Autor Thema: Lederrüstungen und andere (a)historische Schutzkleidung im Rollenspiel  (Gelesen 2020 mal)

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Offline Maarzan

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Und genau DAS tut das Zeug nicht - weil es nach dem ersten Scharmützel höchstwahrscheinlich einfach kaputt ist.  ;)

Ich wiederhole ja immer wieder: es geht nicht um das Material an sich, sondern um die Verarbeitung. Historische "Lederrüstung" sieht nunmal komplett anders aus - deutlich weniger stylisch halt.  ;)

Wer was stylischeres mit tatsächlicher Schutzwirkung will, kann ja mal beim Linothorax schauen.  ~;D

Wie groß ist denn das individuelle Risiko für so einen Gezogenen in einem mittelalterlichen Umfeld tatsächlich mehrfach Körpertreffer einzustecken?
Ich denke mal da ist Speer voraus, Schild hoch und hoffen, daß der eigentliche Kampf woanders auf dem Feld passiert die Norm, oder?

Wie dann Leder ggf am besten benutzt würde, kann man ja noch einmal extra diskutieren.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Online nobody@home

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Ja, um genau zu sein, ist das das Berufsbild des typischen D&D-Abenteurers...

Prinzipiell richtig. Nur kommt jetzt leider das große Aaaber hinterher... :)

...denn wenn der "Berufsdieb" mit seinen diversen Abenteurerkollegen doch mal schlichtweg auf Krawall auszieht, dann hat er ja eigentlich plötzlich gar keinen guten Grund mehr, einfach nur so "aus Prinzip" weniger oder schwächere Rüstung zu tragen als die! Immerhin soll er da ja ggf. aktiv mitkämpfen und braucht also ebenso seinen Schutz wie die anderen auch!

Okay, speziell im Fall von D&D und ähnlichen Systemen gehört "Diebe kommen nicht im rasselnden Kettenhemd angestapft" halt zum Klassenklischee. Das ist aber ein Argument, das in dem Moment flachfällt, in dem ich mal zu einem Regelsystem ohne Klassen wechsle -- denn in dem Fall gibt es plötzlich keine Regel mehr, die einem Charakter, der von den Fertigkeiten her zufällig auch einen brauchbaren Einbrecher und/oder Taschendieb abgeben würde, den Zugriff auf bestimmte Waffen und Rüstungen schlagartig und ausdrücklich verbieten würde. Der Charakter mag in besagtem Kettenhemd zwar immer noch schlechter im Schleichen sein als ohne, ist aber wahrscheinlich immer noch besser als jemand, der sich auch ohne Rüstung schon mit Heimlichkeit schwertut -- und in Situationen, in denen es darauf gar nicht ankommt (also z.B. im offenen Handgemenge), kann ihm dieser Aspekt ohnehin egal sein. Und wenn ihm seine Heimlichkeit mal wichtiger ist als der Schutz für Notfälle, nun, dann legt er das Teil eben ab; wer gar nicht erst erwischt wird, dessen Rüstungsbedarf hält sich meist auch in engen Grenzen. ;)

Offline Raven Nash

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Da nimmst du ja schon faktisch einen Haufen D&D-Tropes auseinander. Der Dieb, der plötzlich im Handgemenge auftaucht und jemandem in den Rücken sticht (als könnte das nicht jeder andere auch), und alle tragen permanent Rüstung.
Dafür kann er im Studded Leather *schauder* Hauswände hochklettern und geräuschlos Fenster aufbrechen.  ~;D
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Da nimmst du ja schon faktisch einen Haufen D&D-Tropes auseinander. [...]

Ach, D&D ist groß und stark. Das muß das schon abkönnen. ;)

Offline Feuersänger

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Da hat er halt das Problem mit der Armour Proficiency. Das ist ja auch eine ganz passable Mechanik: man muss halt trainieren um von Rüstung im Kampf nicht behindert zu werden. (In D&D am besten per Multiclassing, weil kein Schwein dafür Feats ausgeben will.)
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Da hat er halt das Problem mit der Armour Proficiency. Das ist ja auch eine ganz passable Mechanik: man muss halt trainieren um von Rüstung im Kampf nicht behindert zu werden. (In D&D am besten per Multiclassing, weil kein Schwein dafür Feats ausgeben will.)

"Armor Proficiency" ist halt wieder ihrerseits (fast) nur ein D&D-Ding...und obendrein noch eins, das sie erst nachträglich dazuerfunden haben, denn bis einschließlich AD&D2 war "Welche Rüstungen kann ich tragen" noch schlicht und fest reine Klassensache. Ich bin mir aktuell auch nicht sicher, ob es ein "Du brauchst so-und-so-viel Training, bevor diese Rüstung für dich überhaupt funktioniert"-Äquivalent in einer derart strikten Form historisch je gegeben hat -- da vermute ich zumindest, daß in den meisten Fällen die Frage, was man sich finanziell überhaupt leisten konnte und was einem die Gesellschaft so aus Standes- und anderen Gründen zugestanden hat, wesentlich ausschlaggebender war und sich die Leute ansonsten an ihre jeweils neueste Schutzkluft mit etwas Zeit und Übung schlicht gewöhnt haben, ohne dafür erst formell einen sechsmonatigen Qualifikationskurs belegen zu müssen. :)

Spontan fällt mir jedenfalls insbesondere kein klassenloses System ein, das so was wie "Rüstungstraining" überhaupt vorschreibt; selbst GURPS kommt da erst mit eigenen Fertigkeiten an, wenn ein Setting das High-Tech-Zeitalter schon erreicht hat und man also beispielsweise mit Sachen wie Tauch-, Raum-, oder ABC-Schutzanzügen korrekt umgehen können will, und handhabt Rüstung als solche ansonsten als einfaches Zusatzgewicht.

Offline Aedin Madasohn

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Und außerdem wäre die Lederrüstung eines Schurken schwarz!

 ~;D

du weißt ja nicht, durch welche Lokation er sich gerade angeschlichen hat...  ~;D

Offline Isdariel

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Wer was stylischeres mit tatsächlicher Schutzwirkung will, kann ja mal beim Linothorax schauen.  ~;D
Oder den Muscle Cuirass.   ;D

Offline Feuersänger

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"Armor Proficiency" ist halt wieder ihrerseits (fast) nur ein D&D-Ding...

Der Name ist ein D&D-Ding, die Sache aber nicht. Andere Systeme geben dem Kind halt einen anderen Namen, etwa "Rüstungsgewöhnung" in 1-3 Stufen. Oder binden die Fähigkeit zum Tragen verschiedener Rüstungen direkt fix an Klassen. Oder kaschieren das Ganze noch ein paar Schritte komplizierter hinter Behinderungswerten und Möglichkeiten, diese zu kompensieren, angefangen bei hohen Stärkewerten. "Nur ein D&D-Ding" ist es absolut und definitiv nicht.
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