Masters of the Air (Apple TV+)Handwerklich gut gemacht aber leider mehr auch nicht. Die Charaktere bleiben ein wenig blass trotz aller Bemühungen die irgendwie interessant zu machen. Es kommt jedenfalls nicht dieses namensgebende "Band of Brothers" Gefühl auf. Vielleicht wäre es besser gewesen sich wirklich auf eine Besatzung und das menschliche Drama im Flugzeug zu konzentrieren als den Story-Arc über die gesamte Bombergruppe zu spannen. Die Besatzungsmitglieder haben nur zwei Aggregatzustände. 1. Tod und man weiß gerade gar nicht wer da gestorben ist oder am Leben (mit maximal einer Verletzung die sie so gut wie gar nicht behindert). Da empfand ich den alten Klassiker „Luftschlacht um England“ schon beklemmender. Hier wirkt der Tod fast sauber (ist wohl auf der Altersfreigabe ab 12 geschuldet).
Was in der Luft passiert ist aber noch irgendwo spannend, was am Boden passiert, der X´te Tanzabend, das X´te Rumgefrötzel, die X´te Einstellung wie Kinder sich die startenden / landenden / in Wartung befindlichen B17 ansehen wird dann einfach extrem dröge. Es ist mir schwer gefallen mehr als eine Folge am Stück zu schauen, weil zu viel Leerlauf in den ca. einstündigen Folgen ist.
Was leider richtig schlecht ist das triefende amerikanische Pathos, auch wenn er sich diesmal gegen die Briten richtet
„Hey ihr Deppen-Amis habt so hohe Verluste, weil ihr Tagsüber fliegt, macht es wie wir fliegt nachts…“
„Hey ihr bösen bösen Deppen-Briten, wir Amis machen NUR Präzisionsbombardements, ihr tötet ja nur Zivilisten. Deswegen opfern wir uns am Tag um die Zivilisten zu retten…“
Das als Tenor und das kommt gefühlt alle paar Folgen hoch.
„Wir können nicht am Sonntag angreifen, die Kathedrale ist direkt neben dem Eisenbahnwerk die armen Menschen werden alle in der Kirche sein…“ (sie machen es dann Trotzdem aber nur weil das Kommando es will, die Besatzungen wollten das gar nicht).
Auch wenn die historische Aufteilung (Briten Fläche / Amis Einzelziele) korrekt ist, wird der Eindruck erweckt, die Bomben würden garantiert nur auf das Werk, den Bahnhof, den Bunker usw. abgeworfen und keine zivilen Verluste erzeugen.
Die Macher haben manchmal selbst gemerkt das man mit Bombern keine echte Luftkampfaction drehen kann. Daher machen sie es einfach und das ist dann wieder komplett mäh. Kommt nur einmal vor, wirkt aber total trashig. Eine B17 mit einem Loch im Flügel das so groß ist das man einen Fernsehsessel da durchwerfen könnte, ohne das er hängen bleibt, fängt aktiv (Wendung, Sturzflug usw.) 4 ME-109 ab. Zum Glück kommt das nur einmal vor. War aber wieder extrem typisch Hollywood.
Insgesamt für mich eine 6,5/10