Autor Thema: [Rant] Mein Rollenspieldilemma  (Gelesen 7427 mal)

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Online Marduk

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[Rant] Mein Rollenspieldilemma
« am: 25.02.2018 | 11:31 »
So, dies ist eine Art Rant, kein richtiger, weil ich eigentlich keine Lust zum rumfluchen habe 😉
Also hier mein Rollenspieldilemma:
Ich bin frustriert, weil ich eigentlich seit knapp 15 Jahren nicht mehr dazu komme etwas zu spielen, was ich will. Ich rede hier dediziert vom Spielen. Ich habe inzwischen das Gefühl, daß ich es vielleicht einsehen sollte: Meine aktive Zeit als Rollenspieler nähert sich dem Ende. Entweder leite ich (das einzige wo ich überhaupt in die Nähe der Settings/ System komme auf die ich Lust habe… mit etwas Glück) oder ich spiele etwas worauf die Anderen Lust haben.
Aber mal wirklich etwas spielen worauf ich Lust habe, das wird wohl nichts mehr werden. Oh habe ich mich gefreut, als mal jemand angeboten hatte, L5R zu leiten, nur um dann festzustellen, daß er es vor einem alternativen Hintergrund und ohne den Ehrenkodex der Samurai leitet…
Ansonsten würde ich halt gerne mal nWoD (in der pre-God-Machine-Version, speziell  Mortals oder Changeling the Lost odetr Werewolf), Kult, Unknown Armies, Runequest/Mythras in einer Dark Fantasy Welt, Cthulhu Now oder halt allgemein Dark Fantasy spielen. Ich kann einfach diese „Oh wir sind so toll!“ Fantasy nicht mehr sehen und Min-Maxing und Optimal – Build Geschichten kotzen mich nur noch an. Ich will Charaktere haben und keine Zettel mit Werten drauf (trotzdem mag ich regelintensive Systeme, nur sollte man die Regeln halt nicht als Selbstzweck sehen), ich will eine Welt mit Hintergrund haben, der auch Einfluss aufs Spiel hat (also die Geschichte interessiert mich meist nur dann, wenn sie Einfluss auf das hier und Jetzt hat), Kulturen, die eine Rolle spielen etc.

Ich habe taussend Ideen, was ich gerne spielen wollte, aber ich finde einfach keine Gruppe inklusive SL, die da auf der gleichen Wellenlänge mit mir sind. Inzwischen nagt das so schlimm an mir, daß immer öfter der Gedanke aufkommt, mit dem Hobby einfach ganz aufzuhören…

Ok, jetzt ist das doch ein Rant geworden…
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:58 von Marduk »
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Hellstorm

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #1 am: 25.02.2018 | 11:36 »
Hast du Drachenzwinge (online PnP) probiert? Es erhöht deine Menge an Spieler (und mögliche SL) in deinem direkten Umfeld. Damit könnte sich auch die Chance erhöhen, das du die Runden findest die du willst.

Abängig davon: Ich versteh deine Situation super gut...war selber auch schon oft genug in den Situationen. Wirklich gute Lösungen für Tischrunden habe ich auch nicht gefunden.(außer siehe Drachenzwinge)

Offline Megavolt

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #2 am: 25.02.2018 | 11:37 »
Hast du dich auf Spielervz eingetragen und mal geschaut, wer in der Umgebung noch alles so spielt?

Offline Rhylthar

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #3 am: 25.02.2018 | 11:41 »
Hm, Dark Fantasy ist doch gerade total verbreitet.

Shadow of the Demon Lord, Symbaroum, Shadows of Esteren, WHFRP 4 (kommt), etc...da müsste sich doch was machen lassen.
Shadow of the Demon Lord wäre mein Tipp, sobald es auf deutsch rauskommt.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Online Marduk

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #4 am: 25.02.2018 | 11:43 »
Hast du Drachenzwinge (online PnP) probiert? Es erhöht deine Menge an Spieler (und mögliche SL) in deinem direkten Umfeld. Damit könnte sich auch die Chance erhöhen, das du die Runden findest die du willst.

Abängig davon: Ich versteh deine Situation super gut...war selber auch schon oft genug in den Situationen. Wirklich gute Lösungen für Tischrunden habe ich auch nicht gefunden.(außer siehe Drachenzwinge)

Ich habe noch keine Anzeige dort geschaltet, aber bei den Runden und Spintanrunden ist meist nichts kompatibles dabei und wenn ist es gleich voll... oder die Runden spielen zu einer Zeit, wo man als Familienvater und Nicht-Student leider passen muss. Mein Arbeitgeber sieht das halt nicht gerne, wenn man während der Arbeitszeit Rollenspiel macht  >;D

« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 11:45 von Marduk »
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Online Marduk

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #5 am: 25.02.2018 | 11:46 »
Hast du dich auf Spielervz eingetragen und mal geschaut, wer in der Umgebung noch alles so spielt?
Bin ich schon ewig eingetragen und schaue auch regelmäßig vorbei, aber sieht in meiner Region (Raum Heilbronn) sehr mau aus und wie gesagt es geht mir nicht darum den SL zu machen...
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Offline Megavolt

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #6 am: 25.02.2018 | 11:46 »
Mein Arbeitgeber sieht das halt nicht gerne, wenn man während der Arbeitszeit Rollenspiel macht  >;D

Wesentliche Teile der Erwerbsarbeit bestehen doch üblicherweise aus Rollenspiel.  ~;D

Hellstorm

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #7 am: 25.02.2018 | 11:48 »
Ich habe noch keine Anzeige dort geschaltet, aber bei den Runden und Spintanrunden ist meist nichts kompatibles dabei und wenn ist es gleich voll... oder die Runden spielen zu einer Zeit, wo man als Familienvater und Nicht-Student leider passen muss. Mein Arbeitgeber sieht das halt nicht gerne, wenn man während der Arbeitszeit Rollenspiel macht  >;D

Hmm also hat sich gerade eine OSR Gruppe da geründet, vielleicht findeste da was? Gib nicht auf! Ansonsten wirklich ein paar Wochen Pause mache und dann mit meinem Feuer wiederkommen.

Offline Viral

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #8 am: 25.02.2018 | 12:44 »
ich kenn das Dilemma auch, ich würde z. B. liebend gerne mal Exalted, Fading Suns oder Planescape spielen ... als SL finde ich hier schon Spieler und leite auch Gruppen ... aber Spielen wäre halt auch mal wieder schön ...

Ich Spiele auch, aber nicht diese Sachen ... Ist aber auch ein Zeitproblem. Ich müsste dann zumindest eine Runde, die ich leite einstampfen ... das wäre auch irgendwie schade.

Offline 1of3

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #9 am: 25.02.2018 | 13:10 »
Schon mal über dieses ominöse Tanelorn-Treffen nachgedacht, über das hier alle reden?

Offline Viral

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #10 am: 25.02.2018 | 13:20 »
Steht auf meinem Terminplan, aber die letzten 2 Jahre gabe es JEDES mal einen Terminkonflikt

Swafnir

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #11 am: 25.02.2018 | 13:26 »
Es geht mir ähnlich. Es gibt so viele Sachen, die ich gerne spielen würde, aber wohl niemals (wieder) längerfristig spielen werde. Einige davon leite ich dann halt, damit ich wenigstens etwas davon habe. Ist zwar ein wenig als wäre ich ein Impotenter im Puff, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen  ~;D

Aber auf der anderen Seite durfte ich Scion, Wheel Of Time und Star Wars längerfristig spielen und das waren Sachen die definitiv ganz oben auf meiner Wunschliste waren  :d.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 13:36 von Swafnir »

Online gilborn

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #12 am: 25.02.2018 | 13:32 »
Marduk, ich fühle mit dir...

Harnmaster, Apocalypse World und seine diversen Ableger, Unknown Armys, Sorcerer, Cyberpunk 2020, Dogs in the Vineyard... es gäb so vieles!

Aber ich kann niemanden dafür begeistern / finden. Als gäbs nur DSA, Shadowrun und D&D. Diese Runden machen mir zwar schon sehr viel Spaß, aber Mann, was gäbe es für coole Dinger da draußen...

Und wie du sagst, wenn überhaupt wäre es als Spielleiter denkbar.
Lebe halt leider auch eher in einem rollenspielerischen Brachland.

Offline felixs

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #13 am: 25.02.2018 | 14:08 »
Hm, Dark Fantasy ist doch gerade total verbreitet.

Shadow of the Demon Lord, Symbaroum, Shadows of Esteren, WHFRP 4 (kommt), etc...da müsste sich doch was machen lassen.
Shadow of the Demon Lord wäre mein Tipp, sobald es auf deutsch rauskommt.

Nur das, so mein Verdacht, zwar alle darüber reden (online), es aber (fast) niemand wirklich spielt (off- oder online).
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:29 von felixs »
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Offline Derjayger

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #14 am: 25.02.2018 | 15:20 »
Vorschlag für eine andere, ergänzende Sichtweise:
Wenn man etwas nicht spielt, gibt es keine Gefahr, dass die wunderschöne Vorstellung davon kaputtgeht. Beim Spielen hingegen ist sie groß; das weiß jeder, der Vorfreude kennt oder das erste Verliebt sein.
Das meine ich völlig ernst. Diese schöne Vorstellung ist wahnsinnig wertvoll, nicht nur beim Spielen. Was Du also machen solltest, ist diesen Wert zu erkennen und ganz nah zu begreifen.
Das ist übrigens einer der Gründe, warum es sowas wie "Konzeptkunst" gibt.
Diese Vorstellung ist übrigens ein starker Antrieb für alles Mögliche, u.a. andere Kunstformen oder überhaupt Lebensfreude.

Das heißt nicht, dass Du aufhören sollst, Dich um Spiele zu bemühen (z.B. Online oder indem Du Brettspieler konvertierst).

[Edit] Das liest sich jetzt esoterischer als ich dachte :D So ist es auf keinen Fall gemeint!
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 15:30 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline felixs

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #15 am: 25.02.2018 | 15:39 »
Wenn man etwas nicht spielt, gibt es keine Gefahr, dass die wunderschöne Vorstellung davon kaputtgeht.

Finde, dass das ein sehr wichtiger Punkt ist. Ich erlebe oft, dass mir ein Spiel beim lesen zwar gefällt, theoretisch mit der richtigen Gruppe wohl auch sehr viel Spass machen würde. Dann habe ich realiter aber nicht diese Gruppe. Und spiele dann entweder mit Leuten, die das alles anders verstehen, als ich es gern hätte; oder die einen ganz anderen Spielstil pflegen - oder ich spiele gar nicht.

Metadiskussionen helfen vielleicht dabei, Spiel- und Sichtweisen einander anzunähern.

Manchmal funktionieren aber auch einfach Spielkonzepte in der Praxis nicht recht. Oder funktionieren nur mit Idealbesetzungen, die man meist nicht hat.

Mein Vorschlag für einen Ausweg ist:
- Eine möglichst zugängliche, verständliche Welt wählen.
- Das gilt auch für Regeln: Desto einfacher, desto wahrscheinlicher, dass alle sie verstehen.
- Ansprüche auf ein realistisches Maß herunterschrauben.
- Kleine Schritte, kleine Szenarien. Keine großen Projekte.
- Immer prüfen, ob das, was man im Kopf hat, atmosphärisch umsetzbar ist.
- Mitspieler realitisch einschätzen. Wer liest überhaupt was? Wer interessiert sich hauptsächlich für Spielfigurenoptimierung? Wer hat welche Ausdrucksmöglichkeiten? Wer ist überhaupt bereit, was zu spielen? Etc.
- Immer wieder die Metadiskussion suchen. Notfalls auch während des Spiels kurz diskutieren. Grundsätzliche Unterschiede in der Sicht der Spielwelt anzumerken ist kein schlimmer Eingriff in die Autonomie der anderen.
- Immer damit rechnen, ziemlich viel des Aufwands selbst tragen zu müssen, wenn man konkrete Vorstellungen davon hat, wie gespielt werden sollte. Gewissermaßen den "Vorspieler" machen.
- Wissen, dass es wahrscheinlich nicht so klappt, wie man das wollte. Kompromisse sind gut, ggfs. kann man aber Dinge wirklich auch aufgeben, wenn es überhaupt nicht zu funktionieren scheint.
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Offline ghoul

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #16 am: 25.02.2018 | 16:08 »
Unbedingt in der Spielerzentrale ein Profil anlegen. Und im Spielerverzeichnis (momentan nicht erreichbar - deshalb kein Hyperlink).
Es sind noch andere Familienväter da draußen. Selbst in ländlichen Gegenden findet man passende Leute, wenn man etwas Geduld hat.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Bad Horse

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #17 am: 25.02.2018 | 18:18 »
Hast du vielleicht die Chance, dich mal ein bis zwei Tage loszueisen und auf eine Convention zu fahren? Da werden ja ab und zu auch ungewöhnlichere Systeme angeboten, bzw. es finden sich vielleicht auch Spieler dafür.

Ansonsten kenne ich etliche Eltern, die online spielen - das hat halt den Vorteil, dass man nicht weit weg ist vom Kind, wenn mal etwas sein sollte.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Online Marduk

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #18 am: 25.02.2018 | 18:33 »
Unbedingt in der Spielerzentrale ein Profil anlegen. Und im Spielerverzeichnis (momentan nicht erreichbar - deshalb kein Hyperlink).
Es sind noch andere Familienväter da draußen. Selbst in ländlichen Gegenden findet man passende Leute, wenn man etwas Geduld hat.
Habe ich alles schon seit Ewigkeiten. Und 8 Jahre sind doch wohl als etwas Geduld zu bezeichnen... ~;D

Hast du vielleicht die Chance, dich mal ein bis zwei Tage loszueisen und auf eine Convention zu fahren? Da werden ja ab und zu auch ungewöhnlichere Systeme angeboten, bzw. es finden sich vielleicht auch Spieler dafür.

Ansonsten kenne ich etliche Eltern, die online spielen - das hat halt den Vorteil, dass man nicht weit weg ist vom Kind, wenn mal etwas sein sollte.

Ich habe ja eine Online-Gruppe, die auch alle sehr nett sind, aber mein Problem ist ja nicht, daß ich gar nicht zum spielen komme, sondern einfach nicht dazu, die Sachen zu spielen, auf die ich richtig Lust habe. Es ist mir einfach in 15 Jahren geglückt jemanden zu treffen, der nWoD (in der ersten Iteration) leitet (Spieler waren schon schwer genug, in der Vergangenheit), Unknown Armies ist halt schon unmöglich gewesen auch nur Interesse dafür zu bekommen.
Die meisten wollen Fantasy und dann auch meist eine "anything-Goes" Fantasy, wo der Elf und der Zwerg fröhlich zusammen mit der sprechenden Mantide etc. in der Kneipe sitzen und es ein klar definiertes Gut- Böse Shema gibt...

Ich mag halt Contemporären Horror oder Dark Fantasy ohne einen ganzen Zoo von exotischen Rassen und wo nicht jeder ein heimlicher Halbdrache oder der wahre Erbe von Königreich XY ist.

- Eine möglichst zugängliche, verständliche Welt wählen.
- Das gilt auch für Regeln: Desto einfacher, desto wahrscheinlicher, dass alle sie verstehen.
- Ansprüche auf ein realistisches Maß herunterschrauben.
- Kleine Schritte, kleine Szenarien. Keine großen Projekte.
- Immer prüfen, ob das, was man im Kopf hat, atmosphärisch umsetzbar ist.
- Mitspieler realitisch einschätzen. Wer liest überhaupt was? Wer interessiert sich hauptsächlich für Spielfigurenoptimierung? Wer hat welche Ausdrucksmöglichkeiten? Wer ist überhaupt bereit, was zu spielen? Etc.
- Immer wieder die Metadiskussion suchen. Notfalls auch während des Spiels kurz diskutieren. Grundsätzliche Unterschiede in der Sicht der Spielwelt anzumerken ist kein schlimmer Eingriff in die Autonomie der anderen.
- Immer damit rechnen, ziemlich viel des Aufwands selbst tragen zu müssen, wenn man konkrete Vorstellungen davon hat, wie gespielt werden sollte. Gewissermaßen den "Vorspieler" machen.
- Wissen, dass es wahrscheinlich nicht so klappt, wie man das wollte. Kompromisse sind gut, ggfs. kann man aber Dinge wirklich auch aufgeben, wenn es überhaupt nicht zu funktionieren scheint.
Darum geht es mir nicht. Meine Situation ist halt folgende: Wenn ich spielen möchte, was mir wirklich so richtig Spaß macht, muss ich leiten. Die Spieler in meiner Runde können sich richtig für die Runden, die ich anbiete begeistern, weil ich halt auch beim Leiten auf die Wünsche meiner Spieler eingehe (und nein, ich würde niemals etwas leiten, worauf ich keine Lust habe) aber das ich mal spielen (im Sinne von Spieler sein) kann, worauf ich so richtig Lust habe, ist eigentlich, so scheint es, fast unmöglich.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #19 am: 25.02.2018 | 18:44 »
Klingt fuer mich nicht nach einem Dilemma sondern einfach an der "falschen" Gruppe an Spielern fuer deine Vorlieben.

Sollte es moeglich sein dieser Gruppe (am Besten so nach und nach) mal klarzumachen was du gerne spielen wuerdest (und dabei am Besten noch einen SL mit "ranzuechten" der das dann auch leitet damit du spielen kannst) waere das wohl eine Chance, die kann aber eine Weile dauern.

Ansonsten brauchst du wohl "neue" Spieler.

Hast du mal bei Runden die schon sowas gespielt haben (z.B. auf Drachenzwinge & Co) nachgefragt, ob die nach dem Ende der Runde (oder evtl. auch zwischendrin wenn doch mal ein Spieler laenger/permanent ausfallen sollte) Nachschub brauchen koennen?

Achja was den Tipp :T: -Treffen angeht... aus dem hohlen Bauch raus wuerde ich sagen, dass ich Gespraeche ueber so ca. 50% von dem was du dir wuenschst waerend dem Treffen zwischen den Runden/beim Essen/... gehoert habe. Davon wurde zumindest dort wohl einiges gespielt
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline Derjayger

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #20 am: 25.02.2018 | 18:45 »
Die meisten wollen Fantasy und dann auch meist eine "anything-Goes" Fantasy, wo der Elf und der Zwerg fröhlich zusammen mit der sprechenden Mantide etc. in der Kneipe sitzen und es ein klar definiertes Gut- Böse Shema gibt...

Nee, Du musst einfach mal ein generisches Fantasysetting anbieten und es dann ungefragt so richtig "dark" machen, das finden die meisten richtig cool. Nach einer Handvoll Sessions leitet ein anderer das dunkle Ding weiter, fertig.
"Das wird dann wie [dunkle Filme/Serien/Spiele (Witcher, Game of Thrones, ...], das wär doch geil!" -> Du drehst es noch etwas dunkler, fällt nicht auf oder wirkt konsequent. Meckern wird da fast niemand.

Quelle: Ich bin Forgotten Realms-Fanboy und hab das alles schon angestellt, war kein Problem.

Schwieriger ist es natürlich, Leute für ein unbekanntes SYSTEM zu finden. Aber Du beschreibst ja auch Settings.
« Letzte Änderung: 25.02.2018 | 18:47 von Derjayger »
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Offline KhornedBeef

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #21 am: 25.02.2018 | 20:01 »
Ich sage mal, mit "ungefragt ein anderes Genre spielen" reitest du ziemlich retro gegen den Wind, derzeit ;) Klar, kann man mit einer Gruppe von Vertrauten mal machen, aber warum haben die sich dann nicht schon ganz unverdeckt erweichen lassen über die Jahre?
Kann also auch großer Käse sein.
Evtl. musst du auch einfach deine eigenen Spieler aus der Ursuppe (d.h. noch nicht rollenspieltechnisch geprägt, aber Tischspiel-affin) heranzüchten. Fallen dir vielleicht 2-3 Leute ein, die eigentlich gute P&P-ler abgeben würden, die es aber noch nicht mitbekommen haben? Brettspieler? Dann kannst du vielleicht mit nem richtig derb-gut vorbereiteten 2-Session.Oneshot was lostreten. Oder auch nicht, wie es mir geschah :D
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Offline Grandala

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #22 am: 25.02.2018 | 20:10 »
Ich bin aus dem Dilemma recht einfach raus gekommen:

- Leute für das rekrutieren was ich spielen will. Nicht aus meinem gewohnten Spielerkreis sondern aus meinem sonstigen erweiterten Umfeld.

- Leitung übernehmen und Leute "ausbilden" für den Spielstil den du magst.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich pro 4 rekrutierte Spiele einen potentiellen Spielleiter hervorgebracht habe der sich gefreut hat sich auch mal auf die andere Seite zu begeben und siehe da man kann auch mal selbst spielen. Bücher gibts zur Not von mir, davon habe ich genug.

Ne nachdem wo man wohnt kann das natürlich schwierig werden aber ich habe schon Kollegen, Familie (entfernte) Mitschüler/Studenten usw. so ins Hobby gebracht und mehr oder weniger so erzogen wie ich das für richtig hielt. War nicht das schlechteste die meisten davon spielen noch.

Also ich empfehle aggressive Neurekrutierung! Man muss nicht mit jeder Gruppe spielen.
Power Gamer 38%, Butt-Kicker 21%, Tactician 63%, Specialist 33%, Method Actor 71%, Storyteller 63%, Casual Gamer 29%

Offline Derjayger

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #23 am: 25.02.2018 | 20:31 »
Ich sage mal, mit "ungefragt ein anderes Genre spielen" reitest du ziemlich retro gegen den Wind, derzeit ;) Klar, kann man mit einer Gruppe von Vertrauten mal machen, aber warum haben die sich dann nicht schon ganz unverdeckt erweichen lassen über die Jahre?
Kann also auch großer Käse sein.

Der Punkt ist, dass Genrevereinbarungen im Vorfeld meistens sehr unscharf sind. Merke: Draußen ist nicht Tanelorn.
Oder hatte ich bisher nur viel Glück? ;)
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Offline felixs

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Re: [Rant] Mein Rollenspieldilemma
« Antwort #24 am: 25.02.2018 | 20:47 »
Nee, Du musst einfach mal ein generisches Fantasysetting anbieten und es dann ungefragt so richtig "dark" machen, das finden die meisten richtig cool.

Ich wäre raus, wenn das jemand machen würde. Wenn "dunkel" gespielt werden soll, will ich das vorher wissen. Und dann nicht mitspielen.
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