Autor Thema: Bezahltes Spielleiten?  (Gelesen 30837 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #300 am: Gestern um 10:22 »
aber es kommt für mich der Anspruch rüber, jemanden einen Job machen zu lassen, auf den sonst keiner aus der Runde Bock hat.
kann auch sein, das sich das keiner zutraut.
Als ich anfing war es vor allem die DSA Besserspielerfraktion in meiner Bubble, heute habe ich den Eindruck es sind Spieler die sich mit Matt Mercer , Brennan Lee Mulligan und Co vergleichen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline tartex

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #301 am: Gestern um 11:20 »
Aber ja, wie ich oben schon schrieb gibt es durchaus Leute die das Hauptberuflich machen. 12x die Woche leiten (1x Mittags, 1x Abends an 6 Tagen die Woche). Bei 5 Spielern je 20$ kommen da theoretisch bis zu 4.800 $ Brutto zusammen. In der Praxis sicherlich weniger weil auch mal Runden ausfallen etc. aber das ist schon möglich.

Also wenn Leute kurzfristig ausfallen/absagen, dann müssen sie trotzdem zahlen. Ist das bei Yoga oder sowas nicht genauso?

Wahrscheinlich ist ein Abomodell/ eine Mitgliedschaft, die pro Monat oder halbjährlich gezahlt wird, sowieso das Model das am meisten Sinn mach. Du leitest immer dieselben Slots und wer da ist, spielt mit. Z.B. Abo für Donnerstagabend, wer mal nicht kann, verpasst halt die Session. Gezahlt wurde (indirekt) trotzdem.

Rein theoretisch könnte da vielleicht das Problem sein, dass Deutsche skeptischer sind auf sowas einzusteigen, oder dass zuviele Leute dabei sind, die eh nichts zu tun haben als zu Hause rumzusitzen.

Wäre halt eh West Marches, aber Spieler, auf die man sich verlassen, die kriegen dann auch Character Arcs.

Wie das skaliert ist eher das Problem. Klar: du kannst auch leiten, wenn nur 1 Spieler auftaucht. Aber, was tun wenn einmal 20 Leute mitspielen wollen? Da würden dann wahrscheinlich viele wieder aussteigen, weil es zu passiv wird. Vielleicht hält es so Balance.
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Offline Feuersänger

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #302 am: Gestern um 14:28 »
Oder du machst ein Freemium-Modell draus; mitspielen ist kostenlos, aber die gute Loot gibt's nur gegen Echtgeld.  >;D

Oh und Lootboxen nicht vergessen!
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Offline HEXer

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #303 am: Gestern um 16:04 »
Du machst dich drüber lustig, was ich gut verstehen kann. Aber für wie unwahrscheinlich hältst du das inzwischen?
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Offline Feuersänger

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #304 am: Gestern um 16:26 »
Tja, würd mich nicht wundern wenn es das nicht schon irgendwo gäbe.

Mit einem "normalen" Pay-to-Play Modell ist da ja nicht wirklich Geld mit zu machen. Nehmen wir einen Tarif von 5€ pro Sitzung, bei 4 Spielern und 4 Stunden, bist zu schon bei wahnsinnigen 5€ Stundenlohn _ohne_ Vorbereitung. Sagen wir mal man ist routiniert und braucht nur 1 Stunde Vorbereitung für 4 Stunden Spielzeit. Dann müsstest du schon von jedem Spieler ca 16,50€ _pro Sitzung_ nehmen um auf Mindestlohn zu kommen. Also ganz ehrlich, als Spieler würde ich sowas niemals bezahlen.
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Online schneeland

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #305 am: Gestern um 16:29 »
Wenn ich gerad' mal so bei StartPlaying reinschaue, dann sind Preise von $20-$30 für eine Session gar nicht so unüblich.
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Offline sma

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #306 am: Gestern um 17:20 »
Wenn ich gerad' mal so bei StartPlaying reinschaue, dann sind Preise von $20-$30 für eine Session gar nicht so unüblich.
Bei 4 Spielern zu $30, also $120 für sagen wir mal 3 Stunden, ist das doch immer noch wenig Geld, was man da verdient – jedenfalls wenn man das freiberuflich machen und davon leben will.

Mháire nimmt übrigens $100 pro Sitzung. Für eine voll ausgebuchte Session kommt sie damit auf einen Umsatz von $500. Das passt dann schon eher als Tagesgage für einen Freiberufler.

Lasst euch aber lieber von einer Veranstaltung wie D&D in a Castle als SL einstellen. Die nehmen von den Teilnehmern $3000 für 4 Tage D&D mit jeweils 8h Spielvergnügen. Das Hotel, wo das stattfindet, hat Tagespreise von ca. 100€ bis 200€, je nach Wochentag und Season. Etwa $2000 gehen damit an den Veranstalter, der davon wiederum ein Rundum-Sorglos-Paket mit Profi-SLs (z.B. Mháire) schnürt, die sicherlich auch entsprechend bezahlt werden. Den Preis von Playnow hochrechend, wäre es bei ihr $800 pro Spieler, also ca. $4000, wobei ich davon ausgehe, dass die Veranstalter den SLs auch das Hotel und die Verpflegung zahlen.

Für $4000 müsste jemand, der $20 pro Sessions online nimmt, 200x leiten.

Online schneeland

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #307 am: Gestern um 17:40 »
Bei 4 Spielern zu $30, also $120 für sagen wir mal 3 Stunden, ist das doch immer noch wenig Geld, was man da verdient – jedenfalls wenn man das freiberuflich machen und davon leben will.

Mháire nimmt übrigens $100 pro Sitzung. Für eine voll ausgebuchte Session kommt sie damit auf einen Umsatz von $500. Das passt dann schon eher als Tagesgage für einen Freiberufler.

Da will ich jetzt gar nicht widersprechen, aber bei Mhaire ist ja "Celebrity Bonus" mit drin. Matt Mercer könnte vermutlich auch 'nen 1000er pro Sitzung nehmen und es würden sich trotzdem Leute finden, die das bezahlen. Mir ging's hauptsächlich darum, dass zumindest die Summen die nötig sind, um davon nicht unmittelbar zu verhungern, anscheinend erreicht werden (die Sitzungen werden zu diesen Preisen ja auch gebucht).
« Letzte Änderung: Gestern um 18:11 von schneeland »
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Offline Eleazar

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #308 am: Gestern um 17:51 »
Als nettes Zubrot kann ich mir das vorstellen, aber daraus seinen Lebenunterhalt zu gestalten, dürfte hart und nahezu aussichtslos sein.

Ein bisschen ist das wie bei den Tuppeware-Verkäuferinnen: Am Anfang kriegst du vielleicht einen guten und einen steigenden Umsatz hin. Du hast gute, unverbrauchte Abenteuerideen, super Einfälle für irgendwelche Gimmicks, die dein professionelles Angebot vom Rollenspielstandard abheben. Vor allem aber hast du einen erweiterten Bekanntenkreis, der um deine Fähigkeiten weiß oder zumindest etwas ahnt, Con-Bekanntschaften und so weiter.

Aber wenn du diesen Bekanntenkreis (und deine dadurch neu gewonnenen Bekannten) einmal bedient hast, dann beginnen die Mühen der Ebene: Wie oft wird eine Gruppe 30 $ pro Person bezahlen, um einen SL einzukaufen? Wie viele werden sagen: "Ungefähr so kriegen wir das doch jetzt auch selber hin"? Schaffst du es, dir eine solche Reichweite und Berühmtheit aufzubauen, dass deine Art der Spielleitung Kultstatus bekommt und sich nicht abnutzt und gänzlich Fremde für dich einnimmt? Was für Kosten müssen dauerhaft getragen werden wie Krankenkasse, Altersvorsorge, Spielmaterialien, angepasste Figuren, Fahrtkosten, Unterkunft ... Steuern?

Und wenn man sich das durchrechnet, dann sollte man in der Regel seinen alten Job festhalten und sehen, was man nebenbei in der Freizeit so gewuppt bekommt.

Und noch mal zu den Steuern. Ich bin nicht vom Fach und das ist keine juristische oder steuerliche Beratung. Aber ich kann jedes Jahr ein paar hundert Euro Honorar für von mir veröffentlichte Texte einstreichen. Aber natürlich muss ich die bei der Einkommenssteuer mit angeben und natürlich werden die zusammen mit meinem richtigen Gehalt versteuert. Ich kann auch da anfallende Kosten spitz oder pauschal gegenrechnen, aber steuerlich veranschlagt werden die Honorare. Dazu gehört auch, dass man abklären sollte, was man zusätzlich zu seinem richtigen Beruf noch verdienen darf. Diese Latte wird man mit professionellem Spielleiten wahrscheinlich seltenst reißen.

Wie gesagt: Wenn man es schafft, übers Jahr ein paar hundert oder gar ein paar tausend Euro mit Spielleitern zu verdienen, dann ist das eine tolle Sache. Doch wahrscheinlich gibt es Millionen von leichteren und aussichtsreicheren Methoden, zu Geld zu kommen.

Und dann ist da noch die ganz grundsätzliche Frage: Will man wirklich sein Hobby zum Beruf machen? Will man mit matschigem Kopf, frostigen Temperaturen oder auch nur ohne jede Motivation zu einem Termin, weil man den vertraglich vereinbart hat? Spätestens hier wäre ich raus und würde mein Hobby gern ausschließlich als Hobby behalten.

Offline tartex

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #309 am: Gestern um 18:05 »
Sagen wir mal man ist routiniert und braucht nur 1 Stunde Vorbereitung für 4 Stunden Spielzeit. Dann müsstest du schon von jedem Spieler ca 16,50€ _pro Sitzung_ nehmen um auf Mindestlohn zu kommen. Also ganz ehrlich, als Spieler würde ich sowas niemals bezahlen.

Also ich würde pro Stunde verrechnen, nicht pro Sitzung. Man sollte halt in Ländern bzw. Städten leiten, die ein hohes Lohnniveau haben.

Stonehell, den Mega-Dungeon kann ich, z.B. ohne Vorbereitung direkt vom Blatt leiten, weil der gut aufbereitet ist. Sicherlich für mehr als 100 Sessions. Gerade mit OSR gehen die Werte auch in Echtzeit. (Selbst habe ich aber auch noch keine Runde erlebt, die länger als 4 Sessions Megadungeon machen will.)
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Offline Feuersänger

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #310 am: Gestern um 18:13 »
Mháire nimmt übrigens $100 pro Sitzung.

Je Spieler??? Das ist doch einfach echt grotesk.
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #311 am: Gestern um 18:33 »
Ich will mich hier nicht groß einmischen, aber als ich vor Jahren mit einer stinknormalen Anwältin sprach, war ihr erster Hinweis, sie würde pro Stunde 395 Euro nehmen. Lol. Im Kino am Wochenende zahle ich 18 Euro für einen kack Film (auch ohne Blockbuster). Eine Autobatterie mit Einbau kostet mich inzwischen knapp 200 Euro (5 Minuten Einbauzeit). Das Steak - nur das Stück - im Block House grinst mich ohne Beilage mittlerweile für 30 Euro an. Das ist für mich alles grotesker als eine Fachkraft im künstlerischen Bereich, die auch nicht nur für Liebe und ein Butterbrot tätig sein will. Ich mag Frau Stritters Leitstil zwar nicht, aber ich anerkenne sie als Fachkraft in diesem Bereich, der ihr Beruf ist und nicht nur ein Liebhaberhobby. Wenn sie für 4-7 Stunden Vorarbeiten und Leitung 500 USD haben will, erscheint mir das gut im Mittelfeld heutiger Vergütungen zu liegen. Selbst ein ungelernter Anstreicher (guter Mann übrigens) berechnete mir neulich 45 Euro pro Arbeitsstunde plus Mwst. Muß man ja nicht mitmachen und zahlen, wenn man nicht möchte. Ich muß ja auch nicht 8000 groteske Euro für meinen jährlichen Fernurlaub mit Kind und Kegel ausgeben oder 2000 Euro für meine neue Grafikkarte oder das übliche Vermögen, das Motorradfahrer in ihr Hobby pulvern.
 :think:

Mir geht es jetzt auch nicht um eine allgemeine Diskussion um Kostenexplosionen und heutige Monetarisierung von alles mit scharf und deine Mudda, sondern daß auch kompetente Freiberufler das Recht haben, ohne Schmähung angemessen (oder - mein Gott - sogar mal gut) bezahlt zu werden. Sicherlich kann der Hobbyist mit Zubrot solche Preise nicht verlangen, aber ein Profi mit Reputation? Logisch.
« Letzte Änderung: Gestern um 19:40 von JS »
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Offline tartex

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #312 am: Gestern um 18:41 »
Je Spieler??? Das ist doch einfach echt grotesk.

Also wenn du zu irgendeiner halbwegs bekannten Band auf ein Konzert geht, zahlst du locker 60€ für weniger als 2 Stunden. Übrigens pro Besucher. Zu echten Crowdpleasern wie Taylor Swift oder Iron Maiden zieht es mich nicht, aber ich bin sicher die sind da nochmals deutlich drüber.
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #313 am: Gestern um 18:42 »
"Deutlich drüber" war jetzt aber schmeichelhaft. Ramstein Innenraum lag vor wenigen Jahren bei 154 Euro.
« Letzte Änderung: Gestern um 18:44 von JS »
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Offline Kaskantor

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #314 am: Gestern um 19:00 »
Dann schaut mal was CR mittlerweile für einen Life-PLatz nehmen...
Glaube da kann sich Rammstein warm anziehen^^
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #315 am: Gestern um 19:05 »
Ja, ich weiß, aber wenn die Leute das zahlen wollen, sollen sie das eben. Ihr Geld.
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Offline Feuersänger

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #316 am: Gestern um 19:17 »
Ist jetzt aber auch noch n bisschen ein Unterschied -- so ein Konzert würde ich mir, wenn überhaupt, vielleicht einmal im Jahr gönnen. (Früher bin ich öfter auf Konzis gegangen, aber da haben die halt auch nur ca 15-20€ gekostet). Rollenspiel möchte ich möglichst wöchentlich betreiben, allermindestens 14tägig, sonst bringt es mir nichts. Mal davon abgesehen, dass ich mir tatsächlich überhaupt nicht vorstellen kann, wie grandios-furios-bombastisch eine Sitzung sein müsste, dass ich dafür freudigen Herzens 90€ hinlegen wollen würde. Halte ich tatsächlich für schlicht unmöglich.
Von Konzerten für 30-50€ bin ich schon mit einem "Jetzt kann ich in Frieden sterben, mein Leben ist komplett" Gefühl heimgegangen. Bei aller Liebe zum RPG, so eine Erfüllung habe ich da noch nicht erfahren, und wenn dann vielleicht _ansatzweise_ zum Abschluss einer längeren und großartigen Kampagne.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #317 am: Gestern um 19:22 »
Ist vielleicht ein Unterschied, ob man Systeme spielt, wo ein Kampf auch schon mal 3 Stunden dauert, und man die meiste Zeit einfach darauf wartet, bis man wieder dran ist, oder irgendwas, wo die Story im Halbstundentakt durchzieht.
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #318 am: Gestern um 19:30 »
Ist jetzt aber auch noch n bisschen ein Unterschied

Nein, ist es eben nicht. Das ist wie mit absolut jedem Freizeitvergnügen eine rein persönliche und geschmacksbasierte Empfindung. Seltsam wird es immer, wenn der eine Geschmack mit seinen Kosten gut begründbar erscheint und der andere Geschmack mit dessen Kosten "grotesk". Ich z.B. finde es völlig absurd und sogar verstörend, wieviel Geld Menschen pro Jahr in ihre Urlaubsreisen stecken oder in Konzerte oder in ihre Motorräder, weil mir alles davon rein gar nichts bedeutet. Finde ich deswegen die Kosten dafür auch absurd? Nein, weil freiwillig. Wenn es diese Menschen glücklicher macht, dann go go Homies. Es macht mich ja auch glücklich, die qualitativ besten Gamingtastaturen und -mäuse zu benutzen, die hunderte Euro kosten, obwohl ich das volle Potential dieser Hardware nicht mal im Ansatz nutze. Ist eben mein Ding. Freiwillig.

Ist vielleicht ein Unterschied, ob man Systeme spielt, wo ein Kampf auch schon mal 3 Stunden dauert, und man die meiste Zeit einfach darauf wartet, bis man wieder dran ist, oder irgendwas, wo die Story im Halbstundentakt durchzieht.

Ich bin da nicht so ganz beschlagen, aber laut Orkenspalter bzw. Frau Stritter ist es so, daß sie als Profi genau solche Situationen vermeidet, weil sie eben nicht mit ihren Kumpels am Pizzaschlabbertisch sitzt, sondern einen guten Job für alle Kunden abliefern muß und möchte. Jeder unzufriedene Kunde verschlechtert die Reputation und zahlt zukünftig nichts mehr. Für Bezahlung kann man sich die typischen SL-Ausfälle nicht erlauben.
« Letzte Änderung: Gestern um 19:38 von JS »
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Offline Irian

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #319 am: Gestern um 19:41 »
Das ist vermutlich auch schlicht etwas, das in dem Job quasi unabdingbar ist... Die Fähigkeit, Kämpfe zügig und unter maximalen Spotlight für alle Mitspielerinnen durchzukriegen, ohne dass es zu großen Hängern oder Wartezeiten für einzelne kommt. Ob man das über maximale Regelkenntnis macht oder durch perfektes Improvisieren ist vermutlich Geschmacksfrage. Ziehen sollte sich da nix.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline DonJohnny

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #320 am: Gestern um 19:42 »
Ich finde auch, dass man ein gewisses Preisniveau bei professionell gestalteter Arbeit niemandem zum Vorwurf machen kann, wenn die entsprechende Nachfrage da ist. Genausogut könnten mir die bezahlten Spielleiter vorwerfen, dass ich mit meinen Dumpingpreisen von 0 Euro je Session den Markt kaputt mache.
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Offline Luxferre

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #321 am: Gestern um 19:44 »
Mir persönlich taugt die Kommerzialisierung des Hobbys nichts.
Wenn mich "Fremde", aka Leute die ich nur oberflächlich kenne, als SL einlüden, dann würde ich (gewisse Voraussetzungen erfüllt) selbstverständlich unentgeldlich leiten. Da ich als SL selbst Teil des Spiels bin und Spaß daraus ziehe, außerdem RSP als meinen Escape zur Regeneration und Rekreation habe, käme es mir nicht in den Sinn, dafür Kohle zu nehmen.
Aber ...
Im Kontext von Gruppen, die keine SL finden oder etwas anderes ausprobieren wollen, etwas lernen mögen, oder einmal alle gemeinsam als Spielende am Tisch sitzen wollen, kann ich auch nachvollziehen, dass man sich einen DM-for-hire einkauft.

Wäre aber nichts für mich.
Ich bezeichne mich schon seit vielen Jahren hier im :T: wiederholt als Dienstleistung-SL und Leistungs-Rollenspieler, aber SO WEIT geht es für mich (!) dann doch nicht.

Dass Mhaire Stritter ihren positiven Ruf in der deutschen Szene natürlich auch kapitalisiert, ist doch klar. Womit willste denn in dem nischigsten aller Nischenhobbys sonst Deinen Lebensunterhalt bestreiten?
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #322 am: Gestern um 19:46 »
Ich finde auch, dass man ein gewisses Preisniveau bei professionell gestalteter Arbeit niemandem zum Vorwurf machen kann, wenn die entsprechende Nachfrage da ist. Genausogut könnten mir die bezahlten Spielleiter vorwerfen, dass ich mit meinen Dumpingpreisen von 0 Euro je Session den Markt kaputt mache.

Ich bilde Menschen unentgeldlich aus. Ist das verwerflich? Nur weil andere damit hochpreisig am Markt werben?
Für mich ist gerade der Hobbybereich vor zu viel Kommerzialisierung zu schützen - genauso wie Bildung ;)
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #323 am: Gestern um 19:51 »
Ist das verwerflich? Nur weil andere damit hochpreisig am Markt werben?

Nein, das ist super. Ich würde das was ich mache auch nie kommerzialisieren, der Hauptgrund ist der, dass ich es wie eine Freizeitbeschäftigung betreiben möchte und nicht wie einen Beruf. Aber ich hab überhaupt kein Problem damit wenn Leute die ich nicht kenne von Leuten die ich nicht kenne Geld für etwas nehmen, was ich aus Lust und Laune mache. Lehnst du entgeltliche Weiterbildung kategorisch ab? Für einen Franzöischkurs würde ich auch bezahlen. Sicherlich finde ich jemanden der mir das so beibringen würde aber wenn ich das mache, dann möchte ich jemanden, der sich um meine Französischekenntnisse professionell kümmert.

Ich habe als Student Nachhilfe gegeben. Einigen meiner Schüler habe ich es freigestellt mich dafür zu bezahlen. Wenn sie mich bezahlt haben, dann hab ich mir Zeit dafür genommen, wenn sie mich gebraucht haben und habe mich auch auf die Stunden gut vorbereitet, wenn ich eigentlich andere Dinge zu tun gehabt hätte. Wenn sie mich nicht bezahlt haben, ja dann konnte ich halt, wenn ich Zeit hatte, und wenn ich nicht dazu gekommen bin, mich nicht richtig gut vorzubereiten, tja, dann war das halt so.
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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #324 am: Gestern um 19:53 »
Oh, ich bezahl(t)e sehr viel für meine Bildung  >;D

Meine Replik war auf diesen Satz bezogen:
Genausogut könnten mir die bezahlten Spielleiter vorwerfen, dass ich mit meinen Dumpingpreisen von 0 Euro je Session den Markt kaputt mache.

Diesen Vorwurf kann Dir niemand ernsthaft machen.
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