Autor Thema: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion  (Gelesen 8437 mal)

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Offline Tintenteufel

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Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« am: 14.10.2016 | 16:49 »
Wie wichtig ist die ingame Bedeutung von fiktiven Dingen, bspw. von Personen, Orten und Gegenständen, in euren Spielen?

Bitte vergebt mir falls es ein ähnliches Thema bereits gibt, und weist mich darauf hin.

Wir spielen z. B. schon etwas länger D&D (18 Jahre), in verschiedensten Editionen und nutzen kaum andere Systeme, und manchmal befürchte ich, dass meine Spieler und Mitspieler immer abgebrühter werden. Zu abgebrüht. Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen. Und das wirkt sich meist sehr schlecht auf die Motivation der Spielercharaktere aus, die ja eben auch nur von den Spielern gesteuert werden.

Der Einfachheit halber bringe ich zwar Beispiele aus unseren D&D-Runden, und das auch noch aus solchen die in den Vergessenen Reichen spielen, aber das soll bitte in keinster Weise Spieler andere Systeme oä abschrecken, ausschließen oder davon abhalten sich an einer Diskussion zu beteiligen. Es versteht sich nur zur Verdeutlichung der Problematik, die ich für übertragbar halte.

Wird bspw. eine Siedlung bedroht geht es für meinen Geschmack in unserem Spiel zu oft nur um die vordergründigen Bedrohungen, wie die drei Orks denen sie gerade am Stadttor gegenüber stehen. Es geht weniger darum die Stadt hinter dem Tor vor der Armee hinter den Orks zu retten. Wenn ihr versteht auf was ich hinaus will. Vielleicht wiegen sich die Spieler hier auch zu sehr in Sicherheit, von wegen „Ach, der SL wird Baldurs Tor, ganz bestimmt nicht zu Bruch gehen lassen!“. Es muss also Konsequenzen geben. Gut, aber den Spielern muss doch auch zunächst generell an den Dingen gelegen sein. Ihre SC schätzen sie schon allein wegen dem Zeitaufwand für die Erstellung, doch gute Geschichten bedürfen mMn mehr Dinge um die es geht als die eigene Haut.

Meine Hoffnung bei der Verwendung von bekannten Settings wie den Vergessenen Reichen war immer, dass es hier eben jede Menge Personen, Orte und Gegenstände gibt, die ja schon durch unterschiedlichste Medien bereits mit Bedeutung aufgeladen sind. Natürlich ist hier die Voraussetzung, dass solche andere Medien bereits konsumiert wurden, aber das war oder ist in unserer Runde der Fall.

Wie lädt man also jene fiktiven Dinge mit Bedeutung auf, um bessere Geschichten und Abenteuer zu erzählen und zu erleben? Wie ist das in euren Runden bzw. wie macht ihr das?

LG, Mhyr
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ErikErikson

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #1 am: 14.10.2016 | 16:59 »
Verstehe ich das richtig, die konsumieren diverse Medien zu den vergessenen Reichen, und ihnen sind die VG trotzdem noch herzlich egal?

Dann ist Hopfen und Malz verloren.

Eventuell sind die Sachen schlicht nicht gut. Versuchs doch mal mit Faerun, da gibts die schönen Untotenbände von Byers.

Eventuell wissen hier die DSA Spieler Bescheid, DSA ist IMO das System, was die Leute am stärksten in ein Setting hineinzieht.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 17:02 von ErikErikson »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #2 am: 14.10.2016 | 17:01 »
Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen.
Warum?
.
Zitat
Wird bspw. eine Siedlung bedroht geht es für meinen Geschmack in unserem Spiel zu oft nur um die vordergründigen Bedrohungen, wie die drei Orks denen sie gerade am Stadttor gegenüber stehen
. Verständlich, wenn sie die Bedrohung nicht bezwingen, ist die Orkhorde für sie nur theoretisch ein Problem

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Pyromancer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #3 am: 14.10.2016 | 17:02 »
Wie wichtig ist die ingame Bedeutung von fiktiven Dingen, bspw. von Personen, Orten und Gegenständen, in euren Spielen?

...

Wie lädt man also jene fiktiven Dinge mit Bedeutung auf, um bessere Geschichten und Abenteuer zu erzählen und zu erleben? Wie ist das in euren Runden bzw. wie macht ihr das?

Ich hab da schon einmal etwas darüber geschrieben:
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,78740.0.html

Swafnir

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #4 am: 14.10.2016 | 17:04 »
Vielleicht solltest du einfach mal Baldurs Gate platt machen.

Offline 1of3

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #5 am: 14.10.2016 | 17:04 »
Möglicher Weise ist der Ansatz falsch? Du präsentierst ja anscheinend Inhalt und erwartest, dass er deinen Mitspielern am Herzen liegt. Das ist natürlich wünschenswert, aber wenn du regelmäßig nicht den Nerv triffst, solltest du vielleicht was Anderes machen. Lass doch mal sie den Content generieren und schau, was sie gestalten. Das wird dann wohl eher Interesse wecken.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #6 am: 14.10.2016 | 17:05 »
Verstehe ich das richtig, die konsumieren diverse Medien zu den vergessenen Reichen, und ihnen sind die VG trotzdem noch herzlich egal?

Ja, so ungefähr. Vielleicht kommt es aber auch nur mir so vor.

Eventuell sind die Sachen schlicht nicht gut. Versuchs doch mal mit Faerun, da gibts die schönen Untotenbände von Byers.
Meinst du die Haunted Lands Trilogy? Faerun ist ja aber mehr oder weniger die Vergessenen Reiche, wenn man nicht unbedingt in Kara-Tur oder so spielt...

Eventuell wissen hier die DSA Spieler Bescheid, DSA ist IMO das System, was die Leute am stärksten in ein Setting hineinzieht.

Das wäre wirklich mal interessant!
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #7 am: 14.10.2016 | 17:07 »
Warum?

Genau das ist die Frage der ich versuche auf den Grund zu gehen.

Verständlich, wenn sie die Bedrohung nicht bezwingen, ist die Orkhorde für sie nur theoretisch ein Problem

Schon auch klar, step by step, aber mir kommt das oft wie step ohne by step vor.

@Pyromancer: Danke für den Link! Werde ich mir gleich mal zu Gemüte führen.

Vielleicht solltest du einfach mal Baldurs Gate platt machen.

Ja, du hast Recht. Als ich es geschrieben habe, habe ich es mir auch gedacht. Kill your Darlings!

Möglicher Weise ist der Ansatz falsch? Du präsentierst ja anscheinend Inhalt und erwartest, dass er deinen Mitspielern am Herzen liegt. Das ist natürlich wünschenswert, aber wenn du regelmäßig nicht den Nerv triffst, solltest du vielleicht was Anderes machen. Lass doch mal sie den Content generieren und schau, was sie gestalten. Das wird dann wohl eher Interesse wecken.

Spieler-generierter Content ist sicher ein ganz guter Ansatz. Meine sind leider stink faul. Vielleicht habe ich das in der langen Zeit die wir schon zusammen spielen (mit der Mehrheit immerhin gute 15 Jahre) aber auch immer pädagogisch falsch gemacht und ihnen zu viel abgenommen bzw. aus der Hand genommen. Und, klar, du hast Recht. Was bei einem Spielercharakter gilt, gilt sicher auch für einen Ort oä, für dessen Erschaffung sie ja auch Zeit investieren müssen/mussten. Die Frage ist nur, wie ich sie dazu bringen könnte oder in welchem Rahmen das stattfindet. Wir spielen mittlerweile überwiegend Kaufabenteuer.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 17:15 von Mhyr »
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #8 am: 14.10.2016 | 17:10 »
Zwei Möglichkeiten:

- Kram, der den Chars gehört, und der nicht so einfach wegzuschaffen ist. Ein Haus eignet sich ganz gut, wenn sie eh größtenteils in derselben Stadt sind. Aber du solltest eine Geschichte damit verbinden; nicht einfach nur irgendein Haus, sondern das Haus, in dem sie die Tochter des Händler Omar Al-Schulze gefunden und vor Rattenghoulen gerettet haben und wo sie dann beim Einzug noch den Geist des Rattenghoulmagiers loswerden mussten.
- Sympathische NSCs. Das ist natürlich die hohe Kunst, NSCs einzuführen, die die Spieler mögen. Es hilft oft, wenn die NSCs die SCs schamlos bewundern und ihnen entweder Gefallen tun oder versuchen, ihnen zu helfen (auch wenn das erfolglos ist). Wenn sie Omars Tochter gerettet haben, kann die ein Kontakt werden. Vielleicht studiert sie ja an der Magierakademie? Oder Omar selbst kann hilfreich sein. Generell lohnt es sich, NSCs ein Gesicht zu geben - du musst aber bereit sein, den NSC wieder verschwinden zu lassen, wenn die SCs nichts mit ihm anfangen können / wollen.

Insgesamt hilft es natürlich, wenn die Chars keine wurzellosen Murderhobos sind, die ständig in der Gegend herumziehen. Eine Homebase heißt ja nicht, dass sie die nie wieder verlassen.

Es geht hier aber eher um ein spezifisches Problem und nicht um den theoretischen Unterbau, wenn ich das richtig sehe?
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Anastylos

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #9 am: 14.10.2016 | 17:24 »
. Es geht weniger darum die Stadt hinter dem Tor vor der Armee hinter den Orks zu retten. Wenn ihr versteht auf was ich hinaus will. Vielleicht wiegen sich die Spieler hier auch zu sehr in Sicherheit, von wegen „Ach, der SL wird Baldurs Tor, ganz bestimmt nicht zu Bruch gehen lassen!“.

Hier liegt meiner Meinung nach der Hund begraben. Wenn man den Spielen Begegnungen vorsetzt dann werden diese der Reihe nach abgegrast. Wenn es einen Plot gibt dann gibt es auch Plotimunität. Entweder wird die Stadt erobert oder halt nicht, was die Spieler tun ist da unwichtig.

Ich persönlich leite anders. Es gibt keinen Plot es gibt nur Antagonisten. Die háben Ziele, die haben Informationen, etc. und handeln deswegen. Ein Lichkönig belagert eine Stadt. Ich kenne seine Streitkräfte und die Streitkräfte der Stadt und weiß das die Sadt fallen wird wenn sich nichts ändert. Die Spieler müssen sich etwas einfallen lassen. Vielleicht stehlen sie ein wichtiges Artefakt das die Untoten brauchen. der Lichkönig wird das Artefakt schwer bewachen, also müssen die Spieler überlegen wie sie an das Artefakt kommen. Efentuell bringen sie einen ehrgeizigen Priester auf ihre Seite der die Wächter ablenkt. Wenn die Spieler gute Ideen haben, egal was gehe ich darauf ein und es klappt.
Wird das Artefakt gestohlen reagiert der Lichkönig natürlich darauf. Er wird den Verräter in den eigenen Reihen suchen und diese Unruhe können die Spieler ausnutzen. Gleichzeitig wird er über die Kanalisation Spione in die Stadt schleußen die herausfinden sollen wo das Artefakt ist.
Wichtig ist auch das der Antagonist Fehler macht, vielleicht ist er zu ehrgeizig oder er will um jeden Preis Rache... alles Dinge die die Spieler ausnutzen können.
Sollten die Spieler sich nicht einfallen lassen dann fällt die Stadt und die Spieler müssen schauen ob sie noch Zivilisten evakuieren können.

Wobei ich auch mit Fate spiele und mit eigenen Settings, weil ich da alle Freiheit habe die ich will und die Spieler natürlich auch.

ErikErikson

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #10 am: 14.10.2016 | 17:26 »
Ja, so ungefähr. Vielleicht kommt es aber auch nur mir so vor.
Meinst du die Haunted Lands Trilogy? Faerun ist ja aber mehr oder weniger die Vergessenen Reiche, wenn man nicht unbedingt in Kara-Tur oder so spielt...

Genau! Die sind sehr schön mit den Ländern verwoben und man kann auch gut NSC aus den Protagonisten machen.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #11 am: 14.10.2016 | 17:26 »
Zwei Möglichkeiten:

- Kram, der den Chars gehört, und der nicht so einfach wegzuschaffen ist. Ein Haus eignet sich ganz gut, wenn sie eh größtenteils in derselben Stadt sind. Aber du solltest eine Geschichte damit verbinden; nicht einfach nur irgendein Haus, sondern das Haus, in dem sie die Tochter des Händler Omar Al-Schulze gefunden und vor Rattenghoulen gerettet haben und wo sie dann beim Einzug noch den Geist des Rattenghoulmagiers loswerden mussten.
- Sympathische NSCs. Das ist natürlich die hohe Kunst, NSCs einzuführen, die die Spieler mögen. Es hilft oft, wenn die NSCs die SCs schamlos bewundern und ihnen entweder Gefallen tun oder versuchen, ihnen zu helfen (auch wenn das erfolglos ist). Wenn sie Omars Tochter gerettet haben, kann die ein Kontakt werden. Vielleicht studiert sie ja an der Magierakademie? Oder Omar selbst kann hilfreich sein. Generell lohnt es sich, NSCs ein Gesicht zu geben - du musst aber bereit sein, den NSC wieder verschwinden zu lassen, wenn die SCs nichts mit ihm anfangen können / wollen.

Insgesamt hilft es natürlich, wenn die Chars keine wurzellosen Murderhobos sind, die ständig in der Gegend herumziehen. Eine Homebase heißt ja nicht, dass sie die nie wieder verlassen.

Es geht hier aber eher um ein spezifisches Problem und nicht um den theoretischen Unterbau, wenn ich das richtig sehe?

Ja, von beidem etwas, vermutlich.

Deinen ersten Vorschlag habe ich schon mal versucht anzubringen:

Zitat
Belohnung Jeder ruhmreiche Wächter des Runensteins soll eine Werkstatt im Zwergental erhalten. Dabei wird es sich um eine schlichte Kammer in der Flanke von Kelvins Steinhügel handeln, die mit jeglichem nötigen Werkzeug ausgestattet ist, um einem ordentlichen Handwerk im Sinne von Moradin dem Seelenschmied nachzugehen.

Unsere neue Kampagne startet erst kommende Woche und ich habe daher natürlich noch keinen Erfahrungswert.

Wir spielen Storm King's Thunder, eine sandboxy Kampagne mit mMn viel Platz für Eigenkreationen. Es wird davon ausgegangen, dass die Spieler in gewissen Situationen auch NSCs übernehmen. Hier verspreche ich mir auch schon etwas. Aber ja, die Spieler an Emotionen zu - in diesem Fall - Personen zu packen wäre ein gangbarer Weg, wenn sie sich mal darauf einlassen.
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Offline Wandler

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #12 am: 14.10.2016 | 17:33 »
Ist manchmal einfach schwer. Letzten 2 Abende.

Abend 1: Ziemlich gutes Horrorfeeling, war sehr gritty und ich hatte das Gefühl den Spielern sind ihre Charaktere und die der anderen wichtig.
Abend 2: Kurzes Horrorfeeling, dann sofort abgenutzt und irgendwie splattermäßig und so wirklich Immersion kam glaube ich nicht auf und das obwohl die Spieler sich sehr bemüht haben, aber es schimmerte halt immer wieder ein Flacher Witz durch und sofort war jede Ernsthaftigkeit und Bedeutungschwangerschaft fürn Popo. Auch ich selbst bin immer wieder draufeingestiegen und war stark beteiligt am immersionslosen Abend.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #13 am: 14.10.2016 | 17:47 »
Genau das ist die Frage der ich versuche auf den Grund zu gehen.
Fragen?



Schon auch klar, step by step, aber mir kommt das oft wie step ohne by step vor.

Zitat
Ja, du hast Recht. Als ich es geschrieben habe, habe ich es mir auch gedacht. Kill your Darlings!
Nimm  keine Darlings, der SL verwendet sie gegen dich oder bringt sie um?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #14 am: 14.10.2016 | 17:55 »
Ist manchmal einfach schwer. Letzten 2 Abende.

Abend 1: Ziemlich gutes Horrorfeeling, war sehr gritty und ich hatte das Gefühl den Spielern sind ihre Charaktere und die der anderen wichtig.
Abend 2: Kurzes Horrorfeeling, dann sofort abgenutzt und irgendwie splattermäßig und so wirklich Immersion kam glaube ich nicht auf und das obwohl die Spieler sich sehr bemüht haben, aber es schimmerte halt immer wieder ein Flacher Witz durch und sofort war jede Ernsthaftigkeit und Bedeutungschwangerschaft fürn Popo. Auch ich selbst bin immer wieder draufeingestiegen und war stark beteiligt am immersionslosen Abend.

In unserer letzten "Horror-Kampagne" war ein ähnlicher bzw. ein ebensolcher, sich stetig steigernder Effekt zu beobachten.
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #15 am: 14.10.2016 | 17:59 »
Fragen?

Ja:

Zitat von: Mhyr
Sie verlieren bzw. bauen erst gar keine Wertschätzung für die Dinge auf, die im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Spiel stehen.

Warum?

*

Nimm keine Darlings, der SL verwendet sie gegen dich oder bringt sie um?

Das sollen sie natürlich nicht lernen, oder was meinst du genau?
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #16 am: 14.10.2016 | 18:07 »
Hast du sie mal gefragt warum das so ist.

Zitat
Das sollen sie natürlich nicht lernen, oder was meinst du genau?
Das es eine altbeliebte Taktik von SLs ist Darlings gegen die Gruppe einzusetzen.

Mal ein Darling der entführt, getötet oder zum Verräter wird ist eines - ist das ein Dauerstandard ...

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #17 am: 14.10.2016 | 18:30 »
Und die Alternative ist, entweder keine NSCs zu haben, die die SCs mögen, oder diese NSCs nie in Gefahr geraten zu lassen?  wtf?

Wenn ich emotionales Investment an NSCs hänge, dann will zumindest ich, dass damit auch etwas passiert.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #18 am: 14.10.2016 | 18:55 »
Und die Alternative ist, entweder keine NSCs zu haben, die die SCs mögen, oder diese NSCs nie in Gefahr geraten zu lassen?  wtf?

Wenn ich emotionales Investment an NSCs hänge, dann will zumindest ich, dass damit auch etwas passiert.
Klar, aber ist damit die Automatische Darling Schlachtermaschine oder Er ist ein Verräter Trigger gemeint
“Uh, hey Bob?”
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Offline Zarkov

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #19 am: 14.10.2016 | 19:07 »
„Kill your darlings“ hieß hier ja eigentlich nur, die heiligen Kühe des Settings zum Schlachten freigeben. In diesem Fall eben Baldur’s Gate.
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #20 am: 14.10.2016 | 19:12 »
„Kill your darlings“ hieß hier ja eigentlich nur, die heiligen Kühe des Settings zum Schlachten freigeben. In diesem Fall eben Baldur’s Gate.

Das erscheint mir sinnvoller.  ^-^
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Boba Fett

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #21 am: 14.10.2016 | 19:47 »
Wenn ihr eh eine neue kampagne beginnt, dann lass die gruppe mit dir zusammen doch eine kleine stadt auscharakterisieren. Mit stadtplan und den wichtigsten nscs.
Und dann spielt darin.
Anfangs lernen die leute die nsc kennen und schätzen (oder eben uch mal nicht und dann bessert sich das verhältnis) und die Abenteuer spielen ausserhalb der stadt. Dann verdichten sich die hinweise, dass sich etwas zusammenbraut und dann gerät die stadt in gefahr und die leute müssen ran.
Wenn dann ein NSC stirbt hat er Geschichte und Beziehung. Der Schmied, der für aufrechte Charaktere beim Preis mal ein Auge zudrückte. Und der Nachfolger ist erstmal ein Geizhals. Oder die Schankmaid, die gerne geflirtet hat...
Und natürlich haben die Charaktere auch ein Haus. Vielleicht brennt es ab und alle helfen beim Löschen...

In höheren Stufen werden sie vielleicht selber zu Führungspersönlichkeiten, wenn sie sich nicht gerade benehmen wie die Axt im Walde...

Tja und wenn alle Stricke reissen, dann kommt halt der Orksturm angeführt vom Trollkommando und ebnet die Stadt ein. Und dann...
...dann wird weitergespielt. Die Stadt muss wieder aufgebaut werden. Die Überlebenden brauchen Hilfe. Gefangene müssen befreit werden. Geld für den Wiederaufbau muss beschaftt werden, ...

Da gibts so viele Optionen
...
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 19:53 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #22 am: 14.10.2016 | 21:12 »
Ja, das Töten der Liebsten (egal ob Stadt, Land, NSC) sollte sicher wie so viele Dinge in Maßen betrieben werden. Aber ist bestimmt ein guter Tipp. Ich muss es halt nur schaffen, dass vorher ein gewisser Bezug zu den SC besteht.

Wenn ihr eh eine neue kampagne beginnt, dann lass die gruppe mit dir zusammen doch eine kleine stadt auscharakterisieren. Mit stadtplan und den wichtigsten nscs.
Und dann spielt darin.
Anfangs lernen die leute die nsc kennen und schätzen (oder eben uch mal nicht und dann bessert sich das verhältnis) und die Abenteuer spielen ausserhalb der stadt. Dann verdichten sich die hinweise, dass sich etwas zusammenbraut und dann gerät die stadt in gefahr und die leute müssen ran.
Wenn dann ein NSC stirbt hat er Geschichte und Beziehung. Der Schmied, der für aufrechte Charaktere beim Preis mal ein Auge zudrückte. Und der Nachfolger ist erstmal ein Geizhals. Oder die Schankmaid, die gerne geflirtet hat...
Und natürlich haben die Charaktere auch ein Haus. Vielleicht brennt es ab und alle helfen beim Löschen...

In höheren Stufen werden sie vielleicht selber zu Führungspersönlichkeiten, wenn sie sich nicht gerade benehmen wie die Axt im Walde...

Tja und wenn alle Stricke reissen, dann kommt halt der Orksturm angeführt vom Trollkommando und ebnet die Stadt ein. Und dann...
...dann wird weitergespielt. Die Stadt muss wieder aufgebaut werden. Die Überlebenden brauchen Hilfe. Gefangene müssen befreit werden. Geld für den Wiederaufbau muss beschaftt werden, ...

Da gibts so viele Optionen
...

Jau, das klingt schon gut. Ich bezweifle jedoch, dass wir das mit einer Runde die nur 1/Monat laufen wird hinbekommen. Zumal wir auf Stufe 5 in SKT, eine vorgefertigte sandboxy + Roadtrip-Kampagne, einsteigen. Aber das gute Stück hat Mut zur Lücke und nachdem
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
angegriffen und vielleicht/vielleicht aber auch nicht von den SC verteidigt wurde, geht es ins idyllische Zwergental, wo so ein Spieler-bestimmter Weltenbau durchaus betrieben werden könnte. Auch ein guter Tipp, danke!!
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 21:21 von Mhyr »
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #23 am: 14.10.2016 | 21:19 »
Ich denke, es muß nicht gleich töten sein. Bedrohen reicht - erst wenn sie das nicht ernst nehmen, müssen Konsequenzen folgen...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #24 am: 14.10.2016 | 21:22 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(
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Offline Boba Fett

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #25 am: 14.10.2016 | 21:32 »
Dann musst du mit denen gemeinsam dinge schaffen, die ihnen etwas bedeuten.
Für das selbst erschaffene empfindet man immer noch am meisten...
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #26 am: 14.10.2016 | 21:42 »
Ketzerisch gefragt: Warum ist es denn wichtig, dass die Spieler da besondere emotionale Bande an NSC oder ähnliches binden? Den spielern selbst scheint es ja nicht wichtig zu sein, zumindest nicht wichtig genug.

Üblicherweise ist dann doch der Hintergedanke die Spieler an diesen Fäden dann wie Marinonetten zu ziehen oder aber "Drama" sie die entsprechenden stilistisch wertvollen Verlusttraumatisierungen erleben zu lassen und weil diese Stränge sich ja nicht so reichlich ausbilden wird sich dann eben auf alles gestürzt, was da ausbeutbar genug aussieht umd den Spielern daraus einen dramatischen Strick zu drehen. 

Und genau das werden viele  - und diese Spieler scheinen ja dazu zu gehören - zu vermeiden versuchen.

Meine Antwort: Schmeist den Kerl raus, der da von "besserer Geschichte " redet und vielleicht heilt die Zeit ja ein paar storytellerbedingte Wunden, wenn NSC einfach nur wieder NSC sind und nicht mehr Plothooks und Dramatikeffekte.
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #27 am: 14.10.2016 | 21:45 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(

Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.

Offline nobody@home

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #28 am: 14.10.2016 | 21:46 »
Ja, aber um eine Bedrohung ausüben zu können, muss den Spielern eben auch was an den Dingen liegen.  :'(

Und damit wird umgekehrt ein Schuh draus, denn wenn die Spieler sich erst mal (ob nun berechtigterweise oder nicht, sei mal dahingestellt) in den Kopf gesetzt haben, daß die Dinge, an denen ihnen liegen soll, eh nur da sind, damit der SL sie dann damit triezen kann, dann werden sie natürlich den Deibel tun und sich noch auf irgendwelche emotionalen Bindungen an Spielwelt und NSC einlassen. Dabei hilft gegebenenfalls noch, daß all diese Dinge "ja sowieso nicht echt" sind...

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #29 am: 14.10.2016 | 22:13 »
... ich hätte auch Schwierigkeiten damit den Realms Bedeutung zuzumessen. Das ist bei Aventurien schon schwierig.
Weil ... ich das Gefühl habe/hätte: Das Setting ist der Star. Es gibt viele "wichtige NSC und Orte" ... die aber mit meiner Figur nichts zu tun haben. Eine Spielweise, die auf Aufträge/Quests Wert legt verstärkt das ganze noch.

Mir ging das in Neverwinter Nights so, dass mich die Story irgendwann verloren hatte und mein einziges Interesse meinem SC galt.
Von der Story weiß ich heute nur noch den Anfang ... an meinen Charakter - einen Gnomen Druiden - erinnere ich mich noch sehr gut.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #30 am: 14.10.2016 | 22:59 »
Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.
Wobei das sich meiner Erfahrung nach ändern kann, wenn die Spieler direkt mit den Konsequenzen konfrontiert werden. Es hat halt ne andere Qualität, in Rauchenden Trümmern zu stehen als einfach nur eine theoretische Möglichkeit der rauchenden Trümmer zu bedenken.  >;D 

Edit: Achso, und Kaufabenteuer haben halt das Problem, das sie oft nur Episodenhaft sind und dann vorbei. Da nützt es wenn man wichtige Komponenten durch alte Feinde bzw. Freunde etc. ersetzt.
« Letzte Änderung: 14.10.2016 | 23:00 von Rorschachhamster »
Rorschachhamster
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Offline Chruschtschow

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #31 am: 15.10.2016 | 07:00 »
Und wieso muss es immer Bedrohung oder Verlust sein. Gib den persönlicheren Verbindungen in die Spielwelt erst ein Mal positive Bedeutung. Da weiß der alte Mentor was. Der Waffenhändler deiner Wahl hat auch mal ein Angebot, kann vielleicht auch mal einen Tipp in Richtung eines bestimmten Zauberschwertes geben. Baldurs Tor? Ist scheißegal, solange die Leute darin nicht lebendig sind.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Issi

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #32 am: 15.10.2016 | 17:01 »
Wenn ich trotzden mal ein Vermutung äußern darf: Kann es sein, dass die Spieler etwas gelangweilt sind?
Und ist es möglich, dass ihre Charaktere schon lange nicht mehr wirklich in Gefahr waren? Sind sie sich vielleicht ein Bißchen zu sicher, dass sie immer überleben?
Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen, und ihnen den : "Ihr überlebt sicher, egal was ihr tut, Gutschein " zu entziehen. Wenn sie die Welt und ihre Herausforderungen wieder ernst nehmen, dann gilt das meist auch für ihren Charakter.
Kann es sein, dass es sich um "unsterbliche" hochstufige Charaktere handelt?  Falls ja, dann erstmal weg mit der Untersterblichkeit.
(Spieler können riechen, wenn ein SL sie in Watte packt, oder sogar dafür sorgt, dass auch keiner über die Klinge springt)
Wenn die Aufmerksamkeit dann wieder da ist, und damit auch der Respekt für die Welt, kann man diese weiter ausbauen. Indem man, wie Vorschreiber schon angedeutet, besondere soziale Beziehungen aufbaut, Konflikte erzeugt usw.

Wie gesagt, kann auch sein, dass ich falsch liege, aber vielleicht hilft es auch weiter.

Grüße von Realbad Issi >;D

« Letzte Änderung: 15.10.2016 | 17:23 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #33 am: 15.10.2016 | 17:17 »

Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen,
die Herausforderungen sollen mitwachsen - nicht die Welt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Glühbirne

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #34 am: 15.10.2016 | 19:31 »
Ich würde fragen stellen:

"Was denkst du darüber, dass die Orks grade das Dorf niedergebrannt haben?"
"Der Schmied gibt dir doch immer Rabatt. Warum eigentlich?"
"Was hältst du vom Bürgermeister?"
"Die Stadt ist in ernster Gefahr durch die Oger. Hast du Sorgen deswegen?"

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #35 am: 16.10.2016 | 10:51 »
Habe gerade leider nicht viel Zeit, daher nur kurz ein VIELEN DANK für die konstruktive Diskussion und die wertvollen Tipps die zusammengekommen sind! Hoffe bald ausführlicher auf eure Vorschläge und Anregungen eingehen zu können.

LG, Mhyr
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Offline Antariuk

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #36 am: 16.10.2016 | 11:27 »
Viele gute Möglichkeiten wurden hier schon genannt, aber was mMn besonders in D&D und verwandten Systemen (ich vermute dass der OT das benutzt) gut zieht ist wenn Konsequenzen aus irgendwelchen Handlungen sich nicht nur auf die Spielwelt und der Verhältnis dieser Welt zu den SCs konzentrieren, sondern dass die Spieler das auch direkt merken weil Dinge, die einem als D&D-Spieler i.d.R. wichtig sind, jetzt mehr oder weniger gut als vorher funktionieren. Vor allem magische Heilung sowie der An-/Verkauf von magischen Gegenständen. Damit ist nicht gemeint den Spieler Zugang zu so wichtiger Infrastruktur komplett zu versagen, aber man kann es durchaus schwerer machen z.B. indem man konkurrierende Gilden oder Orden mit unterschiedlichen Angeboten und Portfiolios etabliert, die alle bestimmte Dinge attraktiver anbieten als der Rest. Verhageln die SCs sich jetzt den Zugang zu einer dieser Fraktionen, tut das oft mehr weh als wenn es "nur" Story NSCs wären weil es jetzt auch um die potentielle Ausrüstung der Charaktere (oder gar deren Überleben bei fiesen Krankheiten usw.) geht. Ich finde dass die Taktik - in moderaten Dosen - in D&D und Co. einfach gut funktioniert weil es mit den Dingen interagiert die vom Spiel als wichtige Elemente kommuniziert werden. Bei anderen Systemen mit anderer Gewichtung wäre dass dann u.U. kein guter Ansatz mehr.
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Offline KhornedBeef

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #37 am: 16.10.2016 | 19:46 »
Spontane Idee: leg ihre Gehirne rein! Gibt es ein fiktives Werk dass alle Spieler kennen? Vermutlich! Strick Plotelemente, bei denen sie sicher denken, "aah, das ist The Dark Knight, ich muss auf den Joker achten " und dann brich ihre Erwartungen, wenn sich ihre hirne in die bereits bekannte Handlung eingefühlt haben. Mit einem guten Twist. Der sie aufgrund ihrer vorherigen Annahmen in die bredouille bringt. Nope, Batman tötet den Joker nach der Geiselnahme, und Harvey Dent gewinnt, weil er alles geplant hat.
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Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #38 am: 17.10.2016 | 09:21 »
Meine Antwort: Schmeist den Kerl raus, der da von "besserer Geschichte " redet und vielleicht heilt die Zeit ja ein paar storytellerbedingte Wunden, wenn NSC einfach nur wieder NSC sind und nicht mehr Plothooks und Dramatikeffekte.

Wenn's den Spielern egal ist, dann ist es egal. Aber wenn die Spieler da keine Emotionen investieren wollen, dann kannst du daran nur sehr schwer ändern.

Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss. Wenn jedoch weder zu Personen, noch zu Orten oder gar Gegenständen ein Bezug aufgebaut wird, und ich mir einbilde, dass es nicht an meinen Bemühungen als SL liegt, frage ich mich was die Spieler bzw. ihre Charaktere motiviert. Das geht dann für meinen Geschmack einfach zu stark in Richtung Brettspiel, auch wenn es sich „nur“ um D&D handelt, das man gut und gerne auch als HackNSlay spielen kann. Ich will das aber nicht, oder nicht nur, und versuche eben Wege zu finden wieder mehr Seele ins Spiel zu bringen.

Und damit wird umgekehrt ein Schuh draus, denn wenn die Spieler sich erst mal (ob nun berechtigterweise oder nicht, sei mal dahingestellt) in den Kopf gesetzt haben, daß die Dinge, an denen ihnen liegen soll, eh nur da sind, damit der SL sie dann damit triezen kann, dann werden sie natürlich den Deibel tun und sich noch auf irgendwelche emotionalen Bindungen an Spielwelt und NSC einlassen.

Auf jeden Fall. Aber ich denke das ist nicht das Problem, so meta schätze ich sie nicht ein.

Dabei hilft gegebenenfalls noch, daß all diese Dinge "ja sowieso nicht echt" sind...

Genau das ist mein Thema hier. All die Dinge in einem PNP-Rollenspiel sind "nicht echt". Obwohl es die Menschen theoretisch geben könnte, so gibt es Elfen, Orks, Zwerge und Magie etc. (höchst wahrscheinlich) nicht. Wie kann also diese fiktiven Dinge mit Bedeutung aufladen, das sie eben auf einer gewissen Ebene "echt" sind bzw. existieren und Relevanz besitzen?

Die Dosis macht's halt.

Unbedingt!

... ich hätte auch Schwierigkeiten damit den Realms Bedeutung zuzumessen. Das ist bei Aventurien schon schwierig.
Weil ... ich das Gefühl habe/hätte: Das Setting ist der Star. Es gibt viele "wichtige NSC und Orte" ... die aber mit meiner Figur nichts zu tun haben. Eine Spielweise, die auf Aufträge/Quests Wert legt verstärkt das ganze noch.

Mir ging das in Neverwinter Nights so, dass mich die Story irgendwann verloren hatte und mein einziges Interesse meinem SC galt.
Von der Story weiß ich heute nur noch den Anfang ... an meinen Charakter - einen Gnomen Druiden - erinnere ich mich noch sehr gut.

Verstehe was du meinst, denke ich. Das ist natürlich ein wichtiger Faktor. Ich hatte auch lang ein ähnliches Problem mit den Reichen, das ich meine weitestgehend überwunden habe. Hoffe ich. (Hier habe ich etwas zu dem Thema ausgelassen.)

Wir haben die Thematik auch in der Runde angesprochen, aber es war eben der ausdrückliche Wunsch der Spieler wieder in den Reichen zu spielen. Werde ich aber auch noch mal in Richtung deines Punktes ansprechen. Danke.

Edit: Achso, und Kaufabenteuer haben halt das Problem, das sie oft nur Episodenhaft sind und dann vorbei. Da nützt es wenn man wichtige Komponenten durch alte Feinde bzw. Freunde etc. ersetzt.

Jau! Definitiv. Aber beim Neustart ist da ausserhalb der Hintergrundgeschichten eben leider noch nicht viel da. Und wenn die non existent bis wenig ausgefeilt sind...

Und wieso muss es immer Bedrohung oder Verlust sein. Gib den persönlicheren Verbindungen in die Spielwelt erst ein Mal positive Bedeutung. Da weiß der alte Mentor was. Der Waffenhändler deiner Wahl hat auch mal ein Angebot, kann vielleicht auch mal einen Tipp in Richtung eines bestimmten Zauberschwertes geben. Baldurs Tor? Ist scheißegal, solange die Leute darin nicht lebendig sind.

Prinzipiell muss es nicht nur um negative Emotionen gehen. Gar nicht. In D&D geht es ohnehin düster genug zu. Aber es geht ja auch um Motivation, d.h. wir brauchen erst positive Emotionen, Verbundenheit um die lieb gewonnenen Objekte/Subjekte später dann bedrohen zu können. So entsteht für mich ein Motivator das Schwert und das Zauberstäbchen in die Hand zu nehmen und dagegen vorzugehen.

Wenn ich trotzden mal ein Vermutung äußern darf: Kann es sein, dass die Spieler etwas gelangweilt sind?
Und ist es möglich, dass ihre Charaktere schon lange nicht mehr wirklich in Gefahr waren? Sind sie sich vielleicht ein Bißchen zu sicher, dass sie immer überleben?
Wenn das der Fall sein sollte, dann rate ich zunächst die Herausforderung deutlich zu erhöhen, und ihnen den : "Ihr überlebt sicher, egal was ihr tut, Gutschein " zu entziehen. Wenn sie die Welt und ihre Herausforderungen wieder ernst nehmen, dann gilt das meist auch für ihren Charakter.
Kann es sein, dass es sich um "unsterbliche" hochstufige Charaktere handelt?  Falls ja, dann erstmal weg mit der Untersterblichkeit.
(Spieler können riechen, wenn ein SL sie in Watte packt, oder sogar dafür sorgt, dass auch keiner über die Klinge springt)
Wenn die Aufmerksamkeit dann wieder da ist, und damit auch der Respekt für die Welt, kann man diese weiter ausbauen. Indem man, wie Vorschreiber schon angedeutet, besondere soziale Beziehungen aufbaut, Konflikte erzeugt usw.

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Grüße von Realbad Issi >;D

Also in Watte werden sie nicht gepackt, aber du hast schon irgendwie Recht, Issi. Die 5E fordert uns nur bedingt. Hatte letztens ein 5-Room-Dungeon selbst erdacht, das hat ihnen ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht und hat sie gefordert. Die Kaufabenteuer sind allerdings ziemlich zahm. SKT, unsere neue Kampagne, soll da anders sein und ich verspreche mir einiges davon. Aber ja, ich passe da auch mal wieder mehr auf. Danke!

die Herausforderungen sollen mitwachsen - nicht die Welt
Jein. Ich finde es darf auch Status Quo Begegnungen geben. Besonders in einer Sandkiste. Aber prinzipiell hast natürlich auch Recht.

Ich würde fragen stellen:

"Was denkst du darüber, dass die Orks grade das Dorf niedergebrannt haben?"
"Der Schmied gibt dir doch immer Rabatt. Warum eigentlich?"
"Was hältst du vom Bürgermeister?"
"Die Stadt ist in ernster Gefahr durch die Oger. Hast du Sorgen deswegen?"

Ja, auch ein guter Weg Spieler getriebenes Spiel zu betreiben! Danke! Werde ich sicher mal versuchen.

Viele gute Möglichkeiten wurden hier schon genannt, aber was mMn besonders in D&D und verwandten Systemen (ich vermute dass der OT das benutzt) gut zieht ist wenn Konsequenzen aus irgendwelchen Handlungen sich nicht nur auf die Spielwelt und der Verhältnis dieser Welt zu den SCs konzentrieren, sondern dass die Spieler das auch direkt merken weil Dinge, die einem als D&D-Spieler i.d.R. wichtig sind, jetzt mehr oder weniger gut als vorher funktionieren. Vor allem magische Heilung sowie der An-/Verkauf von magischen Gegenständen. Damit ist nicht gemeint den Spieler Zugang zu so wichtiger Infrastruktur komplett zu versagen, aber man kann es durchaus schwerer machen z.B. indem man konkurrierende Gilden oder Orden mit unterschiedlichen Angeboten und Portfiolios etabliert, die alle bestimmte Dinge attraktiver anbieten als der Rest. Verhageln die SCs sich jetzt den Zugang zu einer dieser Fraktionen, tut das oft mehr weh als wenn es "nur" Story NSCs wären weil es jetzt auch um die potentielle Ausrüstung der Charaktere (oder gar deren Überleben bei fiesen Krankheiten usw.) geht. Ich finde dass die Taktik - in moderaten Dosen - in D&D und Co. einfach gut funktioniert weil es mit den Dingen interagiert die vom Spiel als wichtige Elemente kommuniziert werden. Bei anderen Systemen mit anderer Gewichtung wäre dass dann u.U. kein guter Ansatz mehr.

Super Tipp! Das sind natürlich genau die Punkte wo es wehtut. MUAHAHAHAHAHAAAAA

Spontane Idee: leg ihre Gehirne rein! Gibt es ein fiktives Werk dass alle Spieler kennen? Vermutlich! Strick Plotelemente, bei denen sie sicher denken, "aah, das ist The Dark Knight, ich muss auf den Joker achten " und dann brich ihre Erwartungen, wenn sich ihre hirne in die bereits bekannte Handlung eingefühlt haben. Mit einem guten Twist. Der sie aufgrund ihrer vorherigen Annahmen in die bredouille bringt. Nope, Batman tötet den Joker nach der Geiselnahme, und Harvey Dent gewinnt, weil er alles geplant hat.

Natürlich auch immer schön: die Erwartungen der Spieler brechen.  >;D
« Letzte Änderung: 17.10.2016 | 09:52 von Mhyr »
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #39 am: 17.10.2016 | 10:01 »
Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss. Wenn jedoch weder zu Personen, noch zu Orten oder gar Gegenständen ein Bezug aufgebaut wird, und ich mir einbilde, dass es nicht an meinen Bemühungen als SL liegt, frage ich mich was die Spieler bzw. ihre Charaktere motiviert. Das geht dann für meinen Geschmack einfach zu stark in Richtung Brettspiel, auch wenn es sich „nur“ um D&D handelt, das man gut und gerne auch als HackNSlay spielen kann. Ich will das aber nicht, oder nicht nur, und versuche eben Wege zu finden wieder mehr Seele ins Spiel zu bringen.

Auf jeden Fall. Aber ich denke das ist nicht das Problem, so meta schätze ich sie nicht ein.

Ich finde das auch "schön".  Und meiner Erfahrung nach sind neben den Spielern, die so etwas prinzipiell nicht wollen, weil sie das nicht interessiert, dann beim Rest ihre bisherigen storytellenden Spielleiter schuld daran, dass emotionale Bindungen des Charaktersdringend vermieden werden, weil diese dann grundsätzlich gegen den Charaker benutzt werden, entweder als "stramme Leine" oder als "dramatischer Effekt", quasi weil nur wer richtig leidet dann ein richtiger Held werden kann.

Ähnlicher Effekt gilt fürs Abgewöhnen des proaktiven Spiels.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #40 am: 17.10.2016 | 10:26 »
Jau! Definitiv. Aber beim Neustart ist da ausserhalb der Hintergrundgeschichten eben leider noch nicht viel da. Und wenn die non existent bis wenig ausgefeilt sind...
Kommt drauf an... wenn es ein bekanntes Setting ist, dann könnte man die Spieler auf alte Bekannte ihrer alten Charaktere treffen lassen. Oder wenn sie einen LieblingsNSc hatten, den sogar so ähnlich als Alter Ego auf anderen Welten oder in anderen Systemen erscheinen lassen (kommt auf die Ernsthaftigkeit an, aber ein wenig humoristische Einlagen schaden ja nie...  ~;D).
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Offline Issi

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #41 am: 17.10.2016 | 10:55 »
Die Spieler brauchen wohl auch einen Spiegel: Wie das Verhalten ihrer Figuren in der Welt ankommt. Zur Not gibt es immer noch die Götter, die die Gleichgültigkeit der Helden bemerken könnten. Vielleicht klappt mal eine Heilung durch einen Diener der Götter nicht, vielleicht bekommen die Figuren eine leicht finstere Aura, vielleicht macht ihnen ein besonders Skrupelloser NSC oder Dämon  ein super Angebot, weil er die Abenteuer  als  ebenso egoistisch und auf der selben Wellenlänge ansieht. Alla "Hallo, wir sind doch vom selben Schlag". Vielleicht wird mal ein würdiger Diener der Götter gesucht, der ein ganz besonderes Schwert führen soll, aber keiner der Gruppe ist würdig genug, aufgrund seiner gleichgültigen Seele.
Vielleicht plagt die Gruppe auch ein ruheloser Geist, den sie aufgrung ihrer Gleichgültigkeit haben sterben lassen. Und er wird die Gruppe erst wieder verlassen, wenn sie wieder aufrichtig Gutes tut. >;D

Eine andere Alternative wäre ihnen extra schlimme Aufträge anzubieten von einer zwielichtigen Figur: Bei denen arme und Schwache sterben sollen, und mal kucken wie weit sie gehen. Und ob sie rechtzeitig einlenken. Alla "nein mein Charakter tut sowas nicht". Falls sie nicht einlenken, bietet sich oben genanntes erst Recht an.

Sind die Figuren heldenhaft und gut angelegt, aber verhalten sich nicht so, dann ist es eine natürliche Konsequenz, dass sie aufgrund ihrer Gleichgültigkeit etwas an ihrem strahlenden Glanz einbüßen.
Sind sie grau bis Schwarz angelegt, muß man sich über ihre Gleichgültigkeit auch nicht wundern. Sondern dann kriegen sie halt auch entsprechend dreckigere Söldnerjobs. - Die sie im besten Fall daran erinnern, dass sie ihren Charakter so schlimm gar nicht spielen wollten.

« Letzte Änderung: 17.10.2016 | 11:12 von Issi »

Offline Glühbirne

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #42 am: 17.10.2016 | 11:05 »
Ja, auch ein guter Weg Spieler getriebenes Spiel zu betreiben! Danke! Werde ich sicher mal versuchen.

Wenn die Spieler damit einverstanden sind, kannst du sogar noch weiter gehen, und sehr detaillierte fragen stellen.

Z.b.:

"du kennst den Priester des örtlichen Tempels schon sehr lang. Ihr wart mal Freunde. Warum hasst er dich jetzt. Beruht das auf Gegenseitigkeit?"

"du hast schlecht Erinnerungen an das Dorf, das vor euch liegt. Was ist dort passiert?"

Hier braucht es aber die Zustimmung der Spieler, da du ja teilweise in die SC eingreift. Für viele ein tabu. Deshalb besprechen und hinterher Feedback erhalten.

Wenn die Spieler aber ihr ok geben ist es ein sehr mächtiges Instrument, wenn man ihre Fiktion in den Mittelpunkt stellt.

"Du hast schlecht Erinnerungen weil du hier eine Frau nicht retten konntest? Die Tochter des Wortes sieht genau aus wie sie! Beschreibe sie!"... " sie kommt lächelnd auf dich zu und heisst dich willkommen"..ect..


Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #43 am: 17.10.2016 | 17:59 »
Kommt drauf an... wenn es ein bekanntes Setting ist, dann könnte man die Spieler auf alte Bekannte ihrer alten Charaktere treffen lassen. Oder wenn sie einen LieblingsNSc hatten, den sogar so ähnlich als Alter Ego auf anderen Welten oder in anderen Systemen erscheinen lassen (kommt auf die Ernsthaftigkeit an, aber ein wenig humoristische Einlagen schaden ja nie...  ~;D).

Ja, guter Gedanke. Ich hatte ohnehin vor einen Charakter aus unserer ersten 5E-Kampagne auftauchen zu lassen. >;D

Die Spieler brauchen wohl auch einen Spiegel: Wie das Verhalten ihrer Figuren in der Welt ankommt.

Ich bin mir fast sicher, dass der Spieler des Klerikers nicht das ausgefeilteste Rollenspiel des Glaubensmannes an den Tag legen wird und hatte schon ihn dafür mit nicht funktionierenden Zaubern zu "bestrafen", aber deine Vorschläge gehen noch viel weiter! Super Tipps, vielen Dank!!

Wenn die Spieler damit einverstanden sind, kannst du sogar noch weiter gehen, und sehr detaillierte fragen stellen.

Z.b.:

"du kennst den Priester des örtlichen Tempels schon sehr lang. Ihr wart mal Freunde. Warum hasst er dich jetzt. Beruht das auf Gegenseitigkeit?"

"du hast schlecht Erinnerungen an das Dorf, das vor euch liegt. Was ist dort passiert?"

Hier braucht es aber die Zustimmung der Spieler, da du ja teilweise in die SC eingreift. Für viele ein tabu. Deshalb besprechen und hinterher Feedback erhalten.

Wenn die Spieler aber ihr ok geben ist es ein sehr mächtiges Instrument, wenn man ihre Fiktion in den Mittelpunkt stellt.

"Du hast schlecht Erinnerungen weil du hier eine Frau nicht retten konntest? Die Tochter des Wortes sieht genau aus wie sie! Beschreibe sie!"... " sie kommt lächelnd auf dich zu und heisst dich willkommen"..ect..

Auch dieses Thema (Eingriffe in den Hintergrund des Charakters durch den SL) wollte ich schon ansprechen, da sie eben alle nicht so berühmt für Hintergrundgeschichten und Gedanken über das Crunch-Gerüst ihres SCs hinaus sind. Und auch hier noch mehr gute Vorschläge! Danke, Glühbirne!
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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #44 am: 17.10.2016 | 18:51 »
Status Quo Begegnungen sollten aber nicht mit den SC mitwachsen

Ja, die Goetter - jene Goetter die Lord Evil und Oberlord Evulz etc. pp.  einfach so agieren lassen?

Was will der Gott des Klerikers, einen Kleriker verlieren oder eine mittlere Glaubenskrise von Klerus und Kirche - weil da jemand kein Säulenheiliger ist?
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“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Pyromancer

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #45 am: 17.10.2016 | 18:57 »
Obwohl ich es irgendwie "schön" finde, wenn zwischen den Spielercharakteren Beziehungen zu Personen entstehen, ist das für mich bei weitem kein Muss.

Wichtig ist nicht, dass die Charaktere eine Beziehung aufbauen - die SPIELER müssen eine Beziehung zu den fiktionalen Inhalten haben. Möglichkeiten, wie man das unterstützen kann, hab ich in dem verlinkten Beitrag ja schon beschrieben.

Offline firstdeathmaker

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #46 am: 17.10.2016 | 19:50 »
Das mit dem "nicht in Watte packen" fand ich auch einen guten Tipp. Probier vielleicht mal folgendes:

Designe eine Nahtod-Erfahrung, also einen Plan, der aktiviert wird, wenn die ganze Gruppe oder große Teile davon gestorben sind. Eine Episode im Totenreich zum Beispiel.

Und dann baue eine Situation, die ziemlich übel ist. Tödlich übel, aber fair. So was wie eine Begegnung, die 3 Stufen größer als die der Gruppe ist. Spiele die Situation FAIR aus und lass dich überraschen, ob sie es überleben oder nicht. Versuche sie um zu bringen, aber dabei keinesfalls zu schummeln. Wenn sie es schaffen, aus der Situation siegreich heraus zu kommen, ist das vollkommen in Ordnung. Aber wenn du sie umbringst, ist das auch cool, weil dann die Nahtod-Erfahrung ran kommt.

Meine Erfahrung ist: Sie werden SCHISS bekommen. Sie werden all das angesammelte Zeugs in den Ring werfen, all die Tränke und Schriftrollen die sie sonst nie einsetzen. Sie werden keine Witze machen, weil sie merken, dass du ihren Helden wirklich ans Leder willst.

Die intensivste Beziehung ist doch immer noch die der Spieler zu ihren Charakteren.

Offline Skarabäus

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #47 am: 29.10.2016 | 23:54 »
Vielleicht habe ich das bei den bisherigen Schilderungen überlesen, aber möglicherweise wollen die Spieler diese Art des Rollenspielens gar nicht?

Hier würde ich ganz unverbindlich bei der "Vorspielzeit" (z.B. gemeinsames Abendessen) die Frage in die Runde werfen, was den Leuten Spaß macht, was für sie einen gelungenen Rollenspielabend ausmacht, ob sie etwas vermissen und ob sie Ideen/Wünsche zu Änderungen haben. Natürlich solltest genauso offen sagen, was du dir vorstellst. Selbst nach 18 Jahren gemeinsamen Spielens macht so etwas Sinn, denn Menschen und Interessen ändern sich.

Vielleicht hilft auch mal ein Systemwechsel, um neuen Schwung rein zu bringen und die Karten neu zu mischen? Einen gewissen Abstumpfungseffekt konnte ich bei unserer D&D-Runde ebenfalls nach einiger Zeit feststellen. Das Abtauchen in völlig neue Welten hat bei uns geholfen.

Offline Tintenteufel

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #48 am: 10.11.2016 | 17:41 »
Definitiv eine berechtigte Frage. Ich habe das auch schon versucht, aber bekomme nicht wirklich klare Aussagen. Wir spielen schon wirklich lang zusammen und ich kenne die Präferenzen der Spieler im Grunde ganz gut. Hier meine ich aber eher Dinge wie Schwerpunkt auf Kampf oder Schwerpunkt auf Rollenspiel, nur Dungeoncrawling oder eher Wildniserkundung. Bei allen diesen Aspekten bleibt für mich jedoch das Thema dieses Threads relevant. Denn wenn die Wildnis keine Rolle spielt, das Dungeon keine Rolle spielt, der Ausgang des Rollenspiels oder Kampfes einerlei ist, oder eben alle Kreaturen und Orte um die es dabei geht, fehlt für mich der Reiz am Spiel.

Naja, es wird so oder so höchste Zeit für einen kleinen Bericht:

Wir haben bereits zwei Mal gespielt.

Im Vorfeld habe ich darum gebeten die reine Zwergengruppe, auf die sich die Spieler geeinigt hatten, zu bennenen. Da in den Reichen laut Dwarves Deep solche Bruderschaften in der Regel auch einen Namen haben. Sie einigten sich auf Hetvars Verderben. Hetvar war ein Hügelriese den die vier SC vor Spielbeginn zusammen besiegt hatten.

Sitzung #1
Wir haben nicht auf der 1. Stufe angefangen, sondern sind gleich in Kapitel 2 von Storm King's Thunder (Spoilers ahead!) mit der 5. Stufe eingestiegen.

Jedem Spieler wird in der ersten Begegnung ein NPC zugeteilt der, sollte er überleben, anschließend ein Quest rausrückt.

Frostriesen haben Bryn Shander angegriffen und den Friedensrichter, sowie seine Gehilfin sind dabei drauf gegangen. Beide waren solche erwähnten potentiellen Questgeber. Teshk der Tiergefährte des Fährtenlesers Bregaron fiel ebenso. Die anderen bedeutenden NSCs konnten nur mit Mühe und Not am Leben gehalten werden und auch die SCs waren der Reihe nach immer wieder ausser Gefecht. Letztendlich konnte jedoch Drufi, die Anführerin der riesigen Räuber, erschlagen werden. Zudem fällte die zwergische Bruderschaft Hetvars Verderben auch den Frostriesen Alugir und Beisser, einen von den zwei Winterwölfen der Anführerin.

Ich war erst Mal etwas niedergeschlagen, da ich das Quest des Friedensrichters als Sprungbrett für den weiteren Verlauf der Kampagne nutzen wollte. Aber ich hatte ja noch einen Plan B, also halb so wild.

Am Morgen nach dem Spielabend erkannte ich aber die glückliche Fügung durch den Tod der beiden NPCs:
das Quest des Friedensrichters war an eine Begenung mit Agenten der Zentarim gekoppelt und das Quest seiner Gehilfin sollte für militärische Verstärkung aus einer anderen Stadt sorgen.
In unserer Kampagne sind besagte Agenten der Zentarim nach dem Ableben des Friedensrichters an die, nach dem Riesenangriff erschütterte, Stadtsrecherin von Bryn Shander herangetreten und haben die Söldnerdienste des Schwarzen Netzwerkes angeboten.
Nun ist also die eine Agentin zur Nachfolgerin des Friedensrichters geworden, während der andere Agent ihr Gehilfe wurde. Bryn Shander ist jetzt, nach dem "Versagen" der SC, ein sehr viel düsterer Ort geworden.

Sitzung #2
Und das konnten die Spieler auch am nächsten Morgen bei ihrer Abreise ins Zwergental erfahren, denn es gab Kontrollen an allen Stadttoren. Die Zentarim sind nämlich zufälligerweise auf der Suche nach einem Zwerg und die Kontrolle der reinen Zwergengruppe durch den Stellvertreter verlief eher ungemütlich.

Auf dem Weg ins schöne Zwergental habe ich eine kleine Begegnung mit Belis (aus dem Tome of Beasts) eingebaut, die einer holden Zwergenjungfer in Nöten aufgelauert haben. Es war ein interessanter Kampf und die Maid konnte gerettet werden. Nach einem schnöden Charisma-Wurf hat sie sich bei dem Höchstwürfler den Rest des Weges eingehakt.

Am Ende des Abends habe ich alle gebeten das Zwergental als Spielerspielwiese anzusehen und sich einen Ort, Gegenstand oder NPC dafür auszudenken. Wider Erwarten waren sie freudig überrascht und bisher liegt mir zwar erst einer dieser Orte vor, aber der Spieler hat alle meine Erwartungen übertroffen!

Er hat einen Wachturm entworfen und sich über das gesamte Bauwerk detaillierte Gedanken gemacht. Ich bin Architekt und habe mich sehr, sehr über all die Kleinigkeiten und vor allem über das geile 3D-Modell gefreut:


Heute spielen wir wieder. Ganz kurz. Aber ich bin gespannt.

Jedenfalls habe ich versucht ein paar der super Vorschläge von euch einzubringen und bin über die ersten Ergebnisse recht froh! Vielen Dank noch mal!!
« Letzte Änderung: 14.11.2016 | 13:31 von Mhyr »
Leite derzeit DCC, Mausritter, S&W, VgdF und Shadowdark.
Im Bereich Spielberichte könnt ihr mehr über unsere Hauptkampagne lesen, auf meinem Blog mehr zu unserer Spielwelt Avalon und auf Instagram Bilder unserer Runde sehen. Über meine ko-fi-Seite gibt es kostenlose Karten!

Offline KhornedBeef

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Re: Bedeutungsschwangerschaft von Fiktion
« Antwort #49 am: 14.11.2016 | 08:53 »
Klingt cool. Schöner Wechsel des pacings, also zwischen Stress und entspannt, weiter so!
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