppe mag, und  es gerne wieder machen darf.
Ah die Tolpan Barfuß Variante  ;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 10.02.2018 | 22:02
Ich würde noch TLFL Typ 3 dazunehmen: macht es genau im richtigen Moment, oder so formvollendet, dass ihn/sie trotzdem jeder in der Gruppe mag, und  es gerne wieder machen darf.
Ah die Tolpan Barfuß Variante  ;D
Oh ja, ich durfte auch meinen Kender spielen.  :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 10.02.2018 | 22:19
ich kann mir vorstellen, dass jeder Pädagoge es liebt in seiner Freizeit Kinderkram zwischen Erwachsenen auszudiskutieren ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chiungalla am 10.02.2018 | 22:51
@ ghoul
Man wird niemals mit Sicherheit sagen können, ob man es gerade mit Typ 1 oder Typ 2 zu tun hat.

Archoangel weiß es bis heute auch nicht sicher, sondern vermutet es nur. Als er so handelte hatte er noch weniger Grund das zu vermuten. Die vielen vagen Hinweise, dass es sich um ein Wiederholungstäterin handelt, kamen ja erst später. Und Wiederholungstäterin bedeutet nicht zwangsläufig vorsätzlich und in böser Absicht.

Um da noch etwas aus persönlicher Erfahrung beizutragen:
Ich wurde in einer Rollenspiel-Gruppe sozialisiert die ich mal als ganz grob als harte Shadowrun Sandbox beschreiben würde. Und das prägte danach für über ein Jahrzehnt mein Verhalten als Spieler und vor allem als Spielleiter. Zum Glück haben trotzdem immer alle sehr gerne bei mir gespielt, aber heute würde ich das ganz sicher nicht mehr so extrem machen wie damals. Aber damals war das für mich völlig normal, und daher auch irgendwie alternativlos.

Jetzt stell Dir mal vor die junge Dame hatte ein paar Jahre Erfahrung in einer Taschenlampen-Fallenlasser-Gruppe (die sind nicht wirklich selten). Dann wird sie fast zwangsläufig zur Wiederholungstäterin, weil das für sie das normale Rollenspiel ist, und Jahre ins Land gehen können bevor sie bemerkt das ihr "normal" für andere "exotisch" ist. Die ersten paar Runden in denen sie damit auf Cons aufläuft sind fast nie genug um Jahre der Sozialisation effektiv in Frage zu stellen.

Das Problem ist ja auch einfach, wieder einmal, dass Rollenspiel nicht gleich Rollenspiel ist. Und selbst innerhalb eines Systems finden sich fast soviele unterschiedliche Spielstile wie Spieler. Es gibt D&D 4 und 5 Runden mit Taschenlampenfallenlassern und Powergamer-Gruppen für narrative Systeme. Wir als Taneloris beschäftigen und viel mit Rollenspieltheorie und anderen Ansichten zu unserem Hobby, und auch wir vergessen manchmal das es dieses Problem gibt. Weshalb wir eben nicht alle Probleme wegdiskutieren bevor sie entstehen.

Jemand der weniger in Internetforen unterwegs ist, der ist sich vielleicht nicht einmal bewusst, dass es andere Leute anders machen als man selber.

[Kleiner Nebengedanke: Ich denke oft sind auch genau solche Probleme der Grund aus dem Con-Runden so einen schlechten Ruf genießen. Weil da solcher Scheiß halt häufiger schief geht, und weniger kommuniziert wird, als daheim in der Runde mit Freunden und Bekannten. Und weil man da solche Situationen lieber eskaliert als sie zu lösen.]

Die Jahre als verhassten Taschenlampenfallenlasser kann man ihr mit einem konstruktiven und einfühlsamen Gespräch ersparen. Der Denkzettel durch Charaktermord und auslachen ist da ganz sicher nicht hilfreich, weil sie ohne das Problem zu verstehen die Gruppe einfach nur als assozial abstempelt.

Und ich würde widersprechen, dass man bei Typ 2 mit Diplomatie nicht weiter kommt. Selbst im wirklich schlimmen Falle, dass man da wirklich einen vorsätzlichen Troll sitzen hat, kann man das konstruktiv und diplomatisch klären. Das Ende der Diplomatie kann ja auch eine einvernehmliche oder uneinvernehmliche Trennung sein.

Schwierig wird es halt dann, wenn man vermutet, dass der andere ein Typ 2 ist, und man gerne Genugtuung dafür hätte was der einem "angetan" hat. Und noch schwieriger wird es, wenn einem Taschenlampen-Fallenlasser schon lange ein Dorn im Auge sind, und sich dann im konkreten Falle der Wunsch entlädt ein Exzempel zu statuieren.



Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass Taschenlampenfallenlasserei kein Problem mehr ist, sobald in der Gruppe auch nur ein Spieler sitzt der in der Lage ist das Problem zeitnah, entschlossen und diplomatisch anzusprechen.

Dafür wären z.B. die X-Cards die wir vor kurzem mal in der Diskussion hatten sehr gut. Aber auch sonst sagt man halt einmal kurz das man das doof findet, und dann wirds aus dem Protokoll gestrichen.

Das ist dann minimals ärgerlich, aber nun wirklich kein Drama und kein Grund für eine Eskalation.

Tatsächlich kann ich mich an Dutzende Situationen erinnern die rückblickend wohl Taschenlampenfallenlasser-Aktionen geworden wären, noch bevor der Begriff geprägt wurde, wenn wir das Problem nicht rechtzeitig und unkompliziert auf eine sehr einfache Art und Weise zwischenmenschlich geklärt bekommen hätten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 10.02.2018 | 23:50
Ich muss tatsächlich mit einem gewissen Lächeln lesen, wie gerade du mir immer wieder und wieder und wieder - wie bereits bemerkt wurde ohne dass du bei der Situation auch nur zugegen gewesen wärest - Dinge unterstellst und versuchst mich in eine "Täterrolle" zu zwängen. Lustigerweiße bin ich tatsächlich momentan der einzige hier, der genau weiss wie die Geschichte dann ausgegangen ist ...

Zurück zum konkreten Fall:

1. Es ist der 1. Gameday an dem die 4.Edition von D&D noch nicht auf dem Markt ist, aber angespielt werden soll.

2. Ich bin als GM gemeldet und habe das zu spielende Material - wie alle damals - unter größter Geheimhaltung erst am Vorabend bekommen.

3. Meine ersten beiden Runden erlebe ich als GM - sie verlaufen (wider erwarten) unglaublich gut und ich bin mit Runde zwei fertig, als viele noch an Runde eins spielen.

4. Ich beschließe Runde zwei nochmal als Spieler zu erleben und setzte mich zu einem anderen Tisch dazu. Eine spät kommende junge Dame kommt zu unserem Tisch und fragt, ob sie noch mitspielen darf. Vereinzelt verstummen Gespräche und einige Personen im Raum blicken zu unserem Tisch. Zwei Mitspieler tuscheln miteinander. Der SL gibt ihr einen Char - er kennt sie wohl nicht und sie ist auch sehr hübsch, weshalb ich das Verhalten zunächst dem Aussehen der jungen Dame zuschreibe.

5. Die Gruppe beginnt den Encounter - einfach gestrickt mit vier durch Gänge verbundenen Höhlen. Die junge Dame betreibt mehr Role-playing als es auf einem GameDay üblich ist, was ich persönlich sehr begrüße. Zwei Spieler sind sichtlich nicht begeistert - kommt vor. Wir betreiben Rollenspiel jenseits des Dungeoncrawls, was sehr erfrischend ist.

6. Nach einigen zum Teil harten Encountern nähern wir uns dem Finale. Durch Würfelglück ist mein Paladin quasi unverletzt, die junge Dieben, die schon mindestens einmal versucht hat etwas vor der Gruppe zu verbergen und heimlich wegzustecken hat bereits das Mißtrauen meines Paladins erweckt. Da sie nur "bloodied" ist und der Rest der Gruppe schon arg scheiße aussieht fordere ich sie auf, die einzig verbliebene Lichtquelle der gruppe - eine Blendlaterne - in die Hand zunehmen und vor mir den Gang entlangzulaufen, um nach Fallen Ausschau zu halten. Die Spannung ist auf dem Höhepunkt, da jeder weiß, dass es noch genau einen Raum gibt, in dem das Bossmonster hocken muss (und einige Minions - mittlerweile ist jedem die Bedeutung dieser 1hp Monster bekannt).

7. Der SL beschreibt die Situation wie sie von mir oben geschildert wurde: ein Gobbo-Minion springt in den Weg, er beschreibt ihn auch klar ersichtlich als Minion, wie wir schon welche gesehen haben. Alles macht sich bereit auf das Boss-Monster, die Mitspielerin bringt die Lampen-fallen-lassen-Aktion. Ich handle sehr spontan mit meiner Zustech-Aktion, ich würfle kritisch mit meinem (gefundenen) magischen Schwert, dass kritische Treffer verstärkt und der Schaden reicht um die bereits verwundete Diebin zu töten. Sie schaut mich entsetzt an. An die Originalworte erinnere mich nicht mehr, aber sinngemäß war der Dialog der Spieler (nicht der Charaktere): "Du machst WAS? Das ist unsere einzige Lichtquelle, willst du das wir alle sterben?" - "Ja, mein Charakter ist halt ängstlich, der würde in so einer Situation genau so reagieren." - "Völlig von der Dunkelheit überrascht sticht mein Charakter unkontrolliert nach vorne zu." - (SL)"Da steht die Diebin." - "(Ich)Ich weiß." - (SL)"Würfel einen Angriffswurf..."

8. Mit dem Crit hat keiner gerechnet, mit dem Tod der Diebin auch nicht. Mittlerweile ist es totenstill im ganzen Raum geworden, alles starrt auf unseren Spieltisch. Ein Lächeln und verhaltenes Lachen ist von manchen Anwesenden zu hören, dann beginnen die beiden obigen Mitspieler zu klatschen, was von vielen Tischen erwidert wird, auch klopfen manche Anwesende anerkennend auf den Tisch. Die junge Dame schaut mich ungläubig/entsetzt an, errötet ein wenig, steht auf und geht zu den Toiletten. Ich fühle mich etwas seltsam, begreife noch nicht wirklich was gerade geschehen ist, da kommen schon Leute vom Nachbartisch, die mir auf die Schulter klopfen und sagen, dass dies echt einmal nötig gewesen wäre. Offensichtlich ist die junge Dame bereits bekannt. Sie wird mir als eine sehr dominante Besser-Spielerin geschildert, die sich einen Ruf erarbeitet hätte, die "doofen" D&D-Jungs vom wahren Rollenspiel zu überzeugen. Sie hätte solche Situationen schon öfters gebracht, bisher traute sich aber noch niemand so recht etwas dagegen zu unternehmen. Wenn mna mit ihr darüber gesprochen hätte, hätte sie stets nur abwertend über D&D geredet und erklärt waruzm ihre Art zu spielen die einzig wahre sei.

9. Wie es weiter ging verrate ich hier noch nicht, aber ich kann die Beißreflex-Ritter-des-Lichts schon mal verunsichern: die junge Dame, die mittlerweile nicht mehr ganz so jung ist und meine Wenigkeit haben bis heute Kontakt. Vom rest der Bande sehe ich nur den Ladenbesitzer noch sehr sehr selten. Trotzdem würde ich jederzeit in solch einer Situation ganz genau wieder ganz genau so reagieren. Garantiert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: oliof am 11.02.2018 | 00:16
Ich war bei meinem letzten Nordcon-Besuch auch gesegnet von so einem Besser-Spieler-TLFL, der dringend DSA-3-artige Skill-Proben wollte und mehr als einmal "oh wir waren zu doof, also musst du uns jetzt bestrafen, MEISTA" brachte, in einer DSA-1-Runde (OK, DAS, aber jenu) gesegnet. Der war auch ansonsten unglaublich unsympathisch und wirklich wirklich so sehr übermüdet, dass er ausser bei Kämpfe auswürfeln immer wieder weggenickt ist.

Und ich habe seine Versuche, die Gruppe zu torpedieren, jedesmal mit einem "nö, so blöd sind die Charaktere nicht" entschärft und es ging weiter, ohne das man a) irgendjemand erziehen musste, b) irgendjemand verschrecken musste c) irgendetwas anderes, wo eine Person -- egal wie unsympathisch sie mir war -- persönliche Schmach hinnehmen musste.

@archo: Dass du mit der Dame immer noch Kontakt hast: Super. Aber ich bin persönlich geneigt, das der SL an der Stelle mit einem einfachen "die Lampe bleibt an" die Situation hätte .. managen können, ohne das es GameDay-übergreifende frenetische Zustimmung hätte geben müssen. Denn das ist ja bei den meisten TLFL die positive Seite der Medaille, die es erträglich macht: Der MEISTA hat immer recht. Aber da muss man auch die Größe und Gelassenheit als referee haben, die Situation nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Aber ich habe auch nie 4E gespielt, vielleicht sehe ich das falsch.

PS: Wer auch immer behauptet hat, das das irgendwas mit OSR zu tun hat: Quatsch. Da will auch niemand TLFL haben, sondern Leute, die auf Basis der eher _reduzierten_ Regeln und dem allgemeinen (also gruppen- und kampagnen-spezifischen (-: ) Verständnis dessen wie die Dinge in der Kampagne so laufen, interessante Ideen haben, wie man das Problem lösen kann.

Ein Beispiel für einen Anti-TLFL, eingedenk meines Uni-Zeit-Rollenspiel-Kumpels Christoph: Die Gruppe hat ein Problem mit einem Dämon, und alle stehen um so einen magischen Zirkel herum, der aus Steinen gelegt ist und ein fantasto-magisches Muster zeigt. Christoph spielt einen Krieger ohne große Magie-Kenntnisse, aber aus der Situation wird klar: Irgendwas muss mit dem Zirkel geschehen. Doch Gesegnete und Magiekundige stehen halt rum und diskutieren rum, ohne das was passiert. Christoph, nach einiger Zeit des Wartens -- vielleicht sogar 2 Minuten Realzeit -- sagt: "Mein Krieger, gelangweilt, kickt die blöden Steine durch die Gegend". Klar, deutlich Risiko, deutlich charaktergetrieben. Aber: Keiner weiss ob das nun richtig ist oder nicht, ABER: Es geht weiter, denn durch die gestörten Kreise des Zirkels passiert ... etwas.

Und deswegen finde ich das generelle Aburteilen von Leuten die aus der Persönlichkeit ihres Charakters (ängstliche Diebin, ungeduldiger Krieger, whatever) nachvollziehbare und in sich schlüssige Handlungen ableiten, gar nicht so doof. In Archos Runde war unklar, das die Spielerin glaubte ihre Diebin sei besonders ängstlich, alle anderen waren von einer heldenmutigen Person ausgegangen ...

worauf will ich eigentlich hinaus? Ach, ich glaube a) TLFL oder nicht hat nix mit der Regel-Generation zu tun, sondern ist eine sehr rundenspezifische Interpretation bestimmter Handlungen und b) nicht jedes suboptimale Verhalten ist gleich TLFL (aber das hab ich glaube schon weiter oben gesagt).

Interessanterweise beobachte ich TLFL-Verhalten in den letzten fünf bis acht Jahren häufiger bei Veteranen des deutschen Rollenspiels, und quasi überhaupt nicht bei a) Neulingen oder b) Leuten die eher angloamerikanisches Rollenspiel gewohnt sind. Meine Hypothese: Zuviel Railroading erzeugt TLFL weil das häufig der einzige Hebel ist, um kreativ an der Gestaltung einer Szene teilzuhaben. Und wenn so geprägte Leute dann in andere Runden kommen -- und auf Conventions aller Art ist das Risiko besonders groß -- dann knallts halt gerne besonders. Und rückblickend stelle ich fest, das ich früher, als ich noch viel auf Conventions geleitet habe -- also so vor einem Jahrzehnt -- meine Gruppe mit einer sehr sehr sehr sehr großzügigen Portion "das gelingt Dir" in der ersten Stunde Convention-Runde gefüttert habe, was auch bei Railroading-geschädigten Leuten schneller zu mehr Gestaltungswillen und in Ableitung mehr Mut bei ihren Charakteren geführt hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Talasha am 11.02.2018 | 00:22
9. Wie es weiter ging verrate ich hier noch nicht, aber ich kann die Beißreflex-Ritter-des-Lichts schon mal verunsichern: die junge Dame, die mittlerweile nicht mehr ganz so jung ist und meine Wenigkeit haben bis heute Kontakt. Vom rest der Bande sehe ich nur den Ladenbesitzer noch sehr sehr selten. Trotzdem würde ich jederzeit in solch einer Situation ganz genau wieder ganz genau so reagieren. Garantiert.

Das klingt doch sehr gut, schön des es so erwachsen weiter gegangen ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.02.2018 | 00:29

e) mit der Waffe fluchtartig wegzulaufen.
wenn Dr. Dr klar ist mit dem Pistölchen ist da kein Land zu gewinnen...

Zu dem Spanier, Solomon Kane würde wohl sagen gut gemacht, in Genre eine wesentlich nachvollziehbarere Aktion als die sybillinische Vampirin  mit eigenem Blut zu füttern


TLF wäre gewesen, wenn der FBI-Agent das als erster an der Pistole  rein "aus Nervosität" schon so abgezogen hätte.
besonders wenn FBI Agent Computerspezialist und nicht Jerry Cottons Nachfolger ist
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 07:16
Ich kann da dem Oliof nur zustimmen.
Und an Oliof direkt gerichtet: Dein Lösungsansatz wäre in D&D4 natürlich genau so durchsetzbar gewesen. In den SL-Guides wird auf den Spass der Gruppe extrem viel Wert gelegt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 11.02.2018 | 08:44
Diskussionsstil hier:
Es gibt im Tanelorn leider die Tendenz einiger Teilnehmer, sich reflexartig in eine Opferrolle oder Opferidentifikationsrolle zu versetzen, um einen Vorwand zu haben, einen Diskussionsgegner persönlich anzugreifen. Das ist hässlich.  :q
[...]
Nutzer C. war nicht dabei, weiß aber alles besser, wie es gewesen ist und wer wie besser reagiert hätte, und wer es anders sieht ist ein schlechter Mensch, Nutzer A. sowieso. Selbstgerechter geht es wohl nicht.
[...]

Zitat
Wie bereits bemerkt wurde ohne dass du bei der Situation auch nur zugegen gewesen wärest - Dinge unterstellst und versuchst mich in eine "Täterrolle" zu zwängen.

Okay... erstmal. Archo hat die Situation ja überhaupt erst jetzt detailgetreu genug geschildert, damit wir Reaktion und Gegenreaktion nachvollziehen können. Die vorherige Beschreibung "Die hat die Lampe fallen lassen, also habe ich sie von hinten erstochen, für sie war das total unverständlich, alle haben also mit dem Finger auf sie gezeigt und gelacht und sie ist dann geflüchtet."

Das ist alles, was wir von der Situation hatten; gut, dann noch die Info, was andere Spieler später über diese bestimmte Spielerin gesagt hatten. Für die Situation war das aber unerheblich, weil Archo diese Info erst nachträglich hatte und nur auf das konkrete Ereignis reagierte (wie sich rausstelle gab es, so seine Beschreibung, sehr wohl Informationen im Vorfeld, die ihn zur Reaktion bewogen haben).

Diese Ausgangsinformationen plus die Tatsache, dass Archo sich selbst im Nachhinein für seine Reaktion gefeiert hat, ob berechtigt oder nicht, lassen zwei Schlüsse zu.

1. Die TLFL-Spielerin handelte mit Vorsatz. Sie wollte allen anderen den Spaß an der Runde verderben. Archo hat das mit seiner Reaktion unterbunden und somit den Spaß aller anderen Spieler gesichert.

2. Die TLFL-Spielerin handelte nicht mit Vorsatz. Sie hielt ihre Reaktion für angebracht im Rahmen ihrer früheren Spielsozialisierung oder ihrer medialen Prägung (bei einem Erschrecken die Lichtquelle fallen zu lassen, ist eine typische Trope in "Keller-Situationen" aller Art in Film und Fernsehen).

Beide Interpretationen sind gleich schlüssig, wobei die "Bullies" (so bezeichnet von Usern, die zweite Interpretation für schlüssiger halten) und die "Ritter des Lichts" (so genannt von Usern, die die erste Interpretation für schlüssiger halten) sich hier im Forum eben uneins darüber sind. Erst Archos längerer Post jetzt hat die Situation wirklich aufgeklärt. Und ich persönlich schließe mich der Bewertung einiger User an, dass die Situation ganz anders hätte entschärft werden können und keine Verhältnismäßigkeit der Mittel gegeben ist.

Mehr noch: Ich bin selbst sehr schockiert mit der Vehemenz, wie hier einige User ohne selbst dabeigewesen zu sein, diese Spielerin hier dämonisieren, und ihr Verhalten als "boshaft", ja gar als "verabscheuungswürdig" bezeichnen.

Sweat Shops sind verabscheuungswürdig, Menschenhändler sind verabscheuungswürdig... die Dame hat einfach nur anders Rollenspiel gespielt. Ein Spiel, wo sich Leute hinsetzen, und 3 Stunden so tun als seien sie Ritter oder Zauberer oder sowas. Klar, es gibt auch Situationen am Spieltisch, da ist man so "drin", da nimmt man solche Sachen durchaus ernst. Man ist ja auch irgendwie mit der Fiktion und mit seinem Charakter verbunden. Das gilt aber für die TLFL-Spielerin genauso wie für alle anderen auch.

Macht euch mal bitte klar: Es ist ein Spiel. Und bei jedem anderen Spiel, sagen wir etwa, beim Fußball, wäre in einer Situation, die unklar ist, und der Schiri entscheidet trotzdem auf Freistoß, ein Verlachen und Ausbuhen des mutmaßlichen Täters durch das eigene Team auch eine vollkommen überzogene Reaktion.

Wir spielen hier "Make believe". Das mag in ARS-Runden mal faust-pressend spannend, in Horror-Runden gänsehaut-beschwörend gruselig und in Dramarunden tränen-kullernd emotional sein. Aber es ist ein verdammtes Spiel. Und kein Spiel der Welt rechtfertigt für mich eine derartige Sprache. An alle Diskussions-Teilnehmer, tretet mal einen Schritt zurück und reflektiert eure Wortwahl, bitte.

Ich jedenfalls bin raus hier, ich muss über Einiges nachdenken, was unser gemeinsames Hobby angeht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Der Nârr am 11.02.2018 | 09:40
In vielen Fällen ist der SL ja auch Verbündeter des TLFL. Oft kann der SL ja ganz einfache, grundlegende Techniken einsetzen, um ein TLFL zu moderieren, durch ausgefallene Moderationsanweisungen wie:

1. "Ok, wir würfeln erstmal Initiative, dann kannst du die Laterne fallen lassen wenn du an der Reihe bist."
2. "Eins nach dem anderen, Herr Professor, die Übersetzerin will dir die Pistole wegnehmen, gibst du sie ihr freiwillig? Nein? Ok, dann ist eine Probe fällig auf..."

Ich mein jetzt mal ehrlich. Es muss ja nicht direkte Schikanieren der Runde sein. Ich bin schon extrem genervt, wenn ein Spieler sich in einem taktischen Miniaturenschiebe-Spiel wie D&D 3.5 extrem untaktisch verhält und ein Rogue anstatt seine Sneak Attacks zu verteilen lieber sein möglichstes gibt, durch irgendwelche "tolle Ideen" maximal Zeit zu verschwenden und möglichst wenig Angriffe zu machen.

Neulich ist mein Charakter gestorben, weil er den Rückzug des Restes der Gruppe gedeckt hat, weil wir uns insgesamt mal wieder so taktisch verhalten haben wie ein Duplo-Stein.

Sind die Leute die im Kampf blöde Sachen machen anstatt ihren Charakter strategisch klug zu spielen gleich TLFL? Ne, mit Sicherheit nicht, die müssen nur noch lernen, wie man dieses Spiel spielt und dass auch wenn der SL im Dungeon noch so viel Suspense aufbaut am Ende keine Suspense-Reaktion erwartet wird, wenn der Gegner da ist, sondern taktisch kluges Handeln.

Sind die Leute, die im Kampf blöde Sachen machen anstatt ihren Charakter strategisch klug zu spielen gleich tolle Rollenspieler? Ne, das ist mit Sicherheit genauso wenig ein Automatismus.

Effektiv kommt es immer auf die Gesamtsituation an und immer auch auf das Spielgefüge und wie die Spieler vor Ort die Situation wahrnehmen.

Der TLFL ist ja grundsätzlich etwas "negatives". Es geht um einen "Spielstörer". Das ist natürlich immer eine "wir vs der andere"-Situation, denn von absichtlichen Trollen abgesehen ist der Spielstörer sich ja gar nicht bewusst, dass er das Spiel stört. Es liegt eigentlich also immer ein Kommunikationsproblem vor. Das kann man klären, indem man einfach mal das Maul aufmacht. Aber das macht auch die Diskussion von Anekdoten so schwierig, gleichzeitig aber auch so spannend. Es zeigt, dass dieselbe Situation je nach anwesenden Personen mal eine TLFL-Situation sein kann und dann mal wieder überhaupt nicht.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 11.02.2018 | 09:44
Ich würde noch TLFL Typ 3 dazunehmen: macht es genau im richtigen Moment, oder so formvollendet, dass ihn/sie trotzdem jeder in der Gruppe mag, und  es gerne wieder machen darf.
Also wenn die Aktion gut ankommt,  dann sicher deshalb weil der vermeintliche TLFL damit 1.das Ziel hat das Spiel zu bereichern.(Homor, Drama,  Humor etc. )und 2.einen SL hat,  der den "Ball" des Spielers wohlwollend auffängt und daraus dann keinen Gruppenschwund werden lässt.
Will damit sagen, wenn das Verhalten von der Gruppe, und speziell dem SL, akzeptiert wird, dann dient es ihr auch.
Echte TLFL spielen ihr Spiel dagegen alleine . D. h. sie setzen die Aktion ohne auf die Unterstützung der Gruppe zu bauen. Und  um sie im falschen Moment reinzureiten. Und das geht mMn. auch nur mit Unterstützung des SL. Und wenn es bedeutet -dass der Spielleiter einfach nicht eingreift, dem Spieler Erzaehlrechte zugesteht, die er eigentlich nicht hat, und die Aktion damit zulässt.
 
Typ 3 tut das wohl eher im "richtigen Moment" mit Gruppenunterstuetzung um das Spiel zu bereichern.
Wäre das nämlich nicht der Fall, ist eine Akzeptanz mMn. nicht vorstellbar.
Edit.
Dass der TLFL(Typ 3) der Runde nicht schaden will, und letztlich auch nicht schadet, muss für die Gruppe erkennbar sein.
Das könnte ich mir in "Story- Runden" gut vorstellen, wenn es einfach darum geht, dass auch mal unvorhergesehene Dinge passieren um die Dramatik zu erhöhen.


Allgem. Ohne Unterstützung des Spielleiters(und sei es nur durch nicht einschreiten), ist TLFL nicht möglich.
Weder Schaedliches noch Unschaedliches.

Die Einstellung : "Wenn einer von euch Mist baut, dann habt ihr als Gruppe eben Pech gehabt, Muharhar  >;D" finde ich nicht gut.
 (Es sei denn, die Gruppe hat da auch Lust drauf, und es gehört zum Spielstil)
Vor Allem deshalb nicht, weil die Verantwortung dafür, dass dieser Mist überhaupt durchgeht, beim SL selbst liegt.
Er selbst missachtet hier nicht selten die Regeln und lässt sie nicht zum Einsatz kommen. Oder/Und er missachtet seine Funktion als Moderator und Schiedsrichter.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 09:51
Jetzt sind externe Vergleiche dran?
Vergewaltiger sind verabscheuungswürdig - und diejenigen, welche in den entsprechenden Fällen dann diesem zur Seite springen und auf die andere Sozialisation verweisend verständnisvolles und kultursensible Behandlung fordern - mehr Integrationshilfen statt Strafe.
Ach ja, und von denen sind auch ein paar bass erstaunt wegen so einer Lapalie doch vor Gericht zu stehen - beweist sicher ihre Unschuld ... .

Selbst der/dem Dümmsten müsste klar sein, dass die gerade getätigte Aktion zum Schaden der Mitspieler ist. Dazu ist das nicht einmal "mein Charakter ist so" sondern noch deutlich aggressiver das Verlassen der Figurentscheidungsebene und der Versuch unter Umgehung der eigentlichen Mechaniken auf der Metaebene maximalen Schaden zu garantieren.

Da fragt man sich eher, was ist das für eine Stilsozialisaton, dass so ein Verhalten als generell normal und wünschenswert angesehen wird?
Oder was hätte man jemandem erzählt, der einem anderen Charakter in der Runde vorsorglich in einem geeigneten unbeobachteten Moment in den Rücken geschossen hätte und dann mit "Ich hab halt vorher Paranoia gespielt" durchkommen wollte?

Angesichts der abstrusen Entschuldigungsvermutungen hätte der Archocharakter in einer ähnlichen Szene in Coc sogar den Revolver leerschießen und nachladen können udn es wäre immer noch ein "Unfall" gewesen.

Überhaupt erstaunlich, welche wilden Mutmaßungen einerseits als Entschuldigungen verkauft werden, aber die Hinweise auf entsprechende vorherige Vergehen ihrerseits dann als "unzulässig" weggewischt werden.

Da fragt man sich auch, was das für eine Spielsozialsierung ist, wo man lernt anzunehmen, dass die Mitspieler böse reinzureiten generell akzeptabel und eine ausreichende Entschuldigung sei.
Man stelle sich vor ein Spieler legt in einem günstigen unbeobachteten Moment vorsichtshalber schon  mal einen Mitcharakter um und erklärt, er habe halt vorher Paranoia gespielt.

"Da seht ihr mal was ihr von eurem taktischen Herausforderungsspiel hab" ist eine TLFL-Aussage nach einem TPK, die ich mitbekommen habe. Könnte das ein Hinweis sein?

Ich denke hier sind ein Haufen Leute am posten, welche eben mit genau diesem Arschlochverhalten sympathisieren und dafür als meinungsschaffende Unterstützer unterwegs sind!

Bezgl. gute Taschenlampenfallenlasser:
Gute Taschenlampenfallenlasser gibt es außer in einschlägig dafür vorgesehenen Spielen nicht!
Was hier unzulässigerweise damit verwurschtelt wird sind die Übergangsfelder im Spektrum des "mein Charakter ist halt so".
Und in diesem Übergangsfeld liegt der Knackpunkt wo die Aktion unverhältnismäßig wird wieder in der Fairness zu den Mitspielern und der Wahl der Mittel das mit dem Charakterspiel so auszudrücken.

Richtlinienvorschläge für akzeptables "MCIS"(Mein Charakter ist so):
> Passe deine Figur von vorne herein dem zu erwartenden Spielstil (System, Vorinfos) an. "man könnte dieses typischerweise xy-ige Spiel aber auch anders spielen" ist kein Argument, wenn du nicht gefragt hast.
> entsprechendes zu pvp. Grundannahme sollte als soziales gemeinsames Spiel Teamfähigkeit sein.
> wenn die Mitspieler bereit sind ein Auge zuzudrücken und eine Seltsamkeit zuzulassen ist das kein Freibrief ihnen jetzt daraus einen Strick zu drehen.
> Vorwarnung: ja es kann immer wieder zu Spannungen diverser Art kommen bzw. diverse Charaktere haben gewisse Trigger und Besonderheiten. Dann sollten die aber auch entsprechend der Gruppe rechtzeitig signalisiert werden und nicht "zufällig" im kritischsten Moment plötzlich manifestieren. Das erlaubt auch den anderen entsprechende Maßnahmen zu ergreifen statt völlig überrascht zu werden, ggf noch zusätzlich gedeckt von der OOC-Absicht/Rücksicht eben nicht direkt einen anderen Spieler auszuschließen.
> Über den Erfolg von Aktionen entscheiden die Mechaniken. Absichtliches Versagen "passiert nicht einfach" sondern sind so aktives und vorsätzliches Arschlochverhalten des Spielers - siehe Küchenbeispiel.
> Erst recht nicht weitergehende Umweltsetzungen, welche den Schaden dann maximieren.
> Ganz besonders auffällig, wenn dann nur die Charaktere der anderen betroffen sind ... . Die Akzeptanz dürfte erheblich höher sein, wenn zumindest das primäre Risiko von "Deppenaktionen" dann auch von dem betreffenden Charakter getragen werden und nicht nur dann, wenn für den TLFL-Spieler maximale Schadenfreude ansteht.



Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 10:07
"Mein Charakter ist so!"-Klassiker sind ja u. a. Kender (und wohl auch Schelme in DSA), die an manchen Tischen nicht gern gesehen sind.

Allerdings stell(t)en sie für mich nie ein Problem dar, wenn der entsprechende Spieler die Grenzen eben nicht maximal ausgenutzt hat. Denn auch das "Wann ist mein Charakter genau so?!" wird vom Spieler bestimmt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 10:23
"Mein Charakter ist so!"-Klassiker sind ja u. a. Kender (und wohl auch Schelme in DSA), die an manchen Tischen nicht gern gesehen sind.

Allerdings stell(t)en sie für mich nie ein Problem dar, wenn der entsprechende Spieler die Grenzen eben nicht maximal ausgenutzt hat. Denn auch das "Wann ist mein Charakter genau so?!" wird vom Spieler bestimmt.

Da Problem von Kendern und Schelmen ist ja, dass sie sich quasi kraft Grundbeschreibung keine Gedanken machen (können?), wann und wie sie ihrer seltsamen Natur freien Lauf lassen und damit den destruktiven Spielern quasi den Persilschein in die Hand drücken.
Bei allen durchgängig vernunftbegabten und nicht schon ausgänglich auf Krawall designten Charakteren (was auch entsprechende Vorabkommunikation erfordert) gibt es ein breites Vorfeld, wo Charakterspiel und Gruppenspiel nicht inkompatibel sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 10:30
Marzaan, du kritisierst was, das eigebtlich keiner gesagt hat, nämlich dass es in Game in dem speziellen Spiel doch völlig in Ordnung sei, dass die Spielerin ihre Aktion so durchführt. War es nicht. Dass sie so etwas tut? Gibt es. Ist in einigen Spielstilen so. Dass sie es in der spezifschen Gruppe tut? Nicht ok, aber auch kein Grund für die geschilderte Reaktion mit Niederstechen und insbesondere Auslachen.

Die Kritik zielt doch vor allen auf das Auslachen ab. Lies noch ein Mal nach. Die meisten Leute sagen: "Sagt ihr, was Mist ist und geht dann wieder in die Siituation davor. Oder lasst schlicht die Lampe nicht ausgehen."

Dass Archo sich heute mit der Spielerin gut versteht, spricht für ihn, hat aber wahrscheinlich mehr damit zu tun, dass es später doch irgendwann mal eine Unterhaltung gab.

Und dann reden wir auch noch von D&D. Allein die Verbreitung und Anzahl an Spielrunden sollte klar machen, dass "Wir spielen D&D" nur bedingt klar macht, welcher Spielstil gespielt wird. Da können Missverständnisse auftreten. Der Stein des Anstoßes ist die Klärung. Dass das Verhalten störend war bestreite ich nicht und auch niemand anderes, soweit ich das überblicke.

P.S. Schelme, Kender und ähnliches Kroppzeug halte ich übrigens auch für fieses Getrolle seitens der Autoren. :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 10:30
Da fragt man sich eher, was ist das für eine Stilsozialisaton, dass so ein Verhalten als generell normal und wünschenswert angesehen wird?
Oder was hätte man jemandem erzählt, der einem anderen Charakter in der Runde vorsorglich in einem geeigneten unbeobachteten Moment in den Rücken geschossen hätte und dann mit "Ich hab halt vorher Paranoia gespielt" durchkommen wollte?

Also ich persönlich hatte mit anderen Spielern, die TLFL sind, aus Spielerperspektive noch nie Probleme.

Ich mag das Drama, ich mag die unerwarteten Wendungen, die entstehen. Ich mag es, wenn mein Spielercharakter (oder auch der eines anderen Mitspielers) draufgeht, weil das in unseren Gruppen schon jahrelang nicht mehr passiert ist, und ich lieber mit mehr Adrenalin spiele.

Vielleicht hatte ich auch noch nie einen wirklichen TLFL in meinen Runden, obwohl ich schon mal eine meiner Lieblingscharaktere das Weite suchen habe lassen, weil die (superspannende) Konflikt mit ihr als Kapitän des Schiffes versus klarer Insubordination ansonsten nur die Wahl gelassen hätte, den anderen Charakter hinrichten zu lassen.

Gib mir jeden Tag einen TLFL solange ich mich nicht zu Tode langweilen muss, weil ein Spieler in der Gruppe ist, der vor jeder Aktion mindestens 15 Minuten abwägt, was denn jetzt ein vernüftiger Plan wäre, nur dass der dann am Ende wegen Zweifeln oder berechtigten Einwänden doch nich durchgeführt wird. (Und ich rede jetzt nicht von zeitkritischen Aktionen, sondern eher von "Wie soll unsere Gruppe den nächsten Tag planen?"

Gib mir einen TLFL statt dem Spielers, der eine riesige Inventarliste mit sich rumschleppt und bei jedem erworbenen Pfeil und jedem Tavernenbesuch noch auf den letzte Groschen nachrechnen muss, ob er wohl nicht über den Tisch gezogen wurde.)

Gib mir einen TLFL statt der Spielerin, die bei Aktion jedes anderen in der Gruppe andauernd ein "Also das finde ich jetzt nicht so sinnvoll, warum machst du nicht X, damit würden wir viel besser fahren!" einwirft.

Die Aussage, dass es keine guten TLFL gibt, stimmt einfach nicht für alle Spielstile. Und ich habe bei ARS sehr viel Spass.

Falls du meinen Eingangspost lies, kannst du ja nachvollziehen, dass ich nicht angenommen habe, hier eine Mehrheitsmeinung zu vertreten. Ich mochte damit aber auch solchen Verallgemeinerungen wie

Gute Taschenlampenfallenlasser gibt es außer in einschlägig dafür vorgesehenen Spielen nicht!

entgegenwirken.

PS: Ich bin selbst kein TLFL, weil ich ein rücksichtsvoller Mitspieler bin. Aber wie schon gesagt: ich freue mich, wenn einer meiner Mitspieler mal die Taschenlampe dropt, weil es für mich das Spiel einfach spannender macht. Und weil ich mir ein zünftiger TPK für mich auch mal eine schöne Abwechslung ist. Bin halt zu einem großen Prozentteil Story Gamer und mit Happy Ends konnte ich noch nie so viel anfangen.

Ich spiele halt viel eher um spannende Moment zu erleben, als um Probleme zu lösen, weil mir letzteres im Spielgenre Rollenspiel, wo der Spielleiter im Endeffekt eh alles so drehen und wenden kann, damit er am Ende von der Gruppe Schulterklopfen einheimst, doch eher als Augenauswischerei vorkommt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 11:07
...

Und dann reden wir auch noch von D&D. Allein die Verbreitung und Anzahl an Spielrunden sollte klar machen, dass "Wir spielen D&D" nur bedingt klar macht, welcher Spielstil gespielt wird. Da können Missverständnisse auftreten. Der Stein des Anstoßes ist die Klärung. Dass das Verhalten störend war bestreite ich nicht und auch niemand anderes, soweit ich das überblicke.

Ne klar, aber auf Grund der "Verbreitung und Anzahl von Spielrunden" können TLFL einfach mal davon ausgehen, dass kurz vor dem Endkampf die Gruppe hart reinzureißen dann passend ist und das ist dann nur ein "Missverständnis"... .
Insbesondere wenn es mehrfach vorkommt.

Also ich persönlich hatte mit anderen Spielern, die TLFL sind, aus Spielerperspektive noch nie Probleme.

Das Leute derselben Spielvorliebe da keine Probleme haben überrascht ja nicht so wirklich, ist aber keine Entlastung.

Und Konflikte etc. haben ja erst einmal kein Stück mit Taschenlampfenfallenlassen zu tun.

Aber weil dir ein Spielstil langweilig ist (und wie du mit dem Augenwischereihinweis auch zeigst keinerlei Verständnis von hast), findest du es scheinbar OK den diesen Spielstil wünschenden in die Suppe zu pinkeln.

Und mein Ausdruck war:
Gute Taschenlampenfallenlasser gibt es außer in einschlägig dafür vorgesehenen Spielen nicht!

Das Problem ist doch gerade, dass ein zu großer Anteil Storyteller der Meinung zu seien scheinen, dass sie das generelle Recht haben anderen ÜBERALL Kraft "besserer Geschichte","Drama" etc. ungefragt ihre Spielvorlieben aufzwängen zu dürfen!

Und selbst für "Drama" sollte es andere Varianten geben als den Dolch direkt oder indirekt in den Rücken der anderen Charaktere.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: dunklerschatten am 11.02.2018 | 11:11
Dieses Thema hier ist mal wieder köstlich.


Ohne auf die ganzen geposteten Details einzugehen und sich im Opfer-Täter Sumpf zu verlieren, frage ich mich doch warum die Spielleitung sowas einfach passiv passieren lässt.

Darauß leite ich für mich folgende 3 weitere Fragen ab.


1.)Warum sollte die Laterne automatisch ausgehen wenn sie zu Boden fällt ?

2.)Warum sollte die Spielerin bestimmen dürfen das die Lampe ausgeht ?

3.)Warum sollten die Mitspieler nicht auch die Chance haben darauf "angemessen" zu reagieren, sprich die Laterne zu retten ?


Und/aber trotzdem denke ich gibt es Situationen wo "robuste" Handlungen (sprich Gewalt) durchaus ihren Platz haben, ob das im RPG, zwischen den Spieler sein muss, DAS ist noch ein ganz anderes Thema.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 11:14
Wie gesagt, ich lassen niemals Lampen fallen, weil ich sicher niemanden einen bestimmten Spielstil aufzwingen, und den Leuten auch nicht ans Bein pinkeln will.

Aber wenn es selten in meinen Gruppen doch mal passiert, dass jemand so eine Aktion schiebt, kann ich Gegensatz dazu auch nicht behaupten, dass ich den Spieler dafür hasse, und folglich ist die Aussage, dass keiner TLFL leiden kann schon mal nicht richtig.

Die Dosis machts.  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 11:16
Ne klar, aber auf Grund der "Verbreitung und Anzahl von Spielrunden" können TLFL einfach mal davon ausgehen, dass kurz vor dem Endkampf die Gruppe hart reinzureißen dann passend ist und das ist dann nur ein "Missverständnis"... .
Insbesondere wenn es mehrfach vorkommt.

Eben! "Mehrfach vorkommt"! Wie Archo dann später geschrieben hat, hat die doch so Klassiker wie das Verbergen von Informationen in genau der Runde vorher auch durchgezogen. Das klingt derart nach einem anderen Spielstil in der falschen Runde. Da waren doch schon alle Alarmzeichen da. Ich bin auch schon aus Runden ausgestiegen, weil ich mit meinem durchoptimierten Tank aufgetaucht bin und die Tralala-Pathfinder nach dem Motto "Super Abend, nicht ein Mal gewürfelt!" gespielt haben.

Und da gab es keinen anderen Weg als Niederstechen und Auslachen? "Du, wir spielen hier einen anderen Stil. Halt dich bitte dran. Sonst bist du in der falschen Runde." Kann man machen. Hab ich schon gemacht. Funktioniert. Und funktioniert ohne Demütigungsgesten.

Und es macht die Narration nun in keiner Weise kaputt, wenn eine Figur die Lampe fallen lässt, man (Spieler oder SL können hier eingreifen) mal eben klar macht, dass das totaler Kackscheiss war, die Aktion zurückspult und dann noch ein Mal dran geht. Der Spieler / die Spielerin sieht es nicht ein? Umso besser. Ein "Torchbearer"-NSC kriegt eh nur einen kleineren Anteil an der Beute. Geh bitte, du hast dich in der Gruppe vertan. Ist ja nicht so als wäre taktisches Dungeoncrawling der Hort des Meta-freien Immersionsspiels.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 11.02.2018 | 11:20
Jetzt sind externe Vergleiche dran?
Vergewaltiger sind verabscheuungswürdig - und diejenigen, welche in den entsprechenden Fällen dann diesem zur Seite springen und auf die andere Sozialisation verweisend verständnisvolles und kultursensible Behandlung fordern - mehr Integrationshilfen statt Strafe.
Ach ja, und von denen sind auch ein paar bass erstaunt wegen so einer Lapalie doch vor Gericht zu stehen - beweist sicher ihre Unschuld ... .

wtf?

Kühl dich bitte mal ab. Die Vehemenz, mit der du hier gar kein anderes Argument gelten lässt als "Sie hat da in böser Absicht getan und muss daher möglichst hart bestraft werden", passt gut zu meiner Bitte, doch einen Gang runter zu schalten und zu betrachten, was wir nach Archos Initialpost wussten und was nicht.

Und ich weiß wirklich nicht, was du mit deinem Vergewaltiger-Beispiel jetzt bezwecken willst (wenn das hilft: Natürlich hat jeder das Recht auf einen fairen Prozess. Ob der "Prozess" in dem TLFL-Beispiel fair war, da gibt es hier ja unterschiedliche Meinungen zu). "Verabscheuungswürdig" ist für mich für einen Rollenspielkontext definitiv ein hartes Wort. Denn mit dem Verlachen einer Spielerin wird definitiv eine Grenze zum OT überschritten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 11:25
das was man aus der Sache lernt: Wenn man nicht dabei war, sollte man mit Vorwürfen und Anschuldigungen auf Basis von zwischen den Zeilen lesen und Interpretation sich einfach etwas zurückhalten ... und keine ideologisch-moralische Grabenkriege beginnen ....
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 11:27
Zu meiner Situation im Speziellen und den TLFL im Allgemeinen:

Wenn ich mich zum Ballspielen verabrede und einer kommt mit Golfausstattung, während der Rest Softball dabei hat ist das ein Mißverständnis. Der golfer wird sich dann - eventuell zu Recht - aufregen, aber wohl kaum darauf bestehen, dass seine Ausrüstung nun auch Verwendung findet.
Wenn ich mich zum Softball verabrede und einer seine Golfausrüstung mitbringt und dann versucht den Softball mit seinem Golfschläger zu hauen und deshalb seine Mannschaft verliert haben wir eine ganz andere Situation. Wenn er danach noch sagt "hättet ihr mal lieber Golf gespielt - Softball ist nämlich so scheiße, dass ihr euch nicht wundern müsst, dass ihr verloren habt" - dann ist doch schon einiges schief gelaufen.
Wenn dann aber die Geschichte erzählt wird und sich Leute echauvieren, dass der Golfer im Anschluss mit Schimpf und Schande überzogen wurde und schließlich wütend das Weite suchte ... dann läuft einiges extrem doof. Wenn sie sich dann aufregen, der Golfer wäre gemobbt worden, das Verhalten der anderen sei völlig inakzeptabel, man hätte das Spiel unterbrechen und mit ihm reden müssen und und und ... dann haben sich offensichtlich die SJW versammelt um sich von anderen bewundern zu lassen, wie toll sie sind, dass sie sich für die Rechte einer Minderheit einsetzen usw etc pp.

Und genau da sind wir bei meinem Beispiel. Letztlich mag ich als Pitcher den Ball gegen den Golfschlägerträger so geworfen haben, dass dieser ihn eventuell auf die Fresse bekommen könnte und siehe da - weil er keinen Bat sondern einen Golfschläger hatte ist genau das passiert. Das die anderen Spieler in diesem Moment lachen mussten ist nicht weiter verwunderlich, dass sich manche sogar diebisch freuten, weil der Golfer schon häufiger zum Softball mit seiner Golfausrüstung gekommen ist ist nun auch nicht sonderlich seltsam. Das es Beifall gab, weil er mal einen Ball in die Fresse bekommen hat - darüber darf man sich streiten ob man das gut findet, aber nachvollziehbar ist es auf alle Fälle.
Das sich Leute jetzt auf die Seite des Golfers stellen, ihn als "Opfer" stilisieren und die Schuld bei mir, also beim Werfer sehen, erschließt sich mir nicht. Wird es sich auch nie. Und nichts anderes ist hier im Thread geschehen.

Damit sehe ich persönlich das Schlimme das geschehen ist noch nicht einmal in der Softball-Partie, sondern in dem danach, denn es sagt etwas über Täter-Opfer-Kultur aus (wie Marzaan schon bemerkte) und über die Forenkultur. Das in solch einer Situation dann von manchen Leuten ein quasi unerfüllbarer Anspruch vom Christentum oder von der Rolle des Pädagogen herangezogen wird, also plötzlich aus einer allgemeinen Situation ein rein persönlicher Angriff wird, der darauf abzielt die Glaubwürdigkeit/Reputation des Werfers in Frage zu stellen, ihm bigottes Verhalten zu unterstellen und seine moralische Integrität zu untergraben - mit anderen Worten: wenn ich plötzlich Ziel einer Mobbing-Attacke werde, indem man mir zum Beispiel aktives Mobbing unterstellt (was, bei Gott, die Situation überhaupt nicht hergab); wenn einem sowas widerfährt, dann beginnt man doch schon mal an den Grundlagen unserer Gesellschaft zu zweifeln.
Wenn für einen Agressor Stimmung gemacht wird und für jemanden der Zivilcourage zeigt der Prozess gemacht wird - dann Prost Mahlzeit Deutschland. Und ja: genau so empfinde ich das. Um das zu verdeutlichen, also wie ich das hier empfinde, was hier gegen mich gelaufen ist will ich es an einem anderen Beispiel verdeutlichen:

Ein dunkelhäutiger Mensch versucht einer alten Dame die Handtasche zu entwenden. Ein Mann mit Glatze bekommt dies mit, schreitet ein und verletzt den Angreifer bei der Aktion "Rückholen der Tasche". Passanten lachen und klatschen. SJW kommt und beschimpft den Glatzkopf als Skinnhead, als dreckigen Nazi und verteidigt den Dunkelhäutigen. Auch nach Schilderung der Situation verteidigt er weiterhin den Täter, man hätte ihn ja nicht gleich verletzen müssen, Reden wäre sicher besser gewesen, man müsse auch seine Sozialisation betrachten, eigentlich sei er ja mehr das Opfer und dennoch der Glatzenträger der Täter und und und.

So fühle ich mich hier gerade. Aber das ist ja egal. Weil das "Opfer" eine junge Frau war? Hätte ich jetzt gesagt es wäre ein tätowierter Nazi gewesen - ich hätte von den selben Leuten Beifall geerntet, da bin ich mir sicher. Ich frage mich wirklich was in dieser Gesellschaft falsch läuft, wenn es völlig akzeptabel ist was hier in diesem Thread geschehen ist.

Was wurde mir alles unterstellt?

- social grief
- bulllying
- unchristliches Verhalten
- Berufsverfehlung
- ich sei verabscheuungswürdig
- kindisches/pubertäres Verhalten
- ich sei die soziale unterste Schublade
- nicht zu rechtfertigendes Verhalten
- ich sei Teil des Problems
- ich habe scheiße und herablassend gehandelt
- die Verhältnismäßigkeit der Mittel überschritten
- unentschuldigbares Verhalten
- Leute wie ich würden von der heutigen Gesellschaft nicht mehr geduldet
- ich bin der Täter
- unfaires Verhalten
- ich würde mit Mobbing prahlen
- taktloses Handeln
- allerunterste Schublade
- Grausamkeit (unnötige)
- schwärzestes Beispiel der Pädagogik
- eingeschränkte Sichtweise was Rollenspiel ist


Zugegeben 90% von diesen Anschuldigungen/haltlosen Vorurteilen und Beleidigungen kommen von Chiungalla, aber dennoch ... um dann die von dir bevorzugten "ICH"-Botschaften zu senden:

ICH fühle mich zu Unrecht an einen Pranger gestellt
ICH fühle mich gemobbt
ICH fühle mich beleidigt
ICH fühle mich in meiner Ehre verletzt
ICH finde solcher Verhalten unter aller Sau und nicht akzeptabel, ja nicht hinnehmbar

ICH danke allen, die mich/meine Position hier unterstützt haben und hoffe das einige Leute mal über das nachdenken was sie hier (und anderswo) versucht haben abzuziehen. Unglaublich.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 11.02.2018 | 11:32
Ich glaube ja, dass Archo die Frau geheiratet hat.

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 11.02.2018 | 11:43
Zugegeben 90% von diesen Anschuldigungen/haltlosen Vorurteilen und Beleidigungen kommen von Chiungalla, aber dennoch ... um dann die von dir bevorzugten "ICH"-Botschaften zu senden:

ICH fühle mich zu Unrecht an einen Pranger gestellt
ICH fühle mich gemobbt
ICH fühle mich beleidigt
ICH fühle mich in meiner Ehre verletzt
ICH finde solcher Verhalten unter aller Sau und nicht akzeptabel, ja nicht hinnehmbar

ICH danke allen, die mich/meine Position hier unterstützt haben und hoffe das einige Leute mal über das nachdenken was sie hier (und anderswo) versucht haben abzuziehen. Unglaublich.

Mit anderen Worten, DU reklamierst hier die Rolle des absolut 100% unschuldigen Opfers für dich. Das klingt, so leid es mir auch tut, in Anbetracht deiner eigenen Beschreibung der Situation nicht besonders überzeugend.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 11:44
Nur sind beim Rollenspiel Softball- und Golfspieler erst ein Mal an der Ausrüstung nicht unterscheidbar, vielleicht bei der SC-Optimierung, aber da muss man schon genauer schauen und nicht mit Playtest-SC spielen. (War das nicht der Fall am Gameday? Dann hat ja eh die Spielleitung die Schläger verteilt.) Da sieht du das andere Spiel erst eben im Spiel. Und dass dein Beispiel mit dem Überfall gnadenlos hinkt, weil TLFL nur eingeschränkt als Kapitalverbrechen durch geht, sollte dir auch klar sein.

Als Kulturkampf geht das auch nur eingeschränkt durch. Wie meine streng protestantischen, erzkonservativen Großonkels und -tanten aus'm Ruhrpott so schön sagen: "Auslachen is aber schäbbisch." Da bin ich ganz entspannt, dass ich hier keine linksgrünversiffte Linie verfolge. Höfliches Verhalten findet sich Mitte-Rechts auch. Die bestehen sogar drauf. Die Alt-Right-Rüpel, die frisch von der Leber weg austeilen wollen, sind eher eine neumodische Erscheinung.

Was die unsachlicheren Anwürfe angeht ("Wenn alle lachen ..., wenn alle bis auf einen lachen ..."): Entschuldige bitte. Verletzen wollte ich dich sicher nicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: HEXer am 11.02.2018 | 11:59
Für mich ist es beim Taschenlampenfallenlassen genau so, wie bei allen anderen Apekten des Spieles die andere Spieler/Charaktere beeinflussen - eine Frage des Konsens innerhalb der Gruppe. Und das ist ja eigentlich ganz einfach:

https://m.youtube.com/watch?v=oQbei5JGiT8
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2018 | 12:13
Dieses "willst du das wir alle sterben?" hätte ich wohl als erstes Archoangel gefragt, dessen Aktion gefährdet die Gruppe schließlich viel mehr als dies ein einzelner Goblin auch im Dunkeln je könnte.

Solche Aktionen "ich stech 'erschrocken' nach vorn, egal ob da die Diebin steht" sind natürlich TLFL in Perfektion.

Die Fallen gelassene Lampe kann man mittels Spielleiterhinweisen (ob die kaputt geht schauen wir doch erstmal), gutem System (D&D 4e ist darauf ausgelegt, dass einzelne Aktionen selten eine ganze Situation ruinieren oder lösen können - mal eine Runde kein Licht zu haben ist kein Beinbruch, Rückschläge gehören dazu) und miteinander reden problemlos vom Tisch schaffen. Im Zweifel improvisiert der SL da eine Skillchallenge wie die Charaktere den Goblin dran hindern wollen seinen Boss zu warnen.

Aber "ich erstech dich jetzt" ist eine andere Kategorie.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Blizzard am 11.02.2018 | 12:18
Und da gab es keinen anderen Weg als Niederstechen und Auslachen? "Du, wir spielen hier einen anderen Stil. Halt dich bitte dran. Sonst bist du in der falschen Runde." Kann man machen. Hab ich schon gemacht. Funktioniert. Und funktioniert ohne Demütigungsgesten.
Ganz genau darum geht es, von daher ein +1

Wenn ich mich zum Ballspielen verabrede und einer kommt mit Golfausstattung, während der Rest Softball dabei hat ist das ein Mißverständnis. Der golfer wird sich dann - eventuell zu Recht - aufregen, aber wohl kaum darauf bestehen, dass seine Ausrüstung nun auch Verwendung findet.
Wenn ich mich zum Softball verabrede und einer seine Golfausrüstung mitbringt und dann versucht den Softball mit seinem Golfschläger zu hauen und deshalb seine Mannschaft verliert haben wir eine ganz andere Situation. Wenn er danach noch sagt "hättet ihr mal lieber Golf gespielt - Softball ist nämlich so scheiße, dass ihr euch nicht wundern müsst, dass ihr verloren habt" - dann ist doch schon einiges schief gelaufen.
Das wird aber nicht passieren, weil von vorneherein allen klar ist, dass man Ball spielt. Wenn man sich vorher verabredet hat (und das ist ein enormer Unterschied), dann wissen alle, was sie mitzubringen haben an Ausrüstung. Und da wissen auch alle, was gespielt wird. Da wird keiner mit einer Golfausrüstung auftauchen. Beim Rollenspiel-z.B. auf einer Convention trifft man sich zum Rollenspielen. Da bringen alle Würfel und Stifte mit. Und evtl. nen Charakterbogen. Da hat man sich 'nur' zum (gemeinsamen) Rollenspiel(en) verabredet. Und was bzw. welches System gespielt wird, erfährt man -sofern die Runde nicht vorangemeldet ist- erst vor Ort. Und in dem Kontext wird es nicht passieren, dass jemand die falsche Ausrüstung dabei hat. Da wird es eher vorkommen,dass jemand vielleicht seine Würfel vergessen hat. So gesehen ist das hier ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. ::)

Um das zu verdeutlichen, also wie ich das hier empfinde, was hier gegen mich gelaufen ist will ich es an einem anderen Beispiel verdeutlichen:

Ein dunkelhäutiger Mensch versucht einer alten Dame die Handtasche zu entwenden. Ein Mann mit Glatze bekommt dies mit, schreitet ein und verletzt den Angreifer bei der Aktion "Rückholen der Tasche". Passanten lachen und klatschen. SJW kommt und beschimpft den Glatzkopf als Skinnhead, als dreckigen Nazi und verteidigt den Dunkelhäutigen. Auch nach Schilderung der Situation verteidigt er weiterhin den Täter, man hätte ihn ja nicht gleich verletzen müssen, Reden wäre sicher besser gewesen, man müsse auch seine Sozialisation betrachten, eigentlich sei er ja mehr das Opfer und dennoch der Glatzenträger der Täter und und und.

So fühle ich mich hier gerade. Aber das ist ja egal. Weil das "Opfer" eine junge Frau war? Hätte ich jetzt gesagt es wäre ein tätowierter Nazi gewesen - ich hätte von den selben Leuten Beifall geerntet, da bin ich mir sicher. Ich frage mich wirklich was in dieser Gesellschaft falsch läuft, wenn es völlig akzeptabel ist was hier in diesem Thread geschehen ist.
Ich frage mich schon, was dieser -total unpassende- Vergleich jetzt soll? Mir persönlich ist/wäre es total egal, ob es sich bei dem ausgelachten (und gedemütigten) Mitspieler nun um eine Frau, ein Kind, einen Harz IV-Empfänger oder einen Mitbürger mit Migrationshintergrund handelt. Das spielt für mich alles keine Rolle.

Da hier ja immer wieder der Einwurf kam, dass die Dame solch ein TLFL-Verhalten schon in mehreren Runden gebracht und deswegen dort ein Mitspielverbot hätte-und somit quasi als Rechtfertigungs/Entschuldigungsgrund für dieses -imho inakzeptable-Verhalten der Dame gegenüber hernimmt, dann muss ich sagen: Es war offensichtlich schon im Voraus bekannt. Anstatt dass man dann der Meinung ist,  mit der Aktion am Charakter des Mädels ein Exempel statuieren zu müssen, hätte man sie von vorneherein einfach erst gar nicht mitspielen lassen sollen. Wenn man sie dann aber doch mitspielen lässt und sich dann darüber aufregt hat man selbst Schuld.

Ich finde es übrigens echt interessant, dass du dich jetzt hier als Opfer siehst.

Last but not least: Wer austeilt sollte auch einstecken können.  ::)


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.02.2018 | 12:21
Ich glaube ja, dass Archo die Frau geheiratet hat.

cu Drantos


Sehr lustig, jupp, das habe ich auch schon gedacht, bewährte Taktik ^^ die Damen anschießen und dann trösten  >;D

PS Mich wundert es das es hier so eskaliert ist. Mit ein bisschen Wohlwollen und vielleicht einem Verzicht sich zwangsläufig bewertend auf eine Seite zu schlagen wäre vielleicht noch ein ganz sinnvolle, nicht verletzende Diskussion bei rum gekommen ...

so long, der Seb
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 12:25
... dann haben sich offensichtlich die SJW versammelt um sich von anderen bewundern zu lassen, wie toll sie sind, dass sie sich für die Rechte einer Minderheit einsetzen usw etc pp.

Müssen diese Kampfbegriffe wie "SJW" hier wirklich verwendet werden? Hilft eigentlich niemanden. Und wenn sich jemand für die Rechte von Minderheiten einsetzt, wo ist das Problem, und warum müssen da auch Motive unterstellt werden. Gestrichen, weil das hier ist nicht die Speaker's Corner.

 :btt:

Okay, weiter unten, beim zweiten Einsatz von "SJW" ging es ja schon in die Richtung, die mir schwante.  ::)

Ich denke den Rest zu diesem Nebenschauplatz können wir dann im Thread zur Serie Punisher ausdiskutieren, oder meinetwegen Dirty Harry (falls es den gibt).



Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 12:29
Ich hab auch das Gefühl, wir waren in diesem Thread schon weiter.

Anyway, die Lösung zeichnet sich doch jetzt schon deutlich ab: soll eben tartex die ganzen TLFL bekommen, der will das so, dann hat der Rest von uns seine Ruhe.
 ;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 11.02.2018 | 12:31
(...) um sich von anderen bewundern zu lassen, wie toll sie sind, dass sie sich für die Rechte einer Minderheit einsetzen usw etc pp.

Ist wirklich, wirklich traurig, ja; das hat deinem Versuch, dich von anderen bewundern zu lassen, wie toll du bist und wie genial du diese fiese TLFL gedisst hast, ein bissel das Wasser abgegraben. Wie gesagt, geradezu tragisch...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 12:35
Bei uns wurde das meistens halt so geregelt, dass der Spielleiter dafür gesorgt hat, dass der TLFL am meisten abgekriegt hat. Was ja auch Sinn macht, weil er den Spielleiter damit anspielt.

Aber wie gesagt: in den letzten 10 Jahren ist mir keiner mehr wirklich untergekommen.

Okay, evtl. einer, aber den nenne ich eigentlich immer den "Sexysten Swashbuckler-Spieler aller Zeiten" und vermisse ihn, und habe ihn tatsächlich noch nie aus der Perspektive des TLFLs betrachet.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 12:48
Bei uns wurde das meistens halt so geregelt, dass der Spielleiter dafür gesorgt hat, dass der TLFL am meisten abgekriegt hat. Was ja auch Sinn macht, weil er den Spielleiter damit anspielt.

Hihi. Das find ich gut.

TLFL: "Ich lass die Laterne fallen und sie zerbricht."
SL: "Aha. Na gut. Die Laterne fällt und zerbricht also, und das enthaltene Öl landet auf deinem Bein und fängt Feuer. Es ist jetzt eine Stufe heller als vorher. Du nimmst Feuerschaden."

Damit könnte ich als Mitspieler leben.  >;D

An dieser Stelle jedoch noch ein Moderationshinweis:
Unterlässt bitte, nein, _gefälligst_ die ständigen persönlichen Angriffe. Tragt Privatfehden meinetwegen per PM aus. (PM = Pistolen im Morgengrauen)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2018 | 12:53
Das lustige an der Story ist ja auch: Goblins haben nur Dämmersicht, der Goblin war also durch das Fallenlassen der Laterne sogar im Nachteil und konnte der Schilderung nach dann auch nichts sehen. Vor allem gegen einen Paladin...die in dem System dafür bekannt sind jede Menge Dinge zu machen bei denen Licht im Spiel ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 12:58
Das lustige an der Story ist ja auch: Goblins haben nur Dämmersicht, der Goblin war also durch das Fallenlassen der Laterne sogar im Nachteil und konnte der Schilderung nach dann auch nichts sehen. Vor allem gegen einen Paladin...die in dem System dafür bekannt sind jede Menge Dinge zu machen bei denen Licht im Spiel ist.

Haha. Ja, das ist das wahre Problem wenn die Leute /wahren Anführer, die "Mehrdimensionales Schach spielen" (ich hasse den Ausdruck, aber hier passt er mal), vom wütenden Soldatenmob gefraggt werden, weil die den Plan nicht durchschauen.

 ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 11.02.2018 | 13:05
Bei uns wurde das meistens halt so geregelt, dass der Spielleiter dafür gesorgt hat, dass der TLFL am meisten abgekriegt hat. Was ja auch Sinn macht, weil er den Spielleiter damit anspielt.
Das ist auch eine gute Idee.
Der Spielleiter hat hier idR. immer die Möglichkeit unangenehme Konsequenzen gerechter auf den Verursacher zu verteilen.


Ganz Allgem. zum SL.
Dieses "erst mache ich alle Augen und Ohren zu (verweigere das angemessen zu regeln), und dann kriegt jeder der SC eins aufs Maul, weil "mitgefangen mitgehangen "ist mMn. dem Rest der Gruppe gegenüber nicht fair.
Es ist auch so ein Bisschen den  "Problemspieler auf die Gruppe abschieben" - "Nicht mein Problem "- "klärt ihr das unter euch. " oder gar einen "Problemspieler ausnutzen"- a la "Hahaha- jetzt hab ich die Gruppe (mit Hilfe des TLFL) endlich  mal am Allerwertesten, "- "jetzt gibts Saures. "

Beide Einstellungen finde ich zgg. suboptimal.
Ein SL spielt zwar die Gegner der Gruppe.
Aber er sollte selbst nicht gegen sie spielen sondern mit ihnen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.02.2018 | 13:12
@ Issi:  Das ist für mich persönlich - auf den Punkt gebracht - der Lösungs-Ansatz aus dem ich am meisten lerne.
Danke für diesen Post. Wie sagt man so schön: "Chapeau!"   
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2018 | 13:15
Haha. Ja, das ist das wahre Problem wenn die Leute /wahren Anführer, die "Mehrdimensionales Schach spielen" (ich hasse den Ausdruck, aber hier passt er mal), vom wütenden Soldatenmob gefraggt werden, weil die den Plan nicht durchschauen.

 ~;D

Ich würde sagen, dies ist generell das Problem wenn Spieler auf eine Spielsituation die nicht zu ihrem gewünschtem Spielstil passt aggressiv reagieren anstatt sich zu fragen ob dies das Spiel denn wirklich so sehr benachteiligt. Was natürlich häufiger vorkommt wenn man ein System nicht kennt.

In Archoangels Schilderung dürfte ein Großteil der Probleme wohl darin entstanden sein, dass sie das System kurz nach Veröffentlichung spielten. Und dann Probleme aus anderen Systemen und dortige Erfahrungen mit Taschenlampenfallenlassern darauf projezierten. Es gibt ja durchaus Situationen und Regelwerke bei denen solch eine falsche Aktion die Spieler tatsächlich gefährden kann. 

Die von ihm geschilderte kommt da nicht einmal annähernd heran, eigentlich gäbe es hier viele mögliche Lösungen der Situation die vom Spielleiter oder dem System angeboten werden können. Die Gruppe war dort überhaupt nicht in Gefahr - und selbst wenn sie es gewesen wäre hätte sie noch genug Einflussmöglichkeiten gehabt. Gerade auch in einem so improvisationsfreudigem System.

Seine Aktion war insofern auch völlig voreilig und übertrieben und für die Gruppe sowohl IG als auch am Spieltisch absolut kontraproduktiv und in der Ausführung natürlich selbst hochgradig TLFL - wie gesagt immer anhand der Schilderung die hier steht, dabei war ja keiner. Als SL hätte ich ihn wohl beiseite genommen und ihm gesagt: Hey, ist dir eigentlich klar das Goblins auch nicht im dunkeln sehen können? Das dein Charakter Möglichkeiten hat Licht zu schaffen? Das ein einzelner Goblin gerade dich, den unverletzten Paladin kaum gefährden kann? Und das ein einzelner Goblin-Minion vor dem Bossgegner evtl. sehr wohl eine Gelegenheit ist etwas zu rollenspielen und nicht dafür gedacht ist euch umzubringen? Dass das was du da machst viel mehr TLFL ist als jede herunterfallende Laterne?

Es ist halt eine Situation die ohne Archoangels Ausraster völlig problemlos und stimmungsvoll behandelt hätte werden können. Und das gilt sicherlich für viele TLFL Aktionen. Wenn man mal ein wenig Vertrauen ins System und den Spielleiter hat gibt es wenig Grund sich ins Hemd zu machen nur weil es mal dunkel wird.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 13:17
Das ist ja auch ein Punkt, an dem Systeme ansetzen, die das honorieren. Da gibt es den Gummipunkt für den Spieler der Figur, die die Probleme bekommt, nicht die die Probleme verursacht. Zumindest bei Fate. Und da kann ich als SL auch immer beim Fallenlassen der Taschenlampe sagen: "Das Reizen nehme ich jetzt nicht an." Beispielsweise wenn es wie im Archos Beispiel gerade so gar nicht passt. Da purzelt vielleicht die Lampe, aber weil es gerade vor'm Bosskampf das Pacing einfach nur killt, lasse ich als SL die Lampe an.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 13:37
Ich würde sagen, dies ist generell das Problem wenn Spieler auf eine Spielsituation die nicht zu ihrem gewünschtem Spielstil passt aggressiv reagieren anstatt sich zu fragen ob dies das Spiel denn wirklich so sehr benachteiligt. Was natürlich häufiger vorkommt wenn man ein System nicht kennt.

Ne klar, die Opfer sind schuld, wiel sie einfach nicht tolerant genug waren und überlegt haben, wie sie gefällig sein können... .

Dass das im Rückblick auch souveräner abgehandelt hätte werden können ist schon erwähnt worden. So war aber auch eine Lösung, die der Situation immer noch angemessen war. Es gibt keine Betüddelungspflich für disruptive Spieler.
Und das TLFL ist nicht eine zufällige Spielstilinkompatibilität. Da geht jemand die Extrameile um den anderen im übelsten Moment eine zu verpassen. Die erst einmal negative Auswirkung auf die Mitspieler ist unübersehbar und das dann einfach mal in ein Spiel extra einzubringen Kraft eigener Glorie eindeutig.

Spiele, wo so etwas dann tatsächlich OK bis förderlich ist, sehen dann eben auch so aus, wie Chruschtschow das eben beschrieben hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 11.02.2018 | 13:52
Ein TLFL kann doch nur dann tlfl, wenn der SL das zulässt. Was den Umkehrschluss nahelegt, dass TLFL genau wissen/spüren, bei wem sie sich das leisten können.
So zumindest der damalige Fall in meiner Runde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Thandbar am 11.02.2018 | 13:53
Das ist ja auch ein Punkt, an dem Systeme ansetzen, die das honorieren. Da gibt es den Gummipunkt für den Spieler der Figur, die die Probleme bekommt, nicht die die Probleme verursacht. Zumindest bei Fate. Und da kann ich als SL auch immer beim Fallenlassen der Taschenlampe sagen: "Das Reizen nehme ich jetzt nicht an." Beispielsweise wenn es wie im Archos Beispiel. Da purzelt vielleicht die Lampe, aber weil es gerade vor'm Bosskampf das Pacing einfach nur killt, lasse ich als SL die Lampe an.

Das ist aber in D&D 4E in diesem Fall gar nicht so viel anders, finde ich (auch wenn es da keine klassischen Gummipunkte gibt).
Ob die Lampe zerbricht oder vielleicht sogar noch etwas Interessanteres passiert, was dann auf eine Skill Challenge für die ganze Gruppe hinauslaufen könnte, entscheidet ja der Spielleiter.

Dass er bei plötzlicher Dunkelheit die Spieler-vs-Spieler-Aktion, die obendrein als versehentliches Zustechen beschrieben wird, als ganz normalen Angriffswurf durchgehen lässt, welcher obendrein kritten kann, finde ich schon sehr merkwürdig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 14:06
Das ist aber in D&D 4E in diesem Fall gar nicht so viel anders, finde ich (auch wenn es da keine klassischen Gummipunkte gibt).
Ob die Lampe zerbricht oder vielleicht sogar noch etwas Interessanteres passiert, was dann auf eine Skill Challenge für die ganze Gruppe hinauslaufen könnte, entscheidet ja der Spielleiter.

Dass er bei plötzlicher Dunkelheit die Spieler-vs-Spieler-Aktion, die obendrein als versehentliches Zustechen beschrieben wird, als ganz normalen Angriffswurf durchgehen lässt, welcher obendrein kritten kann, finde ich schon sehr merkwürdig.

Nicht wirklich.
Offfenbar hat der Spielleiter das ja auch nicht "interessant" gefunden und entsprechend agiert, statt jetzt um diesen Einbruch drum rum zu flicken und das Spiel entsprechend zu verändern.

 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 14:19
Weil gerade das Stichwort genannt wurde: Disruptive Spieler.

Man merkt, dass Maarzan hier ein gebranntes Kind ist. Überhaupt hat die Dame aus Archos Anekdote eben das ungewöhnliche Pech, stellvertretend für alle ungeschoren davongekommenen TLFL ihr Fett wegbekommen zu haben, was vieles der Reaktionen auch hier im Thread erklären würde, denke ich. Aber sei's drum, ich beziehe mich auf diese Aussage:

Zitat
"Da seht ihr mal was ihr von eurem taktischen Herausforderungsspiel hab" ist eine TLFL-Aussage nach einem TPK, die ich mitbekommen habe. Könnte das ein Hinweis sein?

So einen ähnlichen Spruch habe ich vor knapp einem Jahr auch mal gehört. Da hatten wir einen Spieler in der Gruppe, der zwar anfangs kein TLFL war, sondern halt einfach etwas unbedarft in Bezug auf System und taktisches Vorgehen. Wir hatten da auch Verständnis und haben ihm verschiedene Hilfestellungen angeboten. Die er jedoch nicht angenommen, sondern immer vehementer zurückgewiesen hat, und dann ging es so richtig los, erst mit Leistungsverweigerung (er weigerte sich, seine vorher abgesprochene Rolle in der Gruppe auszufüllen), dann mit zunehmend disruptiven Aktionen. Ab einem gewissen Zeitpunkt kann man schon sagen, er hat _versucht_ uns in die Scheisse zu reiten -- es aber nicht geschafft. Und da fiel eben im Lauf der Auseinandersetzung (die über mehrere Sitzungen langsam eskalierte) eben auch irgendwann so ein Satz. Nunja, irgendwann gab es dann den großen Knall und er wurde gegangen.

Was ich damit eigentlich sagen will: ich kann bestätigen, dass es diesen Spielertypus tatsächlich gibt.

Damit ist jedoch dieser Typ -- nennen wir ihn Disruptor -- von einer anderen Ausprägung zu unterscheiden, die als Instigator bezeichnet wird. Dieser Typus erzeugt Schwierigkeiten, um das Spiel "spannender zu machen". Und da haben wir ja bereits festgestellt, dass das eben für manche Gruppen wunderbar passt und für andere überhaupt nicht.

Wenn man also einen TLFL-Fall betrachtet, sollte man erstmal versuchen herauszufinden, ob man es mit einem Disruptor oder Instigator zu tun hat -- und dann seine Reaktion darauf abstimmen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: General Kong am 11.02.2018 | 14:34
Das von Archoangel dargestellte Beispiel ist tatsächlich das,w as cih auch als Taschenlampenfallenlassen absolut unpassend finde.
1) Selbst Charaktere 1. Stufe sind definitionsgemäß schon "erfahrenene" Abenteurer im Vergleich zum Normalo in der Welt. Nicht umsonst hatte ein Kämpfer 1. Stufe in der Roten Box den Titel "Veteran". Man darf also erwarten, dass soll ein Abenteurer sich nicht beim ersten aus dem Dunklen gesprungenen Goblin in die Hose scheißt.
2) Wo war der "RW gegen Erschrecken", der "Überraschungswurf" oder ähnliches? UD wo wurde der vergeigt?
3) Seid wann bestimmen Spieler, dass eine Lampe einfach ausgeht (außer in Sytemen, die so etwas vorsehen, um Gummipunkte/ Bennies etc. abzugreifen)? Das wäre dann doch wohl eine Entscheidung des Spielleiters oder des Würfels gewesen (1-3 auf 1W6 z.B.).

Wenn eine Spielerin bestimmen kann, dass sich ihre erfahrene Abenteurerin duch eine Goblin so erschreckt, dass die Lampe zu Boden fällt und dies so (un)geschickt geschieht, dass diese zu 100% erlischt, dann darf auch der ihr folgende Paladin in Panik ob der Dunkelheit instinktiv nach vorne stechen. Zumindest wurde da ja noch gewürfelt undd as Ergebnis nach Regeln ausgelotet und nicht einfach handwedelnd erzählt.

Diese dumme Aktion des "So, liebe Gruppe, nun ist mal Licht aus! Ich spiel Rolle und ihr könnt mal sehen, ob ihr nicht mal enue Charaktere machen müsst" wurde von Archo mit gleicher Art beantwortet. Und wre nun sagt "Total übertrieben, die hat ja keinen getötet": Nun, sie hat potentiell ALLE und ALLES gefährdet - Charaktere und Spielspaß der Beteiligten. Sie hat zudem sich eine eigene Realität jenseits der Regeln gestrickt. Archo hat das nicht gemacht. Das Problem war ja nun nur, dass sie der einzige Kollateralschaden ihrer insgesamt auch ziemlich unhöflichen Aktion war und sie damit nicht rechnete.

Im übrigen war da der SL auch nicht auf Scheibe. So etwas kann man abbiegen: Lampe fällt, geht aber nicht aus, Goblin hat Freiangriff auf Lampentante - sie ist ja "sooo" überrascht.

So meine Meinung.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 14:50
Charakteristisch finde ich doch die Heuchelei und Doppelstandards, die hier angewandt werden.

Die Storyteller machen erst einmal und erwarten dann, dass sich alle anderen verbiegen und "tolerant" sind, um den "Missverständnis"-Mist, den sie da hochherrlich verzapfen irgendwie integrieren zu können.

Umgekehrt sind sie es, die bei absurdesten und offensichtlichsten Situationen eben NICHT fragen, sondern für sich das Recht darauf herausnehmen selbst zu bestimmen, was denn nun wegen "besserer Geschichte" oder "Drama" für alle angemessen ist. Der Rest soll halt fressen oder untergehen, bzw. ist dann einfach "nicht flexibel genug".

Dazu sind sie es dann auch noch, welche die "Missverständnisse" dadurch weiter hegen und pflegen, indem sie einer entsprechenden Kategorisierung/ Belabelung ständig Knüppel zwischen die Beine werfen und das übergriffige Verhalten ihrer Gesinnungsgenossen auch noch schön reden.

Das ganze dann noch in der praktischen Grundsituation, das die Storyteller eh auf der Meta/Autorenebene operieren und damit die eher auf der Actor-/Figurenebene, wenigstens aber der eher geschlossenen Systemebene im Fall von Herausforderungsspiel operierenden Spieler zwangsweise auf die Metaeben zerren und somit so oder so mit Spielzerstörung drohen können.

Nebenbei: Es war ja offensichtlich auch in dem Abenteuer nicht der erste angetroffene Goblin. Es war nur der Goblin, wo diese Aktion so richtig fett Schaden verursacht hat. Also weit weg von "konsequentem Charakterspiel" auch im weitesten Sinne. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.02.2018 | 14:59
Wir sind hier alle einig, dass es klares Spielleiterversagen war.

Nur, wie soll man da eine polemische Antwort dazu schreiben, die Leute so aufbringt, dass sie wütend in die Tasten hauen? 8]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 15:17
Wenn ich mich zum Softball verabrede und einer seine Golfausrüstung mitbringt und dann versucht den Softball mit seinem Golfschläger zu hauen und deshalb seine Mannschaft verliert haben wir eine ganz andere Situation.
Wenn Ihr zulasst, dass jemand beim Softball mit einem Golfschläger hauen darf, dann seid eigentlich Ihr diejenigen, die die Konsequenzen ausbaden müsst. Danach drüber zu jammern, dass Ihr das zugelassen habt, ist, nutzloses Jammern. Danach dann den Typen mit dem Golfschläger zu verspotten, ist dann extrem bescheuert, weil Ihr als Gruppe sehenden Auges ins Verderben gelaufen seid. (Man könnte noch drüber diskutieren, ob Ihr dann den Golfschlägerspieler als potentiellen Sündenbock zugelassen habt. Schliesslich war ja klar, dass, wenn es daneben gehen wird, er das schwächste Glied ist. Und das wäre dann echt arschig)
So wie es mehrfach hier schon erwähnt wurde: Sagt dem Typen "keine Golfschläger! Wir spielen Softball!"
Zitat
dann haben sich offensichtlich die SJW versammelt
Lass am besten solche Kampfbegriffe stecken, weil die nur als Provokation verstanden werden.
Zitat
Und genau da sind wir bei meinem Beispiel. Letztlich mag ich als Pitcher den Ball gegen den Golfschlägerträger so geworfen haben, dass dieser ihn eventuell auf die Fresse bekommen könnte und siehe da - weil er keinen Bat sondern einen Golfschläger hatte ist genau das passiert.
Also zugelassen, um einen Sündenbock zu haben, den man belehren kann.
Sorry, aber das hört sich für mich ziemlich hinterhältig an. Warum nicht einfach mit der betreffenden Person vorher reden, oder in der Situation einfach sagen: "Licht geht nicht aus. Weiter."

Der Rest Deines Textes ist reine Speakers Corner Polemik.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 15:21
Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Archo geschrieben hat.

Und ihn bitten, sein Beispiel nur so zu formulieren (und den Rest wegzulassen):
Zitat
Meine Anegdote: auf einem Gameday haben wir D&D 4 gespielt und in meiner Gruppen befand sich eine junge Dame jener Gattung. Als wir den Dungeon entlang-crawlten sprach die SL: "Plötzlich springt völlig überraschend ein Goblin vor euch auf den Weg." Die junge Dame lief vorne und hatte die einzige Lampe der Gruppe, mein Paladin war direkt hinter ihr. Sie daruf:"Vor Schreck lasse ich die Lampe fallen und sie erlischt." Ich darauf:"Vor Schreck über das verlöschende Licht steche ich mit dem Schwert zu und durchbohre dich." Gewürfelt, gecritted, getötet.

Ich wäre gespannt, wie viele  >;D -Smilies gekommen wären.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.02.2018 | 15:24
Ich halte es trotzdem nicht für angemessen, den Golfspieler zu Tode zu prügeln
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 15:25
man könnte auch den entsprechenden Spieler öffentlich würfeln - sprich so lange mit Würfel bewerfen bis er sagt "Ich werde nie wieder ein TLFL sein" ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 15:26
Ich halte es trotzdem nicht für angemessen, den Golfspieler zu Tode zu prügeln
Es wurde nur sein Schläger zertrümmert, der Spieler lebt hoffentlich noch.  ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 15:33
Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Archo geschrieben hat.

Und ihn bitten, sein Beispiel nur so zu formulieren (und den Rest wegzulassen):
Ich wäre gespannt, wie viele  >;D -Smilies gekommen wären.
Ich hätte darauf direkt immer noch nichts gepostet. Allerdings innerlich hätte ich meine Augen verdreht und hätte nur gedacht: "Outgameproblem Ingame angegangen. Wetten, dass das Ganze dann (wie extrem oft bei sowas) unnötig eskaliert ist?"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 15:34
Ich wäre gespannt, wie viele  >;D -Smilies gekommen wären.

Mehr. Das ist der Unterschied dazwischen, dass man untereinander nicht sonderlich hilfreich, vielleicht aber noch freundlich untereinander rumgetrollt hat (Danke noch Mal für den Tiefschlag zum Paderborner Pils ;) Ansonsten was 6 sagt.) oder dass man Lorbeeren angreifen will, dass man den anderen in Schimpf und Schande vom Hof getrieben hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 11.02.2018 | 15:40
Und das TLFL ist nicht eine zufällige Spielstilinkompatibilität. Da geht jemand die Extrameile um den anderen im übelsten Moment eine zu verpassen. Die erst einmal negative Auswirkung auf die Mitspieler ist unübersehbar und das dann einfach mal in ein Spiel extra einzubringen Kraft eigener Glorie eindeutig.

Nur: Diese Situation gibt es doch dort gar nicht. Der einsame Goblin zählt wohl kaum als "übelster Moment" und dass es dunkel wird bedeutet keine Extrameile. Es schadet euch ja nicht mal.

Erst durch deine Aktion wird die Gruppe gefährdet.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 15:41
Mehr. Das ist der Unterschied dazwischen, dass man untereinander rumgetrollt hat (Danke für den Tiefschlag zum Paderborner Pils ;)) oder dass man Lorbeeren angreifen will, dass man den anderen in Schimpf und Schande vom Hof getrieben hat.
Den Tiefschlag hattest Du verdient. Als Detmolder im Herzen konnte ich das nicht durchgehen lassen. :)

Ansonsten habe ich sowas geahnt. Ich hatte auch mal eine ähnliche Situation (Shadowrun), in der ich dann (in-character) geschossen habe. Und zwar wie immer, Salve mit Sturmgewehr.
Allerdings ist der andere Charakter nicht gestorben und es wurde tatsächlich in-game aufgearbeitet (out-of-game wurde sich dann allerdings geeinigt, dass man in Zukunft lieber darauf verzichten wolle).

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 15:41
@Arldwulf:
Du schmeißt da gerade Leute durcheinander. Archo hat die Gruppe eines noch verhältnismäßig kampfstarken, weil wenig verletzten Mitglieds beraubt, nicht Marzaan.

@Rhylthar:
Spieler, die partout gegen den Gruppenwillen arbeiten, sind ja nun kein völliges Novum. Aber selbst die kriegt man doch eingehegt. "Ich spiele seit fast 30 Jahren Rollenspiel und heute bringe ich das erste Mal einen anderen Spieler um." Ja, "Spieler" ist wörtlich. Zitat aus einer Runde, in der unser Zauberkünstler nicht so recht verstand, was Sword&Sorcery mit Magie als Genre anstellt. Das war eh ein Oneshot und am Ende haben die anderen beiden auf der Flucht vor'm richtigen und auch richtig starken, weil bösen Magier die Tür hinter sich verrammelt. Mit ihrem Zauberkünstler auf der anderen Seite. Als Köder zur Ablenkung. Der ist auch drauf gegangen. Aber das klappte so, dass wir ihm das zwischendrin noch ein Mal erläuterten und er am Ende auch noch mitspielte, als die beiden anderen sich hinter dem Rücken des Zauberkünstlers rausschlichen, während dessen Spieler meinte: "Ihr Säcke! Aber ich hab's auch irgendwie verdient."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Skasi am 11.02.2018 | 15:45
Ich wäre gespannt, wie viele  >;D -Smilies gekommen wären.
Nicht verstanden, daß dieses kindische Verhalten nicht das hier teilweise diskutierte Problem ist? Es ging einigen (denen ich in dieser Sache absolut zustimme) um das lächerliche Nachspiel zu diesem Vorfall.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 15:49
Nicht verstanden, daß dieses kindische Verhalten nicht das hier teilweise diskutierte Problem ist? Es ging einigen (denen ich in dieser Sache absolut zustimme) um das lächerliche Nachspiel zu diesem Vorfall.
Hm, was denn nun? Erst das Verhalten als "kindisch" bezeichnen, aber es nicht als Problem ansehen?

Ich sehe das Mitnichten als "kindisch" an. Es ist für mich eine ganz trockene Reaktion auf blödsinniges Verhalten. Wenn der SL dann nicht eingreift: Schade um den Charakter, aber passiert halt.

Was danach passiert ist...kann man diskutieren, nur nicht hier.  ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 15:51
Nur: Diese Situation gibt es doch dort gar nicht. Der einsame Goblin zählt wohl kaum als "übelster Moment" und dass es dunkel wird bedeutet keine Extrameile. Es schadet euch ja nicht mal.

Das war nach der Beschreibung direkt vor dem erwarteten Endkampf, aber nachdem sie schon einiges anderes erledigt hatten. Da ist ein Goblin als Schreckerklärung doch sehr unglaubwürdig.

Die Extrameile ist die eigenmächtige Erweiterung auf das Äquivalent zum Verkacken eines nie geforderten Saves zur Deckung ihres Fehlverhaltens und um den Schaden sicher zu stellen das Editieren des Lampenausgehens.
Sie ist damit merklich über das hinausgegangen, was sonst in dem Spiel angesiedelt ist und auch über das, was sie aktiv für ihren Character als Handlung festzulegen hätte. (Siehe Küchenbeispiel)
Eigentlich hätte daher der Crit auch noch zufällig festgesetzt werden können statt erwürfelt zu werden ....

Ich verstehe das Gejammer über den Rückenstich nicht. Das war eine spontane und das vorherige Vergehen deutlich beleuchtende Reaktion. Das sie zufällig das Ergebnis vorweggenommen hat, welches die anderen Runden dann ja auch schon gefällt haben war eben tatsächlich Zufall.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 15:55
Was danach passiert ist...kann man diskutieren, nur nicht hier.  ;)

Mal davon ab, dass ich Lampenfallenlassen wie Rückenstich beides nicht für Glanzstücke halte, ist doch gerade das danach, was hier die ellenlangen Diskussionen überhaupt erst ausgelöst hat. ::)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 15:58
Ich verstehe das Gejammer über den Rückenstich nicht. Das war eine spontane und das vorherige Vergehen deutlich beleuchtende Reaktion. Das sie zufällig das Ergebnis vorweggenommen hat, welches die anderen Runden dann ja auch schon gefällt haben war eben tatsächlich Zufall.
Eigentlich ist der Rückenstich genau die gleiche unnötige, eskalierende mit der vorherigen Aktion gleichzusetzende Aktion. Sprich: Du ärgerst Dich über ne nervige Ingame-Aktion und reagierst mit einer ähnlich nervigen Ingame-Aktion.
Genau das ist das Problem hier. Wenn Dir etwas auf den Keks geht, dann sag das einfach und versuch nicht den Anderen mit ner ähnlich nervigen Aktion zu überbieten.
Wir sind in ner freundschaftlichen Runde, bei der die Gruppe an einem Strang zieht und nicht auf einem Preisgeldturnier, bei dem man die anderen Spieler besiegen muss, um an das Geld ranzukommen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 15:59
Mal davon ab, dass ich Lampenfallenlassen wie Rückenstich beides nicht für Glanzstücke halte, ist doch gerade das danach, was hier die ellenlangen Diskussionen überhaupt erst ausgelöst hat. ::)
Sag ich ja. Da wurden aber auch wieder alle Register gezogen und alte "Freundschaften" wieder aufgewärmt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Skasi am 11.02.2018 | 16:13
Hm, was denn nun? Erst das Verhalten als "kindisch" bezeichnen, aber es nicht als Problem ansehen?

Ich sehe das Mitnichten als "kindisch" an. Es ist für mich eine ganz trockene Reaktion auf blödsinniges Verhalten. Wenn der SL dann nicht eingreift: Schade um den Charakter, aber passiert halt.
Habe ich nicht gesagt.
Spielerin 1: dämliche TLFL-Aktion (Gründe sind unbekannt, solange betreffende Person sich nicht äußert)
SL: anscheinend keine Reaktion (vertane Chance zur Korrektur 1)
Spieler 2: überzogene, daher m.E. kindische Gegen-Aktion (hätte man auch wie ein Erwachsener ansprechen können)
SL: anscheinend keine Reaktion (vertane Chance zur Korrektur 2)

Ich sagte aber, daß das nicht das hier teilweise diskutierte Problem war...

Was danach passiert ist...kann man diskutieren, nur nicht hier.  ;)
Es wurde hier aber eben doch zur Diskussion gestellt, in dem Moment, als es als direkte Konsequenz der Aktion geschildert und für gut befunden wurde.
Hätte Archoangel es wie von dir hier angedacht einfach weggelassen, hätten sich etliche Diskussionsteilnehmer wahrscheinlich nicht oder eben anders geäußert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 16:20
Eigentlich ist der Rückenstich genau die gleiche unnötige, eskalierende mit der vorherigen Aktion gleichzusetzende Aktion. Sprich: Du ärgerst Dich über ne nervige Ingame-Aktion und reagierst mit einer ähnlich nervigen Ingame-Aktion.
Genau das ist das Problem hier. Wenn Dir etwas auf den Keks geht, dann sag das einfach und versuch nicht den Anderen mit ner ähnlich nervigen Aktion zu überbieten.
Wir sind in ner freundschaftlichen Runde, bei der die Gruppe an einem Strang zieht und nicht auf einem Preisgeldturnier, bei dem man die anderen Spieler besiegen muss, um an das Geld ranzukommen.

Das kommt drauf an, wie man die Sache betrachtet.
In einer festen Runde dürfte das Thema „Lampen fallen lassen“ und alle synonymen Themen auf der Metaebene relativ schnell geklärt sein, spätestens nach dem ersten Vorfall. Dann gibt es irgendeinen Konsens und man einigt sich auf eine Verfahrensweise.
Danach dürften nur noch Neulinge und Gastspieler ein Potential für solche Situationen bieten. Und da wird es auch nach dem Vorfall eine Metadebatte geben, die meistens auf „wir haben uns darauf geeinigt, dass...“ hinausläuft.

Danach bleiben nur noch irgendwelche Con-One-Shots und die ganz lernresistenten kompomißunwillgen Spieler übrig.
Im ersten Fall kann ich versuchen die Situation zu retten (Spielleiter läßt die Laterne nicht ausgehen), aber in letzter Instanz hat sich der TLFL doch als echter Vollpfosten und sozial-inkompetent herausgestellt.
Denn mal ganz ehrlich... mit ein bisschen Rollenspiel-Erfahrung merke ich doch, wie die Gruppe spielt, wie der Leiter spielt und ob das eine Drama/storytelling-Sitzung wird oder eine taktisches Abenteuer-Erleben.
Und ohne Erfahrung schaue ich doch zu, wie es geht und schwimme mit dem Strom.

Insofern ist es doch eigentlich einfach:
In Erstkontaktsituatiomen sucht man das Gespräch, denn man will ja zukünftig zusammenspielen.
In One-Shots schaut man, ob der Spielleiter die Situation rettet,
ansonsten und bei sozial-inkompetenten erwägt man, den Spieß umzudrehen und eine Lektion zu erteilen,
anstatt selbst eine erteilt zu bekommen.

Denn ganz ehrlich: in taktischen Abenteuerspielen entspricht das „Lampen fallen lassen“ (und synonymen Handlungen) nichts anderes, als dem absichtlich das Mensch-ärgere-Dich-nicht Brett vom Tisch fegen, weil man schmollt und nicht mehr weiter spielen möchte. Ob davor oder danach um das Ganze ein angeblicher „Besserspieler-Lehrauftrag“ konstruiert wird, oder nicht ist dabei egal. Einer vernichtet kurzentschlossen das Spiel und ist danach wohlwissend derjenige, der den anderen das Spiel kaputt gemacht hat.
Das kann ich meinen Kindern mit „ja, die müssen noch lernen, dass man auch mal verlieren kann“ pädagogisch durchgehen lassen. Bei Erwachsenen habe ich da eine ganz klare andere Einstellung und zeige auch eine andere Reaktion.

Klare Ausnahme (soll nicht unerwähnt bleiben): spielt die Gruppe irgendwelche Drama-Storytelling Dingsi Rollenspiele, dann kann das Lampen fallen lassen natürlich im rahmen des Konsens legitim sein. Das weiss man aber innerhalb der ersten zwanzig Minuten der Sitzung!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 16:28
@ Skasi:
Huhn oder Ei?

Lies Dir mal die erste echte größere Reaktion auf Archos Beitrag durch (die übrigens nicht direkt im Anschluss auf sein Posting erfolgte).
Wer also wirklich angefangen hat, mit der dicken Kanone zu schiessen, das soll jeder selbst entscheiden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 16:30
@Boba: Danke.

@Rhyltar: Merci.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 16:31
Mooooment:

Wenn Ihr zulasst, dass jemand beim Softball mit einem Golfschläger hauen darf, dann seid eigentlich Ihr diejenigen, die die Konsequenzen ausbaden müsst.

Also Nummer 6, das ist ja nun mal riesengroßer Quatsch.
Die Analogie hinkt halt ein wenig. Beim Softball würde man sofort sehen wenn einer mit Golfschläger anrückt, ja. Aber dem Rollenspieler sieht man ja nicht unbedingt an der Nasenspitze an, was für eine Sorte Spieler er ist.
Man könnte vielleicht ein Verdachtsmoment haben, wenn man sich erstmal den Charakterbogen anschaut, und das System dann auch so gestrickt ist dass man am CB erkennen kann, mit welcher Sorte Spieler man es zu tun hat. Stichwort Bauer- vs Powergamer.
Im vorliegenden Fall (4E-Vorstellungsrunde) gab es wahrscheinlich sowieso Pregens bzw es kannte sich eh niemand mit dem System aus. Wie soll man da im Vorfeld sortieren?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 16:36
ansonsten und bei sozial-inkompetenten erwägt man, den Spieß umzudrehen und eine Lektion zu erteilen,
anstatt selbst eine erteilt zu bekommen.
Sorry. Nein. Du hast den ja schon als ganz lernresistenten kompomißunwillgen Spieler ausgedeutet. Da bringen Lektionen ehrlich gesagt nicht viel, sonst wären sie ja nicht lernresistent.
Da bleibt eigentlich nur klare, höfliche Kante und "sorry. Mit Dir nicht." oder "Sorry. Falsche Runde für mich. Ich geh."
Ansonsten ist das reines Eigene-Ego-Streicheln. ("Dem habe ich es jetzt gezeigt!")
Zitat
Denn ganz ehrlich: in taktischen Abenteuerspielen entspricht das „Lampen fallen lassen“ (und synonymen Handlungen) nichts anderes, als dem absichtlich das Mensch-ärgere-Dich-nicht Brett vom Tisch fegen, weil man schmollt und nicht mehr weiter spielen möchte. Ob davor oder danach um das Ganze ein angeblicher „Besserspieler-Lehrauftrag“ konstruiert wird, oder nicht ist dabei egal. Einer vernichtet kurzentschlossen das Spiel und ist danach wohlwissend derjenige, der den anderen das Spiel kaputt gemacht hat.
Jo. Angemessene Reaktion ist bei sowas (und ja, habe ich natürlich im Brettspielbereich schon mehrfach erlebt) die Partie abzuhaken und sich den Typen oder die Typin zu merken und nicht mit dem zu spielen.
Ich habe also auf Cons bestimmte Leute, mit denen ich kein Brettspiel mehr spiele und natürlich sage ich dem das direkt ins Gesicht.
Warum sollte ich meine kostbare Spielzeit mit einem selbst zusammen gebauten Lehrauftrag, der höchstwahrscheinlich eh nicht fruchtet vergeuden?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 16:41
Mooooment:

Also Nummer 6, das ist ja nun mal riesengroßer Quatsch.
Die Analogie hinkt halt ein wenig.
Nicht meine Analogie. Du musst da mit Archoangel reden und nicht mit mir.
Zitat
Aber dem Rollenspieler sieht man ja nicht unbedingt an der Nasenspitze an, was für eine Sorte Spieler er ist.
Man könnte vielleicht ein Verdachtsmoment haben, wenn man sich erstmal den Charakterbogen anschaut, und das System dann auch so gestrickt ist dass man am CB erkennen kann, mit welcher Sorte Spieler man es zu tun hat. Stichwort Bauer- vs Powergamer.
Im vorliegenden Fall (4E-Vorstellungsrunde) gab es wahrscheinlich sowieso Pregens bzw es kannte sich eh niemand mit dem System aus. Wie soll man da im Vorfeld sortieren?
Wieso im Vorfeld?
Wie wäre es mit der Situation, wenn sie passiert? "Ich lasse die Laterne fallen und sie erlischt."
Meine Reaktion wie ich schon schrieb: SL: "Laterne geht nicht aus. Weiter." oder Spieler: "Stop! Damit würdest Du uns unsere Runde TPK'n. Kannst Du das nochmal rückgängig machen oder die Laterne geht nicht aus (zum SL lins)?"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 16:42
Mooooment:

Siehste! Genau das habe ich Archo auch geschrieben (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105694.msg134590159.html#msg134590159), als er - und nicht 6 - das Beispiel mit den Golf- und Softballspielern ausgebuddelt hat. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 16:44
Wie wäre es mit der Situation, wenn sie passiert? "Ich lasse die Laterne fallen und sie erlischt."
Meine Reaktion wie ich schon schrieb: SL: "Laterne geht nicht aus. Weiter." oder Spieler: "Stop! Damit würdest Du uns unsere Runde TPK'n. Kannst Du das nochmal rückgängig machen oder die Laterne geht nicht aus (zum SL lins)?"

Zitat
An die Originalworte erinnere mich nicht mehr, aber sinngemäß war der Dialog der Spieler (nicht der Charaktere): "Du machst WAS? Das ist unsere einzige Lichtquelle, willst du das wir alle sterben?" - "Ja, mein Charakter ist halt ängstlich, der würde in so einer Situation genau so reagieren." - "Völlig von der Dunkelheit überrascht sticht mein Charakter unkontrolliert nach vorne zu." - (SL)"Da steht die Diebin." - "(Ich)Ich weiß." - (SL)"Würfel einen Angriffswurf..."

Lesen kannst du aber schon, oder?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 16:48
@Archoangel: Genau dazu habe ich etwas zu Boba geantwortet:
Du hast den ja schon als ganz lernresistenten kompomißunwillgen Spieler ausgedeutet. Da bringen Lektionen ehrlich gesagt nicht viel, sonst wären sie ja nicht lernresistent.
Da bleibt eigentlich nur klare, höfliche Kante und "sorry. Mit Dir nicht." oder "Sorry. Falsche Runde für mich. Ich geh."
Ansonsten ist das reines Eigene-Ego-Streicheln. ("Dem habe ich es jetzt gezeigt!")
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 16:50
Das mit dem Golf ist eine Analogie, die eben etwas hinkt. Das ist jedem klar. Aber wenn man das schon merkt, muss man nicht so tun als würde sie 1:1 funktionieren und daraus einen Vorwurf an die "Softballspieler" konstruieren, der eben auf die Rollenspieler nicht anwendbar ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 17:02
Das mit dem Golf ist eine Analogie, die eben etwas hinkt. Das ist jedem klar. Aber wenn man das schon merkt, muss man nicht so tun als würde sie 1:1 funktionieren und daraus einen Vorwurf an die "Softballspieler" konstruieren, der eben auf die Rollenspieler nicht anwendbar ist.
Du sorry, aber wenn die Analogie genau in dem Punkt hinkt, um die es ging (und genau das tut sie ja hier), dann sollte man die Analogie verwerfen.
Kann also gerne komplett verworfen werden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 17:05
Ansonsten ist das reines Eigene-Ego-Streicheln. ("Dem habe ich es jetzt gezeigt!")
Ja, natürlich ist es das.
Warum das legitim und wahrscheinlich notwendig ist, folgt dann sogleich.

Zitat
Jo. Angemessene Reaktion ist bei sowas (und ja, habe ich natürlich im Brettspielbereich schon mehrfach erlebt) die Partie abzuhaken und sich den Typen oder die Typin zu merken und nicht mit dem zu spielen.

Ja, das wäre die erwachsene und politisch korrekte, gewaltfreie Lösung. Super!
Was bleibt, ist, dass ich mich ärgere und der andere nicht.
Ich will mich aber nicht ärgern. Instinktiv will ich wenigstens ein „quit pro quo“ erreichen!
Genau deswegen ist die emotionale und unreife Reaktion für mich richtig und wahrscheinlich auch wichtig.
Ich will, dass ich wenigstens nicht der einzige bin, der sich ärgert und daß ich mir das in der Retrospektive auch in Erinnerung rufen kann. Klar ist das eine primitive Reaktion. Aber wir reden hier von Dingen, die ums Spielen herum geschehen. Spielen selbst fußt auf unseren primitiven Wurzeln und Instinkten.

Ich würde die/denjenigen am liebsten ohrfeigen und „Wie kannst Du nur! Du versaust uns hier den ganzen Abend, nur damit dir einer abgeht!“ ins Gesicht schreien. Das geht natürlich nicht, das wäre gewaltsam, unangemessen und so weiter und bla bla. Zivilistation vor alles!
Aber insofern reguliere ich den Ärger und den darauf folgenden Zorn auf das, was ich machen kann.
Ja, das ist primitiv - das sind Gefühle meistens.
Natürlich gibt es Nogos, wie physische und verbale Attacken. Aber ich werde mich auch nicht kasteien und für die Perfektion in politcal correctness und das extra Sternchen in Betragen meinen Ärger vollständig runterschlucken. Denn das bereitet mir auf Dauer Magengeschwüre.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bad Horse am 11.02.2018 | 17:08
Genau deswegen ist die emotionale und unreife Reaktion für mich richtig [...]

Mag sein. Aber dafür wirst du von einigen Leuten nun mal keine Bewunderung ernten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 17:12
Mag sein. Aber dafür wirst du von einigen Leuten nun mal keine Bewunderung ernten.
Aber auch keinen  :puke:-Smilie. Jedenfalls nicht von mir.

Rationales Handeln ist schön, gut und sicherlich auch richtig. Aber emotionales Handeln ist in meinen Augen ebenfalls wichtig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 17:15
Waren wir hier im Tanelorn nicht schon vor Jahren bei einer TLFL-Definition, die in Richtung: "Verhalten eines einzelnen Gruppenmitglieds, durch das die Spielziele der restlichen Gruppe bewusst torpediert werden"? In dem Sinne ist Tartex Eingangsbeispiel sicher kein TLFL, da das gemeinsame Spielziel ja offenbar eher "skurrile und denkwürdige Situationen herstellen" als "Saurier killen" lautet. Also alles bestens.

Bzgl. Archoangels Anekdote: Ob die Ursprungsaktion da TLFL oder einfach "kulturelles Missverständnis" war, lässt sich offenbar schwer feststellen. Die Reaktion darauf ist ehrlich gesagt für mich weit über jeden Rollenspielkontext hinaus sozial völlig untragbar). Sich über jemand ärgern und ihn oder sie zurückärgern zu wollen, ist eine Sache. Häme, Spott und Mobbing sind eine andere und gehen weit über Ärgern hinaus. Dass mir körperlich übel wird, wenn ich solche "Anekdoten" lese, hängt sicher auch mit meiner eigenen Schulzeit zusammen ...

Unter anderen Vorzeichen könnte die komplette geschilderte Situation auch "wir blödeln beim RSP rum, alle haben unseren Spaß dabei und können auch mal über uns selber lachen" sein. War es aber offenbar nicht, wenn die Absicht (wie hier stolz verkündet) die "Erziehung durch Demütigung" der Mitspielerin war und die offenbar auch erfolgreich umgesetzt wurde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 17:16
Mag sein. Aber dafür wirst du von einigen Leuten nun mal keine Bewunderung ernten.
Ich sehe mich auch nicht als bewundernsweren Menschen.
Ich sehe mich nur als Menschen. Und Menschen sind nun mal nicht perfekt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 17:17
Ich sehe mich auch nicht als bewundernsweren Menschen.
Ich sehe mich nur als Menschen. Und Menschen sind nun mal nicht perfekt.

Okay - aber es gibt ja wohl einen Unterschied dazwischen, zuzugeben, dass man auch mal grausam sein kann, und sich mit seiner Grausamkeit zu brüsten und sie als probates Erziehungsmittel anzupreisen?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 17:18
Was bleibt, ist, dass ich mich ärgere und der andere nicht.
Ich will mich aber nicht ärgern.

Ich finde, das hier ist eine sehr treffende und wichtige Feststellung.
Im Prinzip das gleiche wie weiter oben mein Spruch mit dem "Der Klügere..."
Wir sind eben keine Vulkanier und leben auch nicht im Equilibrium.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 17:19
Waren wir hier im Tanelorn nicht schon vor Jahren bei einer TLFL-Definition, die in Richtung: "Verhalten eines einzelnen Gruppenmitglieds, durch das die Spielziele der restlichen Gruppe bewusst torpediert werden"? In dem Sinne ist Tartex Eingangsbeispiel sicher kein TLFL, da das gemeinsame Spielziel ja offenbar eher "skurrile und denkwürdige Situationen herstellen" als "Saurier killen" lautet. Also alles bestens.

Bzgl. Archoangels Anekdote: Ob die Ursprungsaktion da TLFL oder einfach "kulturelles Missverständnis" war, lässt sich offenbar schwer feststellen. Die Reaktion darauf ist ehrlich gesagt für mich weit über jeden Rollenspielkontext hinaus sozial völlig untragbar). Sich über jemand ärgern und ihn oder sie zurückärgern zu wollen, ist eine Sache. Häme, Spott und Mobbing sind eine andere und gehen weit über Ärgern hinaus. Dass mir körperlich übel wird, wenn ich solche "Anekdoten" lese, hängt sicher auch mit meiner eigenen Schulzeit zusammen ...

Unter anderen Vorzeichen könnte die komplette geschilderte Situation auch "wir blödeln beim RSP rum, alle haben unseren Spaß dabei und können auch mal über uns selber lachen" sein. War es aber offenbar nicht, wenn die Absicht (wie hier stolz verkündet) die "Erziehung durch Demütigung" der Mitspielerin war und die offenbar auch erfolgreich umgesetzt wurde.

Ich kann das nur so verstehen, dass einige Leute hier nicht den Thread gelesen haben, sondern die (haltlosen) Vorwürfe einzelner, die in den Raum gestellt wurden einfach übernehmen und dann posten. Lies dir meinen Post auf Seite 1 durch und dann Chiungallas Reaktion. Und dann schreibe bitte deinen Post hier nochmal. Ich bitte darum.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 17:22
Ich kann das nur so verstehen, dass einige Leute hier nicht den Thread gelesen haben, sondern die (haltlosen) Vorwürfe einzelner, die in den Raum gestellt wurden einfach übernehmen und dann posten. Lies dir meinen Post auf Seite 1 durch und dann Chiungallas Reaktion. Und dann schreibe bitte deinen Post hier nochmal. Ich bitte darum.

Längst getan.

EDIT: Du hast allerdings recht, dass ich mir den Teil meines Beitrags hätte sparen können; Chiungalla hat dazu bereits alles Nötige geschrieben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 17:24
Okay - aber es gibt ja wohl einen Unterschied dazwischen, zuzugeben, dass man auch mal grausam sein kann, und sich mit seiner Grausamkeit zu brüsten und sie als probates Erziehungsmittel anzupreisen?
Und jetzt mal Klartext:

Hat er nicht. Zumindest, bis es ausgeartet ist. Chiungalla hat ihn sofort auf mindestens zwei persönlichen Ebenen angegriffen, von denen er genau wusste, dass er damit treffen kann:
Religion und Lehrer. Schön garniert mit  :puke: - Smilie und allem was dazugehört. Und gleich auch die Rollen vertauscht, indem alle anderen als Dumpfnasen tituliert wurden und die Spielerin als Opfer. Bisschen Drama noch rein und fertig war der Post.

Kein Wort über die Arschloch-Aktion der Spielerin. Nicht ein Wort!

Ich bin sicherlich nicht immer Archos Meinung, aber wer hier sich als erstes im Forum ganz gehörig im Ton vergriffen hat, war nicht Archo. Siehe auch First Orkos Kommentar dazu, der deutlich moderater ist.
Und bitte, nochmal, lasst das Wort Mobbing hier raus. Ansonsten ist jede Form von Schadenfreude durch eine Gruppe auch Mobbing!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 17:25
Es ist doch eher wie die Sache mit der "überzogenen Notwehr", wo dann einer verknackt wird, weil Monate später dann ein Richter aus dem warmen Gerichtssessel aus meint, bei schon angelaufener Gewalt und 4:1 Übermacht der Aggressoren hätte man das ja wohl noch ausdiskutieren und vielleicht friedlich lösen können, statt dem ersten der gemeinsam auf den am Boden liegenden Eintretenden einen Feuerlöscher über den Schädel zu ziehen und weil die schwere Kindheit und Sozailsiation der Angreifer nicht genug gewürdigt worden ist.

Ja, hätte abgeklärter verlaufen können, aber beschweren kann sie sich meines Erachtens nicht.
Am Ende stand so oder so ein völlig berechtigtes : Du bist raus.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 17:26
Natürlich gibt es Nogos, wie physische und verbale Attacken.
Das in den Rücken stechen ist doch aber eine zugegeben verschleierte, verbale Attacke. Er sagt: "Mein Charakter ist halt so." Du sagst dann auch: "Mein Charakter ist halt auch so."
Zitat
Aber ich werde mich auch nicht kasteien und für die Perfektion in politcal correctness und das extra Sternchen in Betragen meinen Ärger vollständig runterschlucken. Denn das bereitet mir auf Dauer Magengeschwüre.
Hat niemand behauptet. Natürlich kannst Du dem anderen Spieler eine geharschte, emotionale Kritik über seinen Spielstil geben. Aber wieso muss das auf (in meiner Sicht) extrem hinterhältigen Weise in ner freundschaftlichen Runde passieren? Wieso nicht klare Worte gegen sowas?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 17:27
Längst getan.

EDIT: Du hast allerdings recht, dass ich mir den Teil meines Beitrags hätte sparen können; Chiungalla hat dazu bereits alles Nötige geschrieben.

Es langt langsam ehrlich. Euer Mobbing ist echt krass. Ich bin fassungs- und sprachlos.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 17:28
@Rhyltar:

Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.

Mobbing. I know it when I see it. Hab's zwei Jahre lang an der Schule erlebt und bin deshalb auch besonders schockiert (aber nicht wirklich überrascht), wenn so was von einem Lehrer kommt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 17:32
Es langt langsam ehrlich. Euer Mobbing ist echt krass. Ich bin fassungs- und sprachlos.
Auch hier. Mobbing weglassen und dickeres Fell zulegen.

Dass hier im Forum ab und an übermäßig polarisiert und dramatisiert wird, ist nicht neu.

@ Rumpel:
Siehst Du. 2 Jahre. Schon ein Kriterium erfüllt. Aber nicht in einer einzigen Veranstaltung in einer Situation mit einer unbekannten Person.
Und lass den Blödsinn mit dem Lehrer. Mich würde auch nicht überraschen, wenn ein Buchhändler mobbt. Weil es sich nämlich nicht auf irgendeine Gesellschaftsschicht beschränkt oder diese ausschließt.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 11.02.2018 | 17:37
Fun Fact: 9 von 10 Leuten finden Mobbing ok.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 17:38
Er sagt: "Mein Charakter ist halt so." Du sagst dann auch: "Mein Charakter ist halt auch so."

Jap. So weit waren wir allerdings schon.

Vielleicht kommt diese Art der Reaktion auch daher, wenn man es in der Vergangenheit in anderen Fällen schon öfter im Guten versucht hat und damit nie den gewünschten Erfolg hatte. Dann gibt man halt irgendwann die Hoffnung auf, dass man bei der nächsten Person etwas damit erreichen kann. Und entschließt sich dann eben für eine Reaktion, aus der man selber noch eine gewisse Befriedigung zieht.

Zitat YY (wenn auch in anderem Kontext, aber es gefällt mir so gut): "Du willst behindert, du kriegst behindert."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 17:41
Das in den Rücken stechen ist doch aber eine zugegeben verschleierte, verbale Attacke. Er sagt: "Mein Charakter ist halt so." Du sagst dann auch: "Mein Charakter ist halt auch so."Hat niemand behauptet. Natürlich kannst Du dem anderen Spieler eine geharschte, emotionale Kritik über seinen Spielstil geben. Aber wieso muss das auf (in meiner Sicht) extrem hinterhältigen Weise in ner freundschaftlichen Runde passieren? Wieso nicht klare Worte gegen sowas?

Sie oben:
Insofern ist es doch eigentlich einfach:
In Erstkontaktsituationen sucht man das Gespräch, denn man will ja zukünftig zusammenspielen.
In One-Shots schaut man, ob der Spielleiter die Situation rettet,
ansonsten und bei sozial-inkompetenten erwägt man, den Spieß umzudrehen und eine Lektion zu erteilen,
anstatt selbst eine erteilt zu bekommen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 11.02.2018 | 17:41
Fun Fact: 9 von 10 Leuten finden Mobbing ok.

Und die restlichen zehn Prozent sind dann diejenigen, die selber schon mal Mobbing-Ziel waren, nehme ich an. ::)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 17:43
ansonsten und bei sozial-inkompetenten erwägt man, den Spieß umzudrehen und eine Lektion zu erteilen,
anstatt selbst eine erteilt zu bekommen.
Wir drehen uns ab jetzt im Kreis. :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 17:44
Das Mobbing in der Schule hat sich auch nicht primär als offene Konfronation gezeigt - das waren dann auch "Zufälle","Missverständnisse", "Späße" die sich dann einfach "zufällig" über immer denselben ergossen haben.

Wenn wir also hier von Mobbing reden, sollte doch wohl zuerst mal ein wenig über die hinter solchen "Misserständnissen" stehende Aggression nachgedacht werden, statt denjenigen, dem irgendwann spontan die Sicherung durchbrennt und dann weniger gekonnt heimtückisch zurück schlägt, erneut zum Ziel zu machen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Skasi am 11.02.2018 | 17:45
@ Skasi:
Huhn oder Ei?

Lies Dir mal die erste echte größere Reaktion auf Archos Beitrag durch (die übrigens nicht direkt im Anschluss auf sein Posting erfolgte).
Wer also wirklich angefangen hat, mit der dicken Kanone zu schiessen, das soll jeder selbst entscheiden.
Ich bezog mich einzig auf die (später) geschilderte Situation mit dem Auslachen der Mitspielerin und nicht auf den Diskussionsstil einiger hier (Begriffe wie Mobbing oder auch Kotze-Smilies hätte ich in dem Zusammenhang nicht verwendet).
Da hat sich ein nach eigenen Aussagen erfahrener Rollenspieler zu einer (über)emotionalen Reaktion hinreißen lassen und sich nicht mit Ruhm bekleckert.

@Huhn oder Ei (obgleich nicht das Thema)
Fast immer das Ei (https://en.wikipedia.org/wiki/Chicken_or_the_egg#Scientific_resolutions) ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 17:54
Zitat
Was haben wir gelacht ... die junge Dame hat mich total entsetzt angeschaut und die Gruppe hat sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt. Sie ist dann entsetzt aufgestanden und hat die Gruppe verlassen.
Archos erste Aussage.

Und ich hätte, wie gesagt, auch gegrinst. Spontaner Einfall, dann noch doppeltes "Glück" mit dem Crit...tja, Murphy´s Law oder Earl´s Karma. Wenn nachher der ganze "Saal" lacht, wäre auch nicht so mein Ding gewesen ( zu viel des Guten), aber mein simples Gemüt sagt dann auch: "Wer Wind sät, wird Sturm ernten...".

Danke aber für den Link mit dem Ei. Wieder was zum Klugscheissen für den Unterricht. :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 17:56
@Archoangel
vermutlich musst du für viele geschundene Seelen repräsentativ für das erlebte Leid der letzten 15 Jahre oder während der Schulzeit herhalten.

Und ich kann deine Reaktion total nachvollziehen.

War es die bestmögliche Lösung die man hätte tun können - keine Ahnung, war nicht dabei. Aber man muss halt auch nicht immer der perfekte Mensch sein oder die perfekte Lösung finden.

Anderes Beispiel: Im Biergarten mit Spielplatz fühlte sich ein Typ durch das Spielen eines Kindes (3 Jahre) genervt. Anstelle mit den daneben stehenden Eltern zu reden stellte er sich auf den Spielstock des Kindes, sodass die Finger fies eingeklemmt wurden, das Kind zu weinen begann und das aber besagten Typen nicht interessiert hat. Natürlich hätte der Vater mit dem Typen reden können ... tat er nicht er hat Taten folgen lassen ...

Mit anderen Worten: Wenn sich jemand bewußt doof verhält, muss er damit rechnen, dass die Mitmenschen keine Pädagogik-Sonderschicht einlegen, sondern es einfach mal zurückschallt ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 18:05


Anderes Beispiel: Im Biergarten mit Spielplatz fühlte sich ein Typ durch das Spielen eines Kindes (3 Jahre) genervt. Anstelle mit den daneben stehenden Eltern zu reden stellte er sich auf den Spielstock des Kindes, sodass die Finger fies eingeklemmt wurden, das Kind zu weinen begann und das aber besagten Typen nicht interessiert hat. Natürlich hätte der Vater mit dem Typen reden können ... tat er nicht er hat Taten folgen lassen ...



Sorry, du vergleichst Körperverletzung gegen einen Dreijährigen mit TLFL?

Ich bin gerade so wütend, dass ich mir am liebsten eine gelbe oder rote Karte abholen würde. Da logge ich mich doch lieber aus.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 11.02.2018 | 18:06
Ich bezog mich einzig auf die (später) geschilderte Situation mit dem Auslachen der Mitspielerin und nicht auf den Diskussionsstil einiger hier (Begriffe wie Mobbing oder auch Kotze-Smilies hätte ich in dem Zusammenhang nicht verwendet).
Da hat sich ein nach eigenen Aussagen erfahrener Rollenspieler zu einer (über)emotionalen Reaktion hinreißen lassen und sich nicht mit Ruhm bekleckert.

Auch darüber kann man streiten: die Situation, ergo das Leben, hat mir ja recht gegeben, auch wenn das einige hier nicht so sehen. Letztlich hat mir sogar - mit einiger verzögerung - die junge Dame recht gegeben, aber das steht hier ja nicht zur Debatte. Das mein Handeln bei einer erschreckend großen Anzahl von Menschen hier im Forum nicht gut ankommt hat mich zwar zunächst verwundert, passt andererseits allerdings sehr gut zu meiner Wahrnehmung des laufenden Kulturkampfes in dieser Republik - aber auch das gehört letztlich nicht hierher. Nur nochmal zur Klärung: das war vor 10 Jahren, aber ich würde heute vermutlich ganz genauso reagieren (wenn die äußeren Umstände die selben wären). Die Wahrnehmung und Bewertung der Situation spaltet und polarisiert das Forum aber letztlich ist - wie man an den letzten paar "flaming" Threads lesen konnte - auch das nichts neues. Und der Spalt zieht sich entlang immer der selben Personen.

Entsprechend wäre es sicher hilfreich, so wir noch ein paar Jahre zusammen in diesem Forum verbringen möchten, wir würden uns allesammt am Riemen reißen und die persönlichen Sticheleien und Trigger, all die kleinen und großen Beleidigungen, Anfeindungen, Difarmierungen und Blosstellungen hinunterschlucken und konstruktiver miteinander umgehen. Sonst wird dieses Forum irgendwann zu einem polarisierten Grabenkampf verkommen, da keine der beiden Seiten dem "Gegner" auch nur einen Zoll Boden mehr überlassen will. Sehe ich kommen. Im RL gibt es das schon, mal sehen ob  wir (die Gesellschaft) da nochmal die Kurve kriegen, oder ob der begriff "Parallelgesellschaft" bald schon ganz anders verwendet werden wird, aber ich drifte ab.

Der Umgang miteinander wird auf jeden Fall nicht dadurch gefördert, dass wir Dinge, die sich nicht dem von uns erwünschten Verhalten entwickeln gleich mit persönlichen Attacken, Kotzsmileys und anderen Öl-ins-Feuer Aktionen begegnen. Aber selbst diesen Aufruf habe ich im letzten Jahr hier nicht zum ersten Mal gepostet, also stirbt die Hoffnung eben, zwar zuletzt, aber sie stirbt.

Es steht euch natürlich frei mich jetzt wieder als Heuchler zu beschimpfen und mit dem Finger auf mich zu deuten, aber letztlich bleibt hier verschriftlicht: ich habe reagiert, nicht agiert. Um ich versuche hier an dieser Stelle zu de-eskallieren. Jetzt dürft ihr mich zerreißen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 11.02.2018 | 18:10
Sorry, du vergleichst Körperverletzung gegen einen Dreijährigen mit TLFL?

Ich bin gerade so wütend, dass ich mir am liebsten eine gelbe oder rote Karte abholen würde. Da logge ich mich doch lieber aus.
Nein, er vergleicht die spontanen Reaktionen auf eine Gegebenheit, die einem missfällt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 18:13
Nein, er vergleicht die spontanen Reaktionen auf eine Gegebenheit, die einem missfällt.

genau ... spotane Gegenreaktion aus dem Bauch heraus ... so wie bei Rumpel gerade ...

Rational gab es bestimmt bessere Handlungsmöglichkeiten, emotional nicht
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 11.02.2018 | 18:23
Zitat
Insofern ist es doch eigentlich einfach:
In Erstkontaktsituatiomen sucht man das Gespräch, denn man will ja zukünftig zusammenspielen.
In One-Shots schaut man, ob der Spielleiter die Situation rettet,
ansonsten und bei sozial-inkompetenten erwägt man, den Spieß umzudrehen und eine Lektion zu erteilen,
anstatt selbst eine erteilt zu bekommen.

Ganz ehrlich...einem Problemspieler eine Lektion zu erteilen, ist als Spieler hier eigentlich nicht mein Job.
Wenn ich merke, der SL will das dem TLFL einfach durchgehen lassen, indem er eine Klärung der Situation über Regeln ablehnt, und jegliche Spielereinwände und "Rettungsversuche"übergeht (oder die gar nicht erst kommen), dann würde ich den SL selbst sofort und direkt zur Rede stellen.

Wenn dann von ihm  kommt :"Weil- Ist halt so", "Weil- Ich SL und ich hab immer Recht", und der Rest der Gruppe akzeptiert das einfach.
Dann würde ich sagen:  "gut OK" und mir zumindest noch anschauen was danach passiert.

Bestraft der SL danach die Gruppe für das "Versagen des TLFL" gleich mit oder kriegt nur der TLFL eine negative Konsequenz?
Bei Zweiterem wäre die Chance wenigstens noch ein paar Pluspunkte zu sammeln.
Bei Ersterem, naja, wäre es eine Bestätigung dafür, dass der SL die Situation selbst insgeheim befürwortet.
Und sei es damit das Abenteuer noch spannender wird.

Ist das alles eine One Shot Sache, auf einer Con, dann kann man das bestenfalls als "einmalige  Erfahrung" mitnehmen.
Ich persönlich bevorzuge einfach SL die konsistent und transparent leiten, sowie Spieler die ihre eigene Meinung gegenüber dem SL noch selbst äußern und vertreten können.

Aber den TLFL während oder nach dem Spiel  zur Rede stellen um ihn zu  erziehen?
Oder gar seine Figur töten, wozu?

Das Verhalten des TLFL wird doch vom SL nicht nur geduldet sondern sogar noch belohnt.
Und wenn der Rest der Spieler das Verhalten des SL  toleriert, dann tragen sie die Auswirkungen im Spiel mit.
Ob ihnen das nun klar ist oder nicht.

Dem TLFL klar zu machen: "Dass sein Verhalten in dieser Runde falsch und von Keinem gewünscht  ist," würde in Wahrheit also gar nicht stimmen. 








Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 11.02.2018 | 18:30
genau ... spotane Gegenreaktion aus dem Bauch heraus ... so wie bei Rumpel gerade ...

Rational gab es bestimmt bessere Handlungsmöglichkeiten, emotional nicht

Da komme ich als bekennender Gelegenheitscholeriker mit klar. Die Erkenntnis, dass es rational (und ethisch) bessere Handlungsmöglichkeiten gab, ist aber auch einiges wert.

Es wurde hier schon mehrfach geschrieben: Probleme zwischen Spielern löst man auf der Spielerebene, nicht auf der Charakterebene. Da muss man auch nicht auf politisch maximalkorrektes SJW-Sprachpolizei-Vokabular zurückgreifen, sondern darf gerne mit klarer Kante benennen, was einen stört. Es wäre halt zu wünschen, dass die Erkenntnis, dass das gewählte Vorgehen das Problem zwar gelöst hat, dabei aber nicht unbedingt durch besonders hohe ethische Standards auffällt, und dass die Situation schlicht und ergreifend besser zu lösen ist, auch bei denen Einzug hält, die der Meinung sind, eine Arschlochaktion sei idealerweise mit einer noch größeren Arschlochaktion zu beantworten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 18:38
und manche Menschen sind so nervig, die verdienen es, dass man denen unpädagogisch in den Arsch tritt. Das ist nicht immer gleich Mobbing.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 18:40
Wie beschrieben lag das ja auch schon ein Weilchen zurück.
Und Spielleiter sind auch nur Menschen und ggf. noch nicht mit allen Abgründen vertraut.

Bei den Vorfällen damals gab es eben auch erst einmal eine Lernkurve.
Damals gab es eine Teilgruppe bei demTreff, welche sich "hardplaying" auf die Fahne geschrieben hat -konsequenten Gamismus mit entsprechenden Verlustzahlen und auch nicht immer innerweltlich logischen Herausforderungen sondern für die Spieler gedacht. Aber es konnte sich eigentlich keiner herausreden nicht schnell genug darüber aufgeklärt worden zu sein - man war ja stolz drauf.
Die Runden waren trotzdem hinreichend beliebt mit "bragging rights" für diejenige, welche es erfolgreich überstanden haben. Nicht mal Stunts und "coole Moves"etc. kamen zu kurz, denn Stil gab eben extra Anerkennung - wenn er denn erfolgreich durchgezogen wurde.
Umgekehrt gehörte eben auch stringende unparteiische Konsequenz zum Credo und es hat ein paar TLFL gebraucht, um zumindest die klar überführten (z.B. nach solchen Häme-Sprüchen) dann direkt und für dauerhaft aus diesen Runden zu sperren und die Szene zu wiederholen. Aber am Anfang waren die SL erst einmal auch nur überfahren und haben einfach auf Autopilot weiter gemacht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 11.02.2018 | 18:40
Ach viral, würdest du unpädagogisch in den Arsch getreten, weil dich jemand zu den nervigen Menschen zählt, hättest du dann Verständnis dafür?


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 18:41
Ach viral, würdest du unpädagogisch in den Arsch getreten, weil dich jemand zu den nervigen Menschen zählt, hättest du dann Verständnis dafür?

Besserung beginnt damit, dass man es auch erkennt, wenn man es manchmal verdient hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 11.02.2018 | 18:46
Ach viral, würdest du unpädagogisch in den Arsch getreten, weil dich jemand zu den nervigen Menschen zählt, hättest du dann Verständnis dafür?
Gesendet von iPhone mit Tapatalk

Ach Jiba ... gleich die persönlichen Keule ~;D

... kommt auf die Situation an ...

ADD: schade, dass ich Rumpel angehängt habe, ich wollte ihn jetzt nicht emotional herausfordern. Irgendwie ist er über die visuelle Ebene des Beispiels nicht rausgekommen. Ich hoffe mal ein paar ruhige Minuten werden das noch klären und er realisiert, was die eigentliche Message war
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 18:48
Jiba würde ihnen höchstens Lego unter die Füße streuen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bad Horse am 11.02.2018 | 18:49
@SL: Das war früher oft so, dass der SL Schiedsrichter war und nicht unbedingt Moderator. Der hatte nicht die Aufgabe, das Spiel für die Gruppe angenehm zu machen. Der sollte die Chars herausfordern, die Welt plausibel darstellen und fertig. Das ist natürlich mit einem TLFL ziemlich inkompatibel, weil der SL da nur auf die Aktionen reagiert, sie aber nicht auf der Metaebene bewertet.

Überhaupt hat es eine ganze Weile gedauert, bis es sich herumgesprochen hat, dass man OT-Probleme lieber nicht über IT-Aktionen klärt. Lange Zeit galt "Metagaming" - also sprechen über das Spiel während des Spiels - als pfuibäh und schlechter Stil.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 11.02.2018 | 18:56
Überhaupt hat es eine ganze Weile gedauert, bis es sich herumgesprochen hat, dass man OT-Probleme lieber nicht über IT-Aktionen klärt. Lange Zeit galt "Metagaming" - also sprechen über das Spiel während des Spiels - als pfuibäh und schlechter Stil.

Und genau das ist ja ein Nebeneffekt der TLFL-Technik. Sie trifft so schon primär Stile, welche es bevorzugen IC zu bleiben bzw. auf der Regel-/Spielweltebene zu funktionieren. Und da trifft so ein Angriff einmal aus dem blinden Winkel und dann kommt die Forderung "Jetzt sprecht aber drüber und überlegt, ob ihr nicht eigentlich unflexibel/intolerant etc spielt und den armen Storyteller nur ausgrenzt und mobbt" (und mit so einem Präzedenzfall stände das Grundkonzept dann grundlegend in Frage) und wenn ihr euer eigentliches Spiel dafür jetzt nicht (letzlich jedes Mal dann, so der ST nicht wieder ganz "böse" rausgeworfen wird) abbrechen/verändern wollt, seid ihr eben schlechte Menschen. 

Der Storyteller hat sich halt nur geirrt... dafür muss eben Verständnis sein.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 18:59
Überhaupt hat es eine ganze Weile gedauert, bis es sich herumgesprochen hat, dass man OT-Probleme lieber nicht über IT-Aktionen klärt. Lange Zeit galt "Metagaming" - also sprechen über das Spiel während des Spiels - als pfuibäh und schlechter Stil.

Es gibt auch heute etliche Spieler / Gruppen, die das immer noch so sehen. Und die im Brustton der Überzeugung die These vertreten, alles müsse in character durchgezogen / "geklärt" werden. Guckst du mal in Facebook-Gruppen. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 11.02.2018 | 19:02
"Jetzt sprecht aber drüber und überlegt, ob ihr nicht eigentlich unflexibel/intolerant etc spielt und den armen Storyteller nur ausgrenzt und mobbt [...] und wenn ihr euer eigentliches Spiel dafür jetzt nicht (letzlich jedes Mal dann, so der ST nicht wieder ganz "böse" rausgeworfen wird) abbrechen/verändern wollt, seid ihr eben schlechte Menschen. "

Das ist doch völliger Unfug. Du legst Leuten Sachen in den Mund. Der vorrangige Vorschlag ist: Hat sich vertan? Redet mit ihm/ihr? Sieht er/sie nicht ein? Sagt tschüss zur jeweiligen Person! Und dass das Fallenlassen der Lampe in der Runde an der Stelle Mist war, bestreitet hier auch keiner.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 19:20
Wir drehen uns ab jetzt im Kreis. :)
Ja, denn Du sagst: Klare Worte tun es auch (wobei du oben selbst genau das ausklammerst da Beratungsresistenz vorausgesetzt war) und ich sage, daß ich eine emotionale Ingame Reaktion legitim finde.
Beides widerspricht sich nicht.
Ich habe auch nichts gegen eine emotionale Ingame Reaktion Und klare Worte im Anschluß.
Ich habe auch nichts gegen einen Verzicht auf die ingame Reaktion, wenn man sich eben beherrschen kann.
(Sprich: für mich ist das eine nicht-verdammenswerte Option und kein „Must have“.)
Ich bin kein Hooligan, aber ich bin eben auch nicht Ghandi.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chaos am 11.02.2018 | 19:34
Ich bin kein Hooligan, aber ich bin eben auch nicht Ghandi.

Darf man sich im Internet überhaupt noch derart nuanciert zeigen?  :o
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 19:43
Darf man sich im Internet überhaupt noch derart nuanciert zeigen?  :o
Das ist mir doch egal.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Silent am 11.02.2018 | 20:07
Ich glaube ich verstehe so langsam den Grabenkampf um den Begriff Mobbing.

Für die einen ist das Merkmal "ständig, wiederholend, regelmäßig" absolut notwendig um überhaupt vom Mobbing sprechen zu können. So gesehen, kann eine einzelne Situation gar nicht Mobbing sein, wenn ich die angegriffene Person zum ersten Mal sehe und dieser eine Schikane aussetze. Für die anderen wäre es halt auch schon Mobbing, wenn man mich auf der Straße als Fettsack beschimpfen würde, auch wenn ich Täter zuvor noch nie gesehen oder gehört habe.

Sprich bei einmaligem Vorkommen wäre es "nur" Psychoterror und erst durch das Merkmal "ständig, wiederholend, regelmäßig" wird aus Psychoterror Mobbing.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 11.02.2018 | 20:07
Ja, denn Du sagst: Klare Worte tun es auch (wobei du oben selbst genau das ausklammerst da Beratungsresistenz vorausgesetzt war) und ich sage, daß ich eine emotionale Ingame Reaktion legitim finde.
Zuerst: Ich klammere garnichts aus. Beratungsresistenz hat nichts mit klaren Worten zu tun. Du wolltest doch eine Möglichkeit Deinen Ärger Luft zu machen, oder? Und das können klare Worte.
Eine Ingame Reaktion auf ein Outgameproblem ist immer ein indirekter, verschleierter Angriff. Vielleicht versteht das der Gegenüber. Vielleicht (wesentlich häufiger) sieht das der Gegenüber als unprovozierter Angriff. Start Eskalation.
Das ist dann genau das Gegenteil von "klare Worte"

Aber wie gesagt: Wir drehen uns im Kreis. :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 11.02.2018 | 20:11
Ich glaube ich verstehe so langsam den Grabenkampf um den Begriff Mobbing.

Für die einen ist das Merkmal "ständig, wiederholend, regelmäßig" absolut notwendig um überhaupt vom Mobbing sprechen zu können. So gesehen, kann eine einzelne Situation gar nicht Mobbing sein, wenn ich die angegriffene Person zum ersten Mal sehe und dieser eine Schikane aussetze. Für die anderen wäre es halt auch schon Mobbing, wenn man mich auf der Straße als Fettsack beschimpfen würde, auch wenn ich Täter zuvor noch nie gesehen oder gehört habe.

Sprich bei einmaligem Vorkommen wäre es "nur" Psychoterror und erst durch das Merkmal "ständig, wiederholend, regelmäßig" wird aus Psychoterror Mobbing.

Mobbing ist klar definiert als sich wiederholende Handlung. Bei einmaliger Ausführung ist das zunächst mal Schikanierung. Für den vorliegenden Fall spielt das allerdings keine Rolle. Schikane ist ja auch bei einmaliger Handlung kacke.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 11.02.2018 | 20:37
Jiba würde ihnen höchstens Lego unter die Füße streuen.

Zu genau diesem Zweck habe ich immer einen Beutel Waschmaschinen-Steine (http://wallofbricks.com/brick.php?id=407001) bei mir. LEGO-Schwerter tun einfach nicht weh genug.  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 11.02.2018 | 20:39
Darf man sich im Internet überhaupt noch derart nuanciert zeigen?  :o
Um es frei nach Walter Moers zu sagen: "Nein. Man muss." ::)

EDIT@Silent: :d Gut, dass hier einer einen klaren Kopf behält, um das Ganze wieder aufzudröseln.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Askellion am 11.02.2018 | 20:53
Ich lese ja nur selten derart lange Threads zu Ende, aber diesen hier finde ich fantastisch, weil ich gleich mehrere Sachen daraus mitnehmen kann:

1. Was bedeutet disruptiv
2. Wie geht man mit disruptiven Mit-/Spielern um
3. Was bedeutet die Abkürzung SJW (hatte ich vorher noch nie gehört)
4.
...
Ich bin kein Hooligan, aber ich bin eben auch nicht Ghandi.
(Fantastischer Satz, den muss ich mir merken)

 :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 11.02.2018 | 20:54
3. Was bedeutet die Abkürzung SJW (hatte ich vorher noch nie gehört)

Social Justice Warrior.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Askellion am 11.02.2018 | 20:58
Social Justice Warrior.

Vielen Dank :)

Mein Post war so gemeint, dass ich alles, was mir unbekannt war schon gegoogelt hatte und deswegen jetzt klüger bin als vorher (disruptiv, SJW).
Aber wie gesagt: Trotzdem danke :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 11.02.2018 | 21:11
Also bei Archoangels Beispiel sieht man halt zweimal wie man es nicht macht. Aktion und Reaktionen waren beide dämlich. Muss man das noch diskutieren?

Wieso gehen wir nicht zum Ausgangspost zurück, als sich jetzt nochmal 10 Seiten daran aufzuhängen?  :btt:


Ich mag es auch, wenn Charaktere so gespielt werden wie im Ausgangspost. Allerdings zählt das ja auch nur bedingt, weil der SL eingegriffen hat. aingeasil hat bei Hollow Earth Expedition eine Schauspielerin gespielt, die halb Venedig zusammengebrüllt hat, als ein SC ihren Koffer ins Wasser geschmissen hat. Klar wussten dann die Schergen gleich, wo wir waren - aber ich fands klasse  :d. Hat zum Charakter und zum Setting gepasst. Für mich war das aber kein TLFL.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 21:19
Also bei Archoangels Beispiel sieht man halt zweimal wie man es nicht macht. Aktion und Reaktionen waren beide dämlich. Muss man das noch diskutieren?
Nein, das muß man nicht diskutieren, denn die Wertung beruht auf Meinungen und über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten.
Ich habe dazu eine andere Meinung und ich finde die Verwendung des Begriffs „dämlich“ ziemlich unangemessen, denn damit setzt Du dieses Adjektiv in den Kontext mit einem User.
Inwiefern das ziemlich scharf entland der Hausordnung schliddert muß ich Dir nicht erklären, oder?

Ich schreibe das gleich und explizit, bevor hier deswegen Gemüter hochkochen und das Thema eskaliert.
Oder beabsichtigst Du das mit deiner Wortwahl?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 11.02.2018 | 21:28
Nein, das muß man nicht diskutieren, denn die Wertung beruht auf Meinungen und über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten.
Ich habe dazu eine andere Meinung und ich finde die Verwendung des Begriffs „dämlich“ ziemlich unangemessen, denn damit setzt Du dieses Adjektiv in den Kontext mit einem User.
Inwiefern das ziemlich scharf entland der Hausordnung schliddert muß ich Dir nicht erklären, oder?

Ich schreibe das gleich und explizit, bevor hier deswegen Gemüter hochkochen und das Thema eskaliert.
Oder beabsichtigst Du das mit deiner Wortwahl?

Nein ich setz es in Kontext mit einer Aktion. Im Gegensatz zu anderen hab ich keinem Mobbing vorgeworfen oder persönlich angegangen. Komisch, da ist keiner mit der Hausordnung gekommen. Da wird leider wieder mal mit zweierlei Maß gemessen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 11.02.2018 | 21:30
Ich schreibe das gleich und explizit, bevor hier deswegen Gemüter hochkochen und das Thema eskaliert.

Da bist du glaube ich einen Tag zu spät dran. Gleichzeitig ist das aber auch der einzige Grund, nicht darüber zu diskutieren. Mal davon abgesehen, dass die Frage, wie wir als Menschen und Rollenspieler miteinander umgehen wollen, wohl nicht ausschließlich auf "Geschmack" zu reduzieren ist, wenn wir über Geschmacksthemen nicht mehr diskutieren, ist hier weitgehend tote Hose.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 21:31
@Swafnir: Nein, das Mobbing Thema ist derzeit in der Redax Besprechung, wenn Du es genau wissen möchtest.
Bevor jetzt aber jemand gedanklich aus „die Aktionen sind dämlich“ ein „die Person ist dämlich“ macht und überreagiert, greife ich hier kurz ein.
Zumal auch ein „die Aktionen sind dämlich, darüber muß man nict diskutieren“ alle Personen diskreditiert, die das anders sehen...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 11.02.2018 | 21:38
@Swafnir: Nein, das Mobbing Thema ist derzeit in der Redax Besprechung, wenn Du es genau wissen möchtest.
Bevor jetzt aber jemand gedanklich aus „die Aktionen sind dämlich“ ein „die Person ist dämlich“ macht und überreagiert, greife ich hier kurz ein.

Ich versteh halt nicht warum man über sowas soviel diskutieren muss. Beides waren Aktionen die nicht optimal waren (diplomatisch genug?). Danach muss man niemanden verteufeln, des Mobbings beschuldigen oder zum Gralshüter der Herausforderungsspieler erheben. Ich find die Reaktionen auf beiden Seiten völlig übertrieben und mit dem Grundthema hat es eigentlich auch nichts mehr zu tun.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 21:39
Da bist du glaube ich einen Tag zu spät dran.
Das ist bedauerlich aber nicht zu ändern.
Wir sind nicht ständig präsent. Wenn wir retrospektiv Eskalationen warnehmen können wir in der Redaktion nur reagieren und dann besprechen wir, wie.
Wenn ich jetzt aber präsent bin, kann ich prophylaktisch eingreifen und eine Eskalation ausbremsen, bevor sie entsteht. Im übrigen wurde genau DAS kürzlich im Feedbackchannel als fehlend bemängelt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Oberkampf am 11.02.2018 | 22:17
Nochmal zum Beispiel im Ausgangspost, und weil es mich generell ein kleines, winziges bisschen stört, dass häufig, wenn in einer Gruppe etwas falsch läuft, der Spielleiter die Verantwortung dafür übernehmen soll oder die Schuld daran hat:

Das Beispiel aus dem Anfangspost kommt aus dem Spiel TORG. In der Spielwelt von TORG wird die "normale" Erde (eher normal im Sinne von Actionfilmen) von Invasoren aus außerdimensionalen "Kosmen" angegriffen, deren "Naturgesetze" die Genremerkmale verschiedener Richtungen der phantastischen Literatur oder Filmkunst sind. Es gibt also einen Pulp-Kosmos, einen High-Fantasy-Kosmos, zwei Cyberpunk-Kosmen, einen Gothik-Horror-Kosmos und eben auch einen Dinosaurier-Steinzeit-Kosmos.

Die Spielregeln dieses Systems unterstützen es, dass ein Charakter sich den Gegebenheiten (genretypischen Eigenheiten) seines Heimatkosmos und des Kosmos seines gegenwärtigen Aufenthaltsortes anpasst. Sprich: Im Horrorkosmos gibt es Spielmechaniken, die bewirken, dass die Charaktere bei einer Begegnung mit einem Ghoul Blut und Wasser vor Angst schwitzen und vielleicht Reißaus nehmen, selbst wenn sie im Fantasykosmos Aysle (Fantasy-)Ghoule  im Dutzendpack zu Hackfleisch verarbeitet haben. Der Spielleiter erzwingt da nichts, sondern die Spielregeln fördern eine Spielweise, die zum jeweiligen Kosmos/Genre passt.

Die Spieler haben such verschiedene Karten, Gummipunkte, Skills und Feats (heißen Perks) Möglichkeiten, sich über die Limits eines Kosmos hinwegzusetzen. Klar, schließlich sind sie die Helden! Aber manchmal, wenn man blöd würfelt, oder wenn man einen bestimmten Charaktertyp gewählt hat, schlägt der Kosmos eben zurück. Dann kann es passieren, dass ein Charakter transformiert und eine Archäologin zu einer steinzeitlichen Schamanin wird. Das ist kein böser Spielleiterwille, sondern eines der Grundthemen von TORG.

Im Kampf bietet TORG eine Menge Optionen, auch ohne schwere Waffen etwas zu reißen, z.B. durch Tricks und geistige Duelle. Wer Savage World kennt, weiß vielleicht, dass Torg in diesem Bereich Pate gestanden hat (und Shane Hensley leidenschaftlicher Torgspieler war/ist). Deswegen ist es keineswegs irgendeine fiese SL-Manipulation, wenn die Spielerin auf einmal einen Charakter hat, bei dem moderne Waffen (zeitweilig) versagen, und es ist auch nicht zwangsläufig gruppenschädigendes Verhalten, wenn sie mit dem Gewehr irgendetwas Verrücktes anstellt, anstatt es zu einem guten Schützen weiterzureichen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 11.02.2018 | 22:28
Na, ich glaube, beim ursprünglichen Ausgangsbeispiel waren wir uns noch alle mehr oder weniger einig. ;) (Und ja, Torg kenne ich zumindest vom Hörensagen, auch wenn ich's mir selber nie zugelegt habe.) Der große Scheiterhaufen wurde erst später im Verlauf des Fadens angezündet, und nicht mit diesem speziellen Streichholz.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 22:31
Ich versteh halt nicht warum man über sowas soviel diskutieren muss.
Hab ich doch gesagt... ;)

Natürlich kann man die Handlung (Spieler-Charakter des Spielers umbringen, nachdem der Spieler den Abend durchs Taschenlampenfallenlassen allen versaut hat und das bei D&D4, was als taktisches Spiel bekannt ist) verwerflich finden. Und die Reaktionen des Umfeldes (für die der Handelnde genau wie viel kann?) auch.
Und natürlich kann man die geschilderte Tatsache, dass die Betroffene scheinbar bei vielen anderen bekannt war notorisch genau so Spielrunden den Abend zu verkürzen, ignorieren und aus einer Wertung heraushalten.

In der Retrospektive kann man sich immer hübsch die intelligenteste und charmanteste Lösung aussuchen.
Wir haben hier Tage, in denen man alles debattieren und überdenken kann, völlig losgelöst von der Stimmung in die der Betroffene in der spezifischen Situation war.

Ich kann verstehen, dass man bei so etwas sauer reagiert. Ich kann auch verstehen, daß man seine, Zorn eine Bahn erlaubt, die unmittelbar dort aktiv wird, wo man sich befunden hat, als man von der unvorhersehbaren Unfairness überrascht wurde - im Spiel selbst.
Im Nachhinein darf man sich, selbst auf die Psychoanalyten-Couch gelegt, auch selbst einen Idioten schimpfen.
Trotzdem finde ich die Verwerflichkeit mit der die Handlung hier bewertet wird reichlich konstruiert.
Als wären hier alle Rollenspieler eine Inkarnation von Mr Spock.

„Sie hat allen Beteiligten den Tag gehörig versaut“
„Faszinierend!“

Ich bin keine Vulkanier-Kopie, sondern bin auch mal sauer, nachtragend bis zur Apolakritze, schadenfroh und allgemein oft politisch inkorrekt. Ich propagiere auch den psychologischen Effekt des „Lernens durch Schmerzen“ - heiße Herdplatte und so.
Vor allem: Ich bin ehrlich zu mir selbst.

Und ich denke, Archo war weiter oben letzteres eben auch. Und dafür wird er angemacht und das finde ich daneben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Oberkampf am 11.02.2018 | 22:40
Na, ich glaube, beim ursprünglichen Ausgangsbeispiel waren wir uns noch alle mehr oder weniger einig. ;) (Und ja, Torg kenne ich zumindest vom Hörensagen, auch wenn ich's mir selber nie zugelegt habe.) Der große Scheiterhaufen wurde erst später im Verlauf des Fadens angezündet, und nicht mit diesem speziellen Streichholz.

Ja, da hast du sicher recht, aber der Tanz ist mir zu heiß zum Mittanzen, auch wenn es in den Fingern juckt. Mir geht's eher darum, dass immer mal wieder von unterschiedlichen Leuten eingeworfen wurde, dass bei TLFL-Auftreten der SL eine gewissen (Mit-)Verantwortung hat. Aber ehrlich gesagt, ich fühle mich als SL manchmal so mit meinen Aufgaben gestresst, dass ich ganz froh bin, wenn ich mich nicht auch noch um die problematischeren Spieler kümmern muss, deswegen reagier ich recht empfindlich, wenn es heißt, dass der SL sowas regeln muss.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 11.02.2018 | 22:44
Auf einer Con unterhält man sich untereinander vorher. Dann lernt man schnell, was einen erwartet und wie die anderen Spieler ticken.
Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb und angesichts des gewählten Systems gross, dass sie wusste, welche Spielpräferenzen die Gruppe hat.

Auf einer Con hat eine Runde nur begrenzt Zeit. Derartige Diskussionen kosten nicht nur Nerven, sondern auch Zeit (und sind oft ergebnislos). Die Runde will aber spielen.

Ja, da hast du sicher recht, aber der Tanz ist mir zu heiß zum Mittanzen, auch wenn es in den Fingern juckt. Mir geht's eher darum, dass immer mal wieder von unterschiedlichen Leuten eingeworfen wurde, dass bei TLFL-Auftreten der SL eine gewissen (Mit-)Verantwortung hat. Aber ehrlich gesagt, ich fühle mich als SL manchmal so mit meinen Aufgaben gestresst, dass ich ganz froh bin, wenn ich mich nicht auch noch um die problematischeren Spieler kümmern muss, deswegen reagier ich recht empfindlich, wenn es heißt, dass der SL sowas regeln muss.

Bei einer Con-Runde erwarte ich bzw. wünsche ich mir, dass die SL (am besten weit vor Spielbeginn) klare Ansagen macht. Im Gegensatz zur Heimrunde hat die SL da nämlich von Haus aus mehr Kompetenzen, mehr Macht, und damit auch eine größere Verantwortung.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 11.02.2018 | 22:48
Hab ich doch gesagt... ;)

Natürlich kann man die Handlung (Spieler-Charakter des Spielers umbringen, nachdem der Spieler den Abend durchs Taschenlampenfallenlassen allen versaut hat und das bei D&D4, was als taktisches Spiel bekannt ist) verwerflich finden. Und die Reaktionen des Umfeldes (für die der Handelnde genau wie viel kann?) auch.
Und natürlich kann man die geschilderte Tatsache, dass die Betroffene scheinbar bei vielen anderen bekannt war notorisch genau so Spielrunden den Abend zu verkürzen, ignorieren und aus einer Wertung heraushalten.

In der Retrospektive kann man sich immer hübsch die intelligenteste und charmanteste Lösung aussuchen.
Wir haben hier Tge, in denen man alles debattieren und überdenken kann, völlig losgelöst von der Stimmung in die der Betroffene in der spezifischen Situation war.

Ich kann verstehen, dass man bei so etwas sauer reagiert. Ich kann auch verstehen, daß man seine, Zorn eine Bahn erlaubt, die unmittelbar dort aktiv wird, wo man sich befunden hat, als man von der unvorhersehbaren Unfairness überrascht wurde - im Spiel selbst.
Im Nachhinein darf man sich, selbst auf die Psychoanalyten-Couch gelegt, auch selbst einen Idioten schimpfen.
Trotzdem finde ich die Verwerflichkeit mit der die Handlung hier bewertet wird reichlich konstruiert.
Als wären hier alle Rollenspieler eine Inkarnation von Mr Spock.

„Sie hat allen Beteiligten den Tag gehörig versaut“
„Faszinierend!“

Ich bin keine Vulkanier-Kopie, sondern bin auch mal sauer, nachtragend bis zur Apolakritze, schadenfroh und allgemein oft politisch inkorrekt. Ich propagiere auch den psychologischen Effekt des „Lernens durch Schmerzen“ - heiße Herdplatte und so.
Vor allem: Ich bin ehrlich zu mir selbst.

Und ich denke, Archo war weiter oben letzteres eben auch. Und dafür wird er angemacht und das finde ich daneben.

Nein, er wird angemacht weil er sich dafür feiern lassen wollte oder mal wieder einfach polarisieren. Ist ja nicht der erste Thread in letzter Zeit, der sich relativ schnell auf ihn fokussiert. Und das nervt mich, weil es schöne und interessante Themen killt und zu "Archo pro und contra"-Threads macht, die eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben. Und dabei ist ja beileibe nicht nur Archo das Problem, sondern auch alle die dann gleich darauf so anspringen und es "dramatisieren". Und das geht dann ewig hin und her und bietet keinerlei Erkenntnisgewinn oder schöne Diskussionen über interessante Themen.

@Hundopus
Das sehe ich auch so. Als SL sollte man nicht auch noch für solche Spieleraktionen zuständig oder gar schuldig sein. Spieler müssen auch mal selbst Verantwortung übernehmen - sofern sie erwachsen und dazu in der Lage sind. Leite ich auf unserem Jugendrollenspieltreff und sowas passiert, dann sehe ich mich in der Pflicht auf die Jungs und Mädels einzuwirken. Bei erwachsenen und erfahrenen Mitspielern aber nicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bad Horse am 11.02.2018 | 22:55
@Topic: Ich finde es gut, wenn ein Charakter vom System beim Taschenlampenfallenlassen unterstützt wird - heißt, wenn der Spieler eine Aktion zum Nachteil des Chars oder der Gruppe bringt, weil es für plausibel und folgerichtig hält, dann wird er dafür eher belohnt als bestraft. Das macht Fate mit den Compels, und das macht auch Savage World mit den Bennies für Nachteile. Insofern kommt es in unseren Runden dauernd vor, dass da etwas in der Richtung passiert und die Charaktere sich eben nicht immer optimal verhalten. Insofern war die Aktion bei TORG einfach klasse!

(Ob es bei einem Dungeon Crawl bei D&D oder einem anderen herausforderungsorientierten Spiel so sinnvoll ist, diesen Spielstil durchzuziehen, sei mal dahingestellt. Persönlich finde ich nicht, dass man Spielstildifferenzen dadurch klären sollte, dass man einen anderen Spieler angreift und dann auch noch auslacht.)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 22:59
Nein, er wird angemacht weil er sich dafür feiern lassen wollte oder mal wieder einfach polarisieren. Ist ja nicht der erste Thread in letzter Zeit, der sich relativ schnell auf ihn fokussiert. Und das nervt mich, weil es schöne und interessante Themen killt und zu "Archo pro und contra"-Threads macht, die eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.

Ich finde eigentlich, erst Archos Anekdote hat den Thread hier so richtig ontopic gebracht, da sowohl der Eingangsbeitrag als auch die anderen bis dahin genannten Anekdoten gar nicht den Tatbestand des TLFL erfüllt haben.
Da kannst du genausogut tartex dafür angehen, dass er den Thread eröffnet hat, weil er damit ja bestimmt auch nur polarisieren wollte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: kamica am 11.02.2018 | 23:24
Ich stelle fest, dass ich anscheinend bei vielen als TLFL einsortiert werden würde, da meine Charaktere zwar optimiert sind, aber immer noch menschliche Schwächen haben, die nicht immer rational sind.

Was hat der Spieltisch gelacht, als bei Shadowrun 3 mein Streetsam (vercybert bis zum Anschlag mit Deltaware und eine Essenz von 0,06) unserem Nahkampftroll auf dem Arm hüpfte, weil ihr eine Spinne über den Fuß gelaufen ist. Ich würde eine solche Aktion niemals machen, wenn die Gefahr besteht, andere Chars zu gefährden oder ihnen das Spotlight zu klauen, aber an den Spieltischen, an den ich so bin, gehört es dazu, dass jeder Mal eine solche Aktion macht. (Den Satz "mein Charakter ist halt so" habe ich aber noch nie gehört oder selber gesagt.) Aber anscheinend gibt es da sehr unterschiedliche Spielstile und Erwartungen. (Zählt Shadowrun auch als taktisch- und herausforderungsorientiertes RPG, bei dem jeder (TM) weiß, dass TLFL nicht willkommen sind? Denn bei meinen Gruppen ist Shadowrun genau das System, wo bei uns die abgefahrensten Situationen in dieser Richtung vorkommen. Allerdings niemals bei der Vorbereitung eines Kampfes oder im Kampf oder wenn es einen anderen Char in Gefahr bringen könnte.)

P.S. bei der Anzahl von Low-Light Vision, Dark Vision und Thermovision in meinen Gruppen ist der Einzige, der die Laterne hält, auch der Einzige, der sie braucht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 11.02.2018 | 23:31
Ich stelle fest, dass ich anscheinend bei vielen als TLFL einsortiert werden würde, da meine Charaktere zwar optimiert sind, aber immer noch menschliche Schwächen haben, die nicht immer rational sind.

Tja, ganz offensichtlich bist Du aber keiner, denn:

Zitat
Ich würde eine solche Aktion niemals machen, wenn die Gefahr besteht, andere Chars zu gefährden oder ihnen das Spotlight zu klauen, aber an den Spieltischen, an den ich so bin, gehört es dazu, dass jeder Mal eine solche Aktion macht.

Die als Taschenlampenfallenlasser machen dies ja vorsätzlich in Gefahrensituationen.
Und in Deinen Runden ist es legitimerter Konsens, was Du machst, was Dich aus aus dieser TLFL Gruppe exkludiert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Pyromancer am 11.02.2018 | 23:31
Ich stelle fest, dass ich anscheinend bei vielen als TLFL einsortiert werden würde, da meine Charaktere zwar optimiert sind, aber immer noch menschliche Schwächen haben, die nicht immer rational sind.

Was hat der Spieltisch gelacht, als bei Shadowrun 3 mein Streetsam (vercybert bis zum Anschlag mit Deltaware und eine Essenz von 0,06) unserem Nahkampftroll auf dem Arm hüpfte, weil ihr eine Spinne über den Fuß gelaufen ist. Ich würde eine solche Aktion niemals machen, wenn die Gefahr besteht, andere Chars zu gefährden

Das ist doch genau der Knackpunkt, an dem sich viele hier aufhängen!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 11.02.2018 | 23:32
Wollte auch grad schreiben... ich tu's trotzdem:
Wenn du nie deine Verbündeten durch deine Aktionen in Gefahr bringen würdest, wie kommst du dann auf die Idee, man würde dich als TLFL einsortieren?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 11.02.2018 | 23:34
. Mir geht's eher darum, dass immer mal wieder von unterschiedlichen Leuten eingeworfen wurde, dass bei TLFL-Auftreten der SL eine gewissen (Mit-)Verantwortung hat. Aber ehrlich gesagt, ich fühle mich als SL manchmal so mit meinen Aufgaben gestresst, dass ich ganz froh bin, wenn ich mich nicht auch noch um die problematischeren Spieler kümmern muss, deswegen reagier ich recht empfindlich, wenn es heißt, dass der SL sowas regeln muss.
Dann siehst Du Dich als Spielleiter also generell nicht für Problemspieler (mit) verantwortlich - Ok.
Nur sitzt er halt nun mal am Tisch. Der TLFL.
Wer  soll das Problem jetzt dann loesen?
Deine Spieler? IT oder OT? Wie genau sollen sie das denn machen, ohne deine Unterstützung ?
Irgendwelche Ideen?

Und ja, der SL Job kann auch mal stressig sein. Ganz klar.
Bei Überforderung besteht auch die Möglichkeit ihn ganz an andere abzugeben.  >;D ~;D


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 11.02.2018 | 23:51
Nein, er wird angemacht weil er sich dafür feiern lassen wollte oder mal wieder einfach polarisieren. Ist ja nicht der erste Thread in letzter Zeit, der sich relativ schnell auf ihn fokussiert. Und das nervt mich, weil es schöne und interessante Themen killt und zu "Archo pro und contra"-Threads macht, die eigentlich nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun haben. Und dabei ist ja beileibe nicht nur Archo das Problem, sondern auch alle die dann gleich darauf so anspringen und es "dramatisieren". Und das geht dann ewig hin und her und bietet keinerlei Erkenntnisgewinn oder schöne Diskussionen über interessante Themen.

Damit hast du sicher Recht, und darauf anzuspringen war dumm.

Als letztes zur Verdeutlichung:

@Boba:
Zitat
Ich kann verstehen, dass man bei so etwas sauer reagiert. Ich kann auch verstehen, daß man seine, Zorn eine Bahn erlaubt, die unmittelbar dort aktiv wird, wo man sich befunden hat, als man von der unvorhersehbaren Unfairness überrascht wurde - im Spiel selbst.
Im Nachhinein darf man sich, selbst auf die Psychoanalyten-Couch gelegt, auch selbst einen Idioten schimpfen.
Trotzdem finde ich die Verwerflichkeit mit der die Handlung hier bewertet wird reichlich konstruiert.
Als wären hier alle Rollenspieler eine Inkarnation von Mr Spock.

„Sie hat allen Beteiligten den Tag gehörig versaut“
„Faszinierend!“

Ich bin keine Vulkanier-Kopie, sondern bin auch mal sauer, nachtragend bis zur Apolakritze, schadenfroh und allgemein oft politisch inkorrekt. Ich propagiere auch den psychologischen Effekt des „Lernens durch Schmerzen“ - heiße Herdplatte und so.
Vor allem: Ich bin ehrlich zu mir selbst.

Und ich denke, Archo war weiter oben letzteres eben auch. Und dafür wird er angemacht und das finde ich daneben.

Mir geht es nicht um "Ich stecke ihr das Schwert in den Rücken" als Reaktion aus der Wut heraus. Finde ich daneben, aber kann ich auch noch irgendwie nachvollziehen. An dem Punkt kann man dann auch noch gut sagen: "Hey, sorry, aber ich finde, so ein Verhalten wie deines geht echt nicht klar. Da schieß ich halt entsprechend zurück." Dann können alle sich übereinander ärgen und gut ist.

Aber bei "Mitspieler gemeinsam vom Tisch lachen und sich hinterher noch damit brüsten und dadurch ein solches Verhalten propagieren" hört für mich echt der Spaß auf. Ich kann das auch gerne als "Schikane" bezeichnen, wenn das "korrekter" ist. Aber ich sehe einen sehr grundsätzlichen Unterschied zwischen einem Verhalten, mit dem man Leuten den Abend versaut, und potenziell demütigendem Verhalten, das darauf abzielt, Schmerz und Scham hervorzurufen.

Okay ist beides nicht; aber wie gesagt, eines erzeugt Ärger, das andere potenziell Schmerz und Scham. Und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass irgendjemand mir widerspricht, wenn ich sage, das letztere Gefühle sehr viel unangenehmer und oft auch anhaltender sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 12.02.2018 | 00:17
Ich finde eigentlich, erst Archos Anekdote hat den Thread hier so richtig ontopic gebracht, da sowohl der Eingangsbeitrag als auch die anderen bis dahin genannten Anekdoten gar nicht den Tatbestand des TLFL erfüllt haben.
Da kannst du genausogut tartex dafür angehen, dass er den Thread eröffnet hat, weil er damit ja bestimmt auch nur polarisieren wollte.

Also mir ging es schon darum auszuloten, was denn jetzt als TLFL identifiziert wird, weil ich das empathisch (wie geschildert) nicht so als Problem wahrnehmen kann, aber mir schon sehr lange gute Manieren antrainiert habe. Es wäre aber halt auch schade, wenn ich mich selbst in Situationen zurücknehme, die eh okay sind, oder sogar allen Spass gemacht hätten, nur um auch sicher nichts falsch zu machen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2018 | 03:35
Ich möchte nicht bewerten, mit welcher Motivation Archo seine Anekdote hier zum Besten gegeben hat. Ich möchte aber unterstützen, dass er nach meiner Wahrnehmung vornehlich nicht für die Ingame-Handlung kritisiert wurde, sondern dafür, die Demütigung einer anderen Person als Musterlösung präsentiert zu haben und hinsichtlich dieses Aspekts keinerlei Reflektionsvermögen zu zeigen. Diese Kritik ist meines Erachtens zurecht erfolgt, wenn auch in einigen Fällen klar unter der Gürtellinie. Wenn man derart provokante Aussagen trifft, muss man sich allerdings nicht wundern, wenn man Widerspruch erntet. Dass Archo hier als Opfer zu betrachten ist, kann ich jedenfalls nicht erkennen. Meinungsfreiheit funktioniert nunmal bidirektional. Man darf auch eine Meinung zu Archos Meinung haben und diese äußern.

Um mal on topic zu kommen:

Ich definiere TLFL als Mittel, anderen den Spaß zu versauen. Es reicht demnach nicht, als Spieler seinen Charakter sehr suboptimale Entscheidungen treffen zu lassen. Ziel dieser Entscheidungen muss auch sein, den Mitspielern (nicht Charakteren, obwohl das wohl zwangsläufig der Fall sein wird) zu schaden. Was "Spaß versauen" konkret bedeutet, ist allerdings kontextabhängig.

Der TLFL ist damit ein Spezialfall der Mein-Charakter-ist-halt-so-Familie.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 08:24
Also mir ging es schon darum auszuloten, was denn jetzt als TLFL identifiziert wird, weil ich das empathisch (wie geschildert) nicht so als Problem wahrnehmen kann, aber mir schon sehr lange gute Manieren antrainiert habe. Es wäre aber halt auch schade, wenn ich mich selbst in Situationen zurücknehme, die eh okay sind, oder sogar allen Spass gemacht hätten, nur um auch sicher nichts falsch zu machen.
Wenn Du wirklich nur die Intention hast anderen Spielern damit Spaß zu bereiten, und das auch nur dann einsetzt, wenn du Dir sicher bist, der Runde damit nicht zu schaden,
dann bist per Definition auch kein echter TLFL.

Ein Solcher würde nämlich genau das Gegenteil davon wollen und tun.  ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 12.02.2018 | 08:53
Ich habe auch nie gesagt, dass ich einer bin oder auch nur einer war.

Teilweise ist es hier im Forum allerdings schon schwierig die Linie zwischen akzeptierten Charakterspiel und TLFL-Vorwurf auszumachen. Denn Spotlight-Nehmen für Aktionen, die nicht direkt dem abzuarbeitenden Ziel entgegenkommen, sind ja eigentlich hinderlich.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 08:55
Aber bei "Mitspieler gemeinsam vom Tisch lachen und sich hinterher noch damit brüsten und dadurch ein solches Verhalten propagieren" hört für mich echt der Spaß auf.

Rumpel, da sind wir erst einmal nicht unterschiedlicher Meinung.
Aber, soweit ich den Kontext wahrgenommen habe, war die Spielerin wohl seitens der Veranstaltung für ihre Aktionen bekannt.
Die Feixerei resulierte als Anerkennung dessen, dass jemand endlich mal so reagierte, wie es sich wahrscheinlich schon viele gewünscht hätten, dass es endlich mal jemand macht.

Insofern muss ich sagen, tue ich mich schwer, sowas als Schikane zu bewerten.
Auf mich wirkt das eher wie der Beifall, als jemand mal den Schul-Rüpel (der sonst alle Kinder schikaniert) in die Schranken verwiesen hat...

Wir waren nicht dabei. Wenn es sich wie Schikane angefühlt hat, dann ist das nicht okay. Da gibt es keinen Diskussionsbedarf.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 12.02.2018 | 08:56
Dann siehst Du Dich als Spielleiter also generell nicht für Problemspieler (mit) verantwortlich - Ok.
Nur sitzt er halt nun mal am Tisch. Der TLFL.
Wer  soll das Problem jetzt dann loesen?
Deine Spieler? IT oder OT? Wie genau sollen sie das denn machen, ohne deine Unterstützung ?
Irgendwelche Ideen?

Und ja, der SL Job kann auch mal stressig sein. Ganz klar.
Bei Überforderung besteht auch die Möglichkeit ihn ganz an andere abzugeben.  >;D ~;D

Dann bespricht man sowas als Gruppe. Es ist doch nicht der Job des SL erwachsene Leute zu erziehen. Es ist ja auch generell im Rahmen der möglichen Handlung, dass der TLFL die Lampe runterschmeißt. Der SL hat den Job die Regeln auszulegen und das Spiel zu leiten - nicht den Spielern zu sagen was sie an möglichen Handlungen tun dürfen oder nicht. Bei dem Thema sind alle am Tisch gleichberechtigt. Was ich mit destruktiven Spielern tun würde? Ich lasse mir das einmal gefallen (schlechter Tag). Kommt das häufiger vor, dann spiele ich mit der Person nicht mehr. Fertig. Es ist nicht meine Aufgabe Leute hinzubiegen. Was nicht passt, wird auch nicht passend gemacht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 08:59
Dann bespricht man sowas als Gruppe. Es ist doch nicht der Job des SL erwachsene Leute zu erziehen.

Nein, das ist es vielleicht nicht.
Aber der Spielleiter ist Teil der Gruppe.
Wenn es gut läuft, dann sollte jeder am Spiel beteiligte in einer Szene "Moment mal..." sagen dürfen,
oder sich Gedanken machen, wie man eine verfahrene Situation elegant wieder auf die Kette bekommt.
auch der Spielleiter
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 09:08
Ich habe auch nie gesagt, dass ich einer bin oder auch nur einer war.

Teilweise ist es hier im Forum allerdings schon schwierig die Line zwischen akzeptierten Charakterspiel und TLFL-Vorwurf auszumachen. Denn Spotlight-Nehmen für Aktionen, die nicht direkt dem abzuarbeitenden Ziel entgegenkommen, sind ja eigentlich hinderlich.
Ja hier müsste man stets nach dem Spiel Schwerpunkt der Gruppe differenzieren. Und das eigentliche Spielziel der Runde kennen. - bevor man jmd einen TLFL -Vorwurf macht.
Wenn der Weg das eigentliche Ziel ist (z.B. eine coole Story-egal wie sie ausgeht ) gibt es andere Prioritäten als wenn das Ziel das Ziel ist. (z. B. das Abenteuer schaffen und dafür die XP kassieren).
Beim Story- Schwerpunkt würde ich dem Kind aber auch einen anderen Namen geben wollen, als TLFL.
Denn von Spiel boykottieren, um der Runde zu schaden, ist ja dann keine Rede.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 12.02.2018 | 09:10
Nein, das ist es vielleicht nicht.
Aber der Spielleiter ist Teil der Gruppe.
Wenn es gut läuft, dann sollte jeder am Spiel beteiligte in einer Szene "Moment mal..." sagen dürfen,
oder sich Gedanken machen, wie man eine verfahrene Situation elegant wieder auf die Kette bekommt.
auch der Spielleiter

Der SL als Telefonjoker? Eher nicht ("Willst Du das wirklich tun?")
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 09:18
Dann bespricht man sowas als Gruppe. Es ist doch nicht der Job des SL erwachsene Leute zu erziehen. Es ist ja auch generell im Rahmen der möglichen Handlung, dass der TLFL die Lampe runterschmeißt. Der SL hat den Job die Regeln auszulegen und das Spiel zu leiten - nicht den Spielern zu sagen was sie an möglichen Handlungen tun dürfen oder nicht. Bei dem Thema sind alle am Tisch gleichberechtigt. Was ich mit destruktiven Spielern tun würde? Ich lasse mir das einmal gefallen (schlechter Tag). Kommt das häufiger vor, dann spiele ich mit der Person nicht mehr. Fertig. Es ist nicht meine Aufgabe Leute hinzubiegen. Was nicht passt, wird auch nicht passend gemacht.
Aber hier übernimmst Du als SL doch Verantwortung.
Das fängt schon damit an, dass Du dafür sorgst, dass sich niemand über die Regeln einfach hinweg setzten kann, um anderen zu schaden. (z. B." nein, deine Lampe geht nicht einfach aus. Das wird entweder gewürfelt oder ich bestimme,  dass sie anbleibt.")
Und es geht damit weiter, dass Du den Spieler, falls sich sein Verhalten nicht ändert, und die Runde darunter leidet,  aus der Gruppe verbannst.

Um erziehen geht es mMn. gar nicht. Da sind wir uns einig.
Es geht nicht darum Verantwortung für den Spieler zu übernehmen. Als erwachsener Mensch ist er für sich und seine Taten selbst verantwortlich.

Es geht um Verantwortung für das gemeinsame Spiel.

* Edit
Damit er die Chance hat sein Verhalten zu ändern, sollte der Spieler allerdings zumindest wissen, dass sein Verhalten nicht gut in  der Gruppe ankommt. Um ein OT Gespräch wird man deshalb nicht herum kommen.

Allerdings reicht es das Gegenüber darüber zu informieren.
Zum umerziehen oder therapieren ist man nicht zuständig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: bobibob bobsen am 12.02.2018 | 09:18
Zitat
Der SL als Telefonjoker? Eher nicht ("Willst Du das wirklich tun?")

Was spricht denn dagegen, aus deiner Sicht?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Irian am 12.02.2018 | 09:20
Persönlich halte ich es übrigens für wesentlich entspannender, wenn man nicht gleich allem, was einem nicht gefällt, böse Absicht unterstellt. Nicht, weil man damit ein netterer Kerl wird oder sowas, sondern einfach, weil man damit selbst wesentlich weniger Streß hat. Wenn ich mir bei einer Situation gleich denke "Waaah! Der ist böse, will uns sabotieren!!!" ist das doch wesentlich unerfreulicher als wenn ich mir denke "Ach, Mist, das ist doof, der will nen ganz anderen Stil spielen.". Und mit "unerfreulicher" meine ich damit nichtmal "für andere", sondern nur "für mich".

Diese Tendenz, den Leuten böses unterstellen zu wollen, verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich hab auch Leute kennengelernt, die einen mir absolut nicht zuträglichen Stil hatte oder gar welche, die ich damals einfach als "Idiot" beschrieben hätte, aber ehrlich gesagt bin ich nie auf den Gedanken gekommen, dass jemand absichtlich Runden sabotieren will. Das war selbst bei den "Idioten" so dermaßen unwahrscheinlich... Dementsprechend halte ich das auch heute eher noch für eine Möglichkeit auf dem Niveau von Verschwörungstheorien. Da halte ich die meisten anderen Möglichkeiten, primär eben den unterschiedlichen Spielstil (der kann für andere auch doof, widersprüchlich und lästig sein) für extremst wahrscheinlicher als die explizite Zielsetzung "Sabotage".

Das kam mir auch bei dem verlinkten Blogposting merkwürdig vor, die Kommentare darunter. Die waren so extrem negativ, teilweise hasserfüllt und gefühlt irgendwie so völlig übertrieben. Spieler machen dumme Sachen, dafür sind es Spieler. Aber wenn ich jedes Mal, wenn jemand was dummes macht, annehmen würde, es würde eine bösartige Zielsetzung dahinter stecken... Meine Güte, ich wäre schon längst in eine Höhle gezogen und hätte jeden menschlichen Kontakt abgebrochen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 09:24
Der SL als Telefonjoker? Eher nicht ("Willst Du das wirklich tun?")

Wenn Du den Spielleiter als Verantwortlichen ausklammerst,
dann weist Du den am Spiel beteiligten feste Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten zu. Der Spielleiter kontrolliert die Welt und jeder Spieler seine Figur.
Dann ist "mein Charakter ist halt so" plötzlich legitim und "mein Charakter eliminiert den Saboteur" auch.
Dann sind wir wieder in den 80ern und in der Zeit wo regelmäßig viele Spielsitzung mit der Frustration der meisten beteiligten endeten.

Jeder am Spiel beteiligte ist für das Gelingen verantwortlich und sollte einschreiten, wenn er das Risiko wahrnimmt, dass was schiefläuft.
Es geht nicht um ein "Willst Du das wirklich tun?" - denn auch da ist man immer noch in der klassischen Rollenverteilung.
Es geht um "Moment mal, kleine Pause, Leute, ich glaube hier läuft gerade was schief".
Und natürlich unterbricht das den Flow des Spiels. Aber ich denke, das ist besser als die Alternative.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 12.02.2018 | 09:25
Was spricht denn dagegen, aus deiner Sicht?
Ok die Dosis bestimmt das Gift:
Haette ein gewissen Bevormundungscharakter .Zudem würde ich bei häufigeren Einsatz als Spieler vermuten der SL hat Angst das wir seine Eisenbahnschienen verlassen.

Mir waeren da ggf winkende Zaunpfähle im Spiel lieber als das Durchbrechen der vierten Wand.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 12.02.2018 | 09:29
Ein Erkenntnisgewinn aus diesem Thread für mich ist, dass die Beurteilung, ob eine Aktion als TLFL zu deuten ist, stark vom Kontext abhängt und erst im Nachhinein beurteilt werden kann. Ich würde die Worte "böse Absicht" und "Sabotage" auch nicht als charakteristisches Merkmal wählen, wohl aber sowas wie "Spotlightgrabbing/Aufmerksamkeitshaschen zu Lasten der Gruppe".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 09:30
Ok die Dosis bestimmt das Gift:
Haette ein gewissen Bevormundungscharakter.

Und die Tatsache, dass ein Spieler für die Gruppe entscheidet, sie jetzt spontan mal in die Scheiße zu reiten, in dem er die Konfliktbedingungen und Überlebenschancen drastisch zum schlechteren verändert, hat für Dich keinen Bevormundungscharakter?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Hotzenplot am 12.02.2018 | 09:31
Persönlich halte ich es übrigens für wesentlich entspannender, wenn man nicht gleich allem, was einem nicht gefällt, böse Absicht unterstellt. [...]

Deine Stimme der Vernunft soll nicht unerhört bleiben. Dein Post gefällt mir sehr gut. Wogen glätten und so.   :d

Das kam mir auch bei dem verlinkten Blogposting merkwürdig vor, die Kommentare darunter. Die waren so extrem negativ, teilweise hasserfüllt und gefühlt irgendwie so völlig übertrieben.
Ich glaube, dass nennt man den Facebook-Effekt.  >;D

Was mich persönlich angeht, bin ich leider nicht immer so vernünftig. Hängt von so vielen Faktoren ab, dass ich es kaum einschätzen kann, wie ich im Extremfall (und nur um diesen ginge es mir hier) reagieren würde.

Ich kann insofern auch Aggroangel Archoangel und Boba ganz gut verstehen. Irgendwann platzt einem halt auch mal der Kragen. Grundsätzlich ist mir ein emotionaler und authentischer Ausbruch, über den dann nachher auch nochmal geredet werden kann, lieber als ein aalglattes politisch korrektes Geschwätz. Allerdings bin ich dann auch selbst manchmal dieser aalglatte politischkorrekte Schwätzer. Hach, das Leben ist so kompliziert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 12.02.2018 | 09:40
Und die Tatsache, dass ein Spieler für die Gruppe entscheidet, sie jetzt spontan mal in die Scheiße zu reiten, in dem er die Konfliktbedingungen und Überlebenschancen drastisch zum schlechteren verändert, hat für Dich keinen Bevormundungscharakter?
Zum Bevormundungscharakter:
Habe mir dieses "Recht" als SL durchaus schon mal genommen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich einem Spieler mal "verboten", in einer Shadowrun-Kampagne den Nachteil "Feigling" (irgendwas in der Richtung...) zu nehmen, weil ich genau wusste, dass sowas zu unschönen Situationen führen könnte/würde. Ebenso den pazifistischen Mönch bei D&D, weil klar war, da wird (auch) gemetzelt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: bobibob bobsen am 12.02.2018 | 09:46
[quoteOk die Dosis bestimmt das Gift:
Haette ein gewissen Bevormundungscharakter .Zudem würde ich bei häufigeren Einsatz als Spieler vermuten der SL hat Angst das wir seine Eisenbahnschienen verlassen. quote]

Ach so. Da haben wir anscheinend komplett andere Wahrnehmungen/Erfahrungen. Für mich ist das nur ein kurzes Unterbrechen um dem Mitspieler die Tragweite seiner Handlung noch mal vor Augen zu führen. Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht das durch Unaufmerksamkeit wichtige Tatsachen übersehen werden. (So nach dem Motto" Ach ich dachte jeder von uns hat eine Taschenlampe und da ist es nicht so schlimm wenn ich meine vor Schreck fallen lasse).
Das kann die SL machen aber am liebsten it es mir wenn die beteiligen Mitspieler da eingreifen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: am 12.02.2018 | 09:53
Was mich an diesen ganzen Diskussionen online - auch heute noch - wundert, ist der scheinbare Hang der Leute zum Extremismus. In meiner Wahrnehmung gibt es eine gewaltige Diskrepanz zwischen den Leuten im Netz und den Leuten "da draußen". Diese ganzen Megaarschlöcher, die da herumzulaufen scheinen, treffe ich aus irgendwelchen Gründen nie im wirklichen Leben. Dafür treffe ich im Netz aber haufenweise Leute, die sehr starke Meinungen und extrem krasse Erfahrungen vorgeben gemacht zu haben. Das passt für mich überhaupt nicht zusammen.

Zum Thread speziell: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einer Runde Probleme mit einem Taschenlampenfallenlasser bekommt. Das regelt sich innerhalb kürzester Zeit, in der die Leute ein Gefühl für einander und für das Spiel bekommen. Sonst stimmt da was nicht mit dem Kommunikationsklima in der Gruppe. Meine Hypothese lautet, dass ein TLFL höchst unwahrscheinlicher Weise alleinig "die Schuld" an den Entwicklungen trägt. So agiert niemand im richtigen Leben - absichtsvoll und unprovoziert anderen Leuten die Runde zerschießen. Und wenn das doch vorkommt, dann hat das in meinen Augen eine Vorgeschichte. Ich hege große Skepsis bei Leuten, die mir das Gegenteil verkaufen wollen.

Zu Internetdiskussionen allgemein: Ich habe aufgehört, das geschriebene Wort in Foren für bare Münze zu nehmen. Auch agiere ich in einem Forum vollkommen anders als im echten Leben. Ich leide online an einem echten Vertrauensdefizit, das ich im echten Leben in dieser Form nicht kenne. Ich bewundere Menschen wie Boba Fett, auch wenn ich in diesem Thread eine andere Haltung vertreten würde, für eine auch online zugewandte, entspannte und menschenfreundliche Grundhaltung. Wer sich das auch noch bewahrt hat: toll, Hut ab. Ich selbst bin da leider deutlich abgestumpfter.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 10:16
@Wellentänzer:
Ich glaube, das ist eine Frage der erlebten Erfahrungen und der Sozialisierung.

Meine Rollenspieler-Vita beginnt 1984 im 'superpubertären' Alter von 15 Jahren mit äußerst dysfunktionalen aber langlebigen Spielrunden.
Diese explodierten zwar in aller Regel nach wenigen Sitzungen, fügten sich aber in variationsreicher Kombinatorik der einzelnen Personen wieder zusammen.
Aus diesen kondensierte sich nach und nach eine feste Spielrunde, die bis 2008 konstant (aber nicht weniger dysfunktional) zusammenspielte.
Erst 2008 zog ich die Reißleine und stieg aus.

Ich habe manchmal den Verdacht, dass einige der damaligen Mitspieler die Pubertät nie verlassen haben oder nahtlos aus der hormonflut induzierten Sozialinkompetenz der Pubertät in die Sozialinkompetenz der Supernerds mit MINT-Studium überwechselten (was kein Angriff auf die anderen Nerds mit Mint Studium darstellen soll!).

Will sagen: Zwischen 1984 und 2008 habe ich im Rollenspiel unglaublich viel Bullshit (aber auch grandioses) erlebt und retrospektiv kann ich es heute nicht nachvollziehen, warum ich nicht viel früher als 2008 in den Sack gehauen und mir ein anderes Hobby (oder andere Leute) gesucht habe. (naja, ich kann ein paar Gründe [ich mag diese Leute immer noch sehr gerne, das sind meine Freunde] anbringen, aber das macht es nicht viel besser)
Böse könnte man sagen, das muss wohl was masochistisches haben...

Deswegen finde ich es gut, wenn Leute da andere (positive) Erfahrungen haben...
Aber ich kann eben auch den Bullshit-Stories glauben schenken.
Und auch der Tatsache, dass man in extremen Situationen am liebsten den Gegenüber ohrfeigen möchte...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KhornedBeef am 12.02.2018 | 10:24
Pauschale Bezichtigung der Lüge? Läuft ja super hier   :o
Wellentänzer, wenn du Leute bewunderst, dann emulier sie. Zu sagen "Ich bin halt jetzt so" ist quasi....Forendiskussion-Taschenlampenfallenlassen    ~;D  also, trau dich.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 12.02.2018 | 10:28
Wie gesagt, es _gibt_ diese rein disruptiven, destruktiven Spieler. Selbst schon erlebt. An denen und ihren destruktiven Handlungen gibt es nichts, aber auch absolut nichts schönzureden oder auch nur zu relativieren. Die machen das, um den anderen das Spiel zu verderben. Da kann man jetzt nach dem Warum fragen - etwa, weil sie den Spielstil der anderen nicht mögen - aber man kanns auch lassen. Es sind einfach Arschgeigen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 10:31
Mal weg von Gut und Böse.
Klar gibt es Menschen, die z. B. unter einer Anpassungsstoerung leiden und extrem viel Aufmerksamkeit  brauchen.
Das ist belastend für die Person selbst und auch für ihr Umfeld.

Sich anzupassen würde bedeuten, nicht mehr die Art von Aufmerksamkeit zu bekommen, die man so dringend braucht.

Das ist durchaus belastend.
Das Umfeld muss das auch mit (er)tragen können  wollen.

Edit. Freizeit Spieler sind keine bezahlten Therapeuten.
Und wer glaubt, man koenne wirklich jedes zwischenmenschliche Problem mit viel Wohlwollen und Gesprächen loesen, unterliegt einer Illusion.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 12.02.2018 | 10:31
Und die Tatsache, dass ein Spieler für die Gruppe entscheidet, sie jetzt spontan mal in die Scheiße zu reiten, in dem er die Konfliktbedingungen und Überlebenschancen drastisch zum schlechteren verändert, hat für Dich keinen Bevormundungscharakter?
na das geht weit darüber im negativen Sinne hinaus. Je nach Motiv des Spieler/ins. Sollte aber bei gefestigten Gruppen so gut wie nicht vorkommen sonst stimmt entweder auf der sozial ebene zw Spielern nicht oder die Gruppe der SC passt im Spiel nicht zusammen bzw es hätte bei konsequent en Ausspielen der Rolle schon viel früher gekracht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 12.02.2018 | 10:39
Aber hier übernimmst Du als SL doch Verantwortung.
Das fängt schon damit an, dass Du dafür sorgst, dass sich niemand über die Regeln einfach hinweg setzten kann, um anderen zu schaden. (z. B." nein, deine Lampe geht nicht einfach aus. Das wird entweder gewürfelt oder ich bestimme,  dass sie anbleibt.")
Und es geht damit weiter, dass Du den Spieler, falls sich sein Verhalten nicht ändert, und die Runde darunter leidet,  aus der Gruppe verbannst.

Um erziehen geht es mMn. gar nicht. Da sind wir uns einig.
Es geht nicht darum Verantwortung für den Spieler zu übernehmen. Als erwachsener Mensch ist er für sich und seine Taten selbst verantwortlich.

Es geht um Verantwortung für das gemeinsame Spiel.

* Edit
Damit er die Chance hat sein Verhalten zu ändern, sollte der Spieler allerdings zumindest wissen, dass sein Verhalten nicht gut in  der Gruppe ankommt. Um ein OT Gespräch wird man deshalb nicht herum kommen.

Allerdings reicht es das Gegenüber darüber zu informieren.
Zum umerziehen oder therapieren ist man nicht zuständig.

Das ist es halt: Ich kenne kein Spiel das Regeln hat ob eine Lampe ausgeht. Und ich "verbanne" niemanden aus der Runde, so handle ich auch als Spieler. Von daher sehe ich da mitnichten einen Unterschied zwischen SL und Spieler.

@Boba: Klar können beide so handeln wie in Archos Beispiel. Aber wenn beide ihrer Verantwortung dem Spiel gegenüber nicht gerecht werden, macht es das ja nicht besser. Mich stört es langsam ziemlich, dass die Spieler gerne ihr Hirn an der Tür abgeben wollen und alles auf den Spielleiter schieben. Jeder am Tisch hat eine Verantwortung den anderen gegenüber, egal ob er vor oder hinter dem SL-Schirm sitzt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 10:51
Zitat
Das ist es halt: Ich kenne kein Spiel das Regeln hat ob eine Lampe ausgeht. Und ich "verbanne" niemanden aus der Runde, so handle ich auch als Spieler. Von daher sehe ich da mitnichten einen Unterschied zwischen SL und Spieler.

Wenn es noch keine Regeln gibt, dann lasse entweder einfach eine geringe Prozentchance wuerfeln. Ob das Ding ausgeht.
Oder Du bestimmst- die Lampe geht nicht aus.
Weil die Goetter es so wollen,  weil das Öl so gut brennt,  etc.
Du bist der SL.

Oder darf ein Spieler bei Dir einfach bestimmen: "Meine Lampe geht aus"
(Ich meine nach offiziellen Regeln, ohne dass Du ein Veto Recht haettest?) Ich denke als SL hast Du das idR.  immer.


Zum "verbannen. "- Ich bin jetzt von einer Situation ausgegangen, in der die ganze Gruppe mit einem bestimmten Spieler nicht mehr spielen will, und du ihr Anliegen unterstuetzt.
Würdest Du das nicht tun?

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 12.02.2018 | 10:53
Wenn du nie deine Verbündeten durch deine Aktionen in Gefahr bringen würdest, wie kommst du dann auf die Idee, man würde dich als TLFL einsortieren?
+1

In allen Runden, in denen ich längere Zeit gespielt habe, war (bzw. ist) es völlig normal, seinen Chars Schwächen mitzugeben und diese charaktergerecht auszuspielen -- manchmal sogar so weit, dass man damit die Gruppe bzw. deren Ziele gefährdete und es war trotzdem noch in Ordnung. In meinen vier größten und großartigsten Kampagnen war darüber hinaus PvP vollkommen legitim und wurde auch praktiziert. Nichts davon ging je als "Taschenlampenfallenlassen" durch.

TLFL liegt meiner Ansicht nach dann -- und nur dann -- vor, wenn der Spieler den Interpretationsspielraum seiner Rolle ausreizt, um den anderen das Spiel zu sabotieren, obwohl sein Charakter dafür weder plausible Motive hat, noch Eigenschaften oder Nachteile, die ein solches Verhalten erzwingen; und das notfalls noch mithilfe von Entscheidungen auf der Meta-Ebene. Um mal ein paar Beispiele auszuwerten:

(a) tartex' ver-urmenschte Spielerin wirft die Pistole, da sie sich in ihrem Zustand nicht erinnert, wofür das komische Ding gut ist; wohl aber, wofür eine Wurfwaffe gut ist. -> Kein TLFL, sondern konsequentes Ausspielen von Nachteilen.

(b) Archos Mitspielerin, die vor Schreck über einen auftauchenden Goblin die Fackel fallen lässt -> TLFL, da es nach den bereits überstandenen Abenteuern unplausibel ist, wieso sie sich so sehr erschreckt; außerdem hat sie auf der Metaebene eigenmächtig entschieden (bzw. gewünscht), dass die Fackel sofort ausgeht.

(c) Mein Mitspieler, den ich dreimal in einer Sitzung mit gruppenrelevanten Informationen versorgt habe und der beschlossen hat, dass er sie sich nicht merken kann (trotz Maximalwert auf "Verstand" und Naturtalent "Gedächtnis") oder den Zusammenhang mit der Queste nicht erkennt und sie deshalb nicht erwähnt -> TLFL, denn selbst nachdem ich ihn OT gebeten hatte, sein Spiel in diesem Punkt zu ändern (weil die anderen Spieler ohne seine Infos völlig in der Luft hingen), hat er es genau so weiter durchgezogen.

(d) Ein Mitspieler in einer AD&D-Runde, dessen Pferd ich bei einem Unfall versehentlich getötet hatte, ritzt mich in Schmerz und Wut über den Verlust des geliebten Reittiers mit einem vergifteten Dolch. Überlebenschance meines Chars: 50:50. -> Kein TLFL, sondern konsequentes Ausspielen der Gefühlswelt seines Charakters.

Von daher ein beruhigender Ruf an alle, die sich hier fragen, ob sie mit ihren "kleinen Auflockerungen" als TLFL gelten: Nein, höchstwahrscheinlich nicht.


EDIT: Schriftbild angepasst wg. Übersichtlichkeit.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 12.02.2018 | 11:16
Rumpel, da sind wir erst einmal nicht unterschiedlicher Meinung.
Aber, soweit ich den Kontext wahrgenommen habe, war die Spielerin wohl seitens der Veranstaltung für ihre Aktionen bekannt.
Die Feixerei resulierte als Anerkennung dessen, dass jemand endlich mal so reagierte, wie es sich wahrscheinlich schon viele gewünscht hätten, dass es endlich mal jemand macht.

Insofern muss ich sagen, tue ich mich schwer, sowas als Schikane zu bewerten.
Auf mich wirkt das eher wie der Beifall, als jemand mal den Schul-Rüpel (der sonst alle Kinder schikaniert) in die Schranken verwiesen hat...

Wir waren nicht dabei. Wenn es sich wie Schikane angefühlt hat, dann ist das nicht okay. Da gibt es keinen Diskussionsbedarf.

+1. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 11:54
„Sie hat allen Beteiligten den Tag gehörig versaut“
„Faszinierend!“

Ich bin keine Vulkanier-Kopie, sondern bin auch mal sauer, nachtragend bis zur Apolakritze, schadenfroh und allgemein oft politisch inkorrekt. Ich propagiere auch den psychologischen Effekt des „Lernens durch Schmerzen“ - heiße Herdplatte und so.
Vor allem: Ich bin ehrlich zu mir selbst.

Und ich denke, Archo war weiter oben letzteres eben auch. Und dafür wird er angemacht und das finde ich daneben.

Ich glaube nicht wirklich, dass man Archo dafür aus heutiger Sicht noch "anmachen" muss, und das ist auch gewiss nicht das Ziel der negativen Reaktionen auf seine Erzählung. Ist ja schon lange her und wie er schon sagte ist das Problem längst geklärt.

Insofern ist seine Anekdote eher ein hübsches Beispiel anhand derer man das Thema diskutieren kann. Und zeigt eigentlich ein sehr schönes Problem dabei auf. Ob jemand den anderen den Tag versaut ist zum einem subjektiv, zum anderem sehr stark davon abhängig ob man in seiner Reaktion spontan und sofort eine Replik gibt oder erst einmal darüber nachdenkt.

Denn dein erster Satz stimmt letztlich ja gar nicht. Ihre Aktion hat niemandem den Tag versaut. Sie hat noch nicht einmal die Gruppe gefährdet, eigentlich hat sie damit dieser sogar geholfen (der eine arme Minion-Goblin wird sich im Dunkeln herumtappend wesentlich schwerer tun wegzulaufen). Wartet man kurz ab, denkt darüber nach wie die Situation jetzt eigentlich ist und was der Spieler dort gemacht hat so stellt man fest: Eigentlich kann das Spiel ganz normal weitergehen. Und bei jeder anderen für die Gruppe negativen Aktion würde dies auch genauso. Der Magier schießt einen Feuerpfeil auf ein Feuerresistentes Monster oder gar eines das davon profitiert? Passiert. Der Krieger stolpert und fällt hin? Auch das wäre kaum ein Grund ihn abzustechen.

Jetzt könnte man sagen: Sie hat das aber selbst bestimmt! Die Regeln haben es nicht vorgegeben! Aber zum einem ist D&D 4E ein Spiel in dem man eine Menge machen kann was die Regeln nicht vorgeben und auch vom Regelwerk dazu ermutigt wird.

Und zum anderem macht dies für die IG Situation keinen Unterschied. Diese ist immer noch nicht gefährlicher als zuvor. Wir reden hier über einen einsamen Goblin-Minion den der Spielleiter wahrscheinlich ohnehin eher für rollenspielerische Zwecke und Darstellung der Situation "ihr schleicht euch zum Boss - was macht ihr mit einzelnen Untergebenen von ihm die ab und an durch die Gänge laufen" eingebaut hat und der die Gruppe garantiert nicht im Alleingang erledigt, erst recht nicht blind.

Erst durch die Überreaktion - das vorschnelle "na dann stech ich dich halt ab" wird sie dies.

Und daraus muss man Archo nun gewiss keinen Strick draus drehen oder ihm Vorwürfe machen. Lernen kann man dennoch daraus etwas. Nur weil eine Situation in das Schema "Taschenlampenfallenlasser" passt bedeutet dies noch nicht, dass dadurch irgendwem etwas versaut wird oder die Gruppe gefährdet wird. Viele Systeme bieten Hilfsmittel um mit dieser Art von Aktionen umzugehen, es gibt viele Möglichkeiten als Spieler oder Spielleiter damit umzugehen. Nutzt man diese, so kann durchaus aus solchen Situationen stimmungsvolles Rollenspiel herauskommen. Beispielsweise indem der Paladin der Diebin mal ein wenig Mut zuspricht.

Und wenn man diese nicht nutzt, sondern aus Zorn und ohne die Situation zu überdenken Spieler dafür "bestrafen" mag passiert es leicht etwas völlig falsch einzuschätzen und macht letztlich nur die Spielrunde kaputt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 12:16
@
Arldwulf
Um sowas  wirklich beurteilen zu können, müsste man wissen, ob sich ein TLFL wirklich im Klaren darüber war, oder zumindest gehofft hat,  dass sich die Sitation trotzallem relativ schadlos für die Gruppe weiter entwickelt.
Im Prinzip- kann das niemand hier mit Sicherheit sagen.

Hört doch bitte einfach mal auf jmd. Wohlwollen oder Bösenwillen zu unterstellen, und nehmt die Sache so wie sie ist.
"Eine durch den SPL selbst erzeugte unnötige Aktion, die im Moment selbst zum Nachteil der Gruppensituation ist."
Und so wird sie auch wahrgenommen werden.

Über die Intentionen einer Person, kann man, gerade wenn man sie nicht kennt, nur spekulieren.

Im Endeffekt kommt es hier bezüglich der Auswirkungen deshalb auch nicht auf die Intention eines einzelnen Spielers an, sondern auf die des SL.
"Es soll auf Wunsch eines Spielers etwas zum Nachteil der Gruppe passieren"-Ok-  "Was macht er damit?"

Denn erst was er damit macht(zulassen- ja /nein, Maß der Auswirkungen) entscheidet, ob sich für die Gruppe daraus Nachteile entwickeln.

Die Tatsache, dass hier ein SPL bewusst einen unnötigen Nachteil für die Gruppe erzeugen wollte, bleibt aber bestehen.
Und jeder halbwegs reflektierte Spieler ist deshalb auch nicht überrascht, dass dies in einer ihm unbekannten Gruppe zu negativer Gegenressonanz kommen könnte.


Also das "Opferbild" hier bitte einfach kurz stecken lassen.

Dankeschön! :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swafnir am 12.02.2018 | 12:33
Wenn es noch keine Regeln gibt, dann lasse entweder einfach eine geringe Prozentchance wuerfeln. Ob das Ding ausgeht.
Oder Du bestimmst- die Lampe geht nicht aus.
Weil die Goetter es so wollen,  weil das Öl so gut brennt,  etc.
Du bist der SL.

Oder darf ein Spieler bei Dir einfach bestimmen: "Meine Lampe geht aus"
(Ich meine nach offiziellen Regeln, ohne dass Du ein Veto Recht haettest?) Ich denke als SL hast Du das idR.  immer.


Zum "verbannen. "- Ich bin jetzt von einer Situation ausgegangen, in der die ganze Gruppe mit einem bestimmten Spieler nicht mehr spielen will, und du ihr Anliegen unterstuetzt.
Würdest Du das nicht tun?

In den Fall wüsste ich nicht, warum mein Spieler weniger Recht hätte das zu entscheiden als ich. Aber klar, ein Würfelwurf wäre auch eine elegante Möglichkeit. Aber Schuld ist am Ende weiterhin der Spieler und eben nicht der SL. "Ich mach dummes Zeug und wenns der SL nicht unterbindet ist der schuld" ist eine Argumentationskette, die ich nicht nachvollziehen kann.

Zum "verbannen": Aber dann ist das doch Gruppenkonsens und nicht "der SL kickt den Spieler". Aber ich hab auch kein Problem damit mich selbst aus einer Gruppe zurückzuziehen wenn da Spieler drin sind, mit denen ich nicht mehr spielen mag. Wenn nur ich ein Problem damit habe, dann gehe ich halt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Thandbar am 12.02.2018 | 12:38

Über die Intentionen einer Person, kann man, gerade wenn man sie nicht kennt, nur spekulieren.

 

Was aber den Begriff des TLFL problematisch macht, weil hier ja die jeweilige Intention entscheidend ist. Aber wie wir im Thread gesehen haben, gibt sogar Archo unterschiedliche Motive für die handelnden Personen an, also ist sich sogar die einzige Person, die überhaupt da war, nicht wirklich sicher, was da eigentlich bei allen Beteiligten im Hinterkopf so abging. In den meisten Fällen weiß man das ja nicht einmal bei sich selber so 100prozentig, und dann noch nach zehn Jahren ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 12:45
Zitat
In den Fall wüsste ich nicht, warum mein Spieler weniger Recht hätte das zu entscheiden als ich.

Das hängt davon ab, wie weit das  Erzählrecht des Spielers reicht. Er kann ja entscheiden, dass er die Lampe fallen lässt.
Kann er auch entscheiden, dass sie ausgeht? Darfst Du entscheiden, dass sie anbleibt?
Zitat
Aber klar, ein Würfelwurf wäre auch eine elegante Möglichkeit.
Aber Schuld ist am Ende weiterhin der Spieler und eben nicht der SL. "Ich mach dummes Zeug und wenns der SL nicht unterbindet ist der schuld" ist eine Argumentationskette, die ich nicht nachvollziehen kann.
Es geht ja auch überhaupt nicht um Schuld. (Der Spieler ist klar für die Entscheidungen seiner Figur selbst verantwortlich)
Es geht allein um Verantwortung -des SL für das Spiel- (Einhaltung der Regeln- Situation am Spieltisch -aber auch des "Gruppenvertrages")

Zitat
Zum "verbannen": Aber dann ist das doch Gruppenkonsens und nicht "der SL kickt den Spieler".
So war es auch nie gedacht. -Sondern der SL unterstützt die Gruppe dabei.
Zitat
Aber ich hab auch kein Problem damit mich selbst aus einer Gruppe zurückzuziehen wenn da Spieler drin sind, mit denen ich nicht mehr spielen mag. Wenn nur ich ein Problem damit habe, dann gehe ich halt.
Das ist zwar immer eine Option. Aber als SL bist ja während des Spiels nicht nur für Dich selbst verantwortlich, sondern auch für die Spielsituation am Tisch.
Da sitzen lauter Spieler die auf dein Urteil vertrauen und sich auch in schwierigen Situation von Dir Unterstützung erhoffen.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 12.02.2018 | 12:50
Zum Thema TLFL allgemein: klar, "Problemspieler" kann ich in jedem Spiel und insbesondere in Teamspielen haben. Wahrscheinlich können speziell die MMO- und sonstigen Onlinespieler ein Lied davon singen, weil die gegen solche Typen weitgehend machtlos sind, wenn sich die Admins nicht hinreichend um sie kümmern und man andererseits in Eigenregie nicht viel unternehmen kann, ohne selbst gegen Regeln zu verstoßen...

Auf der anderen Seite scheint's mir allerdings, daß gerade das Medium Tischrollenspiel mit die besten Möglichkeiten bietet, solche Leute rechtzeitig auszubremsen, wenn man es denn tatsächlich will. Gerade als "gewöhnlicher" Spieler hat man da ja normalerweise gar nicht erst die Autorität, den Rest der Gruppe inklusive SL gegen deren Willen mal eben vor vollendete Spielwelttatsachen zu stellen -- es sei denn natürlich, sie lassen es einem durchgehen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 12:53
Was aber den Begriff des TLFL problematisch macht, weil hier ja die jeweilige Intention entscheidend ist. Aber wie wir im Thread gesehen haben, gibt sogar Archo unterschiedliche Motive für die handelnden Personen an, also ist sich sogar die einzige Person, die überhaupt da war, nicht wirklich sicher, was da eigentlich bei allen Beteiligten im Hinterkopf so abging. In den meisten Fällen weiß man das ja nicht einmal bei sich selber so 100prozentig, und dann noch nach zehn Jahren ...

Die Intention ist sicher nicht immer klar.

Aber eines ist mMn. sicher klar: Jmd. der sowas in so einer Situation dem SL anbietet, ist kein Opfer.

Hier tut jmd bewusst etwas, was der Gruppe in den Rücken fallen könnte (gleich aus welcher Intention).

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 12.02.2018 | 13:01
Das akute und vorsätzlich herbeigeführte Schadenspotential für die Mitspieler sollte auf jeden Fall klar gewesen sein.
Da ist die genaue Intention doch wohl letztlich egal. Für Arschlochverhalten reicht es da allemal.

Auf der anderen Seite scheint's mir allerdings, daß gerade das Medium Tischrollenspiel mit die besten Möglichkeiten bietet, solche Leute rechtzeitig auszubremsen, wenn man es denn tatsächlich will. Gerade als "gewöhnlicher" Spieler hat man da ja normalerweise gar nicht erst die Autorität, den Rest der Gruppe inklusive SL gegen deren Willen mal eben vor vollendete Spielwelttatsachen zu stellen -- es sei denn natürlich, sie lassen es einem durchgehen.

Manche Spielstile sind da aber gewünschterweise was die geschlossene Funktion angeht eher ähnlich einem Computerspiel als einem metalastigen Erzählspiel.
Und mit solchen Aktionen macht man ihnen unter der Prämisse das Spiel dann so oder so kaputt.

In dem Sinne: rausschmeißen und gut. Wenn es noch Diskussionsbedarf gibt dann eben nach dem Spiel ...  >;D


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 12.02.2018 | 13:12
Zitat
In den Fall wüsste ich nicht, warum mein Spieler weniger Recht hätte das zu entscheiden als ich.

In den meisten Rollenspielen, insbesondere in OSR-artigen Spielen aber auch in straightem D&D, hat der Spieler schlicht nicht diese Deutungshoheit bzw Erzählrecht. Man bestimmt was der eigene Charakter machen will und gut ist. Player Empowerment ist das Ding von so komischem neumodischem Indie- und Storytellerzeugs. Und auch bei Systemen wie Fate muss man solche Eingriffe in die Welt doch erkaufen, soweit ich weiss.

Nun steht es freilich jeder Runde frei, die Erzählrechte entsprechend auszuweiten. Dann steht es aber auch wieder jedem Mitspieler frei, einen weiteren Plot Twist herbeizuerzählen, der das verlöschen des Lichts wieder negiert. Wie etwa die Idee mit dem Öl, dass das Hosenbein des TLFL in Brand setzt. :p
Wie gesagt, kann man machen -- das ist aber dann eben kein Dungeoncrawl mehr sondern ein Erzählspiel.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 12.02.2018 | 13:20
Für einen solchen Fall brauchen die Spieler garkein Player Empowerment. Sie können den SL einfach sagen, dass sie finden, dass die Lampe nicht ausgeht. Ich denke dem SL wäre nach dem kurzem Gespräch zwischen den Spielern klar, dass da was falsch läuft und er kann spätestens dann entsprechend reagieren.
SL ist Sicherheitsnetz 1 und die Spieler sind quasi Sicherheitsnetz 2.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: aingeasil am 12.02.2018 | 13:31
ich denke, ob etwas "Taschenlampenfallenlassen" ist, hängt sehr stark vom bespielten Setting ab.

Weiter oben wurde erwähnt, dass eine von mir dargestellte Schauspielerin (Ziel: Diva) die uns verfolgenden Schergen auf die Gruppe aufmerksam gemacht hat, weil sie einen Schreikrampf bekommen hat. Zuvor gab es eine Auseinandersetzuung ingame mit einer anderen Figur darum, dass ihr Gepäck zu schwer sei, woraufhin das im Kanal landete.
In diesem Fall war es nicht TLFL, da es sich um ein Pulp-Setting handelte (HEX), in dem ein solches Verhalten mit zum Genre gehören kann. Hätte ich Shadowrun oder nen DnD-Dungeoncrawl gespielt, hätte der Charakter nicht so reagiert - oder ich hätte eine angemessene korrigierende Reaktion von SL und / oder Mitspielern erwartet.

Wir hatten auf einer Con auch einmal einen Shadow-Run, da hieß es, wir fahren mit dem Boot über's Meer, um zu unserem Auftragsort zu gelangen (Mittelamerika irgendwo). Nicht nur, dass sich ein Teil unserer Mitspieler einer gemeinsamen Kommunikationsmöglichkeit verweigerten ("wir haben Handys, mehr brauchen wir nicht und wollen eure Ersatz-Koms auch nicht"); als das Schiff gekapert wurde, entzog sich einer der Mitspieler auch noch aktiv der Kameraüberwachung durch unseren Rigger. Das Ende vom Lied war, dass ich ihn, mit einem sehr glücklichen Wurf, mit einer Eisenstange außer Gefecht gesetzt habe. Vom SL hatte ich nur die Ansage, dass da Schritte sind und die Rückmeldung vom Rigger war, dass es entweder der SC oder einer der Angreifer sein könnte. Als "Profi" war alles, was nicht mit mir kommunizieren konnte, im Zweifel Feind,was ich ingame dann auch kommuniziert habe - Schließlich sind sie dann auf unser Kommunikationsangebot ingame eingegangen und mit dem Rest vom Run glücklich geworden.

*****************

Zur Frage, ob der Spielleiter eine besondere Entscheidungsbefugnis innerhalb der Spielwelt hat: Das hängt wohl sehr vom Spielstil ab. Es gibt Spielleiter, die können es gar nicht ab, wenn Spieler irgendwelche Erzählhoheiten außerhalb genau abgesteckter Grenzen haben - und andere wollen am liebsten als SL nur zuhören und lassen die Spieler alles selbst entwickeln. Die meisten bewegen sich irgendwo dazwischen.
Dennoch erlebe ich es meistens so, das der SL der Schiedsrichter bei spieltechnsichen Fragen ist. Er kann die Mitspieler miteinbezoehen in eine Regelentscheidung, aber dennoch entscheidet er em Ende, wie es für sein Spiel am besten passt. Und die Spieler richten sich danach. Deshalb verstehe ich schon auch den Ruf nach dem Spielleiter in fraglichen ingame-Situationen. Und in Archos Beispiel hat der SL ja auch eine Entscheidung getroffen (nämlich die Dame und damit auch Archo gewähren zu lassen).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 13:36
Hört doch bitte einfach mal auf jmd. Wohlwollen oder Bösenwillen zu unterstellen, und nehmt die Sache so wie sie ist.

Ich dachte eigentlich durch meinen Einleitungssatz sei bereits klargestellt: Darum jemandem bösen Willen zu unterstellen oder Vorwürfe zu machen kann es so oder so nicht gehen.

Höchstens um Hilfe für zukünftige Situationen. In Archoangels Schilderung hat er die Situation als gefährlich empfunden. Als etwas was der Gruppe beträchtlich schadet. Objektiv betrachtet spricht vieles dafür, dass dies schlichtweg überhaupt nicht der Fall ist. Die Gruppe stand objektiv betrachtet durch die Aktion nicht besser oder schlechter da als vorher, statt der Spielerin hätte er auch einfach den Goblin erstechen können.

Was nicht schlimm oder ungewöhnlich ist. Je spontaner man auf etwas reagiert umso weniger durchdacht ist diese Reaktion auch. Archoangel da Vorwürfe nach 10 Jahren zu stricken wäre Quatsch und die Intention der Spielerin zu bewerten ist sicher ebenso falsch.

Aber als Hilfe auf die Frage "wie kann man mit TLFL umgehen" ist "erstmal ruhig bleiben und schauen ob die Situation denn dadurch wirklich so schlimm wird, oder ob dadurch nicht auch eine spannende Wendung entsteht" ein möglicher Ratschlag.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 13:43
Zitat
Dennoch erlebe ich es meistens so, das der SL der Schiedsrichter bei spieltechnsichen Fragen ist. Er kann die Mitspieler miteinbezoehen in eine Regelentscheidung, aber dennoch entscheidet er em Ende, wie es für sein Spiel am besten passt.

Was doch absoluter Quatsch ist. Ein guter Spielleiter entscheidet nach Regeln zum Wohl des Spiels.
Wenn wegen der geplanten Aktion eines einzigen TLFL- nicht die ganze Gruppe drauf geht,
dann profieren doch am meisten seine Spieler davon. Und er damit auch.
Die Theorie, dass der böse SL immer nur sein Spiel spielt ist doch mittlerweile überholt. Auch wenn ich nicht bestreiten möchte, dass es noch solche Exemplare gibt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 13:48
Zitat
Aber als Hilfe auf die Frage "wie kann man mit TLFL umgehen" ist "erstmal ruhig bleiben und schauen ob die Situation denn dadurch wirklich so schlimm wird, oder ob dadurch nicht auch eine spannende Wendung entsteht" ein möglicher Ratschlag.
Ich würde dagegen empfehlen, gerade nicht ruhig zu bleiben.
Sondern den SL, falls er das ohne Würfelwurf durchgehen lässt, gleich um eine angemessene Regelung zu bitten.
Und den Spieler fragen, was das soll und was er damit meint bezwecken zu wollen.
Reden hilft, der Cut ist damit so oder so da.
(Wenn das in der Gruppe normalerweise nicht vorkommt, ist das u.U. ein Schockmoment- oder evtl sogar ein "Verstoß gegen den Gruppenvertrag" daher betrifft das auch den Spielleiter, nicht nur die Spieler- da macht man nicht einfach so weiter)
Ist mMn. auch besser als runterschlucken oder Figur abmurksen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2018 | 14:02
Ich habe grundsätzlich an die Mitspieler die Erwartungshaltung, Probleme zwischen ihnen konstruktiv lösen zu wollen, und ich habe die Erwartungshaltung an die Spielleitung, Konflikte zwischen Spielern zu moderieren, wenn die es selbst nicht auf die Reihe kriegen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 14:06
Ich würde dagegen empfehlen, gerade nicht ruhig zu bleiben.
Sondern den SL, falls er das ohne Würfelwurf durchgehen lässt, gleich um eine angemessene Regelung zu bitten.
Und den Spieler fragen, was das soll und was er damit meint bezwecken zu wollen.
Reden hilft, der Cut ist damit so oder so da.(Wenn das in der Gruppe normalerweise nicht vorkommt, ist das u.U. ein Schockmoment- "Verstoß gegen den Gruppenvertrag"- da macht man nicht einfach so weiter)
Ist mMn. auch besser als runterschlucken oder Figur abmurksen.

Oh, mit ruhig bleiben war nicht gemeint die Situation nicht anzusprechen. Das kann man ja dennoch machen. In erster Linie ging es mir darum Dinge erst zu durchdenken und dann darauf zu reagieren. Umso eher umso extremer die Reaktion ist.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 14:12
Oh, mit ruhig bleiben war nicht gemeint die Situation nicht anzusprechen. Das kann man ja dennoch machen. In erster Linie ging es mir darum Dinge erst zu durchdenken und dann darauf zu reagieren. Umso eher umso extremer die Reaktion ist.
In der Praxis hast du einen TLFL auf der einen Seite und lauter geschockte, aufgebrachte Spieler auf der anderen Seite.
Selbst, wenn der SL entscheidet- es wird gewürfelt und die Lampe geht nicht aus- hat man hier einen offenen Gruppenbruch. (IT und OT)

OT- kann man mit dem TLFL reden und ihm erstens die Chance geben sein Handeln zu erklären und die Aktion zurück zu nehmen.
Macht man das nicht, werden  IT- Lösungen gefunden werden, die den SC sehr wahrscheinlich ausschalten.(Muß nicht zwingend tödlich sein, kann aber)
Einfach deshalb, damit der Spieler ihnen über seine Figur nicht mehr in den Rücken fallen kann.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 14:36
In der Praxis hast du ein TLFL auf der einen Seite und lauter geschockte, aufgebrachte Spieler auf der anderen Seite.
Selbst, wenn der SL entscheidet- es wird gewürfelt und die Lampe geht nicht aus- hat man hier einen offenen Gruppenbruch. (IT und OT)

OT- kann man mit dem TLFL reden und ihm erstens die Chance geben sein Handeln zu erklären und die Aktion zurück zu nehmen.
Macht man das nicht, werden  IT- Lösungen gefunden werden, die den SC sehr wahrscheinlich ausschalten.(Muß nicht zwingend tödlich sein, kann aber)
Einfach deshalb, damit der Spieler ihnen über seine Figur nicht mehr in den Rücken fallen kann.

Eigentlich nicht. Alles was man hat ist eine ausgehende Lampe. Dies ist erst einmal eine IG Situation. Meine Aussage ist auch nicht, dass man über problematische Entwicklungen nicht reden sollte. Nur: Bevor man dies tut sollte man erst einmal kurz innehalten und überlegen ob die Situation so problematisch ist. In dem oben geschildertem Szenario ist dies nicht der Fall, die Gruppe steht dadurch überhaupt nicht schlechter da als vorher. In anderen Fällen kann dies durchaus der Fall sein.

Im Dunkeln kämpfen werden die Spielercharaktere in solchen Spielen noch oft müssen. Manchmal gewiss auch absichtlich um Gegner welche in der Dunkelheit nichts sehen zu behindern, manchmal zu ihrem Nachteil. Es wird noch viel gefährlichere Situationen geben als den einsamen Goblin-Minion.

Du sprichst von Gruppenbrüchen und man müsse den SC sehr wahrscheinlich ausschalten. Dabei ist alles was passiert ist: In einer nicht gefährlichen Situation ist das Licht kurz ausgegangen.

Das diese IG Situation überhaupt als so problematisch wahrgenommen wird hängt stark damit zustande, dass sofort die Assoziation "absichtlich gegen die Gruppe agieren" da ist.

Vielleicht ja berechtigt? Das kann durchaus sein. Aber ich sage auch nicht mehr als: Bevor man reagiert sollte man sich über die Situation wirklich klar sein.

Um nicht mehr ging es da auch. Und weil ich von Archoangel gerade eine PM bekommen habe: Ich will da nochmal klarstellen, dass dies kein Vorwurf an ihn ist. Ich denke schon die Tatsache das er noch immer mit der Spielerin Kontakt hat und auch die Aussage er sei überrascht von der Reaktion der anderen gewesen die zu ihm an den Tisch kamen zeigen: Da war keine böse Absicht vorhanden. Um die Situation vor 10 Jahren kann es letztlich nicht gehen - die ist schon lange geklärt. Es kann nur darum gehen anderen Spielern die in die gleiche Situation kommen Ratschläge zu geben.

Mein Ratschlag ist halt: Etwas mehr Vertrauen. Der SL, der betroffene Spieler - im Zweifel von mir aus auch das System - bieten alle Möglichkeiten die Situation aufzulösen und oft ist eine spontane Reaktion einfach auf einer falschen Wahrnehmung basierend. Und wenn dies nicht der Fall ist kann man immer noch drüber reden, falls die Situation wirklich ins negative kippt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grubentroll am 12.02.2018 | 14:48
Sorry, hab nicht den kompletten Thread gelesen, vielleicht kam das Thema ja schon, aber: hat Archo mit dem Abstechen eines Gruppenmitglieds nicht noch viel mehr die Taschenlampe fallen lassen als die initiale TLFL?

Dadurch wurde die Gruppe doch noch viel mehr geschwächt aus einem wesentlich firlefanzigeren Grund als wie der des vermeintlichen Rollenspiels der ersten TLFL in dieser Situation.

Und zum TLFL als Aktion an sich: Ich finde da können sich schöne Situationen draus entwickeln, und ich mag das (meistens).
Da offenbart sich doch meistens ein Wille zu Rollenspiel und Player Empowerment.

Und Situationen, die zB Dungeon World irgendwie dauernd herausfordert wenn man 7 bis 9 würfelt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 14:49
Zitat
Eigentlich nicht. Alles was man hat ist eine ausgehende Lampe. Dies ist erst einmal eine IG Situation. Meine Aussage ist auch nicht, dass man über problematische Entwicklungen nicht reden sollte. Nur: Bevor man dies tut sollte man erst einmal kurz innehalten und überlegen ob die Situation so problematisch ist. In dem oben geschildertem Szenario ist dies nicht der Fall, die Gruppe steht dadurch überhaupt nicht schlechter da als vorher. In anderen Fällen kann dies durchaus der Fall sein.
Die Ausmaße im Detail sind erstmal sekundär -
Was zählt ist vor Allem folgendes Fakt.- "Ein Mitglied  der Gruppe bringt uns durch seine Aktionen absichtlich Nachteile ein."

Das allein reicht aus für einen Vertrauensbruch.
Das ist ein OT Problem, das erstmal sämtliche IT Dinge unwichtig macht. Und es bleibt OT bestehen, bis es OT geklärt wurde.

"Vielleicht ist das, was der Spieler mit seiner Figur getan hat, IT gar nicht so schlimm, kuckt doch mal", ist deshalb auch kein Lösungsansatz.

Nochmal für die Auswirkungen seiner Aktion ist der TLFL auch nur zum Teil verantwortlich.
Was zählt ist allein die Absicht- "Unerwartete Nachteile für die Gruppe schaffen."

Wegen der Folgen steht er an diesem Punkt noch nicht "vor Gericht."

Edit. Mir ist schon klar, dass es auch Situationen geben kann, in denen solche Nachteile nicht wirklich gefährlich werden können.
Aber "die einzige Laterne, die dann auch noch ausgeht", ist halt schon ein Klassiker.
Wenn eine von fünf Laternen ausgeht, würde sich ja keiner bedroht fühlen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 15:03
Die Ausmaße im Detail sind erstmal sekundär -
Was zählt ist vor Allem folgendes Fakt.- "Ein Mitglied  der Gruppe bringt uns durch seine Aktionen absichtlich Nachteile ein."

...

"Vielleicht, ist das was der Spieler mit seiner Figur getan hat, IT gar nicht so schlimm, kuckt doch mal", ist deshalb auch kein Lösungsansatz.

Wie kann "er bringt uns Nachteile ein" ein Fakt sein, wenn man noch die Möglichkeit hat zu sagen: Moment mal, das ist doch gar kein Nachteil?

Genau darum ging es doch oben. Was in der ersten Reaktion so wirken kann wie "Oh mein Gott, will der uns umbringen?" kann bei näherer Betrachtung schon ein "naja, optimal war es nicht aber was soll's" sein.

Stell dir einfach mal vor in solch einer Situation würde der reagierende Spieler anstatt den TLFL Spielercharakter zu erstechen den Goblin erstechen. Das fällt ihm nicht schwerer als den Charakter zu erstechen. Anschließend sagt er noch "Mensch Mara, erschreck dich nicht - ist doch nur ein Goblin. Komm wir müssen weiter."

Wäre das dann immer noch ein großes Problem? Groß genug das daran potentiell die Gruppe zerbricht?

Ich kann völlig verstehen WENN man sauer wird weil ein Spieler absichtlich die Gruppe torpediert. Ich kann da auch ein eigenes Beispiel anführen. Ich hatte mal einen Charakter der wurde per Wirbelwindangriff eines anderen Gruppenmitglieds gekillt mit folgendem Dialog:

SL: Ok, da ist nur noch ein Riese übrig. Paladin und Kämpfer stehen bei ihm. Du bist dran, was machst du?
Kämpfer: Ich mach einen Wirbelwindangriff
Paladin: Was, warum? Da ist nur noch ein Gegner!?
Kämpfer: Ich weiß.
SL: Das kann den Paladin töten.
Kämpfer: Ich weiß.

Der Spieler meinte dann sein Charakter würde halt gern mal eine Show machen. Außerdem war er angepisst weil kurz vorher festgestellt wurde, dass er mit seinem Charakter gemogelt hatte.

Sowas gibt es halt. Nicht jede Situation ist eine zum reden und Dinge klären, manchmal gehen Gruppen kaputt.

Mehr als "man sollte genau schauen was es für eine Situation ist bevor man reagiert" bedeutet es nicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 15:10
Arldwulf:
Bei dem Beispiel ging es um D&D4, nicht um kleine Ängste oder Plüsch, Power & Plunder. Und es geht auch nicht um Paranoia, wo die Agenda vorschreibt, sich möglichst originell gegenseitig umzubringen.

D&D4 ist ein taktischer Dungeoncrawl Tabletop Rollenspiel, bei dem es darum geht, gemeinsam, im Teamwork Monster von der Battlemap zu fegen und das möglichst taktisch effizient.

Die vorsätzliche und freiwillige Eliminierung der einzig existenten Lichtquelle in einer Situation, bei dem sich alle beteiligten Spieler bewusst sind, dass ein Kampf unmittelbar bevorsteht,
ist ganz bestimmt nicht zum Nachteil. Ebensowenig eine hypothetische Entwaffnung aller Charaktere der Spielerparty.
Auch das hypothetische Vergiften der Charaktere beim Abendessen am Lagerfeuer wird garantiert mit "naja, vielleicht isses gar nicht so schlimm" quittiert werden.
Langsam wird es echt albern!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 15:17
Zitat
Wie kann "er bringt uns Nachteile ein" ein Fakt sein, wenn man noch die Möglichkeit hat zu sagen: Moment mal, das ist doch gar kein Nachteil?
Besserer Wortlaut: "Er will eigenmächtig etwas tun, was die Absicht nahe legt, uns Nachteile einzubringen."
Bleibt aber trotzdem ein Fakt.


Zitat
Mehr als "man sollte genau schauen was es für eine Situation ist bevor man reagiert" bedeutet es nicht.
Sicher wird man auch die Situation betrachten.- Und wie gesagt: wenn es die einzige Laterne ist, die ausgeht, und das nur weil der Spieler das spontan entscheidet.
Tja nun, dann ist die halt im besten Fall nur unnötig und doof weil es dann dunkel ist.(Aber der SL gnädig)
Und im Schlimmsten Fall ist die ganze Gruppe dadurch dem Tod geweiht.

Das "unnötig Nachteile schaffen wollen, bzw. in den Rücken fallen wollen", bleibt dennoch.
Und das will halt so oder so erstmal OT geklärt werden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 12.02.2018 | 15:17
Mir ist gerade eine Situation wieder eingefallen. Also vorweg, es war für uns letzten Endes nicht schlimm, weil es eh nur eine Minikampagne war. Es gab also kein böses Blut deswegen, aber dennoch empfand ich den Verlauf unbefriedigend:

Das System war den meisten von uns noch wenig vertraut, inkl. dem SL, darum tastete der sich so Stück für Stück an die Leistungsgrenze heran. Man kann quasi sagen dass jeder Kampf ca 30-50% schwerer war als der vorherige. Da wir aber auch trittsicherer und auch unsere SCs stärker wurden, wurden die Kämpfe unterm Strich nur recht moderat schwerer.
Einer unserer Mitspieler fühlte sich offenbar unterfordert und ihm wurde wohl langweilig. Als dann nun in besagter Sitzung wieder ein Kampf eingeläutet wurde, tat er einfach nicht das, was sein Charakter am besten konnte (ich glaube das war, die Gruppe zu heilen), als er an der Reihe war. Ich weiß nicht mehr genau, entweder er tat etwas höchst ineffizientes oder er ließ seine Aktion gar komplett verstreichen. Das wäre für sich genommen wohl auch noch kein Beinbruch gewesen -- wenn nicht der SL diesen Kampf nicht nochmal spürbar härter ausgelegt hätte als den letzten (der auch schon nicht ohne war).
Er gab also der Gegenseite einen Zug Vorsprung. Und wie sich herausstellte, ist das in diesem System alles, was es braucht um einen unausweichlichen TPK zu generieren. Die Gegnerbalance wäre bei diesem Kampf so perfekt gewesen, dass wir es mit uhrwerkartigem Taktikspiel gerade so geschafft hätten -- doch weil das eine Zahnrad sich eine Runde lang nicht drehte, ging sofort alles kaskadierend den Bach runter. Wir hatten keine Möglichkeit mehr wegzukommen ehe uns die Hitpoints ausgingen. TPK und Ende.

Das war nun für mich auch noch deswegen besonders ärgerlich, weil ich so eine Art "Talent" habe, den Verlauf eines Kampfes sehr schnell vorhersagen zu können.  (Das finde ich eigentlich nicht so wahnsinnig bemerkenswert, ist ja nur simple Wahrscheinlichkeitsrechnung.)  Ich habe also gleich gesehen dass das ein Problem geben wird. Ich habe auch kurz was gesagt aber er hat abgewunken -- sei doch alles nicht so wild, oder "damit es spannender wird" oder was auch immer. Ich wollte jetzt deswegen auch nicht anfangen das Spiel zu boykottieren und hab halt weitergemacht. Aber es kam dann eben genau so, wie ich es nach der ersten Runde vorhergesagt hatte.

Under normal circumstances I'd say I told you so. But, as I have told you so with such vehemence and frequency already the phrase has lost all meaning. Therefore, I will be replacing it with the phrase, I have informed you thusly.

Wie gesagt, es war sowieso die letzte Sitzung die wir vorgesehen hatten -- aber durch diese Aktion wurde uns eben die Auflösung der ganzen Storyline vorenthalten, der SL konnte seinen Plot nicht abschließen, und das ärgert mich dann schon.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 12.02.2018 | 15:25
Wie kann "er bringt uns Nachteile ein" ein Fakt sein, wenn man noch die Möglichkeit hat zu sagen: Moment mal, das ist doch gar kein Nachteil?

Eigentlich ist das ja schon im Setup grober Unfug: wenn die Gegner nicht im Dunkeln sehen können, wieso sollten sie dann im Dunkeln rumsitzen? Entweder sie haben Dunkelsicht, dann ist das Löschen des Lichts einseitig zu ihrem Vorteil. Oder sie haben keine Dunkelsicht, dann sitzen sie nicht im Dunkeln.

Das hat vllt auch der SL nicht bedacht. Weil es in diesem Fall wie gesagt noch Pre-Release 4E war und daher die Spieler gar nicht wissen _konnten_, dass der 4E-Goblin nicht Dunkel- sondern nur Dämmersicht hat. Denn in 3E hat er Dunkelsicht. Wenn er also um Finstern rumsaß, gibt es keine andere vernünftige Erklärung dafür als dass er Dunkelsicht hat.

Somit war das absichtliche TLFLen ganz klar als Unfriendly Act gedacht. Da zählt die böse Absicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 12.02.2018 | 15:30

Bei dem Beispiel ging es um D&D4, nicht um kleine Ängste oder Plüsch, Power & Plunder.
D&D4 ist ein taktischer Dungeoncrawl Tabletop Rollenspiel, bei dem es darum geht, gemeinsam, im Teamwork Monster von der Battlemap zu fegen und das möglichst taktisch effizient.

Die Frage ist doch auch immer, ob so etwas den Beteiligten klar ist; und selbst wenn es den Leuten klar ist, geht es ja auch noch darum, wie sehr sie über so was wie unterschiedliche Spielvorlieben reflektieren oder vielleicht einfach denken: "Hey, die metzeln hier alle in einem Metzelspiel, ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und zeige ihnen, wie schön atmosphärisch Rollenspiel auch sein kann, bei meiner eigenen Runde ist das ja auch immer sooo toll! Und dann wechseln sie sicher ganz schnell zu DSA oder WoD oder Cthulhu, wenn sie das erst mal kapiert haben!"

In meinen Vor-Tanelorn-Zeiten hätte ich mich wahrscheinlich durchaus auch in dieser Rolle wiederfinden können, einfach, weil es mir völlig an Reflektion darüber gefehlt hat, dass das, was ich als meine persönliche evolutionäre rollenspielerische Höherentwicklung empfand, vielleicht doch nur ein relativ beliebiger und unabgeschlossener Weg durch das Dickicht des Rollo-Ökosystems hin zu einer halbwegs stabilen, weder überlegenen noch unterlegenen, Spielweise war.

Von daher muss man nicht gleich die totale Arschlochmäßigkeit der betreffenden Person unterstellen, sondern darf ruhig auch mal wohlwollend von einer Mischung aus Unbedarftheit und Arroganz ausgehen, für die die betreffende Person durchaus einen Schuss vor den Bug verdient. Aber bitte in Form von konkreten, gerne auch mal wütenden Ansagen. Den Schuh kann man sich dann anziehen. Aber wer verspottet wird, zieht sich garantiert keinen Schuh an, sondern trägt nur Groll mit nach Hause.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 15:31
Jetzt wird es hypothetisch...
Wenn er also um Finstern rumsaß, gibt es keine andere vernünftige Erklärung dafür als dass er Dunkelsicht hat.

Oberflächlich gesehen, stimmt das.
Genau genommen ist es aber auch unrealistisch, dass sich Höhlenbewohner die ganze Zeit den Luxus 'Licht' leisten können.
Wer hat denn so viel Lampenöl, Fackeln, Brennholz?
Dazu kommt noch, dass auf Verbrennung basiertes Licht auch Gefahren bietet - Erstickung, Entdeckung (Gerade in Höhlen ist der Faktor "Hier riecht es nach..." ein wesentlicher).

Aber wir geraten ins Haar, das schon 3 mal an jedem Ende gespalten wurde.
Und grundsätzlich haben wir die selbe Meinung.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.02.2018 | 15:32
Rumpel, das Thema "Verspotten/Schikane" haben wir oben imho erledigt.

Beitrag #283 und #307
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 12.02.2018 | 15:41
Rumpel, das Thema "Verspotten/Schikane" haben wir oben imho erledigt.

Beitrag #283 und #307

Da du dich ja weiter auf das entsprechende Beispiel bezogst (oder), wollte ich nur noch mal deutlich machen, warum in meinen Augen die betreffende Person nicht zwangsläufig unglaublich böswillig und gemein sein muss. Vielleicht ist sie auch nur ein bisschen unbedarft und arrogant.

EDIT: Du kannst dir auch einfach die zwei letzten Sätze meines vorigen Beitrags wegdenken, dann kommt das Thema darin nicht mehr vor.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 15:55
Eigentlich ist das ja schon im Setup grober Unfug: wenn die Gegner nicht im Dunkeln sehen können, wieso sollten sie dann im Dunkeln rumsitzen? Entweder sie haben Dunkelsicht, dann ist das Löschen des Lichts einseitig zu ihrem Vorteil. Oder sie haben keine Dunkelsicht, dann sitzen sie nicht im Dunkeln.

Das hat vllt auch der SL nicht bedacht. Weil es in diesem Fall wie gesagt noch Pre-Release 4E war und daher die Spieler gar nicht wissen _konnten_, dass der 4E-Goblin nicht Dunkel- sondern nur Dämmersicht hat. Denn in 3E hat er Dunkelsicht. Wenn er also um Finstern rumsaß, gibt es keine andere vernünftige Erklärung dafür als dass er Dunkelsicht hat.

Ja. Ich hab das oben schonmal so beschrieben: Wahrscheinlich wäre die Situation mit etwas mehr Erfahrung im System anders gelaufen. Gerade weil dieses für solche Situationen ja durchaus Mittel kennt. Archo hat mir in seiner PM auch noch gesagt, dass diese damals (weil es ja eine Pre-Release Runde war) noch nicht bekannt waren - ist halt etwas was am Ende zu dem ganzen etwas beitrug aber was man ja auch niemandem vorwerfen kann.


Somit war das absichtliche TLFLen ganz klar als Unfriendly Act gedacht. Da zählt die böse Absicht.

Ich tu mir schwer damit zu sagen das ganze sei Absicht. Wenn man auf der einen Seite sagt: "Ok, das System war halt neu, die Leute wussten noch nicht um solche Details" sollte man dies für alle gelten lassen. Und ich tue mir auch schwer die Kausalkette so mitzugehen.

"Wir haben eine Situation gefährlicher eingeschätzt als sie war und dachten sie bringt uns in Gefahr"
"Aber das konnte sie ja auch nicht wissen, dass es nicht so gefährlich war"
"Also war das Absicht!"

Am wahrscheinlichsten ist: Sie wusste, dass es dann dunkel wird. Nicht mehr und nicht weniger. Ob und wie große Probleme das macht? Scheinbar konnte das die Gruppe nicht wirklich einschätzen.

Aber um ehrlich zu sein: Archo war in seiner PM recht eindringlich und offenbar der Meinung ich würd ihn aufgrund dieser Sätze als Idioten hinstellen. Ist nicht meine Meinung. Wie oben schon geschrieben glaube ich es wäre falsch ihm da Vorwürfe zu machen und will das auch nicht. Ich glaube wir sollten da möglichst wenig uns an diesem konkretem Beispiel aufhängen und versuchen das allgemein zu formulieren.

Ich würd das so versuchen: Durch die Etablierung des Begriffes Taschenlampenfallenlasser ist es leicht möglich Situationen automatisch - und unabhängig davon ob sie wirklich schaden zufügen - so zu deuten als ob es dem Spieler darum geht einen Schaden zu erreichen.

Selbst wenn der Gruppe eigentlich gar nichts passiert dadurch. Auf die herunterfallende Lampe wird stärker reagiert als auf andere Dinge - sie entspricht eben einem Bild welches bereits etabliert ist.

Objektiv betrachtet gibt es in etlichen Gruppen viel gefährlichere Situationen, auch solche in die die Spieler sich selbst gebracht haben. Aber gefühlt kann es eine andere Situation sein, gefühlt kann man da halt wirklich so etwas denken wie das oben angesprochene "hey, willst du uns umbringen?"

Zu hinterfragen welche Konsequenzen die Aktion tatsächlich hat kann dort das Bild zurecht rücken. Und wenn anschließend immer noch das Urteil ist: "Jap, da will jemand absichtlich das Spiel sabotieren" kann man darauf immer noch reagieren.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 12.02.2018 | 15:58
Eine Gedanke, der eigentlich nichts mit TLFL zu tun hat, mir im Rahmen der Debatte aber dennoch kommt:

Wenn es in bestimmten Spielstilen zu den absoluten NoGos gehört, die Gruppe durch die (gewollte) Unfähigkeit des Charakters in die Bedrouille zu reiten, was ist dann mit anderem "vorsätzlich gegen die Gruppe spielen"? Der Verräter in den eigenen Reihen (abgesprochen mit der SL, aber ohne wissen der anderen Spieler)? Gegeneinanderspielen aus Gründen von im Spiel entstandener Animosität, oder in den Charakterrollen angelegten Feindschaften zwischen Völkern, oder Ideologien/Gesinnungen?

Geht das in diesen Spielstilen auch nicht?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 12.02.2018 | 16:04

Wenn es in bestimmten Spielstilen zu den absoluten NoGos gehört, die Gruppe durch die (gewollte) Unfähigkeit des Charakters in die Bedrouille zu reiten, was ist dann mit anderem "vorsätzlich gegen die Gruppe spielen"? Der Verräter in den eigenen Reihen (abgesprochen mit der SL, aber ohne wissen der anderen Spieler)? Gegeneinanderspielen aus Gründen von im Spiel entstandener Animosität, oder in den Charakterrollen angelegten Feindschaften zwischen Völkern, oder Ideologien/Gesinnungen?

Geht das in diesen Spielstilen auch nicht?

Schrieb hier nicht irgendwer: "TLFL ist ein Spezialfall von 'Mein Charakter ist halt so'?" Würde ich hier anführen, denn in der Regel heißt "Mein Charakter ist halt so" ja nur, dass man versucht, sein Spiel gegen die Gruppe (hier tatsächlich im Sinne von "Gegen die anderen Spieler und deren Spielinteresse") zu legitimieren, indem man sich einen entsprechenden SC erstellt.
Kurz: Alle Formen von InGame-Gegeneinander sind denkbar und müssen weder TLFL noch "Mein Charakter ist halt so" sein, sondern können sehr gut auch teil des gemeinsamen gewünschten Spielerlebens sein. Sind sie es aber nicht, kommt es an dieser Stelle wahrscheinlich immer sehr schnell zum großen Knall (anders z.B., wenn jemand beim gemeinsamen Spielziel "Method Acting" nicht mitzieht und die anderen das einfach ignorieren können).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 16:16
Zitat
Am wahrscheinlichsten ist: Sie wusste, dass es dann dunkel wird. Nicht mehr und nicht weniger. Ob und wie große Probleme das macht? Scheinbar konnte das die Gruppe nicht wirklich einschätzen.
::) No comment

Zitat
Schrieb hier nicht irgendwer: "TLFL ist ein Spezialfall von 'Mein Charakter ist halt so'?" Würde ich hier anführen, denn in der Regel heißt "Mein Charakter ist halt so" ja nur, dass man versucht, sein Spiel gegen die Gruppe (hier tatsächlich im Sinne von "Gegen die anderen Spieler und deren Spielinteresse") zu legitimieren, indem man sich einen entsprechenden SC erstellt.
Sehe ich auch so
Wenn es im gemeinsamen Interesse ist auch mal zwielichtige Charaktere zu spielen, denen man nie so ganz trauen kann, dann ist das ja auch im Sinne des vielerwähnten gemeinsamen "Gruppenvertrages".
Bei länger bestehenden Gruppen sind solche Sachen ja mehr oder weniger abgeklärt bzw. vereinbart.
Aber auch hier kanns halt sein, dass sich SC dann tatsächlich gegenseitig zum Duell fordern.- Das wird dann aber auch, wenn so weit kommt, akzeptiert und miteinkalkuliert.
Mit einem  Mord im Schlaf oder hinterrücks, wäre ich trotzdem etwas vorsichtig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 12.02.2018 | 16:23
Ja, ich denke was Rumpel da sagt kann ich unterschreiben.
Wenn PvP (bzw wohl eher: CvC) möglich sein soll, gehört das für mich unbedingt _im voraus_ abgesprochen. Also vor Spielbeginn. Wo keine derartige Übereinkunft getroffen wurde, gehe ich vom Default aus, dass Rollenspiel ein _kooperatives_ Spiel ist.
Überhaupt bin ich in der Hinsicht so sehr Carebear, dass die Chance sehr groß ist, dass ich bei solchem Ansinnen ein Veto einlegen oder aus der Gruppe zurücktreten würde. Allein deswegen will ich nicht nicht von solchen Entwicklungen überrascht werden.

Ja, das bedeutet im Endeffekt, dass "Verräter in den eigenen Reihen" (was zugegeben witzlos wäre wenn alle schon vorher bescheid wissen) mit mir in der Gruppe eben nicht zu machen ist.
Was andere von dir genannte Fälle wie "Angehörige verfeindeter Völker" angeht, ist das eben wieder eine Frage der Absprache: warum wollen die dann trotzdem miteinander durch die Welt ziehen? Wie soll die Animosität ausgespielt werden? Haben einzelne Gruppenmitglieder eine Leverage gegen die potentiellen Problemkandidaten, um die Gruppe abenteuertauglich und spielbar zu halten? Im Endeffekt alles machbar, wenn man als Spieler auf einer Welle liegt.

Bei sich im laufenden Spiel entwickelnden Animositäten zwischen _Spielern_ hilft erfahrungsgemäß auf Dauer nur die Trennung.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Teylen am 12.02.2018 | 16:34
Ob die Taschenlampefallengelassen wurde, bzw. TLFL-Tatbestand, oder ein dramaturgischer Akt vorliegt entscheiden:
Die am Tisch sitzenden Spieler!

Das heißt in dem Eingangsbeispiel ist, sofern der Spieler des Wissenschaftler nicht angefressen ist, keine TLFL-Fall.
Wenn der Wissenschafter angefressen ist, weil seine Waffe abgeholt wurde oder die Gruppe nun gefressen, ist es ein TLFL-Fall.

Das heißt in dem Beispiel von Archoangel ist es, weil er und die weiteren Spieler davon angefressen waren, ein TLFL-Fall.
Da ändert sich nichts dadurch dran das sich ein Tanelorni vorstellen kann das "Licht aus" in einer Kampfsituation gar kein Nachteil ist, ein Möchtegern-Analytiker behauptet das die Spielerin gar nicht anders konnte als die Lampe fallen zu lassen (weil alles vorherbestimmt ist), welchen erzieherischen Aspekt die Handlung sowie Reaktion hat, oder die Goblins unter Regel X in Höhlen eigentlich keinen Sinn ergeben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2018 | 17:13
Ich möchte noch anmerken, dass Spieler, die mittels suboptimalen, die Mitspieler in ihrem Spielspaß beschneidenden Aktionen ihren Spielstil gegen die Interessen des Rests der Gruppe durchdrücken und/oder den Rest der Runde rollenspieltchnisch erziehen wollen, für mich auch unter "Mein Charakter ist halt so" laufen. Ich würde zustimmen, dass hier kein böser Wille im eigentlichen Sinne vorliegt. Sanktioniert werden sollte das Verhalten trotzdem.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 12.02.2018 | 17:32
Generell ist wohl ein wichtiger Punkt auch wie man den anderen Charakteren zuvor vermittelt hat "wie denn der eigene Charakter so ist".

Problematisch wird es ja immer wenn dieses "mein Charakter ist halt so" vorab nicht absehbar war und nur aufgrund einer internen, für die restlichen Gruppe nicht nachvollziehbaren Entscheidung beruht.

Wahrscheinlich kann man dies auch auf das TLFL anwenden. Wenn die Gruppe verstehen kann warum eine solche Aktion jetzt gemacht wird (am ehesten halt weil irgendein Effekt auf dem Charakter liegt oder dergleichen) lässt sich damit besser umgehen.

Zumindest komme ich damit dann viel besser klar, auch in Situationen in denen Charaktere Verrat begehen oder dergleichen. Solange die anderen Spieler Möglichkeiten haben Einfluss zu nehmen darauf ob es soweit kommt find ich das ok. Zum Beispiel

Einer der Charaktere hat als Hintergrund 'wird von Boss XYZ erpresst'. Irgendwann soll er gezwungen werden die Gruppe zu töten. Dies einfach so durchzuziehen und anschließend zu sagen: "Na ich bin halt ein kaltblütiger Killer ich mach was der Boss sagt" fände ich problematisch. Damit zu ringen ob man dies macht, und den anderen Spielern Mittel zu geben es nicht soweit kommen zu lassen fände ich aber gut und einen schönen Hintergrund.

Beim TLFL gilt dies natürlich genauso...es ist definitiv besser diese Situation so zu gestalten, dass andere eingreifen können und den negativen Effekt verhindern.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 17:34
Ob die Taschenlampefallengelassen wurde, bzw. TLFL-Tatbestand, oder ein dramaturgischer Akt vorliegt entscheiden:
Die am Tisch sitzenden Spieler!

Das heißt in dem Eingangsbeispiel ist, sofern der Spieler des Wissenschaftler nicht angefressen ist, keine TLFL-Fall.
Wenn der Wissenschafter angefressen ist, weil seine Waffe abgeholt wurde oder die Gruppe nun gefressen, ist es ein TLFL-Fall.
Angenommen der Max nimmt sich vor seine Taschenlampe im entscheidenden Moment fallen zu lassen, in der Hoffnung dass die ganze Gruppe mit ihm draufgeht.
Was auch passiert. Aber die anderen Spieler fanden es trotzdem toll und alle sind zufrieden, dann gibt es zwar keinen TLFL-Fall.
Aber denoch einen TLFL (als Person) in der Gruppe.

Angenommen der Moritz nimmt sich vor seine Taschenlampe mal fallen zu lassen, in der Hoffnung, dass die ganze Gruppe dadurch mehr Spaß hat.
Denn die letzten Kämpfe waren so langweilig. Was aber diesmal nicht der Fall ist. Denn am Ende sind wegen ihm alle tot. Moritz geht es deshalb schlecht.
Dann gibt es zwar einen TLFL-Fall aber keinen TLFL (als Person).

Max würde das in vielen Gruppen so machen, ungeachtet dessen, was sich die Gruppe wünscht. Moritz nicht.
Man könnte jetzt argumentieren, dass Max ja nur die richtige Gruppe für sich finden muß, um nie wieder in einem TLFL-Fall verwickelt zu werden aber..
Gruppen die dauerhaft immer von ein und derselben Person reingeritten werden wollen, sind unwahrscheinlicher, als Gruppen bei denen das nicht der Fall ist.

Ein wichtiges Kriterium bei TLFL ist, dass es sich nicht um einmalige Dinge handelt, sondern um Dinge die sich aufgrund der Persönlichkeit wiederholen, und das Ziel haben Schaden anzurichten.
Was für einen Oneshot mal OK ist, muß das auf Dauer jedoch nicht sein.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Teylen am 12.02.2018 | 17:39
Ich sehe nicht weshalb es nicht weiterhin auf die Bewertung der Gruppe an kommen sollte.
Die Absicht hinter der Tat ist vergleichsweise egal und wenn alle Spaß hatten, dann gibt es keinen TLFL-Fall und keinen Schuldigen. Da bringt auch so ein theoretisches Konstrukt nicht. Ebenso wie etwaige Urteile nicht übertragbar sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.02.2018 | 17:55
Ich sehe nicht weshalb es nicht weiterhin auf die Bewertung der Gruppe an kommen sollte.
Die Absicht hinter der Tat ist vergleichsweise egal und wenn alle Spaß hatten, dann gibt es keinen TLFL-Fall und keinen Schuldigen. Da bringt auch so ein theoretisches Konstrukt nicht. Ebenso wie etwaige Urteile nicht übertragbar sind.
Wenn Max jetzt eine Gruppe findet, die damit glücklich ist von ihm immer wieder gezielt reingeritten zu werden, und das sogar noch als dramaturgisch wertvoll ansieht (denn ihm ist das völlig egal),
dann gibt es in der Tat keinen Schuldigen.
Ob es trotzdem "richtig" ist, das zu dulden, ist eine andere Frage.
Für "Wo kein Kläger, da kein Richter", bin ich vermutlich zu sehr Menschenfreund.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Oberkampf am 12.02.2018 | 20:19
Dann siehst Du Dich als Spielleiter also generell nicht für Problemspieler (mit) verantwortlich - Ok.
Nur sitzt er halt nun mal am Tisch. Der TLFL.
Wer  soll das Problem jetzt dann loesen?
Deine Spieler? IT oder OT? Wie genau sollen sie das denn machen, ohne deine Unterstützung ?
Irgendwelche Ideen?

Und ja, der SL Job kann auch mal stressig sein. Ganz klar.
Bei Überforderung besteht auch die Möglichkeit ihn ganz an andere abzugeben.  >;D ~;D

Genau genommen halte ich den SL nicht für das Auftauchen des TLFLs verantwortlich. Ansonsten kann und soll der Spieler in der SL-Position natürlich genauso wie jeder andere Spieler zur Lösung des Problems beitragen, wenn ein TLFL am Tisch sitzt. Das Problem würde ich bevorzugt OOC lösen, indem man den Spieler darauf anspricht, dass das Verhalten seines Charakters nicht unbedingt dem Rest der Gruppe passt. Dazu muss aber erstmal unter den Spielern (bei einem Con) Einigkeit bestehen. Ich würde es auch bevorzugen, wenn es durch ein sachliches Gespräch gelöst wird, aber ich kann nachvollziehen, dass Mitspieler, die dadurch im Spiel gestört wurden, auch nur Menschen sind. Es ist also nicht wünschenswert, dass es eventuell laut und heftig wird, aber verständlich.

Aber dass der Spielleiter aufgrund seiner SL-Position die zwischenmenschlichen Spannungen unter mehr oder weniger Erwachsenen lösen soll, womöglich sogar mit SL-Mitteln der Weltgestaltung, ist nicht so mein Ding.

Klar ist es bequem, zu sagen, wenn ein Spieler seinen Charakter vorsätzlich Mist bauen lässt, der dem Rest der Gruppe massiv schadet, muss der Spielleiter ihm Einhalt gebieten und die Situation so gestalten, dass die anderen Charaktere keinen Schaden nehmen.

Aber in der Praxis ist so ein Satz nicht immer eindeutig anwendbar. Wie sicher ist Vorsatz gegeben, oder kann es einfach nur Fahrlässigkeit sein? Nur mal als Beispiel, wenn ein SL auf einem Con sein Abenteuer/System als taktisch-herausforderungsorientiert anbietet und auch sagt, dass er jeden Fehler und jede Unklarheit zum Nachteil der Gruppe auslegen wird - nach dem Motto, die grimdarque Spielwelt f**kt halt jeden, der einen Fehler macht - dann ist es nicht klar, dass eine dumme Spieleraktion "korrigert" wird.

Auch ob der Schaden für die Gruppe massiv ist, ist interpretationsbedürftig. Kein Licht? Bei D&D gibts seit 3.0 jederzeit anwendbare Lichtzauber, schlimmstenfalls würde also ein Caster eine Aktion in der ersten Runde verlieren. Daneben gibts viele Rassen, die Darkvision haben. Insofern würde ich als SL nicht davon ausgehen, dass es ein Megadrama ist, wo ich wirklich aufgrund einer "unverschuldeten Notlage" einen TPK verhindern muss.

Soviel mal unabhängig davon, dass meiner Meinung nach die erste aggressive Handlung in Archoangels Beispiel von der TLFL ausging. 

Weil der SL-Job stressig ist, versuche ich erstmal, alles auszulagern, was nicht unbedingt notwendig ist. Psychohygiene am Tisch muss nicht SL-Aufgabe sein.

@Pyromancer:
Dass ein SL bei unbekannten Spielern auf einer Con vorher ansagt, was er für einen Spielstil/Leitstil anstrebt, gehört für mich schon zu den Aufgaben des SL. Bloß sollten auch Spieler sagen, was sie sich vorstellen, und das System sollte auch eine Rolle spielen. Es gibt Runden, die Systeme spielen, die ich einfach meide, weil mir nicht nur die Spielregeln nicht gefallen, sondern weil mit diesen Systemen häufig auf eine Art gespielt wird, die mir nicht zusagt. Aber auch unter guten Bedingungen kann Kommunikation schieflaufen.

Tante Edit sagt, dass Arldwulf (Einschätzung der Gefahrenstufe der Situation) und Swafnir (Aufgabe der SL) schon ziemlich viel zu den Punkten gesagt haben, was ich ähnlich sehe, und ich in Zukunft besser die Threads ganz zuende lesen soll, ehe ich antworte, weil vielleicht jemand anderes die Punkte schon beantwortet hat  ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bad Horse am 12.02.2018 | 20:58
Ja, ich denke was Rumpel da sagt kann ich unterschreiben.
Wenn PvP (bzw wohl eher: CvC) möglich sein soll, gehört das für mich unbedingt _im voraus_ abgesprochen. Also vor Spielbeginn. Wo keine derartige Übereinkunft getroffen wurde, gehe ich vom Default aus, dass Rollenspiel ein _kooperatives_ Spiel ist.

Das finde ich jetzt einen ziemlich guten Punkt.  :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 12.02.2018 | 23:34
Die Frage ist doch auch immer, ob so etwas den Beteiligten klar ist; und selbst wenn es den Leuten klar ist, geht es ja auch noch darum, wie sehr sie über so was wie unterschiedliche Spielvorlieben reflektieren oder vielleicht einfach denken: "Hey, die metzeln hier alle in einem Metzelspiel, ich gehe mal mit gutem Beispiel voran und zeige ihnen, wie schön atmosphärisch Rollenspiel auch sein kann, bei meiner eigenen Runde ist das ja auch immer sooo toll! Und dann wechseln sie sicher ganz schnell zu DSA oder WoD oder Cthulhu, wenn sie das erst mal kapiert haben!"

Witzig, Freund Rumpel, denn genau das - so stellte es sich später heraus, als wir uns bei einer Zigarette unterhielten, war tatsächlich ihre Intention.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 12.02.2018 | 23:41
Und wieder ein Beweis dafür, wie sinnvoll es ist zu rauchen. Raucher sind einfach die sozialeren Menschen. Wo andere über 15 Seiten disputieren, sind in fünf Minuten mit ner Kippe alle Probleme verraucht  8)='

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 12.02.2018 | 23:43
Wie bereits erwähnt: sie und ich sind heute noch befreundet. Was aus dem Rest des Gamedays geworden ist vermag ich nicht zu sagen. Darum ging es ja ursprünglich auch nicht: es ging um die Bitte eigen erlebte TLFL-Situationen zu schildern. Was ich tat. Rest: egal.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 12.02.2018 | 23:44
Und wieder ein Beweis dafür, wie sinnvoll es ist zu rauchen. Raucher sind einfach die sozialeren Menschen. Wo andere über 15 Seiten disputieren, sind in fünf Minuten mit ner Kippe alle Probleme verraucht  8)='

cu Drantos
Kurz Off-Topic:
Zum Pflegen bzw. Aufbau sozialer Kontakte ist Rauchen eine feine Sache.  :d

Für die Gesundheit eher weniger. Sage ich als Raucher.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 12.02.2018 | 23:47
also war sie eine TLFL der Kategorie: Militanter Spielstil-Missionar (wandelt auf dem Weg des einzig wahren Spielstils, der gepflastert ist mit den Kadavern der Mit-SCs)

Welche Kategorien gibt es noch?
- TLFL als Spotlight Junkie (die Kadaver der Mit-SCs werden im besten Fall als Bühnendeko genutzt)
- Peudo-TLFL (eigentlich keine echten TLFL), die eine Aktion bringen aus Verplantheit (z. B. Übermüdung), das Spiel retten (weil das Spiel eh schon keinen Spass macht), ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Viral am 12.02.2018 | 23:48
Und wieder ein Beweis dafür, wie sinnvoll es ist zu rauchen. Raucher sind einfach die sozialeren Menschen. Wo andere über 15 Seiten disputieren, sind in fünf Minuten mit ner Kippe alle Probleme verraucht  8)='

cu Drantos

Das geht auch mit nem Bier ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 12.02.2018 | 23:50
also war sie eine TLFL der Kategorie: Militanter Spielstil-Missionar (wandelt auf dem Weg des einzig wahren Spielstils, der gepflastert ist mit den Kadavern der Mit-SCs)

Welche Kategorien gibt es noch?
- TLFL als Spotlight Junkie (die Kadaver der Mit-SCs werden im besten Fall als Bühnendeko genutzt)
- Peudo-TLFL (eigentlich keine echten TLFL), die eine Aktion bringen aus Verplantheit (z. B. Übermüdung), das Spiel retten (weil das Spiel eh schon keinen Spass macht), ...
Die können auch kombiniert auftreten. Missionar plus Spotlight Junkie...ist wie Sambuca mit Baileys, Kopfschmerzen garantiert (nur nicht so lecker).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 12.02.2018 | 23:50
Das geht auch mit nem Bier ;)

Als Gameday-Unterbrechung mit nem Bier vor dem Laden zu stehen ist auch in D extrem uncool ... ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Fezzik am 13.02.2018 | 00:05
denn genau das...war tatsächlich ihre Intention.

Also DAS ist schon ziemlich untere Schublade !  wtf?
Ich hoffe mal sie hat das eingesehen als ihr euch bei der Fluppe unterhalten habt !
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.02.2018 | 00:54
also war sie eine TLFL der Kategorie: Militanter Spielstil-Missionar (wandelt auf dem Weg des einzig wahren Spielstils, der gepflastert ist mit den Kadavern der Mit-SCs)

Welche Kategorien gibt es noch?
- TLFL als Spotlight Junkie (die Kadaver der Mit-SCs werden im besten Fall als Bühnendeko genutzt)
- Peudo-TLFL (eigentlich keine echten TLFL), die eine Aktion bringen aus Verplantheit (z. B. Übermüdung), das Spiel retten (weil das Spiel eh schon keinen Spass macht), ...

-Stakes Raiser: man kennt das ja vielleicht aus Filmen: wenn die Situation wirklich schon vollkommen in den Dreck gefahren wirkt, die Spannung am Höhepunkt, man sich denkt: wie können die Helden das überleben? Gibt es da überhaupt noch eine Hoffnung? In den Moment passiert noch etwas unvorhersehbar Schlimmes. Die Nerven, die schon wie Drahtseile gespannt sind, beginnen in Überfrequenz zu schwingen, das Adrenalin fährt durch die Adern, eine orgiastische Übersteigerung der Spannung, spuckt einen verbraucht, aber zitternd aus. Jetzt geht es darum das scheinbar unüberwindbare Hindernis zu lösen. Und wenn man es geschafft hat, ist das Erfolgserlebnis noch größer, es ist nicht noch ein Standardencounter, sondern einer über den man noch in Jahren reden wird - egal ob man es im Endeffekt lebendig rausschafft oder nicht.

Das ist es, weshalb ich TLFL an meinen Spieltischen gerne sehe. Sie haben mir einige der erinnernswertesten Spielsituationen in 30 Jahren Rollenspiel verschaffen.

(Und so weit ich mich erinnern kann, gab es eigentlich auch schon seit 1989 keine TPKs mehr in Runden in denen ich beteiligt war - egal auf welcher Seite des Spielleiterschirms.)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 13.02.2018 | 03:01
Witzig, Freund Rumpel, denn genau das - so stellte es sich später heraus, als wir uns bei einer Zigarette unterhielten, war tatsächlich ihre Intention.
TLFL als spielpolitische Selbstmordattentäterin ? das find wirklich mehr als verwerflich. Ich selbst kaempfe hier im Forum im DnD Bereich verbal fuer "Ein narratives Spiel ist möglich auch mit DnD" -wuerde aber deswegen niemals am Spieltisch eine aggressiv-bewusste eingesetzte TLFL Bombe hochgehen lassen. Es gibt auch ne Sollbruchstelle: wenn Leute gerne am Spieltisch "minimaxen" "slayen" und "looten" und dabei Denglisch reden wollen weil es ihmen Spaß macht dann sollen sie es tun...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 08:27
-Stakes Raiser: man kennt das ja vielleicht aus Filmen: wenn die Situation wirklich schon vollkommen in den Dreck gefahren wirkt, die Spannung am Höhepunkt, man sich denkt: wie können die Helden das überleben? Gibt es da überhaupt noch eine Hoffnung? In den Moment passiert noch etwas unvorhersehbar Schlimmes. Die Nerven, die schon wie Drahtseile gespannt sind, beginnen in Überfrequenz zu schwingen, das Adrenalin fährt durch die Adern, eine orgiastische Übersteigerung der Spannung, spuckt einen verbraucht, aber zitternd aus. Jetzt geht es darum das scheinbar unüberwindbare Hindernis zu lösen. Und wenn man es geschafft hat, ist das Erfolgserlebnis noch größer, es ist nicht noch ein Standardencounter, sondern einer über den man noch in Jahren reden wird - egal ob man es im Endeffekt lebendig rausschafft oder nicht.

Das ist es, weshalb ich TLFL an meinen Spieltischen gerne sehe. Sie haben mir einige der erinnernswertesten Spielsituationen in 30 Jahren Rollenspiel verschaffen.

(Und so weit ich mich erinnern kann, gab es eigentlich auch schon seit 1989 keine TPKs mehr in Runden in denen ich beteiligt war - egal auf welcher Seite des Spielleiterschirms.)

Eigentlich sind das ja "Suicide-Player"- denn sie sind bereit ihre Figur notfalls selbst zu opfern. (Und die der anderen gleich mit)
Hatte auch mal einen Spieler der seinen "Suicide Tag" hatte, und mit seiner Figur kamikaze gespielt hat. Dadurch wurde der schlimmste Gegner auf den Plan gerufen, den es gab.
Da konnte der SL IT auch nichts machen. Dafür hätten sich die Gegner in Luft auflösen müssen.
Die Abenteurer wären sicher alle gestorben. Es war eigentlich schon besiegelt. Da stand nicht mehr viel, als meine Figur mit ihren letzten LP durch einen "Schweinemehl -Zauberkrit" noch doppelten Schaden machte (Und auch noch Maximal Schaden würfelte), und der Gegner dadurch zerfetzt wurde.
"Auf dem Zahnfleisch rausgekrochen" ist die Gruppe dann hinterher.

Die OT-Klärung sah dann so aus- Dass ich dem Spieler natürlich gesagt habe, wie blöd ich das fand. Und ich habe ihn auch noch eine Weile mit Vorsicht behandelt.
Aber das Kamikaze-Gen funktioniert augenscheinlich manchmal auch in beide Richtungen. So war er nicht selten auch derjenige, der sich für die ganze Gruppe geopfert hat, damit der Rest entkommen konnte. Last Man Standing sozusagen.


Ein andere Möglichkeit- ohne, dass Spannung von einem Spieler bewusst herbei geführt werden muß, sind einfach "Würfel".
"Patzer" und "Pechchancen" führen i.d.R. auch zu einem "Mehr an Spannung". Und Schuld sind weder SPL noch SL..

So ein "Würfelt mal-ob durch Zufall  Mist passiert." (Das Monster aufwacht, zufällig ein Suchtrupp vorbeikommt, usw.) wird von Spielern idR. viel besser angenommen, und niemand muß sich dafür die Hände schmutzig machen.

Edit. Hier ist mal wieder der Spielleiter gefragt- IdR. ist er derjenige, der in der Situation die Pech bzw.  Glückschancen/Zufallsbegegnungen einbringt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 08:54
Witzig, Freund Rumpel, denn genau das - so stellte es sich später heraus, als wir uns bei einer Zigarette unterhielten, war tatsächlich ihre Intention.

Tja, finde ich wie gesagt auch alles andere toll. Aber ist zugleich etwas, dessen ich mich in jüngeren Jahren durchaus auch hätte schuldig machen können. Dazu kommt, dass deine Schilderung der Situation in deinem ersten Beitrag für mich aus der Perspektive der betreffenden Mitspielerin betrachtet ein totales Albtraumszenario ist (ich habe beim Lesen tatsächlich körperliches Unwohlsein empfunden), das ich unter keinen Umständen jemals wieder erleben möchte und das in keinem Verhältnis zu versauten Spielabenden steht. Vielleicht macht dir das ja verständlich, dass du krass ablehnende Reaktionen auf deinen Beitrag erhalten hast.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 09:11
Meine Runde aus Mutanten und Außerirdischen des postapokalyptischen 2100 ist gerade im Berlin 1990 gestrandet.
Die lassen immer mal wieder gerne die Taschenlampe fallen, weil sie sich in diesem "Utopia" schlicht nicht auskennen.
Sind schon wegen Mordes gesucht, weil sie ne Skinhead-Straßengang, die sich mit ihnen übelst prügeln wollte, niedergeschossen und einen mit dem Vorschlaghammer erschlagen haben. Was man halt so macht im Ödland des Jahres 2100.
Unser Gruppenmutant stellt sich auch immer wieder dumm an:
Hat KL12, was ihm wohl zu viel war.
Als er letztens einem Verbündeten zeitreisenden Stasioffizier in die Wohnung dessen jüngeren Ichs helfen musste, nahm er etwas Verborgenes in dessen Stiefel wahr. Er versuchte diesen Gegenstand zu stehlen, scheiterte und stach sich an einer Spitze einer Spitze.
Selbige enthielt ein Erinnerungsgift und der Mutant verlor vorübergehend KL.
Darauf meinte der Spieler "Ich streich mir das dauerhaft, ist mir eh zu hoch!"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 09:14
TLFL als spielpolitische Selbstmordattentäterin ? das find wirklich mehr als verwerflich.

Echt? Ich finde das wie gesagt etwas, das ich noch relativ gut verstehen kann, weil es dafür nur eine Mischung aus Unbedarftheit und leichter Arroganz braucht, die Einstellung dahinter aber immerhin nicht ist, dass man den anderen aus purer Häme Schaden und ihnen den Abend verderben will - im Gegenteil, man will ihnen eine tolle, neue Perspektive eröffnen.
Natürlich ist das totaler Bullshit. Aber das macht man sich eben nicht klar, wenn man nicht schon (wie hier im Tanelorn üblich) über die Berechtigung aller möglichen Spielvorlieben reflektiert hat und sich nicht bewusst gemacht hat, dass die eigenen Vorlieben und die eigene Entwicklung vor allem ein biografischer Zufall sind und kein Zeichen irgendeiner stetigen Höherentwicklung.

Ein solches TLFL, um den anderen "atmosphärisches Spiel live vorzumachen", ist doch auch nicht so viel anders, als ein SL, der seine Spieler mal mit was ganz anderem, in seinen Augen ganz tollem überrascht, ohne sie vernünftig vorzuwarnen, und das dann am besten auch noch in Form eines plötzlichen Twists ("Eure Helden existieren alle nur als Ausgeburten der Phantasie von Leuten in einer Heilanstalt, und wir spielen jetzt stattdessen Psychodrama vorm Cthulhu-Mythos-Hintergrund.")

Wie gesagt, entschuldigen möchte ich das nicht, und toll finde ich es erst recht nicht, aber die anderen Spieler durch Beispiel an etwas heranführen zu wollen, was man irgendwie besser findet, kommt mir immer noch sehr viel sympathischer vor als den anderen Spieler einfach mal richtig in den Koffer sch***en und ihnen nur so aus Spaß den Abend versauen zu wollen, weil man es kann.

Ich gebe zu, die Übergänge sind da fließend ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Bildpunkt am 13.02.2018 | 09:28
@Rumpel

Also ich würde da eher nach dem Motto steter Tropfen hoelt den Stein vorgehen als mit ner TPK Bombe. Und nachdem Prinzip Selbstselektion. Ich mein ich bin total glücklich pruvat ne eher narrativ veranlagte DnD Gruppe zu haben; aber wenn ich andere Ansätze zu spielen erleben will dann gehe ich auf nen Oneshotabend um dort aus dem entsprechenden Angebot zu wählen und mich einfach mal drauf einzulassen. Aber ich gehe nicht dahin um meinen Ansatz anderen auf distruptive Weise aufzuoktroyieren. Schon klar: um andere Spielarten kennenzulernen braucht man den Willen auch mal ueber den Tellerrand blicken zu wollen aber wenn ich dazu gezwungen werde kann einem der andere Ansatz zu spielen leicht vergaellt werden...also bewusstes TLFL ist da der falsche Ansatz ..
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 09:40
@Rumpel

Also ich würde da eher nach dem Motto steter Tropfen hoelt den Stein vorgehen als mit ner TPK Bombe. Und nachdem Prinzip Selbstselektion. Ich mein ich bin total glücklich pruvat ne eher narrativ veranlagte DnD Gruppe zu haben; aber wenn ich andere Ansätze zu spielen erleben will dann gehe ich auf nen Oneshotabend um dort aus dem entsprechenden Angebot zu wählen und mich einfach mal drauf einzulassen. Aber ich gehe nicht dahin um meinen Ansatz anderen auf distruptive Weise aufzuoktroyieren. Schon klar: um andere Spielarten kennenzulernen braucht man den Willen auch mal ueber den Tellerrand blicken zu wollen aber wenn ich dazu gezwungen werde kann einem der andere Ansatz zu spielen leicht vergaellt werden...also bewusstes TLFL ist da der falsche Ansatz ..

Klar, da bin ich ganz deiner Meinung, aber ich rede davon, auf was für Ideen man vielleicht als unbedarfter fünfzehnjähriger Rollenspieler kommt, der D&D kennt und dann entdeckt hat, dass es bei Vampire einen Wert für "Menschlichkeit" auf dem Charakterbogen gibt ("Hammer! Wie psychologisch! Wie literarisch! Jetzt hab ich's geblickt! Das teile ich mit den anderen, aber ganz virtuos, indem ich es geschickt einbringe, sodass sie die Augen aufreißen werden darüber, was alles MÖGLICH ist im Rollenspiel! Wahnsinn, ich werde so toll sein!"). Es war ja auch schon die Rede davon, dass das Reden über das Spiel gerade in den 90ern in vielen Runden verpönt war und man alles irgendwie InGame über seine Charaktere abhandeln wollte, dazu passt eine solche Art des TLFL dann auch ganz gut - ich kann ja nicht sagen, dass ich lieber mit weniger taktischem Fokus spielen würde, das wäre ja irgendwie bäh, also zeige ich mit meinem Charakter (ohne es zu kapieren auf die denkbar bescheuertste Art), was ich will.
Für diesen Fünfzehnjährigen habe ich weit mehr Verständnis als für den in seiner Spielweise verfestigten Mitdreißiger, der alle anderen sowieso schon doof findet und händereibend sagt: "So, diesen elenden Powergamern zeige ich es heute Abend mal wieder so richtig, indem ich die Laterne fallen lasse und dann versehentlich die Tür zum Geheimgang zuschmeiße, sodass wir im dunkeln eingeschlossen sind und alle sterben! Ha!"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 09:41
TLFL ist ein weeeeeites Feld.
Sie fängt schon an bei der Wahl von Nachteilen und ihrer Nachteile.
Sie bewegt sich über "Nein, ich wähle keine sozialen Fähigkeiten, sondern stecke alles in den Kampf. Ich bin GRRUK, der Barbar, akzeptiert das gefälligst.
Es gibt TLFL durchaus auch im Powergamerbereich erstaunlich oft, sobald das Kerngeschäft "Kämpfen und Dungeon" mal verlassen wird.
Wir kennen doch alle Beispiele von total kampfkräftigen Assassinen oder Berserkern, die außerhalb des Kampfes einfach nur asozial bespielt werden.

Dann kommen noch die "Verbots-"Paladine und Priester. Alle spieltechnisch gut, aber im sozialen Bereich anderen die Taschenlampe aus der Hand schlagend.

Widert mich an.

Bei einem "ich spiel den blinden Barden"-Typen (übertrieben? Hatten wir tatsächlich mal in einer klassischen AD&D-Runde) weiß ich wenigstens woran ich bin.
----

Meine persönliche Meinung:
Jemand, der viel zum Spiel beiträgt, auf welche Art und Weise auch immer, darf gerne mal die Taschenlampe fallen lassen.
Oft trägt er dann dadurch auch eher zum Spielspaß bei. Und wenn nicht, verzeih ich das eher.
Zumindest eher als bei Vollbremsern auf der einen Seite (Bauerngaming zum Schaden anderer), "ätzender Beifahrer"-Paladine (andere zum Bauerngaming zwingen) oder "Elefant im Porzellanladen"-Barbaren (Hardcorepowergamer, die ihre Goodies und Exploits meinen durch asoziale Spielweise finanzieren zu dürfen)

EDIT:
Disclaimer:
PG(klassisch), PG-, BG+, BG und BG(wortwörtlich) hingegen sind alle nicht per se schlecht und gleichberechtigte Stile und können teilweise sogar nebeneinander gut funktionieren.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KhornedBeef am 13.02.2018 | 09:54
Was ist denn "BG+" ??   ;D ;D ;D

Was spricht denn gegen GRUKK, den Barbaren, wenn es keine guten Gründe gibt, dass gerade der Spieler keinen Barbaren spielen darf (z.B. Lorefinder, wenn man wenige Spieler hat und die Investigativfähigkeiten irgendwie abgedeckt sein müssen)?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 09:54
Zitat
TLFL ist ein weeeeeites Feld.
Ich denke der TLFL- muß wirklich ein paar wichtige Kriterien erfüllen, um wirklich als Solcher zu gelten.
1.Vorsatz, 2.Schaden der Gruppe, 3.Wiederholt.
Ansonsten würde ich den Begriff einfach nicht verwenden, weil er sonst nur verwirrt.

Stattdessen braucht es mMn. andere Begriffe- jmd. der zwar
1. vorsätzlich, 2. Zum Wohl der Gruppe, 3. selten - mal die Lampe fallen lässt, ist kein TLFL
jmd der -
1.Aus Versehen/Unwissenheit ,2. Zum Schaden der Gruppe, 3. Selten-die Lampe fallen lässt, auch nicht.


Edit. Ich denke ein echter TLFL- macht das vor Allem immer wieder.
Durch die Wiederholung kann man es klar als eine Art  "Masche" oder auch "Zwang" bezeichnen.

Und was noch charakteristisch ist, ist mMn., dass er seine Interessen(Ich nenne das jetzt mal so, denn die wenigsten beschäftigen sich mit Spielstilen) über die der anderen Gruppenmitglieder stellt.

"Anpassung und Zusammenarbeit  ist quasi nicht (ehrlich) erwünscht." Stattdessen nur scheinbar.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 13.02.2018 | 10:26
Was spricht denn gegen GRUKK, den Barbaren, wenn es keine guten Gründe gibt, dass gerade der Spieler keinen Barbaren spielen darf (z.B. Lorefinder, wenn man wenige Spieler hat und die Investigativfähigkeiten irgendwie abgedeckt sein müssen)?

Der wird halt gerne auch mal wie eine antisoziale, muskulöse Variante der ganzen Schelmen- und Kendergeschichten gespielt. Höfische Szene und der Barbar schnäuzt erst ein Mal in den Gobelin, wenn er sich nicht sogar in die Niederungen begibt, dass er daraus macht: "WAS? EIN GOBLIN?" *wandteppichzerhack* Die Leutchen lassen dann die Taschenlampe im übertragenden Sinne in der sozialen Situation fallen.

In der Tat begegne ich denen sogar häufiger als den Taschenfallenlassern in Action- und Suspense-Szenen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Archoangel am 13.02.2018 | 10:37
Tja, finde ich wie gesagt auch alles andere toll. Aber ist zugleich etwas, dessen ich mich in jüngeren Jahren durchaus auch hätte schuldig machen können. Dazu kommt, dass deine Schilderung der Situation in deinem ersten Beitrag für mich aus der Perspektive der betreffenden Mitspielerin betrachtet ein totales Albtraumszenario ist (ich habe beim Lesen tatsächlich körperliches Unwohlsein empfunden), das ich unter keinen Umständen jemals wieder erleben möchte und das in keinem Verhältnis zu versauten Spielabenden steht. Vielleicht macht dir das ja verständlich, dass du krass ablehnende Reaktionen auf deinen Beitrag erhalten hast.

Gegen krass ablehnende Reaktionen habe ich gar nichts, dass muss man in einem Forum aushalten können. meine "Probleme" begannen mit den massiven verbal-injurien und den (versteckten) üblen Beleidigungen. Die warem vom Niveau her deutlich niedriger als meine TLFL-Aktion gegen die TLFL-Spielerin. Jemandem mit "mobbing-Methoden" beizukommen, dem man "mobbing" vorwirft ist irgendwie verstörend. Hätte ich gewusst was für einen shitstorm ich da heraufbeschwöre hätte ich es mir dreimal überlegt ob ich überhaupt poste, oder ich hätte gleich zu beginn eine wall-of-text mit der kompletten Situation gesetzt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KhornedBeef am 13.02.2018 | 10:42
Der wird halt gerne auch mal wie eine antisoziale, muskulöse Variante der ganzen Schelmen- und Kendergeschichten gespielt. Höfische Szene und der Barbar schnäuzt erst ein Mal in den Gobelin, wenn er sich nicht sogar in die Niederungen begibt, dass er daraus macht: "WAS? EIN GOBLIN?" *wandteppichzerhack* Die Leutchen lassen dann die Taschenlampe im übertragenden Sinne in der sozialen Situation fallen.

In der Tat begegne ich denen sogar häufiger als den Taschenfallenlassern in Action- und Suspense-Szenen.
Ok, "kann am Abenteuer nicht teilnehmen weil Chaosbarbaren am Hof nicht erwünscht sind" ist ein guter Grund, so etwas meinte ich :)

Edit: Da tendiere ich auch eher zum Spielerversagen, seinen Charakter nicht mit Grundintelligenz auszustatten, um am besprochenen Setting teilzunehmen. Auch ein "Wilder" wird in den meisten Epochen schnell lernen, wo er die Schnauze hält.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 10:43
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: !"
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 10:43
Was ist denn "BG+" ??   ;D ;D ;D
"BauergamingPLUS" ist ein Charakter, der Bauerngamingwurzeln hat, aber durchaus was kann.
Manchmal auch ganz wörtlich ein abenteuertauglicher Bauer.

PG- = "PowergamingMINUS" ist hingegen ein Charakter, der durchaus mit Powergamingansätzen angefangen wird zu erstellen, aber dann einer Selbstbeschränkung unterliegt, sei es, weil er sonst "zu gut" wird oder anders "nicht rund und authentisch" wirkt und deshalb mit etwas mehr Fluff oder auch ganz bewusst mit Bauerngamingelementen garniert, ergänzt oder ausgetauscht wird.

Zitat
Was spricht denn gegen GRUKK, den Barbaren, wenn es keine guten Gründe gibt, dass gerade der Spieler keinen Barbaren spielen darf (z.B. Lorefinder, wenn man wenige Spieler hat und die Investigativfähigkeiten irgendwie abgedeckt sein müssen)?
Vorsicht:
Ich meinte hier das Beispiel eines PG-Chars ("klassisch" oder "böse", was schon zwei verschiedene Paar Schuche sind), der außerhalb von Kampf o.ä. fast nur eine Behinderung darstellt und darüber hinaus auch noch aktiv behindert und zwar in erster Linie für die Gruppe statt für sich selbst.
Manchmal sind das "Mein Charakter ist halt so"-Spieler ohne Fingerspitzengefühl, manchmal (oft bei DSA gesehen) sind das "Meine Nachteile sagen aber"-Spieler.
Bullshit, sie hätten den Char ja auch tauglicher erstellen können. DAS SIND AUCH Taschenlampenfallenlasser.
Schwuppdiwupp wird da aus einem tauglichen PG(klassisch)-Charakter etwas, was eher in PG(dämlich), PG (böse) oder BG(durch die Hintertür) fällt. Inakzeptabel.

Gegen den Barbaren selbst spricht ja nichts. Aber genausowenig, wie man* will, dass der Zuckerbäcker der Runde zum Ballast in Kampf und Dungeon werden soll, will man*, dass der Barbar zum Ballast im Bereich Stadt und Soziales wird.
Aus beiden(!) Konzepten kann ich dir gruppentaugliche Konzepte bauen. Von extremen Settings mal abgesehen.
Oft wird da nur mit zweierlei Maß gemessen. Mich interessiert das nicht.
Mich interessiert nur, wie sehr der jeweilige Charakter die Gruppe und/oder das Abenteuer behindert,
bzw ob er den Spielspaß eher mindert oder eher nicht.

----
* Von Gruppen, denen Ballastcharaktere egal sind oder die dies ausdrücklich wollen, mal abgesehen.
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Cruschtschow hat dies auch sehr schön formuliert:
Der wird halt gerne auch mal wie eine antisoziale, muskulöse Variante der ganzen Schelmen- und Kendergeschichten gespielt. Höfische Szene und der Barbar schnäuzt erst ein Mal in den Gobelin, wenn er sich nicht sogar in die Niederungen begibt, dass er daraus macht: "WAS? EIN GOBLIN?" *wandteppichzerhack* Die Leutchen lassen dann die Taschenlampe im übertragenden Sinne in der sozialen Situation fallen.

In der Tat begegne ich denen sogar häufiger als den Taschenfallenlassern in Action- und Suspense-Szenen.

----
Selbstlob:
Ich spiele selbst einen Berserker. Der ist impulsiv, blutrünstig, nimmt Drogen.
Aber halt in einem Maße, dass den Charakter unterstreicht und eben nicht als ständige Gefahrenquelle.
Wenn keiner den Knopf drücken soll, dann macht das auch keiner.
Aber wenn irgendwer den Knopf drücken soll: "Ich  melde mich freiwillig, ICH MELDE MICH FREIWILLIG!"

Irgendwie klar, wo ich den Unterschied sehe?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KhornedBeef am 13.02.2018 | 10:47
@Greifenklause: Absolut klar! Da ist der Spieler eben nicht der TLFL, weil er einen sozial herausgefordertes Kampfmonster erstellt, sondern weil er nicht mit seinen Mitspielern zusammenarbeitet und fragt "Was bedeutet das für die anderen, mit dem Typ rumzuziehen? Wie behandelt die Gruppe die Situation?"
Das ist eigentlich eine tolle Rollenspielgelegenheit, wenn der Charakter sich halt am Amfang toll findet, weil er alles wegmoscht, aber allmählich einsieht, dass ihn die Gruppe in sozialen Situationen wie ein Kleinkind babysitten muss.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 10:52
...
Ok, "kann am Abenteuer nicht teilnehmen weil Chaosbarbaren am Hof nicht erwünscht sind" ist ein guter Grund, so etwas meinte ich :)

Edit: Da tendiere ich auch eher zum Spielerversagen, seinen Charakter nicht mit Grundintelligenz auszustatten, um am besprochenen Setting teilzunehmen. Auch ein "Wilder" wird in den meisten Epochen schnell lernen, wo er die Schnauze hält.
Katschin, so true!

Eben das ist die Kunst! Spätestens nach dem ersten Abenteuer mit ingame (!) für Zuckerbäcker oder Barbar so außergewöhnliche Erfahrungen, lernen die doch dazu...
Niemand erwartet, dass ersterer zum Schwertvirtuosen und letzterer zum Barbarden wird, aber stur über ingame Jahre am störenden Konzept festzuhalten, ja was ist das? Stur? Asozial? Fantasielos?

Wohlgemerkt: Es geht nie darum, anderen das Spotlight zu stehlen, indem man dort übermäßig wildert!
Versteh ich!
Aber es kann nicht sein, dass ein Depp nicht nur die Taschenlampe fallen lässt, sondern diese sogar noch in hohem Bogen ins Spotlight des Mitspielers wirft und dort alles kaputt macht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 10:54
@Greifenklause: Absolut klar! Da ist der Spieler eben nicht der TLFL, weil er einen sozial herausgefordertes Kampfmonster erstellt, sondern weil er nicht mit seinen Mitspielern zusammenarbeitet und fragt "Was bedeutet das für die anderen, mit dem Typ rumzuziehen? Wie behandelt die Gruppe die Situation?"
Das ist eigentlich eine tolle Rollenspielgelegenheit, wenn der Charakter sich halt am Amfang toll findet, weil er alles wegmoscht, aber allmählich einsieht, dass ihn die Gruppe in sozialen Situationen wie ein Kleinkind babysitten muss.
+1

Ich habe immer Verständnis dafür, wenn die Charaktere, jeder für sich im ersten Abenteuer noch sehr naiv gespielt werden.
IM ERSTEN ABENTEUER!!! >:(
Und dann rauft man sich zusammen, lernt dazu und wird jeder auf seine Art etwas abenteuertauglich(er).
Viel erwarte ich da gar nicht. Streamlining ist mir fremd. Und durchaus können und sollen die Charakter Ecken, Kanten und Schwächen haben. Nur sollen diese "Skurilitäten" den Spielspaß aller mehren, nicht mindern...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 11:21
Vielleicht ist das ja auch nur in meinem Verständnis so, aber
ein Spieler der seinen Charakter so baut und spielt, dass er nicht zur Gruppe passt, oder ihr eher zur Last fällt, gehört mMn. zur "Mein Charakter ist halt so", Fraktion.
Ein TLFL gehört zwar auch zur Familie der "Mein Charakter ist halt so", Fraktion aber er geht hier noch einen Schritt weiter, weil er eben die Gruppe nicht nur ein Bisschen behindern, sondern sie im entscheidenden Moment wirklich killen will.( quasi "mitnehmen")
(Dafür ist er sogar bereit seine eigene Figur zu opfern)

Ich denke der Unterschied ist evtl. folgender- mit einem "Mein Charakter ist halt so"-Spieler hält man es viel länger aus. Er holt sich die extra Aufmerksamkeit in kleinen Dosen, dafür kontinuierlich. Ein TLFL wird idR. nicht lange in einer Gruppe bleiben. Vielleicht spielt er deshalb generell eher auf Cons oder Oneshots- wo er sich einmalig möglichst viel Aufmerksamkeit holt.

Edit.
Theorie
MCIHS- latener, kontinuierlicher Gruppenboykott, um immer wieder kleine Portionen der Extra Aufmerksamkeit zu bekommen- al a "Steter Tropfen zermürbt die Gruppe "
(Die Mitspieler müssen für ihn immer wieder Energie und Zeit aufwenden- um ihn zum Zusammenspiel zu bewegen- Etwas, was er allerdings gar nicht will.
Denn Anpassung würde dazu führen, dass er diese Extra Aufmerksamkeit nicht mehr bekommt.)
TLFL- meist einmaliger maximaler Gruppenboykott, mit dem Ziel der Selbstbestätigung und kurzweilger Überlegenheit-( a la "alle reingelegt, alle mitgenommen.") und Aufmerksamkeit (auch in Form von Wut der getäuschten Spieler)

Beide Typen funktionieren nur, wenn man der Gruppe gegenüber zunächst Zusammenspiel vortäuscht.
Beliebt ist es auch bei Zweifeln der Gruppe am eigenen Verhalten, sich selbst zum Opfer zu machen, obwohl man keines ist.
"Ich will doch nur meine Figur spielen", "Ihr müsst euch nur noch mehr (an mich!) anpassen um mit mir klar zu kommen", " Ihr versteht mich nicht, ihr seid intolerant." etc.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 13.02.2018 | 11:23
TLFL ist ein weeeeeites Feld.
Sie fängt schon an bei der Wahl von Nachteilen und ihrer Nachteile.
Sie bewegt sich über "Nein, ich wähle keine sozialen Fähigkeiten, sondern stecke alles in den Kampf. (...)

Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rhylthar am 13.02.2018 | 11:34
Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)
Soziale und Kampffertigkeiten laufen ja getrennt.

Wenn man Intimidate als soziale Fertigkeit bezeichnen will, gab es da eine Alternativregel, dass STR statt CHA benutzt werden konnte (da CHA sehr wahrscheinlich niedrig war). Ansonsten konnte der Barbarian (fast) nehmen, was er wollte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 11:37

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)

Ich denke, letztendlich geht es immer ums Ausspielen. Du kannst den Barbaren ohne social skills als "Öhm, dann stehe ich etwas bedröppelt in der Ecke, lasse mal lieber die anderen machen und leiste mir einen kleinen, unterhaltsamen Fauxpas am Rande, der keinen echten Schaden anrichtet" oder als "Waah, ich provoziere hier die fette Prügelei und mache damit jede Gelegenheit auf Nicht-Kampfinhalte zum Spiel zunichte!" spielen. "Mein Charakter ist halt so" ist ja immer nur der vorgeschobene Grund, denn letztendlich kann man die meisten Charaktere auch immer gut so interpretieren und ausspielen, dass sie sehr wohl mit dem Rest kompatibel sind. Es ist einfach nur eine Frage des guten (oder bösen) Willens.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 13.02.2018 | 11:51
Was den asozialen Barbaren angeht: Keine geringere Autorität als Conan höchstpersönlich hat ja mal angemerkt, daß es die zivilisierten Leute sind, die sich am ungehobeltsten benehmen, weil die sich weniger Sorgen machen müssen, daß ihnen als Antwort auf 'ne blöde Bemerkung eine Axt den Schädel spaltet... ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 13:38
Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)

Drei Baustellen:
1.) "Wie spiel ich einen Charakter aus, den ich nunmal so gebaut habe?"
 Dazu haben meine Vorredner schon viel gesagt
2.) "Mein Charakter ist doch abenteuertauglich gebaut/gemaxt, warum beschwerst du dich?"
Ja, WENN dass der Fall ist, beschwere ich mich auch nicht.
3.) "Ach, es gibt auch andere Abenteuer als Dungeoncrawl und 100Runden-Kämpfe? Egal, hossa Porzellanladen zerstören!"
DAS EXAKT IST MEIN FEINDBILD


Unabhängig davon kann es auch systemimmanent verführerisch sein, Taschenlampenfallenlasser (klassisch), Chaoten (o.g. Barbar) oder Verbots-Paladine zu erstellen. Das ist aber nur ein Feigenblatt. Eine Ausrede. DSA, D&D uswusf haben da unterschiedliche Gefahrenbereiche, aber sie alle haben sie mehr oder minder.
Und da steht es halt in der Verantwortung des Spielers sich einen Charakter zu bauen, der mit der Gruppe und ihren prognostisch gespielten Abenteuern funktioniert im Mindestmaß.
Und ja, das heißt in den einen Fällen "Keine Zuckerbäcker, die kein Schwert zu führen wissen" und in den anderen Fällen "keine Barbaren, die sich nicht zu benehmen wissen".

Wenn ich sowas gruppenadäquates im gewählten System nicht mit einem Barbaren bauen kann, ja dann halt Pech gehabt, dann darf man die Klasse halt nicht spielen...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arkam am 13.02.2018 | 14:54
Hallo zusammen,

ich habe da ein paar Mitspieler erlebt die sich in einzelnen Szenen wie erstklassige TFLs verhalten haben.

Da haben wir die Wildniselfe bei DSA 3. Sie kannte sich in Städten eben nicht aus und auch Geld und seine Funktion waren ihr ein Rätsel. Das haben die restlichen Charaktere ihr mal liebevoll mal etwas ruppig vermittelt, nur dem Charakter nicht dem Spieler. Nach einer längeren Pause ingame traf sich die Runde wieder. Die Wildniselge gab strahlend zu verstehen das sie sich einem Reinigungsritual ihre Stammes unterzogen habe und wieder keine Ahnung von der Zivilisation habe. Da war der Rest der Runde schon nicht begeistert.
Den Vogel abgeschossen hat die Figur aber etwas später. Wir hatten nach einem Kampf einen Gefangenen gemacht und detailiert mit ihm gesprochen unter welchen Bedingungen wir ihn am nächsten Morgen frei lassen würden. In der nacht hat die Wildniselfen diesen werlosen Gefangenen dann getötet. Wir haben dann, auch aus anderen Gründen, nicht weiter gespielt. Meine Mitspieler und ich waren allerdings ziemlich vor den Kopf geschlagen und wollten der Wildniselfe durchaus Mal zeigen was man in der Zivilisation mit Mördern macht.

Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis im Warhammer RPG 1. Edition war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.

Auch über das folgende Beispiele kann man sicher diskutieren.
In einem modernen System trafen sich am Anfang des Abenteuers zwei Gruppen, beide aus Spielercharakteren bestehend, in einem Dschungel aufeinander. Ich als Spielleiter hatte an ein vorsichtiges Abtasten und dann eine Zusammenarbeit gedacht. Die Spieler begannen etwas zu albern als sich das Treffen der Runde zu einer Diskussion darüber entwickelte welche Gruppe sich als erstes vorstellen sollte. Irgendwann fing dann ein Spielercharakter einen Kampf an der fast alle Charaktere oder gar alle, ist über 20 Jahre her, tötete. Da hatte wohl die spaßige Situation vergessen lassen wie tödlich ein Kampf sein konnte.

Wie schnell man aber zum TFL werden kann wenn man sich vorher nicht abspricht habe ich allerdings auch erlebt. Ich habe in einer anderen DSA Gruppe mitgespielt und sowohl diese Gruppe als auch ich waren uns ganz sicher das der jeweils andere DSA ja so spielt wie immer. Es ging um das Öffnen einer geheimnissvollen Kiste. Ich habe meinen Charakter diese Kiste trotz, im Nachhinein, deutlichen Hinweisen des Spielleiters öffnen lassen. Ich wusste ja das ich mehrer Artefakte der Wiederbelebung dabei hatte und unsere Spielleiter nur Herausforderungen im Rahmen einbauen würde. Die Mitspieler der anderen Runde waren entsezt weil sie wussten das der Spielleiter schon Mal cthuloide Monster einbaute die man eben nicht besiegen konnte und in ihrer Runde Artefakte zur Widerbelebung eben nicht oder nur extremst selten vorkamen. Von da aus war das Öffnen der Kiste für sie eine Situation die zur Auslöschung ihrer Charaktere führen konnte.

Gruß Jochen
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Petrosilius am 13.02.2018 | 15:01
Ganz tolle Bemerkungen wie der SL das einkriegt bei den Kommentaren:

https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KhornedBeef am 13.02.2018 | 15:03
@Arkam: Beispiel4: Ja dann sagt man halt "so, Wiederbelebung" und fertig? Wo ist das Problem?
Beispiel 2: schlechte Regeln oder Regelanwendung. Bei 2 war offensichtlich das Ziel des Angriffs nicht das ernste Verletzen, d.h. der kritische Erfolg hätte in der Fiktion einen extrem überzeugenden, aber unschädlichen Treffer bedeuten sollen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 13.02.2018 | 15:04
...
Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.
War spieltechnisch bei DSA3 nicht möglich. Ein Stein machte 1W6 Schaden. Bei einem kritischen Treffer statt dessen W20, also maximal 20 Schadenspunkte.
Das hätte keinen DSA3-Charakter umbringen können.
Kurz: Der SL hat da (mit) Mist gebaut.

Zitat
Auch über das folgende Beispiele kann man sicher diskutieren.
In einem modernen System trafen sich am Anfang des Abenteuers zwei Gruppen, beide aus Spielercharakteren bestehend, in einem Dschungel aufeinander. Ich als Spielleiter hatte an ein vorsichtiges Abtasten und dann eine Zusammenarbeit gedacht. Die Spieler begannen etwas zu albern als sich das Treffen der Runde zu einer Diskussion darüber entwickelte welche Gruppe sich als erstes vorstellen sollte. Irgendwann fing dann ein Spielercharakter einen Kampf an der fast alle Charaktere oder gar alle, ist über 20 Jahre her, tötete. Da hatte wohl die spaßige Situation vergessen lassen wie tödlich ein Kampf sein konnte....
Meine Nemesis, mein Feindbild.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Petrosilius am 13.02.2018 | 15:14
Ganz tolle Bemerkungen wie der SL das einkriegt bei den Kommentaren:

https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/
Dort steht dass der SL an TLFL mindestens die Mitschuld trägt. Ich finde es stimmt. Ein SL sollte sich nicht das Spiel von einem Spieler aus der Hand nehmen lassen der den anderen den Spass verdirbt. Ich kann mir gut vorstellen wie Gygax oder Arneson mit solchen Vollhonks umgegangen wäre!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 15:24
Dort steht dass der SL an TLFL mindestens die Mitschuld trägt. Ich finde es stimmt. Ein SL sollte sich nicht das Spiel von einem Spieler aus der Hand nehmen lassen der den anderen den Spass verdirbt. Ich kann mir gut vorstellen wie Gygax oder Arneson mit solchen Vollhonks umgegangen wäre!
Ich stimme überein.
Wir sind ja mittlerweile schon viele Seiten weiter.
Waren uns schon relativ früh darüber einig (von wenigen Ausnahmen abgesehen)
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105694.msg134590212.html#msg134590212 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105694.msg134590212.html#msg134590212)

Edit. Ohne Mithilfe des Spielleiters, der entweder sagt: "Moment Mal !" - "Du übergehst hier die Regeln!," hat es ein TLFL ungleich schwerer.
Im Prinzip ist da jeder am Tisch mit verantwortlich - ein Veto einzulegen, wenn es den "Gruppenvertrag" verletzt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 15:28

Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.

Das erinnert mich an eine DSA-2-Situation aus Urzeiten: Ich hatte als Charakter einen Streuner, der SL hat seinen Schelm als Charakter mitgeführt (wahrscheinlich werden die meisten schon beim Gedanken an die Kombi SL/Schelm schaudern). Der Schelm hatte meinen Streuner schon seit einer Weile auf dem Kieker, und so bekam ich vom verdeckt würfelnden SL z.B. beschrieben, wie mir bei einem Tanz auf einem Ball plötzlich alle Kleider vom Leib fallen und ich auf meine Tanzpartnerin stürze ...
Irgendwann wurde es mir dann zu bunt, und unkreativ, wie ich war, fiel mir nichts besseres ein, als den Schelm von meinem Streuner zum Duell fordern zu lassen. Der Schelm nahm an, und natürlich war prompt im Moment des "Zieh!" meine Waffe per Schelmenzauber Verschwindibus verschwunden, was der Schelm zum Anlass nahm, zu rufen: "Nun zieh doch, traust du dich etwa nicht? Feigling! Feigling!" Bei mir war die Grenze zum persönlichen Groll längst mehr als überschritten, aber natürlich haben wir das alles, naiv wie wir waren, immer noch ganz brav ingame ausgetragen ... also hob mein Streuner einen Stein auf und warf ihn wutentbrannt auf den Schelm. Darauf bekam unser SL eine ernste Miene und sagte: "Oho, du weißt aber, dass so was sehr gefährlich ist, mit Steinen zu werfen? Willst du das wirklich machen?" Als ich bejahte, ließ er mich zum Treffen würfeln und würfelte dann anschließend verdeckt, ob es sich um einen schweren Kopftreffer handelte, der seinen Schelm ins Koma fallen lassen würde. Was dann natürlich so war, wodurch mein Streuner mit reuiger Miene an seinem Bett sitzen und ihn gesundpflegen durfte und am Ende als der dastand, der eine wichtige Lektion über Gewalt und dass man sie nicht gegen seine Freunde anwenden dürfe gelernt hatte ... ich habe mir das damals lustigerweise alles gefallen lassen und am Ende sogar geglaubt, dass ich derjenige gewesen wäre, der da irgendwie Mist gebaut hat. Im Rückblich echt krass, aber der SL war ein Typ, der sowohl durchaus charmante Selbstgefälligkeit als auch andere geschickt runtermachen seit jeher echt gut drauf hat.

Ich weiß nicht genau, ob das noch etwas mit TLFL zu tun hat - in dem Fall hat die SL zwecks Selbstdarstellung ein totales Derailing erzwungen, durch das es mehr als eine Sitzung praktisch nur um diesen Blödsinn ging, sodass er mit seinem eigenen SC allen das Spotlight geklaut und mindestens mir die Spielsitzung versaut hat (wie es bei den anderen war, weiß ich nicht mehr). Und er hat halt mal eben beschlossen, dass sein eigener SC regelwidrig schwer verletzt wird, nur um mir ein moralische Lektion zu erteilen. Jedenfalls ein ganz seltsamer Fall.

Ach ja, und wie anscheinend so oft in solchen Fällen bin ich mit betreffendem SL noch immer befreundet. Wir waren halt jung und bescheuert ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Petrosilius am 13.02.2018 | 15:42
Hast du mal mit dem SL später drüber geredet?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 15:46
Hast du mal mit dem SL später drüber geredet?

Ne, ich glaube, als wir alt genug dafür waren, war es auch schon egal. Jetzt finde ich es auch schon lustig, einschließlich meiner tief gekränkten Reaktion - und bei uns liefen damals auch noch ganz andere krasse Sachen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass ein Mitspieler nach einem Riesenkampf in Midgard mal den Heiler der Gruppe aus irgendeinem Groll heraus verzaubert und ihn gezwungen hat, die Leichen zu essen, weil er das lustig fand.
Ich glaube, dass ich mir solche Sachen nie geleistet habe, aber wer weiß, was ich da nachträglich wegeditiere ...
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, erscheint es mir echt absurd, dass wir mit der Runde so um die fünfzehn Jahre lang gespielt haben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 13.02.2018 | 15:46
@rumpel: und jetzt stell Dir vor in der Runde würde der SL ständig wechseln und jeder SL/Spieler hätte eine ähnliche Agenda. Also Wunscherfüllung + Mission zur InGame-Mitspieler-Belehrung. Die "Abenteuer" waren regelmäßig durchgeskriptet (je nachdem wer gerade SL war und welche Sau dieses Mal durchs Dorf gejagd werden sollte).
Das war meine erste Rollenspielgruppe mit 14 oder 15. Hatte unglaublich viel "Spass" gemacht. Besonders wenn man Abenteuer erleben wollte und eigentlich keine Lust und auch Talent auf den Intrigenscheiss hatte...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 15:49
Das war meine erste Rollenspielgruppe mit 14 oder 15. Hatte unglaublich viel "Spass" gemacht. Besonders wenn man Abenteuer erleben wollte und eigentlich keine Lust und auch Talent auf den Intrigenscheiss hatte...

Klingt für mich, als sei das was Altersspezifisches, wobei wir damals glaube ich eher um die 11 bis 13 waren.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 13.02.2018 | 15:56
@Rumpel: Sicherlich war das was Altersspezifisches. Die Runde hielt immerhin 3 - 4 Jahre.
Aber ja. Zumindest mit einem Spieler aus der Runde habe ich noch lange Jahre später gespielt. Natürlich erwachsener und ohne solche Skripte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 16:03
Ne, ich glaube, als wir alt genug dafür waren, war es auch schon egal. Jetzt finde ich es auch schon lustig, einschließlich meiner tief gekränkten Reaktion - und bei uns liefen damals auch noch ganz andere krasse Sachen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass ein Mitspieler nach einem Riesenkampf in Midgard mal den Heiler der Gruppe aus irgendeinem Groll heraus verzaubert und ihn gezwungen hat, die Leichen zu essen, weil er das lustig fand.
Ich glaube, dass ich mir solche Sachen nie geleistet habe, aber wer weiß, was ich da nachträglich wegeditiere ...
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, erscheint es mir echt absurd, dass wir mit der Runde so um die fünfzehn Jahre lang gespielt haben.
Das ist lange!   ~;D
Hat sich sein Stil zu leiten in dieser Zeit evtl. verändert?
(Ich meine, wurde es erträglicher?)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Achamanian am 13.02.2018 | 16:07
Das ist lange!   ~;D
Hat sich sein Stil zu leiten in dieser Zeit evtl. verändert?
(Ich meine, wurde es erträglicher?)

Ja. Ich würde aber trotzdem nicht bei ihm spielen (vor zwei, drei Jahren gab es einen kurzen Versuch), weil er heutzutage nur noch sehr herausforderungsorientiertes Pathfinder leitet und nichts sonst ihm gefällt. Und auch da reibt er einem ganz gerne unter die Nase, dass man einfach zu dumm ist, um ein Rätsel zu knacken oder sich zu blöd anstellt, um ein Encounter zu knacken.
Trotzdem, er kann wunderbar mitreißend erzählen und hat ein tolles Gefühl für dramatische Momente - und mehrere Bekannte von mir spielen derzeit und schon seit Jahren bei ihm und haben offenbar außerordentlich viel Spaß ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 16:11
Ja. Ich würde aber trotzdem nicht bei ihm spielen (vor zwei, drei Jahren gab es einen kurzen Versuch), weil er heutzutage nur noch sehr herausforderungsorientiertes Pathfinder leitet und nichts sonst ihm gefällt. Und auch da reibt er einem ganz gerne unter die Nase, dass man einfach zu dumm ist, um ein Rätsel zu knacken oder sich zu blöd anstellt, um ein Encounter zu knacken.
Trotzdem, er kann wunderbar mitreißend erzählen und hat ein tolles Gefühl für dramatische Momente - und mehrere Bekannte von mir spielen derzeit und schon seit Jahren bei ihm und haben offenbar außerordentlich viel Spaß ...
Ok, na dann....
(Ich kann aber sehr gut verstehen, warum Du selbst da nicht mehr spielen möchtest)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Isegrim am 13.02.2018 | 16:30
Hm, wenn ich die ersten Jahre mit zwölf, dreizehn ausklammere (aus gutem Grund und Mantel des Schweigens und so...) bin ich offensichtlich nie an einen TLFL im eigentlichen Sinne geraten; oder ich habs erfolgreich verdrängt... ;)

In unserer derzeitigen Fate-SR-Runde gibt es einen, der wohl in jedes gewünschte Klischee vom TLFL fällt, außer das ich weiß, dass der Spieler es nicht aus Gemeinheit macht, sondern um den Chaos-Faktor zu erhöhen. Wir kennen uns alle sehr lange, haben tausend Sachen gespielt (neben PnP auch kompetative Brettspiele, früher viel LARPs), die ganze Gruppe kennt sich gut genug, dass das klappt; und keinen Spielstil hat, der von unbedingtem Erfolgswillen geprägt ist...

Im Endeffektgeht es, weil der Rest ihm erlaubt, so einen Charakter zu spielen. In anderen Konstellationen hielte ich das Konzept evtl auch für... subotpimal...


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 16:41
Das Blöde ist halt...

Der Mensch ist einfach ein soziales Gewohnheitstier.
Wenn es nicht ganz krass schlimm ist,
sondern nur ein wenig suboptimal,
dann gewöhnt man sich mit der Zeit an den größten Mist,
und merkt irgendwann nicht mal mehr, was eigentlich gespielt wird.

Edit. Anders kann ich mir gewisse Konstellationen auch nicht erklären.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arkam am 13.02.2018 | 16:43
Hallo zusammen,

die Sache mit dem tödlichen Steinwurd lief mit Warhammer 1. Edition und nicht mit DSA. Das werde ich auch Mal hinein editieren.

Gruß Jochen
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 13.02.2018 | 17:24
also war sie eine TLFL der Kategorie: Militanter Spielstil-Missionar (wandelt auf dem Weg des einzig wahren Spielstils, der gepflastert ist mit den Kadavern der Mit-SCs)

Welche Kategorien gibt es noch?
- TLFL als Spotlight Junkie (die Kadaver der Mit-SCs werden im besten Fall als Bühnendeko genutzt)
- Peudo-TLFL (eigentlich keine echten TLFL), die eine Aktion bringen aus Verplantheit (z. B. Übermüdung), das Spiel retten (weil das Spiel eh schon keinen Spass macht), ...

- "Rache", der letzte Charakter des Spielers ist gestorben und nun sollen die anderen auch dran glauben.
- "Loot", die Situation wird so angelegt, dass der eigene Charakter überlebt udn die Leichen derMitspieler fleddern kann.

Das breite Band oder die Chance zum Missverständnis sehe ich eher noch im "mein Charakter ist halt so", welches dann ja in einer breiten Zahl von Situationen und damit auch "Verwerflichkeitsstufen" auftreten kann (und von nahezu genauso arschig wie TLFL bis hin zu völlig nachvollziehbar liegen kann).
Rictig problematisch wird "MCIS" ja typischerweise auch erst dann, wenn das überraschend kommt und dann ähnlich explosiv wirkt wie TLFL oder auf der Metaebene gedeckt wird.

Archetypisches TLFL schließt da meines Erachtens ganz am üblen Ende oben an und setzt dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf, indem nicht einmal dann zu der eigenen aktiven Entscheidung gestanden wird (und ggf. auch so den anderen eine IG eine Reaktion und zumindest vermeidung einer Wiederholung ermöglicht wird) , sondern versucht wird, das als "Zufall" für den die Figur nichts kann verkaufen zu wollen. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.02.2018 | 18:17
- "Rache", der letzte Charakter des Spielers ist gestorben und nun sollen die anderen auch dran glauben.
- "Loot", die Situation wird so angelegt, dass der eigene Charakter überlebt udn die Leichen derMitspieler fleddern kann.

Das breite Band oder die Chance zum Missverständnis sehe ich eher noch im "mein Charakter ist halt so", welches dann ja in einer breiten Zahl von Situationen und damit auch "Verwerflichkeitsstufen" auftreten kann (und von nahezu genauso arschig wie TLFL bis hin zu völlig nachvollziehbar liegen kann).
Rictig problematisch wird "MCIS" ja typischerweise auch erst dann, wenn das überraschend kommt und dann ähnlich explosiv wirkt wie TLFL oder auf der Metaebene gedeckt wird.

Archetypisches TLFL schließt da meines Erachtens ganz am üblen Ende oben an und setzt dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf, indem nicht einmal dann zu der eigenen aktiven Entscheidung gestanden wird (und ggf. auch so den anderen eine IG eine Reaktion und zumindest vermeidung einer Wiederholung ermöglicht wird) , sondern versucht wird, das als "Zufall" für den die Figur nichts kann verkaufen zu wollen.

Ich muss mich wiederholen.  :P

- Stakes Riser: Man kennt das ja vielleicht aus Filmen: wenn die Situation wirklich schon vollkommen in den Dreck gefahren wirkt, die Spannung am Höhepunkt, man sich denkt: wie können die Helden das überleben? Gibt es da überhaupt noch eine Hoffnung? In den Moment passiert noch etwas unvorhersehbar Schlimmes. Die Nerven, die schon wie Drahtseile gespannt sind, beginnen in Überfrequenz zu schwingen, das Adrenalin fährt durch die Adern, eine orgiastische Übersteigerung der Spannung, spuckt einen verbraucht, aber zitternd aus. Jetzt geht es darum das scheinbar unüberwindbare Hindernis zu lösen. Und wenn man es geschafft hat, ist das Erfolgserlebnis noch größer, es ist nicht noch ein Standardencounter, sondern einer über den man noch in Jahren reden wird - egal ob man es im Endeffekt lebendig rausschafft oder nicht.

Das ist es, weshalb ich Taschenlampenfallenlasser an meinen Spieltischen gerne sehe. Sie haben mir einige der erinnernswertesten Spielsituationen in 30 Jahren Rollenspiel verschaffen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 13.02.2018 | 18:53
Auch zur Wiederholung:


Bezgl. gute Taschenlampenfallenlasser:
Gute Taschenlampenfallenlasser gibt es außer in einschlägig dafür vorgesehenen Spielen nicht!

Wo das allgemein erwünscht ist, gibt es entsprechende Abmachungen oder meist sogar Mechaniken um eben einen TPK dann zu verhindern.
Überall sonst gehört vor so eine gegen die anderen gerichteten Aktion wenigstens eine Nachfrage.
Aber eigentlich sollte sich ein anständiger Mensch solcher Aktionen ohne eine "Einladung" enthalten.
Oder wenn er unbedingt weiteres "Drama" braucht nach Ende der Krise alleine und ohne wertvolle Ausrüstung von ner Klippe springen (lassen) ... .
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.02.2018 | 19:13
Zitat
Aber eigentlich sollte sich ein anständiger Mensch solcher Aktionen ohne eine "Einladung" enthalten.
Oder wenn er unbedingt weiteres "Drama" braucht nach Ende der Krise alleine und ohne wertvolle Ausrüstung von ner Klippe springen (lassen) ... .
Das ist dann vermutlich der sogenannte "Lemming -Spieler" ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.02.2018 | 19:30
Ich würde ja wirklich gerne wissen, ob in so vielen Gruppen das Damoklesschwert des TPK immer über der Gruppe schwebt. Deshalb habe ich einen neuen Thread dazu aufgemacht (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105760.0.html).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 14.02.2018 | 07:40
Ich muss mich wiederholen.  :P

- Stakes Riser: Man kennt das ja vielleicht aus Filmen: wenn die Situation wirklich schon vollkommen in den Dreck gefahren wirkt, die Spannung am Höhepunkt, man sich denkt: wie können die Helden das überleben? Gibt es da überhaupt noch eine Hoffnung? In den Moment passiert noch etwas unvorhersehbar Schlimmes. Die Nerven, die schon wie Drahtseile gespannt sind, beginnen in Überfrequenz zu schwingen, das Adrenalin fährt durch die Adern, eine orgiastische Übersteigerung der Spannung, spuckt einen verbraucht, aber zitternd aus. Jetzt geht es darum das scheinbar unüberwindbare Hindernis zu lösen. Und wenn man es geschafft hat, ist das Erfolgserlebnis noch größer, es ist nicht noch ein Standardencounter, sondern einer über den man noch in Jahren reden wird - egal ob man es im Endeffekt lebendig rausschafft oder nicht.

Das ist es, weshalb ich Taschenlampenfallenlasser an meinen Spieltischen gerne sehe. Sie haben mir einige der erinnernswertesten Spielsituationen in 30 Jahren Rollenspiel verschaffen.

Ich widerspreche:
Wir hatten mal einen SL bei Shadowrun, der uns irgendwo in der Wildnis einen Juggernauten präsentierte. Man waren wir am Zittern. Dann kam noch einer und noch einer. Zack = Spannungsbogen gerissen. Gähnende Langeweile wg "too much".
Wenn ein Spieler zu solchem(!) Mumpitz beitrüge, wäre er ergo auch meines Zornes gewiss.

Womit ich sehr gut leben kann, sind hingegen Spieler, die die (vermeintlichen) Schwächen ihres SC liebevoll und authentisch ausspielen:
-- Zitternd auf einen einzelnen Angriff verzichten
-- In Panik erst Mal wild durch die Gegend schießen
-- Misslungene KL-Proben charmant mit der Blödheit ihres Mutanten erklären statt umgekehrt
-- Dem SL zuspielen
-- Sich von anderen SC übervorteilen lassen. Sogar aktiv.
Das sind dann keine "Taschenlampenfallenlasser", sondern "Taschenlampenhinleger" oder "Taschenlampenausleiher".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 14.02.2018 | 07:48
-- Dem SL zuspielen
-- Sich von anderen SC übervorteilen lassen. Sogar aktiv.

Das. Ich kann doch anderen Leuten Bälle zuspielen. Ich finde immer wieder erstaunlich und absolut nervig, wie viele Rollenspieler ihre Möglichkeiten dazu nutzen, andere Spieler und deren Figuren schlecht aussehen zu lassen. Es geht ja nicht darum, nur noch alles gelingen zu lassen. Auch und gerade anständiges Scheitern kann so glorios sein. Aber nein, Onliner raushauen. Lieber auf einen guten Freund als auf einen schlechten Witz verzichten. Und Taschenlampenfallenlassen zielt auch gerne darauf ab, dass eben die anderen auf'n Deckel bekommen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 14.02.2018 | 08:09
Ich setze als Spieler gerne mal Spitzen gegen Charaktere anderer Spieler und ja, ich lege viel Wert auf "Authenzität" bzw das, was ich dafür hielt.
Gut möglich, dass man mich auch mal für einen "Verbots-Paladin" hielt. Ich hoffe inständig, dass nicht.

Aber: Mittlerweile gehen ich und meine Spieler da zum einen etwas sensibler vor und zum anderen gehe ich auch gerne über, den anderen zum Ausgleich zuzuspielen.
-- Der Berserker hat mal wieder ganz spontan für sich entschieden, den Kampf zu eröffnen? Er hat sich über den Elfen lustig gemacht? Das heranschleichen versemmelt? Mit einer Straßengang sich angelegt? Er liegt mal wieder betrunken in der Ecke.
-- Dafür ist der Ritter der Runde "der natürliche" Anführer der Runde aus Sicht des Berserkers. Der Elf(schütze) und andere Fernkämpfer werden unter allen Umständen beschützt im Kampf. Elixiere aus lustigen Pilzen herstellen

ODER KURZ: Einfach mal das machen, was die anderen Spieler wollen!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 08:19
Ich widerspreche:
Wir hatten mal einen SL bei Shadowrun, der uns irgendwo in der Wildnis einen Juggernauten präsentierte. Man waren wir am Zittern. Dann kam noch einer und noch einer. Zack = Spannungsbogen gerissen. Gähnende Langeweile wg "too much".
Wenn ein Spieler zu solchem(!) Mumpitz beitrüge, wäre er ergo auch meines Zornes gewiss.

Womit ich sehr gut leben kann, sind hingegen Spieler, die die (vermeintlichen) Schwächen ihres SC liebevoll und authentisch ausspielen:
-- Zitternd auf einen einzelnen Angriff verzichten
-- In Panik erst Mal wild durch die Gegend schießen
-- Misslungene KL-Proben charmant mit der Blödheit ihres Mutanten erklären statt umgekehrt
-- Dem SL zuspielen
-- Sich von anderen SC übervorteilen lassen. Sogar aktiv.
Das sind dann keine "Taschenlampenfallenlasser", sondern "Taschenlampenhinleger" oder "Taschenlampenausleiher".
Da sehe ich auch einen ganz klaren Unterschied zum TLFL.
Ich habe das Gefühl, TLFL hocken vor allem in Runden, wo jeder Spieler Fehler vom SL rigoros ausgenutzt wird.
Die TLFL wissen das genau und machen es trotzdem oder auch gerade deshalb.

Folglich lernen alle Spieler "Ich darf mir keine Fehler erlauben " und "keine Schwäche zeigen" , auch als SC nicht.
Und das ist einfach kein schönes Spielklima,  in dem "Charakter Spiel" gut gedeiht. Und in dem man sich traut auch mal unvollkommene Figuren zu spielen.

Wobei es klar einen Unterschied gibt zwischen  SL provozieren,
und die Spielwelt extra herauszufordern und auch mal die Schwäche des SC zeigen.

Letzteres finde ich auch sehr wünschenswert. Eine Gruppe voller aalglatter immercooler Superhelden ist mMn. sehr langweilig für das Spiel in Rollen.

Edit. Allerdings hat auch eine Figur mit Schwächen einen Ueberlebenswillen/Instinkt, der aber realistischerweise  eher dazu führt, dass sie in kritischen Situation über sich hinauswaechst, statt versagt.
In völliger Dunkelheit eine Lampe fallen lassen, dient nicht dem eigenen Ueberleben, da man in völliger Dunkelheit nicht mehr weglaufen kann.
Es gibt idR. "Fliehen" oder "Kämpfen", wenn beides nicht geht "Erstarren".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 14.02.2018 | 08:28
So sehe ich das auch!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: kamica am 14.02.2018 | 08:37
Die SL scheint mir auch ein wichtiger Punkt zu sein. In  Archoangels Beispiel habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum das Fallenlassen der Lampe denn bloss die Gruppe in die Gefahr eines TPK bringen soll. Da steht doch nur ein einzelner Goblin und ich habe noch nie gehört, dass ein einzelner Goblin an einer Stufe 3 Heldengruppe einen TPK verursacht hätte. Aber wenn ein SL das in einer Runde rigeros ausnutzt, dann wird mir einiges klar.

Ich habe es auch lieber, wenn ich nicht nur makellose Superhelden in meiner Gruppe habe.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 14.02.2018 | 09:41
Ich würde ja wirklich gerne wissen, ob in so vielen Gruppen das Damoklesschwert des TPK immer über der Gruppe schwebt. Deshalb habe ich einen neuen Thread dazu aufgemacht (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105760.0.html).
Und ich frage mich gerade: Wieso reden wir eigentlich so viel von TPK? wtf?

Der eine TLFL, mit dem ich bisher zu tun hatte (und auch sämtliche "Mein Charakter ist nun mal so"-Spieler) hat nicht etwa Gefahr oder Spannung ins Szenario eingebracht, sondern im Gegenteil meist gähnende Langeweile. Der TLFL etwa hat durch das Zurückhalten von Informationen dafür gesorgt, dass sich einfach gar nichts mehr bewegte, weder vor noch zurück. Bei einem MCIS, an den ich mich spontan erinnere, lief es darauf hinaus, dass er die Gruppenzusammenführung torpedierte und sich dann allein einen Handelsweg entlang begab, von dem bekannt war, dass in der Richtung keinerlei (bekannte) Gefahren lagen.

Das wirklich allerletzte, was ich aus meinen Erfahrungen heraus mit Spielersabotage assoziiere, wäre "Gefahr", "Spannung" oder "Würze".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 09:56
Deshalb würde ich ja sagen: MCIS sind nicht automatisch TLFL. (sie können es aber sein bzw. werden)
Wenn ein MCIS durch seine Boykottversuche nicht genuegend Aufmerksamkeit von der Gruppe  bekommt, kann das TLFL für ihn eventuell eine moegliche Alternative darstellen.(Hat dann den Nebeneffekt dass es plötzlich extrem spannend wird  :gasmaskerly:)

Bei MCIS habe ich aehnliche Erfahrungen gemacht wie Grey.
Wobei sich das mit Kamikaze Situationen abwechselte- a la "Hauptsache ich stehe im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit", "ansonsten spiele ich nicht mit."(Und hole mir dadurch eure Aufmerksamkeit)

Edit. Ob dann aus TLFL wirklich ein TPK werden kann hängt dann stark vom jeweiligen Spielleiter ab, und von der Situation.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Nocturama am 14.02.2018 | 09:59
Und ich frage mich gerade: Wieso reden wir eigentlich so viel von TPK? wtf?

Der eine TLFL, mit dem ich bisher zu tun hatte (und auch sämtliche "Mein Charakter ist nun mal so"-Spieler) hat nicht etwa Gefahr oder Spannung ins Szenario eingebracht, sondern im Gegenteil meist gähnende Langeweile. Der TLFL etwa hat durch das Zurückhalten von Informationen dafür gesorgt, dass sich einfach gar nichts mehr bewegte, weder vor noch zurück. Bei einem MCIS, an den ich mich spontan erinnere, lief es darauf hinaus, dass er die Gruppenzusammenführung torpedierte und sich dann allein einen Handelsweg entlang begab, von dem bekannt war, dass in der Richtung keinerlei (bekannte) Gefahren lagen.

Das wirklich allerletzte, was ich aus meinen Erfahrungen heraus mit Spielersabotage assoziiere, wäre "Gefahr", "Spannung" oder "Würze".

Tatsächlich habe ich bisher auch nur die von dir geschilderten Verhaltensweisen als nervig empfunden, auch wenn ich die intuitiv nicht unter TLFL einordnen würde, sondern mehr als Saboteure oder Spielverweigerer (mit "Mein Charakter Ist Halt So" als vorgeschobene Begründung) - also Leute, die Informationen nicht weitergeben, sich partout weigern, mit den anderen SCs zu interagieren oder wichtige Gegenstände unterschlagen. Ganz toll war das mal bei einem LIRP, wo stundenlang an einem Rätsel rumgerätselt wurde, dass nicht lösbar war, weil zwei "unsere Charaktere sind ja Böse"-Spieler Teile geklaut hatten. Der eine Spieler ist auch ziemlich explodiert, als ich ihm (eigentlich ganz höflich) gesagt habe, dass ich den Spielspaß aller wichtiger finde als, sagen wir mal, Charaktertreue.

Ich persönlich finde "aktive TLFL" dagegen total in Ordnung. Dinosaurier mit Pistolen bewerfen, Könige beleidigen oder nach verlorener Lampe in der dunklen Kaverne dem Monster entkommen, super, da passiert doch was. Besser als stundenlange Diskussion um die optimale Vorgehensweise. Und wenn ich es nicht in Ordnung finde, kann ich ja was sagen. Ich bin ja ein erwachsener Mensch und habe Kommunikationsmöglichkeiten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.02.2018 | 10:14
Und wenn ich es nicht in Ordnung finde, kann ich ja was sagen. Ich bin ja ein erwachsener Mensch und habe Kommunikationsmöglichkeiten.

Ach ja, Rollenspiel und Kommunikation. Zwei Welten treffen aufeinander. >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 10:37
Ach ja, Rollenspiel und Kommunikation. Zwei Welten treffen aufeinander. >;D
Ohne jetzt zu tief in die Box der Pandora greifen zu wollen.
Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation.
Es gibt auch sowas wie "Perverse Kommunikation", da ist ein echter Austausch auf Augenhöhe vom Benutzer nicht erwünscht.
Sich darauf einzulassen macht daher auch nur bedingt Sinn.
Näher ausführen muss ich das hier nicht. Kann man auch googlen.

"Man muss nur mal drüber reden", trifft daher nicht auf alle Gesprächspartner und Situationen zu.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.02.2018 | 10:42
Ohne jetzt zu tief in die Box der Pandora greifen zu wollen.
Kommunikation ist nicht gleich Kommunikation.
Es gibt auch sowas wie "Perverse Kommunikation", da ist ein echter Austausch auf Augenhöhe vom Benutzer nicht erwünscht.
Sich darauf einzulassen macht daher auch nur bedingt Sinn.
Näher ausführen muss ich das hier nicht. Kann man auch googlen.

"Man muss nur mal drüber reden", trifft daher nicht auf alle Gesprächspartner und Situationen zu.

Nie davon gehört. Ich bezog mich einfach auf die ja nicht ganz unbekannte Tendenz in der Rollenspielgemeinde, mit Spielproblemen lieber auf alle möglichen anderen Arten umzugehen, um sie bloß nicht offen ansprechen zu müssen -- was nebenbei auch direkt zum Verhalten des einen oder anderen Taschenlampenfallenlassers beitragen mag...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 10:47
Nie davon gehört. Ich bezog mich einfach auf die ja nicht ganz unbekannte Tendenz in der Rollenspielgemeinde, mit Spielproblemen lieber auf alle möglichen anderen Arten umzugehen, um sie bloß nicht offen ansprechen zu müssen -- was nebenbei auch direkt zum Verhalten des einen oder anderen Taschenlampenfallenlassers beitragen mag...
Ich weiß, ich wollte das trotzdem kurz anmerken.

Edit. Ich denke Kommunikation ist immer wichtig und gut.
Und wenn es nur bedeutet die eigenen Bedürfnisse und Grenzen mitzuteilen.
Nur das "den anderen dadurch ändern koennen",  fruchtet deshalb nicht zwangsläufig.

Edit2. Ganz einfacher Konflikt, der nicht selten von scheinbarer Kommunikation verdeckt wird ist folgender:
Jmd.  will die allgemeine Aufmerksamkeit unbedingt haben, und erträgt es nicht wenn andere Spieler Aufmerksamkeit bekommen. Deshalb boykottiert er auch Situation in denen er nicht das bekommt, was er braucht.

Du selbst möchtest dass die Aufmerksamkeit gerecht auf alle gleich verteilt ist.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.02.2018 | 11:02
Nur das "den anderen dadurch ändern koennen",  fruchtet deshalb nicht zwangsläufig.

Wäre mir auch neu, daß "Kommunikation" ein Synonym für "Gedankenkontrolle" wäre -- egal, wer alles da draußen die beiden gerne sofort gleichsetzt, sobald es ums Verregeln von "sozialen Fertigkeiten" geht. 8]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 11:25
Wäre mir auch neu, daß "Kommunikation" ein Synonym für "Gedankenkontrolle" wäre -- egal, wer alles da draußen die beiden gerne sofort gleichsetzt, sobald es ums Verregeln von "sozialen Fertigkeiten" geht. 8]
Ich denke, Du weißt schon wie es gemeint war, und wie nicht. :)

Edit.
Wenn jetzt jmd. der zwanghaft boykottiert sein Verhalten ändern würde, dann würde es ja tatsächlich allen am Tisch besser gehen. Nur ihm selbst nicht.
Und das ist halt etwas, was eine Freizeitrollenspielrunde für ihn nicht lösen kann/muss.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gilborn am 14.02.2018 | 11:33
Ich würde mir tatsächlich mehr Taschenlampenfallenlassen wünschen, und das vor allem aber von den Gegnern.
Das kann auch unspektakulär sein.
Was ich nicht mag, wenn sich die Gegner immer taktisch perfekt verhalten, das schafft es immer wieder mich aus der Spielwelt zu reißen.
Taktisch perfekt heißt meist:
- Die Gegner sind nie überrascht
- Sehen alles was die Spieler planen vorraus
- Sie scheinen alles zu wissen was der SL weiß
- Sie verhalten sich nicht wie Individuen sondern als würde ein Mastermind sie steuern
- Sie kennen keine Angst, haben kaum Selbsterhaltungstrieb etc.

Ansonsten wurde ich kürzlich selber für Taschenlampenfallenlassen auf sanfte aber bestimmte Weise von einer Mitspielerin zurechtgewiesen:
Ich ließ meinen Charakter zögern auf einen Gegner zu schießen weil er noch nie einen Menschen getötet hatte. Die Spielerin daraufhin outgame: "Jetzt schieß endlich".
Es handelt sich um eine relativ junge Gruppe, ich hatte noch nie D&D davor gespielt es aber kapiert und geschossen (und seitdem keine Taschenlampe mehr fallen lassen).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Arldwulf am 14.02.2018 | 11:39
Mal in die Runde gefragt: Wie viel macht es bei euch eigentlich aus ob dieses vermeintlich charaktergerechte Spiel (MCIS allgemein, aber speziell natürlich TLFL) für die Gruppe im Spiel nachvollziehbar ist? Macht es einen Unterschied ob Grog der Furchtlose vor Schreck die Lampe fallen lässt oder Kitty die junge Diebin die ihr gerade aufgesammelt habt?

Die Frage zielt auf folgendes ab: Aus meiner Sicht sind solche Situationen dann schön und stimmungsvoll wenn die Charaktere der Gruppe darauf Einfluss nehmen können. Z.B. indem sich vorab schon Hinweise zeigen welche von ihnen interpretiert werden können. Oder indem der MCIS Spieler diesen Charakter sich entwickeln lässt, so das der misstrauische Dieb der Anfangs wichtige Infos lieber selbst behielt beginnt der Gruppe zu vertrauen wenn sie aktiv darauf hinwirken.

Das geht aber natürlich nur wenn (subjektiv) das Verhalten auch zu dem passt was das Bild dieses Charakters in der Gruppe prägt und darüber die Spieler einen Ansatz haben einzuwirken.

Edit: Um auf das Beispiel  oben einzugehen: Ich denke die Situation wäre anders gewesen wenn die Gruppe vorher weiß, das dein Charakter noch nie jemanden erschossen hat und mit der Vorstellung Probleme hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 11:53
Zitat
Mal in die Runde gefragt: Wie viel macht es bei euch eigentlich aus ob dieses vermeintlich charaktergerechte Spiel (MCIS allgemein, aber speziell natürlich TLFL) für die Gruppe im Spiel nachvollziehbar ist? Macht es einen Unterschied ob Grog der Furchtlose vor Schreck die Lampe fallen lässt oder Kitty die junge Diebin die ihr gerade aufgesammelt habt?
In unserer Runde sehr viel.
-Wobei ich es auch nicht mag für doof verkauft zu werden.
Wenn Kitty die junge Diebin, meint sie muß die Lampe fallen lassen, dann reicht das aus. Dann muß sie bitte nicht noch darauf bestehen, dass die einzige Lampe ausgeht.
Wozu? Ziel des Spielers war doch nur charaktergerecht zuspielen, oder?-(Sie lässt vor Schreck die Lampe fallen-OK- Der Charakter ist halt so)
Ob die Lampe dabei ausgeht, hat damit mMn. nichts mehr zu tun.  8]
(Erzähl- Spiele wo andere Spieler hinterher noch darauf dann Einfluss nehmen können, nehme ich hier aus !)

Zitat
Die Frage zielt auf folgendes ab: Aus meiner Sicht sind solche Situationen dann schön und stimmungsvoll wenn die Charaktere der Gruppe darauf Einfluss nehmen können.
Kann man doch.
Zitat
Z.B. indem sich vorab schon Hinweise zeigen welche von ihnen interpretiert werden können. Oder indem der MCIS Spieler diesen Charakter sich entwickeln lässt, so das der misstrauische Dieb der Anfangs wichtige Infos lieber selbst behielt beginnt der Gruppe zu vertrauen wenn sie aktiv darauf hinwirken.
Das kommt vermutlich auch immer darauf an, wie gut man den Spieler kennt. Vertrauen muß man sich verdienen.
Und es kommt auch darauf an, wie sehr man dem SL vertraut.
Normalerweise ist das Ziel von Neulingen sich erstmal zu integrieren. Ist das nicht Fall, dann muß man sich auch nicht wundern, wenn der Gruppe hier das Vertrauen noch fehlt.
Sorry, aber von anfang an gegen die Gruppe zu spielen ist...aus meiner Sicht...seltsam.
Falls es sich um einen halbwegs sozialkompetenten Spieler handelt, ahnt er auch, dass ihm die Mitspieler noch nicht blind vertrauen..

Wenn man weiß, dass der SPL für und mit der Gruppe spielt, und gewillt ist zum gemeinsamen Spielspaß bezutragen, dann ist das Vertrauen hier natürlich ungleich höher.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: bobibob bobsen am 14.02.2018 | 11:56
Wenn ich davon nicht überrascht werde ist das für mich vollkommen Ok. ZB. Der rüpelhafte barbar ist schon in der Kneipe und beim Händler auffällig geworden. Da erwarte ich dann auch das er sich auf dem königsball nicht zurückhält. Da haben die anderen Mitspieler aber auch Möglichkeiten gegen zu steuern.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 14.02.2018 | 12:05
Ich würde mir tatsächlich mehr Taschenlampenfallenlassen wünschen, und das vor allem aber von den Gegnern.
Das kann auch unspektakulär sein.
Was ich nicht mag, wenn sich die Gegner immer taktisch perfekt verhalten, das schafft es immer wieder mich aus der Spielwelt zu reißen.
Taktisch perfekt heißt meist:
- Die Gegner sind nie überrascht
- Sehen alles was die Spieler planen vorraus
- Sie scheinen alles zu wissen was der SL weiß
- Sie verhalten sich nicht wie Individuen sondern als würde ein Mastermind sie steuern
- Sie kennen keine Angst, haben kaum Selbsterhaltungstrieb etc.
...

Meine NSCs machen regelmäßig Fehler, die der allwissende SL nie und die mehrwissenden SC selten machen würden.
- Da wird schon mal ne Wache vernachlässigt
- Da wird schon mal ein SC zu mächtig oder zu schwach eingeschätzt
- Da wird schon mal ein Lüge mangels Überprüfbarkeit sofort geglaubt
- Selbst rethorisch überlegene NSC manipulieren nicht nur, sondern lassen sich auch manipulieren*

Ein mörderischer Räuberhauptmann konnte so zwar knapp dem Galgen entkommen, ist jetzt aber Gärtner in einem Perainekloster .... und nebenbei freiwilliger Informant der Helden geworden.

Wenn ich davon nicht überrascht werde ist das für mich vollkommen Ok. ZB. Der rüpelhafte barbar ist schon in der Kneipe und beim Händler auffällig geworden. Da erwarte ich dann auch das er sich auf dem königsball nicht zurückhält. Da haben die anderen Mitspieler aber auch Möglichkeiten gegen zu steuern.

Zwischen "auffällig werden" und sich wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten ist für mich ein wesentlicher Unterschied.
Ebenso, ob man den Mitspielern Gelegenheit gibt gegenzusteuern.
Sehr sympathisch sind mir Mitspieler, die den anderen Mitspielern da direkt Werkzeuge in die Hand geben.
Ja, das sind
A) "Anderen Mitspielern zuspielen"
B) "Trennung von SC und Spieler"

Hilfreich kann da auch eine SC-Hierarchie sein.
Wenn der Barbar den Gruppenpriester (beispielsweise) als Authorität achtet:
Der Barbar verhält sich anfangs wie die Axt im Walde .... bzw in der Kneipe oder im Laden.
Und dann kommt der Priester hinzu und bedeutet ihm die Klappe zu halten u n d   d e r   B a r b a r  t u t   d a s   d a n n    a u c h
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Chruschtschow am 14.02.2018 | 12:10
Viele Sachen lassen sich ja mitigieren und als Spielangebot gestalten.

Ich kann aus Misstrauen einen Flaschenhals machen. Dann halte ich Informationen zurück und sorge ALS SPIELER durch meine Figur dafür, dass die anderen nicht an die Information kommen. Ich kann aber auch meine Figur so handeln lassen, als Spieler aber dafür sorgen, dass die Info bei den anderen Spielern landet (z.B. Notebook / Schriftrolle ragt aus der Tasche, während ich eben Pipi machen gehe).

Ich lasse die Lampe nicht fallen, sondern werde starr vor Schreck. Und wenn ich schon mit der Lampe vorne stehe, kriege ich eh den ersten Hieb ab, wenn man mich nicht gerade von hinten ersticht. Und dann macht der heldenhafte Streiter einen netten Ausfall an mir vorbei - oder schiebt mich missmutig zur Seite - und durchbohrt das böse Monster. ;)

Der Barbar steht in einer riesigen Halle mit unzähligen Leuten. Alles funktioniert offenkundig nach obskuren Regeln. Und alleine die Anzahl an Schwerten und Hellebarden bei der Prunkgarde, all die Schwerter an der Seite all der Adligen lassen einen bewaffneten Konflikt als das sonst brauchbare Konzept nicht zu. Und alle Augen richten sich auf ihn, weil der sonst schwächliche und hier plötzlich so souveräne Barde den Blick des Königs auf ihn lenkt. Des Königs donnernde Stimme - weil man das ja üben kann - füllt die Halle mit Leichtigkeit: "So, Ihr seid also Nonac, der Mächtige, Schrecken der nördlichen Berge! Bezwinger des furchtbaren Gronkh! Berichtet mir davon." - "Äh? Ja ... ja, der bin ich." Gehetzter Blick in die Menge. Flehender Blick zum Barden.

Ein bisschen Foreshadowing kann nicht schaden. Oder es steht direkt auf dem Charakterbogen: Ich misstraue allen und jedem! Vor Furcht schlotternder Hasenfuß. Und das zeige ich auch meinen Mitspielern, denn dann können auch die damit arbeiten.

Ich kann in meiner Rolle bleiben, halte aber für die Gruppe den Fluss aufrecht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 14.02.2018 | 12:14
So in etwa stelle ich mir das vor, Cruschtschow!
+1
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 12:17
+1

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Daheon am 14.02.2018 | 12:21
+1
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: bobibob bobsen am 14.02.2018 | 12:35
Zitat
Zwischen "auffällig werden" und sich wie ein Elefant im Porzellanladen verhalten ist für mich ein wesentlicher Unterschied.

Das liegt dann aber an dir und wie die Information von dir aufgenommen wird.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gilborn am 14.02.2018 | 15:22
Meine NSCs machen regelmäßig Fehler, die der allwissende SL nie und die mehrwissenden SC selten machen würden.
- Da wird schon mal ne Wache vernachlässigt
- Da wird schon mal ein SC zu mächtig oder zu schwach eingeschätzt
- Da wird schon mal ein Lüge mangels Überprüfbarkeit sofort geglaubt
- Selbst rethorisch überlegene NSC manipulieren nicht nur, sondern lassen sich auch manipulieren*

+1
Hört sich an als würde es mir in deiner Welt gefallen.
Das gibt der Welt Leben, in meinen Augen auch Realismus und sorgt dafür dass sich der Kampf nicht wie ein Brettspiel anfühlt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 14.02.2018 | 15:25
Right, das gehört zwar nicht mehr so richtig hier ins Thema, aber ich wollte dennoch mal zustimmen: ich finde es ziemlich beknackt, wenn sich 99% der Gegner im Kampf verhalten wie Absolventen der Sun-Tzu-Kriegsakademie.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.02.2018 | 15:41
Wenn Spieler schon das Gefühl haben, es passiert nie etwas Unvorhergesehenes, auch weil der SL immer alles fest im Griff hat. (Und die Schienen schon vor dem Spiel verlegt sind)
Dann kann TLFL natürlich auch eine Art verzweifelte Rebellion dagegen sein.
Ein Versuch der Eisenbahnfahrt des Spielleiters zu entkommen.

Edit . Ist natürlich nicht konstruktiv. Und löst auch das eigentliche Problem nicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 14.02.2018 | 16:45
Außer wenn es nach TPK einen Spielleiterwechsel gibt.  ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.02.2018 | 17:08
Außer wenn es nach TPK einen Spielleiterwechsel gibt.  ~;D

Gewissermaßen einen TPK mit anschließendem SLK. >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.02.2018 | 11:10
Außer wenn es nach TPK einen Spielleiterwechsel gibt.  ~;D
Oem... ja. Ziel erreicht. Und sogar gruppendienlich gespielt ~;D

Edit. -Ist damit kein TLFL mehr.  :D
(Das merkt man dann vermutlich an der Unterstützung der Gruppe ) >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 15.02.2018 | 11:37
TLFL, TPK, SLK, MCIS ... sollten wir das hier nicht langsam in AbküThr umbenennen? ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 15.02.2018 | 11:44
Was hast Du gegen Flaschenhalter und Altglassammler?
Langsam wird es politisch!!!
-scnr-

 :Ironie:

 :btt:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.02.2018 | 13:19
Wieso?  wtf?
Wenn die SPL beim RPG durch TLFL und MCIS dem SL IT einen TPK oder HPK bescheren, dann ist das auch ein OT Problem!

 ~;D
Scherz
  btt
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 15.02.2018 | 13:29
Was mich auch stört sind "Funzelflüchter".
Das stehen die Helden einem fordernden Gegner gegenüber und ein einzelner Charakter flieht selbstentscheidend und macht die Lösung des Plots dadruch schwerer.
Das ist nicht direkt ein Taschenlampenfallenlasser. Es ist aber so, das würde er seine kleine Funzel mit in die Waagschale werfen, sich eine große Taschenlampe ergäbe, mit der die Gruppe als Ganzes uU noch Spotlight generieren könnte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.02.2018 | 13:36
Was mich auch stört sind "Funzelflüchter".
Das stehen die Helden einem fordernden Gegner gegenüber und ein einzelner Charakter flieht selbstentscheidend und macht die Lösung des Plots dadruch schwerer.
Das ist nicht direkt ein Taschenlampenfallenlasser. Es ist aber so, das würde er seine kleine Funzel mit in die Waagschale werfen, sich eine große Taschenlampe ergäbe, mit der die Gruppe als Ganzes uU noch Spotlight generieren könnte.
Gibt es den Begriff echt schon? ;D ~;D
Und ja, mit so einem Typ hatte ich auch schon mal zu tun.
Er stand immer in der zweiten Reihe, auch als stärkster Kämpfer.
Nur, damit er möglichst unbeschadet aus dem Kampf kommt, während andere für SC ihn über die Klinge gesprungen sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 15.02.2018 | 13:42
Fiel mir gerade ein der Begriff. Wir haben einen Angsthasen in der Gruppe, der ein leichter Risikofaktor ist.
Richtig schlimm war es nur ein Mal gegen einen Geist in einer Villa, den man ausmanövrieren musste, was mit 3 noch möglich und mit 2 fast unmöglich war. Zumal er Schadenszauber hatte, die auch auf Distanz gegen den Geist gewirkt hätten.

Aber in letzter Zeit wird der Spieler mutiger.

In meinem Homebrew spielt er zwar nen Schützen, aber warum nicht?
Er maxt seine KL, um seine Abwehr zu maxen, aber warum nicht?
Das ist ok
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 15.02.2018 | 15:14
TLFL, TPK, SLK, MCIS ... sollten wir das hier nicht langsam in AbküThr umbenennen? ~;D

Außerdem muss das MCIHS heißen.

--

Edit:
Auch erst hier in dieser Diskussion habe ich glaub ich erstmalig den Begriff "Verbot-Paladin" gelesen. Freilich kann ich mir vorstellen was damit gemeint. Was ich aber gerne wüsste -- ist das eine ad hoc Wortschöpfung (von trollstime glaube ich?) oder wurde der Begriff schon andernorts etabliert? ^^
Im Englischen spricht man da ja gerne vom "Stick in the mud", um (wohl so in etwa) das gleiche Konzept zu beschreiben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tante Petunia am 15.02.2018 | 15:40
TLFL, TPK, SLK, MCIS ... sollten wir das hier nicht langsam in AbküThr umbenennen? ~;D
In der Tat. sonst heißt es nachher wieder: D.w.w.n mit dem Verstehen.... >;D ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grey am 15.02.2018 | 15:47
Wenn die SPL beim RPG durch TLFL und MCIS dem SL IT einen TPK oder HPK bescheren, dann ist das auch ein OT Problem!
:loll: YMMD. :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Dioto am 16.02.2018 | 07:37
Edit:
Auch erst hier in dieser Diskussion habe ich glaub ich erstmalig den Begriff "Verbot-Paladin" gelesen. Freilich kann ich mir vorstellen was damit gemeint. Was ich aber gerne wüsste -- ist das eine ad hoc Wortschöpfung (von trollstime glaube ich?) oder wurde der Begriff schon andernorts etabliert? ^^
Im Englischen spricht man da ja gerne vom "Stick in the mud", um (wohl so in etwa) das gleiche Konzept zu beschreiben.
In D&D-Kreisen gibt es den Begriff Lawful Stupid (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/LawfulStupid) für solche Charaktere. "Verbots-Paladin" habe ich zuvor auch noch nicht gehört, trifft das ganze aber ziemlich gut.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Petrosilius am 16.02.2018 | 07:55
Aber SCIHS
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Greifenklause am 16.02.2018 | 08:00
@ Feuersänger und Dioto:
"Verbots-Paladin" ist in der Tat eine Wortneuschöpfung aus der Drachenklause.
Ich bin ja eher DSA sozialisiert.... nein, das ist gelogen, AD&D2nd hatte auch einen großen Anteil.
Bei DSA hatten wir lange Zeit das Problem des "Verbots-Paladin" bei dem attraktiven Rondrapriester der Runde.
Guter Kämpfer, ein Leitbild, ein Aushängeschild :d..... torpediert jedes zweite Abenteuer und stellt sich gerne auch mal zwischen zwei Armeen... :q
Lange Zeit habe ich aufgrund schlechter Mitspielererfahrungen daher jedem davon abgeraten (erst recht von noch radikaler wirkenden Priesterschaften) und aufgrund ähnlicher Erfahrungen hatten wir NIE einen Paladin bei AD&D2nd.

Dass man die auch anders spielen kann, ist mir bewusst. Beispielsweise hatte meine Frau eine sehr leidenschaftliche Variante einer aranischen Rondrapriesterin. Die hat auch mal gesagt "Das dürft ihr nicht!" oder "Nein, wir gehen rechts lang!", aber es hielt sich in Maßen und war wesentlich spielbarer und gruppenverträglicher als der "Verbots-Paladin" alter Schule.
Und soll ich euch was sagen? Im Endeffekt wirkte ihre Variante auch authentischer...

EDIT:
Das faszinierende ist, dass wir eher mehr Charaktere gespielt haben, die nach D&D-Lehre "rechtschaffen gut" wären oder dahin tendierten.
Aber da wir das Angstgebilde des "Verbots-Paladins" ständig vor Augen hatten, waren das meist spielbare und gruppenadäquate Charaktere
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Gabriell am 21.01.2019 | 20:54
So ist es eben, nicht jeder ist Gruppenspieler.
Profilierungssüchtige gibt es im sogenannten realen Leben schon genug
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 21.01.2019 | 21:31
So ist es eben, nicht jeder ist Gruppenspieler.
Profilierungssüchtige gibt es im sogenannten realen Leben schon genug

Auf welches Beispiel beziehst du dich denn genau?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Nebula am 22.01.2019 | 09:16
Ich habe alles gelesen ^^ wow ihr wart fleissig.

1ter Post: Spieler wirft Pistole weil SL schießen wegen mangelnder Intelligenz verbietet = kein TLFL

fate nen Aspekt reizen = kein TLFL, das System will das und ist ein Feature

Archo Post: Situationskomik, etwas krass aber kein Mobbing,griefing whatever. Wenn ein Spieler etwas anderes spielt als die Gruppe, kann das nicht klappen, ist schade aber man packt auch keinen Fisch zu einem Vogel in den Käfig.

@Taschenlampenfallenlasser:
Schwierig. Ich habe einen netten Mitspieler, der ingame nicht so mithalten kann wie die erfahreneren Spieler. Er findet nicht so den Zugang zu Szenen.
Wenn er mal aktiv wird, dann macht er was ihm einfällt und ihm taugt.  Diese Aktionen sind dann leider oft TLFL Dinge wie beim Einbruch nachts vor dem Haus Schmiere stehen und dabei Lärm machen und irgendwas kaputt Haun, bis die Nachbarn kucken. (WoD vampire)

Hier biege ich als SL meine Welt, sonst würde das echt eskalieren. Der Spieler macht das nicht um der Gruppe zu Schaden sondern das ist sein Rollenspiel.

Die Mitspieler rollen da schon die Auge aber wir mögen den Spieler und drücken ein Auge zu.

Andererseits hat mal ein anderer Spieler mit "Mein Char ist halt so" ne ganze Runde gesprengt, das ist viel übler als ein TLFL
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grubentroll am 22.01.2019 | 09:24
Anscheinend gibt es ja mit dem "Trickster" eine richtige Taschenlampenfallenlasser-Klasse bei "13th Age Glorantha".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 22.01.2019 | 09:25
Anscheinend gibt es ja mit dem "Trickster" eine richtige Taschenlampenfallenlasser-Klasse bei "13th Age Glorantha".

?  8] wie meinen?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Grubentroll am 22.01.2019 | 09:30
?  8] wie meinen?

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108835.msg134690145.html#msg134690145

Scimi schreibt hier ganz schön über das Buch samt dieser Klasse. :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 22.01.2019 | 09:49
Ah, danke  :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Gabriell am 1.03.2019 | 22:47
Auf welches Beispiel beziehst du dich denn genau?

Ich bezog mich auf das Leben. nicht auf Spiele.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 2.03.2019 | 01:13
Ich bezog mich auf das Leben. nicht auf Spiele.

Also findest du, dass alle hier beschriebenen TLFL keine Gruppenspieler sind?

Z.B. das Torg-Beispiel aus meinem ersten Beitrag im Thread hier?

Könnte man nicht auch argumentieren, dass es im Thread einen ziemlichen Konsens gab, dass sie aus narrativer Perspektive das Spiel für die gesamte Gruppe bereicherte, auch wenn sie das nicht aus "Wir wollen die Gegner möglichst effektiv besiegen."-Perspektive tat.


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 11:30
Ich habe mal wieder eine Art TLFL-Konflikt, wo ich unsicher bin, was die Etikette gebietet.

Und zwar werden die SCs von NSCs, wo ich als Spieler (nicht aus Charakterperspektive) das Questgiver-Rufzeichen groß übern Kopf blinken sehe, regelmäßig ziemlich unhöflich behandelt. Einem Teil der Gruppe scheint das egal zu sein, die wollen halt die Mission abgreifen und "weiterkommen".

Aber mir ist eine konsistente Spielwelt wichtiger als Missionen und es killt doch meine Suspension of Disbelieve das einfach zu ignorieren. (Ich denke mir, da kann ich dann auch gleich Computerspiele stattdessen zocken, wo die Missionsvergabe meinetwegen in Cut Scenes abläuft.) Wurde nach der letzten Session auch Out Of Character thematisiert, weil der Spielleiter dachte ich und nicht mein Charakter wäre aufgebracht. Für den Spielleiter ist mein Verhalten anscheinend okay, aber irgendwie habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen einen Teil der Gruppe auszubremsen.

Ich habe echt immer noch Probleme die Grenze zwischen Charakterspiel und "Mein Charakter ist halt so!" abzuschätzen.

Ratschläge?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Don Kamillo am 9.03.2021 | 11:39
Hmmm, die Sache ist doch, das eigentlich die Gruppe den Job wollen möchte und die Frage ist, wie professionell das abläuft.

Wenn der mögliche Auftraggeber kacke ist und man nicht auf diese Mission angewiesen ist, würde ich das auch zur Sprache bringen, wobei man da dann auch gerne OT gehen und sagen kann, was einem nicht gefällt. Die 5 Minuten sollten immer drin sein.
Der Auftraggeber möchte doch Hilfe. Kriegt er sie nicht von der Gruppe, wird er andere Probleme bekommen (es wird teurer o.ä.) Der hat ja was davon, unabhängig, wie professionell sowas abzulaufen hat (oder emotional, je persönlicher sowas ist).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Rorschachhamster am 9.03.2021 | 11:48
Ich habe echt immer noch Probleme die Grenze zwischen Charakterspiel und "Mein Charakter ist halt so!" abzuschätzen.

Ratschläge?
Nimm die Quest an, versuch mehr Geld (oder was) rauszuhandeln (vielleicht auch bei den Konkurrenten der NSC), und falls sich die Gelgenheit ergibt, räche dich an den NSC inGame - je nach Charakter Furzkissen bis abgeschnittener Pferdekopf im Bett... Hohle nach Möglichkeit die anderen Charaktere/spieler mit an Bord dabei.  :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 11:49
verstehe ich das richtig, du möchtest riskieren guten Loot und Quests zu verlieren, indem du dich mit einem verlässlichen, aber rüden Auftraggeber anlegst?

Als Taschenlampenfallenlasser sage ich natürlich, Go for it! natürlich mit Stil. Wenn ihr das gewünschte zerbrechliche item zurückbringt, lässt du es fallen und sagst ironisch: "Oh, das tut mir jetzt aber leid!"
Aufträge gibts auch woanders!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 9.03.2021 | 11:49
Ich habe mal wieder eine Art TLFL-Konflikt, wo ich unsicher bin, was die Etikette gebietet.

Und zwar werden die SCs von NSCs, wo ich als Spieler (nicht aus Charakterperspektive) das Questgiver-Rufzeichen groß übern Kopf blinken sehe, regelmäßig ziemlich unhöflich behandelt. Einem Teil der Gruppe scheint das egal zu sein, die wollen halt die Mission abgreifen und "weiterkommen".

Aber mir ist eine konsistente Spielwelt wichtiger als Missionen und es killt doch meine Suspension of Disbelieve das einfach zu ignorieren. (Ich denke mir, da kann ich dann auch gleich Computerspiele stattdessen zocken, wo die Missionsvergabe meinetwegen in Cut Scenes abläuft.) Wurde nach der letzten Session auch Out Of Character thematisiert, weil der Spielleiter dachte ich und nicht mein Charakter wäre aufgebracht. Für den Spielleiter ist mein Verhalten anscheinend okay, aber irgendwie habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen einen Teil der Gruppe auszubremsen.

Ich habe echt immer noch Probleme die Grenze zwischen Charakterspiel und "Mein Charakter ist halt so!" abzuschätzen.

Ratschläge?

Wenn du das vor der Mission offen und frühzeitig kundgibst, ist das kein Taschenlampenfallenlassen.
TLFL wäre das, wenn du dann während der Mission diese dann plötzlich sabotieren würdest, typischerweise auch noch unter akutem und ungünstigst vermeidbaren Fallout für die anderen Figuren. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 9.03.2021 | 11:51
Der Auftraggeber möchte doch Hilfe. Kriegt er sie nicht von der Gruppe, wird er andere Probleme bekommen (es wird teurer o.ä.) Der hat ja was davon, unabhängig, wie professionell sowas abzulaufen hat (oder emotional, je persönlicher sowas ist).

Ich denke, das ist in solchen Situationen der Knackpunkt. Der Möchtegern-Auftraggeber will ja erst mal selber was. Dazu wird zwar auch oft genug ein Stück Rückversicherung gehören, daß er überhaupt brauchbare Leute für den Job vor sich hat -- andererseits aber schießt er sich, wenn er eine tatsächlich fähige Mannschaft mit seinem Verhalten gegen sich aufbringt und sie den Auftrag dann ablehnt oder sich gar zu überlegen anfängt, daß ihr die Gegenseite eigentlich sympathischer ist, doch nur selber ins Knie.

(Und ja, es wird in einer plausiblen Spielwelt natürlich auch Möchtegern-Auftraggeber geben, die die Sache aus dieser Sicht vielleicht sogar komplett ohne böse Absicht trotzdem versaubeuteln. Da muß die SL dann eben ggf. mit den Konsequenzen leben können.)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 9.03.2021 | 11:56
Die Frage ist, warum nervt der Spielleiter euch mit unsympathischen Auftraggebern? Vielleicht will der SL, dass ihr darauf reagiert? Geht es dar, innere Konflikte bei den Spieler-Personnagen auszulösen? Dann wären entsprechende Gegenreaktionen wohl erwünscht.
Frag doch einfach, was das soll?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 12:50
Teil des Problems ist wohl, dass wir eine (ehrlich erwürfelte) Charisma-20-Halbelfe in der D&D5-Gruppe haben, die schon auch mal direkt bis forsch auftritt, und dann von den NSCs eigentlich immer ziemlich zusammenputzt wird.

Wahrscheinlich haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen, was Charisma 20 in Alltagssituationen bedeutet. Was natürlich auch einen Thread wert wäre.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 13:10
Wahrscheinlich haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen, was Charisma 20 in Alltagssituationen bedeutet. Was natürlich auch einen Thread wert wäre.
Charisma 20 ist übermenschliche, also übernatürliche Ausstrahlung und persönlichkeit (bei AD&D zumindest, und teils auch noch bei den späteren D&D versionen). Wie wenn Jesus oder Buddah vorbeikommt und mit dir plaudert.  So jemandem liegt jeder normale mensch zu Füßen. Dass so jemand runtergeputzt wird, sollte die Ausnahme sein, welche die Regel bestätigt, etwa wenn sich Jesus mit den Schriftgelehrten anlegt. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 9.03.2021 | 13:15
Wahrscheinlich haben wir einfach unterschiedliche Vorstellungen, was Charisma 20 in Alltagssituationen bedeutet. Was natürlich auch einen Thread wert wäre.

Hängt natürlich mit vom verwendeten System ab. Auf einer Prozentskala beispielsweise wäre Charisma 20 wohl nicht unbedingt so der Bringer. ;)

Aber ansonsten stoßen wir da halt wieder auf die Frage, was Leute mit hoher Ausstrahlung allein nur deretwegen schon erreichen können sollen und was nicht -- und da herrscht meines Wissens nach wie vor glorreiche Uneinigkeit zwischen den Nerds aller Fraktionen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 9.03.2021 | 13:34
Ok, charismatische Leute werden ständig angepoebelt, klar. Keine weiteren Fragen.  ;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 13:40
Ok, charismatische Leute werden ständig angepoebelt, klar. Keine weiteren Fragen.  ;D

Zu dem Thema habe ich jetzt einen eigenen Thread aufgemacht: Umgang mit Charakteren mit Extrem-Charisma (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118282.0.html)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Blizzard am 9.03.2021 | 14:24
Zunächst mal ist das für mich auch (noch) kein TLFL- weil dein Charakter durch seine Aktion ja die Gruppe a) nicht und b) direkt in die Scheiße reitet bzw. in Gefahr bringt. Denn der Rest der Gruppe hat ja immer noch die Möglichkeit zu sagen, dass sie den Auftrag trotzdem annehmen- auch wenn dein Charakter (aus welchen Gründen auch immer) den Auftrag nicht annehmen will. Nur weil einer den Auftrag nicht annehmen will, bringt das normalerweise nicht gleich den Rest der Gruppe in Gefahr. Wie gesagt: Normalerweise.

Ich habe mal wieder eine Art TLFL-Konflikt, wo ich unsicher bin, was die Etikette gebietet.
Ich denke die wichtigste Regel am Spieltisch ist immer noch die, dass alle ihren Spaß haben sollen. Was bedeutet, dass man sich auch mal zurücknehmen und dazu bereit sein muss, Kompromisse einzugehen. Und dazu gehört imho auch, beim Abenteuer mitzumachen- auch wenn der Charakter das eigentlich nicht tun würde. Ergo würde ich sagen, dass die Etikette in dem Fall bedeuten, sich dem Wohle und dem Spielspaß aller unterzuordnen anzupassen und trotzdem mitzuspielen- denn vielleicht wird das Abenteuer ja dennoch ganz lustig & spannend- auch wenn es aus Charaktersicht vielleicht unplausibel erscheinen mag, daran teilzunehmen.

Diese Diskussionen hatte ich auch schon in diversen Runden (gerade am Anfang) und dann muss man sich als Spieler halt überlegen, ob man dazu bereit ist bzw. ob man das kann (über den eigenen Charakter-Schatten) springen-oder nicht. Oder ob man das nicht kann, weil einem die Konsistenz des Charakters über alles geht bzw. über allem steht. Nur weil der Auftrag für den Charakter vielleicht unpassend erscheinen mag wird dadurch nicht automatisch die gesamte Spielwelt inkonsistent oder unplausibel- sondern es geht ja eigentlich nur um das Verhalten des Charakters und damit letzten Endes auch des Spielers.

Zitat
Und zwar werden die SCs von NSCs, wo ich als Spieler (nicht aus Charakterperspektive) das Questgiver-Rufzeichen groß übern Kopf blinken sehe, regelmäßig ziemlich unhöflich behandelt. Einem Teil der Gruppe scheint das egal zu sein, die wollen halt die Mission abgreifen und "weiterkommen".
Wenn SCs nur Aufträge von freundlichen, netten älteren Damen annehmen würden, dann wären die SCs in vielen von meinen Runden arbeitslos oder gar pleite- und das ganz ohne Corona & Lockdown.

Zitat
Ich habe echt immer noch Probleme die Grenze zwischen Charakterspiel und "Mein Charakter ist halt so!" abzuschätzen.

Ratschläge?
Ich denke, ein "richtig" oder "falsch" gibt es hier nicht. Du musst für dich eben abwägen- was Dir wichtiger ist: Dein Charakter bzw. das Verhalten deines Charakters-oder aber der Spielspaß der Gruppe. Ob du den Charakter trotzdem mitspielen lassen kannst- auch wenn er (warum auch immer) nicht am Abenteuer teilnehmen würde. Oder ob das eben nicht geht, weil es deinem Charakter absolut konträr zu Gesicht stehen würde.

Ich kann dich da durchaus verstehen, denn ein plausibles Verhalten von Charakteren ist wichtig. Die Frage ist halt nur: Wie wichtig ist es dir? Wie egoistisch bist du in der Hinsicht?

Wie gesagt: Ich kenne das Problem. Und ich kenne Spieler, denen das dann so wichtig war und die darauf beharrt haben, dass ihr Charakter an diesem Auftrag aus diesen und jenen Gründen nicht teilnimmt. Ist ja ok. Nur diese Spieler haben dann im Abenteuer und am Spieltisch nichts (mehr) verloren und können sich gerne eine andere Runde suchen- das Abenteuer findet ohne sie statt.

Und dann gibt es jene, die gesagt haben: " Normalerweise würde mein Charakter da nicht mit machen, aber... (OT-Gedacht) vielleicht wird es ja trotzdem ein ganz spaßiges & lustiges Abenteuer bzw. der Gruppe zu Liebe spiele ich halt mit".

Ich denke mir dann halt immer, dass kein SL ein Abenteuer absichtlich so baut, dass gewisse Charaktere da nicht mitspielen werden oder können (von Ausnahmen mal abgesehen, weil/wenn man ganz bewusst bestimmte Charaktere nicht dabei haben will). Manchmal hat der SL das vielleicht auch einfach vergessen und dann sollte man imho nicht so (egoistisch) und nachtragend sein -ist aber nur meine bescheidene Meinung.

Letzten Endes musst und kannst nur du alleine entscheiden, was Dir wichtiger ist: Dein Charakter oder der Spielspaß der Gruppe.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: sindar am 9.03.2021 | 14:36
Teil des Problems ist wohl, dass wir eine (ehrlich erwürfelte) Charisma-20-Halbelfe in der D&D5-Gruppe haben, die schon auch mal direkt bis forsch auftritt, und dann von den NSCs eigentlich immer ziemlich zusammenputzt wird.
In diesem besonderen Fall haette ich als SL den NSC nicht viel anders reagieren lassen als unser SL; zu uns anderen ist er uebrigens sogar leidlich freundlich, finde ich. Immerhin hat er uns ohne Weiteres in das Schlafzimmer des (abwesenden) Hausherren gefuehrt und zugelassen, dass wir es gruendlich durchsuchen. Und er hat keine Einwaende dagegen, dass wir auch des Rest des Hauses und der Burg durchsuchen. Trotz eher fragwuerdiger Legitimation und der (meines Erachtens) groben Unhoeflichkeit der Halbelfe.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 14:58
In diesem besonderen Fall haette ich als SL den NSC nicht viel anders reagieren lassen als unser SL; zu uns anderen ist er uebrigens sogar leidlich freundlich, finde ich. Immerhin hat er uns ohne Weiteres in das Schlafzimmer des (abwesenden) Hausherren gefuehrt und zugelassen, dass wir es gruendlich durchsuchen. Und er hat keine Einwaende dagegen, dass wir auch des Rest des Hauses und der Burg durchsuchen. Trotz eher fragwuerdiger Legitimation und der (meines Erachtens) groben Unhoeflichkeit der Halbelfe.

Gleichzeitig war das ein NSC, der trotz dem tagelangen Ausfall des Flußleuchturms seines Herrens (mitten in einer Stadt) und dem Verschwinden eben dieses Herrens keinerlei Eigeninitiative zeigte oder irgendetwas in die Wege leitete, um auf die Situation Aufmerksam zu machen oder Hilfe zu holen. (Das betrifft eigentlich auch alle andere Bewohner der Stadt-)

Warum man bei solchem Verhalten höflich sein sollte, ist eher schwer nachzuvollziehen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 15:12
Gleichzeitig war das ein NSC, der trotz dem tagelangen Ausfall des Flußleuchturms seines Herrens (mitten in einer Stadt) und dem Verschwinden eben dieses Herrens keinerlei Eigeninitiative zeigte oder irgendetwas in die Wege leitete, um auf die Situation Aufmerksam zu machen oder Hilfe zu holen. (Das betrifft eigentlich auch alle andere Bewohner der Stadt-)

Warum man bei solchem Verhalten höflich sein sollte, ist eher schwer nachzuvollziehen.

Tja, das nächste mal, wenn ihr in der Stadt seid und nach nem Auftrag sucht, sagt euch der SL: "Tja, sorry Leute, die NSC haben ihre probleme schon alle selber gelöst. Ihr könnt aber gerne Dung schaufeln, das bringt 2 Kuperstücke pro tag!"
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 9.03.2021 | 15:30
Ich habe mal wieder eine Art TLFL-Konflikt, wo ich unsicher bin, was die Etikette gebietet.

Und zwar werden die SCs von NSCs, wo ich als Spieler (nicht aus Charakterperspektive) das Questgiver-Rufzeichen groß übern Kopf blinken sehe, regelmäßig ziemlich unhöflich behandelt.
...
Ratschläge?

Rede mit dem Spielleiter (und den Spielern) oder spiele deine Rolle konsequent aus...
Was würdest Du in einem Bewerbungsgespräch oder als Selbstständiger bei einem Gespräch um einen Auftrag machen, wenn der Arbeit-/Auftraggeber dir total unsympatisch ist oder sogar pampig wird?
Du würdest wahrscheinlich die Notwendigkeit abschätzen, den Job nehmen zu müssen und dann die Zähne zusammenbeissen und annehmen, den Auftrag ablehnen oder das Problem ansprechen.
Im Team könnte man den NSC um eine Unterbrechung für eine interne Teambesprechung bitten, sich zurückziehen und dann den Mitstreitern das Problem erklären („wenn das Betriebsklima hier so rau ist, wollen wir dann wirklich, ... Guckt mal wir haben derzeit jeder rund 5.000 Goldstücke in der Tasche. Wie wäre es denn mit Urlaub... Jungs seht mal, der Typ schaut unserer Elfe seit einer Stunde in den Ausschnitt und ansonsten pampt er sie nur von der Seite an. Wollt Ihr wirklich für sojemanden....“).

Egal wie das Gespräch ausgeht, der Spielleiter bekommt es ja mit. Ich denke, er wird sich das nächste Mal überlegen, seine Auftraggeber noch mal so zu spielen...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 15:50
Tja, das nächste mal, wenn ihr in der Stadt seid und nach nem Auftrag sucht, sagt euch der SL: "Tja, sorry Leute, die NSC haben ihre probleme schon alle selber gelöst. Ihr könnt aber gerne Dung schaufeln, das bringt 2 Kuperstücke pro tag!"

Also mir ist eine lebendig wirkende Welt, wo ich selbst Akzente setzen muss, deutlich lieber als eine, die mir wie ein Computerspiel vorkommt, das mit dem Triggern von Events und NSCs wartet, bis wir in die Zone laufen um die Instance zu aktivieren.

Zumindest spiele ich halt meinen Charakter so, dass er auf die Diskrepanzen reagiert.

Ich habe dem Spielleiter nach der Session auch gesagt, dass mich genau dieser Konflikt - warum sind Städter so zynisch und passiv, zumindest aus der Perspektive meines Barbaren - interessiert, und ich den gerne weiter anspielen mag.

Das doch sowieso um einiges gehaltvoller als die Quests, die brav und häppchenweise auf uns warten.

Mein Problem ist halt, dass ich damit versuche das Spiel auf meine Interessen zu biegen, wenn andere vielleicht eh mit dem Analogcomputerspielmodus glücklich sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 16:03
Joah, ich hab so das gefühl,das ist es mit. Rollenspiel ist nie ganz logisch, es macht immer Kompromisse in bezug auf die Plausibilität. Dinge passieren immer dann wenn die SC kommen, NSC können Probleme nie selber lösen, es werden immer die SC angeheuert, obwohls inkompetente Arschlöcher sind, man vertraut dem neuen Charakter, auch wenn man ihn noch nie gesehen hat, weil man weiss, es ist der Char von Otto, mit dem man schon seit jahren spielt, gegner sind immer grade so stark, das man sie noch irgendwie besiegen kann. Das ist nicht nur Computerspiel, das ist Rollenspiel, bzw. eine Art davon. Vielleicht willst du einfach mehr SIM und weniger GAM?   
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 16:34
Ich sehe mich schon sehr auf der GAM-Seite: allerdings bedeutet für mich GAM eher: waghalsige Herausforderungen, wo man vom Glück und Geschick her gefordert wird. Ein Ausgang der bis zum Schluss spannend bleibt, weil das Regeldesign sich darum gekümmert hat, Spannungskurven auszuloten. Außerdem Meta-Elemente wie explodierende Würfel, Karten, die die Handlung beeinflußen oder Gummipunkte.

Warum das Framework drum herum die Schwächen von Computerspielen nachahmen sollte, verstehe ich nicht so.

Ich mag halt lieber Games mit Perma-Death und Konsequenzen als Performance-Optimierung bei der x-ten Repitition eines Kurses/Levels.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 16:37

Warum das Framework drum herum die Schwächen von Computerspielen nachahmen sollte, verstehe ich nicht so.


Sich auszudenken, warum die NSC das problem nicht lösen können, die SC aber schon, das kostet Zeit und Energie. Willst du nicht lieber, das der SL diese Zeit und Energie in waghalsige herausforderungen steckt? Die Computerspiele machen das ja nicht aus Jux und Tollerei, sondern weil es es sehr, sehr aufwendig ist, eine konsistente Welt zu erstellen, die trotzdem noch dem Genre gerecht wird. Disco Elysium bsp. ist auch ein Computerspiel, warscheinlich so eines ,wie du willst. Die haben für ihr einziges level aber auch ewig gebraucht, und WoW hat im vergleich 100 mal mehr Content.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 16:48
Sich auszudenken, warum die NSC das problem nicht lösen können, die SC aber schon, das kostet Zeit und Energie. Willst du nicht lieber, das der SL diese Zeit und Energie in waghalsige herausforderungen steckt?

Nein. Ich bevorzuge eine frei erkundbare LoFi-Welt, die sich um uns entwickelt, als einen vorbereiteten, effektgeladenen Geisterbahn-Parkour. Ich will lieber kollaboratives Minecraft spielen als Dragon's Lair.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2021 | 17:02
Nein. Ich bevorzuge eine frei erkundbare LoFi-Welt, die sich um uns entwickelt, als einen vorbereiteten, effektgeladenen Geisterbahn-Parkour. Ich will lieber kollaboratives Minecraft spielen als Dragon's Lair.
Dann willst du eindeutig und 100% SIM, aber seis drum ,die Klassifizierung war schon immer fraglich. Jedenfalls willst du anscheinend nicht das, was es gibt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 17:50
Dann willst du eindeutig und 100% SIM, aber seis drum ,die Klassifizierung war schon immer fraglich. Jedenfalls willst du anscheinend nicht das, was es gibt.

Was es in unserem konkretem Spiel gibt?

Wie gesagt: der Spielleiter hat mir gesagt, dass er für meine Interessen offen ist. Und ich spiele - auch wenn ich starke Metagründe für die Situation sehe - meinen Charakter straight. Der Charakter weiß ja nichts vom Almighty Dungeon Master in the Sky.

Meine TLFL-Frage war eher: wie meta muss man gehen, weil es der Anstand gebietet?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Moonmoth am 9.03.2021 | 18:11
Meine TLFL-Frage war eher: wie meta muss man gehen, weil es der Anstand gebietet?
Ich würde sagen: Die entscheidende Frage für mich wäre, ob ich mit der Aktion dem Rest der Runde den Spaß verderbe oder ob ich ihnen mehr Spaß bereite? Wenn ich die Gruppe soweit nicht "lesen" kann, würde ich mich eher dagegen entscheiden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tegres am 9.03.2021 | 18:31
Meine TLFL-Frage war eher: wie meta muss man gehen, weil es der Anstand gebietet?
Im Zweifel bin ich immer für den schnellen Wechsel auf die Meta-Ebene. Solche Probleme haben in den seltensten Fällen ihre Ursache ingame und können dort gelöst werden. Vielleicht stellt ihr auf der Meta-Ebene fest, dass gar kein Problem vorliegt, sondern ihr alle Spaß an einem gewissen Konflikt unter den Charakteren habt. Vielleicht stellt ihr fest, dass es verschiedene Ansichten gibt, die ihr übereinbringen müsst. Einen Schaden sehe ich nicht, wenn ihr auf die Meta-Ebene geht (es sei denn anderen Mitspieler:innen ist die Immersion extrem wichtig und diese wäre dann zerstört, aber selbst dann wäre das ein notwendiges Übel). Der Nutzen überwiegt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Jiba am 9.03.2021 | 19:50
Einen Schaden sehe ich nicht, wenn ihr auf die Meta-Ebene geht (es sei denn anderen Mitspieler:innen ist die Immersion extrem wichtig und diese wäre dann zerstört, aber selbst dann wäre das ein notwendiges Übel). Der Nutzen überwiegt.

Das! Abgesehen davon, dass wir auch beim Aufs-Klo-gehen und beim Nach-Würfeln-kramen oder Cola-nachschenken auf die Meta-Ebene gehen. Ich fand diese Trennung Böse-Metaebene/Gute-Metaebene immer etwas willkürlich gesetzt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 9.03.2021 | 20:07
Das! Abgesehen davon, dass wir auch beim Aufs-Klo-gehen und beim Nach-Würfeln-kramen oder Cola-nachschenken auf die Meta-Ebene gehen. Ich fand diese Trennung Böse-Metaebene/Gute-Metaebene immer etwas willkürlich gesetzt.

Ich liebe es auf die Meta-Ebene zu gehen, um Regeln anzuwenden/mitzudenken oder narrative Kontrolle auszuüben. Macht mir als self-identifying Story-Gamer sehr viel Spass und ist sogar Kern meiner positiven Spielerfahrung.

Allerdings erkenne ich nicht, wie es die emergente Story verbessert, wenn man weltintern die NSCs nicht ernst nimmt, sondern sie wie die unwichtigen Hydranten behandelt, als die sie wohl ursprünglich vorgesehen waren. (Und sich auf der Meta-Ebene immer wieder daran erinnert, dass die je eh nicht "echt" sind.)

Das Faszinierende an PnP ist für mich eigentlich die kooperative Erschaffung einer konkreten Spielumgebung, bzw. die Interaktion mit einer Welt, in die man gemeinsam beliebig hinzuzoomen kann. Exploration halt, wo man hinter jede Kulisse blicken kann, und man findet dahinter noch eine Schicht von "Realität".
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 9.03.2021 | 20:17
Allerdings erkenne ich nicht, wie es die emergente Story verbessert, wenn man weltintern die NSCs nicht ernst nimmt, sondern sie wie die unwichtigen Hydranten behandelt, als die sie wohl ursprünglich vorgesehen waren. (Und sich auf der Meta-Ebene immer wieder daran erinnert, dass die je eh nicht "echt" sind.)

Ist es denn besser, wenn die Spielleitung durch die Blume der NSC ihrerseits die SC nicht ernstnimmt, sondern wie die unwichtigen Touris behandelt, deren Kooperation mit dem Reiseleiter einfach als selbstverständlich vorausgesetzt wird? Denn darauf scheint dein Problem rein dem Klang nach ja ein Stück weit hinauszulaufen... :think:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: flaschengeist am 9.03.2021 | 21:37
Rede mit dem Spielleiter (und den Spielern) oder spiele deine Rolle konsequent aus...
Was würdest Du in einem Bewerbungsgespräch oder als Selbstständiger bei einem Gespräch um einen Auftrag machen, wenn der Arbeit-/Auftraggeber dir total unsympatisch ist oder sogar pampig wird?
Du würdest wahrscheinlich die Notwendigkeit abschätzen, den Job nehmen zu müssen und dann die Zähne zusammenbeissen und annehmen, den Auftrag ablehnen oder das Problem ansprechen.
Im Team könnte man den NSC um eine Unterbrechung für eine interne Teambesprechung bitten, sich zurückziehen und dann den Mitstreitern das Problem erklären („wenn das Betriebsklima hier so rau ist, wollen wir dann wirklich, ... Guckt mal wir haben derzeit jeder rund 5.000 Goldstücke in der Tasche. Wie wäre es denn mit Urlaub... Jungs seht mal, der Typ schaut unserer Elfe seit einer Stunde in den Ausschnitt und ansonsten pampt er sie nur von der Seite an. Wollt Ihr wirklich für sojemanden....“).

Egal wie das Gespräch ausgeht, der Spielleiter bekommt es ja mit. Ich denke, er wird sich das nächste Mal überlegen, seine Auftraggeber noch mal so zu spielen...

+1.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 10.11.2025 | 13:46
Ich nutze den alten Thread mal, um einen brandaktuellen Taschenlampenfallenlasserfall vor Gericht zu stellen:

Gestern schlich sich meine Gruppe (2 Spieler*innen plus ein mitlaufender SC) unter Führung einer Gefangenen in Goblinhöhlen ein. Bei der Frage, ob der Goblinchef sich Frauen "hielte", entschlüfte der Gefangenen: "Nein, wir sind nicht solche Barbaren wie die Zwerge!" Worauf die Zwergin in der Gruppe auszurasten beschloss und die Gefangene brüllend mit der Axt attackierte - wobei die Gefangene als bisher zuverlässige Führerin gebraucht wurde und die Gruppe auch eigentlich leise sein musste. Gerangel und Geschrei, wegen schlechter Angriffe und guter Ausweicher keine unmittelbare Todesfolge, es ging so 2-3 Runden. der Spieler der Zwergin begründete Outtime, dass sein Charakter den Nachteil dünnhäutig habe und deshalb auf Beleidigungen überreagieren müsse - dazu gibt es im System (Dragonbane) allerdings tatsächlich keinen regeltechnischen Zwang, abgesehen davon wäre als Überreaktion an Anbetracht der Umstände ja auch ein Faustschlag ins Gesicht infrage gekommen.
Ich machte daraufhin den Fehler, ihm einen Willenskraft-Wurf vorzuschlagen, damit sein Charakter sich einkriegt. Den er nicht schaffte und weitermachte. Ich habe daraufhin gesagt: "Du darfst ohnehin selbst eintscheiden, wie dein SC handelt", worauf er meinte, ich müsse ihm schon "erlauben", trotz seines Nachteils die Angriffe einzustellen (was für mich sehr rüberkam wie: "Du musst mir das als SL jetzt befehlen.")
Ich habe das dann durch eine Begegnung mit einem senilen Goblin gelöst ("Hallo Zinke, alles in Ordnung bei dir? Wer sind deine Freunde?"), die so schräg war, dass es plausibel war, dass alle incl. der Zwergin erst einmal innehielten und "Hä?" machten. Das hat dann den Spieler der Zwergin auch zu einem widerwilligen Einlenken bewegt, ich glaube allerdings, dass er sich hier schon eher durch die SL "gezwungen" gefühlt hat, die Angriffe einzustellen, weil ich einfach radikal die Situation gewechselt habe.

Ich bin halbwegs unzufrieden, obwohl es nicht ganz schlimm war. Der betreffende Spieler neigt ziemlich dazu, das Vorgehen bestimmen zu wollen, meistens aber in der Überzeugung und mit der Begründung "Mein Plan ist der einzig logische, alles andere ist Blödsinn." Oft sind das dann "wir murksen alle ab und foltern sie, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge"-Pläne, auch bei dieser Runde, die eigentlich von mir mit "Ihr seid Söldner mit dem Herzen am richtigen Fleck" umrissen wurde.

Diese Aktion war jetzt natürlich kein "Mein Plan ist richtig", aber auch ein "ich bestimme die Situation und sorge dafür, dass sich alles um mich dreht, indem ich meine Schwäche radikal auslege."

Ich kenne den Spieler lange und gut und überlege jetzt (mal wieder), ob ich nicht aufhören sollte, für ihn zu leiten, und stattdessen nur noch bei ihm spielen (als SL finde ich ihn nämlich klasse). Wir haben ähnliche Themen schon einmal diskutiert (beim letzten Mal lief es im Endeffekt auch auf ein TLFL raus, als er beschloss, dass der einzig richtige Weg durch die Wildnis nur ein anderer sein kann als alle anderen meinten, und er dann halt alleine ging, trotz Gruppentrennung und -schwächung), hat aber anscheinend nicht dauerhaft gefruchtet.

Wie gesagt ließ die Situation sich gestern entschärfen; geärgert habe ich mich aber schon, am meisten darüber, dass der Spieler so tat, als sei sein Charakter zu solchem Verhalten gezwungen und mir die Verantwortung zuschob, ihm zu erlauben, damit aufzuhören, was dann aber durch die Blume bedeutet hätte, dass ich es mir als SL jetzt herausnehme, seinen SC zu steuern.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: CK am 10.11.2025 | 14:04
Dass der Spieler grundlegend eine Hoboneigung hat, ist die eine Sache (sowas kann ziemlich nerven), die andere Sache: Warum hast Du ihn die Gefangene nicht einfach totschlagen lassen? Die Reaktion des Zwergen halte ich auch für etwas übertrieben und vom Spieler etwas plump begründet, aber grundsätzlich hätte das doch bestimmt auch Konsequenzen nach sich gezogen (Führer ist weg), was ihm später vielleicht eine gewisse Einsicht beschert hätte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.11.2025 | 14:11
@Swanosaurus: Ich nehme mal an, die bewußte Zwergin (über ihren Spieler will ich unbekannterweise mal nicht gleich den Stab brechen) hat keinen großen Sinn für Ironie? Soll heißen, allein schon ein "WER UNS BARBAREN NENNT, DEM HAU' ICH DEN KOPF AB!!!" als Reaktion ist doch eigentlich irgendwie :gaga:...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 10.11.2025 | 14:14
Dass der Spieler grundlegend eine Hoboneigung hat, ist die eine Sache (sowas kann ziemlich nerven), die andere Sache: Warum hast Du ihn die Gefangene nicht einfach totschlagen lassen? Die Reaktion des Zwergen halte ich auch für etwas übertrieben und vom Spieler etwas plump begründet, aber grundsätzlich hätte das doch bestimmt auch Konsequenzen nach sich gezogen (Führer ist weg), was ihm später vielleicht eine gewisse Einsicht beschert hätte.

Ich habe das Umbringen gar nicht verhindert: er hat einmal mit der Axt vorbeigehauen, beim zweiten Mal ist die Goblinfrau der Axt ausgewichen, dritte Runde hat die Kriegerin der Gruppe sich dazwischengestellt und versucht mit der Zwergin zu brawlen, um sie festzuhalten, und dann waren wir schon kurz vor PvP. Und dann habe ich nach noch einem missglückten Angriff auf die Goblinfrau und dem missglückten Willpower-Wurf den senilen Goblin auftauchen lassen und forciert, dass jetzt erst Mal wieder geredet wird

Ich wollte vor allem nicht in die volle Konsequenz gehen, weil die andere Mitspielerin halt sichtlich unbegeistert war und der Spieler der Zwergin die in-Game und out-Game einfach völlig missachtet hat .
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.11.2025 | 14:19
Hmm, das beschriebene Verhalten ist imo nicht dünnhäutig, sondern eher psychopathisch. Da ist ja keinerlei Eskalation zu erkennen, sondern es geht direkt von 0 auf 180.

Es hängt aber auch davon ab, wie der Rest darauf reagiert. Wenn die nur grinsend kopfschütteln und was von "immer diese Zwerge" murmeln, ist es ok. Wenn die generft reagieren, ist das ja auf Kosten des Spielspaßes der anderen und ein klassisch toxisches "mein Char ist halt so."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: CK am 10.11.2025 | 14:25
Ich habe das Umbringen gar nicht verhindert
Sry, so war das auch nicht gemeint.

Aber wenn selbst die Mitspieler schon die Augen rollen, ist das natürlich belastend, zumal Du ja schon das Gespräch gesucht hast. Ich hatte jahrelang einen ähnlichen Fall und es wurde immer vom SC ausgehend jeder Müll begründet - zwar kein Hoboverhalten, dafür aber Lore breakender Kram, charakterübergreifende Gier und Feigheit und anderer Scheiss, egal wie sehr der Rest der Gruppe von der "irdischen" Ebene aus argumentierte und das reale Gruppenwohl in den Fokus rückte.
Am Ende hat man sich getrennt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gilborn am 10.11.2025 | 16:32
Hmm, das beschriebene Verhalten ist imo nicht dünnhäutig, sondern eher psychopathisch. Da ist ja keinerlei Eskalation zu erkennen, sondern es geht direkt von 0 auf 180.

Es hängt aber auch davon ab, wie der Rest darauf reagiert. Wenn die nur grinsend kopfschütteln und was von "immer diese Zwerge" murmeln, ist es ok. Wenn die generft reagieren, ist das ja auf Kosten des Spielspaßes der anderen und ein klassisch toxisches "mein Char ist halt so."
So ist es!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lyonesse am 10.11.2025 | 16:50
Es wird vielleicht schwierig zu begründen, dass du in Zukunft zwar bei ihm spielen willst, aber er nicht mehr bei dir. Die Frage ist, ob es sich lohnt mit dem Spieler darüber zu reden? Ansonsten, hau die Zwergin einfach um, und in Zukunft Vorsicht bei Nachteilen wie Dünnhäutig, Rachsüchtig, etc ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: flaschengeist am 10.11.2025 | 17:39
[...]
Ich habe das dann durch eine Begegnung mit einem senilen Goblin gelöst ("Hallo Zinke, alles in Ordnung bei dir? Wer sind deine Freunde?"), die so schräg war, dass es plausibel war, dass alle incl. der Zwergin erst einmal innehielten und "Hä?" machten. Das hat dann den Spieler der Zwergin auch zu einem widerwilligen Einlenken bewegt, ich glaube allerdings, dass er sich hier schon eher durch die SL "gezwungen" gefühlt hat, die Angriffe einzustellen, weil ich einfach radikal die Situation gewechselt habe.
[...]

Eine kreative Lösung :d. Das Grundsatzproblem lässt sich dadurch natürlich nicht lösen (das vermag nur ein erneuter Kommunikationsversuch auf der Metaebene) aber immerhin der Abend wurde offenbar so von dir "gerettet".


Hmm, das beschriebene Verhalten ist imo nicht dünnhäutig, sondern eher psychopathisch. Da ist ja keinerlei Eskalation zu erkennen, sondern es geht direkt von 0 auf 180.

Ich finde es echt schwierig, andere (auch mit fachlicher Expertise!) durch Ferndiagnosen zu pathologisieren. Psychopathie aka antisoziale Persönlichkeitsstörung ist so ziemlich das abgründigste Etikett, welches man einem Menschen ankleben kann. Wir sollten aus meiner Sicht alle immer bedenken, dass die Persönlichkeit einer Person über ihr Verhalten in einer einzelnen Situation nicht valide berurteilt werden kann.
Swanosauros hat zwar auch folgendes gesagt:

Der betreffende Spieler neigt ziemlich dazu, das Vorgehen bestimmen zu wollen, meistens aber in der Überzeugung und mit der Begründung "Mein Plan ist der einzig logische, alles andere ist Blödsinn."

Offenbar bestimmt der Spieler aus Swanosaurus Perspektive gerne das Vorgehen. Womöglich tut er dies aber nur im Kontext Rollenspiel oder nur im Kontext einer bestimmten Spielerzahl oder nur im Kontext eher zurückhaltender Mitspieler. Kurzum, um Persönlichkeitsanalysen oder gar Störungsdiagnostik vorzunehmen fehlen uns sehr viele Informationen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Wonko am 10.11.2025 | 17:54
Ich finde es echt schwierig, andere (auch mit fachlicher Expertise!) durch Ferndiagnosen zu pathologisieren. Psychopathie aka antisoziale Persönlichkeitsstörung ist so ziemlich das abgründigste Etikett, welches man einem Menschen ankleben kann.

Ich habe das nach kurzem Nachdenken so interpretiert, dass der Zwerg gemeint war. Insofern wurde Menschen hier nix angeklebt.

Es wird vielleicht schwierig zu begründen, dass du in Zukunft zwar bei ihm spielen willst, aber er nicht mehr bei dir.

Ich fand das eigentlich ganz gut begründet. Mit dem Vorbehalt, dass wir wie immer nur die eine Seite kennen. Unter demselben Vorbehalt habe ich jetzt auch keinen besseren Rat als: Redet doch mal drüber. Ihr scheint euch ja irgendwie gegenseitig zu schätzen, so dass sich das durchaus lohnen könnte.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 10.11.2025 | 17:57

Ich finde es echt schwierig, andere (auch mit fachlicher Expertise!) durch Ferndiagnosen zu pathologisieren. Psychopathie aka antisoziale Persönlichkeitsstörung ist so ziemlich das abgründigste Etikett, welches man einem Menschen ankleben kann. Wir sollten aus meiner Sicht alle immer bedenken, dass die Persönlichkeit einer Person über ihr Verhalten in einer einzelnen Situation nicht valide berurteilt werden kann.
Swanosauros hat zwar auch folgendes gesagt:

Ich hatte das jetzt nicht so interpretiert, dass dem Spieler psychopathisches Verhalten unterstellt wird, sondern nur, dass er seine Zwergin wie eine Psychopathin gespielt hat, was m.E. schon hinkommt.


Offenbar bestimmt der Spieler aus Swanosaurus Perspektive gerne das Vorgehen. Womöglich tut er dies aber nur im Kontext Rollenspiel oder nur im Kontext einer bestimmten Spielerzahl oder nur im Kontext eher zurückhaltender Mitspieler. Kurzum, um Persönlichkeitsanalysen oder gar Störungsdiagnostik vorzunehmen fehlen uns sehr viele Informationen.

Ich kenne den Spieler tatsächlich schon seit 40 Jahren und bin gut mit ihm befreundet, er hat auch sonst gerne Recht (und meistens liegt er damit auch nicht so falsch, er ist echt fast immer sehr gut informiert, wenn er anfängt, sich mit einem Thema zu befassen, und argumentiert super stringent). Im Alltag komme ich damit super klar, da lässt man dann einfach unterschiedliche Meinungen gegenseitig stehen. Im RSP ist glaube ich das Problem, dass er jede seiner "prinzipiell immer richtigen"(TM) Vorstellungen auch sofort um- und durchsetzen will, ohne Rücksicht auf Verluste und die Wünsche anderer. Da er in den 40 Jahren, die wir schon immer wieder zusammen spielen, meistens SL war, konnte er sich da in der Beziehung auch immer gut austoben ...

Ich finde es halt verblüffend, dass er das jetzt auch noch in Form einer TLFL-Aktion macht ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.11.2025 | 17:57
Ich finde es echt schwierig, andere (auch mit fachlicher Expertise!) durch Ferndiagnosen zu pathologisieren. Psychopathie aka antisoziale Persönlichkeitsstörung ist so ziemlich das abgründigste Etikett, welches man einem Menschen ankleben kann. Wir sollten aus meiner Sicht alle immer bedenken, dass die Persönlichkeit einer Person über ihr Verhalten in einer einzelnen Situation nicht valide berurteilt werden kann.

Nur um das klar zu stellen: wir reden über eine Aktion des SC, nicht den Spieler. Wir reden hier auch darüber, dass jemand auf Grund einer flapsigen Bemerkung versucht, sein Gegenüber mit einer Axt zu erschlagen.

Zum Spieler kann ich nur sagen, dass ich die beschriebene Aktion nicht gutheiße edit: weil ich es wie geschrieben für eine toxische Spielweise halte, falls (!) das die übliche Spielweise dieser Person ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lyonesse am 10.11.2025 | 18:08
Ich fand das eigentlich ganz gut begründet.
Gut begründet sicher, aber die Frage ist, ob sich der Kumpel auch damit anfreunden kann? Gute GMs sind eben nicht automatisch auch gute oder vielmehr pflegeleichte Spieler.
Hier geht es ja darum, dass Swano keine Lust darauf hat, dass ihm durch so eine Aktion das Spiel oder der Spielspaß ''kaputt'' gemacht wird. Wie schon gesagt, ich hatte selten ein größeres Problem damit, Charaktere, die mir auf den Sender gingen, nach Walhalla zu schicken - dann muss aber auch schon ein bisschen was zusammen kommen, und vieles lässt sich logischerweise schon bei der Erschaffung vermeiden. Ansonsten am besten immer reden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: flaschengeist am 10.11.2025 | 18:16
Nur um das klar zu stellen: wir reden über eine Aktion des SC, nicht den Spieler. Wir reden hier auch darüber, dass jemand auf Grund einer flapsigen Bemerkung versucht, sein Gegenüber mit einer Axt zu erschlagen.

Zum Spieler kann ich nur sagen, dass ich die beschriebene Aktion nicht gutheiße edit: weil ich es wie geschrieben für eine toxische Spielweise halte, falls (!) das die übliche Spielweise dieser Person ist.

Dann habe ich dich völlig falsch verstanden und bitte um Entschuldigung - mir begegnen leider regelmäßig Pathologisierungen, die sich tatsächlich gegen Menschen richten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.11.2025 | 18:26
Dann habe ich dich völlig falsch verstanden und bitte um Entschuldigung

Alles klar. Klassisches Missverständnis.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Eleazar am 10.11.2025 | 18:37
Ich halte das Verhalten bei einem Nachteil "dünnhäutig" gar nicht für so übertrieben. Wieso sollte man seine Spezies durch eine Gefangene beleidigen lassen? Für mich fast eine Paradesituation, um einen Nachteil zum Nachteil auszuspielen. Mangelnde Impulskontrolle ist wohl das, was dieser Nachteil gerade beschreiben soll.

Dass der SL die "Erlaubnis" erteilen soll, ist natürlich etwas affig. Auch kann es bei einer Klatsche für den Gefangenen bleiben und das Einschreiten eines Kameraden sollte auch reichen, damit sich der Dünnhäuter zügelt.

Aber dass sich jemand durch einen fiesen Kommentar zu einer unbedachten Aktion hinreißen lässt, die dem Gefangenen dann vielleicht sogar irgendeinen Vorteil verschafft, ist doch geradezu Standard in Film und Fernsehen. Und dann habe ich den Schlüssel für die Handschellen geklaut usw....
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.11.2025 | 18:48
Ich halte das Verhalten bei einem Nachteil "dünnhäutig" gar nicht für so übertrieben. Wieso sollte man seine Spezies durch eine Gefangene beleidigen lassen? Für mich fast eine Paradesituation, um einen Nachteil zum Nachteil auszuspielen. Mangelnde Impulskontrolle ist wohl das, was dieser Nachteil gerade beschreiben soll.

Du nennst eine übergangslose Tötungsabsicht ernsthaft "mangelnde Impulskontrolle"?

Ok, in bestimmten Genres mag das hinkommen. Endzeit oder Western oder so. Aber bei klassischer Fantasy?

Er soll ja den Nachteil ruhig zünden. Aber dann bitte gruppenverträglich und in Relation. Sowas wie "noch so ein Spruch und du frisst meine Axt" zeigt den Nachteil ohne direkt völlig zu eskalieren. Es bietet auch mehr Ansatz für Rollenspiel.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 10.11.2025 | 18:51
Ok, in bestimmten Genres mag das hinkommen. Endzeit oder Western oder so. Aber bei klassischer Fantasy?

Also ich fände das jetzt bei Tolkien z.B. jetzt nicht sehr weit hergeholt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.11.2025 | 18:54
Ich halte das Verhalten bei einem Nachteil "dünnhäutig" gar nicht für so übertrieben.

Ich schon -- es sei denn vielleicht, der Charakter hätte zusätzlich noch andere Nachteile, die erklären, warum er sein Beleidigte-Leberwurst-Verhalten hier unbedingt mit der Axt ausleben muß (und in dem Fall sollte sich das Problem eigentlich schon beim Betrachten des Charakterbogens zeigen).

Denn einfach nur hitzköpfig oder schnell eingeschnappt zu sein, manifestiert sich normalerweise schlicht nicht gleich dermaßen extrem.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Eleazar am 10.11.2025 | 19:06
Das sehe ich anders. Wenn mir im Spiel ein Gefangener mit einem blöden, respektlosem Spruch dumm kommt, dann könnte auch eine Figur ohne irgendeinen Nachteil dem frechen Kerl eine Ohrfeige verpassen. "Dünnhäutig" darf auch schon was anderes sein.

Wir spielen ja hier auch nicht das echte Leben nach, sondern Rollenspiel. Rund 90% der Aktionen und Reaktionen meiner Figuren würde ich so nicht ausführen. Ich würde gar nicht auf Abenteuer ausziehen.

Und man muss doch immer in Relation setzen, was zum Beispiel der entsprechende Vorteil ist, den man ich für den Nachteil erkauft. Wenn ich für eine entsprechende "Coolness" dann trotzdem immer noch bei einer Provokation aus der Haut fahren würde, dann könnte man sich diese Vor- und Nachteile auch gleich ganz sparen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lyonesse am 10.11.2025 | 19:19
Jedenfalls gut, dass nicht alle dünnhäutigen Leute sofort die Axt in Tötungsabsicht kreisen lassen. ;)
Aber wahrscheinlich war dem Spieler einfach nur langweilig oder was auch immer.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.11.2025 | 19:32
Jedenfalls behalte ich den Vorfall vielleicht im Gedächtnis für den Fall, daß mal wieder einer der "Warum gibt es Leute, die sich gar nicht so sehr für Kämpfe interessieren?"-Fäden hochkocht oder jemand einen neuen anfängt. Verhalten wie das des Spielers dieser Zwergin nicht auch noch durch die "Fürs Kämpfen ist das Rollenspiel doch da!"-Blume fördern zu wollen, scheint mir nämlich ein nicht komplett an den Haaren herbeigezogener Grund zu sein. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 10.11.2025 | 20:16
Kurzer Senf:
Auf mich wirkt das wie eine Art Sketch.
Zwergin fühlt sich beleidigt und spaltet darauf der Gefangenen den Schädel( Wenn es denn geklappt hätte)
Wie hätte der Rest der Gruppe darauf reagieren können?
1. "Sag mal, bist Du irre !?"
2. " Manno, musst du so überreagieren? Die hätten wir doch noch brauchen können."
3. " Wer macht das jetzt sauber?"
 ~;D

Also zu blöd um wahr zu sein.
Von "gutem" Rollenspiel kann mMn. in einer wenigstens halbernsten Runde  nicht die Rede sein.


Bei Slapstick bzw. Bier und Brezen Stimmung ist das natürlich ne andere Sache.


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 10.11.2025 | 20:26
Ich halte das Verhalten bei einem Nachteil "dünnhäutig" gar nicht für so übertrieben. Wieso sollte man seine Spezies durch eine Gefangene beleidigen lassen? Für mich fast eine Paradesituation, um einen Nachteil zum Nachteil auszuspielen. Mangelnde Impulskontrolle ist wohl das, was dieser Nachteil gerade beschreiben soll.

Dass der SL die "Erlaubnis" erteilen soll, ist natürlich etwas affig. Auch kann es bei einer Klatsche für den Gefangenen bleiben und das Einschreiten eines Kameraden sollte auch reichen, damit sich der Dünnhäuter zügelt.

Aber dass sich jemand durch einen fiesen Kommentar zu einer unbedachten Aktion hinreißen lässt, die dem Gefangenen dann vielleicht sogar irgendeinen Vorteil verschafft, ist doch geradezu Standard in Film und Fernsehen. Und dann habe ich den Schlüssel für die Handschellen geklaut usw....

Da hast du recht - das Problem war weniger die grundsätzliche Handlung des SC (Attacke auf Goblin), sondern das sture Weitermachen trotz und gegen alle Reaktionen des anderen SC (und der Spielerin und auch meiner, die wir beide ziemlich die Stirn gerunzelt haben ...). Da war halt kein Versuch zu erkennen, irgendwie was gemeinsames aus der Situation zu machen, womit am Ende dann wieder alle okay sind.

(Man muss auch anmerken: Bei Dragonbane haben Nachteile keinen Punktewert, man kann sie freiwillig nehmen oder nicht und sie geben dann max. 1XP pro Session, wenn sie ins Spiel kommen. Für "ins Spiel kommen" hätte hier aber echt weniger und vor allem den Mitspieler*innen ggü. Wohlwollenderes gereicht.)

Mein Verdacht ist, dass auch noch etwas Umfassenderes dahintersteckte und der Spieler einfach dringend beweisen wollte, dass sein Ansatz maximaler Blutrünstigkeit der prinzipiell richtige zur Abenteuerlösung ist. Wenn er jetzt nur einen blutrünstigen SC gespielt hätte und mit den anderen gegroovt, um das auch zum Laufen zu bringen - sich also auch mal aufhalten lässt und die Reaktionen der anderen nicht völlig übergeht - dann könnte das auch richtig cool sein. Aber das war's halt nicht - er hat eingefordert, dass alle das genau so mitmachen und anerkennen, dass nichts anderes einen Sinn ergibt.

Hat allerdings nur noch am Rande mit TLFL zu tun ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 10.11.2025 | 20:33
Na ja -- der Unterschied zwischen Taschenlampenfallenlassen einer- und schlichtem "Charakterspiel" andererseits liegt zumindest für manche von uns ja gerade darin, wie rücksichtslos gegenüber den anderen am Tisch der Betreffende seine Sache in dem Moment unbedingt durchzudrücken müssen meint. Insofern sind wir da noch nicht mal sooo grenzwertig. :)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 10.11.2025 | 21:27
Ist halt auch manchmal Abwägungssache. Ich kenn auch so Runden mit lauter hypereffektiven Teflonbillies als Charakteren. Da ist dann das, was üblicherweise als Charakterspiel verstanden wird schon nicht gerne gesehen, wenn es nicht irgendwie zur Problemlösung beiträgt. Aber ja, gegen Widerstand da herumberserken wenn es garnicht nötig ist wäre mir wahrscheinlich auch sauer aufgestoßen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.11.2025 | 10:16
Ich bin ja ein Fan des guten alten Taschenlampenfallenlassens und stehe damit hier allein auf weiter Flur.

Auch mehr als 7 Jahre danach stehe ich noch zum ersten Satz mit dem ich diesen Thread eröffnete.

Ich mag die Zwergenaktion. Ich hätte Spass daran, wenn mein Mitspieler das macht. Ich mag over the top und zu weit aufdrehen.

Gleichzeitig zügle ich mich als Spieler in solchen Situationen, weil ich weiß, dass die anderen am Tisch das vermutlich nicht alle gleich sehen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Raven Nash am 11.11.2025 | 10:18
Bei Dragonbane kriegt man aber für das Ausspielen der Schwäche einen Erfahrungsmarker. Vielleicht lag's einfach daran? Hatte ich hier auch schon mal.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 11.11.2025 | 10:35
Bei Dragonbane kriegt man aber für das Ausspielen der Schwäche einen Erfahrungsmarker. Vielleicht lag's einfach daran? Hatte ich hier auch schon mal.

Ne, hat sich sogar am Ende der Session rausgestellt, dass er das nicht wusste ... und wie gesagt hätte offensichtlich sein müssen, dass er den auch bekommen hätte, ohne alle zu sabotieren und herumzuschubsen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 11.11.2025 | 11:13
TLFL = "mein Charakter ist halt so"

TLFL ≠ "ich spiele die Schwächen meines Charakters PLAUSIBEL aus"


Zu 1: lehne ich total ab
Zu 2: finde ich total gut


Vielleicht ist das mein erstes Dogma  ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Gunthar am 11.11.2025 | 11:51
Hätte ich die Zwergin gespielt, wäre ich auch erzürnt gewesen, hätte aber mit Absicht daneben gehauen, um das Gegenüber einzuschüchtern. Ist das auch ein TLFL?

Was bedeutet der Begriff "Taschenlampenfallenlassen" eigentlich?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 11.11.2025 | 11:56
Was bedeutet der Begriff "Taschenlampenfallenlassen" eigentlich?

Ein Spieler, der seine Personnage derart spielt, dass sie das Bestreben der restlichen Gruppe sabotiert.
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/
Beispiel: Der Spieler entscheidet, im Kampf "vor Schreck" die Lichtquelle der Gruppe fallenzulassen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 11.11.2025 | 12:56
Wenn ich mir so die Sache betrachte und das in realität nachdenke dann komm ich eigentlich zu dem schluss das ich so eine Situation im realen Leben maximal zweimal erlebe und das auch nur weil ich jedem eine zweite Chance gebe. Aber eben nur eine zweite und nicht eine dritte und vierte, usw.

Schlussendlich ist es ggf auch meine eigene Sicherheit welche durch die Aktionen eines "Ich spiel nur meine Char aus und da stehetn halt diese und jene Schwächen auf dem Characterbogen".

Ich kenne einige Systeme die solche "Vor und Nachteile" haben, und ja manche Nachteile nimmt man für eine Figur die sind aber dann eigentlich für die ganze Gruppe. Exemplarisch das mit dem Zwergen oder was bei uns mal ganz übel wurde "Nimmt keine Gefangenen" - da war sehr schnell sehr klar: Mach diesen Nachteil weg oder unsere Figuren wollen deine Figur nicht mehr in der Gruppe.

"Ich spiel nur meinen Char" ist für mich so ein echtes Warnflag. Das kann ich echt nicht brauchen. Wer individuelle Dinge macht, gut und schön - aber spätestens wenn jemand Aktionen meiner Figur verhindert oder vermurkst muss er damit rechnen das ich auch mal "Ich spiel nur meinen Char" mache.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: korknadel am 11.11.2025 | 13:19
Ich finde solche Aktionen im Grunde wie tartex total cool, NUR: lasst uns das vorher doch OT absprechen. In einem "Mirth & Mayhem"-Spiel hätte ich als Mitspieler vermutlich gesagt: Ja, klar ist dein Zwerg bekloppt und drischt auf die Gefangene ein, und wenn sie dabei draufgeht, dann haben wir ein hübsches Problem mehr. Aber derlei muss vorher gemeinsam entschieden werden! Eine solche Sache bietet man erst mal an und drückt sie dem Tisch nicht auf.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 11.11.2025 | 13:34
Wenn ich mir so die Sache betrachte und das in realität nachdenke dann komm ich eigentlich zu dem schluss das ich so eine Situation im realen Leben maximal zweimal erlebe und das auch nur weil ich jedem eine zweite Chance gebe. Aber eben nur eine zweite und nicht eine dritte und vierte, usw.

Schlussendlich ist es ggf auch meine eigene Sicherheit welche durch die Aktionen eines "Ich spiel nur meine Char aus und da stehetn halt diese und jene Schwächen auf dem Characterbogen".

Ich kenne einige Systeme die solche "Vor und Nachteile" haben, und ja manche Nachteile nimmt man für eine Figur die sind aber dann eigentlich für die ganze Gruppe. Exemplarisch das mit dem Zwergen oder was bei uns mal ganz übel wurde "Nimmt keine Gefangenen" - da war sehr schnell sehr klar: Mach diesen Nachteil weg oder unsere Figuren wollen deine Figur nicht mehr in der Gruppe.

"Ich spiel nur meinen Char" ist für mich so ein echtes Warnflag. Das kann ich echt nicht brauchen. Wer individuelle Dinge macht, gut und schön - aber spätestens wenn jemand Aktionen meiner Figur verhindert oder vermurkst muss er damit rechnen das ich auch mal "Ich spiel nur meinen Char" mache.

Letzten Endes ist mein Charakter ja normalerweise (falls nicht ausdrücklich so und nicht anders gestellt) auch nur deswegen "so", weil ich ihn so gewollt habe -- da kann ich mich also nicht plötzlich hinter ihm verstecken und das Unschuldslamm heucheln. Und: Menschen und andere Leute sind auch keine dünnen Wenn/Dann-Skripte, die auf einen Auslösereiz X nur genau die eine Reaktion Y kennen und sonst nichts, sondern die haben da für gewöhnlich schon mindestens eine gewisse Auswahl.

Pfeif also auf das Charakterfeigenblatt. Selbst wenn mein Charakter hitzköpfig, leicht beleidigt, oder sonst etwas in dieser Richtung ist, rechtfertigt das je nach Situation vielleicht ein zorniges Anfunkeln, eine Standpauke, oder auch eine ausgerutschte Faust, aber nicht automatisch jedesmal gleich einen Totschlagsversuch, ohne daß da erst noch deutlich mehr dazukommen müßte. Ich hab' da doch Möglichkeiten, Leute!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 11.11.2025 | 13:46
Letzten Endes ist mein Charakter ja normalerweise (falls nicht ausdrücklich so und nicht anders gestellt) auch nur deswegen "so", weil ich ihn so gewollt habe -- da kann ich mich also nicht plötzlich hinter ihm verstecken und das Unschuldslamm heucheln. Und: Menschen und andere Leute sind auch keine dünnen Wenn/Dann-Skripte, die auf einen Auslösereiz X nur genau die eine Reaktion Y kennen und sonst nichts, sondern die haben da für gewöhnlich schon mindestens eine gewisse Auswahl.

Pfeif also auf das Charakterfeigenblatt. Selbst wenn mein Charakter hitzköpfig, leicht beleidigt, oder sonst etwas in dieser Richtung ist, rechtfertigt das je nach Situation vielleicht ein zorniges Anfunkeln, eine Standpauke, oder auch eine ausgerutschte Faust, aber nicht automatisch jedesmal gleich einen Totschlagsversuch, ohne daß da erst noch deutlich mehr dazukommen müßte. Ich hab' da doch Möglichkeiten, Leute!

Da gehe ich mit, genau das dachte ich auch, als ich das oben gelesen hatte. Ein dünnhäutiger Zwerg kann bei einer ihm missliebigen Bemerkung eines Goblins ja durchaus anfangen zu toben, zu schreien, und wüste Beleidigungen brüllen, und auch mit der Faust drohen, aber gleich ne richtige Attacke? Das hat mit dünnhätig jetzt echt nix zu tun.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 11.11.2025 | 13:57
Ich weiß nicht warum, aber mir wurde dieses Bild zum Thema generiert.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

:btt:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Ninkasi am 11.11.2025 | 15:12
Das fehlt der gemeinsame Vorstellungsraum und Kompromissbereitschaft, falls der TLFL-Spieler seine Handlung als die einzig Richtige/Mögliche sieht und gleichzeitig die offensichtliche Ablehnung/Anbietung von Alternativen der restlichen Gruppe (SL und Mitspielende) nicht ansatzweise anerkennt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.11.2025 | 19:04
Ich finde solche Aktionen im Grunde wie tartex total cool, NUR: lasst uns das vorher doch OT absprechen. In einem "Mirth & Mayhem"-Spiel hätte ich als Mitspieler vermutlich gesagt: Ja, klar ist dein Zwerg bekloppt und drischt auf die Gefangene ein, und wenn sie dabei draufgeht, dann haben wir ein hübsches Problem mehr. Aber derlei muss vorher gemeinsam entschieden werden! Eine solche Sache bietet man erst mal an und drückt sie dem Tisch nicht auf.


Ganz genau. Sche...e bauen, weil es für alle das Spiel bereichert, ist toll. Aber wenn es den Spielspaß der anderen stört, ist es uncool. Und darüber spricht man besser, bevor alle frustriert sind. Ich kann da immer nur meine Standard-Forderung hier nennen: Erwartungshaltungen klären.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Alexandro am 11.11.2025 | 19:21
Ich finde solche Aktionen im Grunde wie tartex total cool, NUR: lasst uns das vorher doch OT absprechen. In einem "Mirth & Mayhem"-Spiel hätte ich als Mitspieler vermutlich gesagt: Ja, klar ist dein Zwerg bekloppt und drischt auf die Gefangene ein, und wenn sie dabei draufgeht, dann haben wir ein hübsches Problem mehr. Aber derlei muss vorher gemeinsam entschieden werden! Eine solche Sache bietet man erst mal an und drückt sie dem Tisch nicht auf.

Exakt. Deswegen reicht "Plausibilität" als Kriterium ob es ein TLFL ist nicht aus.

Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 11.11.2025 | 19:42
Exakt. Deswegen reicht "Plausibilität" als Kriterium ob es ein TLFL ist nicht aus.

Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.

Es gab Bonus EP dafür Gruppenmitglieder hinzurichten oder zu bestehlen?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 11.11.2025 | 20:36
Der Dieb, welcher von der Gruppe stiehlt, handelt plausibel, ebenso wie der Paladin, welcher diesen dafür hinrichtet (in einigen Systemen der 80er/90er gab es für dieses arschige Verhalten sogar Bonus-XP). Trotzdem ist das nicht einfach so OK, außer die Gruppe hat sich explizit darauf geeinigt.

Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Und ich hab in den 80ern angefangen mit RPG aber mir fällt jezt keine System ein das Bonus EP für solches Verhalten vergibt. Ja man kann Ep bekommen wenn man einer Figur was wegnimmt, sei es Gold oder TP aber das ich egal ob das SC oder NSC ist. Und es ist eher ein RAW Ding. Ich meine auch in modernen RPGs steht bezüglich PvP nur selten was drin,...

Ja ich hab es schon erlebt das Leute in der Session 0 sagten das sie eige Figur spielen wollen die Aspekte hat die nicht ganz Gruppentauglich sind, aber da hatte dann auch immer wieder jemand ein Veto einlegen können (ist selten vorgekommen) aber es wurde zumindest diskutiert und eine Lösung gefunden die eben nicht das Problem gänzlich in die Spielwelt verlagert.

Wer eine Taschenlampe fallen lässt, der darf sich eben auch nicht wundern wenn er dann irgendwann alleine da steht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Alexandro am 11.11.2025 | 21:24
Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Dann ersetze "hinrichten" eben durch "eine Hand abhacken" (was absolut im Einklang mit vielen Gesetzen ist), dasselbe in grün.

Und das mit "das Eigentum der Gruppe stehlen" kann man halt als charmanten Quirk sehen, wo alle herzlich drüber lachen und der Dieb seine Beute wieder herausrückt, oder als unverzeihlicher Vertrauensbruch, der (mindestens) zur Entfernung des Diebs aus der Gruppe führen sollte. Ist das Spiel eher leichtherzig, oder ernsthaft, da ist Absprache unumgänglich.

Sonst denken vielleicht 4 von 5 Spielenden, dass sie das A-Team spielen, aber die Person welche B.A. spielt findet es plausibel, dass dieser Charakter (nachdem er mehrfach unter Drogen gesetzt und in ein Flugzeug verfrachtet wurde) nichts mehr mit diesem Team zu tun haben möchte. Erwartungsmanagement ist unumgänglich.

Edit: übrigens kann dieses Verhalten genauso nervig, wenn es nicht innerhalb der Gruppe passiert, also wenn der Dieb ohne Absprache von dem Adligen stiehlt dessen Hilfe die Gruppe gerade braucht, oder der gesetzetreue Charakter jeden Hehler auf den die Gruppe trifft an die Stadtwache verpfeift, so dass die Gruppe an bestimmte Ausrüstung nicht mehr rankommt, weil sich das in der Unterwelt rumgesprochen hat (selbst wenn die Gruppe diesen Charakter nicht mehr zu solchen Treffen mitnimmt).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 11.11.2025 | 21:56
Dann ersetze "hinrichten" eben durch "eine Hand abhacken" (was absolut im Einklang mit vielen Gesetzen ist), dasselbe in grün.

Und das mit "das Eigentum der Gruppe stehlen" kann man halt als charmanten Quirk sehen, wo alle herzlich drüber lachen und der Dieb seine Beute wieder herausrückt, oder als unverzeihlicher Vertrauensbruch, der (mindestens) zur Entfernung des Diebs aus der Gruppe führen sollte. Ist das Spiel eher leichtherzig, oder ernsthaft, da ist Absprache unumgänglich.

Sonst denken vielleicht 4 von 5 Spielenden, dass sie das A-Team spielen, aber die Person welche B.A. spielt findet es plausibel, dass dieser Charakter (nachdem er mehrfach unter Drogen gesetzt und in ein Flugzeug verfrachtet wurde) nichts mehr mit diesem Team zu tun haben möchte. Erwartungsmanagement ist unumgänglich.

Edit: übrigens kann dieses Verhalten genauso nervig, wenn es nicht innerhalb der Gruppe passiert, also wenn der Dieb ohne Absprache von dem Adligen stiehlt dessen Hilfe die Gruppe gerade braucht, oder der gesetzetreue Charakter jeden Hehler auf den die Gruppe trifft an die Stadtwache verpfeift, so dass die Gruppe an bestimmte Ausrüstung nicht mehr rankommt, weil sich das in der Unterwelt rumgesprochen hat (selbst wenn die Gruppe diesen Charakter nicht mehr zu solchen Treffen mitnimmt).

Wie man als Gruppe damit umgehen will, daß man Charaktere von entgegengesetzten Enden eines bestimmten Spektrums (Paragraphenreiter und Karrierekrimineller hier, beim nächsten Mal vielleicht die Frau ohne Furcht und ein kläglicher Feigling...) im selben Team hat, ist in der Tat ein Fall für die gegenseitige Kommunikation. Denn eine Gruppe, in der -- auch schon ohne solche "Problemcharaktere", an denen zeigt sich das Verhalten nur am deutlichsten --  jeder einfach nur macht, was er will, und die anderen im Zweifelsfall der Teufel holen soll, ist schlichtweg keine Gruppe, sondern nur eine zufällige Zusammenballung schwach wechselwirkender Partikel.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 12.11.2025 | 08:26
Find ich unplausibel, sowohl den Dieb als auch den Paladin. Der eine klaut von seinen Kameraden (mach das mal bei der Mafia und du wist sehen was du losgetreten hast) und der eine macht einen Exzess der in keiner relation zum Verbrechen steht: Hinrichtung für einen Diebstahl WTF! (Das ist aus D&D sicht vieleicht lawful aber sicher nicht good)

Und ich hab in den 80ern angefangen mit RPG aber mir fällt jezt keine System ein das Bonus EP für solches Verhalten vergibt.

Na ja, das gute alte "XP für gutes Rollenspiel" umfasst das je nach Auslegung schon. Und es ist noch nicht überall angekommen, dass "gutes Rollenspiel" nicht unbedingt heißt "ich spiele meinen Charakter nach evtl. nicht einmal existenten Vorschriften durch Regeln und Setting", sondern "ich spiele meinen Charakter so, dass durchaus auch mal interessante Konflikte entstehen."

Dragonbane als Regelwerk ist da schon in dem Sinne schuld, dass es unter Erfahrung einfach schreibt, dass man von der SL einen extra-XP für die Session bekommen kann, wenn man seine Weakness in Spiel gebracht hat. Und darunter kann man natürlich "Mein Charakter ist halt so"-Aktionen verstehen, wenn man will.


Mein Fazit aus der Diskussion ist, dass es wie immer der Ton die Musik macht ... es geht fast nie darum, was genau jemand seinen Charakter machen lässt. Die Aktion hätte cool und lustig sein können, und es war auch durchaus legitim von dem Spieler, sie einzuleiten und damit der Runde anzubieten, aber ab dem Punkt, wo die anderen am Tisch nur sichtlich genervt und bemüht sind, all das abzuwenden, hätte er nicht auf stur schalten dürfen, sondern daran mitarbeiten, das ganze in eine neue Richtung zu lenken. Hätte ja auch sein können: "Ich schreie jetzt die Kriegerin an, dass sie aus dem Weg gehen soll." Hauptsache wäre es gewesen, irgendwie auf die Reaktion der anderen wiederum zu reagieren, anstatt sie ignorieren/umgehen zu wollen.

Ich muss das jetzt noch mal mit der Mitspielerin, die dabei war besprechen (um herauszufinden, ob sie sich auch geärgert hat) und dann mit dem betreffenden Spieler, weil es mich doch sehr umtreibt. Es steckt aber wie gesagt auch eine längere Geschichte von (in meinen Augen) Egotrip-Aktionen dieses Spielers dahinter: Von "der Weg durch die Wildnis, den ihr nehmen wollt, ist Blödsinn, ich nehme allein meinen!" über (bei einer anderen SL) "Du spielst den Phex-Geweihten NSC so falsch, dass mein Charakter daraus nur schließen kann, dass er ein Betrüger ist und ihn jetzt entsprechend angeht!" über "ich töte jetz sofort die friedfertig auftretende Orkin, die uns Infos geben könnte, weil ich Orks hasse!" (ja, rollengerecht, aber rollengerecht hätte man auch was anderes machen können, was dem Hass Ausdruck gibt und trotzdem nicht sofort alle anderen Optionen kappt) über "Das Zelt gehört mir, wenn ihr den Regenerationsvorteil wollt, den es gibt, darin zu schlafen, dann kostet euch das pro Nacht ein Silberstück, wie Schlafsaal im Gasthaus!" (konnten natürlich alle darüber mit den Schultern zucken, aber er ist so darauf rumgeritten, dass ich es schon als demütigend gegenüber den anderen Charakteren empfand - so ein "Erst mal zahlen!" im schulmeisterlichen Ton), bis hin zur Gefangenenkiller- und "wir müssen jetzt allen Goblins im Schlaf die Kehlen durchschneiden, und wenn jemand irgendwas anderes will, dann mach ich es eben alleine"-Aktion.

Man sieht schon, da ist schon viel zusammen gekommen. Wir hatten schon mal vor zwei Jahren ein Gespräch darüber, jetzt ist für mein Gefühl aber wieder alles wie in den schlechten alten Zeiten ...


Ich weiß auch gar nicht, ob er mir zustimmen würde, wenn ich sagen würde, dass es beim Rollenspiel darum geht, Bälle aufzunehmen und weiterzuspielen und nicht jedes mal alleine den Homerun zu machen. Vielleicht würde er sagen: "Mein Spaß am RSP ist halt, meinen Charakter richtig zu spielen und den anderen zu sagen, was jetzt die logisch richtige Handlungsweise ist und sie gegen möglichen Widerstand durchzusetzen. Dürfen die anderen ja auch, selbst schuld, wenn sie es nicht machen."

m.E. ist es ja die hohe und gar nicht so schwere Kunst, auch gerne unterhaltsame oder dramatische Fehlleistungen des eigenen Charakters zu platzieren, aber die Situation dann auch von den anderen mitgestalten zu lassen und flexibel darauf zu reagieren, wie die Nummer ankommt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Gunthar am 12.11.2025 | 13:53
Wer sich noch mit AD&D 1e/2e auskennt, kennt sicher auch Dragonlance. Da wurde eine Spezies (Kender) mitgegeben, die Spieler praktisch zum TLFL spielen zwingte, wenn man diese Spezies regelkonform ausspielte. Zum Glück gibt es solches nur noch selten in den neuereren Regelwerken.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Eleazar am 12.11.2025 | 14:49
Ich hatte zweimal einen Kender in einer Gruppe und wir hatten gewaltig viel Spaß damit. Auch Spaß mit dem Ärger, den wir wegen der Kleinen hatten. Sie waren aber beide auch rollenspielmäßig sehr genial verkörpert.

Das halte ich aber noch mal für ein anderes Thema: Wenn man einen Kender in der Gruppe hat, dann weiß man, was man sich damit einkauft. Und jede Gruppe kann für sich entscheiden, dass sie keine Kender aufnimmt. Analog würde ich es mit manchen Nachteilen oder sonstwelchen Eigenschaften nehmen.

Ein Taschenlampenfallenlasser ist für mich ein Spieler, der die Gruppe ohne Not wegen irgendeines selbstgewählten "Rollenspielmists" wissentlich reinreißt. Eben so, dass es vorher nicht vorhersehbar und damit ja auch verhandelbar wäre.

Gegen ein gewisses anarchisches Element habe ich in einer Gruppe gar nichts einzuwenden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 12.11.2025 | 14:58
Na ja, das gute alte "XP für gutes Rollenspiel" umfasst das je nach Auslegung schon.

Jezt müsste nur noch die Sache was "gutes" Rollenspiel ist allgemein gültig sein.


Dragonbane als Regelwerk ist da schon in dem Sinne schuld, dass es unter Erfahrung einfach schreibt, dass man von der SL einen extra-XP für die Session bekommen kann, wenn man seine Weakness in Spiel gebracht hat. Und darunter kann man natürlich "Mein Charakter ist halt so"-Aktionen verstehen, wenn man will.

Das kenne ich auch von Deadlands so wo ich für mich sage das es Nachteile gibt die man eher nur für seine Figur nimmt und unter anderen Nachteilen leidert ggf die ganze Gruppe. Eben solche wie Figuren mit einem Aggressionsbewältigungsdefizit das fällt doch irgendwie auf die ganze Gruppe zurück wenn sich herumspricht wie die mit Gefangenen umgehen (also wenn sie überhaupt welche machen). "Ah ihr seid also die Morderhobos!" - "Sind wir nicht, wir haben nur einen in der Gruppe".


Mein Fazit aus der Diskussion ist, dass es wie immer der Ton die Musik macht ... es geht fast nie darum, was genau jemand seinen Charakter machen lässt. Die Aktion hätte cool und lustig sein können, und es war auch durchaus legitim von dem Spieler, sie einzuleiten und damit der Runde anzubieten, aber ab dem Punkt, wo die anderen am Tisch nur sichtlich genervt und bemüht sind, all das abzuwenden, hätte er nicht auf stur schalten dürfen, sondern daran mitarbeiten, das ganze in eine neue Richtung zu lenken. Hätte ja auch sein können: "Ich schreie jetzt die Kriegerin an, dass sie aus dem Weg gehen soll." Hauptsache wäre es gewesen, irgendwie auf die Reaktion der anderen wiederum zu reagieren, anstatt sie ignorieren/umgehen zu wollen.

Ja klar. Wenn es alle am Spieltisch cool finden dann sind solche Aktionen cool, aber wenn es einer Doof findet dann eben nicht.

Innerweltlich,... siehe oben - wer mit Morderhobos durch die Gegend zieht,... im fraglichen Beispiel wenn mich als gefangener der bisher die warheit sagte und gut geführt hat jetzt jemand so angeht würde ich mich vieleicht auch fragen ob man sie nicht mal auch zu Kankra führt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 12.11.2025 | 15:02
Wer sich noch mit AD&D 1e/2e auskennt, kennt sicher auch Dragonlance. Da wurde eine Spezies (Kender) mitgegeben, die Spieler praktisch zum TLFL spielen zwingte, wenn man diese Spezies regelkonform ausspielte. Zum Glück gibt es solches nur noch selten in den neuereren Regelwerken.

Wie Elezar hatte auch ich mal in der Gruppe einen Kender, war nicht so sehr das Problem würde ich auch nicht als TLFL sehen. Gerade wenn man weis das in den Romanen Tasselhof und Brightblade(?) zwar keine Freunde waren aber sich auch nicht an die Gurgel gingen.

Bezüglich der "neueren" Regelwerken muss ich leider sagen das ich das mit dem "Zum Glück" nicht teile da ich allenhalben nur noch weichspüler sehe. Spezies haben keine Ecken und Kanten mehr, eigenlich sind sie oft nur noch Menschen mit einigen kleinen Variationen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.11.2025 | 15:07
Sorry, cannot resist!
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Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 12.11.2025 | 15:17
Ich bin nicht gerade ein Fan von Kendern (und auch nicht mehr so begeistert von Krynn allgemein, seit mir mit zunehmendem Alter klargeworden ist, wie viele Völker da eigentlich schon regelrecht klinisch einen an der Waffel haben), aber ich denke schon auch, daß die schlimmsten Gruselgeschichten über sie am Tisch recht buchstäblich direkt auf schon existierende TLFL zurückzuführen sind, die sie dann nur noch als bequeme Entschuldigung vorgeschoben haben -- die gelegentlichen Kender, die mir in den Romanen untergekommen sind, waren jedenfalls halbwegs tolerierbar und verdanken ihren Ruf vermutlich wenigstens zum Teil der gewohnheitsmäßigen Mischung aus Argwohn und Intoleranz, die viele der anderen Kulturen ihrer Welt ihrerseits auszeichnet.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 12.11.2025 | 15:35
Ich verstehe das Problem nicht.

Wenn ein Mitspieler ganz offensichtlich mutwillig gegen jeden getroffenen Konsens sich so verhält, dass sie allen anderen massiv den Spaß verdirbt, dann spielt sie das nächste mal nicht mehr mit.
Wenn der Konsens nicht eindeutig formuliert war, holt man das nach und gibt der Person je nach Offensichtlichkeit vielleicht noch eine Chance.
Wenn es keinen Konsens dazu gibt, findet man einen, findet einen Kompromiss (wenn möglich) oder man trennt sich, wenn das Problem unvereinbar strittig ist.
Und wenn es nur eine Minderheit in der Spielrunde gibt, die das stört, dann suchen die sich eben Mitspieler, die mit ihrer Vorstellung von "wie gespielt wird" konform gehen.

Das kann man in einem Flussdiagramm aufzeichnen und dann abwickeln. Auf einem Blatt Papier. Und das sollte jede Spielrunde für sich klären.
Wo gibt es große Notwendigkeit für Debatten, dass man 10 Seiten braucht?

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 12.11.2025 | 16:38
Wo gibt es große Notwendigkeit für Debatten, dass man 10 Seiten braucht?

ich glaub es geht garnicht um debatten,...

Ich freue mich auch über andere TLFL-Anekdoten hier im Thread!

Sondern einfach darum wenn so etwas passiert,...

Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/

Prinzipiell gillt ja immer noch die Regel "Spiele nicht mit ..... der Sorte Mensch die du nicht abkannst (Landläufig oft mit beleidigenden Ausdrücken tituliert)."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: 6 am 12.11.2025 | 16:55
Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/
Sorry, aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der Ghoul da nur einen kleinen Teil von Taschenlampenfallenlasser beschreibt. Ich kenne da durchaus noch wesentlich mehr Motivationen fürs Taschenlampen fallen lassen und die haben wenig bis garnichts mit "langweiligen Rollenspielrunden" zu tun. Teilweise eher im Gegenteil.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Johann am 12.11.2025 | 17:37
Sorry, cannot resist!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

 :pray:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 12.11.2025 | 18:09
Ich fand auch Ghoul Blog dazu stimmig,...
https://ghoultunnel.wordpress.com/2011/10/21/neue-erkenntnisse-uber-spielertypen/


Aus dem Kommentarbereich von ghouls oben verlinkten Blog (Beitrag von ghoul):

Zitat
In langweiligen Runden kennt man es nicht anders. Sonst würde es ja auch keine langweiligen Runden geben. Geh mal auf P&P-Cons und spiele in zufälligen Runden mit. Midgard, DSA, meinetwegen auch D&D oder sonstwas. Die Wahrscheinlichkeit, ein Abenteuer ohne Herausforderungen zu spielen ist erschreckend hoch.
Der Taschenlampenfallenlasser sorgt als einziger für Situationen, in denen alle Spieler etwas zu tun haben. Darum sollte man dem Taschenlampenfallenlasser dankbar sein.

Du kannst ein langweiliges Abenteuer nicht mit der sonst angemessenen Kreativität spielen. Es ist ein Fehler, ein wenig gesunde Paranoia an den Tag zu legen. Das wirkt nur feige. In diesen Abenteuer kannst Du nur den Plot abarbeiten und hoffen, dass es möglichst schnell vorbei ist. Ohne den Taschenlampenfallenlasser wirst Du einfach nicht gefordert! Spaß? Pustekuchen!
 

Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?


"You either die a hero, or live long enough to see this group succumb to boredoom. I can do theese things, because I'm not a hero. Not like them. I did this. I dropped the torch."

"No! No, you can't! You're not!

"I'm whatever this group needs me to be."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.11.2025 | 19:34

Aus dem Kommentarbereich von ghouls oben verlinkten Blog (Beitrag von ghoul):

Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?

Nein. Ghoul verdreht die Rahmenbedingungen und die Definition eines TLFL. Siehe Zornhaus Kommentar an selber Stelle.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 12.11.2025 | 19:41
Dann ist der Taschenlampenfallenlasser in Wirklichkeit ... ein Held?  :o

Der Held den die langweilige Runde braucht, aber nicht verdient (weil die auch was anderes machen könnten)?

Also ich habe mal bei einer Kult-Divinity-Lost-Runde mitgespielt. Das sollte ja bekanntlich Splatterpunk sein. Wir hatten auch einen guten Hinweis, wo die Gefahr zu finden wäre. Aber meine Mitspieler wollten kein TLFLs sein und haben deshalb beschlossen alle(!) Geschäftsinhaber des Dorfes, wo wir waren sytematisch zu befragen. Hat 3 Stunden gedauert. Mehr rausgefunden haben wir auch nicht. Weil ich natürlich nicht der Spielverderber wider der Vernunft des gepflegten deutschen Rollenspiels sein wollte, hat mein Charakter nicht vorab den Ort, wo wir im Endeffekt natürlich hinmussten aufgesucht.

Sanity Loss für mich als Spieler, anstatt für irgendwelche Charaktere. Wie es dann am Ende ausging, habe ich in der Folge leider vergessen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 12.11.2025 | 20:59
Also ich habe mal bei einer Kult-Divinity-Lost-Runde mitgespielt. Das sollte ja bekanntlich Splatterpunk sein. Wir hatten auch einen guten Hinweis, wo die Gefahr zu finden wäre. Aber meine Mitspieler wollten kein TLFLs sein und haben deshalb beschlossen alle(!) Geschäftsinhaber des Dorfes, wo wir waren sytematisch zu befragen. Hat 3 Stunden gedauert. Mehr rausgefunden haben wir auch nicht. Weil ich natürlich nicht der Spielverderber wider der Vernunft des gepflegten deutschen Rollenspiels sein wollte, hat mein Charakter nicht vorab den Ort, wo wir im Endeffekt natürlich hinmussten aufgesucht.

Sanity Loss für mich als Spieler, anstatt für irgendwelche Charaktere. Wie es dann am Ende ausging, habe ich in der Folge leider vergessen.

Wäre vielleicht darüber nachzudenken, ob man auch schon die Taschenlampe fallen lassen kann, indem man einfach zur (un)passenden Zeit nichts (Sinnvolles) tut...ich vermute zwar, daß das ggf. in eine andere Schublade fallen könnte, aber da mir das Etikett für diese gerade nicht einfällt, bin ich mir auch nicht ganz sicher. :think:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 12.11.2025 | 21:03
Wäre vielleicht darüber nachzudenken, ob man auch schon die Taschenlampe fallen lassen kann, indem man einfach zur (un)passenden Zeit nichts (Sinnvolles) tut...ich vermute zwar, daß das ggf. in eine andere Schublade fallen könnte, aber da mir das Etikett für diese gerade nicht einfällt, bin ich mir auch nicht ganz sicher. :think:

Taschenlampenauslasser (obwohl es dunkel ist)  ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 12.11.2025 | 21:06
Taschenlampenauslasser (obwohl es dunkel ist)  ~;D

Alternativ Taschenlampennichteinschalter...aber ja, das ginge. ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 12.11.2025 | 21:55
Denke, die meisten TLFL machen das aus Langeweile, um „Action“ reinzubringen.

SL neigen recht schnell zu Langeweile, weil sie als SPL nicht ganz so viel zu tun haben.
Sie haben weniger Spielanteil, und können die Geschichte nicht ganz so stark steuern.
Also sind es häufig sowas wie „Entzugserscheinungen“ die dazu führen, dass man sich das spontan, temporär zurückholt.


Es gibt mEN. Aber auch bestimmte SPL Typen, die dazu neigen.
Monsterklopfer (Wenn die Klinge langsam Rost ansetzt)
Storyteller (Wenn die Spannung zu lange ausbleibt)


Das sind aber idR. Spielertypen die weniger stark an ihren Figuren hängen.
(Heroischer Tod ist besser als Langeweile)
Und das beißt sich dann mit solchen, die ihre Figuren möglichst nicht verlieren wollen.
Oder solchen, die möglichst planbar spielen und möglichst keine Fehler machen wollen.

Edit.
Ich würde deshalb erstmal keinen bösen Willen unterstellen. Glaube viele agieren tatsächlich in der Absicht die Situation besser zu machen. Nur sehen sie die Situation eben nur durch „ihre Brille“ und haben eventuell nicht auf dem Schirm das andere nicht die gleichen Dinge aus dem Spiel ziehen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.11.2025 | 22:16
Denke, die meisten TLFL machen das aus Langeweile, um „Action“ reinzubringen.

...

Edit.
Ich würde deshalb erstmal keinen bösen Willen unterstellen. Glaube viele agieren tatsächlich in der Absicht die Situation besser zu machen.

Das ignoriert m.E. die klar negativ konnotierte Definition. TLFL haben nach meinem Verständnis eine egoistische destruktive Motivation. Sie sind die RPG Entsprechung eines Rowdys oder Hooligans, ihr Antrieb ist, Befriedigung in der Eskalation zu finden. Dabei nehmen sie billigend in Kauf, dass das Spiel für alle zu Grunde geht.

Leute, die "dumme" Aktionen wählen, weil sie glauben, es würde das Spiel für alle besser machen, sind keine TLFL.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 12.11.2025 | 22:45
Das ignoriert m.E. die klar negativ konnotierte Definition. TLFL haben nach meinem Verständnis eine egoistische destruktive Motivation. Sie sind die RPG Entsprechung eines Rowdys oder Hooligans, ihr Antrieb ist, Befriedigung in der Eskalation zu finden. Dabei nehmen sie billigend in Kauf, dass das Spiel für alle zu Grunde geht.

Leute, die "dumme" Aktionen wählen, weil sie glauben, es würde das Spiel für alle besser machen, sind keine TLFL.

Eventuell läßt sich der Unterschied auch verdeutlichen, indem man sich überlegt, welcher der beiden Gruppen man wohl eher beibringen kann, vor der Ausführung einer potentiell "dummen" Aktion erst mal als Spieler den Rest der Runde zu fragen, ob sie dieses Vorgehen mitzutragen bereit sind. :think:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 01:10
Leute, die "dumme" Aktionen wählen, weil sie glauben, es würde das Spiel für alle besser machen, sind keine TLFL.

Ich glaube aber, dass es in den meisten Fällen einfach eine Unterstellung ist, dass die TLFL das aus Boshaftigkeit tun.

Die Motivation kann man ja nicht nachweisen, ich würde ja sagen nichtmals bei sich selbst weiß man das genau.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 13.11.2025 | 02:29
Kann mir auch vorstellen, das mancher Fallenlasser meint er müsste, aber halt damit alles schlimmer macht als es sein müsste. Siehe der wütende Zwerg, der quasi ne Erlaubniss vom SL wollte nichtmehr wütend zu sein. Ja tut mir schrecklich leid, aber ich hab die Schwäche, und Schwächen muss man ausspielen. Da kann man dann vielleicht drüber sprechen und das klären.
Und wenn einem Fallenlasser so langweilig ist, dass er aus Standardbegegnung Nr. 7 in voller Absicht ne taktische Katastrophe macht und nen Kampf um Leben und Tod, dann kann man da auch drüber sprechen, aber mich deucht er passt dann nicht so ganz zur Gruppe, die vielleicht auch mal entspannt ein paar Encounter macht und es nicht immer superspannend braucht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 06:17
Alternativ Taschenlampennichteinschalter...aber ja, das ginge. ~;D

Muhaha...das ist gut!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 08:08
Nein. Ghoul verdreht die Rahmenbedingungen und die Definition eines TLFL. Siehe Zornhaus Kommentar an selber Stelle.

Ich verdrehe die Definition eines TLFL?
Von wem stammt denn überhaupt der Begriff?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 13.11.2025 | 08:32
Das ignoriert m.E. die klar negativ konnotierte Definition. TLFL haben nach meinem Verständnis eine egoistische destruktive Motivation. Sie sind die RPG Entsprechung eines Rowdys oder Hooligans, ihr Antrieb ist, Befriedigung in der Eskalation zu finden. Dabei nehmen sie billigend in Kauf, dass das Spiel für alle zu Grunde geht.

Leute, die "dumme" Aktionen wählen, weil sie glauben, es würde das Spiel für alle besser machen, sind keine TLFL.

Neulich ein Bierglas mit der Aufschrift gesehen :"Es eskaliert eh"

Was Du wahrscheinlich meinst, ist,  andere bewusst "reinreiten" also einen echten Schadensvorsatz haben.
Das mag es auch geben.
Aber ich denke, lange nicht so häufig.
Glaube ich habe das bislang eher als Kurzschlussreaktion von SPL erlebt.

A la "Hirn aus."

Das heißt natürlich nicht,  dass das weniger Schaden anrichten kann. Der ist der gleiche.
(Die jeweilige Motivation mal ausgeklammert)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 08:58
Ich verdrehe die Definition eines TLFL?
Von wem stammt denn überhaupt der Begriff?

Ganz sicher nicht von Dir oder Settembrini.
Mit 1min Suche im Netz findet man Beiträge, die über 1 Jahr älter sind, als Eure Auslassungen dazu.

Was nicht heißen soll, dass ihr den Begriff nicht für die breite Masse salonfähig machtet. Das steht außer Frage.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 09:33
Ganz sicher nicht von Dir oder Settembrini.
Mit 1min Suche im Netz findet man Beiträge, die über 1 Jahr älter sind, als Eure Auslassungen dazu.

Link!

Edit: Mag sein, ist lange her. Ich suche nun selber nach unseren Erstberichten einer TLFL-Sichtung. Es war auf irgendeiner Leipziger Lindencon.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 10:23
Habe ein wenig gegraben. Zornhau hat den Begriff schon 2007 verwendet. https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402 (https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402)

Was MACHT eigentlich Zornhau heute?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 11:30
Habe ein wenig gegraben. Zornhau hat den Begriff schon 2007 verwendet. https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402 (https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402)


Oh! Diese Nennung dürfte uns tatsächlich vorausgehen.  :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.11.2025 | 11:48
Iirc hat Zornhau den Begriff in einem Rant hier im T: erstmalig gesetzt. Der TLFL ergab sich aus dem verwendeten Beispiel.

Ich suche nachher mal.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 12:18
Iirc hat Zornhau den Begriff in einem Rant hier im T: erstmalig gesetzt. Der TLFL ergab sich aus dem verwendeten Beispiel.

Ich suche nachher mal.

Mein Tipp: 28.04.2009

https://www.tanelorn.net/index.php?topic=47367.25
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 12:45
Von Unterwegs: meine Erinnerung ist aus dem DnD Gate. Auch älter … Suche das später gern raus.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 12:49
Von Unterwegs: meine Erinnerung ist aus dem DnD Gate. Auch älter … Suche das später gern raus.

Meins bezog sich nur auf das hiesige Forum. Andere Seiten habe ich nicht geschaut  ^-^
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 13:53
Zornhau der Vorreiter im Kreuzzug wider die Armleuchter ohne Taschenlampe!  :headbang:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 14:19
Mein Tipp: 28.04.2009

https://www.tanelorn.net/index.php?topic=47367.25

DnD-Gate von Morningstar 27.12.2009:

https://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,24986.msg417618.html#msg417618

Ich hatte eigentlich einen anderen User im Kopf (zufälligerweise ein guter Bekannter von mir), den ich dazu mal interviewe. Müsste eigentlich VOR 2009 gewesen sein. Finde nur das entsprechende Posting hier unterwegs auf die Schnelle nicht ...

Sag mal ghoul, warste damals eigentlich Ghoulstuhl im Gate?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 14:25
Ich hatte eigentlich einen anderen User im Kopf (zufälligerweise ein guter Bekannter von mir), den ich dazu mal interviewe. Müsste eigentlich VOR 2009 gewesen sein. Finde nur das entsprechende Posting hier unterwegs auf die Schnelle nicht ...

Also ich hatte doch schon 2007 vorgelegt:

Habe ein wenig gegraben. Zornhau hat den Begriff schon 2007 verwendet. https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402 (https://www.blutschwerter.de/thema/trappings.29018/#post-1051402)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 14:28
DnD-Gate von Morningstar 27.12.2009:

https://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,24986.msg417618.html#msg417618

Ich hatte eigentlich einen anderen User im Kopf (zufälligerweise ein guter Bekannter von mir), den ich dazu mal interviewe. Müsste eigentlich VOR 2009 gewesen sein. Finde nur das entsprechende Posting hier unterwegs auf die Schnelle nicht ...

Sag mal ghoul, warste damals eigentlich Ghoulstuhl im Gate?

Ich habe dort nie einen Account gehabt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 14:30
Also ich hatte doch schon 2007 vorgelegt:


Schon klar, ich wollte dem ghoul gegenüber ja nur meiner Schuldigkeit (  >;D  ) nachkommen und belegen, was ich im Hinterköpfchen habe.

Aber ja klar, danke für Deine Suche und den Beleg!  :d Einen Beitrag VOR Deinem zu finden ist halbwegs unmöglich. Zumal ich den Duktus des Wortes durchaus jemandem wie dem ZORRNIGEN zuschreiben würde ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.11.2025 | 14:42
Siehe dazu auch Feuersängers RPG Jargon.

Ich erinnere mich vage an einen recht langen Beitrag von Zornhau, der sich eigentlich über LUSCHEN (Zornhau'sche Schreibweise), die einfach nur die anderen auf Grund vorsätzlichen Unvermögens in die Scheiße reiten - aufregte und dabei zu dem Beispiel einer Cthulhu (?) Runde kam, wo ein Spieler einfach so entschied, in einer dunklen Höhle mit Monstern die einzige Lichtquelle - eine Taschenlampe - fallen zu lassen, worauf die ganze restliche Gruppe zerlegt wurde. Insgesamt findet man im Zeitraum 2008/20010 recht viele Referenzen auf TLFL und auch teilweise diese Szene, aber ich finde leider nicht diesen Beitrag, der ja in zornhau'scher Eigenart mit Wörtern in GROßSCHREIBWEISE durchsetzt war. Edit: darin ein Satzfragment ungefähr so: "...diese Spieler, die absichtlich die einzige Taschenlampe der Gruppe fallen lassen, diese TASCHENLAMPENFALLENLASSER..."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 14:50
Ist, der urbanen Legende nach, doch auf nem Con passiert, oder?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: klatschi am 13.11.2025 | 14:55
Bitte verbal wieder abrüsten und Kreuzzüge und Co stecken lassen? Man darf alle Spielstile neben dem eigenen gerne Scheiße finden, ohne Glaubenskriege anzuzetteln - auch wenn Ironie mitschwingt, muss das nicht sein.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 15:01
Ist, der urbanen Legende nach, doch auf nem Con passiert, oder?

Vor der Läuterung durchs Tanelorn hätte ich das durchaus als Spieler sein können.

Für mich persönlich ist der Übergang zwischen Spieler und Spielleitung fließend, denn was für mich in beiden Fällen der beste zu erzielende Ausgang einer Rollenspielsession ist, ist, dass man auch in 10 Jahren noch über genau diese redet. TLFL verbuchte als junger Idealist unter der empfehlenswerten Spielleitungstechnik "Raising the Stakes (https://www.roleplayingtips.com/rptn/six-ways-to-raise-the-stakes/)".

Und seien wir uns ehrlich: über kaum eine Rollenspielsession wird auch geschätzte 20 Jahre später so viel geredet als über jene, in der tatsächlich die legendäre Taschenlampe fallen gelassen worden ist.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 13.11.2025 | 15:08
dem Beispiel einer Cthulhu (?) Runde kam, wo ein Spieler einfach so entschied, in einer dunklen Höhle mit Monstern die einzige Lichtquelle - eine Taschenlampe - fallen zu lassen, worauf die ganze restliche Gruppe zerlegt wurde. Insgesamt findet man im Zeitraum 2008/20010 recht viele Referenzen auf TLFL und auch teilweise diese Szene
Amerikanisches Cthulhu und deutsches Cthulhu sind durchaus zwei verschiedene Spielstile. Während man sich bei der amerikanischen Variante mit der Doppelläufigen vor anrückenden Monstern verteidigt, ist das beim deutschen Stil nicht unbedingt so, bzw. in gewissen deutschen Szenekreisen ist das regelrecht verpönt. Das spiegelt sich teilweise auch in deutschen Abenteuern wider. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, da ich das aktuelle Material nicht kenne. In solchen Kreisen wird das TLFlassen im Zweifel als guter Ton akzeptiert worden sein. Die deutsche Szene ist da ohnehin puristischer, wenn es um Lovecraft geht, dessen Figuren selten sauber davon kommen oder draufgehen. (Allerdings hat H.P. seine Figuren auch gegen Monster kämpfen und auch mal gewinnen lassen.)   
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 15:11
Vor der Läuterung durchs Tanelorn hätte ich das durchaus als Spieler sein können.

Für mich persönlich ist der Übergang zwischen Spieler und Spielleitung fließend, denn was für mich in beiden Fällen der beste zu erzielende Ausgang einer Rollenspielsession ist, ist, dass man auch in 10 Jahren noch über genau diese redet. TLFL verbuchte als junger Idealist unter der empfehlenswerten Spielleitungstechnik "Raising the Stakes (https://www.roleplayingtips.com/rptn/six-ways-to-raise-the-stakes/)".

Und seien wir uns ehrlich: über kaum eine Rollenspielsession wird auch geschätzte 20 Jahre später so viel geredet als über jene, in der tatsächlich die legendäre Taschenlampe fallen gelassen worden ist.

Was ich schon schrieb: wenns eine Schwäche ist und plausibel ist sowie zum Charakter und dem Moment passt:  :d

Mir laufen zu viele Teflonbillies in fast allen mir bekannten Runden rum.
Unantastbare, stetsgewappnete Einzelgänger-Survival-Monster.

Ich find's fad und mag SC mit ausspielbaren Schwächen. Also solchen schwächen, dass sich diese auch gern mal wenig positiv im Spiel auftun können.
Und damit meine ich keine Ich-Boykottiere-Alle-Gefährlichen-Szenen-Schwächen, sondern Wesenszüge, Süchte, Dienstbarkeiten, Pflichten oder auch Flaws auf Attribute und Co.
Habe mal einen "lahmen" Illusionisten in RoleMaster gespielt. Der war in keinem seiner Werte oder seiner Zauber eingeschränkt, aber seine Bewegungsweite war spürbar eingeschränkt. Das erfordert in einigen Szenen dann doch etwas Grips, um das auszugleichen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 15:15
Das spiegelt sich teilweise auch in deutschen Abenteuern wider. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, da ich das aktuelle Material nicht kenne. In solchen Kreisen wird das TLFlassen im Zweifel als guter Ton akzeptiert worden sein.

Also ich fand das TFTL toll, weil in den besten Actionfilmen ja auch genauso solche Techniken angewendet werden. 99 Beispiele aus Indiana Jones.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 15:15
Amerikanisches Cthulhu und deutsches Cthulhu sind durchaus zwei verschiedene Spielstile. Während man sich bei der amerikanischen Variante mit der Doppelläufigen vor anrückenden Monstern verteidigt, ist das beim deutschen Stil nicht unbedingt so, bzw. in gewissen deutschen Szenekreisen ist das regelrecht verpönt. Das spiegelt sich teilweise auch in deutschen Abenteuern wider. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, da ich das aktuelle Material nicht kenne. In solchen Kreisen wird das TLFlassen im Zweifel als guter Ton akzeptiert worden sein. Die deutsche Szene ist da ohnehin puristischer, wenn es um Lovecraft geht, dessen Figuren selten sauber davon kommen oder draufgehen. (Allerdings hat H.P. seine Figuren auch gegen Monster kämpfen und auch mal gewinnen lassen.)   

Woran machst du das fest? Seit den Laurin-Tagen kann ich in offiziellen Publikationen ehrlicherweise nirgendwo hineindeuten das eine gewaltsame Lösung verpönt wäre oder das TLFL zum "guten Ton" gehören.

Ich glaube das beschränkt sich dann maximal auf wenige Gruppen (wenn überhaupt). Also eher individuelle Vorlieben als Vorgaben durch Autoren oder Systeme.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 15:20
Woran machst du das fest?

Schaust du hier z.B. (https://www.tanelorn.net/index.php?topic=114476.0)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 15:23
Schaust du hier z.B. (https://www.tanelorn.net/index.php?topic=114476.0)

Ähh...ja, das sind Spielermeinungen aber wo findet sich diese Auslegung in Abenteuern, Kampagnen usw.?

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber das Thema behandelt doch explizit das CoC Abenteuer (fast immer) Kämpfe enthalten???

Woraus soll ich da herauslesen, das Kämpfe verpönt und TFLF gefördert werden???
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 13.11.2025 | 15:42
Zur Abgrenzung von Taschenlampenfallenlassern und Charakterausspielern meine ich ein paar Unterschiede erkennen zu können.

Bei den Fällen, die ich als Taschenlampenfallenlasser einstufen würde, sind mir folgende Punkte aufgefallen.:
- es gibt keine Vorwarnung. Es ist sowohl der erste relevante Vorfall dieser Art als auch sofort und konsequent umgesetzt, so daß keine Reaktion von Seiten der Gruppe möglich ist.
- es ist außerdem direkt in einer Situation, wo ein Ableben oder anderweitige schwere Schädigung anderer SC sehr wahrscheinlich bis hin zu sicher ist.

Oft hat es vorher auch Unmutsäußerungen gegeben, welche aber nicht nach Wunsch bedient wurden. Das TLFL erscheint mir in diesen Fällen eine Art Rache an den Mitspielern durch Schädigung ihrer SC.

Und in einem Fall war es reiner PvP-Munchkinismus unter Deckmantel und die Leichen kurz danach gelootet.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lyonesse am 13.11.2025 | 15:42
Also ich fand das TFTL toll, weil in den besten Actionfilmen ja auch genauso solche Techniken angewendet werden. 99 Beispiele aus Indiana Jones.
Bei Indiana Jones werden aber auch nur traditionelle Cliffhanger-Techniken (zB. Cutaway oder Bad-to-Worse) angewendet, die Lukas den alten Filmen entnommen hat. Für die Entstehung dieser Situationen gibt es meistens aber keinen mutwilligen Anlass, der die Gruppe dann in die Scheiße reitet, wie beim TLFL.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 15:46
Ist, der urbanen Legende nach, doch auf nem Con passiert, oder?

Ich habe Cthulhu auf einer Con geleitet und es hat wirklich jemand die Taschenlampe fallengelassen. Ich war schockiert!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 15:46
Amerikanisches Cthulhu und deutsches Cthulhu sind durchaus zwei verschiedene Spielstile. Während man sich bei der amerikanischen Variante mit der Doppelläufigen vor anrückenden Monstern verteidigt, ist das beim deutschen Stil nicht unbedingt so, bzw. in gewissen deutschen Szenekreisen ist das regelrecht verpönt. Das spiegelt sich teilweise auch in deutschen Abenteuern wider. Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, da ich das aktuelle Material nicht kenne. In solchen Kreisen wird das TLFlassen im Zweifel als guter Ton akzeptiert worden sein. Die deutsche Szene ist da ohnehin puristischer, wenn es um Lovecraft geht, dessen Figuren selten sauber davon kommen oder draufgehen. (Allerdings hat H.P. seine Figuren auch gegen Monster kämpfen und auch mal gewinnen lassen.)   

Allerdings. Danke!  :headbang:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 13.11.2025 | 15:51
Bei Indiana Jones werden aber auch nur traditionelle Cliffhanger-Techniken (zB. Cutaway oder Bad-to-Worse) angewendet, die Lukas den alten Filmen entnommen hat. Für die Entstehung dieser Situationen gibt es meistens aber keinen mutwilligen Anlass, der die Gruppe dann in die Scheiße reitet, wie beim TLFL.

Wer entscheidet, denn was mutwillig ist?

Es sind einfach unterschiedliche Ziele, was eine gute Spielsession ausmachen, die schlecht kommuniziert sind.

2007 war ja wirklich nur die theoretische Speerspitze über sowas wie Spieleragenda informiert.

Ich hätte z.B. so einfach unbewusst die Spannung erhöhen wollen. Nachdem ich meistens Spielleiter war, wäre mir kaum in den Sinn gekommen, dass der Konsens besteht, dass in Spielerposition manche gut funktionierenden Techniken Tabu sind.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Swanosaurus am 13.11.2025 | 16:05
2007 war ja wirklich nur die theoretische Speerspitze über sowas wie Spieleragenda informiert.

Und heute immer noch, wie ich feststellen musste ...
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 13.11.2025 | 16:09
Woran machst du das fest? Seit den Laurin-Tagen kann ich in offiziellen Publikationen ehrlicherweise nirgendwo hineindeuten das eine gewaltsame Lösung verpönt wäre oder das TLFL zum "guten Ton" gehören.

Ich glaube das beschränkt sich dann maximal auf wenige Gruppen (wenn überhaupt). Also eher individuelle Vorlieben als Vorgaben durch Autoren oder Systeme.
Ich habe nicht mehr jedes Abenteuer im Kopf, aber Sänger von Dohl ist zum Beispiel so ein Fall ... es gibt manchen Figuren Waffen und Hass und erwartet dann dass man sich selbst zurückhält.   8]

Übrigens, im "Cthulhu für Einsteiger" Heftchen von 2006(?) kommt es exakt zum TLFlassen, nur dass es da durch den SL initiert wird. Strenggenommen kein klassischer Fall des TLFL, aber es zeigt klar wie der Stil ist (siehe Anhang in diesem Posting).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 13.11.2025 | 16:19
Ich habe Cthulhu auf einer Con geleitet und es hat wirklich jemand die Taschenlampe fallengelassen. Ich war schockiert!

Verschwörung ..  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 16:28
Ich habe nicht mehr jedes Abenteuer im Kopf, aber Sänger von Dohl ist zum Beispiel so ein Fall ... es gibt manchen Figuren Waffen und Hass und erwartet dann dass man sich selbst zurückhält.   8]

Übrigens, im "Cthulhu für Einsteiger" Heftchen von 2006(?) kommt es exakt zum TLFlassen, nur dass es da durch den SL initiert wird. Strenggenommen kein klassischer Fall des TLFL, aber es zeigt klar wie der Stil ist (siehe Anhang in diesem Posting).

Ach komm das ist Quark, die Lösung für das Problem ist, ich zitiere aus deinem Schnipsel "...Ich schieße in sein Gesicht..." also, wenn der Textausschnitt von dir ein Maßstab dafür sein soll, wie CoC zu spielen ist, dann scheint Gewalt (ganz explizite Gewalt) sehr weit oben auf der Liste zu stehen. Demgegenüber der TLFL Faktor hier wohl kaum im Sinne der Diskussion ernst gemeint sein kann  ~;D was soll denn mit der Taschenlampe passieren, wenn der Char ohnmächtig wird wtf?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 13.11.2025 | 16:29
Ich habe nicht mehr jedes Abenteuer im Kopf, aber Sänger von Dohl ist zum Beispiel so ein Fall ... es gibt manchen Figuren Waffen und Hass und erwartet dann dass man sich selbst zurückhält.   8]

Übrigens, im "Cthulhu für Einsteiger" Heftchen von 2006(?) kommt es exakt zum TLFlassen, nur dass es da durch den SL initiert wird. Strenggenommen kein klassischer Fall des TLFL, aber es zeigt klar wie der Stil ist (siehe Anhang in diesem Posting).

Na ja, da passiert es eigentlich "nur" strikt nach den Regeln. Fünf oder mehr Stabi-Punkte auf einmal verloren, INT-Wurf geschafft, und der daraus resultierende "Anfall" resultiert in diesem Fall in der Bewußtlosigkeit (gibt's tatsächlich ganz offiziell als einen Eintrag auf der entsprechenden Zufallstabelle, dazu muß der Spielleiter also nicht mal mogeln). Daß Tina bzw. ihr Charakter in dem Fall nebenbei auch noch die Taschenlampe fallen läßt, kann man ihr also nicht wirklich verdenken. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 16:35
@Prisma

Ich vergaß, das ist ja das Einsteigerheftchen. Cthulhu legt also von Anfang an Wert darauf seinen Spielern ans Herz zu legen Monstern erst mal ins Gesicht zu schießen  >;D

Da muss ich aber schon ganz viel Gehirnakrobatik hinlegen um hineinzudeuten, dass deutsche CoC Publikationen Gewalt ablehnen  :loll:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 17:08
@Prisma

Ich vergaß, das ist ja das Einsteigerheftchen. Cthulhu legt also von Anfang an Wert darauf seinen Spielern ans Herz zu legen Monstern erst mal ins Gesicht zu schießen  >;D

Da muss ich aber schon ganz viel Gehirnakrobatik hinlegen um hineinzudeuten, dass deutsche CoC Publikationen Gewalt ablehnen  :loll:

Nicht die Publikationen, aber die Fans!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Boba Fett am 13.11.2025 | 18:15
Ich habe Cthulhu auf einer Con geleitet und es hat wirklich jemand die Taschenlampe fallengelassen.

Das würde ich auch machen…

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 13.11.2025 | 18:27
Das würde ich auch machen…

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Leider war es ... anders.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 18:36
Nicht die Publikationen, aber die Fans!

Nicht in meiner Bubble.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 13.11.2025 | 19:28
@Prisma

Ich vergaß, das ist ja das Einsteigerheftchen. Cthulhu legt also von Anfang an Wert darauf seinen Spielern ans Herz zu legen Monstern erst mal ins Gesicht zu schießen  >;D

Da muss ich aber schon ganz viel Gehirnakrobatik hinlegen um hineinzudeuten, dass deutsche CoC Publikationen Gewalt ablehnen  :loll:

Da muss man sich anschauen, was in der Szene passiert:

"Mit dem Stuhl gegen die Gitter schlagen" - Absolut sinnlose Aktion. Das zu erkennen ist ein No-Brainer. (Hier geht es auch nicht um einen Angstwurf und Tinas Charakter ist ohnmächtig.) Das weiß auch der Spieler, aber er spielt german-cthulhugerecht.

"Wo ist meine Taschenlampe?" (Warum fragt der Spieler das? Richtig wäre eher: "Ich hole meine Taschenlampe heraus und schalte sie ein." Das passiert aber nicht. Auch hier wird german-cthulhugerecht gespielt.)

"Weiß jemand was das für ein Wesen ist?" (In der Situation, völlig überflüssiger Gedanke. Es dient nur dem Drama der letzten Worte. Es sei denn, hier wird in Wirklichkeit nach den Schwächen des Wesens gefragt, um da noch etwas reißen zu können. Aber das wäre ja Meta-Gaming und nicht cthulhugerecht, also nein.)

"Ich schieße in sein Gesicht." (Zwar eine gute Handlungsansage, aber hier nur ein letztes Aufbäumen.)

"Hilfe! Hilfe!" (Ja ja, schon klar. Das Ende ist da.)


Dieses Beispiel wird hier den Neueinsteigern geboten, die Cthulhu spielen wollen:
So wird (deutsches) Cthulhu gespielt, nämlich die Spieler spielen sich selbst klein. Das ist hier die Message. Die fiktiven Spieler wissen genau, das wars, jetzt geht es nur noch darum Drama zu schieben, bevor die Gruppe cthulhugerecht zerfetzt wird.

Die Fragen die danach vom Erzähler kommen sind fast alle Makulatur: "Wird das Gitter nachgeben?" - Sicherlich nicht, wenn es wie üblich aus Stahl ist. "Hat Tina an das Testament gedacht?" - In der Situation völlig unwichtig, wenn da nicht z.B. ein Abwehrzauber gegen das Monster drin ist, oder sowas. "Wird Jacks .38er-Revolver etwas gegen das Monster ausrichten können?" - Gute Frage, aber wenn schon so gefragt wird, wahrscheinlich nicht oder zu wenig, wenn man sich die Stats ansieht und man nach der Erfahrung geht. "Ist das Symbol an der Wand ein Tor?" - Das ist die relevante Frage, da dies hier ein echter Ausgang sein könnte. 

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 13.11.2025 | 20:39
Da muss man sich anschauen, was in der Szene passiert:

"Mit dem Stuhl gegen die Gitter schlagen" - Absolut sinnlose Aktion. Das zu erkennen ist ein No-Brainer. (Hier geht es auch nicht um einen Angstwurf und Tinas Charakter ist ohnmächtig.) Das weiß auch der Spieler, aber er spielt german-cthulhugerecht.

"Wo ist meine Taschenlampe?" (Warum fragt der Spieler das? Richtig wäre eher: "Ich hole meine Taschenlampe heraus und schalte sie ein." Das passiert aber nicht. Auch hier wird german-cthulhugerecht gespielt.)

"Weiß jemand was das für ein Wesen ist?" (In der Situation, völlig überflüssiger Gedanke. Es dient nur dem Drama der letzten Worte. Es sei denn, hier wird in Wirklichkeit nach den Schwächen des Wesens gefragt, um da noch etwas reißen zu können. Aber das wäre ja Meta-Gaming und nicht cthulhugerecht, also nein.)

"Ich schieße in sein Gesicht." (Zwar eine gute Handlungsansage, aber hier nur ein letztes Aufbäumen.)

"Hilfe! Hilfe!" (Ja ja, schon klar. Das Ende ist da.)


Dieses Beispiel wird hier den Neueinsteigern geboten, die Cthulhu spielen wollen:
So wird (deutsches) Cthulhu gespielt, nämlich die Spieler spielen sich selbst klein. Das ist hier die Message. Die fiktiven Spieler wissen genau, das wars, jetzt geht es nur noch darum Drama zu schieben, bevor die Gruppe cthulhugerecht zerfetzt wird.

Die Fragen die danach vom Erzähler kommen sind fast alle Makulatur: "Wird das Gitter nachgeben?" - Sicherlich nicht, wenn es wie üblich aus Stahl ist. "Hat Tina an das Testament gedacht?" - In der Situation völlig unwichtig, wenn da nicht z.B. ein Abwehrzauber gegen das Monster drin ist, oder sowas. "Wird Jacks .38er-Revolver etwas gegen das Monster ausrichten können?" - Gute Frage, aber wenn schon so gefragt wird, wahrscheinlich nicht oder zu wenig, wenn man sich die Stats ansieht und man nach der Erfahrung geht. "Ist das Symbol an der Wand ein Tor?" - Das ist die relevante Frage, da dies hier ein echter Ausgang sein könnte.

Wo spielen die sich denn klein?

Im Anblick der Gefahr sind sie aktiv und versuchen die Situation zu lösen. Ich kann da objektiv  beim besten Willen keine Message erkennen welche in die von dir beschriebene Richtung geht.

Außer natürlich man will das sehen  :cthulhu_smiley:

Aber kleinspielen? Komm schon, dann wäre alles ausspielen von SC's abseits des T-800 Komplexes kleinspielen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 07:35
Nicht in meiner Bubble.

Das freut mich!  :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 10:25
Was MACHT eigentlich Zornhau heute?

Im Disputorium schreiben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 14.11.2025 | 10:57
Im Disputorium schreiben.

Dann muss ich jetzt auch da hin.

Sag bloß ihr habt auch Supersöldner.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 11:00
Sag bloß ihr habt auch Supersöldner.

Leider nein.
Auch das Erbschwein nicht.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 13:39
Dann muss ich jetzt auch da hin.

Ja, tu das, er hat auf deine Frage geantwortet! Seine Antwort ist nicht ganz  :t:-zitierfähig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 14.11.2025 | 14:40
Das freut mich!  :d

Von "wir werfen Dynamit aus eine Doppeldecker auf das Biest" bis zu die japanische Armee nimmt die Insel ein (Ende von INS, die Spieler konnten den japanischen Spion davon überzeugen, daß die Chinesen dort eine geheime Waffe bauen) war alles dabei. Daher habe ich Spielweisen die "kleinmachen oder Gewalt ist verpönt" bevorzugen kaum wahrgenommen (bei CoC), weil es einfach nicht vorgekommen ist.

Da waren Spieler und Charaktere von Jedi bei SW W6 oder RG Paladine bei D&D v.X+ eher problematisch.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 14:45
So eine Gruppe hatte ich früher auch. Wir wussten gar nicht, dass es Leute gibt, die Cthulhu spielen wie DSA.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Drantos am 14.11.2025 | 14:59
Ja, tu das, er hat auf deine Frage geantwortet! Seine Antwort ist nicht ganz  :t:-zitierfähig.

Habs gerade gelesen, 15 Jahre ist es schon her UND ICH VERMISSE SEINE BEITRÄGE IMMER NOCH  ;D

cu Drantos
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.11.2025 | 15:02
CoC ist aus meiner Sicht ohnehin eher kein System, in dem TLFL lange mit ihren Kapriolen durchkommen. Zu leicht tödlich auch für den eigenen Charakter, der kompetenzseitig obendrein eh noch eher in Richtung "Normalo auf plötzlich gaaanz dünnem Eis" als irgendwie "heldenhaft" geht, wirklich belohnt wird "zusätzliches Drama" von den knochentrockenen BRP-Regeln ohnehin nicht, und streng genommen können mir speziell die Stabilitätsregeln die Kontrolle über meine Figur sowieso schon ganz offiziell zeitweise wegnehmen -- da muß ich mich wirklich nicht noch ins Zeug legen, um zusätzliches Chaos zu stiften, sondern das kommt schon von ganz alleine.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 14.11.2025 | 15:11
Also es macht schon einen Unterschied, ob man mit der Einstellung ins Spiel geht "Ziel ist möglichst spektakulär draufzugehen, denn eigentlich ist ja sowieso nicht vorgesehen, dass wir überleben" oder eben nicht.

Und Cthulhu wurde schon öfters entsprechend gepitcht. Spiel D&D für Helden, spiel CoC weil du mal die Schönheit des Scheiterns kennenlernen willst.

Con-One-Shots sind da nochmals eine eigene Nummer.

Mir wurden zumindest 2x bei sowas ganz am Ende noch die Charakere von Spielleitern recht willkürlich gekillt, weil sie wohl dachten, dass sie noch auf ihren Bodycount kommen müssen, um die Spielererwartungen zu erfüllen. War beides mal quasi nach dem Finale.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: ghoul am 14.11.2025 | 15:17

Mir wurden zumindest 2x bei sowas ganz am Ende noch die Charakere von Spielleitern recht willkürlich gekillt, weil sie wohl dachten, dass sie noch auf ihren Bodycount kommen müssen, um die Spielererwartungen zu erfüllen. War beides mal quasi nach dem Finale.
Ja, das ist mir an Halloween auch so ergangen. Kein Entrinnen möglich, weil "es gehört sich ja nicht" oder so.

Kurios: Einmal auf einer Con habe ich CoC geleitet und eine Spieler-Personnage starb. Der Spieler sah mich mit so einem bettelnden Hundeblick an und fragte, ob ich nun wohl noch seinen Charakterbogen zerreißen würde. Ich tat ihm den Gefallen. Er ist dann damit herumgelaufen und hat das richtig zelebriert.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 14.11.2025 | 18:08
Also es macht schon einen Unterschied, ob man mit der Einstellung ins Spiel geht "Ziel ist möglichst spektakulär draufzugehen, denn eigentlich ist ja sowieso nicht vorgesehen, dass wir überleben" oder eben nicht.

Und Cthulhu wurde schon öfters entsprechend gepitcht. Spiel D&D für Helden, spiel CoC weil du mal die Schönheit des Scheiterns kennenlernen willst.

Con-One-Shots sind da nochmals eine eigene Nummer.

Mir wurden zumindest 2x bei sowas ganz am Ende noch die Charakere von Spielleitern recht willkürlich gekillt, weil sie wohl dachten, dass sie noch auf ihren Bodycount kommen müssen, um die Spielererwartungen zu erfüllen. War beides mal quasi nach dem Finale.

Na ja, wahrscheinlich hat sich da bei mir einfach die nötige Püree...ach ne, "Puristen"-Einstellung nie so recht festgesetzt. ;)

Natürlich ist CoC für die Spielercharaktere gefährlich -- das kommt einfach schon vom grundsätzlichen Regelunterbau, BRP vergibt nicht so schnell. Aber während man sein Leben und seine geistige Gesundheit aufs Spiel setzt, läßt sich trotzdem immer noch auch das eine oder andere Ziel erreichen; das haben selbst einige von Lovecrafts eigenen Figuren gezeigt und gehört für mich entsprechend mit zum Genre. Einfach nur "Wir spielen Cthulhu, um möglichst gekonnt hops zu gehen und/oder den Verstand zu verlieren, und alles andere ist uns egal"? Ich wüßte nicht, ob ich mit so jemandem auch nur Ten Candles spielen wollen würde... :think:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 14.11.2025 | 18:19
Einfach nur "Wir spielen Cthulhu, um möglichst gekonnt hops zu gehen und/oder den Verstand zu verlieren, und alles andere ist uns egal"? Ich wüßte nicht, ob ich mit so jemandem auch nur Ten Candles spielen wollen würde... :think:

Also bei geplanten Heimkampagnen wird das wohl selten so betrieben, aber bei One Shots spüre ich deutlich die Tendenz, dass die Cthulhu-SL die Session nicht beenden will, ohne zumindest einen Charakter zu zerpflücken. Und weil man ja nicht unbedingt die Spieler schon während der Session sich langweilen oder abhauen lassen will, illusioniert man dann ganz am Ende zumindest einen Tod herbei.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Outsider am 14.11.2025 | 18:21
Na ja, wahrscheinlich hat sich da bei mir einfach die nötige Püree...ach ne, "Puristen"-Einstellung nie so recht festgesetzt. ;)

Natürlich ist CoC für die Spielercharaktere gefährlich -- das kommt einfach schon vom grundsätzlichen Regelunterbau, BRP vergibt nicht so schnell. Aber während man sein Leben und seine geistige Gesundheit aufs Spiel setzt, läßt sich trotzdem immer noch auch das eine oder andere Ziel erreichen; das haben selbst einige von Lovecrafts eigenen Figuren gezeigt und gehört für mich entsprechend mit zum Genre. Einfach nur "Wir spielen Cthulhu, um möglichst gekonnt hops zu gehen und/oder den Verstand zu verlieren, und alles andere ist uns egal"? Ich wüßte nicht, ob ich mit so jemandem auch nur Ten Candles spielen wollen würde... :think:

Da bin ich ganz bei dir. Als Kamagnen-SL ist mir schon dran gelegen das die SC nicht möglichst gekonnt abtreten. Auch wenn es Verluste gibt, das Schaffen der Kampagne jetzt positiv oder negativ sollte schon das Ziel sein.

Je länger ich drüber nachdenke, im alten CoC Forum bevor es Pegasus wurde und später umgezogen ist, da gab's ein paar Nutzer die bei CoC ihre Rolle als SL eher als Gegner der Spieler gesehen haben und weniger als Moderator. Die haben ihren Spaß wohl primär wirklich daraus gezogen die SC wegzumachen.

Im "realen Leben(TM)" sind mir solche Exoten zum Glück weder auf Cons noch in der privaten Gruppe über den Weg gelaufen. Übrigens auch keine TLFL.

Spieler die überreagieren jedoch eine Menge aka : SL: Ihr sehr ein Mädchen am Feuer sitzen.
SC: Ich schupps sie ins Feuer

Der Dude hatte dann keinen zweiten Auftritt in der Gruppe, keine Ahnung warum der überhaupt dabei war.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 14.11.2025 | 18:52
Hatte mal einen Mit-SPL mit der „jetzt ist mir alles egal: Ich (passendes einfügen)
Renn alleine zum Drachen, wecke noch ein Monster auf, löse die tödliche Falle aus … „etc.
Fast so, als wollte er dem damaligen SL das gewünschte Quoten Opfer darbringen.
Und mit seinem Freitod (bzw. Chance auf potentiellen TPK ) eine Freude machen.


Wir sind in dieser Gruppe wirklich ziemlich häufig gestorben. Und ich muss gestehen dass das auf Dauer gegenüber einem SC Tod schon abstumpft (auch im Kampagnen Spiel)

Glaube Leute, die die TLFL , sind häufiger entweder solche, die im Sterben Routine haben oder aber solche, die das endlich mal erleben wollen. (Da sie in Runden, in denen der SL Seine Kampagnen ohne SC Ausfälle wünscht, diese durch Manipulierte Handlungen immer kurz vor dem Grab noch rettet, diese Erfahrung nicht machen können )

These:
Will sagen sowohl SL die SC immer überleben lassen (Auch die der SPL mit Todessehnsucht)
Als auch solche, die regelmäßig ihre Quote brauchen können so ein Verhalten (unwissentlich) begünstigen.






Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Aedin Madasohn am 14.11.2025 | 19:29
 :think: der cutholoide TLFL als verkappter Todessehnsuchtskultist, der seinem MEISTER_hinter_dem_SCHIRM ein blutiges Geschenk unterbreiten will...  :think:
quasi trueCoC in der CoC-Game Maskerade ~;D ~;D ~;D

zelebriert in aller (Con)Öffentlichkeit, doch während die mitlaufenden Ahnungslosen noch das wahre Ausmaß des Horrors gar nicht fassen wollen,
zünden die Todessehnsuchtskultisten eine Opferkerze nach der nächsten an...

true lovecraftian cultist horrors...
...und sie sind mitten unten euch  :ctlu: :ctlu: :ctlu: :ctlu:

aber

 :btt:

 :korvin: hier gibts nur classic victorian gaslighting, natürlich kann es so was nicht in echt geben...

 :muharhar: :verschwoer: :cthulhu:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 14.11.2025 | 21:35
Wenn der TLFL der Feind(TM) ist ... dann könnte man ihm mit seinem Erzfeind dem "Taschenlampenauffänger" bzw. dem "Taschenlampeneinschalter" das Handwerk legen.







Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.11.2025 | 21:45
Nach einer solchen Session sprechen voffentlich alle miteinander. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Alexandro am 14.11.2025 | 22:32
Wenn der TLFL der Feind(TM) ist ... dann könnte man ihm mit seinem Erzfeind dem "Taschenlampenauffänger" bzw. dem "Taschenlampeneinschalter" das Handwerk legen.

  • Spieler 1 (ein TLFL) lässt die Taschenlampe fallen. Spieler 2 verkündet prompt: "Da 1 vor Schreck so sehr gelähmt ist, hebe ich schnell seine Taschenlampe auf und leuchte dem Monster genau in die Augen und blende es. Das dürfte Spieler 3 zudem  die Möglichkeit geben seine Kanone direkt in das Gesicht des Monsters abzumunitionieren!"

SL: "Tolle Aktion. Wenn das Vieh Augen hätte/seine Augen nicht ganz andere Frequenzen wahrnehmen würden/es nicht eigentlich in der Sonne leben würde, dann würde das vielleicht sogar funktionieren. Leider ist das Bestiarium von CoC aber so variantenreich, daß fast jede zweite Kreatur irgendwelche alternativen Wahrnehmungsformen hat, hätte man mit rechnen müssen. So führt die Taschenlampe leider nur dazu, dass ihr mehr vom der Kreatur seht, und entsprechend die gesamte Gruppe 3w10 Sanity, statt nur 1w10, verliert."

Spieler 4: "Mooooment mal, ich schaue doch gar nicht in diese Richtung, weil ich den Stuhl gegen das Gitter geschlagen habe."

Spieler 1: "Und ich habe beim Stolpern, als ich meine Taschenlampe verloren habe, auch noch meine Brille verloren, ohne die sehe ich leider nichts, kann ich nichts machen."

Spieler 5: "Ich war sowieso dabei in meiner Tasche nach meiner eigenen Taschenlampe zu kramen, ich bin so furchtbar unordentlich, dass ich da absolut nichts finde."

SL: "Gute Argumente, dann sehen tatsächlich nur Spieler 2 und 3 die Kreatur."

Spieler 3: "Ach Mist. Immer diese Taschenlampeneinschalter, die mit ihren sinnlosen Aktionen versuchen die ganze Gruppe reinzureiten."

 ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Prisma am 15.11.2025 | 00:05
Hach, man kann es den Leuten nie recht machen.  ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Managarmr am 15.11.2025 | 09:57
Und seien wir uns ehrlich: über kaum eine Rollenspielsession wird auch geschätzte 20 Jahre später so viel geredet als über jene, in der tatsächlich die legendäre Taschenlampe fallen gelassen worden ist.

Aber nicht unbedingt weil es eine positive Erinnerung ist.

Sondern oft vielleicht mehr weil man Mensch gerne dazu neigt seine Irritationen zu "pflegen" (das book of grudges gut gefüllt zu halten), als loszulassen.

[Edit Rechtschreibung]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 15.11.2025 | 10:06
Es gibt übrigens so ne halboffizielle Variante bei Fate, die das IMHO ganz gut regelt. Also im Grunde gibt es dort sogenannte Compels, mit denen halt negative Aspekte oder negative Facetten von Aspekten angespielt werden können. Normalerweise ist das in den Händen des SLs, aber der Spieler kann mit einem Fatepunkt auch abwenden, dass seine "Schwäche" ins Spiel kommt. Oft habe ich aber auch Selfcompels gesehen, also dass der Spieler quasi anbietet, dass eine Schwäche ins Spiel kommt, der SL das aber auch ablehnen kann. Und statt einfach zu machen, könnte ein Spieler also anbieten: "Gibt's nen Fatepunkt wenn ich die Taschenlampe fallenlasse?" und ggf. kann dann der SL mal in die Runde gucken (Vibe Check usw.) und seine eigenen Planungen überdenken und das dann annehmen oder ablehnen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 15.11.2025 | 10:29
Aber nicht unbedingt weil es eine positive Erinnerung ist.

Wenn du deinen liebsten Horrorfilm beschreibst, würdest du sagen, dass "positive Erinnerung" das beste Wort ist, dieses Verhältnis zu beschreiben?

Ich spiele Rollenspiele eher um intensive Emotionen zu erleben, statt klar positive.

Vielleicht ist da ja auch der Hund begraben? Spieler, die Affirmation und ein positives Gruppengefühl und -erlebnis wollen - plus wohl ein Erfolgserlebnis, verstehen nicht, dass jemand bei einer Spielrunde dabei ist, einfach als Mittel zum Zweck um bei der Generierung einer krassen emergente Storys mitzuwirken, die ihn live überrascht und begeistert, was Romanversuche im stillen Kämmerlein nie zustande bringen würden.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.11.2025 | 11:45
Es gibt übrigens so ne halboffizielle Variante bei Fate, die das IMHO ganz gut regelt. Also im Grunde gibt es dort sogenannte Compels, mit denen halt negative Aspekte oder negative Facetten von Aspekten angespielt werden können. Normalerweise ist das in den Händen des SLs, aber der Spieler kann mit einem Fatepunkt auch abwenden, dass seine "Schwäche" ins Spiel kommt. Oft habe ich aber auch Selfcompels gesehen, also dass der Spieler quasi anbietet, dass eine Schwäche ins Spiel kommt, der SL das aber auch ablehnen kann. Und statt einfach zu machen, könnte ein Spieler also anbieten: "Gibt's nen Fatepunkt wenn ich die Taschenlampe fallenlasse?" und ggf. kann dann der SL mal in die Runde gucken (Vibe Check usw.) und seine eigenen Planungen überdenken und das dann annehmen oder ablehnen.

Das ist ohnehin so eine Sache. Imo ist das TLFL schnell mal eine nicht legitime Aktion des Spielys, weil er seine Entscheidungskompetenz überschreitet. Zumindest in vielen Spielen gehört es in die Domäne der SL - sofern nicht mechanisch klar geregelt - über nicht willentlich steuerbare Dinge zu entscheiden, z.B. OB sich eine Figur erschrecken könnte oder OB ein Nachteil getriggert werdrn könnte, und dann wird normalerweise geprüft (gewürfelt). Die Ansage "mein Char erschrickt sich und lässt deswegen etwas fallen" ist absolut willkürlich und dürfte in seiner Endgültigkeit in vielen Spielen den Entscheidungsraum der Spielenden überschreiten.

Edit: drehen wir das auch mal um zu entsprechenden Vorteilen. "Mein Char hat ja Glück und deswegen findet er jetzt rein zufällig einen Sack voll Gold." Oder "mein Char ist ja abgebrüht, deswegen ignoriert er die Furchtaura der Mumie jetzt einfach."
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 15.11.2025 | 12:40
Edit: drehen wir das auch mal um zu entsprechenden Vorteilen. "Mein Char hat ja Glück und deswegen findet er jetzt rein zufällig einen Sack voll Gold." Oder "mein Char ist ja abgebrüht, deswegen ignoriert er die Furchtaura der Mumie jetzt einfach."

Wobei auch so was im Prinzip verhandelbar wäre...aber selbst da liegt die Betonung auf dem "Verhandeln", denn wer da meint, einseitig allein Fakten schaffen und sich dabei über den Rest der Gruppe beliebig hinwegsetzen zu können, wird sich damit die üblichen Probleme einhandeln. (Selbst Spielleitungen können bei so was ja Gegenwind kriegen oder allermindestens für stillen Frust bei ihren Spielern sorgen, und die kriegen an den meisten Tischen einen definitiven Autoritätsvorschuß.)

Letzten Endes landen wir dann wieder bei "Ich hab' dich getroffen!" "Hast du nicht!" -- also genau dem Problem, das Regeln ursprünglich eigentlich lösen sollten.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.11.2025 | 13:31
:think: der cutholoide TLFL als verkappter Todessehnsuchtskultist, der seinem MEISTER_hinter_dem_SCHIRM ein blutiges Geschenk unterbreiten will...  :think:
quasi trueCoC in der CoC-Game Maskerade ~;D ~;D ~;D

zelebriert in aller (Con)Öffentlichkeit, doch während die mitlaufenden Ahnungslosen noch das wahre Ausmaß des Horrors gar nicht fassen wollen,
zünden die Todessehnsuchtskultisten eine Opferkerze nach der nächsten an...

true lovecraftian cultist horrors...
...und sie sind mitten unten euch  :ctlu: :ctlu: :ctlu: :
Es sind ja immer noch die Figuren, die sterben,   ;D ;D;D ;Dnicht deren Spieler.

Mit der nötigen Trennung von Spieler und Figur, bzw. Realität und Fiktion, rückt die Verschwörung schon ein bisschen in die Ferne.

Zurück bleiben Spieler, die es gerne extra dramatisch wollen und/ oder ihrem SL gefallen wollen.
Nichts was einem Nachts den Schlaf rauben müsste.  ;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.11.2025 | 13:44
Das ist ohnehin so eine Sache. Imo ist das TLFL schnell mal eine nicht legitime Aktion des Spielys, weil er seine Entscheidungskompetenz überschreitet. Zumindest in vielen Spielen gehört es in die Domäne der SL - sofern nicht mechanisch klar geregelt - über nicht willentlich steuerbare Dinge zu entscheiden, z.B. OB sich eine Figur erschrecken könnte
Naja, was die Figur fühlt, und wie sie handelt, entscheidet streng genommen schon ihr Spieler. (Normalerweise)

Eine SL, die mir in einer Horrorsituation vorschreibt, meine Figur dürfe keine Angst haben, macht sich mMn. auch reichlich lächerlich.
(Von der Grenzüberschreitung mal abgesehen)

Das ist ja das perfide an solchen Situationen, dass die TLFL innerhalb ihrer Befugnisse agieren. Nur nicht zum Wohl der Gruppe.
Und letzteres ist der Punkt, wo man ansetzen kann.
Und der lässt sich nur OT lösen.
Es besteht keinerlei Not die Lampe fallen zu lassen.

Spiel sofort anhalten.
Mit dem Spieler OT reden und Alternativen suchen, wie die Figur stattdessen handeln könnte.

Wer den Film einfach weiterlaufen lässt, macht letztlich mit.

(Versteinern, Auf den Boden kauern, Wimmern, Weinen etc. - können auch Möglichkeiten sein, seine Panik auszudrücken)






Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.11.2025 | 14:10
Spielys dürfen über Aktionen entscheiden, die ihrer Kontrolle unterliegen. Etwas vor Schreck fsllen lassen ist nicht kontrolliert, das tut man unabsichtlich. Man kann etwas absichtlich fallen lassen, aber dazwischen läuft imo die Grenze.

Im zuletzt beschriebenen Fall mit der ausrastenden Zwergin ist es auch grenzwertig, weil "ausrasten" normalerweise eine unkontrollierte unbeabsichtigte Handlung ist. War es Wut oder Zorn?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.11.2025 | 14:15
Spielys dürfen über Aktionen entscheiden, die ihrer Kontrolle unterliegen. Etwas vor Schreck fallen lassen ist nicht kontrolliert, das tut man unabsichtlich.
In dem Fall entscheidet der Spieler ja, dass er mit seiner Figur vor Panik einen Kontrollverlust erleiden will.

Das ist keine Idee der SL.

Insofern muss die Art des Kontrollverlustes schon mit dem Spieler abgestimmt werden.


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 15.11.2025 | 15:40
Es gibt übrigens so ne halboffizielle Variante bei Fate, die das IMHO ganz gut regelt. Also im Grunde gibt es dort sogenannte Compels, mit denen halt negative Aspekte oder negative Facetten von Aspekten angespielt werden können. Normalerweise ist das in den Händen des SLs, aber der Spieler kann mit einem Fatepunkt auch abwenden, dass seine "Schwäche" ins Spiel kommt. Oft habe ich aber auch Selfcompels gesehen, also dass der Spieler quasi anbietet, dass eine Schwäche ins Spiel kommt, der SL das aber auch ablehnen kann. Und statt einfach zu machen, könnte ein Spieler also anbieten: "Gibt's nen Fatepunkt wenn ich die Taschenlampe fallenlasse?" und ggf. kann dann der SL mal in die Runde gucken (Vibe Check usw.) und seine eigenen Planungen überdenken und das dann annehmen oder ablehnen.

Self-Compels stehen ja auch direkt in den Regeln, und natürlich ist jedes Reizen eines Aspekts seinerseits wieder ein Stück weit Verhandlung (und sei es auch nur "Okay, wie weit bist du bereit, für einen Fate-Punkt jetzt und gleich zu gehen?") -- das ist also auch schon wieder vom reinen Taschenlampenfallenlassen ein gutes Stück weit entfernt.

Und nebenbei spricht da das Core-Regelwerk in einer späteren Randnotiz (und mMn etwas zu indirekt) die Frage "Okay, der kriegt den Punkt, aber was, wenn er uns alle in die Scheiße reitet?" an: mit einem Fate-Punkt kann man (in der bewußten Notiz ein Spieler, aber es liegt nun wirklich nicht besonders fern, das der Fairneß halber auch mit auf die SL zu übertragen, der die Punkte speziell fürs Reizen eh nie ausgehen sollten) nur ein Ziel auf einmal reizen. Mit anderen Worten, entweder kriege nur ich als Spieler einen Punkt und der Schlamassel geht ausdrücklich nur auf mich nieder...oder aber, wenn's denn wirklich die ganze Gruppe wie in einem Fall von "Die Taschenlampe geht aus und ihr steht jetzt alle blind im Dunkeln!" direkt mitbetreffen soll, dann hat eben auch die ganze Gruppe Anspruch auf einen Fate-Punkt pro Nase (und ggf. auch das Recht, das Reizen jeweils für sich selbst individuell abzulehnen, soweit das im Zusammenhang auch nur ein bißchen Sinn ergibt).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Johann am 15.11.2025 | 15:58
Das ist ohnehin so eine Sache. Imo ist das TLFL schnell mal eine nicht legitime Aktion des Spielys, weil er seine Entscheidungskompetenz überschreitet. Zumindest in vielen Spielen gehört es in die Domäne der SL - sofern nicht mechanisch klar geregelt - über nicht willentlich steuerbare Dinge zu entscheiden, z.B. OB sich eine Figur erschrecken könnte oder OB ein Nachteil getriggert werdrn könnte, und dann wird normalerweise geprüft (gewürfelt). Die Ansage "mein Char erschrickt sich und lässt deswegen etwas fallen" ist absolut willkürlich und dürfte in seiner Endgültigkeit in vielen Spielen den Entscheidungsraum der Spielenden überschreiten.

Edit: drehen wir das auch mal um zu entsprechenden Vorteilen. "Mein Char hat ja Glück und deswegen findet er jetzt rein zufällig einen Sack voll Gold." Oder "mein Char ist ja abgebrüht, deswegen ignoriert er die Furchtaura der Mumie jetzt einfach."

Ich stimme dir voll und ganz zu.

Wenn ein NSC am Abgrund baumelt und ein SC ihn hochzieht, die SL eine Stärkeprobe verlangt und der Spieler sagt [ohne nach den Würfeln zu greifen], "Mein SC strengt sich mächtig an, aber die Probe misslingt", dann verlässt er seinen Zuständigkeitsbereich.

Der Spieler kann natürlich sagen, dass sein Charakter gar nicht versucht, den NSC hochzuziehen oder dass er ihn absichtlich fallen lässt (und um Zeugen zu täuschen "Oh nein!" ruft) -- aber unabsichtliches Scheitern ist ein Versuch, direkt als Autor die Geschichte zu schreiben: "Huch, wie tragisch! Er hat sein Bestes gegeben, aber er hat's nicht geschafft."

Es gibt sicher Rollenspiele, in denen das vorgesehen ist - mir fällt nur gerade keines ein, aber da spricht nichts dagegen -, aber bei 'traditionellen' Rollenspielen wäre das für viele ein Unding.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 15.11.2025 | 23:27
Spielys dürfen über Aktionen entscheiden, die ihrer Kontrolle unterliegen. Etwas vor Schreck fsllen lassen ist nicht kontrolliert, das tut man unabsichtlich. Man kann etwas absichtlich fallen lassen, aber dazwischen läuft imo die Grenze.

Im zuletzt beschriebenen Fall mit der ausrastenden Zwergin ist es auch grenzwertig, weil "ausrasten" normalerweise eine unkontrollierte unbeabsichtigte Handlung ist. War es Wut oder Zorn?

Ich würde das befremdlich finden wenn mir ein SL (oder sostwer) sowas erzählen würde ich also keine Entscheidungsgewalt über eine sogenannte "unkontrollierte" Sache habe, vieleicht sogar übergriffig. Wohlgemerkt abseitz davon das ich es trozdem superdoof finde Taschenlampen fallen zu lassen.

Ist es auch nicht "kontrolliert" wenn ich auf dem Characterbogen "Ansthase" oder "Choleriker" stehen habe? Ich meine ich hab ja die Kontrolle was ich auf meinen Characterbogen schreib - und was nicht. Ich hab z.b. eine Figur die den Nachteil hat "kann nicht nein sagen, ausser mit wirklich guten Gründen" das weis aber am Tisch niemand, ich glaube nicht mal der SL. Es ist wohlgemerkt ein System das sonst keine Nachteile dieser Art kennt. Die beiden oberen Dinge aber, also sowohl der Angsthase als auch der Choleriker werden da sicher öfter getriggert das es dann jedem in der gruppe schon klar sein sollte.

Und wer ist so doof dem Angsthasen die Taschenlampe zu geben, selbst wenn er sie nicht fallenlässt rennt er damit vieleicht einfach weg!
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 15.11.2025 | 23:46
Ich würde da differenzieren zwischen dem Gefühl
(SPL: „Meine Figur hat Panik“ SL:“Ne hat sie nicht“ -Wäre in klassischen RPGs eine Grenzüberschreitung der SL.
SC : bedeutet schon Spieler Charakter)

Und dem darauf folgenden Kontrollverlust.
(Der SPL möchte hier selbst entscheiden, dass seine Figur einen Kontrollverlust ***erleidet.

(Hier könnte die SL zur Not einhaken und zum Beispiel einen Beherrschungswurf (oder was vergleichbares) verlangen.
Wenn der misslingt, findet ein Kontrollverlust statt.
Wenn er gelingt, nicht.
(Was dennoch als etwas grenzwertig (seitens der SL )empfunden werden könnte)

Was jetzt genau im Affekt passiert, lässt sich mMn. nicht wirklich von der Persönlichkeit der Figur (Und damit vom Spieler) entkoppeln.

Mancher sieht seine Figur vielleicht lieber erstarren statt wegzulaufen oder zu wimmern oder oder.

Dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, nämlich die Taschenlampe fallen zu lassen, ist natürlich Quark.
Hier könnte man mMn. auch nochmal einhaken, und Nachverhandlung führen ob es da Alternativen gibt.

Und wer dann dennoch auf seiner Taschenlampe beharrt, der will bewusst eskalieren.
(Etwas, was man nicht im Spiel klären kann)

***
(Das hätte was von „Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben „ oder „ Meine Figur krallt sich aus Angst, am Arm des Vordermanns fest“- alles von den SPL initiierte kleine Kontrollverluste, die im klassischen RPG legitim sind)
Da ist ne Taschenlampe nicht weit entfernt


Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 16.11.2025 | 09:31
Ich würde das befremdlich finden wenn mir ein SL (oder sostwer) sowas erzählen würde ich also keine Entscheidungsgewalt über eine sogenannte "unkontrollierte" Sache habe, vieleicht sogar übergriffig. Wohlgemerkt abseitz davon das ich es trozdem superdoof finde Taschenlampen fallen zu lassen.

Ist es auch nicht "kontrolliert" wenn ich auf dem Characterbogen "Ansthase" oder "Choleriker" stehen habe? Ich meine ich hab ja die Kontrolle was ich auf meinen Characterbogen schreib - und was nicht. Ich hab z.b. eine Figur die den Nachteil hat "kann nicht nein sagen, ausser mit wirklich guten Gründen" das weis aber am Tisch niemand, ich glaube nicht mal der SL. Es ist wohlgemerkt ein System das sonst keine Nachteile dieser Art kennt. Die beiden oberen Dinge aber, also sowohl der Angsthase als auch der Choleriker werden da sicher öfter getriggert das es dann jedem in der gruppe schon klar sein sollte.

Und wer ist so doof dem Angsthasen die Taschenlampe zu geben, selbst wenn er sie nicht fallenlässt rennt er damit vieleicht einfach weg!

ich denke das dröselt sich so auf:

Der Spieler (oder die Regeln / der SL bei entsprechenden Nachteilen oder Situationen)  sieht einen Charakter in einer entsprechenden Stresslage.
Der Spieler kann dann entscheiden dagegen anzukämpfen oder nicht. er entscheidet bei Vorliegen entsprechender Mechaniken nicht, ob das Ankämpfen erfolgreich war oder nicht.

Nebenbei habe ich Taschenlampenfallenlasser auch schon bei Fertigkeitstest erlebt: Oh, meine erste Hilfe ist gescheitert, was hat er denn so in den Taschen ... .

Zum Taschenlampfenfallenlassen gehört meiner Erfahrung nach aber auch der Überraschungsmoment und eben keine Vorwarnung dadurch, daß die Figur vorher keine Warnsignale durch entsprechendes vorangegangenes Spiel gezeigt hat, da ja der Schaden für Mitspielern beabsichtigt ist.

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 16.11.2025 | 10:05
Hängt alles auch vom Spielstil ab. Mein Eindruck vom Klischee-DSA2-4-Stil ist, dass der Plot in den Kaufabenteuern vorgegeben war und die Spieler ihren Freiraum in der Charakter-Innenwelt haben. Da zählt dann sicher alles dazu, was nicht den Plot zerschießt. Aber wenn die Spielleitung dann auch noch anfängt in dem Bereich die Kontrolle zu übernehmen, kannst du ja...  :o

Was ich interessanterweise nur von deutschen Spielern kenne: selbst Proben auf ein Attribut ansagen, und das Charakterverhalten von Ausgang abhängig machen.

Die größte Kritik für meinen Leitstil habe ich übrigens zumindest 2x bekommen, wenn ich für's Pacing - gesagt habe, was ein Charakter tut und sogar empfindet, weil ich wusste dass eine Szene nirgendwo hinführen würde. ("Du erkennst, dass es hier nichts zu finden gibt und beschließt zur Gruppe zurückzukehren" oder so.) Mache ich deshalb nicht mehr. Ist wohl beliebter sowas Outgame anzusagen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Johann am 16.11.2025 | 10:07
(Das hätte was von „Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben „ oder „ Meine Figur krallt sich aus Angst, am Arm des Vordermanns fest“- alles von den SPL initiierte kleine Kontrollverluste, die im klassischen RPG legitim sind)
Da ist ne Taschenlampe nicht weit entfernt

Das ist ein schönes Beispiel -- aber es gibt einen entscheidenden Unterschied:

Im Gegensatz zu "Ich lasse die Taschenlampe fallen" ist "Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben" eine Ausschmückung.

(Versteht mich nicht falsch: Ausschmückungen sind wichtig!)

Wenn die Charaktere gerade beim Kannibalenkönig von Trallala sind und eine Dschungelprüfung machen, bei der sie eklige Dinge essen müssen, dann wäre "Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben" außerhalb der Zuständigkeit des Spielers.

Das ist auch mit anderen Ausschmückungen so: Man kann ja (in einem vernünftigen Rahmen) über die Kleidung des eigenen SCs entscheiden, Details prinzipiell auch erst während des laufenden Spiels (z.B. wenn die Spielleitung eine genauere Beschreibung wünscht, weil die Charaktere gerade einem Schneider gegenüberstehen).

Aber plötzlich zu behaupten, man trage praktisch genau die Kleidung einer Zielperson ("ich habe heute auch ein rotes Hemd an und mein Mantel ist derselbe, inklusive der von Hand verzierten Messingknöpfe") ist nicht in Ordnung.

(Aber wie andere schon ausgeführt haben, kriegt man es ja mit, wenn man einen TLFL am Tisch hat und sollte das dann auf der Metaebene thematisieren.)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 10:43
Das ist ein schönes Beispiel -- aber es gibt einen entscheidenden Unterschied:

Im Gegensatz zu "Ich lasse die Taschenlampe fallen" ist "Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben" eine Ausschmückung.

(Versteht mich nicht falsch: Ausschmückungen sind wichtig!)

Wenn die Charaktere gerade beim Kannibalenkönig von Trallala sind und eine Dschungelprüfung machen, bei der sie eklige Dinge essen müssen, dann wäre "Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben" außerhalb der Zuständigkeit des Spielers.
Nein, nicht zwingend.
Was man hier aber machen könnte, wäre, wie in meinen Ausführungen oben, einen Beherrschungs Wurf (oder vergleichbares )vom Spieler zu verlangen.
Da das, was der Spieler als Reaktion für seine Figur vorsieht ,stark relevant für das weitere Spiel ist.


Und das ist letztlich auch bei der Taschenlampe der Fall.
Ohne mögliche ernsthafte Konsequenzen wäre auch die Taschenlampe, wie du es nennst: eine „Ausschmückung.“


Davon ab, könnte der Spieler auch einfach entscheiden, dass er die Lampe fallen lässt, auch ohne (Unschulds)Segen der SL.
Wenn die SL vorschreibt: „Deine Figur macht das jetzt nicht bzw. Würde das niemals machen!“ überschreitet sie/er damit letztlich auch die Grenze des Spielers, der ja im Normfall Handlungsbefugt ist.

Sprich da müsste ingame schon miteinander verhandelt werden. Wenn das nicht klappt ist der Fall mMn. nur OT zu behandeln

Edit.
Oder aber man biegt als SL die Welt, und behandelt die Aktion wie eine Ausschmückung.
(Die Taschenlampe geht nicht aus, bleibt an passender Stelle hängen, jemand anderes kann sie schnell wieder aufheben etc.) ~;D

Sprich : die erwünschte, ernsthafte Konsequenz bleibt aus. (Gründe bitte aus dem Ärmel schütteln)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gunware am 16.11.2025 | 11:05
Wenn die Charaktere gerade beim Kannibalenkönig von Trallala sind und eine Dschungelprüfung machen, bei der sie eklige Dinge essen müssen, dann wäre "Meine Figur muss sich vor Ekel übergeben" außerhalb der Zuständigkeit des Spielers.

Das würde ich persönlich auch am Regelwerk festmachen. Erst das Zwischenspiel Regel/Gruppe/Ziele ergibt, ob es sich um Taschenlampenfallenlasser, Geschichteausschmücker oder Actionanforderer handelt. Meiner Meinung nach ist die Betrachtung ohne die Festlegung, wobei es stattfindet, nicht wirklich zielführend. Erst bei der Abgrenzung der Unterschiede ist sinnvolle Einschätzung möglich.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.11.2025 | 12:00
Nein, nicht zwingend.
Was man hier aber machen könnte, wäre, wie in meinen Ausführungen oben, einen Beherrschungs Wurf (oder vergleichbares )vom Spieler zu verlangen.

Ja, genau das schrieb ich ja auch.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Skaeg am 16.11.2025 | 12:01
Da muss man sich anschauen, was in der Szene passiert:
Ich glaube, du interpretierst diese kleine Abschlusspassage, die der Autor als leicht humoristischen "und dann geht das Chaos los"-Ausklang an das eigentliche, ironischerweise im wörtlichen, nicht aber im übertragenen Sinne TLFL beinhaltende Spielbeispiel angefügt hat, gnadenlos über.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 16.11.2025 | 12:12
Oder aber man biegt als SL die Welt, und behandelt die Aktion wie eine Ausschmückung.
(Die Taschenlampe geht nicht aus, bleibt an passender Stelle hängen, jemand anderes kann sie schnell wieder aufheben etc.) ~;D

Sprich : die erwünschte, ernsthafte Konsequenz bleibt aus. (Gründe bitte aus dem Ärmel schütteln)

Ich würde das nicht mal als Biegen ansehen. Im Grunde erzählt die Parabel vom TLFL von einem phantastielosen und inkompetenten Spielleiter, der nicht in der Lage ist mit den Basics "Ja, aber", "Nein, und", etc zu operieren.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 12:15
Ich würde das nicht mal als Biegen ansehen. Im Grunde erzählt die Parabel vom TLFL von einem phantastielosen und inkompetenten Spielleiter, der nicht in der Lage ist mit den Basics "Ja, aber", "Nein, und", etc zu operieren.

Als SL hat man auf jeden Fall die Möglichkeit dazu. Und bevor die Sitzung für den Rest der Gruppe den Bach runtergeht, kann man das schon mal in Betracht ziehen.


Edit.
(Geklärt ist der eigentliche Konflikt damit idR natürlich nicht)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 16.11.2025 | 12:18
Ich würde das nicht mal als Biegen ansehen. Im Grunde erzählt die Parabel vom TLFL von einem phantastielosen und inkompetenten Spielleiter, der nicht in der Lage ist mit den Basics "Ja, aber", "Nein, und", etc zu operieren.

So kann man's natürlich auch sehen, und es ist nicht mal ein großer Sprung. :)

Schließlich folgt aus der Ansage "Mein Charakter erschrickt sich und läßt die Taschenlampe fallen" nicht zwingend automatisch, daß die deswegen gleich kaputt- oder auch nur ausgehen muß. Zunächst mal läßt sich daraus nur folgern, daß die Lampe wohl als nächstes dem Zug der örtlichen Schwerkraft folgt -- und was dann passiert, hängt schon wieder von allen möglichen Umständen ab.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.11.2025 | 12:23
Ich würde das nicht mal als Biegen ansehen. Im Grunde erzählt die Parabel vom TLFL von einem phantastielosen und inkompetenten Spielleiter, der nicht in der Lage ist mit den Basics "Ja, aber", "Nein, und", etc zu operieren.

Was dann aber die Frage der Entwertung von Spielendenentscheidungen mitbringt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 12:30
Jepp
Als SPL entscheidet man nur, dass die Lampe fallen gelassen wird.
(Ok, wenn das über einem Abgrund passiert, hat man es als SL etwas schwerer. Aber selbst hier könnte es etwas geben (Felsvorsprung oder ähnliches) was den totalen Absturz (und damit Dunkelheit)verhindert. Eine andere Figur mit guten Reflexen, könnte noch zupacken etc.)


@
Tudor
Ja, das könnte im Raum stehen.

Edit.
Wenn die Entscheidung potentiell einen TPK herbeiführen würde, ist eher der Entscheidende SPL in Erklärungsnot, als der diese Entscheidung cancelnde SL.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Irian am 16.11.2025 | 12:32
Ich muss auch sagen, wenn die Charaktere in <hier eine ekelerregende Szene> reinstolpern und ein Spiely sagt: "Oh mein Gott, <mein Charakter> übergibt sich." würde erstmal kaum jemand mit ner Wimper zucken, im Gegenteil, ich behaupte, das ist doch gut, wenn nicht alle Protagonisten die stoischen 1980er Actionheld-Klischees sind, sondern auch mal Schwäche haben. Ein Spielleiter der da sagen würde "Nö, das lasse ich ned zu." wäre bei vielen ganz schnell unten durch. Nur weil die ekelerregende Szene dann soziale Nachteile hat, wenn man das gleiche macht, sehe ich da keinen großen Unterschied. In vielen Systemen ist das noch nicht mal geregelt - klar kann man irgendeine Probe finden, Stärke geht immer, aber das ist dann idR eine Regelung, keine Regel. Wenn Spielleity einen Charakter selbst spielen will, muss man halt Rolle tauschen, aber ich sehe da durchaus große(!) Autonomie beim Spiely, gerade wenn es um Schwächen, etc. geht.

Ich würde auch unterschreiben, dass das eh primär alles ein "Unerfahrene(r) SL" Problem ist. Ich meine, Charakter lässt die Taschenlampe fallen, so what? Ob das nun ein TPK wird oder ob das plötzliche wilde Flackern und die rollende Lampe in ne völlig andere Richtung das "Monster of the Week" nicht sogar etwas ablenkt liegt doch alleine bei der Spielleitung. Man kann doch einfach mit dem Flow mitgehen und solche Zeichen von Schwäche unterstützen, indem man eben nicht sofort nen TPK draus macht. (Natürlich, wie immer, mit der Einschränkung, dass die Gruppe das natürlich auch allgemein wollen muss - wenn 4 Leute maximal effiziente Superhelden spielen wollen und nur einen einen Charakter, dann, ok, wird das schwer.)

Selbst wenn Spiely sich entscheidet, dass der Charakter jetzt in den Tod stürzt... Solange es nur der eigene Charakter ist. Höchstens wenn man dabei unausweichlich andere in den Tod schicken würde ("Mein Charakter kann das Seil nicht mehr halten, an dem X über dem Abgrund hängt."), würde ich da erst mal pausieren und nen Anschiss verteilen - aber das ist doch, seien wir mal ehrlich, so extremst selten, wieso redet man darüber? Das ist doch genauso als würde ein Spieler Spaß daran haben, den Mitspielern ins Gesicht zu furzen. Ja, mag es geben, aber doch kaum als erwähnenswertes Problem in nem Maße, dass es verallgemeinert zu diskutieren wäre. Arschtritt, raus, gut ist. 
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 16.11.2025 | 13:06
Nebenbei habe ich Taschenlampenfallenlasser auch schon bei Fertigkeitstest erlebt: Oh, meine erste Hilfe ist gescheitert, was hat er denn so in den Taschen ... .

Das würde ich nicht als Taschenlamoenfallenlasser ansehen das ist einfacher Oportunismus.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gunware am 16.11.2025 | 13:08
das ist einfacher Oportunismus.
Ist es nicht eher Pragmatismus?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Maarzan am 16.11.2025 | 13:13
Das würde ich nicht als Taschenlamoenfallenlasser ansehen das ist einfacher Oportunismus.

Er hat sich den Wurf nicht angeschaut sondern als misslungen erklärt....
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 13:16
Er hat sich den Wurf nicht angeschaut sondern als misslungen erklärt....

Ohne Zeugen, nochmal würfeln lassen.


Wie gesagt:
Der Spieler kann zwar auf biegen und brechen entscheiden, dass seine Figur die Taschenlampe fallen lässt.
Aber nicht, wie und wo sie aufkommt, ob sie kaputt ist etc.

Und automatische Misserfolge bzw. Erfolge zu erklären, obliegt idR. nur der SL.
(Die das aber auch nicht übermäßig ausnutzen kann. Ne gute Erklärung ist schon wichtig)

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Johann am 16.11.2025 | 13:33
Was dann aber die Frage der Entwertung von Spielendenentscheidungen mitbringt.

In der Tat. Wenn der Spieler seine Kompetenzen überschreitet (oder es versucht), dann sollte man eben nicht reagieren, indem man mittels der Gestaltungsmöglichkeiten der Spielleitung den Charakter 'bestraft' oder aufs Abstellgleis schiebt, indem die Welt ihm entgegenwirkt.

Das habe ich schon ein paar Mal erlebt und das geht selten gut. Vielleicht versteht der Spieler den Wink mit dem Zaunpfahl, aber vielleicht zerstampft er die Taschenlampe, damit sie auch wirklich ausgeht... Das Problem ist auf der Metaebene und sollte dort angesprochen werden.

[Natürlich kann der TLAZ (Taschenlampen-absichtlich-Zerstampfer) jetzt nicht mehr behaupten, das sei ja gar nicht die Absicht des Charakters gewesen, aber als Spielleitung hat man ihm gerade den Gefallen getan, den Konflikt im Spiel auszutragen ... und da kann er das Abenteuer natürlich auf vielfältige Weise sabotieren.]

[Ein Fall für einen der "28 Types of Game Master":

#10 The Enforcer - "A blue bolt from heaven strikes Harold the Whiner,
reducing him to one hit point. Anybody else got a problem with this campaign?"

:Ironie:]
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Irian am 16.11.2025 | 13:46
[Ein Fall für einen der "28 Types of Game Master":

#10 The Enforcer - "A blue bolt from heaven strikes Harold the Whiner, reducing him to one hit point. Anybody else got a problem with this campaign?"]

Halte ich für Unfug, Spieler mit InGame Reaktionen erziehen zu wollen, noch dazu mit noch mehr over-the-top SL Blödsinn. Wenn du ein Spieler hast, die ein Problem sind, entweder weil halt anderer gewünschter Spielstil oder halt Idioten, dann kannst du da jahrelang hin-erziehen und deine Runde wird wahrscheinlich nicht besser. Da hilft offene Kommunikation oder halt getrennte Wege. Wobei echte, unheilbare Idioten imho selten sind - häufiger ist man einfach nicht kompatibel, Spielstil, Humor, etc.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Johann am 16.11.2025 | 14:09
Halte ich für Unfug, Spieler mit InGame Reaktionen erziehen zu wollen [...]

Sehe ich auch so. Ich habe einen Ironie-Smiley zu meinem Beitrag hinzugefügt.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.11.2025 | 14:33
Wie gesagt:
Der Spieler kann zwar auf biegen und brechen entscheiden, dass seine Figur die Taschenlampe fallen lässt.
Aber nicht, wie und wo sie aufkommt, ob sie kaputt ist etc.

Und automatische Misserfolge bzw. Erfolge zu erklären, obliegt idR. nur der SL.
(Die das aber auch nicht übermäßig ausnutzen kann. Ne gute Erklärung ist schon wichtig)

Ja, und auch das ist genau, was ich schrieb. Über das Resultat einer Handlung entscheiden entweder Mechanismen oder die SL.

Aaaber, wie sich hier ja auch zeigt, ist da eine Grauzone, wo die Grenze liegt. Warum z.B. soll nicht das Spiely entscheiden, was mit der Lampe passiert, die ja zu dessen Charakter gehört? Wir kennen diese Diskussion z B. auch um das Aussehen von Ausrüstung. Oder auch deren Zustand. Darf ich als Spieler einfach entscheiden, ob das Schwert meiner Figur schartig / exotisch / von Schmiedy XY hergestellt ist?
Der TLFL nutzt genau diese Grauzone aus, um mit der eigrnen Figur das Spiel zu sabotieren.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 16.11.2025 | 14:42
Der TLFL nutzt genau diese Grauzone aus, um mit der eigrnen Figur das Spiel zu sabotieren.

Er sabotiert nicht das Spiel. Er sabotiert eines von mehreren möglichen Spielzielen, auf das sich eine Gruppe geeinigt haben könnte, was aber vermutlich nie gemacht wurde.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 16.11.2025 | 15:16
Wir kennen diese Diskussion z B. auch um das Aussehen von Ausrüstung. Oder auch deren Zustand. Darf ich als Spieler einfach entscheiden, ob das Schwert meiner Figur schartig / exotisch / von Schmiedy XY hergestellt ist?

Einfach so einseitig diktieren? Nö. Punkt. :gutschein:

Anfragen, ob meine Idee so in Ordnung geht? Absolut, und umgekehrt hätte ich als SL kein Problem damit, dem Spieler in Sachen "legal" erworbener Ausrüstung (Startzeugs, gekauft, selber angefertigt...) ein gutes Stück kreativen Freiraum innerhalb dessen zu lassen, was ich wiederum für einen vernünftigen Rahmen halte -- aber natürlich ist das schon wieder ein anderes Vorgehen, und aus einem irgendwo im Abenteuer als Notbehelf aufgelesenen Orkschwert zweiter Wahl wird ebenso natürlich nicht mal eben ein meisterlich gefertigtes Katana. Soviel Konsistenz darf denn doch sein. ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.11.2025 | 15:27
Er sabotiert nicht das Spiel. Er sabotiert eines von mehreren möglichen Spielzielen, auf das sich eine Gruppe geeinigt haben könnte, was aber vermutlich nie gemacht wurde.

Das Spiel ist das, was am Tisch (oder VTT) passiert.
Edit: worauf willst du denn mit deinem Beitrag hinaus?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 16.11.2025 | 15:38
Was am Tisch passieren soll, können die Beteiligten unterschiedlich sehen. Wenn das nicht im Vorfeld geklärt wird, z.B. in einer Session Zero, kann es zu Missverständnissen, Frust und - dem von Prisma ja wunderschön dargestellten - passiv-aggressivem gemeinsamen Spiel kommen. Und das will doch niemand, oder?
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 16:54
Ja, und auch das ist genau, was ich schrieb. Über das Resultat einer Handlung entscheiden entweder Mechanismen oder die SL.

Aaaber, wie sich hier ja auch zeigt, ist da eine Grauzone, wo die Grenze liegt. Warum z.B. soll nicht das Spiely entscheiden, was mit der Lampe passiert, die ja zu dessen Charakter gehört?
Die Lampe kann doch aussehen, wie sie will.
Die Spielwelt Physik wird dennoch klassischerweise nicht von den Spielern festgelegt.

"Ich schmeiß sie auf den Boden " - SL:OK
"Ich schmeiß sie auf den Boden damit sie zerspingt."SL: Ok, doch wie durch ein Wunder bleibt die Lampe unzerstört.

Edit.
Realitäten müssen immer erst verhandelt werden, bevor es welche werden.
Und ohne Segen der SL geht's nicht
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 16.11.2025 | 17:05
Das Spiel ist das, was am Tisch (oder VTT) passiert.
Edit: worauf willst du denn mit deinem Beitrag hinaus?

Ist ja ganz klassisch: unterschiedliche Spielertypen mit unterschiedlichen Erwartungen ans Spiel. Ein Teil der Gruppe, die Taktiker, wollen eine Mission möglichst ohne Komplikationen erfolgreich durchziehen, ein anderer Teil, die Storygamer, wolle möglichst spannende Situationen herstellen.

Spielziel "Mission Erfüllen" vs. Spielziel "Noch in 10 Jahren von der Session reden"

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gunware am 16.11.2025 | 19:42
Die Spielwelt Physik wird dennoch klassischerweise nicht von den Spielern festgelegt.
...
Realitäten müssen immer erst verhandelt werden, bevor es welche werden.
Und ohne Segen der SL geht's nicht
Und das ist eben die Frage der Regelwerke. Ich finde, die Unterscheidung kommt hier bei der Betrachtung wenig zur Geltung. Genau wie Tartex die Spielertypen anspricht. Das ist das, was ich vorher meinte. Ohne dass man die Grenzen absteckt, in denen man sich bewegen möchte, ergibt die Frage nicht viel Sinn, ob es ein Taschenlampenfallentrick war oder vielleicht nur eine ganz normale Aktion oder noch was total anderes.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.11.2025 | 20:05
Ist ja ganz klassisch: unterschiedliche Spielertypen mit unterschiedlichen Erwartungen ans Spiel. Ein Teil der Gruppe, die Taktiker, wollen eine Mission möglichst ohne Komplikationen erfolgreich durchziehen, ein anderer Teil, die Storygamer, wolle möglichst spannende Situationen herstellen.

Spielziel "Mission Erfüllen" vs. Spielziel "Noch in 10 Jahren von der Session reden"

Ah, ok. Für mich spielen die tatsächlich gar nicht dasselbe Spiel, sondern irgendwie parallel. Aber ja, diese unterschiedlichen Spielweisen in derselben Gruppe sind grundsätzlich ein Problem.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Issi am 16.11.2025 | 20:45
Und das ist eben die Frage der Regelwerke. Ich finde, die Unterscheidung kommt hier bei der Betrachtung wenig zur Geltung. Genau wie Tartex die Spielertypen anspricht. Das ist das, was ich vorher meinte. Ohne dass man die Grenzen absteckt, in denen man sich bewegen möchte, ergibt die Frage nicht viel Sinn, ob es ein Taschenlampenfallentrick war oder vielleicht nur eine ganz normale Aktion oder noch was total anderes.
Ich kann hier nicht alle Regelwerke abdecken, die es gibt.
Normalerweise, Klassischerweise kann ich als SPL nicht ohne Zustimmung der SL festlegen, dass mein Schwert ein Burgtor einschlägt, auch wenn es mein Schwert ist.
Ich kann nicht  einfach bestimmen, dass es den Oger Tötet, auch wenn es mir gehört, und mir genau vor Augen schwebt, wie es aussieht.

Ich kann natürlich sagen, dass ich einen meiner Gegenstände zerstört will, ich kann auch erzählen dass ich ihn zerstört habe, muss mir aber ein mögliches Veto der SL gefallen lassen.

Rollenspiel ist für gewöhnlich Verhandlung.
(Das gilt auch in umgehrter Weise.Wenn die SL etwas erzählt, was mir unpassend erscheint)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: gunware am 16.11.2025 | 21:11
Ich kann hier nicht alle Regelwerke abdecken, die es gibt.
Klar, ich lehne mich weit aus dem Fenster und sage, dass es keiner hier kann.

mein Schwert ein Burgtor einschlägt, auch wenn es mein Schwert ist.
Ich kann nicht  einfach bestimmen, dass es den Oger Tötet,
Es gibt Spiele, bei denen man nur die richtigen Voraussetzungen schaffen muss, damit man es problemlos als Spieler bestimmen kann. Oder in denen es "Fähigkeiten" gibt, dass man als Spieler erzählen kann, dass sich hinter dem nächsten Berg ein Kloster befindet, wenn der Charakter z.B. ein Einflusspunkt opfert u.ä.
Klar, in Pathfinder u.ä. ist die Entscheidung, ob gerade eine Taschenlampefallen-Aktion vorliegt ziemlich einfach, aber in den Spielen, in denen die Spieler regeltechnisch auf bestimmte Art die Welt formen können, kann die Frage, ob es TLF war, sinnfrei sein. Auch wenn man solche Spiele durchaus taktisch spielen kann.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Evil Batwolf am 17.11.2025 | 10:30
Ist ja ganz klassisch: unterschiedliche Spielertypen mit unterschiedlichen Erwartungen ans Spiel. Ein Teil der Gruppe, die Taktiker, wollen eine Mission möglichst ohne Komplikationen erfolgreich durchziehen, ein anderer Teil, die Storygamer, wolle möglichst spannende Situationen herstellen.

Spielziel "Mission Erfüllen" vs. Spielziel "Noch in 10 Jahren von der Session reden"

Wobei eine wunderbar aufgegangene Taktik auch für Gesprächsstoff noch 10 Jahre später sorgen kann. Ist ja nicht so, als wäre in taktischem Rollenspiel das Entstehen spannender Situationen ausgeschlossen.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 17.11.2025 | 10:31
Wobei eine wunderbar aufgegangene Taktik auch für Gesprächsstoff noch 10 Jahre später sorgen kann. Ist ja nicht so, als wäre in taktischem Rollenspiel das Entstehen spannender Situationen ausgeschlossen.

Ich dachte immer, dass die fallengelassene Taschenlampe zur Taktik gehöre ...  >;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Evil Batwolf am 17.11.2025 | 10:36
Ich dachte immer, dass die fallengelassene Taschenlampe zur Taktik gehöre ...  >;D

Du meinst, als Ablenkungsmanöver  ;)?

Normalerweise ist die fallende Taschenlampe aber eher das Resultat eines verkackten Saving Throws  :).
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 17.11.2025 | 10:41
Rechts Taschenlampe fallen lassen [start bullet time] mit links wieder auffangen, derweil rechts die Knarre gezückt, elegante Drehung [end bullet time] und BÄM BÄM PIU PIU
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Evil Batwolf am 17.11.2025 | 10:59
Rechts Taschenlampe fallen lassen [start bullet time] mit links wieder auffangen, derweil rechts die Knarre gezückt, elegante Drehung [end bullet time] und BÄM BÄM PIU PIU

Das ist nicht Taktik, das ist Style  ~;D.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 17.11.2025 | 12:45
Das ist nicht Taktik, das ist Style  ~;D.

Mit dem richtigen System ist das kein Widerspruch. ;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: tartex am 17.11.2025 | 13:02
Rechts Taschenlampe fallen lassen [start bullet time] mit links wieder auffangen, derweil rechts die Knarre gezückt, elegante Drehung [end bullet time] und BÄM BÄM PIU PIU

Also du hättest den Thread schon gewonnen, wenn du die Taschenlampe erst nach dem BÄM BÄM PIU PIU wieder aufgefangen hättest.  :headbang:
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 26.11.2025 | 13:24
Ich war im Begriffe, das hier in den Spieler Würgen Thread zu posten, aber hier passt er eigentlich auch gut rein:
Wir haben einen Spieler in der Runde, der irgendwie lernresistent ist. Witzigerweise einer der schon ungefähr seit den 80ern spielt.

Der besagte Spieler, nennen wir ihn S1, ist einfach "trigger happy". Sobald ein mutmaßlicher Gegner in Sicht kommt, wird draufgehalten. Damit bereitet er uns meist deutlich mehr Schwierigkeiten als sein einer pimmeliger Pfeil an Schaden wert ist. (Es geht um Pathfinder als System und wir sind derzeit Level 4)

Szene 1:
Wir kommen an eine instabil aussehende Hängebrücke (und wissen, wir müssen da rüber). Mein SC (Skillmonkey) schickt sich an, die Brücke zu stabilisieren, was ein paar Runden dauern wird (der SL ist irgendwie der Meinung, Take 10 würde länger dauern als eine normale Aktion, was zwar laut Regeln nicht so ist, aber sei's drum). Auf der anderen Seite patrouillieren einige auf Hunden reitende Goblins, diese haben uns aber noch nicht bemerkt.
S1: "Ich schieß drauf."
Während ich da noch am Basteln bin.
Super, toll, jegliches Überraschungsmoment flöten, Feind weiß jetzt dass wir da sind, unsere Heavies können noch nicht über die Brücke weil ich ja noch am basteln bin, und ich bin jetzt gegnerischem Beschuss ausgesetzt weil, nunja, ich noch am basteln bin.

Der Kampf an sich war zwar trivial, aber es waren halt jetzt alle Gegner alarmiert und wir mussten uns im Fort auf der anderen Seite durch jede einzelne vorbereitete Gegnergruppe durchfräsen.

Szene 2:
Einige Sitzungen später. Wir sind mit dem Dungeon auf der Insel jetzt mehr oder weniger fertig, allerdings ist unser verbündeter NSC-Heiler gefallen. Wir wollen in die Stadt zurück um zu sehen ob man da noch was machen kann. Unsere beiden Muskeln tragen den NSC, wir überqueren wieder die gleiche Brücke wie oben. Dann ertönt ein infernalisches Wiehern - auf dem einen Wachturm sitzt eine fliegende Bestie, von der wir _wissen_ dass sie ein paar Nummern zu groß für uns ist. Ihr erratet was kommt.
Die Heavies versuchen so schnell sie eben können mit ihrer Last ins hoffentlich schützende Dickicht voranzukommen. Und unser Schütze?
"Ich schieß drauf."
An dieser Stelle legt mein Schurke ihm die Hand auf die Schulter, sieht ihm in die Augen und erklärt: "Ich bewundere deine Opferbereitschaft. Das wissen wir wirklich zu schätzen, dass du die Bestie hier aufhalten willst, um uns die Flucht zu ermöglichen" - und ab ins Dickicht.

_Eigentlich_ wollte der SL die Bestie sich damit zufrieden geben lassen, uns etwas Angst einzujagen (ich glaube sie ernährt sich von Angst oder so). Aber beschossen zu werden macht sie natürlich sauer. Sie geht also zum Angriff über. Die anderen SC hauen ab so schnell sie können und die Spieler achten darauf, ihre Züge nicht in der Nähe des Schützen zu beenden. Das gibt dem SL die Gelegenheit, die Bestie direkt neben dem Schützen landen zu lassen und diesen - und nur diesen - mit ihrem Feuerodem anzugreifen.
10 verfickte W6 Feuerschaden auf einen Level 4 Charakter. Die Würfel lieferten exakt den Erwartungswert: 35 Schaden. Save nicht geschafft. Schütze down. Ich bin mir sicher, wir anderen verspürten alle eine gewisse Genugtuung. Bestie gibt sich damit zufrieden, tritt nicht nach sondern fliegt einfach weg, den langsam nachgarenden Schützen zurücklassend.

Die ganze Gruppe war versprengt, da der eine Heavy einen anderen Pfad genommen hatte als mein Swashbuckler, und der andere Heavy aufgrund verkackten Furcht-Saves in die andere Richtung weggerannt war. Es war also niemand da um den ausblutenden Schützen zu stabilisieren. Wir haben ihn dann noch etwas zappeln lassen, aber schließlich habe ich mich doch erbarmt und bin ihn suchen gegangen. Er ist also nochmal mit dem Leben davon gekommen. Wir alle hoffen, dass ihm das jetzt vielleicht endlich mal eine Lehre gewesen ist. Props an den SL, dass er "Lernen durch Schmerz" so zielgerichtet angewandt hat, dass sonst niemand zu schaden kam.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 26.11.2025 | 13:38
Na ich weiß ja nicht. Wenn ein Spieler nachhaltig allen anderen auf den Keks geht würde ich da das Gespräch suchen, und, sollte das nicht fruchten, getrennter Wege gehen. Ingame Erziehungsmaßnahmen halte ich für etwas fragwürdig. Aber na gut.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 26.11.2025 | 14:22
Spieler die anderen Spielern den Spass nehmen und Lernresistent sind, sind einfach .....
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 26.11.2025 | 14:52
Na ich weiß ja nicht. Wenn ein Spieler nachhaltig allen anderen auf den Keks geht würde ich da das Gespräch suchen, und, sollte das nicht fruchten, getrennter Wege gehen. Ingame Erziehungsmaßnahmen halte ich für etwas fragwürdig. Aber na gut.

Sind für Dich "plausible innerweltliche Konsequenzen" Erziehungsmaßnahmen?
Falls das zu sehr derailen würde: gern neuer Thread  :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 26.11.2025 | 15:01
Ja das mit "Erziehungsmaßnahmen" geistert ja bei sowas ja immer irgendwie mit.

Ich finde das fehl am Platz. Ich will niemanden erziehen, wenn der Spass an einem gewissen Spielstiel hat dann ist das völlig okay und entwerder er oder ich sollte sich eine andere Runde suchen. Will er aber unbedingt bei anderen mitspielen zu dem sein Spielstiel nicht passt so hat er sich verdammt noch mal auch dahingehend zu benehmen.

Das würde ich nicht als erziehungsversuch meinerseitz benennen sondern schlicht und ergreifend als das durchsetzen meiner eigenen Interessen, nämlich - zumindest zeitweise - am Spiel spass zu haben. Im Falle von dem Beispiel vonm Feuersänger muss ich sagen das mir S1 zweimal hintereinander des Spass genommen hat - und das ist ein Fakt und nicht wegzudiskutieren. Wenn er dabei seinen Superspass dabei hatte - dann haben wir ein zwischenmenschliches Problem,... Das durch "Erziehungsmaßnahmen" zu lösen erschliesst sich mir nicht. Vieleicht ist es ein Kommunikationsproblem aber spätestens wenn man so einen Zwölfender nochmal schießt war es das für mich dann. Ja das könnte man auch als "Lernresistent" benennen, aber ich denke die meisten Rollenspieler mit denen ich spiele sind 20+ da ist mit Erziehung eh nicht mehr viel los, seh ich ja an mir selbst....
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 26.11.2025 | 15:10
Ich finde, dass diese Spezies an Spielenden eine andere Kategorie, als TLFL bedienen.


Somit erschaffen wir den AoCaS (Angreifer ohne Chance auf Sieg), was militärisch durchaus geschichtsträchtig und erprobt ist. Ob als Ablenkungsmanöver, Zeitgewinn, Schadensbegrenzung, wegender lieben Moral oder Ethik oder auch wegen eines strategischen Effektes trotz taktischer Niederlage.
BÄM!
Neuer Thread bitte  ~;D
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Lyonesse am 26.11.2025 | 15:12
Der Spieler hat jedenfalls so ein bisschen was von Bob aus den Knights of the Dinner Table Comics - I waste him with my crossbow! ;)
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Luxferre am 26.11.2025 | 15:15
Ein Bob. Auch schön  :d
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 26.11.2025 | 15:22
Finde da an der Situation wenig plausibles. Klar, Konsequenzen kann es geben, aber das Megaviech der Furchtfressung lässt ihn da einfach so liegen? Und die Gruppe zieht weiter zusammen rum nachdem a) der besagte Charakter sie alle in die Scheiße geritten hat und daraufhin b) alle den besagten Charakter im Stich gelassen haben?

Das müffelt für mich sehr nach "Aus! Böser Spieler! Lass sowas, sonst verlierst du am Ende deinen Charakter!" aber dann halt nochmal Gnade vor Recht ergehen lassen. Und halt in letzter Instanz eigentlich keine Konsequenzen. Der Char wird keine permanenten Folgen haben (paar Heilzauber regeln) und würde mich wundern, wenn der Spieler *wirklich* daraus lernt, wenn er das so hartnäckig macht und so lange dabei ist. Da halte ich ein offenes Gespräch über die Ankeksung der Mitspieler für erfolgsversprechender, die mittelfristige Trennung von dem Spieler aber für wahrscheinlich nötig.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Feuersänger am 26.11.2025 | 17:48
Wir hatten das Thema generell schon mehrmals angesprochen, auch in unserer parallelen Runde, die ich für dieselben Spieler leite. Wohlgemerkt hatte ich da zu Beginn der Runde gefragt, wie knackig es die Spieler haben wollen, und da haben freilich alle gesagt Ja Bitte.
Dort macht der besagte Spieler es fast umgekehrt; dort spielt er einen Tank, dessen Job es also ist die Gegner im Nahkampf an sich zu binden und daran zu hindern, die Squishies anzugreifen. Und was macht er da? Stellt sich meistens irgendwo an den Rand und arbeitet sich an ein paar Kobolden ab, während das Zentrum lichterloh brennt. Wir hatten solche Themen wie "Risikobeurteilung", "Combat as War" und dergleichen schon öfter.

Und ja das sehe ich auch so, die Aktion der Bestie, den Typen erst zu grillen und dann nicht fertigzumachen oder gar als Snack mitzunehmen war weltintern vermutlich nicht konsistent, sondern da hat halt der SL "Gnade vor Recht ergehen lassen" um den Spieler nicht _zu_ hart anzufassen. Lässt sich aber vielleicht rationalisieren mit "Die Bestie mag nur Schafe und Kinder fressen, und zieht ansonsten mehr Genugtuung aus Angst und Demütigung als aus stumpfem Töten".
Der Odem hatte allerdings als Nebeneffekt einen Fluch, der dafür sorgt dass besagter SC jetzt 35 Tage lang unbrauchbar ist mit -4 auf Alles; das steht auch wirklich so in der Kreaturenbeschreibung. Also auch nicht so dass mit ein paar Heiltränken alles wieder gut wäre; aber halt leider sehr wohl so dass dieser Effekt die ganze Gruppe behindert (weil uns ja seine Skills abgehen). Aber okay.

Wie gesagt, ich finde es halt gut dass der SL die Situation so gemanaget hat, dass der Spieler nicht für die ganze Gruppe die Taschenlampe fallen lassen konnte, sondern nur er das Echo seiner Aktion zu spüren bekommen hat.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: Quaint am 26.11.2025 | 18:00
Na dann ist ja gut. Vielleicht ist er auch einfach kein guter Taktiker. Soll es ja auch geben.
Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: unicum am 26.11.2025 | 18:03
Wir hatten das Thema generell schon mehrmals angesprochen, auch in unserer parallelen Runde, die ich für dieselben Spieler leite. Wohlgemerkt hatte ich da zu Beginn der Runde gefragt, wie knackig es die Spieler haben wollen, und da haben freilich alle gesagt Ja Bitte.
Dort macht der besagte Spieler es fast umgekehrt; dort spielt er einen Tank, dessen Job es also ist die Gegner im Nahkampf an sich zu binden und daran zu hindern, die Squishies anzugreifen. Und was macht er da? Stellt sich meistens irgendwo an den Rand und arbeitet sich an ein paar Kobolden ab, während das Zentrum lichterloh brennt. Wir hatten solche Themen wie "Risikobeurteilung", "Combat as War" und dergleichen schon öfter.

Und ja das sehe ich auch so, die Aktion der Bestie, den Typen erst zu grillen und dann nicht fertigzumachen oder gar als Snack mitzunehmen war weltintern vermutlich nicht konsistent, sondern da hat halt der SL "Gnade vor Recht ergehen lassen" um den Spieler nicht _zu_ hart anzufassen. Lässt sich aber vielleicht rationalisieren mit "Die Bestie mag nur Schafe und Kinder fressen, und zieht ansonsten mehr Genugtuung aus Angst und Demütigung als aus stumpfem Töten".
Der Odem hatte allerdings als Nebeneffekt einen Fluch, der dafür sorgt dass besagter SC jetzt 35 Tage lang unbrauchbar ist mit -4 auf Alles; das steht auch wirklich so in der Kreaturenbeschreibung. Also auch nicht so dass mit ein paar Heiltränken alles wieder gut wäre; aber halt leider sehr wohl so dass dieser Effekt die ganze Gruppe behindert (weil uns ja seine Skills abgehen). Aber okay.

Wie gesagt, ich finde es halt gut dass der SL die Situation so gemanaget hat, dass der Spieler nicht für die ganze Gruppe die Taschenlampe fallen lassen konnte, sondern nur er das Echo seiner Aktion zu spüren bekommen hat.

Erinnert mich an etwas das icjh vor jahrzehnten hatte, da starb ein PC auch an einer ziemlich dummen aktion. Will sagen ich hab nach dem Spiel den Spieler auf die Seite genommen und gesagt "Entschuldigung das deine Figur tod ist aber die Aktion von dir war ja auch ziemlich doof" - reaktion des Spielers: "Ich wollte nur mal sehen wie weit ich bei dir gehen kann und ob du den Schneid hast es durchzuziehen, was ich bezweifelt habe. Jetzt weis ich es das du das kannst und auch tust."

Titel: Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
Beitrag von: nobody@home am 26.11.2025 | 18:39
Erinnert mich an etwas das icjh vor jahrzehnten hatte, da starb ein PC auch an einer ziemlich dummen aktion. Will sagen ich hab nach dem Spiel den Spieler auf die Seite genommen und gesagt "Entschuldigung das deine Figur tod ist aber die Aktion von dir war ja auch ziemlich doof" - reaktion des Spielers: "Ich wollte nur mal sehen wie weit ich bei dir gehen kann und ob du den Schneid hast es durchzuziehen, was ich bezweifelt habe. Jetzt weis ich es das du das kannst und auch tust."

Also, wenn mir jemand so käme, wäre ich zumindest ernsthaft in Versuchung, ihm zu zeigen, daß ich obendrein auch noch den Schneid habe, Möchtegern-Macho-Witzbolde wie ihn kurzerhand wieder auszuladen. :P

Ich meine, ich leg's als SL nicht darauf an, Spielercharaktere gezielt umzubringen -- das ist ja schließlich keine Herausforderung, sondern das könnte ich prinzipiell jederzeit arrangieren. Und mein aktuelles Lieblingssystem kommt mir sogar dabei entgegen, indem es mir gar nicht erst vorschreibt, wann ein SC gefälligst absolut und ohne Widerrede zu sterben hat, sondern mir da reichlich Freiräume läßt, ihn zu einem anderen Schicksal zu verdonnern. Aber wenn ein SC doch mal in einer Situation landet, aus der zu retten ich mich und die Logik der Spielwelt gar zu arg verbiegen müßte (wie eben beispielsweise auch, daß er allein und hilflos am Boden vor einem gerade sehr hungrigen Fleischfresser zurückbleibt, weil alle seine Kumpel schon Reißaus genommen haben)...? Sicher, dann darf's das eben auch mal schlicht gewesen sein.