So, nachdem ich gestern
Die Brücke (auf NF) fertig gesehen habe, mal ein Fazit.
Die Schweden/Dänen schaffen hier etwas, von dem die Amis eher nur träumen können: 4 Staffeln einer Krimi-Serie, von denen jede eine eigene vielschichtige Story aufweist, mit Entwicklung so ziemlich aller Charaktere - und seien es nur welche aus der zweiten Reihe - ohne zu sehr in eine Soap zu mutieren. Die zentrale Figur, Saga, ist durch ihre psychosoziale Störung häufig Anlass für sehr skurille Situationen, weshalb man sich auch den Comic Relief erspart hat. Und sie ist auch die einzige derartige Figur.
Auch sehr positiv vermerkt habe ich, dass man dem Zuschauer zutraut, selbst mitzudenken. Das Konzept ist, Personen zu zeigen - und viele davon scheinen anfangs gar keinen Bezug zum aktuellen Fall zu haben. Im Laufe der Staffel wird das Ganze aber immer mehr zu einem dichten Netz, in dem sich alle verfangen.
Negativ fiel mir die letzte Staffel auf, da man Saga offenbar unbedingt "heilen" wollte, und ihr ein emotionales Verhältnis zu ihrem dänischen Kollegen (dem zweiten) und zeitweiligen Sexpartner ins Skript geschrieben hat (plus einer Psychotherapie). Zum Glück hat man sich dann doch eines Besseren besonnen und der Serienabschluss ist dann auch ein passender.
Jedenfalls verstehe ich, warum die Serie so oft kopiert wurde (The Bridge - America, The Tunnel, Der Pass).
Ich hab gleich die nächste dänische Serie angefangen:
The Rain. Ganz was anderes - eine Postapokalypse, nachdem ein Virus im Regen die Menschheit fast ausgerottet hat. The Walking Dead ohne Zombies, oder so.