Thema: Spieler... Grrrr... manchmal möchte ich sie würgen!

[flaschengeist]

Ich hab mir sogar aus gut unterrichteten Kreisen munkeln hören, dass der eine oder andere GröSpLaZ (*) hier aus dem Tanelorn IRL auch nur ein ganz normaler Spielleiter sein soll...

(*) größter Spielleiter aller Zeiten

GröSpLaZ, sehr schön
Bei GröSpLaZ und GröSpEaZ (Größter Spieleentwickler aller Zeiten) vermute ich gerne, dass deren überlegene Theorie gar nicht durch Praxis "verunreinigt" ist .

[KhornedBeef]

The toys fell out of the pram I guess

Ganz herrlicher Satz, kannte ich noch nicht

[Streunendes Monster]

Ich hab einen Spieler in der Gruppe, der trotz ausführlicher Informationslage (m)einer eigenen Welt gern Fakten aus ihm beliebten Tropos oder Settings übernimmt.
So geht er nach wie vor davon aus, dass es bei mit Teufel und dämonen gibt und diese Krieg gegeneinander führen.
Wir spielen seit 10 Jahren nicht mehr auf Golarion.
Wenn ich ihn dann freundlich darauf hinweise, ist er muksch ... 

Ich finds schwierig, da ich mir als SL wirklich viel Mühe mit eingängigen Themen und Texten gebe und den Rest dann im Spiel vertiefe. Leichter Einstieg und wer will darf sich gern tiefer damit beschäftigen. Ist halt kein Muss.

Auf Nachfragen wich er aus und meinte, dass alles okay sei.
Ist es aber nicht, weil direkt in der folgenden Session wieder etwas Entsprechendes geschah.

Wenn er in einem anderen Setting spielen möchte, soll er es selbst leiten. Als ich ihm das sagte ... nunja, war er erneut eingeschnappt. 

[PayThan]

Im Moment hab ich echt den Eindruck, dass die alten Hasen oft komplizierter und anstrengender sind als junge, unerfahrene Spieler.
Die Neuen sind meistens offener, unkomplizierter und noch formbar.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Pech und gerate immer an die falschen Leute.

[Bad_Data]

Im Moment hab ich echt den Eindruck, dass die alten Hasen oft komplizierter und anstrengender sind als junge, unerfahrene Spieler.
Die Neuen sind meistens offener, unkomplizierter und noch formbar.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Pech und gerate immer an die falschen Leute.

Da geht es dir nicht alleine so. Ehrlicherweise merke ich auch bei mir selber, dass ich festgefahrener bin als früher.
Anstrengend wird es insbesondere, wenn Mitspielende die eigene Art Rollenspiel zu betreiben unbedingt durchdrücken müssen. Tragisch wird es, wenn genau diese Personen aber trotzdem davon überzeugt sind, total offen und flexibel zu sein.

[Grey]

Im Moment hab ich echt den Eindruck, dass die alten Hasen oft komplizierter und anstrengender sind als junge, unerfahrene Spieler.

Deckt sich soweit mit meinem Eindruck.

[Weltengeist]

Im Moment hab ich echt den Eindruck, dass die alten Hasen oft komplizierter und anstrengender sind als junge, unerfahrene Spieler.
Die Neuen sind meistens offener, unkomplizierter und noch formbar.
Vielleicht hab ich aber auch einfach nur Pech und gerate immer an die falschen Leute.

Nö, ich denke, das ist einfach ein Grundgesetz der menschlichen Natur. Das gibt's sogar in formal und nennt sich "Exploration-Exploitation-Dilemma" - es besagt im Kern, dass wir (naja, jedenfalls die meisten von uns) immer weniger experimentierfreudig werden, je weniger Lebenszeit uns noch bleibt.

[Seraph]

Ich hab einen Spieler in der Gruppe, der trotz ausführlicher Informationslage (m)einer eigenen Welt gern Fakten aus ihm beliebten Tropos oder Settings übernimmt.
So geht er nach wie vor davon aus, dass es bei mit Teufel und dämonen gibt und diese Krieg gegeneinander führen.
Wir spielen seit 10 Jahren nicht mehr auf Golarion.
Wenn ich ihn dann freundlich darauf hinweise, ist er muksch ... 

Ich finds schwierig, da ich mir als SL wirklich viel Mühe mit eingängigen Themen und Texten gebe und den Rest dann im Spiel vertiefe. Leichter Einstieg und wer will darf sich gern tiefer damit beschäftigen. Ist halt kein Muss.

Auf Nachfragen wich er aus und meinte, dass alles okay sei.
Ist es aber nicht, weil direkt in der folgenden Session wieder etwas Entsprechendes geschah.

Wenn er in einem anderen Setting spielen möchte, soll er es selbst leiten. Als ich ihm das sagte ... nunja, war er erneut eingeschnappt. 

So eine Spielerin habe ich auch 
Meistens ist alles gut, aber zwischendurch, wenn ein bestimmtes Wesen nicht so wie in ihrer Vorstellung funktioniert kommt ein "Hää? Bei Skyrim konnte man die aber mit Silberwaffen verletzen!?"

Ja....okay?

[Sashael]

Dann solltest du sie mal auf ein Einhorn aus dem Märchen Das tapfere Schneiderlein treffen lassen. Der Kulturschock könnte sie umhauen. 

[hexe]

Im Moment hab ich echt den Eindruck, dass die alten Hasen oft komplizierter und anstrengender sind als junge, unerfahrene Spieler.

Deckt sich soweit mit meinem Eindruck.

Schon seit Jahrzehnten. 

[Raven Nash]

So eine Spielerin habe ich auch 
Meistens ist alles gut, aber zwischendurch, wenn ein bestimmtes Wesen nicht so wie in ihrer Vorstellung funktioniert kommt ein "Hää? Bei Skyrim konnte man die aber mit Silberwaffen verletzen!?"

PC-RPG sozialisierte Spieler stehen manchmal auch vor der sprichwörtlichen Wand. So wie eine Spielerin von mir, die zwei Dinge nicht wirklich verstehen kann:
a) dass nicht jeder getötete Gegner Loot droppt und
b) dass nicht jeder NSC in der Welt rumsteht und darauf wartet, seinen gescripteten Dialog abzuspulen, bzw. irgendwas Wichtiges zu starten.

Die Standardfrage nach dem jedem Kampf: "Do they have loot?" Nein, sie haben die Waffen, die sie vorher schon hatten, und vielleicht irgendein Schmuckstück von minderem Wert. Und ihre Kleidung. Und vielleicht noch Zeug, das du selber auch dabei hast. Schlepp es mit, wenn du meinst.
Lustigerweise ist der Rest der Gruppe oft gar nicht daran interessiert, die Leichen zu fleddern. Die wissen, dass das gute Zeug selten vom 08/15-Gegner rumgetragen wird.

Und der mürrische Druide, der auf einem entlegenen Bergpass seine Hütte hat, braucht tatsächlich keine Abenteurergruppe, die seine Probleme löst. Der will einfach nur seine Ruhe haben. Und nein, ohne beträchtlichen Aufwand lässt er sich auch nicht überzeugen, euch irgendwas beizubringen.
Auch der Feenherrscher lässt sich nicht dazu herab, Sterblichen Zauber zu lehren. Auch wenn du Persuasion auf 18 hast!

[tartex]

Und nein, ohne beträchtlichen Aufwand lässt er sich auch nicht überzeugen, euch irgendwas beizubringen.
Auch der Feenherrscher lässt sich nicht dazu herab, Sterblichen Zauber zu lehren. Auch wenn du Persuasion auf 18 hast!

Also in meinen Teenage-Gruppen vor Jahrzehnten konnten sich Leute schon auf sowas festbeißen, bevor es durch Computerspiele populär wurde. 

[HAL 40000]

Servus.
Vor einer Weile habe ich mal für 3 Teenager DnD geleitet, weil die das mal probieren wollten. Die haben aus allem buchstäblich alles rausgelootet. Da hat nicht viel gefehlt und die hätten auch noch Körperöffnungen nach Beute durchsucht. Es wurde auch jedes Faß, jeder Schrank und was sonst noch da war durchsucht.
Es hat etwas Erklärungsarbeit gebraucht, dass das nicht wie in Baldurs Gate 3 funktioniert.

[nobody@home]

Also in meinen Teenage-Gruppen vor Jahrzehnten konnten sich Leute schon auf sowas festbeißen, bevor es durch Computerspiele populär wurde. 

Mag sein, obwohl die ersten Computerrollenspiele nun auch wieder nicht so viel später erschienen sind als die Tischrollenspiele der ersten oder spätestens zweiten Generation.

Ich denke, ein Stück weit ist das Problem nachvollziehbar. Computerspiele sind für viele schlicht der erste Kontakt mit der Idee von "Nichtspielercharakteren" überhaupt, und daß die dortigen Exemplare gerne mal als "nicht ganz echt" wahrgenommen werden, ist dem Medium geschuldet -- wenn ich über geladene Spielstände, Neustarts und dergleichen mehr mit demselben NSC genau dieselbe Unterhaltung schon Dutzende von Malen geführt habe, dann wird generell schon recht offensichtlich, daß der einfach nur sein vorgegebenes Skript abspult und ansonsten eigentlich gar keine "richtige" Persönlichkeit hat. Und dann kommt so jemand an einen Spieltisch, wo das plötzlich alles zumindest potentiell ganz anders ist (unter anderem auch deshalb, weil man dort normalerweise nicht mal eben mit "upps, da breche ich mal schnell ab, lade neu, und probier's noch einmal" agieren kann)...da muß es nicht wundern, daß er von seinen bisherigen Erfahrungen ausgehend erst mal ins Schlingern kommt.

[tartex]

Servus.
Vor einer Weile habe ich mal für 3 Teenager DnD geleitet, weil die das mal probieren wollten. Die haben aus allem buchstäblich alles rausgelootet. Da hat nicht viel gefehlt und die hätten auch noch Körperöffnungen nach Beute durchsucht. Es wurde auch jedes Faß, jeder Schrank und was sonst noch da war durchsucht.
Es hat etwas Erklärungsarbeit gebraucht, dass das nicht wie in Baldurs Gate 3 funktioniert.

Wenn ich für jüngere Kids in den 90igern geleitet haben, haben die oft im GTA3-Stil gespielt, bevor GTA3 überhaupt erschienen ist. Grenzen auslosten, was ging. Nach ein 2 oder 3 Stunden Händler ausrauben und Tavernen plündern, schien sich das aber bei eigentlich allen erledigt zu haben.

Persönlich spiele ich eine beherzte Tavernenschlägerei aber ab und zu immer noch gerne.

Ich hatte aber auch schon Spielleiter in den letzten Jahren, wo ich nicht das Gefühl loswerden konnte, Quest-Rufzeichen über den Köpfen bestimmter NSCs zu sehen...

[Raven Nash]

Ich hatte aber auch schon Spielleiter in den letzten Jahren, wo ich nicht das Gefühl loswerden konnte, Quest-Rufzeichen über den Köpfen bestimmter NSCs zu sehen...

Je nach Genre ist man ja auch als SL nicht frei von Beeinflussungen. Ich glaube in der Zeit, in der ich MMORPGs gespielt habe, war da auch ein deutlicher Einfluss zu bemerken, wenn ich Fantasy geleitet habe.

Ich merke aber, dass sich ein bestimmtes Verhalten bei Spielern von CRPGs zeigt. Eben dieses fast schon zwanghafte Looten und die Erwartungshaltung, dass irgendein gesichtsloser Goblin aus der hinteresten Reihe vielleicht doch das magische Schwert +10 droppt, weil das halt "immer mal passieren kann".
Und das oftmals völlig zufällige Anquatschen irgendeines NPCs, weil man hofft, dass es genau der ist, der eine tolle Nebenquest vergibt - auch wenn absolut nichts darauf hinweist. Ist so, als würde man den Fremden der neben einem im Bus steht fragen, ob er nicht einen lukrativen Job für einen hat...

Was wiederum dazu führt, dass ich kaum noch CRPGs spiele, weil ich diese Abläufe blöd finde.

[tartex]

Und das oftmals völlig zufällige Anquatschen irgendeines NPCs, weil man hofft, dass es genau der ist, der eine tolle Nebenquest vergibt - auch wenn absolut nichts darauf hinweist. Ist so, als würde man den Fremden der neben einem im Bus steht fragen, ob er nicht einen lukrativen Job für einen hat...

Was wiederum dazu führt, dass ich kaum noch CRPGs spiele, weil ich diese Abläufe blöd finde.

Also zumindest wollte mir vor vielen Jahren an einer Straßenbahnhaltestelle mal IRL ein Junkie eine Haarschneidemaschine verkaufen. Das nächste Mal biete ich in dem Fall stattdessen eine Sidequest an. 

[nobody@home]

Ich stelle mir jetzt gerade einen CRPG-sozialisierten Spieler vor, dessen Anfängercharakter im Keller der örtlichen Taverne nach der Quelle der merkwürdigen Geräusche dort suchen soll...und als erstes mal sämtliche Vorratskisten und -fässer öffnet oder gleich einschlägt, weil da ja Loot drin versteckt sein könnte.

[Raven Nash]

Ich stelle mir jetzt gerade einen CRPG-sozialisierten Spieler vor, dessen Anfängercharakter im Keller der örtlichen Taverne nach der Quelle der merkwürdigen Geräusche dort suchen soll...und als erstes mal sämtliche Vorratskisten und -fässer öffnet oder gleich einschlägt, weil da ja Loot drin versteckt sein könnte.

Vielleicht mach ich den Test mal beim Start einer neuen Kampagne. 

[Streunendes Monster]

So eine Spielerin habe ich auch 
Meistens ist alles gut, aber zwischendurch, wenn ein bestimmtes Wesen nicht so wie in ihrer Vorstellung funktioniert kommt ein "Hää? Bei Skyrim konnte man die aber mit Silberwaffen verletzen!?"

Ja....okay?

Selbiger Spieler hat bei uns am Tisch in HârnMaster einen heiligen Mann gespielt, der (trotz mehrfacher Ermahnungen des SL) felsenfest überzeugt war, dass Trollblut die Hauptzutat für einen Heiltrank für meinen SC war.
Ende vom Lied: mein SC tot.
Wenn man bedenkt, dass der Spieler selbst Psychologe ist ...