Autor Thema: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?  (Gelesen 1178 mal)

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Offline unicum

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #25 am: Heute um 13:54 »
Tatsächlich denke ich das die Spieler am aktivsten werden, wenn andere es ihnen vorgemacht haben.

ps: solche Formulare (ähnlich wie hier schon angesprochen) kenne und nutze ich schon seit langen Jahren aber meistens nur bei wichtigen NSCs und bei Chars von denen ich weis das ich sie definit länger spielen will. Da habe ich aus Büchern für Autoren so etwas wie "Characterinterview" herausgenommen. Hilft mir auch die betroffene Figur zu spielen.

Offline Sphinx

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #26 am: Heute um 17:34 »
Ich weiß nicht ob nicht auch die Angst mitschwingt sich Angreifbar zu machen?
In einer Meiner Runden hatte ich versucht aus "Proactive Roleplaying" die Charaktere mit Motivation zu versehen. Sie sollten sich kurz, mittel und langfristige Ziele für ihre Chars überlegen. Die sollten so sein das sie A. ein Messbar erreichbares Ziel sind und das es Konsequenzen gibt wenn sie dieses Ziel nicht erreichen.
So nach dem Motto:
Kurzfristig: "Ruf erarbeiten um in Adlige Kreise zu gelangen"
Mittelfristig: "Gute Kontakte zu den Baronen der Umgebung aufbauen"
Langfristig: "Ich muss die Adlingen innerhalb von 1 Jahr überzeugen eine Armee aufzustellen da sonst die Orks die Grenzen überrennen und die Ländereien wo meine Heimatstadt liegt plündern werden".
Was ich an sich ein super System finde um Motivation für Charaktere zu erschaffen. Es kann Plots generieren, macht Belohnungen abseits von "Gold" wie gefallen interessanter und es schafft eine gewisse Wichtigkeit "Nein wir können nicht auf diesen schnöden Auftrag wegen ein paar Goldmünzen gehen, wir müssen Beweise für den bevorstehenden Orkangriff finden"

Ergebnis:
Die Spieler haben sich aber so extrem schwer damit getan das für sich zu definieren. Und noch viel schwieriger sich Konsequenzen zu überlegen wenn es nicht klappt. Ich hab als DM so viel versucht das ganze zu unterstützen, aber bei zwei Spielern war es nicht möglich. Die hatten einfach Angst davor dieses gesteckte Ziel nicht zu erreichen. Diese Angst zu versagen ist, für mich zumindest, schwer nachzuvollziehen. Ich finde es Interessant wenn Sachen schief gehen. Ich will nicht das meine Charaktere sterben, aber deshalb Minimiere ich nicht laufen alle Risiken und töte damit jeden Spaß.
Da schwingt immer das "Wir müssen gewinnen" mit. Nicht das wir haben gewonnen wenn es eine für alle unterhaltsame Story war, sondern wir haben nur dann gewonnen wenn der BBEG besiegt ist.
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Offline unicum

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #27 am: Heute um 17:43 »
Warhammer 4ed hat auch "Ziele" die bennant werden, gut für das erfüllen dieser Ziele gibt es EP - ist IMHO vieleicht nicht die richtige Motivation.

Ansonsten: Ich weis das ich aktiver werde wenn die anderen ... passiver sind. Und anderstrum. Denn wenn alle währned des Spielens herumhüpfende Flummgummis sind wirds für den SL auch recht schwer. (Weswegen wir sie auch schon irgendwie rausgenommen haben).

Ich würde es auch nicht unbedingt versuchen zu erzwingen. Manche machen Rollenspiel nur um Freitag abends mal die Sau rauszulassen und Orks den Schäden einzuschlagen. Ob da ein Plot dabei ist und ob der von den Leuten oder der SL kommt ist dabei dann einerlei.

Aber ja, generell finde ich es schon cool wenn Spieler selbst aktiv werden.


Offline manbehind

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #28 am: Heute um 18:46 »
@Sphinx: Vielleicht ist der Weg genau falsch herum:

Wenn deine Spieler einfach die Info bekommen (wie auch immer), dass "die Orks dabei sind, eine Armee aufzustellen und binnen eines Jahres die Grenzen überrennen können", dann müssen sie agieren, wenn sie das verhindern möchten.

D. h. das Ziel ist klar ("Verhindern, dass die Orks die Grenzen überrennen" ist genau genommen eine Zielqualität, die Formulierung positiver Ziele ist dann die Aufgabe der Spieler) und die Konsequenzen des Scheiterns auch. Wie die Spieler konkret vorgehen, ist ihnen dann überlassen.
« Letzte Änderung: Heute um 18:53 von manbehind »

Offline Radulf St. Germain

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #29 am: Heute um 18:47 »
Ich finde es hilft sehr, wenn man den Spielern Dinge vor der Nase baumeln lässt, die sie interessant finden:

  • Wenn jemand einen Skill "Wissen (Liköre des 19 Jhdt)" nimmt, dann kommen die halt die meinen Abenteuern vor. Es gibt sicher allgemeinere Beispiele wie Athletik, Tauchen, etc. Das funktioniert aus meiner Erfahrung recht gut. In der Regel hat der Spieler oder die Spielerin den Charakter gewähöt/gebaut, weil er oder sie auf solche Sachen Lust hat. Und ist man in etwas gut, hat man Erfolg und will es vielleicht öfter machen.
  • Persönliche Motivation des Charakters wird angesprochen. Das kann scheitern, wenn der Spieler/die Spielerin sich nicht wirklich damit identifiziert, weil z.B. zufällig oder aus Verlegenheit entstanden. Aber man kann es als Opportunity auswerfen und sehen, ob was daraus wird.

Offline Sphinx

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Re: Wie helfe ich meinen Spielern aktiver zu werden ?
« Antwort #30 am: Heute um 19:13 »
@Sphinx: Vielleicht ist der Weg genau falsch herum:

Wenn deine Spieler einfach die Info bekommen (wie auch immer), dass "die Orks dabei sind, eine Armee aufzustellen und binnen eines Jahres die Grenzen überrennen können", dann müssen sie agieren, wenn sie das verhindern möchten.

D. h. das Ziel ist klar ("Verhindern, dass die Orks die Grenzen überrennen" ist genau genommen eine Zielqualität, die Formulierung positiver Ziele ist dann die Aufgabe der Spieler) und die Konsequenzen des Scheiterns auch. Wie die Spieler konkret vorgehen, ist ihnen dann überlassen.

Dabei war das Ziel ja eine Offene Sandbox-igere Kampagne zu Spielen. Wo sie eben die Option haben durch ihre Entscheidungen den Plot mitzubestimmen. Jeder für Sich was sie gerne erleben möchten und ich hätte es dann alles miteinander verwoben. Das ist war auch eins der Beispiele das funktioniert hat. Der Ritte der einen Adelstitel möchte um über einen Landstrich an der Grenze zum Orkland zu herrschen. Mit eben dem Langfristigen Ziel die runter gewirtschaftete Verteidigung wieder aufzubauen. Dabei weiß der Charakter zum Start evtl. noch nicht mal was von dem Angriff der in einem Jahr kommt sondern erfährt innerweltlich erst beim Spiel davon.

Aber um nicht hier ins Detail von dem Beispiel zu verfallen. Sinn ist ja das Ziele begrenzt sind und damit dem Charakter auch Antrieb geben es zu erreichen.
"Ich will der beste Barde der Welt werden". OK wie messen wir das? "Es gibt einen Bardenwettstreit der alle 10 Jahre stattfindet, wer den Gewinnt kann sich definitiv der beste Barde nennen.". Gut du musst also gut genug werden um diesen Wettstreit zu gewinnen. Welches Mittelfristige Ziel bringt dich deinem Langfristigen Ziel näher? "Ich hab von einer Magischen Laute gehört die helfen würde" Hört sich gut an, aber dein Erzrivale ist auch auf der Suche nach dieser Laute! "Das kurzfristige Ziel wäre also Informationen zu gewinnen wo diese Laute versteckt ist"

Das gibt dem Charakter doch direkt eine Richtung mit. "Alles tun um diesen Wettstreit zu gewinnen und einen gewissen druck dieses Ziel in einer gesetzten Zeit zu erreichen". Passiv sein lässt nur Zeit verstreichen und es unwahrscheinlicher werden das Ziel zu erreichen. Je nach Laune der Gruppe können dann die Einzelnen Ziele der verschiedenen Charaktere in die selbe Richtung führen oder auch entgegengesetzt sein sodas man abwägen muss.
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