Autor Thema: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg  (Gelesen 20131 mal)

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Offline Waldviech

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Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« am: 8.07.2014 | 12:43 »
Nur mal so als krudes Gedankenspiel nebenher - Man nehme eine an der Oberfläche recht durchschnittlich aussehende Fantasywelt mit den klassischen, pseudomittelalterlichen Königreichen, Rittern und Zauberern. Nun hat diese Welt allerdings, ganz in bester D&D-Tradition, ein sehr ausgeprägtes "Underdark". Zu den Herrschern des selbigen gehören mehrere mächtige Zwergenimperien, die mit den Bewohnern der Oberfläche nur sehr wenig Kontakt pflegen. Diese Zwergenimperien haben sich im Laufe der Jahrhunderte vom Mittelalter in Richtung Steampunk hochgearbeitet und verfügen somit über Technologien, die denen der Oberfläche weit überlegen sind. Nun kommt es natürlich, wie es kommen musste: Die riesigen Untergrundimperien kriegen sich ordentlich in die Wolle und unter Tage kommt es zu einem Krieg, dessen Ausmaße in Größe, Heftigkeit und technologischer Ausstattung an den ersten Weltkrieg der realen Welt heranreichen. Praktisch eine Mischung aus Verdun und Messines - mit Tunnelbohrpanzern und Runenmagiern!
Mit was müsste die nichts ahnende Oberflächenbevölkerung rechnen?
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ChaosAmSpieltisch

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #1 am: 8.07.2014 | 12:48 »
erste Frage wäre wohl: Wie viel Erdreich erstreckt sich zwischen der Oberfläche und den Underdark.

Weil das dürfte den Unterschied zwischen ein paar Erdstürzen und Erschütterungen hin zu schweren Zerstörungen und Auftreten der Kriegsparteien machen.

Offline YY

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #2 am: 8.07.2014 | 12:55 »
Mit was müsste die nichts ahnende Oberflächenbevölkerung rechnen?

Erdbeben, Erdrutsche, verseuchtes Grundwasser, abfließende Seen, versprengte Truppenteile, ggf. auch Stoßtrupps, die die "Lufthoheit" an der Oberfläche erreichen und ausnutzen wollen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Waldviech

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #3 am: 8.07.2014 | 12:58 »
Stimmt, Gute Frage! Ich würde mal vermuten, dass die Gesteinsdicke irgendwo zwischen 100 Metern und mehreren Kilometern schwanken dürfte, gemessen daran, wie ein "Underdark" in anderen Fantasywelten so aussieht. An der Oberfläche sind es eher "kleinere" Höhlen und ein Tunnelgewirr, ein paar Kilometer weiter unten beginnen dann die riesigen Höhlenwelten, wo die ganzen Unterweltmetropolen zu finden sein dürften. Vermutlich wird der Krieg recht schnell auch auf mehreren Ebenen geführt. Z.b. fänd ich es schlüssig, wenn die Kriegsparteien zwar an den "direkten" Grenzen ihrer Höhlenkomplexe Festungen errichten und dort die Hauptfront ist, aber immer wieder Militärkontingente versuchen, die Hauptverbindungen über das Tunnelgewirr der oberen Underdark-Ebenen (oder auch Lava-Meere unter den "Höhlenwelten") zu umgehen. Je nach Verlauf würde der Krieg dann in der Tiefe beginnen, aber zunehmend oberflächennahe Schlachtfelder eröffnen, weil nicht nur eine der Parteien die Idee "Gehen wir doch oben rum" entwickelt.
Zitat
verseuchtes Grundwasser
Guter Punkt! Da die Imperien bestimmt auch Gas in rauhen Mengen einsetzen, dass auch sonstwo zufällig austreten kann, wird da bestimmt nicht nur das Grundwasser verseucht. Möglicherweise werden als ungewollter Nebeneffekt auch ganze Menschen-Minen ausgegast.
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Offline Bob

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #4 am: 8.07.2014 | 12:59 »
Was mir nach den oben schon erwähnten Erderschütterungen etc. gleich eingefallen ist:

- Flüchtlinge! Weil man gerade unter der Erde irgendwann doch sehr eingekesselt sein kann, strömen stellenweise viele hunderte Zivilisten an die Oberfläche. Natürlich treten Verständigungsprobleme auf und je nachdem, in welchem Landstrich sie hervortreten, können schon arge Probleme auftreten (Versklavung, Abschiebung, Unterernährung durch Abgeschiedenheit des Landstriches und vieles mehr)

- Seuchen! Entweder durch die schlechte Hygiene und Unterversorgung oder sogar durch Flüche etc.

- Panik. Das niedrige Bildungsniveau und der häufig hohe Aberglaube einer mittelalterlich angehauchten Bevölkerung führen dazu, dass die Erdstöße etc. als "Zorn der Götter" oder was auch immer angesehen werden. Vielleicht gab es eh schon Unmut in der Bevölkerung ob der frevlerischen und heidnischen Götzenanbetung, die ihre Herrscher seit einigen Jahren praktizieren und jetzt werden diese "Zeichen" zu deren Ungunsten interpretiert und eine Revolte entsteht

- Vielleicht vertreten aber die Herrscher der Oberfläche recht schnell die Ansicht, dass ihnen diese Gebiete unter der Erde ebenfalls gehören, weil sie unter "ihrem" Land sind und greifen völlig unparteiisch in den Krieg ein und räumen alles aus dem Weg, was ihnen in die Quere kommt. Ihren technologischen Nachteil machen sie vielleicht durch die schiere Masse wett

- Im Zusammenhang mit obiger Idee: Vielleicht verfügen die Zivilisationen unter der Erde über hohe Technologien, aber dafür ist deren Magietradition quasi nicht mehr vorhanden. Dafür haben die Oberflächler dieses Mittel aber natürlich noch und sind daher eine ernsthafte Bedrohung
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Offline Bob

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #5 am: 8.07.2014 | 13:00 »
@ YY: Das mit dem verseuchten Grundwasser ist sehr gut!
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Offline Waldviech

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #6 am: 8.07.2014 | 13:08 »
Zitat
Ihren technologischen Nachteil machen sie vielleicht durch die schiere Masse wett
Auch eine gute Idee - wobei die Oberflächenbewohner damit wohl ordentlich auf die Nase fallen dürften. Zumindest wäre der Blutzoll unglaublich. (Die Taktik, irgendwas mit schierer Masse zu überrennen, hat im Grabenkrieg von WW1 für die übelsten Gemetzel gesorgt, da Maschinengewehre den Massenvorteil relativ schnell aushebeln können).
Zitat
- Flüchtlinge! Weil man gerade unter der Erde irgendwann doch sehr eingekesselt sein kann, strömen stellenweise viele hunderte Zivilisten an die Oberfläche. Natürlich treten Verständigungsprobleme auf und je nachdem, in welchem Landstrich sie hervortreten, können schon arge Probleme auftreten (Versklavung, Abschiebung, Unterernährung durch Abgeschiedenheit des Landstriches und vieles mehr)
Auch sehr schön! Nebenbei: Dieses Szenario wäre vielleicht mal ein ganz interessanter Ansatz, um das in Fantasywelten recht typische "Es gibt nur noch sehr wenige Zwerge und dafür massenhaft Zwergenruinen" und die oft feststellbare "Technophobie" zu erklären. Sozusagen als Vorgeschichte. Der Krieg verläuft wesentlich apokalyptischer als der erste Weltkrieg, die überlebenden Zivilisten sitzen an der Oberfläche in einer Mittelalterwelt fest und passen sich an, moderne Technologie gilt den Oberflächenbewohnern als Gefährlich, weil sie immer mit der Auslöschung der Zwergenimperien verbunden wird.
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #7 am: 8.07.2014 | 13:18 »
Auch eine gute Idee - wobei die Oberflächenbewohner damit wohl ordentlich auf die Nase fallen dürften. Zumindest wäre der Blutzoll unglaublich. (Die Taktik, irgendwas mit schierer Masse zu überrennen, hat im Grabenkrieg von WW1 für die übelsten Gemetzel gesorgt, da Maschinengewehre den Massenvorteil relativ schnell aushebeln können).

Da käme dann eventuell der Punkt ins Spiel, dass die Oberflächenbwohner die Magie noch beherrschen und damit gegenhalten können.

Auch sehr schön! Nebenbei: Dieses Szenario wäre vielleicht mal ein ganz interessanter Ansatz, um das in Fantasywelten recht typische "Es gibt nur noch sehr wenige Zwerge und dafür massenhaft Zwergenruinen" und die oft feststellbare "Technophobie" zu erklären. Sozusagen als Vorgeschichte. Der Krieg verläuft wesentlich apokalyptischer als der erste Weltkrieg, die überlebenden Zivilisten sitzen an der Oberfläche in einer Mittelalterwelt fest und passen sich an, moderne Technologie gilt den Oberflächenbewohnern als Gefährlich, weil sie immer mit der Auslöschung der Zwergenimperien verbunden wird.

Aufgrund der Technophobie werden die Flüchtlinge dann gleich auch versklavt? "Zwergenforscher" treten rücken in das Blickfeld der Oberflächenherrscher und können ihre Anti-Zwergen-Propaganda abziehen. Auf lange Sicht, wäre es hier ja denkbar, dass die Flüchtlinge, je größer ihre Zahl wird, mehr und mehr ihrer Technologien im Geheimen wieder erneut aufbauen können, um sich dann damit "freizukämpfen" oder ihre Freiheit irgendwie herzustellen.
Darüber hinaus könnte ja auch die eventuelle "Siegermacht" des Untergrundkrieges an die Oberfläche drängen und dort zur ernsthaften Gefahr werden. Die internierten Flüchtlinge haben aber das Wissen, welches den Oberflächlern zum Sieg verhelfen kann.
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #8 am: 8.07.2014 | 13:29 »
Sobald eine Partei ein funktionierendes Maschinengewehr hat, negiert sie die Masse gegnerischer Horden komplett. Die Rüstungen mittelalterlicher Kämpfer sind für diese Waffen völlig egal und die Oberflächenbewohner können unter der Erde weder Reiter noch bewährte Feldtaktiken einsetzen. Ein Angriff wäre, wenn es nicht massive magische Überlegenheit gibt, ein völliges Desaster.

Unterirdische Kämpfe stellen einen vor völlig neue Gegebenheiten. Giftgas dürfte ohne Abzugsmöglichkeiten und in engen Gängen viel effektiver sein, zumal Wind und Wetter wesentlich berechenbarer sind.

Luftwaffe fällt weitgehend aus.
Reichweite der Feuerwaffen ist u.U. nicht so wichtig und Artillerie wird anders aussehen, weil man eben die Höhlendecke einbeziehen muss und so eher gerade geschossen wird, als im Bogen.

Man kann aber Höhleneinsturze verursachen oder Tunnel fluten, womit ggf. ganze Zwergenstädte mit einem Schlag zerstört werden können.
Gar nicht abzusehen, was passiert, wenn eine Fraktion es schafft, vulkanische Aktivitäten für ihre Zwecke zu nutzen...

Unter Umständen können ganze Täler der Oberwelt in sich zusammenbrechen, wenn riesige Höhlen darunter zum Einsturz gebracht werden. Häuser verschwinden auf nimmer wiedersehen im Boden. Ganze Flüsse können austrocknen oder müssen sich neue Wege zur Oberfläche bahnen, wenn unter der Erde neue Tunnel gebohrt und alte zum Einsturz gebracht werden.

Ggf. werden aber schnell einige Zwergenreiche an die Oberfläche gehen, um Arbeiter und Rohstoffe, vor allem Holz und Nahrungsmittel in großen Mengen, an sich zu reißen und die Oberwelt kolonisieren. Die werden sich dann nur mit Guerilla-Taktiken dagegen wehren können, oder aber die Herrscher machen gemeinsame Sache mit den unterirdischen Kolonialherren und verkauften ihre Rohstoffe und die Arbeitskraft für Gold und tolle "magische" Geräte.
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #9 am: 8.07.2014 | 14:48 »
. Ihren technologischen Nachteil machen sie vielleicht durch die schiere Masse wett
 
Maxim Gun gegen Armbrust, schiere Masse bringt es nicht.

Minieren,Sappeure, Combat Engineer, Stosstrupptaktiken, Schrotflinten, Kampf kleiner Gruppen, Infiltrationstaktiken, Sniper
Zwerge in  Steampowerarmours

Monster Einsatz, Fammenwerfer dürften sehr effektiv sein...

Handel Technologie gegen Ressourcen, Überfälle auf feindliche Kovois, ...
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #10 am: 8.07.2014 | 15:54 »
Das erinnert mich an meine  (nie umgesetzte) Idee das Menschen von der Erde einen Fantasy Platenten mit Elfen Mittelalter Menschen und so weiter entdecken und als Rohstoff Quelle und Müllplatz nutzen.   Daher hab ich auch gleich einen Vorschlag. Wenn eins der Zwergen Reiche auf der suche nach Sklaven oder Rohstoffen die Oberwelt angreift könnte Mann sich dort gezwungen Sehen auf verbotene Magie wie Blutmagie Dämonenbeschwörung oder Nekromantie zurückzugreifen um zu überleben. Oder auf noch Schlimmere Sachen.

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #11 am: 8.07.2014 | 16:33 »
Zur Maxim Gun, dem ersten "modernen" (rückstoßladenden) Maschinengewehr, gibt es aus der Zeit der Jahrhundertwende das Zitat:
Zitat von: Hilaire Belloc, 1898
„Whatever happens, we have got
The Maxim gun, and they have not.“

Das MG war militärisch ein absoluter Game Changer, weit mehr noch als davor die (handkurbelbetriebene) Gatling Gun. Vor dem ersten Weltkrieg war es v.a. den Briten bei der europäischen Kolonialisierung Afrikas ausgesprochen "hilfreich" (siehe u. a. Berichte vom Matabelekrieg oder der Schlacht von Omdurman). Traditionelle Ansturm-Taktiken wurden dadurch komplett entwertet, mit MGs ausgestattete Einheiten konnten nun tausende Mann starke Heere mit kaum Verlusten niedermähen. Versuche, den Stillstand des Stellungskrieges im ersten Weltkrieg mit Kavallerie und Bajonett-Angriffen zu überwinden, haben katastrophal geendet.

Typische Fäntelalter-Armeen wären vollkommen hoffnungslos, solange die technisch überlegenen Zwerge über ausreichend Nachschub verfügen. Ob Reiterheer oder Gewalthaufen, in einer offenen Feldschlacht lässt sich nichts ausrichten.

Hier könnte man anpacken, wenn man ohne spektakuläre "Schlachtfeld-Magie" Widerstand leisten will: Abschneiden von Nachschub-Routen. MGs sind nur so gut wie deren Munitionsvorrat. Auch das dürfte aber nicht so einfach sein, da aller Nachschub von unter Tage kommt und die Steampunk-Zwerge ihre Minen und Bergfestungen wohl massiv sichern. Auch militärische Transporte und Marschkolonnen bewegen sich selten ungeschützt.

Guerilla-Taktiken und Sabotage sind aber wohl relativ schwer umzusetzen, besonders wenn man davon ausgeht, dass Steampunk-Zwerge auch in Sachen Panzerung ihren Fäntelalter-Kollegen voraus sind und sie, fantasy-zwergen-typisch, auch tatsächlich tragen. Ein Zwergenkrieger in einer Rüstung aus aus modernem Panzerstahl dürfte über "traditionelle" Armbrüste nur müde lächeln. Von Tanks gar nicht zu reden, die Steampunk-Zwerge auf WW1-Niveau wohl ebenfalls hätten. Hier wäre es essentiell, die Schwachstellen der Ausrüstung herauszufinden. Jede Rüstung hat Ritzen, Tanks sind wenig beweglich, nichts davon ist absolut dicht – die Spieler müssen sehr taktisch vorgehen. Und idealerweise zwergische Ausrüstung erbeuten (und damit umgehen lernen), um etwas entgegensetzen zu können. Fäntelalter-Ritter mit Panzerbüchsen, Maschinenpistolen und Gasmasken, das wäre ein Anblick.

Überfälle auf Nachtlager o. Ä. dürften am effektivsten sein (da legt der typische Fantasy-Zwerg seine überlegene Steampunk-Rüstung noch am ehesten ab), wobei auch hier Angriffe mit Brandpfeilen aus dem Hinterhalt o. Ä. einem Sturm vorzuziehen sind – denn voraussichtlich sind Steampunk-Zwerge nicht nur technisch überlegen, sondern sichern auch ihre Lager entsprechend ab (mit Minen, Stacheldraht, MG-Nestern, Wachposten mit Feldtelefon u. Ä.) Und mit Gefechtsfeldbeleuchtung kämpft die Zwergenarmee in der Nacht genauso gut wie am Tag.

Wenn die Zwerge wollen, könnten sie die Oberfläche also recht einfach kolonialisieren, selbst wenn sie zahlenmäßig unterlegen sind (selbst wenn die Zwergenreiche groß sind kämpfen deren Hauptarmeen ja ihren unterirdischen "Bürgerkrieg"). Die Frage ist, ob sie das überhaupt wollen. Wenn es ihnen nur um den Krieg unterirdisch geht, wäre die Oberfläche primär eine Ausweich-Route für Truppenbewegung, Nachschub oder Aufklärung – Konfrontation mit den "Einheimischen" würde wahrscheinlich aktiv gemieden werden, solange diese sich dem Durchmarsch nicht widersetzen (schließlich braucht man die Munition woanders dringender). Erst wenn die "Oberflächen-Bewohner" Widerstand üben wird es kritisch.

Sofern sie keine besonderen Interessen an der Oberfläche begehren (sprich, Resourcen aller Art) ist eine Kolonialisierung der Oberfläche aber unwahrscheinlich, vor allem solange unterirdisch Krieg geführt wird: Sie hätten einfach nichts davon. Bei Widerstand wäre also eine abschreckende Vernichtung einiger sich entgegenstellender Armeen wahrscheinlicher. Im Falle anhaltenden Widerstands wird es natürlich richtig gefährlich, falls die Steampunk-Zwerge mit ihren MGs, Giftgas und Bio-Waffen keine moralische Bindung an die Oberflächen-Bevölkerung haben, somit keine ethischen Skrupel – wenn nur sehr wenig Kontakt besteht ist das zu befürchten. Unterwerfung und Versklavung wäre dann noch das angenehmste Schicksal. Fäntelalter-Städte sind durch ihre geringe Größe, die vielen Holzhäuser und ihre Umzingelung durch Stadtmauern leichte Ziele: Eine einzige Brand- oder Gas-Artilleriegranate kann eine Katastrophe bewirken.

Ein Kriegs-Szenario zwischen Fäntelalter-Reichen und Steampunk-Zwergen kann ich mir daher nur als Kampagnen-Einstieg vorstellen, da die Entscheidung schnell fallen wird. Was ich mir sehr wohl vorstellen kann, ist eine "post-apokalyptische" Kampagne, in der die Spielercharaktere nach der Unterwerfung ihrer Heimat einen Guerillakampf führen, zwergischen Nachschub sabotieren, Waffen und Ausrüstung erbeuten, ausgelöschte Ruinenstädte erkunden, die Hilfe von Drachen aufsuchen, versklavte Menschen aus Minen befreien, eine Widerstandsbewegung aufbauen, Kontakt und vielleicht sogar ein Bündnis mit anderen Zwergenvölkern aufbauen ("der Feind meines Feindes ist mein Freund"), schließlich mit erbeutetem Material die zwergischen Besatzer zum Rückzug zwingen, einen Friedensschluss ausverhandeln...und schlussendlich schauen, wie sich die "Oberflächen-Gesellschaft" nach diesem Kontakt mit Hochtechnologie weiter entwickelt. Quasi die Fantasy-Version von einem Alien Invasion-Szenario.

Zwergische Doppeldecker und Luftschiffe im Dogfight mit feuerspeienden Drachen ist übrigens eine epische Vorstellung :)
« Letzte Änderung: 8.07.2014 | 17:27 von Tar-Calibôr »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #12 am: 8.07.2014 | 17:33 »
Zur Maxim Gun, dem ersten "modernen" (rückstoßladenden) Maschinengewehr, gibt es aus der Zeit der Jahrhundertwende das Zitat:

ist bekannt ~;D

http://www.tanelorn.net/index.php/topic,89943.msg1851866.html#msg1851866


und aus einem Lied

And near 6000 warriors - we stopped them on the run
The bravest of the brave could never match the Maxim gun.
Zitat
Hier wäre es essentiell, die Schwachstellen der Ausrüstung herauszufinden
ja
Zitat
Jede Rüstung hat Ritzen
ja, siehe oben 6000 , das ist keine erfolgsversprechende Aktion

Dazu kommen vor allem bessere Logistik, Dampflok und Schiff, Telegraf, Medizin
« Letzte Änderung: 8.07.2014 | 17:41 von Seuchentänzer »
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #13 am: 8.07.2014 | 18:19 »
Sollen die Spieler Zwerge oder Oberflächenleute sein?  Oh und Zwerge und SCHIFFE?  Das ist mir zu Krass. 

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #14 am: 8.07.2014 | 18:28 »
Ich weiß nicht, was dagegen spricht. Ich finde diese angebliche zwergische Abneigung gegen Wasser völlig albern.
Zwerge haben entweder Wikinger-Style und dann spricht auch nichts gegen zwergische Langschiffe.
Oder Zwerge haben Steampunk-Style. Dann spricht auch nichts gegen zwergische Dampfschiffflotten. Mit Häfen in großen Grotten, so dass man direkt von der Festung unter dem Berg aus in See stechen kann. Me likes.
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #15 am: 8.07.2014 | 18:49 »
Die Kämpfe könnten Flözbrände (wie in der Centralia Mine in Pennsylvania, dem Vorbild von Silent Hill) auslösen, die zu Erdrutschen, stark erhöhter Bodentemperatur über dem Brand und dem Austreten giftiger Gase führen.
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Offline Waldviech

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #16 am: 8.07.2014 | 19:22 »
Zitat
Sollen die Spieler Zwerge oder Oberflächenleute sein?
Potentiell beides möglich. Die erste Idee war, tatsächlich Oberflächenleute zu spielen, die herausfinden sollen, was plötzlich unter des Königs und seiner Männer Füßen abgeht. Sprich: sie sollen erforschen, warum plötzlich Quellen giftig sind und die Erde bebt. Man vermutet sehr richtig, dass dafür "Wesen" in den Tiefen des Underdark verantwortlich sind. Gehen die Helden dem Ganzen nach, stoßen sie auf 1914. Den Vorschlag, dass die Oberflächenbewohner magisch versierter sind als die Zwerge, finde ich dabei recht gut! Je nachdem, wie die Sache nach dem Anfang verläuft, könnte es darauf hinauslaufen, dass die SC versuchen, (vielleicht mit "erworbener" Technologie) aus der Stahlhölle die sie entdeckt haben, lebend zu entkommen, darauf dass sie mit magischen Mitteln eine Invasion verhindern müssen oder gar darauf, dass sie als einzig neutrale Fraktion versuchen, zwischen den Imperien zu vermitteln.

Zwerge zu spielen ist natürlich auch reizvoll - wobei dass dann in Richtung Im Westen nichts Neues, Das Boot oder ähnliches gehen würde (letzteres, wenn die Zwerge tatsächlich eine Marine haben. Falls es im Underdark auch unterirdische Ozeane alá Lidenbrock-Meer oder Sunless Sea gibt, sähe ich keinen Grund, warum sie dort nicht mit Panzerschiffen herumfahren sollten. Zudem könnte es auch eine ganze Reihe interessanter Kontaktszenarien mit Oberflächenbewohnern geben, wenn die SC zu den Stoßtrupps in die oberen Tunnelsysteme gehören.

Zitat
Die Kämpfe könnten Flözbrände (wie in der Centralia Mine in Pennsylvania, dem Vorbild von Silent Hill) auslösen, die zu Erdrutschen, stark erhöhter Bodentemperatur über dem Brand und dem Austreten giftiger Gase führen.
Definitiv! Das wäre natürlich eine der vielen "Naturkatastrophen", die die Oberflächenbewohner heimsuchen könnte. Für die Zwerge könnte das ein "schöner" Vernichtungsangriff sein, bei dem man dem Gegner buchstäblich die Hölle heiß macht.

Zitat
Wenn die Zwerge wollen, könnten sie die Oberfläche also recht einfach kolonialisieren
Da wär von auszugehen. Ich würde den Kolonisationspunkt so handhaben wollen, dass die Zwerge ursprünglich kein sonderlich großes Interesse an der Oberwelt haben. Kolonisiert worden sind zufürderst andere Unterweltbewohner. So könnten die Zwergenimperien diverse Goblinstämme "befriedet" oder den Drow nach ordentlichem Zusammenstutzen Protektoratsverträge diktiert haben (Wobei Dunkelelfen, da magisch begabt, den Zwergen das eine oder andere entgegensetzen könnten).
Aus Sicht der Oberflächenbewohner gibt es nur ein paar vage Legenden über Zwerge und Zauberschmiede, die Zwerge ihrerseits halten die Oberflächenbewohner für unwichtige Primitive. Im Laufe des Krieges könnte sich das allerdings ändern - z.b. dann, wenn die Zwerge nach dem totalen Vergasen diverser bewohnter Höhlenkomplexe schlicht neuen Lebensraum für die Überlebenden brauchen.

Zitat
Zwergische Doppeldecker und Luftschiffe im Dogfight mit feuerspeienden Drachen ist übrigens eine epische Vorstellung
Aber sowas von :D. Ich würde zwar vermuten, dass die Zwerge erst einmal kein Fluggerät haben (es sei denn, einige der Höhlenwelten wären so gigantisch, dass man mit Flugzeugen durchreisen könnte...das wäre dann wahrscheinlich die Pathfinder-Variante des Underdark), aber vielleicht handelt es sich um Neuentwicklungen die eingesetzt werden, wenn der Krieg sich an die Oberfläche ausdehnt.
« Letzte Änderung: 8.07.2014 | 19:25 von Waldviech »
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #17 am: 8.07.2014 | 19:26 »
Ich schließe mich da Surtur an. Selbst wenn die Abneigung von Zwergen gegen Wasser kosmisches Gesetz wäre, ist Rollenspiel eine der Möglichkeiten, solche Gesetze oder Konventionen (was es ja anscheinend wirklich ist?!) zu ignorieren, umzukehren oder ad absurdum zu führen. Von daher: Steam-Punk-Zwerge auf kanonenstarrenden Luftschiffen oder Dampfschiffen  :d
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #18 am: 8.07.2014 | 19:27 »
Zitat
Von daher: Steam-Punk-Zwerge auf kanonenstarrenden Luftschiffen oder Dampfschiffen  :d
Full Ack! Funktioniert bei Warhammer ja schließlich auch  :d  :d  :headbang:
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Offline Bad Horse

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #19 am: 8.07.2014 | 19:55 »
Irgendwo in einem der Feenreiche bei unserer Ars-Magica-Runde gibt es preußische Zwerge mit Pickelhauben, die in fliegenden Schiffen umhermanövrieren. Und zwergische Piraten aus eben diesem Zwergenvolk ("Igor, der Versenker").  ;)

Geht alles.

Es könnte sogar eine Abordnung eines Imperiums an die Oberfläche kommen, um nach Verbündeten zu suchen. Oder eben ein Flüchtlingstrupp, der wilde Geschichten erzählt, die erstmal keiner glaubt.

Die Magie die Oberfläche würde ich dann aber auf kleine Effekte für die normalen Leute und größere, legendäre Effekte für die wenigen echten Magier beschränken. Sonst hast du den Effekt "Oh, ein Gerät, das Kugeln in die Luft speit. Naja, viel tödlicher als die Feuerballstaffette von König Güldenblüm ist das aber auch nicht...", und das wäre schon schade.

« Letzte Änderung: 8.07.2014 | 19:58 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Skele-Surtur

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #20 am: 8.07.2014 | 20:08 »
Irgendwo in einem der Feenreiche bei unserer Ars-Magica-Runde gibt es preußische Zwerge mit Pickelhauben, die in fliegenden Schiffen umhermanövrieren.
Me likes.
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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #21 am: 8.07.2014 | 20:50 »
in den Tiefsten Tiefen der Erde gibt es vielleicht noch Mächtigere Völker als Zwerge und der Ganze Lärm den der Krieg macht Lockt sie nach oben. So Müssen sich am ende Zwerge und Oberweltler verbünden um zu Überleben.

ChaosAmSpieltisch

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #22 am: 8.07.2014 | 20:59 »
Vielleicht kriegen die Oberwelterler auch wesentlich weniger mit.

Vielleicht ist das einzige was sie mitbekommen, Lager und Stützpunkte, welche die Zwerge an der Oberfläche anlegen, und es kommt zu Cargo-Kulten

Von den Kämpfen selbst bekommt man eher wenig mit, bzw. versteht es nicht.

Aber als Ergebnis der Cargo-Kulte kommt es auch auf der Oberfläche zu Kriegen, Stellvertreter Kriegen zwar, aber doch eher aus missverstandener Religion.

Das ganze folgt damit eher einen Ansatz des Wirkens der Europäer im Bereich des Pazifiks während der Weltkriege, aber sicherlich auch ein sehr interessantes Szenario.

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #23 am: 8.07.2014 | 21:01 »
Oh, die Cargo-Kulte gefallen mir!  :d
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Supersöldner

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Re: Fantasy, Zwerge und der erste Weltkrieg
« Antwort #24 am: 8.07.2014 | 21:05 »
von den hab ich auch gehört.  Einschäumen Spülen das Allmächtige Shampoo  befielt es!