Autor Thema: Warum ist D&D Marktführer  (Gelesen 8106 mal)

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Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #75 am: 4.12.2023 | 07:56 »
DSA hatte eine Marktmacht imho die war schon krass (zu DSA 3 und 4 Zeiten sag ich mal) hier in Deutschland. Diese ist jedoch komplett auf D&D geschwenkt.
Tja. DSA hat leider die Chance, sich mit einem wirklich verschlankten DSA5 auf eine neue, jüngere Zielgruppe einzuschießen verpasst, da war wohl zu viel Angst da, die alte Basis zu verlieren.
D&D5 ist den Weg konsequent gegangen, hat die Alten zwar einigermaßen zufriedengestellt, aber den Fokus von Anfang an konsequent auf Neukunden und Casualgamer gelegt.
Die Medienpräsenz von DSA auf YouTube und Twitch ist ja durchaus gut, da hapert es imho wirklich an der Einsteigerfreundlichkeit des Systems.
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Offline Andropinis

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #76 am: 4.12.2023 | 08:56 »
nur war D&D zu D&D 3 Zeiten nicht so krass präsent. Nochmal: ich rede hier nicht von Großstädten die einen LGS hatten. D&D Zeug hast du in meiner Region echt nicht gesehen. In den Läden gab's nur DSA Kram. Das AD&D überhaubt auf Deutsch verfügbar war, wusste ich lange Zeit z.b. gar nicht. DSA hatte eine Marktmacht imho die war schon krass (zu DSA 3 und 4 Zeiten sag ich mal) hier in Deutschland. Diese ist jedoch komplett auf D&D geschwenkt.

Habe ich anders wahrgenommen. Klar, DSA war hier der Platzhirsch aber Mitte der 90er hatten meine RPG interessierten Freunde auch viel AD&D 2 Ed. Kram. Gerade wer auch Computer Rollenspiele gespielt hat kannte D&D wegen der Gold Box Spiele, Eye of the Beholder usw. Romane wie Dunkelelf, Dark Sun und Drachenlanze habe ich zu der Zeit ebenfalls gelesen.
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George R.R. Martin

Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #77 am: 4.12.2023 | 09:08 »
Habe ich anders wahrgenommen. Klar, DSA war hier der Platzhirsch aber Mitte der 90er hatten meine RPG interessierten Freunde auch viel AD&D 2 Ed. Kram. Gerade wer auch Computer Rollenspiele gespielt hat kannte D&D wegen der Gold Box Spiele, Eye of the Beholder usw. Romane wie Dunkelelf, Dark Sun und Drachenlanze habe ich zu der Zeit ebenfalls gelesen.
Damals war das Verhältnis umgekehrt. DSA war der Platzhirsch und AD&D existent und in gewissen Kreisen beliebt, aber halt keine echte Konkurrenz. Jetzt ist es andersrum.
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Offline Zanji123

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #78 am: 4.12.2023 | 10:09 »
Habe ich anders wahrgenommen. Klar, DSA war hier der Platzhirsch aber Mitte der 90er hatten meine RPG interessierten Freunde auch viel AD&D 2 Ed. Kram. Gerade wer auch Computer Rollenspiele gespielt hat kannte D&D wegen der Gold Box Spiele, Eye of the Beholder usw. Romane wie Dunkelelf, Dark Sun und Drachenlanze habe ich zu der Zeit ebenfalls gelesen.

ich hab ca 2002 angefangen und klar kannte ich D&D durch Baldurs Gate, habe aber nie in meiner Region ein Regelbuch dazu gesehen daher dachte ich, dass gibt's nur auf englisch.

Aber dafür hatte halt jeder Spielwarenladen hier in der Gegend DSA Kram. Selbst im Müller bei den Brettspielen lungerten die Boxen rum.
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Offline sma

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #79 am: 4.12.2023 | 12:19 »
D&D5 ist den Weg konsequent gegangen, hat die Alten zwar einigermaßen zufriedengestellt, aber den Fokus von Anfang an konsequent auf Neukunden und Casualgamer gelegt.
Das habe ich ganz anders in Erinnerung. Nach der ungeliebten 4E war doch die 5E ein "back to the roots" um abgesprungene Spieler mit einem einfacheren, OSR-näheren System zurückzugewinnen. Mearls schrieb mindestens einen Artikel im Dragon, wo er darüber philosophierte, was denn die Essenz von D&D sei, wo dann dabei raus kam, dass man die 6 Attribute braucht, W20, Kampf usw. Und dann haben sie nicht nur konsequent mit einer für die damalige Zeit (vor 10 Jahren) einmalig großen Menge an Leuten einen Playtest durchgeführt, sondern den aus systematisch ausgewertet, ob das, was sie erreichen wollten, auch erreicht wurde. (Aktuell machen sie stattdessen ja Beliebtheitstests und ziehen sich vermutlich weitere Daten aus D&D Beyond).

Dass das System auch eine neue Generation von "Casual Player" (siehe den aktuellen Artikel von Mháire in der Gamestar) anspricht, war vielleicht erhofft, aber meiner Meinung nach nicht das ursprüngliche Design-Ziel. Dazu zielt auch 5E eindeutlich auf Kampf als zentraler Fokus des Spiels (neben Erforschung und sozialer Interaktion).

Was DSA 5 angeht, haben sie sich auch da an den Playtest gehalten und den Wunsch der Kundschaft ein kleinteiliges möglichst detailliertes System zu bekommen. Nun kann man zwar diskutieren, dass sie dann vielleicht die falschen Leute gefragt haben, aber ich denke, der Erfolg von Splittermond, das auch ein kleinteiliges möglichst detailliertes System ist, zeigt, dass es in Deutschland da einen Markt für solche Systeme gibt.

Gleichzeitig sehen wir auch durch den größeren Erfolg von D&D, dass für einfachere Systeme ein noch größerer Markt existiert.

Ich verstehe nicht, weil ich sicher bin, dass Ulisses das alles auch erkennt, warum sie nicht schon längst eine moderne Actual-Play-fähige DSA Version herausgebracht haben – oder ein Aventurien für 5E – und ich vermute, dass es da in der Redaktion intern keine Mehrheit für gibt. Die neuen systemneutralen Bücher sind aber sicherlich der Beginn, da etwas vorsichtig zu ändern, ohne die alte treue Kundschaft zu vergraulen.
« Letzte Änderung: 4.12.2023 | 13:07 von sma »

Offline Gunthar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #80 am: 4.12.2023 | 12:24 »
Ich hatte zwischen Jahr Ende 2004 bis Jahr 2019 kein Rollenspiel mehr gespielt. Und ich habe irgendwie nicht das Gefühl, in der Zeit irgendwas verpasst zu haben. DSA spielt sich immer noch irgendwie meh. D&D 5e fühlt sich recht gut an, weil die Steigerungskurve flacher ist. Shadowrun ist immer noch mühsam mit den Würfeln. Midgard kommt nicht vom Fleck, obwohl es die ideale Komplexität hat. usw.
Aber mein Hit kam erst letztes Jahr raus: Vs Darkmaster. Vorher hatte ich die 1W100+Modifier Systeme links liegengelassen.
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Offline Zanji123

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #81 am: 4.12.2023 | 13:00 »
ich glaub bei dem Playtest von DSA 5 ham die sich n bisschen zu sehr auf alteingesessene verlassen.

Ich mein es dauerte ja auch ewig bis dann mal eine DSA 5 Starterbox rausgekommen ist die Neueinsteigern erstmal ins Spiel hilft. Während D&D da schon die... dritte? draußen hatte.
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Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #82 am: 4.12.2023 | 13:33 »
und ich vermute, dass es da in der Redaktion intern keine Mehrheit für gibt.
Ja, die Vermutung hatte ich auch schon angesichts dessen, dass nicht nur DSA, sondern kein einziges der Ulisses-eigenen (Also nicht nur übersetzten) Systeme wirklich leichtgewichtig ist.

oder ein Aventurien für 5E
Tja.  ;)
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Offline sma

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #83 am: 4.12.2023 | 13:43 »
Tja.  ;)
Ich weiß, dass du eines gemacht hast – ich habe das :)

Offline Megavolt

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #84 am: 4.12.2023 | 14:56 »
Ich mein es dauerte ja auch ewig bis dann mal eine DSA 5 Starterbox rausgekommen ist die Neueinsteigern erstmal ins Spiel hilft. Während D&D da schon die... dritte? draußen hatte.

Das packe ich übrigens psychoemotional nicht, mein Neuroselevel ist zu hoch. Es darf NUR GENAU EINE EINSTEIGERBOX geben!!!!!!!einself

Weil danach ist man doch kein Einsteiger mehr! Versteht das denn außer mir keiner???

Eine Seelenheilkunde-Probe mit wenigstens drei Erfolgsgraden, aber möglichst rasch, bitte.

Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #85 am: 4.12.2023 | 15:03 »
Es darf NUR GENAU EINE EINSTEIGERBOX geben!!!!!!!einself
Gibt ja immer nur eine auf einmal (Von Restposten mal abgesehen). Der Sinn von neuen Einsteigerboxen erschließt sich mir aber auch nicht ganz. Vor allem in der selben Setting-Gegend.

DSA5 hat inzwischen aber ja auch zwei.

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Zuckerstange?  ;D
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Online Eismann

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #86 am: 4.12.2023 | 15:06 »
Das packe ich übrigens psychoemotional nicht, mein Neuroselevel ist zu hoch. Es darf NUR GENAU EINE EINSTEIGERBOX geben!!!!!!!einself

Weil danach ist man doch kein Einsteiger mehr! Versteht das denn außer mir keiner???

Eine Seelenheilkunde-Probe mit wenigstens drei Erfolgsgraden, aber möglichst rasch, bitte.

Ohne die Talentstilsonderfertigkeit Weg des Psychologen, die erweiterte Talentstilsonderfertigkeit Couchgespräche Stufe II und das Berufsgeheimnis Einsteigerboxkrise behandeln wird das nicht klappen.

Offline Wee Mad Bob

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #87 am: 4.12.2023 | 15:09 »
Folgendem kann ich zustimmen
D&D ist das älteste System, welches noch Massentauglich ist.
Es ist Dank der Werbung (Critical Role) und der Hilfe von Hasbro etwas besser dran als andere.

Zu erwähnen wäre noch:
Es ist im Original auf Englisch (so hat man ohne Übersetzung gegen zB DSA einen Vorteil)
Es hat eine steile Entwicklungskurve (Wer beginnt schon als niemand und endet als Gott?)
Ausserdem ist es leichter Spieler für D&D zu bekommen, da gibt es schon viele. Midgard hat es zB schwerer.


Offline flaschengeist

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #88 am: 4.12.2023 | 15:36 »
Ohne die Talentstilsonderfertigkeit Weg des Psychologen, die erweiterte Talentstilsonderfertigkeit Couchgespräche Stufe II und das Berufsgeheimnis Einsteigerboxkrise behandeln wird das nicht klappen.

Famos  :d, das gehört eindeutig nach "Sachen zum lachen"  ~;D
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Andropinis

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #89 am: 4.12.2023 | 15:58 »
...
Was DSA 5 angeht, haben sie sich auch da an den Playtest gehalten und den Wunsch der Kundschaft ein kleinteiliges möglichst detailliertes System zu bekommen. Nun kann man zwar diskutieren, dass sie dann vielleicht die falschen Leute gefragt haben, aber ich denke, der Erfolg von Splittermond, das auch ein kleinteiliges möglichst detailliertes System ist, zeigt, dass es in Deutschland da einen Markt für solche Systeme gibt....

Der durch die hiesige Bürokratie leidgeprüfte Deutsche braucht einfach etwas mehr Crunch in seinen Spielsystemen.  ;D
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George R.R. Martin

Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #90 am: 4.12.2023 | 16:10 »
aber ich denke, der Erfolg von Splittermond, das auch ein kleinteiliges möglichst detailliertes System ist, zeigt, dass es in Deutschland da einen Markt für solche Systeme gibt.
Klar ist ein Markt da. Aber wahrscheinlich gäbe es auch einen Markt für anderes. Da es keine leichtgewichtigen, gut unterstützten Eigensysteme eines deutschen Verlages gibt, ist die Definition von Erfolg halt mangels Vergleich schwer festzulegen. Wer weiß, wie gut ein leichtgewichtiges, einsteigerfreundliches, deutsches System mit dem Produktsupport (Settingbände, Abenteuer) von DSA, HeXXen oder Splittermond ankommen würde? Das wurde schlicht und ergreifend nie versucht.
Der Uhrwerk-Verlag schlitterte übrigens am Höhepunkt des "Erfolgs" von Splittermond in eine Insolvenz.
« Letzte Änderung: 4.12.2023 | 16:13 von aikar »
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Offline Andropinis

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #91 am: 4.12.2023 | 16:27 »
Ohne dafür jetzt was neues aufzumachen - hatte kürzlich einen OSR Hack für DSA vom Mann ohne Zähne gelesen:

https://darkwormcolt.wordpress.com/2023/08/05/swordsorcery-aventurien-wie-ich-the-black-sword-hack-mit-fkr-und-dem-besten-deutschen-setting-kombiniere/
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George R.R. Martin

Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #92 am: 4.12.2023 | 16:34 »
Ohne dafür jetzt was neues aufzumachen - hatte kürzlich einen OSR Hack für DSA vom Mann ohne Zähne gelesen:
Fanprojekte dieser Art gibt es ja genug. Es traut sich nur offenbar keiner der deutschen Verlage eine große, langfristig und regelmäßig unterstützte Reihe mit einfachen Regeln zu machen und da würde mich interessieren warum. Aber das führt wohl zu weit weg.
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Online Eismann

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #93 am: 4.12.2023 | 17:27 »
Wichtig wäre vermutlich, dass die einfachen Regeln trotzdem ordentlich Crunch zulassen, ansonsten hat man halt regelseitig wenig, was man regelmäßig und über längere Zeit publizieren kann. 10 Seiten Regelheft halten keinen Verlag über Wasser.

Offline Megavolt

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #94 am: 4.12.2023 | 17:32 »
Das ist des Pudels Kern, ja.

"Regelleicht" erzeugt nicht genug Umsatz.

Offline Mouncy

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #95 am: 4.12.2023 | 17:39 »
Denkt ihr, die Entwicklung hin zu mehr englischem Medienkonsum im Allgemeinen hat auch dazu beigetragen? Viele Jüngere sind duch Twitch usw. doch automatisch nicht mehr so sehr abgeneigt gegenüber englischen Sachen, früher war man ja schon "elitär" wenn man Simpson im O-ton geschaut hat um alle Witze zu verstehen... Vielleicht braucht es einfach kein lokalisiertes RPG mehr, weil eh alle Englisch good enough drauf haben dass es nicht mattert, you know.

Offline nobody@home

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #96 am: 4.12.2023 | 17:51 »
Das ist des Pudels Kern, ja.

"Regelleicht" erzeugt nicht genug Umsatz.

Nun, auch der heilige Gary soll seinerzeit schon bemerkt haben, daß man die Spieler und SL bloß nicht merken lassen soll, daß sie den ganzen Regelkram eigentlich nicht brauchen. ;)

Und da ist halt auch was dran: Rollenspiel an sich kann man als geneigte Gruppe prinzipiell auch gratis haben. Das ist nun mal nicht wie Brettspiel, wo ich als Produzent zumindest die Schachtel mit den nötigen Materialkomponenten verkaufen kann, oder beim Sammelkartenspiel, wo die "Ich brauche MEHR!!!"-Sucht meiner Kundschaft einigermaßen zuverlässig zum Tragen kommt. Anbieten kann ich Rollenspielern erst mal nur die Regeln an sich und dann vielleicht noch optionale Beispielideen zu deren Anwendung (Settings und so weiter)...da ist das kapitalistische Ausbeutungspotential eben grundsätzlich etwas beschränkter.

Offline Swanosaurus

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #97 am: 4.12.2023 | 18:05 »
Fanprojekte dieser Art gibt es ja genug. Es traut sich nur offenbar keiner der deutschen Verlage eine große, langfristig und regelmäßig unterstützte Reihe mit einfachen Regeln zu machen und da würde mich interessieren warum. Aber das führt wohl zu weit weg.

Nun ja, keiner Stimmt auch nicht - es sind halt nur wirklich nicht unbedingt die Großen (aber wer sind eigentlich die Großen in Deutschland außer Ulisses)?
System Matters unterstützt Beyond the Wall auch mit dt. Originalprodukten, das ist doch schon mal eine regelleichte regelmäßig unterstützte Reihe auf Deutsch. Hier im Forum kann man die Entwicklung von Keys RPG verfolgen, das wirkt auch eher regelleicht. Aborea gibt es wohl nach wie vor (auch, wenn da nicht viel nachkommt). Heinz Tüffers macht jetzt Mythaloria (das, glaube ich, gerade noch als regelleicht durchgeht, auch wenn es wie schon Ultima Ratio daran krankt, dass die Regeln echt nicht gut erklärt sind).

Klar, das alles wird nicht out of the gate mit vielen Produkten unterstützt, wahrscheinlich schlicht und einfach, weil die entsprechenden Verlage nicht die Mittel dazu haben. Das letzte neue deutsche RSP, an das ich mich erinnere, bei dem das der Fall war, ist tatsächlich Splittermond, das eben wiederum ein ziemliches Regelungeheuer ist.

Ich denke also, es ist eine Mischung aus Zufall (bzw. dem Geschmack der Regeldesigner, die mit den etwas größeren Verlagen arbeiten) und dem Umstand, dass die regelleichten Systeme eben einfach nicht den nötigen Umsatz machen, um sie beständig zu unterstützen.

Ich wäre allerdings auch neugierig, ob sich die Erfolgsformel von DSA1 heute noch mal wiederholen ließe - also schlanke Regeln und dann: Abenteuer! Abenteuer! Abenteuer! (statt dicker Settingbücher). Splittermond war ja vom Produktausstoß gar nicht weit weg von dem Modell, nur eben so gar nicht Einsteigerfreundlich (oder so gar nicht Alte-Hasen-Haben-keine-Zeit-für-Crunch-freundlich).
Ehemals Rumpel/Achamanian

Offline aikar

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #98 am: 4.12.2023 | 18:25 »
Das ist des Pudels Kern, ja.

"Regelleicht" erzeugt nicht genug Umsatz.
Könnte man Materialmenge für den Umsatz nicht auch über Hintergrundbände und Abenteuer zusammen kriegen?

Vergleich z.B. DCC. Das lebt auch von Abenteuern und Settingboxen.

Oder eben D&D5. Marktführer und die Anzahl der echten Regelbände ist sehr übersichtlich.

System Matters unterstützt Beyond the Wall auch mit dt. Originalprodukten, das ist doch schon mal eine regelleichte regelmäßig unterstützte Reihe auf Deutsch.
Naja. Gut unterstützt würde für mich zumindest ein Produkt (im Schnitt) alle 1-2 Monate heißen.  Beyond the Wall hatte ungefähr eines pro Jahr und die deutschen Eigenproduktionen sind außerdem eher kurze Gags wie das Hühnerbuch und das Fuchsbuch. Die meisten Sachen sind Übersetzungen.


Wenn man Mischungen (also Linien die Eigenproduktionen und Übersetzungen kombinieren) mit einbezieht gibt es übrigens doch was: Cthulhu. Ist halt kein klassisches Fantasy-System. Aber überlebt auch schon lange mit hohem Produktausstoß ohne Regelflut.
« Letzte Änderung: 4.12.2023 | 18:28 von aikar »
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Offline Andropinis

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Re: Warum ist D&D Marktführer
« Antwort #99 am: 4.12.2023 | 18:28 »
Könnte man Materialmenge für den Umsatz nicht auch über Hintergrundbände und Abenteuer zusammen kriegen?

Die Frage ist auch immer, was der Anspruch ist. Warhammer verkauft ja noch die ganzen Figuren und trotzdem kommen dauernd neue Regeln und Armeebücher raus, bis hin zum Setting-Wechsel zu AoS und jetzt zurück zu Old World.
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George R.R. Martin