Autor Thema: Bezahltes Spielleiten?  (Gelesen 33824 mal)

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Offline DonJohnny

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #325 am: 22.11.2025 | 19:55 »
Achso  ;D

Der Satz von mir war noch weniger ernst gemeint, als es den Anschein gemacht haben muss.  ;D ;D ;D
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
---
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Offline Luxferre

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #326 am: 22.11.2025 | 19:59 »
 ~;D
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Online Maarzan

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #327 am: 22.11.2025 | 20:08 »
...
Diesen Vorwurf kann Dir niemand ernsthaft machen.
Heißt nicht, daß es nicht ggf jemand tun würde.  8)

War glaube ich rpg.net, wo wer schrieb daß Leute mit einem anderen Vollzeitjob aus dem Rollenspieldesign raus bleiben sollten, weil sie so dumping betreiben würden.

Als Tutorial könnte ich mir das eher vorstellen mal an einer bezahlten Runde teil zu nehmen, aber für normales Spiel wäre mir die Ereignisdichte dann doch zu gering bzw. die auflaufenden Kosten zu hoch, um da die notwendige Zeit für ein gesamtes, dann auch sich befriedigend anfühlendes Abenteuer zu bezahlen.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline DonJohnny

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #328 am: 22.11.2025 | 20:16 »
War glaube ich rpg.net, wo wer schrieb daß Leute mit einem anderen Vollzeitjob aus dem Rollenspieldesign raus bleiben sollten, weil sie so dumping betreiben würden.


Wobei Rollenspieldesign nochmal was anderes ist als Spielleiten (ohne dass ich damit die Aussage an sich werten möchte).
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Online Eleazar

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #329 am: 22.11.2025 | 20:51 »
Also, für mich gäbe es nur zwei Optionen, einmalig für eine Rollenspielrunde zu bezahlen:
Entweder ich nehme es mir als so eine Art Coaching, wo ich mir die coolen Tricks abgucken will. Oder es ist eine Berühmtheit, mit der am Tisch zu sitzen ich für wertvoll genug hielte, um dafür Geld auf den Tisch zu legen.

Also beides nö.

Ich habe auch noch bei keinem Let's play das Gefühl gehabt, da jetzt gern dabei gewesen zu sein. Wobei: Als unbeteiligter ZUschauer finde ich Rollenspiel eigentlich so gut wie immer peinlich. Live und mit meinen Gruppe nicht. Vielleicht springt der Funke am Bildschirm einfach nicht über.

Offline tarinyon

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #330 am: 22.11.2025 | 20:55 »
So ist es! Die selbsternannten RPG influencer können ja gerne so tun, als wäre Rollenspiel jetzt cool, aber es ist einfach nicht so. Wenn ich cool sein hätte wollen, dann hätte ich Fußball gespielt. Damit kann man übrigens auch in echt Geld verdienen.

Offline flaschengeist

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #331 am: 22.11.2025 | 21:27 »
So ist es! Die selbsternannten RPG influencer können ja gerne so tun, als wäre Rollenspiel jetzt cool, aber es ist einfach nicht so. Wenn ich cool sein hätte wollen, dann hätte ich Fußball gespielt. Damit kann man übrigens auch in echt Geld verdienen.

Ich finde es gibt wenig cooleres als Dinge tun, die einem Freunde machen. Da mir Rollenspiel viel Freude macht, halte ich es entsprechend für super cool  8).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Darius der Duellant

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #332 am: 22.11.2025 | 21:54 »
Nein, ist es eben nicht. Das ist wie mit absolut jedem Freizeitvergnügen eine rein persönliche und geschmacksbasierte Empfindung.

Man kann schon noch den Maßstab dran setzen, wie viel man im gleichen Bereich für weniger Geld bekommt.
Und dann würde ich persönlich schon ein Fragezeichen hinter manche Preisvorstellungen setzen. Ne tolle Bühnenshow und Weltklasse Musik bekommt man leider nicht mehr für 30€.
Ob man hingegen auch den passenden Mehrwert für das fünffache des Normpreises bekommt, wenn man 100 Tacken für so ne Sitzung abdrückt? Hm, zweifelhaft. Umso mehr wenn man bedenkt dass die Mitspieler ja auch Teil des Erlebnis sind und die Preise sicher keine Wunschliste dessen enthalten, welche Arten von Mitspielern man nicht am Tisch haben mag.

Was die ursprüngliche Frage angeht:
Wenn selbst jemand wie die Stritter, mit ihrem Influenzer-Bonus und zum Teil recht spezifischer Fanbase nur nen Hunni als Stundensatz verlangen kann, "lohnt" sich das hinten wie vorne nicht, wenn jede Sitzung mit eigener Vorbereitungsphase einhergeht.
Da würde ich als SL das verlangen von Stundensätze eher vorrangig als Schutzgebühr ansehen, die mir Low-engagement Spieler vom Hals halten die nur gefüttert werden wollen.
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #333 am: 22.11.2025 | 22:00 »
Man kann schon noch den Maßstab dran setzen, wie viel man im gleichen Bereich für weniger Geld bekommt.

Aber auch das unterliegt gerade bei solchen Dienstleistungen der individuellen Bewertung, somit setzt dafür jeder seinen eigenen Maßstab. Objektiv kann man die Zahlen vergleichen, sicherlich, aber wenn jemand für 4 Stunden Mercer zu 1000 USD sein Rollenspielglanzlicht des Lebens findet oder sich für 154 Euro gerne Peniskanonen anschaut und nicht für 40 Euro den Fidelio im Traditionshaus nebenan, dann bitteschön.

Wenn selbst jemand wie die Stritter, mit ihrem Influenzer-Bonus und zum Teil recht spezifischer Fanbase nur nen Hunni als Stundensatz verlangen kann, "lohnt" sich das hinten wie vorne nicht, wenn jede Sitzung mit eigener Vorbereitungsphase einhergeht.
Da würde ich als SL das verlangen von Stundensätze eher vorrangig als Schutzgebühr ansehen, die mir Low-engagement Spieler vom Hals halten die nur gefüttert werden wollen.

Naja, bei 500 Euro brutto pro Tag wären das auf den Monat gesehen bei 20 Tätigkeitstagen schon ganz solide Eurönchen auf dem Konto - langweilig verdient auf Dauer, aber welcher Job bleibt schon total spannend? Doch die Spielleitung ist ja nicht Frau Stritters Hauptberuf, sondern nur ein Teil ihrer umfangreichen Branchentätigkeiten.
« Letzte Änderung: 22.11.2025 | 22:05 von JS »
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Offline tartex

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #334 am: 22.11.2025 | 22:05 »
So ist es! Die selbsternannten RPG influencer können ja gerne so tun, als wäre Rollenspiel jetzt cool, aber es ist einfach nicht so. Wenn ich cool sein hätte wollen, dann hätte ich Fußball gespielt. Damit kann man übrigens auch in echt Geld verdienen.

Gegenvorschlag: du hättest Rockstar werden Lotto spielen sollen. Damit kann man auch echt Geld verdienen.
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Offline tartex

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #335 am: 22.11.2025 | 22:09 »
bleibt schon total spannend? Doch die Spielleitung ist ja nicht Frau Stritters Hauptberuf, sondern nur ein Teil ihrer umfangreichen Branchentätigkeiten.

Ich hoffe, der ARD wird deutlich mehr als 100€ fürs Spielleiten zahlen.
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Offline JS

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #336 am: 22.11.2025 | 22:11 »
Ich hoffe, der ARD wird deutlich mehr als 100€ fürs Spielleiten zahlen.

Ich verfolge ihre Tätigkeiten nicht genauer, sehe aber bei den Orkenspaltern regelmäßig die Vielfalt im Angebot.
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Offline Feuersänger

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #337 am: 22.11.2025 | 22:41 »
Ich weiss jetzt nicht, ob ich es in diesem Thread schonmal gesagt habe, oder ob das in einem anderen Thread war -- aber ich finde diesen Drang zur Monetarisierung von Hobbies einfach insgesamt zum kotzen.  :puke: Ist so ein bescheuerter Auswuchs der Hustle Culture. Und da sag ich halt: wenn du dein Hobby zum zweiten Job machst, hast du halt am Ende zwei Jobs und kein Hobby.

Zitat
Da würde ich als SL das verlangen von Stundensätze eher vorrangig als Schutzgebühr ansehen, die mir Low-engagement Spieler vom Hals halten die nur gefüttert werden wollen.

Das kann halt auch nach hinten losgehen... "Jetzt hab ich dich schon bezahlt, jetzt biete mir hier mal ne Vorführung".
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Skaeg

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #338 am: 22.11.2025 | 23:34 »
Das kann halt auch nach hinten losgehen... "Jetzt hab ich dich schon bezahlt, jetzt biete mir hier mal ne Vorführung".
Was rein logsisch auch berechtigt wäre. Wenn die Spieler für eine Dienstleistung bezahlen, können die auch verlangen, dass sie was davon haben.

Weswegen, und da gehen wir wohl d'accord, das Ganze auch Mist ist.

Es wirft aber ein interessantes Licht darauf, wie die Rollenverteilung im klassischen TRPG von Leuten wahrgenommen wird.

Dass Spieler einen SL bezahlen, damit er für sie leitet, ist ziemlich normal, auch wenn man sich damit nicht anfreunden mag.

Dass ein SL Spieler bezahlt, damit sie in seiner Runde spielen? Tja, wie findet ihr das? Absurd? Realitätsfern? Lächerlich? Bemitleidenswert? Wette, mindestens eines davon. Frage bleibt: Warum?
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Online schneeland

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #339 am: 22.11.2025 | 23:39 »
Ich weiss jetzt nicht, ob ich es in diesem Thread schonmal gesagt habe, oder ob das in einem anderen Thread war -- aber ich finde diesen Drang zur Monetarisierung von Hobbies einfach insgesamt zum kotzen.  :puke: Ist so ein bescheuerter Auswuchs der Hustle Culture.

Weiß nicht, ob ich das 100% so unterschreiben würde. Das Ganze ist ja auch Ausdruck des Ungleichgewichts zwischen Spielern und Spielleitern, und ein Stück weit auch die Antwort auf Spielrundengesuche a la "Wir sind X Leute und suchen einen Spielleiter, der für uns Y im Z-Universum leitet - besonders wichtig sind uns A, B und C".

Ich finde jetzt die Variante ohne finanzielle Transaktionen auch deutlich schöner, aber wenn schon effektiv ein Unterhaltungsdienstleister gesucht wird, finde ich es auch legitim, wenn selbiger zumindest eine Aufwandsentschädigung bekommt.
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Online Zed

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #340 am: 22.11.2025 | 23:57 »
Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen ich keinerlei schlechtes Bauchgefühl bei bezahlter Spielleitung hätte.

Offline YY

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #341 am: 23.11.2025 | 00:05 »
War glaube ich rpg.net, wo wer schrieb daß Leute mit einem anderen Vollzeitjob aus dem Rollenspieldesign raus bleiben sollten, weil sie so dumping betreiben würden.

Gerne auch noch der nächste Schritt: Ich habe ja jetzt nachweislich die berufstaugliche Fähigkeitsstufe XYZ in "Blah" erreicht, also muss mir jemand Geld dafür geben, im Zweifelsfall der Staat.


Den Dumping-Vorwurf habe ich übrigens im Kampfkunstbereich schon ernsthaft gehört von einem, der gerne davon gelebt hätte und nicht einsehen wollte, dass es für sein Angebot keinen dauerhaft auskömmlichen Markt gibt (übrigens auch dort mit dem temporär sogar halbwegs erfolgreichen Versuch, den Staat einspringen zu lassen).


Entweder ich nehme es mir als so eine Art Coaching, wo ich mir die coolen Tricks abgucken will. Oder es ist eine Berühmtheit, mit der am Tisch zu sitzen ich für wertvoll genug hielte, um dafür Geld auf den Tisch zu legen.

Das dürften tatsächlich zwei große Bereiche für zahlende Spielerschaft sein - und sich damit mit dem regulären Spiel nicht großartig beißen, auch wenn die Abläufe und Inhalte zum allergrößten Teil die gleichen sind.


Dass ein SL Spieler bezahlt, damit sie in seiner Runde spielen? Tja, wie findet ihr das? Absurd? Realitätsfern? Lächerlich? Bemitleidenswert? Wette, mindestens eines davon. Frage bleibt: Warum?

Wie schneeland schrieb, gibt es ein deutliches Ungleichgewicht, so dass der SL sich seine Spieler i.d.R. aussuchen kann.

Davon ab kann ein SL grundsätzlich auch ganz auf Spieler verzichten, wenn ihm seine aktuellen bzw. die Kandidaten nicht passen. Wie weit er dann die Form der Spielleitung an die neue Spielerzahl 0 anpasst, ist seine Sache.


Andersrum ist es für mich aber auch nicht nachvollziehbar, dass man einen SL nur deswegen bezahlt, weil man sonst keinen findet (die beiden oben angerissenen Gründe halte ich dagegen für valide). So schwer und so schlimm ist leiten auch nicht und wenn sich keiner den Hut ganz aufziehen will, gibt es auch noch Ansätze, wie der Hut aufgeteilt oder sogar ganz weggelassen werden kann.

Wenn einem das Geld so locker sitzt, dass man regelmäßig einen "Profi" antanzen lässt - meinetwegen. Die naheliegendste Lösung ist das für mich aber noch lange nicht.
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Offline Settembrini

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #342 am: 23.11.2025 | 00:16 »
Der Preis hat ja auch was mit Knappheit zu tun. Wenn eine begrenzte Ressource (spiele mit Mercer oder Stritter) irgendwie verteilt werden soll, dann ist es über den Preis am Einfachsten.
Das Verlangen oder die Knappheit kommt aber wohl eher aus der Influencer-Bekanntheit als dem Fachkräftetum. Insofern ist das eher wie eine Konzertkarte oder eine Autogrammstunde oder ein Meet & Greet zu verstehen.
Und da könne und irgendwie müssen die Preise eben auch so hoch sein, daß möglichst wenige sich ärgern. Die ganze Idee bei Preisbildung ist ja genau: Fast alle sollten sich sagen: "SOVIEL würde ich dafür nie ausgeben!". Wenn die Runde trotzdem voll ist, dann haben alle alles richtig gemacht und auch Recht. Alle haben ihren Nutzen maximiert.

Anders finde ich es mit generischer Spielleitung gegen Geld: da denke ich ist das Problem die Kundschaft, die mich verstört zurückläßt. Vor allem eben die Kategorie: "Wir soundsoviele Leute, mit den und den SCs suchen jemanden der für uns diese und jene Kampagne leitet." Solche Anfragen kann man heutzutage ganz schnell im 5e-Bereich finden. Wurde ja oben schon gesagt.
Rollenspiel ist pokulturelle Selbstverteidigung. Wenn man da den Ermächtigungscharakter und das Selbermachen wegläßt, nun.
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Online klatschi

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #343 am: 23.11.2025 | 00:57 »
Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen ich keinerlei schlechtes Bauchgefühl bei bezahlter Spielleitung hätte.

Dito
Wenn ich dringend spielen will und ich keine andere Gelegenheit habe, finde ich das vollkommen okay, Geld dafür in die Hand zu nehmen. Ganz im Gegenteil: wenn es am Ende für sie dazu führt dass sie am Hobby Freude haben können, finde ich es gut.oder wenn ich zahlen will, um gewisse Anforderungen an meine Runde stellen zu können.
Ich hab nen Bekannten der als GM sicherlich 20-30% seiner ausgemachten Runden absagen muss. Der macht das nicht aus böser Absicht, aber für die Spieler, die  sich die Termine freigehalten haben, ist es dennoch doof. Passiert dir weniger, wenn du dafür zahlst

Offline Aedin Madasohn

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #344 am: 23.11.2025 | 09:34 »
]Dass Spieler einen SL bezahlen, damit er für sie leitet, ist ziemlich normal, auch wenn man sich damit nicht anfreunden mag.

Dass ein SL Spieler bezahlt, damit sie in seiner Runde spielen? Tja, wie findet ihr das? Absurd? Realitätsfern? Lächerlich? Bemitleidenswert? Wette, mindestens eines davon. Frage bleibt: Warum?


Ich kann mir Szenarien vorstellen, in denen ich keinerlei schlechtes Bauchgefühl bei bezahlter Spielleitung hätte.

 :think:
a )
ein Verlag will seine neue Version "lau´nschen" und pöbelt dann bei Eintritt harter kaufmännischer Bodenbildung auf den Cons herum, dass die Bestandskundschaft nicht genügend Neukundengeschäft aquiriert

b )
ein Verlag lässt influzierende Hofberichterstatter und bedingungslos hörige Verlagslakaien zu inszenierten Testspielrunden in der MenschenmenagerieYoutube dem staunenden und Erdnüsse werfenden Pöbel präsentieren

c1 )
ein Verlag bezahlt (systemen- und optionen-) breit aufgestellten "hobbyobjektiven" Hobbyisten die Umstände, eine Erprobungsrunde der Regelengine durchzuexerzieren und dann zu Stiftungswarentest-Kleingedruckten Bewertungen zu kommen (Exelverwaltung kommt mit 20 Bezugnahmen aus anderen Feldern aus, benötigt 100, benötigt 1000... benötigt zwei, drei, acht verschiedene Würfel...)

c2 )
lässt "hobbyobjektive" RPG-Rampensäue (im positiven Sinne Rampensäue  :) ) zu Testrunden aufwandsentschädigen, damit Stiftungswarentest-Kleingedrucktes bei rauskommt
etwa wie viele Viertelstunden dauert es im Kampf, bis man mal wieder dran ist
wie (krass) viel Systemmastery die TT-artigen Kämpfe erfordern
ob Fluff und Hintergrund irgendwie am Tisch funzen (oder gerade deswegen so angenehm sind, weil sie nicht bevormundend stören)

 :think: :think: :think: :think:





Offline Irian

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #345 am: 23.11.2025 | 11:55 »
Promo Runden von Verlagsmitarbeitern gab's doch auch schon, oder? Das wäre effektiv auch bezahltes Spielleiten, auch wenn halt der Verlag zahlt und nicht die Spieler. Gesponsortes Spielleiten quasi :-D

Ansonsten, nix für mich, aber ich finde es auch nicht verwerflich. Mir doch egal, was andere tun.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Online gunware

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #346 am: 23.11.2025 | 12:56 »
Aber ich hab überhaupt kein Problem damit wenn Leute die ich nicht kenne von Leuten die ich nicht kenne Geld für etwas nehmen, was ich aus Lust und Laune mache.

wenn du dein Hobby zum zweiten Job machst, hast du halt am Ende zwei Jobs und kein Hobby.

Das kann halt auch nach hinten losgehen.

Das sind so die zwei Aussagen, die für mich gelten.
Und so weit will ich es bei meinem Hobby nie kommen lassen, dass sich das wie Arbeit anfühlen würde.
Klar, es gibt manchmal Sachen, die schon das Gefühl vermitteln Arbeit zu sein, aber solange es sich im normalen Bereich hält und ich problemlos zu "Arbeiten" ausweichen kann, die mir mehr Spaß machen und die "Pflicht-Arbeiten" schleifen lassen kann, dann bin ich fein. Wenn ich dafür Geld nehmen würde, dann wäre ich von mir selbst gezwungen, vor allem die "Pflicht-Arbeiten" zu erledigen. Und es würde immer weniger Spaß vorhanden.

Ich freue mich für jeden, der es hinkriegen kann. Aber mein Weg ist es nicht.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Skaeg

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #347 am: 23.11.2025 | 15:29 »
c1 )
ein Verlag bezahlt (systemen- und optionen-) breit aufgestellten "hobbyobjektiven" Hobbyisten die Umstände, eine Erprobungsrunde der Regelengine durchzuexerzieren und dann zu Stiftungswarentest-Kleingedruckten Bewertungen zu kommen (Exelverwaltung kommt mit 20 Bezugnahmen aus anderen Feldern aus, benötigt 100, benötigt 1000... benötigt zwei, drei, acht verschiedene Würfel...)
Das war jetzt vermutlich auch als Geblödel gemeint, aber Playtesting ist natürlich das eine Beispiel, wo man Spieler quasi anheuert - wenn auch nicht unbedingt bezahlt.

Macht aber ein Verlag, wie gesagt, und kein einzelner SL. Die Umkehrsituation des SL-Heuerns, dass sich nämlich ein SL sagt "Ich bin so richtig scharf aufs Leiten, aber die Spieler, die sich melden, taugen nix, also bezahle ich welche" - gibt es einfach nicht.

Okay, zugegeben, ein pragmatischer Grund ist natürlich, dass das für den einzelnen SL auch viel teurer wäre.
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Offline Luxferre

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #348 am: 23.11.2025 | 15:46 »
So ist es! Die selbsternannten RPG influencer können ja gerne so tun, als wäre Rollenspiel jetzt cool, aber es ist einfach nicht so. Wenn ich cool sein hätte wollen, dann hätte ich Fußball gespielt. Damit kann man übrigens auch in echt Geld verdienen.

Mal etwas ketzerisch:

Sport zur Unterhaltung der Massen. Da wird eine gesunde Körperertüchtigung mit Wettbewerbscharakter vermarktet und teuer verkauft.
TV-Abo, Karte Hin- & Rückspiel, FanWear, Fankneipe, HSVCurryWorst, Vereinsbeiträge, SupporterClub und Co.
Da scheint mir die Normalität eher zu sein, dass das gesellschaftlich akzeptiert und etabliert ist.

Rollenspiel zur Unterhaltung der (kleinen) Massen. Da wird gesunde kreativ-geistige Ertüchtigung mit Spaßcharakter vermarktet und ungewohnt "teuer" verkauft.
Abo-Kanäle, Bezahl-SL, FanWear, Mittelalterkneipe, Hobbitkochbücher, Vereinsbeiträge, Supporterclub aka Patreons und Co.
Da scheint mir die Normalität eher zu sein, dass das gesellschaftlich noch nicht akzeptiert und etabliert ist.

 ;)


PS: für MICH käme ein Bezahl-SL erstmal nicht infrage. Ich spiele das Spiel, betreibe das Hobby mit Freunden und da sehe ich keine zwanghafte Monetarisierung der Spielleistung. Worüber ich beizeiten mal sprechen würde ich eine Beteiligung an Material und Co. Bisher aber (Luxus-Situation geschuldet) finanziell nicht nötig gewesen, da ich mir eh alles hole, was mich reizt. Anders sähe es bei konkreten Spielerwünschen aus.
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Online Maarzan

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Re: Bezahltes Spielleiten?
« Antwort #349 am: 23.11.2025 | 16:12 »
Mal etwas ketzerisch:

Sport zur Unterhaltung der Massen. Da wird eine gesunde Körperertüchtigung mit Wettbewerbscharakter vermarktet und teuer verkauft.
TV-Abo, Karte Hin- & Rückspiel, FanWear, Fankneipe, HSVCurryWorst, Vereinsbeiträge, SupporterClub und Co.
Da scheint mir die Normalität eher zu sein, dass das gesellschaftlich akzeptiert und etabliert ist.

Rollenspiel zur Unterhaltung der (kleinen) Massen. Da wird gesunde kreativ-geistige Ertüchtigung mit Spaßcharakter vermarktet und ungewohnt "teuer" verkauft.
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Da scheint mir die Normalität eher zu sein, dass das gesellschaftlich noch nicht akzeptiert und etabliert ist.


Die Ereignisdichte und Eventlänge ist da halt merklich unterschiedlich.
Eine  Stehplatzkarte für ein Bundesligaspiel sind irgendwo zwischen 15 und 20€ für 2h Atmosphäre und du hast deine "Geschichte" zusammen.

Das andere ist die Skalierung. Im Stadion sind das dann alleine 38.000 Zuschauer im Stadion.

Und Starkult ist natürlich bei beidem dann noch einmal unnötig, aber teuer.
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