Autor Thema: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele  (Gelesen 184022 mal)

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Offline Crimson King

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1525 am: 28.11.2022 | 16:09 »
Korsaren der Karibik mit Ruhmreicher See-Erweiterung, alle sinnvollen Module integriert (Schatzgalleone, Schmuggelgut, Außenposten, Waffen für NSC-Schiffe, zusätzliche Waffen, neue Kapitäne, neue Ereignisse). Vier Stunden zu dritt, zwei dezidierte Piraten und ein Händler, Endstand 10-9-8 (Pirat-Pirat-Händler(ich)).

Ach ja. Leider muss ich berichten, dass ich mich von einem meiner Lieblingsspiele entliebt habe  :-[ . Mit etwas Abstand und weniger Grog betrachtet ist es unheimlich pfriemelig, und tatsächlich passiert nicht sehr viel. Sehr, sehr schade, weil ich das "Sid Meier's Pirates!"-als-Brettspiel-Feeling super finde. Aber ich kann die spielerischen Schwächen leider nicht weiter übersehen. Den Zufallsfaktor meine ich da noch nicht mal, der war ja bekannt und im Grunde auch thematisch passend, aber mittlerweile finde ich vieles von dem, was sonst noch (nicht) passiert tendenziell langweilig. Traurig.

Ich habe das nur ein mal gespielt. Da erschien es mir so, als hätte das Spiel ein ausgeprägtes Runaway Leader-Problem. An die Einzelheiten kann ich mich ansonsten nicht mehr erinnern, das ist Jahre her.

Ich habe hier ja einen Stapel Spiele mit Piratenthema. Allerdings fehlt bei den meisten der Praxistest.

Pirate Republic nimmt im Wesentlichen Mage Knight und setzt das als Piratenspiel um, schmeißt aber noch eine optionale Verrätermechanik a la Battlestar Galactica bzw. Winter der Toten in den Mix. Das hab ich solo mal angespielt, das ist schon ein Brett und insgesamt einfach unübersichtlicher konzipiert als Mage Knight. Der Spaßfaktor, wenn man sein Schiff und seine Crew verbessert und dann mal eine feindliche Festung plättet, ist aber natürlich gegeben.

Skull Tales - Full Sail ist Fluch der Karibik als Dungeon Crawler. Man erforscht gemeinsam karibische Inseln, sucht nach Schätzen, plättet britische Gardisten, untote Piraten und Krabbenmonster, und folgt nebenbei der wohl gelungenen missionsbasierten Story. Zwischendurch segelt man durch die Inselwelt, kapert nebenbei das eine oder andere Schiff, weicht Piratenjägern und Seemonstern aus und managed sein Schiff und seinen Charakter in Tortuga. Außerdem kann man Meutereien anzetteln und Kapitän an Stelle des Kapitäns werden, wodurch man Chancen auf mehr Schätze hat. Der Crawlerteil ist erzkonservativ aber wohl solide, die Seereisen aber wohl weniger gelungen. Bei dem Thema wird das aber sicherlich irgendwann mal auf den Tisch kommen.

Libertalia - Winds of Galecrest ist ein mittelgewichtiges Euro, bei dem jeder Spieler mit der gleichen Hand von Piratenkarten Schätze Aktionen programmieren muss, um Schätze zusammenzusammeln. Leichtgewichtig, könnte gut für eher zwischendurch sein (< 1h), aber das Thema ist eher angetackert.

Maracaibo ist dagegen so ein allgemeines Karibik-Management-Spiel, quasi die Heavy Euro-Variante von Korsaren der Karibik vom aktuellen Superstar unter den Euro-Designern Alexander Pfister. Hier kann man, muss aber nicht Piraterie betreiben. Man kann auch den Dschungel erforschen oder einfach Handel treiben.

Tortuga 1667 ist ein Party-Spiel, bei dem zwei Teams von französischen und englischen Freibeutern bei geheimer Teamzugehörigkeit versuchen, Schätze möglichst auf ihr eigenes Schiff zu verfrachten und Mitglieder des feindlichen Teams zu behindern. bei ungerader Spielerzahl gibt es noch nen Holländer, der gewinnt, wenn es am Ende unentschieden steht.

Zu Forgotten Waters kann der Harry mehr sagen als ich.

Also, wer Piratenspiele spielen will, kann gerne mal vorbei kommen.  ~;D
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J.W. von Goethe

Offline Kurna

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1526 am: 28.11.2022 | 18:23 »
Zumindest online könnte inzwischen bei manchen Spielen die Frage sein, nicht gegen wen man spielt, sondern gegen was man spielt.  ~;D

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1527 am: 29.11.2022 | 07:04 »
Meta entwickelt KI, die auf gutem menschlichen Niveau Diplomacy spielt (Top 10% nach 40 anonymen Online-Partien).

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Einerseits muss da jedem, der das liest, ein eiskalter Schauer über den Rücken laufen vor lauter berechtigter Furcht vor einer alptraumhaften, unkontrollierbaren Zukunft, die unmittelbar vor der Tür steht, andererseits sind viele menschliche Mitspieler bei Diplomacy einfach totale Nieten und können jetzt leichter ersetzt werden.

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1528 am: 29.11.2022 | 07:39 »
Einerseits muss da jedem, der das liest, ein eiskalter Schauer über den Rücken laufen vor lauter berechtigter Furcht vor einer alptraumhaften, unkontrollierbaren Zukunft, die unmittelbar vor der Tür steht, andererseits sind viele menschliche Mitspieler bei Diplomacy einfach totale Nieten und können jetzt leichter ersetzt werden.

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Offline Kurna

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1529 am: 1.12.2022 | 22:55 »
Und das nächste Spiel wird von einer KI gelernt. DeepNash von der Googletochter Deepmind (die auch AlphaGo entwickelte hatte) schaffte in online Stratego eine 84% Siegquote, womit es zwischenzeitlich auf Rang 3 war.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/kuenstliche-intelligenz-stratego-brettspiel-1.5707877
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1530 am: 2.12.2022 | 07:00 »

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Offline ghoul

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1531 am: 2.12.2022 | 09:16 »
@Treuer Diener: Ja, das fürchte ich auch.  :'(
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Offline Metamorphose

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1532 am: 2.12.2022 | 19:02 »
Kennt jemand von euch "Empires of the Void 2"? Ich überlege es mir zu holen, anscheinend das "beste" Laukat.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1533 am: 2.12.2022 | 20:28 »
Ein neuer Anlauf auf dem Turnierparkett. Morgen wird Backgammon getjostet!  :)
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Offline Olupo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1534 am: 13.12.2022 | 07:47 »
Welche Dungeon Crawler sind denn empfehlenswert und haben einen hohen Wiederspielwert? Regeln in deutscher Sprache wären gut, sind aber kein muss.

Offline Dreamdealer

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1535 am: 13.12.2022 | 08:25 »
Schau mal in diesem alten Thread nach, da gab es einige recht gute Empfehlungen, sowie ausführliche Begründungen.

Aktuell würde ich Oathsworn anführen, weil ich da absolut von geflasht bin. Wiederspielwert ist gegeben, aber ob ich die gesamte Kampagne mehr als 2x spielen würde, kann ich nicht sagen. Die Bosskämpfe mit verschiedenen Charakteren kommen aber sicherlich auch danach noch auf den Tisch. Der Storypart hat durchaus Dungeoncrawl Aspekte, aber als 100%igen Verlieskriecher würde ich es nicht bezeichnen.
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Offline Olupo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1536 am: 14.12.2022 | 06:50 »
Danke, den Thread hatte ich übersehen.
Sword & Sorcery wirkt erstmal ganz interessant. Dazu und zu Oathsworn werde ich mir erstmal ein paar Rezensionen durchlesen.
Ist Heroquest ohne Nostalgiefaktor noch ein guter Dungeon Crawler?

Offline PzVIE

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1537 am: 14.12.2022 | 08:54 »
Ist Heroquest ohne Nostalgiefaktor noch ein guter Dungeon Crawler?
Nein. Außer du hast Kinder und möchtest ihnen gerne ein Erlebnis bieten. :)
Imperial Assault (FFG) ist für uns - meine Frau und mich - der beste Dungeon Crawler den wir haben (wobei "Dungeon Crawler" optisch nicht stimmt - spieltechnisch schon). Selbst nach über 150 gespielten Scenarien haben wir immer noch Lust auf mehr. Auf deutsch aber nur mehr schwer zu bekommen.

Offline ghoul

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1538 am: 14.12.2022 | 09:43 »
Nein. Außer du hast Kinder und möchtest ihnen gerne ein Erlebnis bieten. :)

So sehe ich das auch. Heroquest ist ein sehr gutes Kinderspiel (für 8-14 Jahre). Mehr nicht.
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Offline Olupo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1539 am: 14.12.2022 | 13:38 »
Gut zu wissen. Dann brauche ich mich was Heroquest angeht nicht weiter zu informieren.
Da ich mit Star Wars nichts groß anfangen kann, ist Imperial Assault wahrscheinlich auch nichts für mich. Ein paar Rezensionen werde ich mir trotzdem mal durchlesen.

Offline Hellcat

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1540 am: 14.12.2022 | 13:45 »
Welche Dungeon Crawler sind denn empfehlenswert und haben einen hohen Wiederspielwert? Regeln in deutscher Sprache wären gut, sind aber kein muss.
Mich hat ja seit einiger Zeit Arena: The Contest in seinen Bann geschlagen. Vom Level her eher was für Fortgeschrittene, man sollte sich zu Beginn einer Runde schon die Zeit nehmen zu überdenken was in der Runde alles passiert (oder passieren soll) und welche Zugreihenfolge am sinnvollsten ist. Einfach drauflosspielen endet eher im Fiasko. Die Missionen sind auch beim erneuten Spielen kniffelig, selbst wenn man schon weiß was kommt. Allerdings gibt's den meines Wissens nach aktuell nicht auf Deutsch.

Offline Olupo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1541 am: 16.12.2022 | 06:33 »
Danke das werde ich mir auch mal anschauen.

Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1542 am: 14.01.2023 | 16:06 »
Räuber der Nordsee, gell? Wenns halt nur die Hälfte kosten würde, aber der blöde Schwerkraftverlag ist immer deutlich über meinen Preisvorstellungen. Aber ich schleiche schon ewig drum herum.

Kanns mir vielleicht von euch jemand empfehlen? Kann mir jemand abraten?

Räuber aus Skythien - selbe Fragen.  ~;D
« Letzte Änderung: 14.01.2023 | 16:24 von Megavolt »

Offline Timo

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1543 am: 14.01.2023 | 17:15 »
 :-[ :-[ :-[ :-X :-X :-X

Ich hab ja auch noch mein Brettspielprojekt an dem ich arbeite, da ist 2022 viel weniger passiert als ich schaffen wollte. Glücklicherweise sind wir hoffentlich Ende Januar mit dem Umzug durch und dann kann ich bei den hiesigen Brettspielcafes neue Testspieler anwerben. Ich brauch jetzt dringend Leute, die das Spiel noch nicht aus dem "EffEff" können.

Außerdem endlich Würfel bei Q-Workshop bestellen.
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Offline Metamorphose

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1544 am: 14.01.2023 | 23:43 »
@Megavolt: Räuber der Nordsee ist ein Worker-Placer mit dem twist, dass auch beim wegnehmen eines Workers eine Aktion ausgelöst wird. Man baut sich seine Mannschaft zusammen und geht dann Plündern. Ich würde es im gehobenen Familienspielbereich ansiedeln und es ist sehr schön illustriert. Viele mögens, doch für uns war das Spiel nichts. Es war zu eintönig und halt zu seicht. Wir blieben dann bei der Würfelorgie "Champions of Midgard", was quasi das ganze in sehr ähnlich behandelt. Wenn dir die grafische Gestaltung gefällt, würd ich dir "Architekten des Westfrankenreiches" empfehlen, dass fanden wir besser. Als Wikingerspiel kann ich "Blood Rage" (Area-Control) empfehlen und als Worker-Placer "Dune Imperium" (Interaktiv) oder sogar "Ein Fest für Odin" wenn du gerne puzzlest. Das letzte polarisiert ein bisschen.
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Offline Megavolt

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1545 am: 15.01.2023 | 10:09 »
@Megavolt: Räuber der Nordsee ist ein Worker-Placer mit dem twist, dass auch beim wegnehmen eines Workers eine Aktion ausgelöst wird. Man baut sich seine Mannschaft zusammen und geht dann Plündern. Ich würde es im gehobenen Familienspielbereich ansiedeln und es ist sehr schön illustriert. Viele mögens, doch für uns war das Spiel nichts. Es war zu eintönig und halt zu seicht. Wir blieben dann bei der Würfelorgie "Champions of Midgard", was quasi das ganze in sehr ähnlich behandelt. Wenn dir die grafische Gestaltung gefällt, würd ich dir "Architekten des Westfrankenreiches" empfehlen, dass fanden wir besser. Als Wikingerspiel kann ich "Blood Rage" (Area-Control) empfehlen und als Worker-Placer "Dune Imperium" (Interaktiv) oder sogar "Ein Fest für Odin" wenn du gerne puzzlest. Das letzte polarisiert ein bisschen.

Vielen Dank, das sind gute Benchmarks. Blood Rage ist eines unserer Lieblingsspiele, aber wir haben es wohl mittlerweile totgespielt. Dune Imperium ist großartig, aber es hat eine gewisse Einstiegshürde. Ein Fest für Odin verstehe ich nicht so Recht und es wirkt zu fiddelig auf mich, deshalb lasse ich lieber die Finger davon.

Ein Wikinger-Thema brauche ich nicht, aber die windschiefen Figuren bei Räuber der Nordsee fand ich schon sehr, sehr schick anzuschauen.

Architekten des Westfrankenreich sieht aber echt gut aus: Wie schlimm ist denn da die "undurchschaubare Point-Salad" Komponente? Spielt man schweigend 2 Stunden vor sich hin und am Ende sagt einer "wegen dieser frisch aufgedeckten Karte hier zählen bei mir alle orangenen Gebäude vierfach" und gewinnt dann das Spiel? Das wäre ein harter Minuspunkt.

Champions of Midgard werde ich mal gründlich in Augenschein nehmen.
« Letzte Änderung: 15.01.2023 | 10:11 von Megavolt »

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1546 am: 15.01.2023 | 10:15 »
Ich gebe noch einen Spieletipp zum Besten: Holt euch Mutabo. Das ist das perfekte Minispiel zwischen zwei großen Spielrunden, ein herrlicher Opener und ein herrlicher Absacker. Es handelt sich dabei um ein Stille-Post Spiel, aber man muss Zeichnungen anfertigen und interpretieren (also nichts sonderlich Innovatives oder so).

Ein Heidenspaß, super flott, alle können mitspielen, ein absolut sicherer Hit am Abend. Der Zwanni ist gut angelegt.
« Letzte Änderung: 15.01.2023 | 10:17 von Megavolt »

Offline Crimson King

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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1547 am: 15.01.2023 | 11:20 »
Champions of Midgard werde ich mal gründlich in Augenschein nehmen.

Das Spiel wird durch die Valhalla-Erweiterung massiv aufgewertet, komplexer, aber auch steuerbarer. Zu Beginn würde ich allerdings ein, zwei Partien mit dem Grundspiel empfehlen. Es gibt auch noch die Dark Mountains-Erweiterung für einen fünften Spieler, die ansonsten more of the same (neue Felder, neue Gegner, neue Wikingertypen) liefert.

Zu Guter letzt gibt das Spiel auch inklusive Erweiterungen als Komplettpaket.
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1548 am: 16.01.2023 | 15:12 »
Champions of Midgard werde ich mal gründlich in Augenschein nehmen.

Doppelpost ftw!

Ich möchte noch anmerken, dass ich nicht ausschließen würde, dass dir das Grundspiel von CoM völlig ausreicht und Valhalla das Spiel für dich nicht besser macht. Das Grundspiel hat schon einen gewissen Ameritrash-Faktor. Mit Valhalla steigt die Komplexität und der Bedarf an strategischer Planung deutlich an. Wo im Grundspiel die Kämpfe einen klaren Push your Luck-Aspekt haben, kann man in Valhalla schon mal eigene Leute taktisch über die Klinge springen lassen, um an die Valkyren-Boni ran zu kommen.
« Letzte Änderung: 16.01.2023 | 15:15 von Crimson King »
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Re: [Smalltalk] Brett- und Gesellschaftsspiele
« Antwort #1549 am: 21.01.2023 | 22:16 »
Everdell:

positiv:
- Mir hat das Herumfrickeln am eigenen Dörfchen am Ende schon ehrlich Spaß gemacht. Man freut sich, wenn man ein Tier gratis kriegt, weil man das korrekte Gebäude hat und so, das wirkt befriedigend.
- Die Grundmechanismen sind simpel, man durchschaut sie auf Anhieb.
- Es spielt sich flüssig runter, die Züge sind kurz, das ist keine Selbstverständlichkeit. Gutes Pacing, keinerlei problematische Downtime. Wenn man mal nicht dran ist, hat man genug zum Anschauen und Grübeln.

negativ:
- Sehr, SEHR viele Optionen, die man im Blick und im Gedächtnis behalten muss. Dies wird erschwert durch die sehr kleinen Karten, durch den blöden Baum, der im Weg steht, dadurch dass man die Karten der Gegner eigentlich einsehen müsste, aber nicht kann, weil deren Karten auf dem Kopf stehen und weit weg sind, und so weiter. Ich hatte in der Spielmitte phasenweise einfach keinen Bock mehr und habe ein paar völlig willkürliche Züge gemacht, weil einfach ein Disconnect da war.
- Zwei von vier Spielern sitzen immer falsch und können die ganzen Sachen nicht richtig sehen. Das "in eine Richtung ausgerichtete" Spielbrett ist ein massiver Designfehler. Viele Spiele haben den, aber hier ist er absolut problematisch.
- Am Ende ein nebulöser point salad, antiklimaktisch und abstrakt, ich hasse sowas aus tiefster Seele. Alle zählen konzentriert, dann: "Ich habe 51 Punkte", "Ich habe 53 Punkte". Ja, äh, danke. Nein.
- Es ist kein echter Enginebuilder (und die sind ja im Idealfall super befriedigend), denn die Glückskomponente ist dafür zu stark. Man muss eher "nehmen, was man kriegt", als dass man groß irgendwelche Pläne verwirklicht.
- Die Gestaltung - die das Spiel ja verkauft - wird stark überschätzt. Es gibt massive Stilbrüche zwischen Gemäldekarten, den Token, den Pappmarkern, dem Baum, dem Spielbrett. Der Baum ist nur ein Marketing Gimmik, ein pfiffiger, aber letztlich unproduktiver Hingucker.
- Man muss das Spiel drei bis fünf Mal spielen, bis man die Karten so weit auswendig kennt, dass man Synergien und Wahrscheinlichkeiten korrekt einschätzen und richtig taktisch spielen kann, so ein Aufwand ist heutzutage viel verlangt. Ein Neuling hat gegen einen erfahrenen Spieler keine Chance.
- Man spielt einsam vor sich hin, null Interaktion, keiner lacht, nix. MONSTRÖSE red flag!

Das Spiel ist nicht schlecht, aber es ist auch nicht gut. Wie das auf Platz drei (oder so) der Weltrangliste stehen kann, ist mir komplett schleierhaft. Ich rate stark ab. Das ist so ein Ding, das man dreimal spielt und dann steht es im Schrank, weil es bessere Sachen gibt. Es ist sein Geld nie im Leben wert.

Spielt lieber Dune Imperium. Das sieht zwar arsch hässlich aus und "Dune" als Thema ist auch ziemlich hit and miss, aber da knistert die Luft vor lauter Spannung und man ringt unter Aufbietung aller Kräfte um jeden einzelnen der ach so seltenen Siegpunkte.

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« Letzte Änderung: 21.01.2023 | 22:47 von Megavolt »