Autor Thema: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele  (Gelesen 3397 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #25 am: 27.08.2019 | 12:12 »
Seltsam...

Blizzard in "Zu spät! Ich konnte nicht widerstehen", 19. 4. 2017

Na, in jedem Fall finde ich das Spiel interessant und es passt ja wohl hierher. Kann jemand ein paar Worte darüber verlieren?

Oh, sorry- Fehler meinerseits. Da hat mir mein Gedächtnis wohl einen Streich gespielt. Das ist aber auch schon über 2 Jahre her. Ich müsste mal schauen, aber ich bin mir relativ sicher, dass ich das nicht mehr besitze und damals wieder verkauft habe, weil mir irgendwas daran nicht gefallen hat. Aber dass ich mich nicht mehr daran erinnern kann, es besessen zu haben, sagt wohl einiges über das Spiel aus...
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Offline Chiarina

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #26 am: 27.08.2019 | 12:57 »
Hm. Ich will nicht nerven, aber immerhin hast du mal hier überlegt, ob du Clockwork Dominion nicht ernsthaft spielen willst.

Bis jemand Kompetenteres ein paar Worte sagt, kann ich ja immerhin mal erzählen, was ich darüber weiß.

Das Spiel ist relativ regelleicht (aber kein reines Erzählspiel, wie ich die Sache sehe) und nutzt Karten, die man extra bestellen muss (vielleicht reicht auch ein W%... weiß ich nicht so genau). Es gibt einen Quickstarter (pwyw), ein Grundregelwerk (HC), ein Quellenbuch (SC), einen Setting- bzw. Abenteuerband (PDF only) und noch eine weitere Veröffentlichung mit ein paar Regelerweiterungen (pwyw). Reicht mir eigentlich völlig.

Auf Youtube gibt´s einen Vorstellungsclip. Ich habe ihn mir angeschaut. Die Regeln sind einfach, hören sich brauchbar und funktional an, auf den ersten Blick aber auch wieder nicht so, dass ich mir vor lauter Begeisterung auf die Schenkel schlagen würde.

Es gibt noch mehr auf Youtube (5 Let´s Play Folgen und irgendwelche Berichte und Rezensionen vom GenCon), habe ich aber noch nicht angesehen.

Auf der Bestellseite von DrivethruRPG erfährt man (im Zusammenhang mit dem Quickstarter), dass das Spiel Kampfregeln hat, tendenziell scheint aber besonders auf soziale Konflikte Wert gelegt zu werden, die sich an den gesellschaftlichen Normen der viktorianischen Zeit orientieren. Auch das Initiativsystem scheint irgendwie ungewöhnlich und flexibel zu sein.

Im inzwischen stillgelegten Story-Games-Forum hatte ich hin und wieder mit einer amerikanischen Rollenspieldesignerin einen kleinen Austausch. Wir haben festgestellt, dass sie dieselbe Art von Kampagnen mag wie ich. Von ihr habe ich zum ersten Mal von Clockwork Dominion gehört, und zwar in einem Strang, in dem es um gute Einsteigerabenteuer ging. Für das System gibt es wohl ein Con-Szenario, das öffentlich nicht zugänglich ist, sich den Machern aber eventuell aus den Rippen leiern lässt, wenn man "bitte, bitte" sagt und ihnen erzählt, dass man Werbung für das Spiel machen will. Dieses Szenario heißt "In For A Penny". Ich zitiere mal kurz den Bericht meiner Bekannten aus dem Story-Games-Forum:

Zitat
I fell hard for "In For A Penny" for Clockwork: Dominion. The RPG has a rich, detailed alternate 19th century setting with magic and fae and nephilim and weird chaos vs clockwork mystical building blocks and... you don't need to know about any of that for the purposes of this scenario. I mean, okay, there are fae blooded and beastfolk, generally the product of experiments. Now you know that. For the rest...

There are 6 PCs. You're all members of a child street gang in London, the Penny Reds. Your leader, St. James, has gone missing. No one gives a shit if he lives or dies except the six of you. Go.

Maps are great -- I've seen perfect magnified maps of the Titanic for one game, amazing maps of the cosmos, all of that. Here? Okay, here's a map showing about 6 streets of London. This is your turf, from here to here. Over here? That's the Cutter Street Gang, your rivals. This is your world. Your entire world, all you need to know.

[...]

The structure's pretty simple: Find out what happened to your leader. The GM should have a handle on the fairly simple timeline and on who knows what and what needs to happen to get them to talk. Presuming the PCs get the information, the next part is to use it and resolve the situation. There may or may not be physical combat. There will almost certainly be social combat. There may or may not be sneaky stuff. Anything more is spoilers turf.

Hört sich für mich nach ´nem Abenteuer an, das ich gern mal ausprobieren würde. Mal sehen...

edit: Hab´ mir gerade mal den kostenlosen Quickstarter gezogen (73 Seiten). Demnächst vielleicht mehr...
« Letzte Änderung: 27.08.2019 | 13:27 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Online Fnord

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #27 am: 27.08.2019 | 13:44 »
Hier im Greifenklaue-Forum mit der selben Fragestellen von 2012.

Offline murksmeister

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #28 am: 27.08.2019 | 14:19 »
Wow, da ist man mal kurz arbeiten  ;D

Danke schon mal für die vielen, vielen Vorschläge. Bin noch am Überfliegen und muss noch im Detail lesen. So viel schon mal zu den gestellten Fragen die ich mitbekommen habe beim Überfliegen (oder auch Dingen die mir aufgefallen sind):

Ich spreche Deutsch und Englisch. Französisch und Spanisch reichen gerade mal um in der Kneipe was zu trinken zu bestellen (neben Beleidigungen/Fluchen, meiner Meinung nach das wichtigste was man in einer neuen Sprache lernen sollte)

Zu D&D-artig muss es gar nicht sein, auch wenn meine Runde aus der Ecke kommt, ich möchte schon mehr in die Erzählerecke kommen (nur so ganz abgefahrenes Zeugs wie Fate brauche ich eher nicht anzuschleppen)

Steampunk finde ich zwar echt interessant, ist aber aktuell nicht das was ich suche. Lieber reales, viktorianischen England plus weirder und pulpiger Horrorelemente. Schon so ein bisschen die Chtullu Richtung (das Rollenspiel wurde von so vielen ehemaligen Mitspielern schlecht gemacht, dass ich es mir noch nie ernsthaft angesehen habe, vielleicht werfe ich da noch mal einen Blick rein)

Danke für die vielen Vorschläge und den Link zur Greifenklaue. Ich sehe mir das alles mal an  :d

Edit: Fertige Abenteuer und Kampagnen brauche ich nicht unbedingt, ich schreibe eh lieber selbst. Nur zum Regeln schreiben bin ich zu faul. Brauche nur ein Gerüst zum spielen.
« Letzte Änderung: 27.08.2019 | 14:22 von murksmeister »
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Offline BBB

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #29 am: 27.08.2019 | 15:10 »
Ist zwar noch nicht erschienen (soll Ende nächsten Monats ausgeliefert werden), aber gefühlt könnte das hier auch ganz gut passen:

https://www.kickstarter.com/projects/1839381666/the-jack-hack-complete-a-dark-victorian-role-playi
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: 2-3 DSA Larps pro Jahr. Im Pen&Paper nix so richtig. In SEHR unregelmäßigen Abständen das Jahr des Feuers und 7te See. Aber wirklich SEHR unregelmäßig ;D
Aber wenn es gut läuft demnächst wieder eine Forumsrunde ;)

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas ;)

Offline Blizzard

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #30 am: 27.08.2019 | 22:18 »
Hm. Ich will nicht nerven, aber immerhin hast du mal hier überlegt, ob du Clockwork Dominion nicht ernsthaft spielen willst.
Mag sein. Aber auch das ist inzwischen über 2 Jahre her. Von der Liste dort hat es dann auch nur 1 System geschafft, gespielt zu werden, und das war Kuro. Und da blieb es bis heute bei einem One-Shot.

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Offline D. Athair

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #31 am: 28.08.2019 | 11:57 »

Zu D&D-artig muss es gar nicht sein, auch wenn meine Runde aus der Ecke kommt, ich möchte schon mehr in die Erzählerecke kommen (nur so ganz abgefahrenes Zeugs wie Fate brauche ich eher nicht anzuschleppen)

[...] Lieber reales, viktorianischen England plus weirder und pulpiger Horrorelemente. Schon so ein bisschen die Chtullu Richtung (das Rollenspiel wurde von so vielen ehemaligen Mitspielern schlecht gemacht, dass ich es mir noch nie ernsthaft angesehen habe, vielleicht werfe ich da noch mal einen Blick rein)

[...]

Edit: Fertige Abenteuer und Kampagnen brauche ich nicht unbedingt, ich schreibe eh lieber selbst. Nur zum Regeln schreiben bin ich zu faul. Brauche nur ein Gerüst zum spielen.
Dann mach ich nochmal für Maelstrom Gothic Werbung.

Da geht es um Ermittlungen in Geistergeschichten im Stil von M.R. James, der auch Vorbild für Lovecraft war.
Spiritismus, das Unerklärliche, schreckliche Erscheinungen, Paranormologie statt kosmischem Grauen. (Magie gibt es auch ... die ist aber schwierig und selten.)

Das Spiel hat eine ganz wundervolle Life-Path Charaktererschaffung, die den SC auch einen einzigartigen, denkwürdigen Hintergrund verpasst. Es wird zwar alles ausgewürfelt, aber mitinbegriffen sind frei verteilpare Charakterpunkte, die dafür sorgen, dass Spieler.innen ihre SC sich wirklich zu eigen machen. Vorteil: Die Figuren sind spieltauglich und keine Spieler.innen-Wunschphantasien, denen nix passieren darf (das ist ihnen wahrscheinlich während der Charaktererschaffung eh schon passiert  >;D ). Die SC sind von Beginn an in der Spielwelt verortet und ein bißchen vernetzt. Als SL kann man da schon ganz viel rausziehen.

Die Regeln selbst stehen irgendwo zwischen W100 (BRP/Runequest/Cthulhu), Freiform und britischen Spielbüchern - also auf Abenteuer und leichte Spielbarkeit hin optimiert.

Der Hintergrund ist offen für Weirdness und Soziales. Ich hab mir damals ein Kartenbuch über Oxford dazu besorgt.

Schwierigkeiten bestehen v.a. darin, dass die Geistergeschichten von M.R. James diffiziler zu schreiben und auch als Abenteuer aufzubereiten sind, als Sachen von Lovecraft.


Wenn die Spieler an Charakterentwicklung interessiert sind: Das läuft v.a. über die Spielwelt. Es geht, aber ist nicht mit normalem Erfahrungspunkte-Steigern zu vergleichen. Außerdem können die SC schon von Beginn an einen Colonialwaren-Laden, ein Landgut o.ä. haben. Auch hier: Man kann die Pflege und Verbesserung von Kontakten und Habseligkeiten durchaus zum Spielinhalt machen. Diese Art von "Macht" ist aber was ganz anderes als magische Gegenstände und übermenschliche Attributswerte.


Ist zwar noch nicht erschienen (soll Ende nächsten Monats ausgeliefert werden), aber gefühlt könnte das hier auch ganz gut passen:

https://www.kickstarter.com/projects/1839381666/the-jack-hack-complete-a-dark-victorian-role-playi

Kenne ich persönlich nicht, dafür aber The Cthulhu Hack, das ich sehr gerne mag und das auch auf The Black Hack basiert.
Die mutBH-Spiele (made using the Black Hack) könnte man als D&D5 meets Freiform-Indie beschreiben. Einen gewissen pulpigen Einschlag kann man den Spielen definitiv nicht absprechen (kann man aber durch die eigene Art zu leiten leicht ändern, wenn man mag).

Zu The Cthulhu Hack hab ich hier was geschrieben.
Von The Jack Hack gibt es ne erste Version auf Drivethru zu erwerben. Hab ich mir aber noch nicht angesehen.
« Letzte Änderung: 28.08.2019 | 12:07 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline murksmeister

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #32 am: 29.08.2019 | 08:20 »
Vielen Dank für eure vielen Antworten. Ich habe mir alle Systeme so weit ohne Kauf möglich mal angesehen und tendiere aktuell zu Chthullu Gaslight, The Jack Hack oder Maelstrom Gothic (für das D.Athair einfach unglaublich gute Werbung macht).
Ich denke ich hole mir alle drei und schaue dann was mir am Meisten liegt.
Nach dem Beitrag von D.Athair gestern habe ich ja schon echt Bock auf Maelstrom Gothic bekommen.


Von mir aus kann man den Faden jetzt zu machen, es sein denn hier möchte man noch allgemein über viktorianisches Rollenspiel diskutieren?
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Offline Kurna

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Re: Empfehlt mir: Viktorianische Rollenspiele
« Antwort #33 am: 29.08.2019 | 23:11 »
Wäre eigentlich nicht schlecht, wenn er offen bleibt.

Ich klaue mir gerne Abenteuer(ideen) auch aus anderen Rollenspielen als Midgard 1880. Da kann so ein Faden gute Anregungen liefern, wo man auch mal schauen knnte.
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