Hm, wenn du von einem Buchhaltertypen oder Kinderdetektiven schreibst, entsteht in mir auch in dem Zusammenhang folgende weiterführende Frage:
Gewichtet ihr Kämpfe unterschiedlich in:
1. Fantasyrollenspielen
2. SciFi (Marke Star Wars, Traveler etc. Shadow run würde ich vielleicht schon eher zu 3. zählen.)
3. "unsere Welt Szenarien" (ich kenne den korrekten Begriff nicht, meine hier aber spielen in unserem Zeitrahmen, also in unserer Realwelt, nähere Zukunft und nähere Vergangenheit bei der die Welt annähernd so ist wie aktuell (jeweils +- 100 Jahre ohne jetzt Fallout, was für mich schon wieder zu 2. zählen würde, Cthulhu und Vampire aber schon)
Zu 1. würde ich zum Beispiel theoretisch viel natürlicher zu Zufallsbegegnungen - die oftmals in Kämpfen münden würden - greifen wie in 3.
Würde eine solche Einteilung gegebenenfalls einen deutlichen Unterschied machen, so dass wir alle vielleicht gar nicht ganz so weit auseinanderliegen.
Ich denke, diese spezielle Trennung macht für mich keinen großen Unterschied. Eine Kampagne kann sich ja im Fantasy-, SF-,
oder "moderne Welt"-Kontext jeweils immer noch um die verschiedensten Dinge drehen und entsprechend andere Protagonistenfiguren vor andere Herausforderungen stellen; Auswirkungen sehe ich hier höchstens bei der Frage,
womit eigentlich gekämpft wird, wenn's soweit ist, und selbst da gibt's ja schon Fälle, wo beispielsweise in einem SF-Setting die Leute immer noch mit Schwertern antreten. Die leuchten dann höchstens mal.

Ich bin sicher solche Fragen haben massiven Einfluss. Es ist eben auch ein Unterschied ob ich Dungeon Fantasy mit Dungeonworld, D&D4 oder Cairn spiele.
Das ist letztlich bei allen diesen Fragen so. "Wie spielst du?" trägt regelmäßig implizit die Frage mit sich: "Welches Spiel spielst du?"
Hmja. Die Spielregeln hatte ich bei meinem letzten Beitrag gar nicht mal so im Auge, aber natürlich spielen die und damit insbesondere auch die in ihnen präsentierten NSC-Gegner auch mit hinein. In der klassischen D&D-Schule etwa fange ich auf Stufe 1 als ziemlicher Underdog an, den potentiell schon so ein Hutzelkobold oder eine etwas übergroße Ratte fast im Alleingang (und allein sind die ja gegen eine ganze Gruppe von Spielercharakteren so gut wie nie) recht schnell fertigmachen kann...und da das Monsterhandbuch reichlich Stoff und Abwechslung hergibt und auch die meisten spielrelevanten Nicht-Monster-NSC höherstufig sind, braucht es eine Weile und wahrscheinlich nicht unter ein bis zwei Handvoll Stufen, bis ich mich mit meinem Charakter so halbwegs als "richtiger Held, dem so schnell keiner das Wasser reicht"
fühlen darf. Das prägt logischerweise, zumal durch die niedrigen Stufen so ziemlich jeder muß, aber längst nicht jede Runde die hohen überhaupt je erreicht...
In einem einigermaßen auf "Realismus" getrimmten Regelwerk ist ein SC natürlich immer ein Stück weit in Lebensgefahr, wenn er sich auf einen Kampf einläßt, weil das nun mal die Art ist, wie auch die
Realität funktioniert -- da kann dann schon mal eine "bloße" Kneipenschlägerei tödlich enden oder den Charakter zumindest längerfristig ins Krankenhaus schicken sowie permanent ein paar Zähne o.ä. kosten. Auch eine Motivation, Kämpfen möglichst weiträumig aus dem Weg zu gehen...aber spielen würde ich so was normalerweise nicht wollen (oder höchstens vielleicht mal da, wo die "Gewalt ist Scheiße, okay?"-Botschaft einfach
Teil des Spiels sein soll), und ich vermute mal frech, daß ich da nicht komplett allein stehe.

Und letztendlich betrachte ich ganz persönlich ohne Anspruch auf Allgemeinheit Rollenspielfragen in den letzten Jahren primär schlicht durch die Fate-Brille, was dann auch wieder seine Auswirkungen hat. Wenn Konflikte gar nicht erst zwangsläufig bis zum Tod
gehen, Beteiligte oder zumindest ihre Spieler jederzeit das Handtuch werfen dürfen, und Spielercharaktere als Hauptpersonen zwar nicht automatisch die Überkämpfer, aber doch den meisten einzelnen NSC der Welt ("Monster" eingeschlossen) zumindest an
Gesamtkompetenz und schlichter Ausdauer ein Stück weit überlegen sind...dann läßt sich eben auch schon mal ein Kampf von SL-Seite her einfach mal so einwerfen, "weil's mal wieder etwas Äktschn braucht!", ohne daß er deswegen gleich unbedingt besonders wichtig oder gefährlich sein oder lange dauern muß. Genau für so was gibt's dann halt die "namenlosen" Szenenfüller-NSC, deren paar Werte sich obendrein mit etwas Übung leicht auch spontan aus dem Ärmel schütteln lassen.
