Autor Thema: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!  (Gelesen 4419 mal)

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Offline tarinyon

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Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« am: 31.08.2025 | 21:01 »
Da ich gerade eine AD&D 2E-Runde leite, lese ich begleitend durch meine anderen Oldschool/D&D-(Like)-Regelwerke, um Regellücken aufzufüllen. Dabei habe ich nach längerer Zeit auch wieder mein Dungeon Crawl Classics Regelbuch in die Hand genommen. Dabei ist mir eine Sache aufgefallen, die mich schon bei meiner letzten DCC-Runde aufgeregt hat und über die ich jetzt an dieser Stelle kurz abranten möchte. Es geht mir dabei um den Bestandteil von DCC, den viele als zentrales Element erachten, nämlich den "Funnel" (das deutsche Wort "Trichter" finde ich superkomisch und werde ich daher an dieser Stelle genauso konsequent ignorieren wie die historisch komplett falsche Übersetzung des Wortes "Gongfarmer" als "Buttenfrau/-mann").

DCC will ja im Gegensatz zu (fast?) allen anderen OSR oder New-School-RPGs kein Retroklon sein, sondern ein "What-If"-RPG, das ein D&D that-never-was simuliert - nämlich ein RPG, das noch viel konsequenter als D&D von den literarischen Vorlagen des Appendix N inspiriert ist und diese regeltechnisch abzubilden versucht. Das ist für mich die USP von DCC.

Wenn man sich nun die Diskussionen im Internet anschaut (und auch mit Leuten im RL über DCC redet), dann geht es mit wenigen Ausnahmen aber nahezu ausschließlich um die Erfahrung, dass Level-0-Charaktere beim Funnel lustige Tode sterben oder dass durch die vielen Tabellen lustige Dinge passieren. Und hier kommen wir zum Punkt meines Rants. Bei DCC starten alle Charaktere auf Level 0 (Core Rulebook, S. 21). Das kann ich noch teilweise nachvollziehen, weil im Appendix N ja tatsächlich einige literarische Figuren eine Origin-Story haben, bei der sie noch keine krassen Helden sind. Dann wird aber im Regelwerk ausdrücklich empfohlen, mit mehreren zufällig generierten Figuren einen Funnel zu spielen und man spielt dann mit den Überlebendenen weiter. Dies soll Teil der Charaktererschaffung sein und ersetzt sozuagen die Entwicklung des Charakterhintergrunds. Wo sind aber hier die literarischen Vorlagen? Im Appendix N jedenfalls sterben die Protagonisten nicht wie die Fliegen. Aber gut, man könnte hier noch beschwichtigend einwenden, dass das Spielen mehrerer Figuren gleichzeitig das Kennzeichen von Rollenspielen der 70er Jahre in Wargaming-Tradition war (auch wenn ich hier mal ein großes Fragezeichen machen würde, denn ich bezweifle ganz stark, dass das im Mainstream abseits von irgendwelchen obskuren Braunstein-Games wirklich so gespielt wurde).

Was mich nun ABER WIRKLICH AUF DIE PALME bringt, ist die Occupation-Mechanik. Die Charaktere, die hier ausgewürfelt werden, sind teilweise schlimmer als der Zuckerbäcker bei DSA und mindestens genauso stimmungskillend wie die WdV-Regeln von DSA. Ich selbst habe ja fast jeden Funnel von DCC geleitet (sogar einige Third-Party-Module) und hatte dabei zugegebenermaßen großen Spaß. Aber wenn wir mal ehrlich sind: was soll dieser Quatsch? Warum kann ich mir einen Cheesemaker auswürfeln, der einen Stinkekäse dabei hat? Was soll der Barbier mit der Schere im Dungeon? Was tut der Goldgräber bzw. Pappenheimer / Latinengräber (das ist übrigens die korrekte Übersetzung für Gongfarmer, herrgottnochmal!) im Temple des Elementaren Todes? So ziemlich jedes Ergebnis des Occupation-Tables hat bringt entweder einen total lächerlichen Beruf (elfischer Rechtsanwalt, wtf!!) oder wird durch lächerliches Equipment (Rollenspielbuch beim Hafenarbeiter) ins lächerliche gezogen. Das, was eigentlich die Spieler in der Spielwelt verankern soll, nämlich einen Beruf festzulegen, dem der Charakter nachgegangen ist (was ja beim normalen Rollenspiel oft unter den Tisch fällt), führt letztendlich dazu, dass man die Charaktere als totale Clowns spielt, die gerne lustige Tode sterben dürfen, ja sogar sollen. Es geht also nicht mehr um das Erleben von Abenteuern und das bestehen von gefährlichen Herausforderungen. Schon ab Level 0 konzentriert sich alles vielmehr auf die ach so lustige Weirdness (ein Begriff, der mich total abfuckt, in Wahrheit geht es meist um Slapstick). Allein die Gruppenzusammenstellung klingt oft wie ein Witz: gehen ein Bauer, ein Waisenkind, ein Steuereintreiber und ein elfischer Glasbläser in den Dungeon...

Viel schlimmer aber noch ist, dass die Occupations zudem total nutzlos sind. DCC hat ja nur ein rudimentäres Skill-System und die Occupation legt fest, welche Aufgaben ich trained machen kann (d.h., ich würfle mit W20 statt W10). Aber welche Skills bringt denn bitteschön ein Imker mit???? Ist der Totengräber besonders gut darin, Selbstgespräche zu führen? Meiner Meinung nach hat man sich hier keine Gedanken gemacht und einfach nur eine lustige Liste geschrieben. Spielerisch ergibt das aber Null-komma-Null Sinn. Und wer jetzt sagt: ist ja nicht so schlimm - doch, ist es! Denn erstens widerspricht sich DCC im Regelbuch selbst mehrmal, z.B. wenn es fordert, dass man eine mittelalterliche Welt abbilden soll. Da wäre es insofern besser gewesen, man hätte sich entweder an pseudo-mittelalterlichen Berufen orientiert oder von mir aus auch an Vorlagen aus der Literatur. Zweitens verhindern die Occupations einen fießenden Übergang von Level 0 zu Level 1, da die Klassenwahl nicht mit der Occupation zusammenhängt, sondern einzig und allein mit den Attributen. So wird der Gelehrte auch mal zum Krieger oder der Söldner zum Zauberer, und zwar über Nacht. Und drittens wäre die Konsequenz ja sonst zu sagen: "Gut, ignoriere ich den Beruf halt nach Level 0." Aber warum bitteschön gibt es diese Occupations dann überhaupt, wenn sie ihre regeltechnische Funktion nicht erfüllen?

Alles in Allem ist der Funnel für mich derart abturnend geworden, dass ich zukünftig DCC nur noch auf Level 1 beginnen würde. Bezeichnenderweise hat man das z.B. bei DCC Lankhmar gemacht. Da ist ihnen wohl aufgefallen, dass diese lächerlichen Elemente null zu Lankhmar passen (genauso wie Teile des Magiesystems). Entsprechend hat man dort auch ein ganz anderes Feeling auf Level 1 und merkt dabei, dass man Level 0 für ein gelungenes DCC-Erlebnis überhaupt nicht braucht.
« Letzte Änderung: 31.08.2025 | 21:06 von tarinyon »

Offline Tomas Wanderer

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #1 am: 31.08.2025 | 21:19 »
Würde vermuten, dass Funnel eher dem 1st Level Basic Grind bzw. den Erinnerungen daran entsprungen ist.

Online ghoul

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #2 am: 31.08.2025 | 21:48 »
Glückwunsch! Du hast erkannt, dass DCC viel Cargo-Kult enthält.
IMHO ist das nicht schlimm, so lange es Leuten Spaß macht. Wie du richtig schlussfolgerst, kann man aber auch ganz normal auf Stufe 1 beginnen.

Ich persönlich spiele lieber ganz unironisch das Original (AD&D 1e).
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Offline Swanosaurus

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #3 am: 31.08.2025 | 21:53 »
Ich stimme dem OP bedingt zu: Insofern, dass ich die Kritik im Großen und Ganzen Teile, aber glaube, dass du DCC trotzdem ein bisschen Unrecht tust.

Ich habe auch weitgehend mit den Funnels abgeschlossen - als Spieler finde ich sie gelegentlich ganz lustig, als SL habe ich's jetzt einmal versucht und gemerkt, dass da bei mir nach ner Dreiviertelstunde die Luft raus war; die Dauertode hätten aus dem Geschehen eigentlich einen Horrorfilm für die SC machen müssen, und ich habe gemerkt, dass die Runde - obwohl alle wussten, worauf sie sich einließen - überhaupt keine Ideen hatten, wie sie rollenspielerisch mit dem Szenario umgehen sollten. Das Abenteuer war cool, aber "oh, jetzt ist dem Bäckermeister aus meinem Dorf das Gesicht weggeätzt worden, ähm ... renne ich jetzt schreiend davon? Oder sammle ich seine Ausrüstung ein und durchsuche ich seine Taschen?" Und das lag jetzt nicht an einem schrecklich hohen rollenspielerischen Anspruch, den wir vor uns hergetragen hätten ... es ließ sich einfach nichts auch nur ansatzweise Konsistentes aus diesem Gemenge eines Science-Fantasy-Szenarios, planloser Dörfler und schrecklicher Tode machen. Ich habe das als SL dann abgebrochen, einfach, weil alle irgendwann völlig lustlos waren, eingeschlossen meiner selbst.

Ich glaube aber nicht, das hinter DCC die Absicht steht, ein Appendix-N-treueres "Was wäre wenn?"-RSP zu machen. Es geht doch eher darum, ein Rollenspiel zu machen, das für die Rollenspieler*innen von heute das gleiche Gefühl reproduziert wie die erste Edition D&D für die ersten Rollenspieler von damals. Und dazu gehörte wahrscheinlich schon das regelmäßige: "Oh, mein Charakter ist gerade auf absurde Art zu Tode gekommen, also weiter mit dem nächsten." Ich denke, nicht mehr und nicht weniger soll der Funnel abbilden. Mit dem Appendix N hat dieser Teil von DCC wenig zu tun und soll das wahrscheinlich auch nicht.

Es war ja auch gar nicht von Anfang an selbstverständlich, dass ein Rollenspiel, dass durch bestimmte Geschichten inspiriert ist, das Ziel verfolgt, ähnliche Geschichten spielbar zu machen. Bei MERS hat man ja auch keine Herr-der-Ringe-mäßigen Szenarien bekommen. Die Texte waren Materialsteinbruch, es war aber (vermute ich) den meisten klar, dass das Spiel eine völlig andere und eigene Dynamik hatte.

Ich schätze mal, die Idee, Geschichten wie aus den literarischen Inspirationen erspielen zu wollen, kam eher dann auf, als erkannt wurde, dass man ja auch bei den Fans von Tolkien, Howard, Leiber & Co für D&D werben konnte und dass die dann oft eben diese Erwartungen ans RSP rantragen würden, weil sie eben nicht unbedingt aus der Gamer-Szene kamen. Aber um diese Phase geht es DCC dann ja schon eher weniger ...

Wie gesagt, ich persönlich kann mit dem Funnel auch wenig anfangen, so amüsant er sein mag, bleibt das Grundkonzept für mich verkopft und schwebt auf irgendeiner Metaebene. Ich bin über die Fantasy zum RSP gekommen, nicht übers Spielen, und wir haben alle so ziemlich von Anfang an intuitiv Fantasy-Geschichten nachgespielt. Deshalb knüpft der Funnel einfach nicht an meine Erfahrungswelt an.
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Offline Skaeg

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #4 am: 31.08.2025 | 22:24 »
Würde vermuten, dass Funnel eher dem 1st Level Basic Grind bzw. den Erinnerungen daran entsprungen ist.
Das, was ich darüber lese, einschließlich schon der Bezeichnung "Funnel", lässt es mir fast wie eine Parodie dieser Erfahrung erscheinen.
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Online Galatea

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #5 am: 31.08.2025 | 23:01 »
Klingt für mich eher als ob sich die Autoren gefragt haben "Hm, was ist deine definierende Erinnerung aus alten Fantasy-RPG-Zeiten?", auf "Ah ja, es starben ständig Charaktere!" gekommen sind und beschlossen haben das als primäres Feature des Spiels zu positionieren, ohne zu verstehen, dass das nie der Punkt war.

Ist so ein bisschen wie die Abrissbogen-Cthullhu-Runden, bei denen es nicht mehr darum geht fantastische realitäts- und verstandbrechende Ereignisse zu beschreiben, sondern nur noch darum am Fließband Charaktere zu töten oder in den Wahnsinn zu treiben (gähn).
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Offline postkarte

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #6 am: 1.09.2025 | 00:12 »
In meinen Augen ist der Trichter einfach das Verkaufsding von DCC. Das wollen die Leute auf Cons sehen, nebst Gong natürlich. Damit hebt es sich aus der Menge der OSR Spiele.

Aber dass es ein richtiges und tolles Rollenspielerlebnis auch auf höheren Stufen bietet, interessiert nur Sammler.

Ich habe diverse der DCC Lankhmar Abenteuer geleitet und für das Spielerleben der Welt Leibers passte DCC als Regelwerk toll. Leider gibt es aber gerade wegen des Trichters und dem darauf abzielenden Marketing genug Leute, die das eigentliche Spiel nicht mal kennenlernen wollen. Entweder weil ja Trichter spielen reicht, oder weil DCC gleich Trichter und deswegen Scheiße.
« Letzte Änderung: 1.09.2025 | 07:37 von postkarte »

Offline Settembrini

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #7 am: 1.09.2025 | 05:39 »
Für realistische Berufe empfehle ich Harnmaster.
Ansonsten, was D&D-artige angeht, probier mal ALRIK es ist für alle!
https://alrik.snafu.zone/wiki/Alrik
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Offline Zanji123

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #8 am: 1.09.2025 | 09:05 »
der Funnel und DCC im allgemeinen klang für mich schon immer wie ein Bier und Pretzel RPG

Die ganze Randomness, das "mach dir 10 Charaktere einer wird überleben und DER hat dann voll die KRASSE Hintergrundstory"...
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Offline Mithras

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #9 am: 1.09.2025 | 09:09 »
Der Funnel ist zum lernen da! Das ist zum einen, damit die tödlichkeit gezeigt wird von OSRartigen Spielen und zum anderen damit man seinen Charakter nicht verheizt zu Beginn wenn man einen Fehler macht. Danach hat man hoffentlich kapiert wie es läuft bei OSR und darf nicht mehr jammern.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Online Raven Nash

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #10 am: 1.09.2025 | 09:39 »
der Funnel und DCC im allgemeinen klang für mich schon immer wie ein Bier und Pretzel RPG

Die ganze Randomness, das "mach dir 10 Charaktere einer wird überleben und DER hat dann voll die KRASSE Hintergrundstory"...
Moment - das hat SotDL aber auch. Die ganzen Anfänger-Abenteuer sind doch genau das, ein Funnel. Der Char kann nix, hat nix, und soll irgendwie überleben. Daher macht jeder Spieler sich eben drei Chars, und die Gruppe bildet sich dann aus den Überlebenden.
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Offline felixs

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #11 am: 1.09.2025 | 10:04 »
Ich mag Ironie als Grundkonzept eines Spiels meist auch nicht. Schon bei W. Moers - teilweise gar bei T. Pratchett - stört mich das, selbst wenn die ja immerhin sehr gut erzählen können; viel schlimmer natürlich, wenn gequäte Har-har-har-Ironie dann von Leuten gespielt wird, deren humoristischer Horizont in einem Paralleluniversum zu liegen scheint.

Insgesamt störe ich mich an vielem, was von Afficionados oft als wunderbar "weird" empfunden wird. Passt dann woh nicht zusammen. Für mich sind das fast immer Dinge, die nicht in meine Präferenzen bezüglich Fantasy-Welten passen. Das ist, vermute ich, schlicht Geschmackssache.

Das "Funnel"-Konzept erschließt sich mir auch nicht so recht - einerseits möchte ich ja entscheiden, was für eine Figur ich spielen will, andererseits steigt (für mich) der Reiz einer Figur nicht, weil sie sich schon "bewährt" hat. Soweit das grundsätzliche. Dazu kommt das im Eingangsbeitrag angesprochene Problem, dass die Szenarien und Personagen oft ziemlich abgedreht sind. Das müsste natürlich nicht so sein, gibt vermutlich auch Szenarien, die nicht so abgedreht sind, stört mich dann aber auch, wenn es so ist.

Kann auch sein, dass sich der Wunsch nach diesen Abweichungen und nach dem ironischen Zugang vor allem dann einstellt, wenn man eine gewisse Übersättigung an anderen Dingen erreicht hat. Das ist bei mir (bisher) nicht der Fall.
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Offline Seba

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #12 am: 1.09.2025 | 11:31 »
Ich sehe DCC auch als Spiel für Leute, die das Gefühl haben, schon alles erlebt zu haben, was man in D&D erleben kann.
Da ich gerne die immer gleichen Tropes spiele, weil ich sie einfach liebe, wird sich dieser Zustand bei mir wohl nie einstellen.

Offline Swanosaurus

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #13 am: 1.09.2025 | 11:33 »
Der Funnel ist zum lernen da! Das ist zum einen, damit die tödlichkeit gezeigt wird von OSRartigen Spielen und zum anderen damit man seinen Charakter nicht verheizt zu Beginn wenn man einen Fehler macht. Danach hat man hoffentlich kapiert wie es läuft bei OSR und darf nicht mehr jammern.

Ja, das ist auch einer der Aspekte, mit dem ich am stärksten fremdele beim Funnel ... ich habe auch schon mal ein (anderes) Regelwerk gleich wieder verkauft, weil es eine eigene Kategorie mit "Tutorial monsters" im Bestiarium gab.

Letztendlich hatte ich die coolen Spielerfahrungen in DCC auch im späteren Spiel. Wobei ich dann sehr lange noch 2 SC geführt habe, die ich auch beide toll fand, und die glücklicherweise so unterschiedlich waren, dass ich auch nicht zwischen ihnen durcheinandergekommen bin. Aber ab Level 2/3 war das dann eben ne richtige Gruppe, und wenn dann mal wer starb, dann ließ sich da auch durchaus angemessen reagieren.
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Offline Zanji123

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #14 am: 1.09.2025 | 12:07 »
Moment - das hat SotDL aber auch. Die ganzen Anfänger-Abenteuer sind doch genau das, ein Funnel. Der Char kann nix, hat nix, und soll irgendwie überleben. Daher macht jeder Spieler sich eben drei Chars, und die Gruppe bildet sich dann aus den Überlebenden.

Moment:

1) man baut sich keine 10 Stück
2) die Berufe die man auswürfelt haben mehr Sinn als das was ich hier lese
3) die besseren Stufe 0 Abenteuer (Dark Deeds in Last Hope z.b.) sind keine meat grinder oder haha du bist tot
4) auch stufe 0 Charaktere können die Helfen Aktion nutzen um jemanden anderes Vorteil zu geben.


Ja bei der Tales of the Demonlord Kampagne hat man es mit dem Stufe 0 Abenteuer übertrieben genauso wie mit "a year without rain" aber Dead by Daylight (was einfach nur ne quasi Neuauflage von nem Warhammer Fantasy abenteuer ist), a slavers lash, Falling tears und besonders Dark Deeds in Last Hope (Missetats letzte Hoffnung glaub ich auf deutsch) sind echt gute Stufe 0 Abenteuer.
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Offline Feuersänger

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #15 am: 1.09.2025 | 12:46 »
So hot finde ich den Take nun auch nicht. ^^
Funnel spielen mag vllt einmal ganz lustig sein, aber als mehr als rollenspielgewordenen Scherzartikel würde ich das nicht ansehen.
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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #16 am: 1.09.2025 | 13:49 »
Der Funnel ist zum lernen da! Das ist zum einen, damit die tödlichkeit gezeigt wird von OSRartigen Spielen und zum anderen damit man seinen Charakter nicht verheizt zu Beginn wenn man einen Fehler macht. Danach hat man hoffentlich kapiert wie es läuft bei OSR und darf nicht mehr jammern.

Kann das den Neulingen nicht einfach… weiss nicht… gesagr werden? Das erspart ggf. ein paar Stunden Lebenszeit, die sonst mit einem Funnel verbracht werden würde.
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Offline felixs

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #17 am: 1.09.2025 | 14:17 »
Kann das den Neulingen nicht einfach… weiss nicht… gesagr werden? Das erspart ggf. ein paar Stunden Lebenszeit, die sonst mit einem Funnel verbracht werden würde.

Denke, die Annahme ist einerseits, dass das Spaß macht (finden einige Leute ja wohl so); andererseits finde ich es auch durchaus überzeugen, dass man sich an Tödlichkeit praktisch gewöhnen sollte. Allerdings würde ich das auch lieber durch "richtiges" Spiel machen. Ggf. mit drei Re-Spawns oder so, damit man "mal sehen kann", wie das System und die Spielwelt funktionieren.
In der Praxis habe ich es bisher mit dem direkten Einstieg ins "richtige Spiel" gemacht. Das funktionierte allerdings mit meinen DSA- und Midgard-sozialisierten Spielern eher mittelmäßig. Es wurde gespielt, wie sonst auch und die erste Erfahrung mit der Tödlichkeit des Systems hat eine Art Schockstarre und dann folgende Blockade bezüglich der weiteren Entwicklung der Handlung hervorgerufen. Es schien dann alles zu gefährlich. Vermute aber, man könnte sich schon an die Andersartigkeit gegenüber dem schon Bekannten gewöhnen; würde halt Zeit brauchen. Denke auch nicht, dass ein "Funnel" Abhilfe geschaffen hätte - aber das ist alles Spekulation.
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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #18 am: 1.09.2025 | 15:10 »
Denke, die Annahme ist einerseits, dass das Spaß macht (finden einige Leute ja wohl so); andererseits finde ich es auch durchaus überzeugen, dass man sich an Tödlichkeit praktisch gewöhnen sollte.

Davon würde ich auch ausgehen. Das Regelwerk ist an dieser Stelle ja auch recht explizit und sagt sinngemäß "das klingt erstmal komisch, aber probiert es doch mindestens einmal aus".
Und, wie postkarte weiter oben erwähnte, ist es halt auch ein USP, den man fürs Marketing nutzen kann.
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Offline Xemides

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #19 am: 1.09.2025 | 17:27 »
Also meine Spieler haben mit den Funnels Spaß gehabt, freuen sich nun aber auch mit Stufe 1+ weiter zu spielen.
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Online Galatea

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #20 am: 1.09.2025 | 18:14 »
Kann das den Neulingen nicht einfach… weiss nicht… gesagr werden? Das erspart ggf. ein paar Stunden Lebenszeit, die sonst mit einem Funnel verbracht werden würde.
Oder man spielt einfach mal 3-4 vordefinierte Testszenarien (sprich Kämpfe) mit Wegwerfcharakteren durch, also eine kurze Tabletoprunde (wenn jemand ein Charaktersetup mag, dann kann es ja immernoch behalten/ausbauen also einen echten Charakter draus machen).
Das ist generell eine gute Idee bei Regelwerken mit höherer Basiskomplexität, ungewöhnlichen Mechaniken oder vergleichsweise hoher Tödlichkeit.


Ich finde das ganze Konzept des Funnels auch aus Ingame-Logikgründen ziemlich dämlich.

Warum sollen Hans der Bauer, Lars der Zuckerbäcker, Friedolin der Steuereintreiber und Bert der Schankwirt denn bitte in den Dungeon des Schreckens gehen?
Das ist so ein bisschen wie wenn man eine Gruppe Steuerfachangestellte in ein Atomkraftwerk schickt, um eine Kernschmelze zu stoppen.

Sind da gerade wirklich überhaupt keine Abenteurer in der Nähe und ist das ganze echt SO dringend, dass man im Prinzip unausgebildete (und vermutlich auch körperlich ungeeignete) Zivilisten in eine Kriegssituation schickt?

Und warum gibt es in den meisten Fantasy-Settings verdammt nochmal keine Abenteurergilden, wenn die SO VIEL SINN machen würden UND dabei noch spielerische Möglichkeiten eröffnen, die weit über das übliche "Gruppe zieht planlos durch die Gegend bis sie zufällig über Plot stolpert" hinausgehen?
« Letzte Änderung: 1.09.2025 | 18:20 von Galatea »
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #21 am: 1.09.2025 | 18:17 »
Oder man spielt einfach mal 3-4 vordefinierte Testszenarien (sprich Kämpfe) mit Wegwerfcharakteren durch, also eine kurze Tabletoprunde (wenn jemand ein Charaktersetup mag, dann kann es ja immernoch behalten/ausbauen also einen echten Charakter draus machen).
Das ist generell eine gute Idee bei Regelwerken mit höherer Basiskomplexität, ungewöhnlichen Mechaniken oder vergleichsweise hoher Tödlichkeit.

Scheint mir eine sinnvolle Idee zu sein, wenn das OSR-Feeling mit mehr als nur Worten vermittelt werden soll. :d
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Offline Arbor

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #22 am: 1.09.2025 | 21:18 »
Ich habe vor einigen Jahren genau wegen der Funnel mit DCC angefangen.

Bisher habe ich zwei davon geleitet und es hat mir und den Spielern enorm viel Spaß gemacht (alles alte Hasen).
War einfach mal wieder eine andere Erfahrung, wobei wir DCC auch eher Bier und bretzelig spielen.

Zudem hat sich auch in beiden Runden (alles keine OSRler) ziemlich schnell die Spielweise geändert, da die Tode einzelner Charaktere im Funnel für ihre Spieler kleine Schockerlebnisse waren.
So wird auch noch aktuell (die zweite Gruppe ist jetzt Stufe 4) nicht jeder Stein in jedem Dungeon umgedreht und nicht jede Kiste zwanghaft geöffnet, da das Ungewisse die Spieler jetzt wirklich beunruhigt und gefährlich wirkt.
Das bringt einen wirklichen Zuwachs an Immersion für uns.
Zudem hat auch das zufällige Auswürfeln der Figuren dafür gesorgt, dass sie alle ihre Ecken und Kanten haben und wenig optimiert sind.
Auch das bringt für uns mehr Tiefe ins Spiel (gibt es selbstverständlich auch bei anderen Systemen).

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man den Funnels schnell überdrüssig wird, wenn man sie regelmäßig spielt und ihr besonderer Effekt dadurch verfliegt.
Auch als One-Shot funktionieren sie für mich nicht so gut, da sie ja die "Geburt" des späteren Helden darstellen sollen, auf die aufgebaut wird.

Offline felixs

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #23 am: 1.09.2025 | 21:32 »
Warum sollen Hans der Bauer, Lars der Zuckerbäcker, Friedolin der Steuereintreiber und Bert der Schankwirt denn bitte in den Dungeon des Schreckens gehen?
Das ist so ein bisschen wie wenn man eine Gruppe Steuerfachangestellte in ein Atomkraftwerk schickt, um eine Kernschmelze zu stoppen.

Sind da gerade wirklich überhaupt keine Abenteurer in der Nähe und ist das ganze echt SO dringend, dass man im Prinzip unausgebildete (und vermutlich auch körperlich ungeeignete) Zivilisten in eine Kriegssituation schickt?

Meinem Eindruck nach bringen viele dieser Spiele eine Spielwelt mit, die so unappetitlich anmutet, dass man ganz gut verstehen kann, dass die Bewohner dieser Welt ziemlich viel zu riskieren bereit sind, um ihrem Dasein zu entkommen.

Und warum gibt es in den meisten Fantasy-Settings verdammt nochmal keine Abenteurergilden, wenn die SO VIEL SINN machen würden UND dabei noch spielerische Möglichkeiten eröffnen, die weit über das übliche "Gruppe zieht planlos durch die Gegend bis sie zufällig über Plot stolpert" hinausgehen?

Verstehe zwar, was Du meinst - aber ich finde Abenteurergilden als Konzept ziemlich wenig plausibel und würde dasselbe über eine Spielwelt sagen, welche solche Gilden hat/braucht. Quasi die höchte Stufe der spielweltinternen Widerspiegelung des Gamismus.
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Offline Alexandro

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Re: Hot Take: Der DCC-Funnel ist Quatsch!
« Antwort #24 am: 1.09.2025 | 22:12 »
Warum kann ich mir einen Cheesemaker auswürfeln, der einen Stinkekäse dabei hat? Was soll der Barbier mit der Schere im Dungeon? Was tut der Goldgräber bzw. Pappenheimer / Latinengräber (das ist übrigens die korrekte Übersetzung für Gongfarmer, herrgottnochmal!) im Temple des Elementaren Todes?

Das ist ein Artefakt der Tendenz mit kreativem Einsatz von "harmlosen" Gegenständen (Murmeln, Spiegel, Hühner o.ä. waren damals sehr beliebt) bestimmte Fallen und Monster des Dungeons auszuhebeln. Mit dem Stinkekäse werden dann halt Riesenratten abgelenkt, oder ein Monster welches die Fährte der SC aufgenommen hat von dieser abgebracht, oder er wird zerrieben, um eine Schmiere zu erzeugen, mit welcher man diesen schweren Felsblock besser zur Seite schieben kann. Und die Anwendungsmöglichkeiten einer Schere sind zu zahlreich, um sie aufzuzählen. Einige Spielende scheinen Freude daraus zu ziehen, auf diese Weise um die Ecke zu denken, statt spezialisierte Gegenstände und Fähigkeiten für Abenteurer-Anwendungen zur Verfügung zu haben. Wenn ich den Spielenden für Conabenteuer Ausrüstungspakete zusammenstelle, dann gebe ich ihnen gerne solche "nutzlosen" Sachen mit (auch wenn es keine Stufe 0 Charaktere sind), um ihnen die Option zu geben mich zu überraschen - es ist allerdings nicht nötig, und häufig bleiben diese Gegenstände ungenutzt, weil die SC halt genug andere Optionen haben. Bei DCC-Funnels sind diese Gegenstände halt das einzige, was die Stufe0-Charaktere zur Verfügung haben, deswegen lernen sie besser diese einzusetzen (und diese Denkweise können sie dann auch auf höheren Stufen nutzen).

(das Ganze kommt natürlich aus einer unschönen Ecke, wo SL den SC keinen "zu einfachen" Erfolg gegönnt haben, und daher die Verfügbarkeit und Preise von bestimmten "game breaking" Gegenständen künstlich und unrealistisch reguliert haben - da mussten sich die Spielenden dann irgendwie anders behelfen, und Gegenstände "am SL vorbeischmuggeln", damit dieser diese genehmigt, ohne sich über die möglichen Anwendungen Gedanken zu machen - das war eine Art "kalter Krieg" zwischen Spielenden und SL, und dieser Spielstil kann gerne tot bleiben)
« Letzte Änderung: 1.09.2025 | 22:31 von Alexandro »
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.