Autor Thema: RPG: Ein Treffen von Freunden, oder eine funktionelle Zusammenkunft?  (Gelesen 7409 mal)

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Offline Brakiri

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Hallo liebe Tanelorner,

nachdem ich jetzt schon ein paar Male die Gruppen gewechselt habe in meinem jetzt 18 Jahren Rollenspiel, und mir die Trennung immer mehr oder weniger schwergefallen ist, wollte ich mal fragen wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind.
Waren/sind eure Gruppen Freundeskreise, die sich bei Streit um Klärung bemühen, und wo jeder verschwundene Freund im Laufe der Zeit eine Lücke hinterlässt, vermisst wird und auch ausserhalb des Hobbies mal etwas unternommen wird, oder seht ihr Rollenspielgruppen nur als funktionale Zusammenkünfte von Leuten, die einen Teil ihrer Freizeit miteinander verbringen aus gemeinsamem Interesse, mit denen man aber weiter nichts zu tun hat?

Ich persönlich habe primär die zweite Art erfahren, bzw. eine Art Mischmasch, wo es Versuche gab, auch etwas anderes zu unternehmen, es aber Mangels Interesse selten dazu gekommen ist.
Eine Gruppe wo ich 3 Jahre lang mitgespielt habe, die Leute auch ausserhalb mal gesehen habe und ich das Gefühl hatte, dass sie zu Freunden geworden sind, stellten sich später als Leute heraus die mir nicht sagen wollten wenn sie etwas stört, und die trotz Versuche meinerseits keinerlei Gespräche zur Klärung mehr aufnehmen wollten. Manchmal ist die Unterscheidung also garnicht so leicht.

Ich habe auch einen SL erlebt, der geht da wirklich sehr funktionell heran. Er meinte mal zu mir, als ich ihn fragte, ob es nicht schwierig wäre die Gruppenzusammensetzung ständig zu ändern, er wäre ja nicht mit den Leuten oder der Gruppe verheiratet. Es scheint also, als ob es ihm nur um das gute RPG ging. Ob der gute Spieler nun Ralf, Jens oder Markus hieß, war ihm wohl eher egal.

Einmal habe ich über die Spielerzentrale ein Mitspielangebot von einer Gruppe in der Nähe von Bad Orb bekommen.
Diese Gruppe beschrieb sich als ein Kollektiv von Freunden, wo auch so miteinander umgegangen wird, viel auch nebenher gemacht würde, und man bei Aufnahme "dazu" gehören würde.
Ich habe damals dieses Angebot schweren Herzens abgelehnt, weil es für mich locker eine Stunde Fahrt ist.
Jetzt jedoch, wo ich so oft mitbekommen habe, dass in vielen Gruppen eine gewisse "Kälte" in Richtung Austauschbarkeit und der reinen Freizeitbetreibung herrscht, bedauere ich meine Entscheidung damals sehr häufig.

So, genug erzählt.
Wie sind da eure Sichtweisen, Erfahrungen und Erlebnisse?
Alle meine Beiträge enthalten meine eigene, völlig subjektive Meinung, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch absolute Wahrheit erhebt.

So hart hab ich selten gelacht: https://www.youtube.com/watch?v=7wMJWlql-UY

LöwenHerz

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Ich spielte bis dato ausschließlich mit meinen besten Freunden. Wahre Freunde sozusagen.
Die Gruppe ist durch viele Umzüge kleiner geworden, aber wir nehmen auch 300km Reisen auf uns, damit wir in alten Konstellationen spielen können.

Da sich aber Nachwuchs und Zeitmangel breit gemacht haben, versuche ich gerade in einer fast völlig fremden Gruppe einen festen Platz zu ergattern ;)
Bin schon sehr gespannt, da es das erste Mal für mich ist, mt Fremden rollen zu spielen...

Eulenspiegel

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Meine Erfahrungen:
Mal so und mal so.

Ich hatte häufig Gruppen, da haben wir uns zum RPG getroffen und dann hin und wieder ein Bierchen nach dem Spielabend zusammen getrunken und das war's. Keine weiteren persönlichen Aktivitäten.

Ich hatte hin und wieder Gruppen, die hat als funktionelle Gruppe angefangen, aber es hat sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft entwickelt und wir unternehmen auch außerhalb der Runde etwas. Hier ist es mittlerweile sogar so, dass wir mehr Nicht-RPG Sachen zusammen unternehmen als RPG spielen.

Und dann hatte ich auch noch zig Runden, wo ich ein paar Freunde überredet habe, mal Rollenspiel auszuprobieren. Diese Runden sind allerdings sehr schnell wieder eingeschlafen, da die wenigsten wirklich Bock drauf haben. Und die wenigen, die Bock hatten, habe ich dann in andere Runden integriert.

Offline Lord Verminaard

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Ich habe jahrelang mit meinen besten Freunden gespielt, und das Spiel hat die Freundschaft vertieft. Irgendwann aber schwand die Zeit, das Interesse, die Freunschaft.

Ich habe mit Wildfremden gespielt, auf Cons, Rollenspielertreffs, in über das Internet organisierten Runden, einige der Runden waren sehr, sehr gut, und dann auch immer von gegenseitiger Sympathie und einem vertrauensvollen Umgang geprägt.

Und ich habe Leute über das Rollenspiel kennen gelernt, die Freunde geworden sind.
We are all just prisoners here, of our own device
Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Chrischie

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Ich spiele eigentlich nur mit Freunden und der Rest unserer Gruppe sieht das ähnlich.
Einer der Gründe weshalb wir eine Anfrage aus diesem Forum für die Deadlands-Runde abgelehnt haben.

Offline ArneBab

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Ich spiele eigentlich auch nur mit Freunden - oder mit Leuten, die Freunde werden.

Es muss ein grundlegendes Vertrauen da sein (oder ich muss spüren, dass es kommt).

Sympathie für die (meisten) Mitspieler ist Vorbedingung.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline Brakiri

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Hmm..

Wie habt ihr denn Rollenspieler zusammenbekommen bei anderen Aktivitäten?
Ist das nicht die Suche der Nadel im Heuhaufen? :)
Alle meine Beiträge enthalten meine eigene, völlig subjektive Meinung, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch absolute Wahrheit erhebt.

So hart hab ich selten gelacht: https://www.youtube.com/watch?v=7wMJWlql-UY

alexandro

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Wenn letzteres gegeben ist, kommt ersteres meisst mit der Zeit.

Ich habe in einer Runde angefangen in denen ich niemand der Mitspieler kannte, aber das Rollenspiel war gut und wir waren alle auf einer Wellenlänge - inzwischen sind wir auch außerhalb des Spiels gut befreundet.

In Runden in denen die Chemie nicht stimmte sahen die Mitspieler keine Veranlassung, sich auch privat mit ihren Mitspielern auseinander zu setzen.

Offline Christoph

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Ich kenne irgendwie beides. Allerdings kenne ich keine Runde die gehalten hat wenn die Chemie nicht stimmte.

killedcat

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In meiner festen Rollenspielgruppe sind nur Freunde. Mit einem habe ich das Rollenspiel vor 25 Jahren angefangen. Weil das Leben nunmal nicht fair ist, ist von der Urgruppe noch er übriggeblieben. Und ich natürlich. Der zweite in der Stammgruppe ist ein alter Schulkamerad. Mit dem spiele ich seit vielleicht 22 Jahren. Der Dritte ist ein alter Kumpel und Typ zum Pferdestehlen, den ich mindestens genau so lange kenne. Er ist gerade kürzlich in den Osten gezogen und kann daher nicht mehr mitmachen. Der Kontakt ist abgerissen, wir machen uns Sorgen. Schließlich ist noch meine Frau dabei, die nun auch schon seit 1996 mitspielt. Das ist meine feste Truppe, voller Persönlichkeiten, Eigenheiten und mit gelegentlichem verquatschen des Spiels. In unseren Hoch-Zeiten war die Stammgruppe Sechs bis Sieben Mann stark. Jetzt sind wir noch zu viert, mehr als fünf empfinde ich auch schon als unangenehm. Ich werde älter.

Ab und an habe ich mit bis Dato unbekannten gespielt. entweder waren das Leute, die wir über Ecken kannten und die in unserer Runde mitmachen wollten (was nie eine Sache auf Zeit wurde), oder ich habe Leute im Rollenspielladen kennengelernt und man dachte, man könnte mal gemeinsam was unternehmen. Mit Fremden zu spielen ging m.U. böse in die Hose. Aber wenn ich im Rollenspielladen selbst gespielt habe, mit Leuten, die ich inzwischen ganz gut kenne, war es immer spaßig, aber auch schräg. Hauptsächlich aber, weil das einfach lustige und interessante Menschen sind. Für diese Zufallsrunden finde ich aber immer weniger die Zeit, weswegen das eingeschlafen ist.

Ich sehe Rollenspiel als lockeren Zeitvertreib. Ich sehe es nicht als Kunstform, erwarte keine Voll-Immersion und freue mich einfach, wenn alle Spaß haben.

Offline Tripz

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Meine Leute sind alles gute Freunde und es befindet sich kein typischer Rollenspieler darunter. Man könnte sagen es sind
alles "Casuals" die mit der Szene nichts zu tun haben also alle extrem unnerdig. Ich bin sogar schon so weit das ich sage ich
würde mit niemandem spielen mit dem ich nicht auch ein Bierchen trinken gehen würde. Um mich mit anstrengenden
Ätzern zu belasten nur um spielen zu können da ist mir meine Freizeit und meine Nerven zu Schade für. So kann ich immer auf
einen Pool von knapp 7 Leute zurück greifen und je nach vorliebe mit denen die verschiedensten themen spielen. Mehr als 5 auf einmal würde ich mir aber auch nicht mehr zumuten. Von einer funktionellen Zusammenkunft kann da also keine Rede sein, ich werde bald in unserem Rollenspielladen Savage Worlds für eine Gruppe vollkommen Unbekannter leiten was mein erstes mal wird das ich mit Menschen spiele mit denen ich sonst keinen Kontakt habe. Ich erwarte das Schlimmste aber hoffe auf das Beste ;-)
« Letzte Änderung: 11.06.2011 | 14:54 von Tripz »

Offline Das Grauen

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Also früher habe ich auch ausschließlich mit meinen Freunden oder Kumpels meiner Freunde gespielt, das hat soweit eigentlich auch immer wunderbar funktioniert. Mit "Fremden" hatte ich sonst nur Spielgruppen auf Cons.

Seit ich fern der Heimat lebe, bin ich auch darauf angewiesen mir andere Runden zu suchen. Das klappt aber an sich auch wunderbar.

Das kommt also auch immer drauf an und wie viele ja bereits geschrieben haben, kann ja auch durch neue Runden neue Kontakte zusammenkommen.
Humor und Humus – beide sind fruchtbar.
~ Hermann Lahm

Offline Bordfunker

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Ich kenne irgendwie beides. Allerdings kenne ich keine Runde die gehalten hat wenn die Chemie nicht stimmte.

Das stimmt. Meines Erachtens spürt man im Spiel ungelöste Konflikte. Leider habe ich festgestellt, daß sich diese nicht über das Spiel lösen lassen, sondern nur dort nur Scharmützel ausgetragen werden, die nicht zur Lösung des Problems beitragen, sondern die Gruppe zermürben. Wirklich schöne Konfliktsituationen, die nur gespielt sind funktionieren nur, bei einer neutralen bis guten Beziehung der Spieler.

Ich habe in allen Konstellationen gespielt.....mit Freunden....mit Nichtfreunden, mit Fremden. Bei Freunden weißt du was Du kriegst und das kann schön sein. Aber es leidet etwas die Klarheit des gespielten Charakters. Man müht sich nicht so sehr gut darzustellen. Oft auch die Konzentration. Ich persönlich spiele am konzentriertesten mit mindestends einem guten Anspielpartner in der Gruppe unter Fremden, auf Cons.  Leider pokerst du da immer a weng, was Du bekommst. Das kann also auch ziemlich in die Hose gehen. Drum der Anspielpartner. Das rettet für mich viel....egal wer leitet.

Offline Thot

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Rollenspiel ist eine soziale Aktivität. Mitspieler werden entweder zu (mehr oder auch weniger engen) Freunden, oder man geht der Aktivität nicht mehr gemeinsam nach.

Offline Bordfunker

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Wie Toth...Du meinst es geht hier nicht nur um das korrekte ausspielen der Fakten aus dem Handbuch?  ;D

Allerdings vergaß ich zu erwähnen....es gibt für mich den hochgenuß des Spiels. Das sind eher Bekannte von mir, sie leben nicht alle hier in derselben Ecke, drum trifft sichs so selten. Sie lieben wie ich den extrovertierten und eher explosiven Spilstil, nehmen sich also alle den Raum, den sie zum spielen brauchen. Das ist der Gipfel des Spielgenußes. Danach bin ich enspannter und relaxter als nach jeder Bergtour. Leider viel zu selten. Soll meinen.....mit den richtigen Menschen macht mir spielen richtig viel Spass. Das hängt nicht nur vom Freundschaftsgrad ab....sondern für mich ganz stark vom Spieltyp.

Offline Oberkampf

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Ich spiele im Moment mit Freunden und mit lockeren Bekannten, die ich nur übers RPG auf einem Con kennengelernt habe. Beides geht, beides ist spaßig, aber mit meinen Freunden spiele ich öfter, und es ist auch meisten für mich entspannender.
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Il est temps de changer... na nana na

Offline Jed Clayton

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Ich sehe nur noch einen einzigen Rollenspieler aus meiner Anfängerzeit vor 20 Jahren. Alle anderen aus dieser Zeit spielen heute nicht mehr oder ich habe sie schon vor langer Zeit durch Studium, Jobs, Umzug usw. aus den Augen verloren.

Interessanterweise habe ich zum Teil ganz andere Erfahrungen gemacht als viele von euch hier in diesem Thread: In meiner allerersten regelmäßigen Rollenspielgruppe vor zwanzig Jahren (1991) saßen keine guten Freunde von mir, sondern dort saßen meine Mit-(Rollen-)Spieler, also meine Rollenspielfreunde. Wir waren außerhalb des Spiels nicht eng befreundet und hatten nichts miteinander zu tun... keine gemeinsamen Geburtstagsfeiern, Ausflüge, Kinobesuche, Rockkonzerte u.a. Wir sahen uns immer nur in der Spielrunde. Zudem waren in dieser Runde damals ausschließlich Jungs von einer anderen Schule aus einem anderen Stadtteil, da ich als 17-Jähriger an meiner Schule keine anderen Spieler für eine Runde finden konnte. Die anderen Rollenspieler von meiner Schule waren mehrere Klassen unter mir, circa 12, 13 und 14 Jahre alt und die waren mir damals zu kindisch. Außerdem hätten z.B. bei den 12-Jährigen die Eltern ihre Jungs auch nicht zu 17-, 18-, 19-Jährigen langhaarigen Heavy-Metal-Typen nach Hause gelassen und die hätten nicht lange abends bei uns mitspielen können. Also gab es da ganz logische Begrenzungen und Rahmenbedingungen. Ich hatte einen Freundeskreis außerhalb des Hobbys und einen Rollenspiel-Freundeskreis, der sich dann aber auch schnell wieder zerstreute.

Auch in späteren Runden waren größtenteils Leute, die ich eben zum Spielen brauchte oder die ich einigermaßen schätzen konnte, weil sie im gleichen Hobby aktiv waren. Aber ansonsten hatten wir ausgesprochen wenig miteinander gemeinsam und unternahmen auch nichts außer den Spielrunden-Sessions.

Heute ist es wiederum etwas anders: Ich spiele meine besten und aufregendsten Runden in der Regel mit absoluten Fremden bei Conventions. Deshalb bin ich auch jedes Mal wieder traurig und fertig, wenn ein toller Con vorbei ist und ich mir darüber klar werde, dass ich meine geschätztesten Spieler nicht mit nach Hause nehmen kann. ;)

Daneben bin ich seit 2008 regelmäßig in einem örtlichen Spieleverein. In diesem Verein war zunächst niemand, den ich bereits außerhalb des Vereins kannte und die ersten Spielabende im Verein selbst verliefen noch recht mühsam und schwerfällig und man blieb distanziert oder unterhielt sich wenn überhaupt nur über das Spiel. Aber nach mehreren Monaten Kontakt waren mir mehrere Leute aus dem Verein und dem "Vereinsumfeld" (also den Leuten, die nicht unbedingt Mitglieder waren, aber immer wieder dort im Verein auftauchten) immer sympathischer und ich erfuhr mehr über ihr Leben außerhalb der Spielrunden. Mittlerweile hat sich das so gewandelt, dass die wöchentlichen Treffen im Verein für mich Treffen mit den Freunden und Bekannten sind und ich mich in Spielrunden außerhalb dieser Gruppe schwer tue.

Ich spiele manchmal bei anderen Leuten zu Hause mit, ohne Vereinsumfeld, und lerne so auch deren Bekannte und Kollegen usw. kennen, aber bis jetzt hatte keine dieser anderen Runden lange Bestand.

Dagegen sind meine Kontakte in dem Verein ab 2009 so ausgeprägt und so intensiviert worden, dass ich dort nun hauptsächlich als SL bekannt bin und häufig meine "Wunschrunden" mit Vereinsmitgliedern füllen kann (siehe meinen Pathfinder-Thread usw.).

Aber die großen Hammer-Events sind für mich tatsächlich die Runden mit neuen Leuten auf Cons.
"Somewhere there is danger, somewhere there's injustice, and somewhere else the tea is getting cold."

(Doctor Who, Survival, 26th season, serial 4, part 3)

Offline Skele-Surtur

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Beides. Ich spiele sowohl in Gruppen, die nur aus meinen Freunden bestehen, als auch in Gruppen, die eher funktional zusammengestellt sind. Manchmal entwickeln sich aus solchen funktionalen Gruppen natürlich auch Freundschaften.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Offline Brakiri

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Ich "pushe" das Topic mal, um hoffentlich noch mehr Erfahrungen zu lesen :)
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Online McCoy

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In den Anfängen habe ich nur mit Freunden gespielt und das ging auch über einige Jahre so. Nachdem sich aber durch natürliche Ausdünnung des Freundeskreises der Rollenspieler (Beruf, Familie, Wegziehen, Tod, etc) immer mehr verringerte habe ich irgendwann angefangen auch mit bis dato Fremden zu spielen.
Erstaunlich wie viele gleichgesinnte man dort trifft, mit denen ich mich auch Anhieb verstanden habe. Wenn diese Leute auch (noch) nicht den Status von Freunden erreicht haben, so doch zumindest als gute Bekannte.
Negative Beispiele kann ich bis jetzt nicht aufführen. Habe ich bisher Glück gehabt? Schwer zu sagen, aber bereuen tue ich den Sprung ins unbekannte Gewässer nicht.
Er ist tot, Jim!

Tuco: "Gott ist mit uns! Er haßt die Nordstaatler genauso wie wir!"
Blonder: "Gott ist nicht mit uns. Er haßt Idioten wie dich!"

Offline EvilinRose

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Ich hab meine erste Runde damals mit relativ fremden Leuten gehabt, die nach und nach zu Freunden geworden sind. Inzwischen spiele ich aufgrund einiger Meinungsverschiedenheiten, Umzügen und Lustlosigkeit seitens der alten Gruppe in einer neuen, wo ich die meisten schon von anderen Begebenheiten kannte und inwischen zu meinen besten Freunden zähle. Unternehmen auch viel ausserhalb des Rollenspiels und sehen/reden uns mehrmals die Woche. Ich hätte kein Problem mit kompletten Fremden zu spielen...schließlich besteht ja schon eine gemeinsame Basis (Das Rollenspiel) Wenns dann auf Anhieb absehbar ist, das es nicht funzt, wird drüber geredet und man zieht seiner Wege...ist ja kein Weltuntergang sowas

Offline Yehodan ben Dracon

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Hobby (RPG) und Freunde sind zwei unterschiedliche Personenkreise, die durchaus auch Schnittmengen haben. Ich möchte nicht mit jedem meiner Mitspieler mehr als das Rollenspiel teilen aber auch nicht mit jedem meiner Freunde Rollenspiel betreiben.

Ich vergleiche ja RPG immer gerne mit einer Sportvereinsmannschaft. Da war ich auch nicht mit allen Mitspielern befreundet, aber mit so einigen.


Grund für meine Unterscheidung: Meine Freunde haben zu wenig Zeit fürs Rollenspiel und daher habe ich mir andere Gleichgesinnte gesucht.
Das erscheint aber manchmal als eine Art Zweckgemeinschaft. So sind gegenseitiges Einladen zu Geburtstagsfeiern absolute Ausnahmen. Und wenn man sich schon trifft, dann wird auch gespielt. Das RPG steht im Vordergrund und  nicht die gemeinsame Freizeitgestaltung.
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%

Offline OldSam

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Ich sehe da auch keine so starke Trennung...
Sobald man mit Leuten öfter's mal in einer Spielrunde spielt, entsteht bei uns auch eine gewisse Freundschaft - oder aber es funktioniert nicht (selten), dann löst sich die Konstellation wieder auf bzw. verändert sich. Durch die starke soziale Komponente des Spiels entsteht da meines Empfindens nach relativ schnell ein guter Kontakt auch mit Leuten, die man vorher nicht kannte. Ich würde sogar die These aufstellen, dass schon durch die soziale Natur des Spiels bedingt die Wahrscheinlichkeit, dass man auf nette Leute stößt im Rollenspiel relativ hoch ist, im Vergleich zu manchem anderen Hobby (und Ausnahmen gibt's sowieso immer).
Natürlich ist die Freundschaft in Runden, die erst kürzer bestehen, noch nicht so ausgeprägt bzw. auch nicht so weitgehend wie in Runden, wo man mit (alten) Freunden zusammenspielt mit denen man sonst auch viele andere Sachen unternimmt, aber eine Freundschaftsbasis war in meinen Runden eigentlich immer da.

Offline Esmeroth

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Ich spiele schon seit veilen Jahren in einer RP Gruppe DSA, die ich gleichzeitig auch meinen engsten Freundeskreis nenne. Unsre Aktivitäten beziehen sich nicht ausschließlich aufs Spielen und dieses System funktioniert schon sehr lange und erfolgreich. Das RP hat uns damals zusammen gebracht und aus Sympathie und Interessenüberschneidungen sind feste Freundschaften gewachsen.
Zweckgemeinschaftliches RP habe ich noch nicht erlebt, vielleicht kann man die Zusammenkünfte auf Conventions als solche bezeichnen, aber auch da finde ich die Beschreibung nicht ganz passend. Ich persönlich spiele mit mir fremden Menschen gerne um einfach mal eine andre Form des Rp kennen zu lernen und sich über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten auszutauschen. Zweckgemeinschaft...nunja, ich glaube diesen Begriff kann ich überhaupt nicht auf mein Hobby übertragen ^^
Lache niemals über jemanden, der einen Schritt rückwärts macht...er könnte Anlauf nehmen!

Offline Blanchett

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also bei mir war das bisher immer so, das ich in meinen Runden 1 oder 2 Personen flüchtig oder etwas besser kannte
und alle anderen für mich (fast) völlig unbekannte waren. Man trifft sich beim Rollenspiel, man versteht sich auch gut,
bei manchen würde ich auch behaupten das sich da eine Freundschaft entwickelt hat. Auch wenn wir uns nur selten
außerhalb des Rollenspiels treffen, da dafür meist die Zeit fehlt, weiss ich das ich auf die Leute zählen könnte
wenn ich Hilfe benötigen würde.

Mit komplett Fremden habe ich bisher noch nicht  gespielt, kann mir das auch nicht richtig vorstellen, da ich bei Fremden
immer gewisse Anlaufschwierigkeiten habe. Aber versuchen würde ich es wahrscheinlich wenn sich mir eine Gelegenheit
bittet und mich das Rollenspiel interessiert.