William Tell ist ein kurzweiliges, historisches Action-Drama frei nach Schiller geworden, das neben grafischer Gewalt und einigen Massenszenen auch durchaus nachdenklichere Töne anschlagen kann. Claes Bang legt ''seinen'' Tell als einen mit sich hadernden Mann an, bei dem die Heimatliebe zwar durchaus vorhanden ist, der sich aber nicht zum Hurra-Patrioten eignet. Ein paar Freiheiten hat sich der Regisseur rausgenommen, etwa in Bezug auf Tells Familie, aber die sind tatsächlich nicht weiter störend, sondern in sich stimmig und erhöhen in gewisser Weise den aktuellen Bezug. Auffällig ist die gute Besetzung und die starken, aber dabei passend angelegten Frauenrollen. Hinzu kommen brauchbare Bauten und Kostüme, und sehr schöne Landschaftsaufnahmen. Ich war jedenfalls überraschend zufrieden mit dem Film.
PS: Vielleicht hätte man in der deutschen Synchro noch den einen oder anderen leichten schweizerischen oder österreichischen Dialekt andeuten können, aber so war es auch ok.
7/10

Durch diese hohle Gasse ... für Tell und Bertha wird wohl gleich eine Probe im Auflauern fällig.