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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D4E => Thema gestartet von: D. Athair am 20.02.2014 | 16:44

Titel: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 20.02.2014 | 16:44
Dass die 4E nicht so gelaufen ist, wie der Verlag sich das vorgestellt hat, steht glaube ich außer Frage.
(Man schaue sich nur die Icv2-Verkaufslisten an und den Erfolg der deutschen Version ...)

Ein anderer Eindruck ist, dass in letzten Jahre (so ab 2010/2011 und später) auch anfängliche Gegner der 4E zumindest gewisse Qualitäten des Spiel anerkannt haben.

Was also ist schief gelaufen, dass D&D mit dieser Version einerseits die Position des Marktführers verloren hat und andererseits
so dermaßen die Fan-Base gespalten hat?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: sangeet am 20.02.2014 | 17:15
Ich war anfänglich total begeistert von der 4E, das klang alles so sinnvoll, und was das System leistet ist eine unglaublich gute Balance, jeder Spieler und die meisten Encounter waren wirklich "fair", leider führte das zu grosser Langeweile, und auf hohem Levl zu einem zähen Spielfluss.

Monster mit 1000 HP niederknüppeln, wenn jeder 3W8+10 Schaden macht, da konnte man sich schon ausrechnen, das das wieder 10+ Runden dauern würde. Das nahm den Spass raus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 20.02.2014 | 17:15
Schönes Thema, meine zwei ersten Gedanken: Fehlender Fokus auf die angestammte Zielgruppe insbesondere durch ungeeignete Präsentation des Inhalts:

Man schuf ein Spiel, dass sich zu weit von den vorangegangenen Versionen entfernte. Es wurde viel zu wenig klar gemacht, dass 4E ein vollkommen anderes Table-Top ist als 3.x. Es war und ist keine weitere Iteration desselben Spiels sondern ein anderes Spiel. Wo waren nur die bekannten Zauber hingeraten? Was zur Hölle sind Rituale? Warum muss ich (vermeintlich) nicht memorieren? Warum haben die Götter (teilweise) neue Namen? Was soll der Dragonborn? Was zur Hölle ist ein Warlord? Wo sind die ganzen bekannten Subsyteme hin? Das führte von Anfang an zu einer gewissen Entfremdung. Da hätte eine klare Ansage (Leute es ist ein anderes Spiel) oder eine klare Übersetzung (Leute, wir haben uns gedacht, wir machen es anders, weil...das hat folgende Auswirkungen auf Eure bisherige Denke).

Viele Stammspieler konnten mit Begriffen wie "Powers", "Party Roles" nichts anfangen. Es wurde schlichtweg versäumt, die Stammspieler da abzuholen, wo sie herkamen - nämlich 2E, 3E. Beim Artwork gab es statt von vielen gewünschtem fantastischem Realismus gab es Comic-Dragonborn und (zweifellos übersichtliche) Excel-Tabellen. Die Regeln wurden zwar alles in allem enorm übersichtlich und mit klaren Definitionskatalogen präsentiert und helfen enorm bei der Regelinterpretation am Spieltisch, aber dem ganzen fehlte vielen alten Spielern das Herz. "Es fühlte sich halt nicht wie D&D an".

Überdies stellte WotC relativ schnell die gesamte 3.x-Ära als totalen Irrweg dar - schwierig, wenn das zu überzeugende Publikum acht Jahre lang sehr gerne Unmengen von 3.x-Splat-Books gekauft hat und damit zufrieden war. Da kommt man sich schon etwas auf den Arm genommen vor.

Übrigens: Spieler, die zuvor keine Erfahrungen mit 3.x gemacht hatten, haben mir eigentlich immer positives Feedback zur 4E gegeben. Nur alte 3.x-Hasen haben sich teilweise die ganze Zeit beschwert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 17:24
Den größten Einfluss hatte wohl das Marketing. Es gab am Anfang eine Phase in der man praktisch sagte: Schaut her das ist jetzt alles besser und wie ihr früher gespielt habt war total doof und hat überhaupt keinen Spaß gemacht.

Überspitzt gesagt natürlich, so kam es damals herüber. Die 4E hat viele der Probleme die Spieler früherer Editionen regelmäßig ansprechen gelöst. Teils mit genau den Maßnahmen die in derlei 3.5 Diskussionen angesprochen werden. Was auch heute noch lustig ist, weil man oft in 3.5 "Problemthreads" Lösungen posten kann die aus der 4E stammen. Und dann durchaus positive Kritik bekommen. ;)

Doch statt dies in Details zu schildern gab es nur kurze oberflächliche Sprüche die mehr Leute verletzten als dass sie neugierig machten. Aber durch die Art und Weise wie man das sagte hatte man den Effekt dass sich auch jede Menge Spieler mit dem System beschäftigten (oder besser gesagt mit den Diskussionen) die eigentlich gar nicht unbedingt wechseln oder das ganze ausprobieren wollten. Sondern sich nur von derlei Aussagen angegriffen fühlten und glaubten "ihren" Spielstil nicht mehr machen zu können. Und die dann natürlich auch genau in dieser angegriffenen Weise reagierten. Es gab eine Phase so gegen 2008, da war die Quote 4E Spieler zu 4E Diskutanten etwa 1 zu 10.

Wenn man da etwas sagt wie "ach übrigens, die Jungs von WotC haben auch jede Menge tolle neue Möglichkeiten für Sachen außerhalb des Kampfes geschaffen" und auf Leute trifft die ihr System davon angegriffen fühlen endet das ziemlich aggressiv und polemisch.

Die (schon damals vorhandenen) detaillierten und sachlicheren Kritiken gingen dann eben in den lauteren und oberflächeren etwas unter.

Und dann gingen halt Diskussionen los ala: "4E ist XYZ" die dann der nächstbeste mit "aber schau mal auf Seite ABC, da steht das ganz anders, das stimmt doch gar nicht" konterte. Wenn man sich die Regeldiskussionen anschaut sind diese eben sehr häufig davon geprägt dass es überhaupt nicht um konkrete Regeln geht sondern um (vermutete) Ausrichtungen des Systems, irgendwelche Designerkommentare und "ich hab gehört..."

Da gabs dann sogar Kommentare wie: Ja klar steht das da im Buch, aber so wird das ja nicht gespielt! Inklusive natürlich der Aussage das genaue Gegenteil des Buchinhalts wäre der Fall.  ;)

Das klingt sicher alles als ob es nun die bösen, bösen Kritiker gewesen wären die alle Schuld tragen. Aber ganz so ist es natürlich nicht. Ich glaube es hatte sich insgesamt einfach zu einem Flamewar entwickelt und irgendwann waren alle Diskussionen sehr grundsätzlich, sehr verhärtet und für außenstehende kaum verfolgbar. Ich habe mir vor einiger Zeit mal eine alte Diskussion durchgelesen, und im Prinzip erschreck ich mich da halt nicht nur vor teilweise abstrusen Argumenten der "Gegenseite"  -  ich erschreck mich auch wie oft ich eigentlich anhand dessen die leisere, ernst gemeinte Kritik selbst übersehen habe oder die Möglichkeit ungenutzt lies dort einzusteigen bloß weil mal wieder irgendwer anderes etwas besonders angreifendes schrieb. Flamewars sind von beiden Seiten befeuert, natürlich nicht nur von dem der versucht eine provozierende Aussage zu machen sondern auch von dem der darauf einsteigt. Ich war es ja selbst oft genug.

Wie stark diese Onlineforendiskussionen dann das Bild prägen sieht man wenn man versucht eine neue Runde aufzumachen. Selbst von Leuten die sich nicht in Foren wie dem hier herumtreiben gab es dann Aussagen wie: "Aber ich hab gehört das ganze ist nur WoW" oder "das ist mir viel zu sehr Brettspiel!".

Wohlgemerkt ohne das Spiel selbst zu kennen gab es dort schon von vornherein sehr große Vorbehalte die dann auch dafür sorgten dass neue Spieler sehr vorsichtig und teils wirklich verzerrt das Spiel angingen. Ich hatte dort jemandem dem ich gerade erzählte dass ich sehr viel auch mit improvisierten Aktionen spiele und wie er sie nutzen könnte der dann (vor seiner ersten Spielrunde) meinte das wäre sicher eine coole Hausregel aber auch doof dass ich sowas einbauen und "selbst ausdenken muss" weil ja das System sowas "verbietet". Und selbst hier hab ich vor noch gar nicht langer Zeit eine Diskussion gehabt die ungefähr so ging:

"Wenn einer seine Fertigkeit nutzt und die anderen daneben sitzen und warten ist das doof, darum gibt es das so selten."
"Deshalb ist es besser wenn man Fertigkeitsherausforderungen als Gruppe macht"
"Ja, wäre cool wenn es sowas gäbe, aber das gibt's ja in D&D nicht!"
"ähm doch..."
"Wirklich? Cool, muss ich mir mal ansehen."

In einem Thread über die 4E ^^

Mit den Jahren hat sich dies natürlich gewandelt. Es gibt immer noch 4E Diskussionen, immer noch "Gegner" und "Befürworter", aber inzwischen ist es einfach viel seltener dass jemand das System nicht oder nur vom drüberblättern kennt. Und das verbessert natürlich zum einem die Qualität der Kritik, welche nun viel mehr auf tatsächliche Buchinhalte gerichtet ist, als auch die Möglichkeit sich Regeländerungen anzuschauen und neutral zu bewerten.

Ich kenne eigentlich nur sehr wenige Leute mit denen ich eine tatsächliche konkrete 4E Regeländerung diskutiert habe die dann sagten: Hey, das macht ja gar keinen Sinn!

Sowas hat man halt eher wenn man die Regeln sein lässt und nur über schwammige Dinge wie "das Spiel ist gemacht für XYZ" oder ähnliches redet. Du kannst das auch heute noch sehen. In jedem Thread in dem jemand eine Intention der Designer diskutiert wird es immer noch schwammig und geht teils hoch her. Und in jedem in dem die Regeln diskutiert werden gibt es zustimmende ( und wenn nicht zustimmend dann zumindest konstruktive und sachliche) Kommentare.

Wenn wir das alle irgendwie schon früher hinbekommen hätten - und natürlich nicht nur wir - wäre das System sicher deutlich erfolgreicher gewesen. Die Regeländerungen für sich genommen sprechen durchaus viele Leute an.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: La Cipolla am 20.02.2014 | 18:44
Jo, Marketing, gerade in Verbindung mit der Produktpolitik. Ich weiß bspw. noch, wie enttäuscht ich davon war, mit den drei Grundregelwerken nicht allzu viele Charakterkonzepte gut umsetzen zu können (ohne Hausregeln/Uminterpretation), obwohl es DREI FUCKING BÜCHER waren, mehr als ich für fast jedes Rollenspiel besitze. Das war a) eine falsche Erwartung aus der 3e, die mir niemand von WotC erklärt oder widerlegt hat, und b) eine zweifelhafte Produktpolitik. Hätten sie bspw. wie später (ach ja, später!) erstmal ein kleines Buch mit den Essentials-Klassen genommen, oder eine "richtige" Grundbox, wäre ich besser drauf angesprungen.

Nicht ganz sicher bin ich mir bei Optik und Design. Dass sie einen Schritt zu weit in Richtung WoW gegangen sind, hat man am Anfang ja oft gehört (später - später! - hat der Mittelweg aus alt und neu dann besser geklappt), aber ich habe bis heute mehr Probleme mit dem nützlichen, aber eklatant hässlichen Layout der Bücher. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie dadurch so "billig" wirken, als hätte man viel weniger Kram für sein Geld. Und das ist natürlich schlecht, gerade in Verbindung mit dem Punkt oben, dass man auch wirklich weniger Charakterkonzepte umsetzen kann (was mir, wiederum, niemand von WotC erklärt hat). Mir ist aber klar, dass der Punkt Ansichtssache ist. Mir waren es auch allgemein zu viele Bilder und zu wenige Illustrationen; also Bilder, die wirklich etwas erklären, beschreiben, illustrieren und die nicht einfach nur gut aussehen.

Ein weiterer Schritt, der imho besser angekommen wäre, wäre ein simpleres Grundregelsystem gewesen, etwa wie bei Gamma World 4e. Das hätte weiteren Platz für Content freigemacht, und die weggelassenen Regeln hätten dann Platz in irgendeinem Expertenbuch gefunden. Das ist natürlich nicht per se ein Fehler, aber wenn man den Leuten was ganz Neues schmackhaft machen will, hätte es wohl geholfen. Ich behaupte mal, die meisten Skeptiker sind nicht mal über ein Drüberlesen des Spielerhandbuchs hinausgekommen, und D&D4 ist ein Spiel, das man ganz genau lesen muss, wenn man den Reiz checken will.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 20.02.2014 | 18:45
Zu vielen der o.g. Punkte muss man definitiv noch das Abschaffen der OGL hinzufügen!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 20.02.2014 | 18:51
Tja, so richtig "falsch" gelaufen ist ja nicht wirklich was, nur vieles ist halt nicht richtig gelaufen, besonders in der Kommunikation mit den Kunden.
Es hätte von Vorne herein klar sein können und sollen, das die 4E keine direkte Weiterführung der 3E ist und auch 3E Kunden nicht blind als Zielgruppe für die 4E dienen sollten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 20.02.2014 | 19:40
*Tag*
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 20.02.2014 | 19:56
für mich ist schon das layout falsch gelaufen.

fange gerade ein 4e runde an um dem system nochmal ne chance zu geben und kreig nen übersichtskoller.
warum ist nicht bei jeder klasse das progressions-chart dabei?
warum sind soviele texte so umständlich geschrieben?
vor allem warum brauch ich im prinzip nen ddi account um das system ordentlich nutzen zu können?

aber vor allem das was luxferre schreibt, mit der form von "ogl" kann kein drittanbieter was anfangen.
und somit keinen weiteren kontent schaffen, was die 3E schließlich unheimlich breit aufgestellt hat.
gibt es eigentlich ein "modern 4E"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 20:04
Tja, so richtig "falsch" gelaufen ist ja nicht wirklich was, nur vieles ist halt nicht richtig gelaufen, besonders in der Kommunikation mit den Kunden.
Es hätte von Vorne herein klar sein können und sollen, das die 4E keine direkte Weiterführung der 3E ist und auch 3E Kunden nicht blind als Zielgruppe für die 4E dienen sollten.

Ehrlich gesagt glaube ich dass diese "für wen ist sie gemacht" Denkweise ein großes Problem war. Denn natürlich sind sehr  viele der Änderungen an Altspieler gerichtet gewesen. Und natürlich wurden diese auch konkret angesprochen. Es ist vielmehr so, dass ja bis heute oft der Spruch zu hören ist: 4e ist fur <Gruppe XYZ einsetzen>

Dadurch wurden sehr viele Spieler abgeschreckt ohne dass sie überhaupt darüber nachdachten ob diese Aussagen überhaupt stimmten. Es ist das was ich oben meine wenn ich sage Spieler werden davon abgeschreckt wenn man über vermeintliche Intentionen spricht, anstatt über Regeln.

Wenn ich beispielsweise über die neuen Regeln für Angriffe aus dem Hinterhalt spreche so wird das in erster Linie Altspieler interessieren, und diese können dann selbst entscheiden ob das "für sie gemacht" ist. Aber wenn ich sage "das hat als Zielgruppe doch nur den und jenen da" schauen sie es sich gar nicht erst an, zumindest zu einem großen Teil.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 20:08
für mich ist schon das layout falsch gelaufen.

fange gerade ein 4e runde an um dem system nochmal ne chance zu geben und kreig nen übersichtskoller.
warum ist nicht bei jeder klasse das progressions-chart dabei?

Weil es kein Progressionchart mehr gibt. ^^
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.02.2014 | 20:10
Rituale hab ich schon lange in den Hausregeln, wenn auch etwas anders, das war eine der wenigen guten Änderungen. Aber sonst...

Es ist halt einfach nicht das D&D (für mich ist es gar kein D&D mehr) , und schiefgelaufen ist vor allem dass man die Stammkundschaft verärgert hat, die zum großen Teil damit nix anfangen konnte. Vor allem waren laufende Campagnen nicht konvertierbar. Das war dann klar ein Grund, ja nicht zu wechseln. Immerhin laufen manche Campagnen schon über 20 Jahre.

Zu dem kam es so rüber als ob man nun die die gerne bei FR z.B. auf dem Laufenden bleiben wollten, gezwungen hat, sich mit einem Spiel auseinanderzusetzen, dass sie nicht mochten. Klar muss keiner das Zeug auch kaufen, aber wenn man nun mal Fan von einem Setting ist, muss man das halt irgendwie doch. Da hat zumindest einer meiner damaligen Gruppe ein super Problem mit gehabt, mit dem Erfolg, dass er ganz aufhörte.

Mist ist auch das Subscription Model. Es gibt eben immer noch viele Leute die ihr Zeugs lieber fertig in den Händen halten, zumindest als Magazin, wenn sie schon für zahlen sollen.

Und dann dieser dämliche Edition War. Neue Spieler, die sich um Konsistenz und altem Flavor keine Gedanken machen brauchen, wurden von den negativen Kommentaren abgeschreckt. Auf der anderen Seite, wenn man gesagt hat, dass man das zwar selbst nie spielen würde, es aber neuen Spielern durchaus empfiehlt wenn sie was weniger kompliziertes wollen, wurde man auch schon angefeindet. War etwas seltsam, dieses Verhalten.

Das optische Design der Bücher ist so hässlich, von meiner Warte aus, das jedes 4e Buch das dennoch den Weg zu uns findet, umdekoriert wird.  ;D

Alles in allem bin ich froh dass sich 4e bald erledigt hat, allerdings bezweifle ich immer noch dass 5e die Fans wieder zusammenbringt. Ich fürchte eher, es gibt dann noch mehr Aufspaltung und Edition Wars. Ich seh das ja jeden Tag auf EN World  :(

Meine Gruppen werden wohl nicht umsteigen und beim 3.5/PF Mix bleiben

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Prisma am 20.02.2014 | 20:29
Was also ist schief gelaufen, dass D&D mit dieser Version einerseits die Position des Marktführers verloren hat und andererseits
so dermaßen die Fan-Base gespalten hat?
Die Pen & Paper Umsetzung von MMORPG Prinzipien und Eigenarten. 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 20:47
Die 4e hat mit MMORPG so viel zu tun wie Claudia Pechstein mit dem UEFA CL Finale.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 20.02.2014 | 20:51
Die Pen & Paper Umsetzung von MMORPG Prinzipien und Eigenarten.

Das ist mal so eine Meme das sich lange hält, besonders bei uns.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: La Cipolla am 20.02.2014 | 20:51
Sie hat aber so getan, als ob sie mehr damit zu tun hätte. ;) Und das ist für die Wirkung wohl erheblich schlimmer.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 20:59
Sagen wir es so: das Echo auf "wir haben uns auch MMORPGs angeschaut zur Inspiration" war signifikant größer als das Echo auf "bevor wir anfingen zu entwickeln haben wir uns die alten Editionen angeschaut und überlegt was sie ausmacht."

Beide Aussagen gabs (Designer reden halt viel wenn der Tag lang ist) aber nur die erste hatte das Potential weltweit Wogen zu schlagen, die zweite kaum jemanden interessiert.

Beide haben aber eines gemein: Sie zu benutzen um zu sagen wie das Spiel ist kann zu nichts guten fuhren, muss verfälschend werden. Einfach weil es aus dem Kontext gerissene Aussagen sind. Wenn man eine Aussage darüber machen will muss man über die echten Regeln reden, auf diese eingehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 20.02.2014 | 21:11
Weil es kein Progressionchart mehr gibt. ^^

und was ist das auf seite 29 des phb1?
das dies nun für alle klassen gleich ist, ist auch sowas uncooles.
das mag ich z.B. an 13th age da verbessert sich jede klasse auf eine andere art und weise.

4e hat viel mit dem grundgedanken eines mmo zu tun: balancing der klassen, absolut zugeteilte rollenverteilung, viel gleichmacherei zur einfacheren vergleichbarkeit. theoretisch nix falsches, praktisch hier aber einfach langweilig durchgeführt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Talasha am 20.02.2014 | 21:13
Die Pen & Paper Umsetzung von MMORPG Prinzipien und Eigenarten.

Also für mich war DnD immer schon mehr ein Computerspiel, vielleicht kommt das aber auch daher das ich über die PC-Spiele bei DnD gelandet bin.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Prisma am 20.02.2014 | 21:21
Die 4e hat mit MMORPG so viel zu tun wie Claudia Pechstein mit dem UEFA CL Finale.
Das kannst Du natürlich so sehen, doch während meiner 4E Zeit (eine Zeitspanne von immerhin einem halben Jahr mit regelmäßiger wöchentlicher Runde) erschienen mir die MMORPG Eigenarten ziemlich deutlich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 20.02.2014 | 21:24
Das kannst Du natürlich so sehen, doch während meiner 4E Zeit (eine Zeitspanne von immerhin einem halben Jahr mit regelmäßiger wöchentlicher Runde) erschienen mir die MMORPG Eigenarten ziemlich deutlich.

Och, natürlich. Aber man vergisst so gerne dass zum einem MMORPGs auf D&D basieren, das D&D seine Wurzeln im Wargaming hat und dass das ursprüngliche Spiel recht wenig damit zu tun hat wie wir hier RSP kennen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 20.02.2014 | 21:39
Die Pen & Paper Umsetzung von MMORPG Prinzipien und Eigenarten.
Mal abgesehen davon, dass das mit den "benötigen Rollen" schon in 3.X viel stärker angelegt war als in früheren Versionen.

Für mich ist die Geschichte von D&D 4 neben dem Marketing-Desaster auch eine Geschichte der verfehlten Produktpolitik.
Das mag man auch als zusammengehörig sehen. Ich habs jetzt mal getrennt.




 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 21:47
4e hat viel mit dem grundgedanken eines mmo zu tun: balancing der klassen, absolut zugeteilte rollenverteilung, viel gleichmacherei zur einfacheren vergleichbarkeit. theoretisch nix falsches, praktisch hier aber einfach langweilig durchgeführt.

Ich hab nie verstanden warum Balancing etwas mit MMORPG zu tun haben sollte. Was ist einfacher als zu sagen: der Sinn dahinter ist dass man mit jeder Klasse Spass haben sollte?

was den Rest angeht: Die Rollenverteilung ist ja so "absolut zugeteilt" dass es schon im Grundregelwerk secondary und tertiary Roles gibt. Und zwei Charaktere völlig unterschiedliche Fähigkeiten haben können - obwohl sie die gleiche Klasse haben. Wenn ich mir zwei 4e Paladine baue kann ich sie so bauen dass sie kaum mal die gleiche Aktion machen und sich völlig unterschiedlich spielen. Ist nichtmal schwer, oder benötigt extraressourcen. Und dann ist es halt schwer und den Vergleich zu früheren Editionen zu ziehen bei denen Attribute der einzige Unterschied wären. Und jede Runde das gleiche gemacht würde.

Tatsächlich ist das Rollenkonzept natürlich auch ein Mittel gegen Gleichmacherei, denn der Kerngedanke dabei ist ja: Unterschiedliche Charaktere haben unterschiedliche Hauptaufgaben. Auch wenn wie gesagt das ganze recht variabel geregelt ist und man den Pala halt auch genauso als Schadensausteiler oder Heiler gestalten kann.

Aber letztlich ist das ganze das gleiche Problem wie weiter oben gesagt: je weniger Details man betrachtet und je mehr man einfach sagt "4e ist...." umso verzerrter wird das Bild. Ich hatte hier schon Diskussionen bei denen es am Ende um die Frage ging ob Unsichtbarkeit, Feuerball, ein Pfeilschuss und Springen "genau gleich sind und alle den gleichen Effekt haben" oder doch nur "sich gleich anfühlen" - oder ob sie vielleicht doch einfach nur völlig verschiedene Effekte sind die nichts miteinander zu tun haben.

Das klingt albern...dabei sind es echte Diskussionsbeispiele, sogar von hier. Sowas kommt halt zustande durch die buzzwords wie das oben genannte "Gleichmacherei". Der Sinn dieser Buzzwords ist auch gar nicht tiefere Beschäftigung mit der Frage ob sie echten Regelinhalten entsprechen oder passen, sondern schlicht die Frage: klingt es abschreckend?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 22:27
Ich übernehme persönlich die Verantwortung für den Untergang der 4E.

Nee - im Ernst jetzt (also abseits davon, dass ich zur Flamewar-Zeit von einigen wohl gerne dafür verantwortlich gemacht wurde): es sind viele Dinge bereits aufgeführt, die die 4E zu dem Kurzläufer gemacht ahben, die sie ist.

Chronologisch betrachtet sehe ich das so ...

... zunächst einmal gab es ja auch hier einen Playtest, der aber hinter verborgenen Türen stattfand und von daher eine enorme Gerüchtewelle mit sich brachte und - gefüttert von den wenigen offiziellen Quellen - eine nicht erfüllbare Erwartungshaltung ausgelöst hat. Was war ich heiß auf die 4E ... ich erinnere mich noch gut an eine Aussage aus dem Designteam, die da sagte bei Kämpfern würde die Wahl der Waffen eine viel größere Bedeutung haben, ein Axtkämpfer würde sich völlig anders spielen, als ein Speerkämpfer - DAS fand ich einen echt spannenden Ansatz. Geblieben ist davon dann ... NICHTS!

Als sie endlich da war hatte ich sie dank Vorbestellung natürlich überpünktlich und war zunächst (wie nicht wenige Altspieler) enttäuscht. Das Spiel hätte mich mit 12-13 vielleicht gepackt, aber mittlerweile fühlte ich mich zu alt dafür ... die Grafiken waren Mangastyle und viel zu BUNT (so mein erster Eindruck), die Textgröße zu groß, zu wenig Wort für so viel Geld ... also hat das Produkt an sich schonmal eine "Unzufriedenheit" generiert.

Das Wegfallen der freien Lizenz roch nach "diesmal wollen nur wir kassieren - mit der 3E haben wir gesät, jetzt wird geerntet". Zeitgleich begann ja berits PAIZO mit der Alpha zum Pathfinder. Man halte also fest ... der Verein, der bisher für nicht eben schlechte aber doch unverhältnismäßig teure Produkte bekannt war wurde nun zum "Heilsbringer" der 3.X-Bewegung. Klar ... auch hier hat sich für Hasbro erst einmal der deutliche Nachteil der OGL präsentiert: das alte System wurde nicht nur einfach ersetzt und damit unsuported ... nein - plötzlich fand`sich jemand der bereit war das alte System weiter zu unterstützen, also gab es plötrzlich interen Konkurrenz, ja da waren plötzlich zwei D&D Editionen unterschiedlicher Verlage, die gleichzeitig supported wurden ... = Spaltung der Fangemeinde.

Nach 3 Testrunden mit einem guten Dutzend Spielabenden habe ich meine erste Rezension zum System geschrieben ... und bin sofort von WotC-Anbetern geflamet worden ... einfach nur weil ich nicht "alles su-upi" geschrieben habe, sondern auch meine Kritik anbrachte, Kritik auf die zumindest damals kaum ein Systemwechsler eingehen wollte (oder konnte) ; anderen Kritikern ging es nicht unähnlich und Anfangs war das Verhältnis Kritiker zu Fanboys wohl so 1:10 ... nach und nach, also nachdem wohl auch durch die Foren hier (und vor allem über dem Teich) das Interesse genug geweckt war um viele zum Austesten zu bringen, wurde dann die Kritik größer; vor allem die Spieler der AD&D-Ära fühlten sich zu einem Großteil nicht mehr in ihren Spielarten unterstützt, da 4E im Prinzip nur noch einen einzigen Spielstil propagierte (der vor allem mit dem Rollesnpieler-Unwort-des-Jahres-2008 "fun" in Verbindung stand und sehr viel mit taktisch interessanten Dungeonkämpfen zu tun hatte.

Tastächlich war 4E aber gar kein Spiel, dass in der D&D reihe seinen Platz als Nachfolger verdient hätte, sondern eben ein völlig neues und der neuen Moderne entsprungenes Rollenspiel, das noch entfernt an D&D erinnerte. Etwa zu diesem Zeitpunkt begannen die Wotzies massiv in den Foren (drüben) aufzutauchen - um sich für 4E einzusetzen ... und das ging dann mal so richtig in die Hose, verhärtete die Fronten und schaffte es erst so richtig die Gemeinde richtig zu spalten; konnte man vorher noch 3.5 UND 4E gut finden, gab es plötzlich nur noch ein 3.5 ODER 4E ... meine Sig steht seit jener zeit in allen Foren unter meinen Posts ... ich erinnere an Herrn Mearls: "4E Dungeons and Dragons - LOVE IT OR LEAVE IT" ... das dürfte viele Leute endgültig zur "LEAVE IT" Seite gebracht haben. Liebe es oder verlasse es. Absolutismen, mit denen man eine unzufriedenen Fangemeinde konfrontiert. Pfui Spinne.

Schließlich kam Pathfinder auf den Markt, die eben von Anfang an deutlich fanorientierter und publikumswirksamer gearbeitet haben - und auch das Internet und seine Bedeutung für moderne Hobbymärkte deutlicher wahrgenommen haben. Und jetzt habe ich keinen Bock mehr auf weitere Dinge einzugehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 8t88 am 20.02.2014 | 22:30
Meiner meinung nach garnix.
Wenn ich coole Battlemat Action will ist es das Beste System sowohl für Spieler als auch für den SL, was es gibt!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 22:35
Meiner meinung nach garnix.
Wenn ich coole Battlemat Action will ist es das Beste System sowohl für Spieler als auch für den SL, was es gibt!

Die beiden Sätze will ich mal genauso stehen lassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Radulf St. Germain am 20.02.2014 | 22:39
4e war für mich eine durchwachsene Sache. Keep on the Shadowfell mit den kleinen Missionen am Anfang hat mir sehr gut gefallen, ebenso die Rituale und die einfachen Monster-Statblocks und Skill Challenges.

Aber mit der Zeit wurde ich immer unzufriedener. Kaum Fluff, Weltenlogik wurde der Game Balance geopfert, wirklich coole Zaubersprüche wie Silence (sehr vielfältig einsatzbar) waren weg. Als wir dann Level 10 waren und die Kämpfe bei uns zäh wie Kaugummi wurden, war für mich die Luft raus.

Schade, es waren gute Ansätze dabei. D&D Next hat mich noch nicht ganz überzeugt. 13th Age gefällt mir persönlich besser, das ist für mich ein 4e in dem die Bugs behoben wurden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 22:50
@Archoangel: an deine Kritik erinnere ich mich noch - damals  fand ich die wirklich erfrischend. Einfach weil du einer der wenigen warst die konkrete Punkte nannten.

Ich hab das seinerzeit auch gesagt, wenn ich es noch richtig weiß, und bin drauf eingegangen. So ganz ohne das gleich in der Luft zerreißen zu wollen. ;-)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 22:56
Ja, seit damals haben wir uns richtig gut auf Forenniveau "angefreundet". War ein sehr erfrischender Austausch. Sicher ... irgendwann bin ich dann aufgrund persönlicher Anfeindungen und Angiftungen (ich hab`vielleicht seltsam gestörte PMs bekommen ...) komplett auf die "$E ist doof" Schiene gewechselt ... was im Nachhinein natürlich sehr kindisch war, aber das waren auch "besondere Zeiten".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 20.02.2014 | 22:59
Tastächlich war 4E aber gar kein Spiel, dass in der D&D reihe seinen Platz als Nachfolger verdient hätte, sondern eben ein völlig neues und der neuen Moderne entsprungenes Rollenspiel, das noch entfernt an D&D erinnerte.
Hmm ... weiß nicht. Ich sehe die 4E ganz stark in der Tradition von 3.X stehend. Viele Gedanken die 3.X NEU eingebracht hat (Encounterisierung, Balancing, Charakter-Design, das Prinzip hinter den Feats), sind mit 4E konsequent "zu Ende designt" worden. Das heißt: Ich sehe den Bruch in der Spiel-, bzw. Designphilosophie beim Wechsel von AD&D 2nd auf 3.0.

Dass die Fanbase sich damals nicht vergleichbar stark gespalten hat, liegt mMn daran, dass man 3.X weiterhin ... "wie man D&D halt spielt" spielen konnte. Man musste sich nicht in gleichem Maße auf die neue Design-Philosophie einlassen, wie das bei 4E der Fall war. 
Dazu kam der Schub, den die OGL der Version 3.X gab.

Zitat von: Dirk Remmecke
Ich glaube, kein Regelbuch hat mich mehr entsetzt und enttäuscht als das D&D3 PHB.
von da. (http://www.the-prussian-gamer.de/index.php?topic=1432.msg29019#msg29019)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 20.02.2014 | 23:03
Es war eher so dass man die Chars und auch ganze Campagnen relativ leicht konvertieren konnte. Wer wir früher spielen wollte hat einfach rückkonvertiert  :D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 23:21
Ich habe hier (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,19337.0.html) mal den alten Spieltest-Report meinerseits aus dem Gate rausgesucht ... und auch erneut gelesen. Was mir auffällt: ich schreibe sehr sachlich und wertneutral, bekomme gleich viel Zuspruch ... und werde ultimativ vom ersten 4E-Fanboy gerantet und gedissed ... und genau das war mein Eindruck: Kritik wurde am Anfang vor allem durch die Freunde der 4E massiv und persönlich zerschossen, was letztlich sicher auch zur Verhärtung der Fronten geführt hat. Das ich der erste Depp war, der sich überhaupt für den Gameday als 4E-SL gemeldet hat, hat ab dem Punkt auch keinen mehr interessiert, da ich es gewagt habe, die erzheiligen Wizards und die sakrosankte 4E in Einzelpunkten anzuzweifeln. Sicher - die Kritiker sind später dann eben auch nicht zimpelich gewesen - und da nehme ich mich selbst nicht aus - aber zu Anfang wurde man für Kritik an der 4E einfach derart geflamed, dass es bald nicht mehr feierlich war.

Ich denke auch das hat ultimativ zu ihrem Ende beigetragen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 23:22
Ja, seit damals haben wir uns richtig gut auf Forenniveau "angefreundet". War ein sehr erfrischender Austausch. Sicher ... irgendwann bin ich dann aufgrund persönlicher Anfeindungen und Angiftungen (ich hab`vielleicht seltsam gestörte PMs bekommen ...) komplett auf die "$E ist doof" Schiene gewechselt ... was im Nachhinein natürlich sehr kindisch war, aber das waren auch "besondere Zeiten".

Ich habs ja oben schon beschrieben: Wenn ich manche Sachen aus der damaligen Zeit (also von mir lese) frag ich mich immer noch wie blöd ich da manchmal war.

Die oben angeschriebene Diskussion mit Lich und Wormy ob Unsichtbarkeit und Feuerball gleich sind ist da so ein Beispiel...ich hab damals sogar angefangen sowas blödes zu schreiben wie "und das ist Quatsch. Und wenn du nicht willst das man es Quatsch nennt schreib was sinnvolles!".

Soviel zum Anspruch immer sachlich zu bleiben. Ich glaube wir haben alle viel zu leidenschaftlich argumentiert damals, und zu wenig drüber nachgedacht was eigentlich helfen könnte. Deinen Thread von damals hab ich gerade mal rausgesucht gehabt, einfach aus oller Nostalgie. Wen es interessiert:

http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,19337.0.html

Da gibts dann sogar folgende Aussage von so einem blödem altem 4E Fanboy ;)
Zitat von: Arldwulf
D&D 4E wird wohl das System sein dass mich zu 3rd Party Publishern treibt.

Lang ists her, und nie so gekommen. Zum Glück haben sie die Sachen die mich damals störten aufgefüllt, selbst meinen geliebten Barden lieferten sie in einer Form nach dass ich es ihnen verziehen hatte den aus dem Grundregelwerk rauszunehmen. Geldschneiderei war es dennoch natürlich, aber heute kann ich immerhin sagen: Die Extraentwicklungszeit hat sehr gut getan.

Wenn man die Diskussion dort liest dann war es eigentlich noch sehr gesittet und konstruktiv. Es gab viel komischere Diskussionen, mit teils abstrusen Argumenten (erinnert sich noch wer an "man kann sich in der 4E nicht hinsetzen, es gibt keinen Status "sitzend"? ^^)

Aber eigentlich glaube ich inzwischen nur: Es wäre an vielen Stellen besser gewesen den Leuten einfach aufzuzeigen wie man selbst spielt, was man mit der 4E alles machen kann wenn man die darin vorhandenen Spielleiterratschläge annimmt, und die Regelmechaniken nutzt die das Spiel mitbringt.

Die Flamewars waren letztlich vermeidbar. Nicht nur von Leuten die dann der Meinung sind die "eingeschränktheit und improvisationsfeindlichkeit der 4E" anhand von Aussagen wie "als SL solltest du die Ideen deiner Spieler unterstützen und fördern" darzustellen. Auch von denen die die 4E gut fanden und dann auf so etwas eingingen statt lieber den nächstbesten Thread aufzumachen und zu zeigen was man mit Improvisation alles in der 4E machen kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 20.02.2014 | 23:32
Ich habe hier (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,19337.0.html) mal den alten Spieltest-Report meinerseits aus dem Gate rausgesucht ... und auch erneut gelesen.
Genau das sind die Dinge, die ich mit "kaputter Produktpolitik" zu beschreiben versucht habe. Die meisten Kritikpunkte sehe ich auch als adressiert/behoben an. Nur halt erst mit PHB II und DMG II.
Und bis die erschienen sind, war mMn schon ganz viel Boden verbrannt worden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2014 | 23:33
Ich habe hier (http://forum.dnd-gate.de/index.php/topic,19337.0.html) mal den alten Spieltest-Report meinerseits aus dem Gate rausgesucht ... und auch erneut gelesen. Was mir auffällt: ich schreibe sehr sachlich und wertneutral, bekomme gleich viel Zuspruch ... und werde ultimativ vom ersten 4E-Fanboy gerantet und gedissed ... und genau das war mein Eindruck: Kritik wurde am Anfang vor allem durch die Freunde der 4E massiv und persönlich zerschossen, was letztlich sicher auch zur Verhärtung der Fronten geführt hat. Das ich der erste Depp war, der sich überhaupt für den Gameday als 4E-SL gemeldet hat, hat ab dem Punkt auch keinen mehr interessiert, da ich es gewagt habe, die erzheiligen Wizards und die sakrosankte 4E in Einzelpunkten anzuzweifeln. Sicher - die Kritiker sind später dann eben auch nicht zimpelich gewesen - und da nehme ich mich selbst nicht aus - aber zu Anfang wurde man für Kritik an der 4E einfach derart geflamed, dass es bald nicht mehr feierlich war.

Ich denke auch das hat ultimativ zu ihrem Ende beigetragen.

Ach komm, kein Grund 5 Runden über den Rasen zu rollen.  ;)

Ich hab lustigerweise auch den Thread rausgesucht und mir angeschaut - ich finde durchaus dass du dort sehr viel auch konstruktive Kritik auf deine Aussagen bekommen hast. Welcher Fanboy kam da denn an und hat dich geranted? Der erste den ich da sehe der etwas kritisiert an deinen Aussagen ist Calivar - und der macht dies ja nun nicht gerade in Rantform. Auch später hat dich doch niemand für deine Kritik verdammt: Hey, ich hab seinerzeit sogar eine menge positives drüber geschrieben auch ohne sie nun in jedem Detail zu teilen.

Von erzheiligen Wizards und sakrosankter 4E zu sprechen ist doch albern. Für wen soll sie dass denn gewesen sein?

In dem Thread sehe ich davon eigentlich wenig. Und auch später war es doch eher so dass man halt sich mit teils etwas abstrusen Aussagen auseinandersetzen mußte (oder wie oben gesagt die Chance verpasste die einfach in Frieden und unbeachtet da stehen zu lassen) und dann für "aber hey, schaut mal ins Buch - Seite XYZ da steht das genaue Gegenteil" schon als Fanboy abgestempelt wurde. 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 23:39
Lies mal weiter ... bin schon auf Seite 6 ... und fühle mich um Jahre jünger ;) ...w ar ich natürlich auch :D .

Ich bin allerdings echt erstaunt, wie ruhig und gesittet ich da schreibe ... irgendwie hatte ich immer dein Eindruck ich wäre erst in letzter zeit ruhiger geworden, was meine Forenposts angeht ... tststs.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 20.02.2014 | 23:52
Haha ... ich hab`meinen alten Gamedaybericht wiedergefunden, als ich zum ersten Mal 4E geleitet habe ... jetzt frage ich mich doch, warum ich später so massiv angegangen wurde ...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 00:27
Lies mal weiter ... bin schon auf Seite 6 ... und fühle mich um Jahre jünger ;) ...w ar ich natürlich auch :D .

Ich bin allerdings echt erstaunt, wie ruhig und gesittet ich da schreibe ... irgendwie hatte ich immer dein Eindruck ich wäre erst in letzter zeit ruhiger geworden, was meine Forenposts angeht ... tststs.

Du bist zu alt geworden mein bester. ^^

Ich bin schon bei Seite 26 durch.  ~;D

(Ok, vor 5 Jahren wäre das schneller gegangen ^^)

Aber ich sehe da immer noch keine sakrosankte Haltung von irgendwem, oder irgendwelche Rants. Das einzige was halt auffällt ist wie oft der Satz "aber gespielt hab ichs noch nicht" fällt - es korrelliert teilweise auch sehr stark mit der Intensität der Kritik. Aber mal back to topic:

Ich denke genau dieses zu wenige spielen ist natürlich auch Teil des Grundes warum die 4E nicht den Erfolg von 3.5 hatte. Je mehr ich ein System spiele, und je besser ich mich auskenne umso mehr kann ich auch sein Potential nutzen. Durch die oben genannten Dinge wie die Marketingprobleme gab es aber wenige die die 4E spielten (nur halt viele die darüber diskutierten). Darum waren dann viele Erfahrungen sehr kurze Runden und es gab wenige die auch mal verschiedene Runden kennenlernen konnten, mehr als eben den einen Spielstil kannten.

Oder anders gesagt: Mehr Spieler und mehr Runden zu haben lockt weitere Spieler an, das ganze ist ein sich selbst verstärkender Effekt. Und umgedreht schadet natürlich jeder verlorene Spieler den Verkaufszahlen nicht nur weil er selbst nicht mehr spielt, sondern auch weil er als Mitspieler verloren geht und dann wieder andere weniger spielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 00:33
Zitat
Jedem seine Meinung - aber ich sehe sehr viele Dinge ganz anders und habe irgendwie nicht den Eindruck, dass Du (gerade Du, als einer der heftigsten Kritiker vor Erscheinen der 4E. Der ständig alles kritisierte was es an Bits zur 4E gab) wirklich neutral an die Sache ran gegangen bist.

... finde ich als Einleitung zur "Antwort" doch schon recht grenzwertig.

Zitat
Totaler Quatsch.

Zitat
Wieder so ein Indiz dafür, dass Du das System nicht ganz verstanden hast.

Zitat
Ich habe das Gefühl, dass Ihr entweder krampfhaft versucht habt, D&D 3/3.5 mit 4E Regeln darzustellen oder euch nicht wirklich auf das neue System eingelassen habt.

Auch das sind schon derbe Worte, die persönlich und abwertend sind. Und die in der ersten Antwort. Marke "Wenn du nicht erkennst, dass 4E das tollste seit geschnitten Brot ist, dann bist du einfach nur zu blöd, zu voreingenommen, oder lässt dich nicht auf das System ein" ... das alles schon auf Seite 1. Sind jetzt keine derben Beleidigungen, klar, aber mMn bereits schlimm genug.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 00:54
^^ ja, ich sag da auch gar nicht dass es kein Foul war. Nur das es kein Grund ist 5 Jahre Später immer noch über den Rasen zu rollen. ;)

Und natürlich gibt es abseits dieser Kommentare dann auch einiges bei dem auf deine Kritik eingegangen wird. Es ist ja auch - mit diesen 5  Jahren Abstand - bei aller Sachlichkeit und allem Lob von mir damals nicht so als ob die Punkte dort unwidersprochen stehen bleiben müssen, manches davon war natürlich auch nur sehr schwer begründbar.

Und wenn ich mich recht erinnere hast du dann auch durchaus mit gleicher Münze geantwortet  ;)

Aber natürlich stimmt es auch: All das hätte besser laufen können, konstruktiver. Man sieht es ja an dir selbst - ich kann mir sehr gut vorstellen dass dir die 4E auch anders Spaß gemacht hätte, und dass die Phase "alles Mist" gar nicht nötig gewesen wäre ohne die Flamewars. Ging sicher vielen so. Vieles von dem was du dort kritisierst war zu dem Zeitpunkt entweder gar kein Problem mehr oder wurde später ergänzt, an vielen Stellen hätte ein: Schau dir mal das an, das könnte dir helfen ausgereicht - doch ob das dann die Leute erreichte die vorher abgeschreckt wurden ist sehr fragwürdig.

Zum Teil gab es gerade so zwischen 2009 und 2010 kaum einen Spieler den ich dort für eine meiner Runden gewinnen konnte der nicht zuvor irgendwie von diesen Flamewars gehört hatte und beeinflusst worden war. Mit natürlich ab und an dann sehr lustigen Aussagen und Effekten, aber auch vielen Problemen überhaupt jemanden zu finden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Greifenklaue am 21.02.2014 | 01:00
; vor allem die Spieler der AD&D-Ära fühlten sich zu einem Großteil nicht mehr in ihren Spielarten unterstützt, da 4E im Prinzip nur noch einen einzigen Spielstil propagierte
Seh ich auch so. Man hat quasi große Teile der Spielerschaft abgehängt und gleichzeitig durch blödes Verhalten bei der GSL andere dazu veranlasst, nicht auf die 4te aufzuspringen und stattdessen die 3te fortzuführen. Im Nachhinein muss man ihnen ja fast dankbar sein dafür ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 01:14
Das Problem dabei ist halt dass die 4E diesen einen Spielstil nie so recht propagierte. Bzw. eigentlich immer mehrere propagierte. So ganz offiziell, mit Spielleiterhilfen und Regelmaterial. Mit Tips wie man denn andere Spielstile umsetzen könnte.

Aber es ist eben sehr einfach zu sagen das es anders wäre. Zumal es eben auch recht selten war dass man dort etwas begründen musste - wenn man ehrlich ist reichte vielen doch schon die Begründung "alle Powers sind nur im Kampf nutzbar....also alle bei denen Attack dransteht" aus. Das da nebendran noch andere Regelelemente sind die den ganzen Rest abdecken...auch neue, interessante...läuft dann halt unter ferner liefen.

Es ist weniger laut, weniger provokant und absolut formulierbar. Kurzum: Es generiert keine Klicks und 20 Seiten lange Threads. ;)

Das ist was ich oben anspreche: Vieles von der Kritik beschränkte sich auf (vermutete) Ausrichtungen die man dann kritisierte ohne die eigentlichen Regeln zu diskutieren oder auch nur die Regeländerungen. Und so kommt es dann dass man ein Spiel hat in dem Nichtkampfencounter stärker gefördert werden mit neuen Regeln und stärkerer Einbindung ins Spiel - und trotzdem Leute sagen "das ist ja nur Kampf!".

Echte Diskussionen über Regeln in den Büchern sind dagegen extrem selten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Gorilla am 21.02.2014 | 01:23
Meine Meinung: Die Spieler. Die liefen total falsch.
Die Edition-Wars wurden mit der 4E völlig neu definiert. Den "Alteingesessenen" hat es nicht genügt, das neue System schlecht zu finden, sie mussten es auch in jedem verfügbaren Medium mit einem Shitstorm sondersgleichen überziehen.
Und da haben die WotCies dann versagt, was die Kommunikation angeht und es nicht geschafft, diesen Shitstorm auch irgendwie wieder einzudämmen. Für mich ist die 4E bisher die beste Edition von DnD (incl. PF und Next).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 21.02.2014 | 02:34
Aber es ist eben sehr einfach zu sagen das es anders wäre. Zumal es eben auch recht selten war dass man dort etwas begründen musste - wenn man ehrlich ist reichte vielen doch schon die Begründung "alle Powers sind nur im Kampf nutzbar....also alle bei denen Attack dransteht" aus. Das da nebendran noch andere Regelelemente sind die den ganzen Rest abdecken...auch neue, interessante...läuft dann halt unter ferner liefen.
... das Argument "in den Regeln wird nur Kampf geregelt, deswegen ist nur der wichtig" ging schon zu BEAM-Zeiten an D&D vorbei. Wobei ich immer den Eindruck hatte, das sei ein Argument von D&D-Gegnern generell. Schon irgendwie ironisch, dass sich gerade enttäuschte D&D-Fans das als Argument aus der Mottenkiste gesucht haben*.

Für mich ist die 4E bisher die beste Edition von DnD (incl. PF und Next).
Für mich könnte sie - zusammen mit True20 - die zweitbeste Version werden.
Der Thron gehört den o/cD&D-Abwandlungen.


* kann aber auch sein, dass sich die Spielkultur und Erwartungen über AD&D 2nd und D&D 3.X diesbezüglich geändert haben. Kurz, dass es den Anspruch gab, dass alles irgendwo genau verregelt ist. Dann wäre die Argumentation nachvollziehbar.
(Würde aber einen weiteren Bruch in der Design-Philosophie von D&D zeigen. Und zwar einen, der beim Wechsel von AD&D auf AD&D 2nd vollzogen wurde und beim Wechsel von 3.5 auf 4 wieder rückgängig gemacht wurde. K.A. ob man das so sehen kann.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 21.02.2014 | 04:46
- Rückverbrettung
- Encounterisierung
- Balance-Fetisch
- No-Sense-of-Wonder
- ganz miese Module zu Beginn, die diese vier Schwachstellen massiv betonten

My 2 cents
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 06:30
Mhhh...sorry fürs nachhaken, aber wie genau betonen Abenteuer eigentlich den "Balancefetisch"? Wie geht das überhaupt?

Und wie genau äußert sich""Rückverbrettung" bzw. wird im Abenteuer "massiv betont"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 21.02.2014 | 07:31
Für mich: Dass es so ab ca. Stufe 10 einfach nicht mehr ohne DDI Account spielbar war. Und ich habe mir die Bücher gekauft, um damit zu spielen. Selbst einen Monster- und Characterbuilder hätte ich einmalig bezahlt, aber ein Abo war und bin ich einfach nicht bereit, für ein RPG neben den Büchern (!) einzugehen.

EDIT: Achja. Und dass nichts anderes als das Standard Setting gut funktioniert, ohne massiv umzurüsten. Selberbauen ist schwierig (Monster) bis quasi unmöglich (Klassen). Das war uncool.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 21.02.2014 | 08:45
Es ist haupstsächlich dasselbe schief gelaufen, dass auch bei WH3 schief läuft: das Alte wurde komplett über den Haufen geworfen und die Kunden nicht mitgenommen.

Ansonsten weist das System ein paar Schwächen auf, die das "freie" Rollenspiel negativ beeinflussen. So gibt es IIRC keine Beeinflussungszauber /-kräfte (nicht Skills!), die nicht gleichzeitig auch Schaden verursachen. Schlecht in Settings, wie Dark Sun (Psioniker..) die solche Möglichkeiten geradezu heraufbeschwören.

Das zusammen mit Gruppen, die keinen Bock haben, mit jeder Neuauflage eines Systems Ihr persönliches Rad neu zu erfinden und dem durchweg negativen Feedback in den Anfangstagen, hat 4E zum Scheitern verurteilt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Orlock am 21.02.2014 | 08:46
4E ist, wie immer, sehr kampflastig. Bei den Powers noch nachvollziehbar, wird auch bei den Skills fast nur erklärt, wozu diese im Kampf gebraucht werden können. Das ganze Drumherum wird sehr vernachlässigt.
Selber bauen ist also angesagt.
Das ging bei 3.5 tatsächlich noch einigermaßen von der Hand. In 4E wurde das aber extrem arbeitsaufwendig. Und das führte schließlich dazu, dass ich als Spielleiter aufgegeben habe. Als Spieler würde ich tatsächlich nochmal an die 4E rangehen. Als Spielleiter ist mir der Aufwand, eigene Ideen in das Regelwerk zu pressen, einfach zu groß geworden.

Und den ganzen Hintergrund so umzuschreiben, dass die 3.5 Bücher nicht mehr vernünftig als Quelle dienen konnten, hat mir die Sache auch eher vermiest. Auch das ging, wenn überhaupt, nur mit viel Arbeit. Siehe oben...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 21.02.2014 | 08:52
Ich hatte seinerzeit schon die Sprache, bzw. den Ausdruck per se kritisiert. Das wurde zwar oft versucht zu widerlegen, dennoch bleibe ich dabei.

Auch die Tiefe der Produkte, seien es Abenteuer, thematische Bände (Open Grave --> gruselschauder!), oder auch nur die Grundregelwerke sind mir schlicht zu flach, zu einfach, zu überschaubar.
Und bevor jetzt wieder elendige 3E Vergleiche kommen: damit vergleiche ich die 4E gar nicht! Wäre auch aus vielerlei Gründen nicht der richtige Vergleichspartner.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 09:07
Ansonsten weist das System ein paar Schwächen auf, die das "freie" Rollenspiel negativ beeinflussen. So gibt es IIRC keine Beeinflussungszauber /-kräfte (nicht Skills!), die nicht gleichzeitig auch Schaden verursachen. Schlecht in Settings, wie Dark Sun (Psioniker..) die solche Möglichkeiten geradezu heraufbeschwören.
Ich glaube, das war im PHB 1 tatsächlich so (später gab's ja dann allerhand Utilities bzw. Feats in die Richtung). Aber: was ist denn falsch daran, dies über den "Arcana"-Skill abzubilden?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 09:16
Auch im PHP1 gibts natürlich bereits derartige Zauber. Nur halt keine "so und jetzt kontrollier ich diesen Gegner für so und so viele Tage" Zauber. Was aber mehr mit dem niedrigerem Powerniveau zu tun hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 21.02.2014 | 09:19
Ich hatte seinerzeit schon die Sprache, bzw. den Ausdruck per se kritisiert. Das wurde zwar oft versucht zu widerlegen, dennoch bleibe ich dabei.

Auch die Tiefe der Produkte, seien es Abenteuer, thematische Bände (Open Grave --> gruselschauder!), oder auch nur die Grundregelwerke sind mir schlicht zu flach, zu einfach, zu überschaubar.
Und bevor jetzt wieder elendige 3E Vergleiche kommen: damit vergleiche ich die 4E gar nicht! Wäre auch aus vielerlei Gründen nicht der richtige Vergleichspartner.

da du open grave erwähnst muss ich aber doch ncohmal mit dem 3e supplement vergleichen.
wie man aus einem der besten monster-splats für 3e sowas für die 4e hinbekommt ist mir immer noch ein rätsel.
auch das settings immer nur angeschnitten wurden (1-2 rudimentäre bücher) fand ich auch ziemlich ernüchternd.

alles in allem war es für mich auch das gesamtbild was die 4e abgab das mich abschreckt. ich libe bei paizo die 64-seiter zum setting. fast allee von denen finde ich seh informativ und auch nett zu lesen/anzuschauen. hier hat wotc mich definitv endgültig verloren. ich hoffe für next das dies besser wird. (für 13th age übrigens auch)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 21.02.2014 | 09:24
Zitat
Aber: was ist denn falsch daran, dies über den "Arcana"-Skill abzubilden?

Alles. Wozu brauche ich ein Regelwerk, wenn ich eh alles nicht-kampfbasierte Hausregeln muss? Dann kann ich gleich alles per Selbstbasteln regeln. Punkt.

Nicht falsch verstehen: für mich muss ein System bereits RAW spielbar sein und ohne groß Nachdenken den Spielern zu Vermitteln sein. Je nach Spielern wird der Anspruch an die Spieler recht klein, dafür aber an das System um so gößer... :gasmaskerly: Du verstehst, was ich meine?

Und ja, ich habe im DDI jeden sinnvollen Artikel verfolgt und bin auch auf das Mind Delving gestossen, was ich schon sehr nett fand..Aber das ist auch IMHO nur eine Krücke.

@Arldwulf: kannst Du bitte mal ein Beispiel benennen? Mir geht es nicht um die Dauer, sondern um die Tatsache, das Beeinflussung / Kontolle in 4E IIRC immer auch mit Schaden einhergeht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 21.02.2014 | 09:26
Was die angeschnittenen Settings angeht: PoL fand ich als Konzept ziemlich cool und ansonsten waren die Wotzies eh nie die Settingdesigner vor dem Herrn.

Hat sich eigentlich irgendwer mal dran gemacht, 4E mit Fanstuff zu versehen? Neue Klassen, Rassen, Zeug? Speziell abseits von High Fantasy EDO gings bei uns eben massiv in die Knie, spätestens so mit Ende des Heroic Tiers.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 09:52
alles in allem war es für mich auch das gesamtbild was die 4e abgab das mich abschreckt. ich libe bei paizo die 64-seiter zum setting. fast allee von denen finde ich seh informativ und auch nett zu lesen/anzuschauen. hier hat wotc mich definitv endgültig verloren. ich hoffe für next das dies besser wird. (für 13th age übrigens auch)

Mich persönlich hat die rudimentäre Fluffausgestaltung ohne ins Detail zu gehen mit do-it-yourself-Auftrag gerade an den Splatbooks der 4e angesprochen (deswegen mag ich übrigens wie Du weiß auch (noch) 13th Age). Ich habe (es mag das Alter sein) einfach wenig Lust und maximal noch weniger Zeit massive Wall-of-Texts in 3.x bzw. Pathfinder-Manier zu konsumieren. Überdies killt es meine eigene Kreativität.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 21.02.2014 | 10:04
Hat sich eigentlich irgendwer mal dran gemacht, 4E mit Fanstuff zu versehen? Neue Klassen, Rassen, Zeug?
3rd Party Publisher Open Design hat Bücher rausgebraucht und ohne Ende im Publisher Blog Fankreationen gepostet und Wettbewerbe abgehalten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 10:06
@Arldwulf: kannst Du bitte mal ein Beispiel benennen? Mir geht es nicht um die Dauer, sondern um die Tatsache, das Beeinflussung / Kontolle in 4E IIRC immer auch mit Schaden einhergeht.

Das einfachste aus dem PHP wäre wohl Sleep - kein Schaden, nur erst verlangsamen und dann Schlaf.

Auch andere Zauber und Kräfte haben natürlich Effekte ohne Schaden. Web würde mir spontan noch einfallen, und bei den später hinzukommenden Sachen wie den Illusionen gibt es natürlich noch mehr. Aber man muss sich auch klarmachen worüber wir hier reden. Dies sind "Attack Powers" - Dinge die explizit als Angriffe in einem Kampf ausgewiesen sind. Darum ist es auch relativ sinnlos zu sagen "die sind ja alle Kampflastig". Deshalb steht es da dran, die anderen Dinge gibt es woanders.

Alles. Wozu brauche ich ein Regelwerk, wenn ich eh alles nicht-kampfbasierte Hausregeln muss? Dann kann ich gleich alles per Selbstbasteln regeln. Punkt.

Der Punkt ist gut...nur: Er wird halt etwas dadurch konterkariert dass man das nicht kampfbasierte in der 4E weniger Hausregeln muss als je zuvor. Einfach weil es dafür mehr und bessere Regeln gibt als anno dazumal. Inklusive dem Effekt dass halt Skills nicht ab Level X völlig unwichtig werden und ich XP für Nichtkampfsituationen nicht nach SL Ermessen oder per "Optional Ruling" mache, sondern dies der Standardfall ist. Ich meine: Es gab mal eine alte Passage zu den den Forgotten Realms dass die roten Magier ihre unerfahrenen Neulinge erst einmal Monster verhauen lassen damit die XP bekommen.

In der 4E kann ich den hochstufigen Magier plausibel spielen ohne dass der je ein Monster töten musste. Ohne eine einzige Hausregel. Was heißt ich könnte....ich habe. Eine meiner liebsten Solorunden in der 4E war mit einem tollem SL (danke Tobi btw.) der meinen Magier Abenteuer in seinem Turm und der Magierakademie erleben ließ. Er hat irgendwann auch mal Gegner verhauen, später. Aber das Hauptthema des Abenteuers waren eben Skillchallenges, Rätsel und Rituale, Intrigen an der Magieruniversität, das finden alter Bücher über Magie und ähnliches.

Sowas ist ein Extremfall. Nicht "normal" wenn du so willst, auch wenn das System damit kein Problem hat und man wie gesagt kein bisschen anpassen muss. Aber schon im allererstem Abenteuer für die 4E gibt es eben Skillchallenges, ist eine davon sogar Teil des Endkampfes.

Ich hab in den ersten 5 Monaten in der 4E sicher doppelt so viel Nichtkampf XP bekommen wie in den 5 Jahren 3.5 davor. Das ist das Verhältniss.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 10:13
Alles. Wozu brauche ich ein Regelwerk, wenn ich eh alles nicht-kampfbasierte Hausregeln muss? Dann kann ich gleich alles per Selbstbasteln regeln. Punkt.
@Arldwulf: kannst Du bitte mal ein Beispiel benennen? Mir geht es nicht um die Dauer, sondern um die Tatsache, das Beeinflussung / Kontolle in 4E IIRC immer auch mit Schaden einhergeht.

Wie gesagt, meiner Erinnerung nach, war das in PHB 1 tatsächlich so - später kamen vielfältige Regeln (namentlich Powers und Feats), die das geändert haben. Schon in PHB 2 hat der Barde das "Majestic Word" und in Essentials ist die Verwendung von Arcana für das magische beeinflussen regelseitig explizit beim Mage genannt und es gibt auch den Utility Spell "Instant Friends". Ich glaube auch, dass in PHB 3 noch was war, da erinnere ich mich aber nicht mehr genau.

Edit: Ich meinte natürlich nicht Majestic Word, sondern "Words of Friendship".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 10:24
Majestic Word ist ja nur Heilung - das kann der 4E Kleriker natürlich genauso. (Und der kann natürlich auch sowas wie "Command")

Was beim Barden interessant ist, ist dass er so gut geeignet für Rituale ist und teilweise sehr starke Fähigkeiten außerhalb der Kämpfe bekommt.

Ich hab die Wizards dafür damals echt gehasst als der Barde nicht im PHP1 drin war. Heute sag ich: das eine Jahr Extraentwicklung hat der Klasse sehr gut getan.  Sieht man ja auch beim Druiden. Dass es in D&D nochmal einen Druiden geben würde der nicht alle anderen überstrahlt und trotzdem Spaß macht ist jetzt nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

Die haben es natürlich dennoch gemacht um das Geld aus den Taschen der Spieler zu ziehen, kein Grund für Naivität. Aber gleichzeitig muss man auch sagen: Dafür kann man im Spiel am Ende auch mehr damit anfangen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.02.2014 | 10:24
Und damit sind wir wieder zurück beim Thema 3E, oder? Diese Denkweise: "Ein Problem, ein Zauber" hat doch in 3E nicht nur Tradition und von praktisch allen Spielen die es so gibt dort die stärkste Ausprägung, sie wurde aber auch immer sowohl als größte Spaßquelle als auch größte Frustquelle dieser Edition genannt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 21.02.2014 | 10:26
Bei 4E ist falschgelaufen
* Marketing und Public Relations insbesondere die Beschimpfung der Spieler der vorhergegangen Editionen (mit den ersten Werbespots bereits 2007)
* Die frühzeitige Erratierung großer Regelbereiche (Stealth, Skill Challenges)
* Einführung der GSL und deren Verspätung
* Virtual Table Top Tragödie

Bei 4E prima gelaufen
* Regeln aus einem Guß und anfängerfreundlich
* einfache Konvertierungsmöglichkeit aus AD&D 1st ed. (Wir haben Stufe 23 bis 30 Queen of Demon Web Pits gespielt)
* einfacher Monsterbau und damit geringer Vorbereitungsaufwand für den DM
* Fertigkeitenkonsolidierung

für D&D 5E gelernt
* keine Beschimpfung der Spieler der vorhergegangen Editionen (Marketing und PR muss sich erst im Detail noch erweisen)
* Regeln anfängerfreundlich
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 21.02.2014 | 10:27
Zitat
Essentials ist die Verwendung von Arcana für das magische beeinflussen regelseitig explizit beim Mage genannt

Da werde ich heute abend mal einen Blick drauf werfen, die Essentials waren nur aus Sammeltrieb zur Sammlung gestossen. Das hätte aber auch schon im PHB1 so drinstehen können..  :-X

Wie auch immer, der Drops 4E ist für mich gelutscht. Das system mag seine netten Züge haben, aber für mich ist es durchgefallen.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Greifenklaue am 21.02.2014 | 10:31
Das Problem dabei ist halt dass die 4E diesen einen Spielstil nie so recht propagierte. Bzw. eigentlich immer mehrere propagierte. So ganz offiziell, mit Spielleiterhilfen und Regelmaterial. Mit Tips wie man denn andere Spielstile umsetzen könnte.
Gut, aber ein Großteil der 4E-Befürworter sagt "DnD 4 ist ein großartiges Dungeonspiel, wenn nicht das beste."

Ich weiß, ich steh auf Dungeons, trotzdem ist es eben nicht das einzige, was ein Rollenspiel können muss.

Ich find diesen Punkt von Archo jedenfalls für mich am wichtigsten - neben der unsäglichen OGL/GSL und denke, dass wir das auch nicht groß ausdiskutieren müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 10:41
@Rev. Bilk: Fragen wir mal so: Wie intensiv hattest du dich denn damit beschäftigt? Gerade in Hinsicht auch auf die Regelmechaniken die deinen Spielstil unterstützen?

Ist ja nicht so als ob solche Dinge wie ein Level 1 Zauber und die Tatsache dass es Regeln für Nichtkampfbegegnungen und improvisierte Aktionen gibt jemanden überraschen sollte der die 4E auch mal etwas länger als für einen One Shot gespielt hat. Die Sachen stehen ja in den Büchern drin, sind auch nicht irgendwo versteckt und durchaus auch in den Diskussionen präsent.

Trotzdem wirkst du irgendwie überrascht wenn man dir sagt das es sowas gibt. Ich will dir da nix vorwerfen, keine Angst. Ich denke nur vielen "abgeschreckten" Spielern hätte das System mit einem SL der auf ihren Spielstil eingeht wirklich gefallen. Ich hatte hier mal eine Diskussion mit jemandem der 4E in einem Testlauf gespielt hatte und dann in einem Rant darüber lästerte was ihm alles fehlte.

Das dumme war: Genau die Dinge die er aufzählte waren Regeländerungen der 4E die neu hinzukamen...das was fehlte war da. Er hatte einfach nur mit einer Gruppe gespielt die 3.5 gewohnt war und ihm auch sagte sie spiele schon seit Jahren so.

Das führt dann zu Situationen dass jemand sagt "Ich mag das nicht, da fehlt mir XYZ und ABC usw. und das ist alles nur dies und jenes" - und eigentlich müsste man ihm sagen:

Das klingt ja furchtbar, ne sowas würde ich auch nicht spielen wollen. Komm lieber her, wir spielen eine Runde 4E da hast du sowas alles.

Und das verursacht natürlich Editionskriege weil die Wahrnehmung des Regelwerks dann sehr voneinander abweicht.

@Dr Klaue: Ich würde sagen nicht ein Großteil, sondern eine recht lauter Teil. ;-)

Eigentlich kenne ich kaum D&D Spieler die das System wirklich so spielen, die meisten verwenden natürlich Skillchallenges und ähnliche Dinge. Ich habe z.B. in all den Jahren 4E noch nicht eine einzige Runde gespielt die dies nicht so handhabte. Ich kenne solche Aussagen durchaus ala: "Wir schmeißen alles weg was kein Tabletopelement ist" - und auch wenn ich denke dass dies eher Probleme schafft und einige Regellücken entstehen lässt: Das geht.

Aber es ist eben nicht was die Designer propagiert haben, was in den Büchern steht und man muss einige Regelelemente - gerade die welche neu hinzukamen und das System von z.B. 3.5 Unterscheiden - weglassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 21.02.2014 | 10:46
Und damit sind wir wieder zurück beim Thema 3E, oder? Diese Denkweise: "Ein Problem, ein Zauber" hat doch in 3E nicht nur Tradition und von praktisch allen Spielen die es so gibt dort die stärkste Ausprägung, sie wurde aber auch immer sowohl als größte Spaßquelle als auch größte Frustquelle dieser Edition genannt.

das problem gab es auch schon zu ADD zeiten.
gehört irgendwie doch auch zum dnd spielgefühl ?!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 10:56
Majestic Word ist ja nur Heilung - das kann der 4E Kleriker natürlich genauso. (Und der kann natürlich auch sowas wie "Command")

Klar, mein Kopf war offenbar ganz woanders, ich meinte natürlich "Words of Friendship".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 11:02
Das hätte aber auch schon im PHB1 so drinstehen können..  :-X

Allerdings, wenn nicht sogar müssen. Es ist ein Class Power vom Mage, ich glaube "Suggestion". Ich meine aber, dass es auch schon früher irgendwo ein Feat gab, mit dem man anstelle auf diplomacy auf arcana gewürfelt hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 21.02.2014 | 11:15
Zitat
@Rev. Bilk: Fragen wir mal so: Wie intensiv hattest du dich denn damit beschäftigt? Gerade in Hinsicht auch auf die Regelmechaniken die deinen Spielstil unterstützen?

Genauso intensiv wie mit AD&D, Dnd 3/ 3.5..alle Regelwerke zumindest einmal gelesen. Ich habe das System auch lange genug geleitet..ein Jahr bei ca. monatlichem Rhythmus. Dabei habe ich schon die Abenteuer, die ich als Grundlage genutzt habe, um Einiges aufgebohrt und per SkillCheck und / oder improvisierter Skill Challenge abgewandelt.

Und im Großen und Ganzen ist das System ja nicht schlecht - nur an mir und meinen Spielern läuft das System komplett vorbei.


Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 11:22
Allerdings, wenn nicht sogar müssen. Es ist ein Class Power vom Mage, ich glaube "Suggestion". Ich meine aber, dass es auch schon früher irgendwo ein Feat gab, mit dem man anstelle auf diplomacy auf arcana gewürfelt hat.

Ja, und natürlich gibt es noch eine ganze Menge mehr...von "ich vereine diese Gruppe von Leuten auf dem Marktplatz hinter meiner Sache" hin zu "ich beschwör mir Kreatur X und lass die machen was nötig ist" zu "ich lösch das Gedächtniss dieser Person an ein Ereigniss aus"

Vom übers Wasser gehen und Berge versetzen mal ganz abgesehen. Am Ende ist es immer noch D&D, Magier können eine ganze Menge Sachen die anderswo durchaus Leute zum Schlucken bringen würden.

Man wird nur sehr leicht vom Powersystem getäuscht und glaubt dann "wie jetzt, da sind keine anderen Sachen dabei die nix mit Kämpfen und Angreifen zu tun haben?" und überliest die kleine Anmerkung "dies sind deine Angriffsoptionen"

Das betrifft auch nicht nur "4E Kritiker" oder Leute die das System mal kurz ausprobiert haben. Ich hab schon oft Diskussionen mit Leuten geführt die Rituale aufpeppen wollten - bei denen dann schnell klar wurde das sie gar nicht wussten was mit diesen überhaupt so alles möglich ist, obwohl sie das System lange spielen laut eigener Aussage. So dass die Hausregeln dann ziemlich abgefahrene Effekte möglich gemacht hätten, gegen die der I-Win Button nix ist.

Genauso intensiv wie mit AD&D, Dnd 3/ 3.5..alle Regelwerke zumindest einmal gelesen. Ich habe das System auch lange genug geleitet..ein Jahr bei ca. monatlichem Rhythmus. Dabei habe ich schon die Abenteuer, die ich als Grundlage genutzt habe, um Einiges aufgebohrt und per SkillCheck und / oder improvisierter Skill Challenge abgewandelt.

Und im Großen und Ganzen ist das System ja nicht schlecht - nur an mir und meinen Spielern läuft das System komplett vorbei.

Dann versteh ich dich aber nicht. Wie passt denn "ich hab Skillchallenges genutzt" zu "alles was ausserhalb der Kämpfe ist muss man selbst hinzufügen"?

Und in all den Monaten hast du nie einen Magier Sleep oder einen Kleriker command oder irgendwen irgendwas ohne Schadenswurf zaubern sehen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 11:33
Rein persönlich muss ich übrigens getehen, dass mir die Kampfoptionen in 4E teilweise einfach auch zu schach waren: ich hätte mir - wenn der Schritt schonmal in diese Richtung geht - da einfach mehr gewünscht. gerade die Powers sind für eine D&D-Demigod Kampagne schon echt recht nett (und damit meine ich: bei D&D bist du spätestens ab Stufe 10, eher ab 6 oder so) de Fakto ein mythischer Halbgott à la Hercules und Konsorten ...

WAs ich also "cooloer" gefunden hätte ist:  ... auf Stufe 1 hast du alle Powers die da stehen, kannst aber nur X per encounter/day anwenden ... DAS wäre mal wirklich innovativer gewesen. An sonsten hatten die Chars ja doch wieder nur eine handvoll special moves - und das war es dann. Zumindest mit den 3 Core-Books bis Level 5 oder so ... viel weiter ist meine Gruppe ja nie gekommen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 11:52
Ist halt das Problem das du davon ausgehst sie wären überhaupt in diese Richtung gegangen. Was dann Enttäuschung vorprogrammiert wenn die Regeln dies nicht umsetzen. Höher, schneller weiter gibt's anderswo.  ;)

Aber das Verhältniss der Spieler zur Spielwelt ist in der 4E viel ausgeglichener - da kann es halt schon mal passieren dass der Goblin auf den ich auf Stufe 1 treff mehr HP hat als mein Spielercharakter und genausogut trifft.

Das Powerniveau ist insgesamt einfach deutlich niedriger, viele Sachen die mein Magier auf Stufe 10 kann, kann er in früheren Editionen auf Stufe 3 oder früher, und dann mit viel weniger Einschränkungen und Kosten. Gleichzeitig verhaut so ein Standardgegner in der 4E seinen 3.5 Gegenpart der ein gleiches Herausforderungslevel hat zumeist natürlich mit fröhlichem Gesicht.

Funktionieren tut dieses: "Wir werten die Monster auf und die Spielercharaktere ab" ja auch nur durch mehr Möglichkeiten zusammenzuarbeiten, alle etwas beitragen zu lassen.

Und am Ende ist es natürlich dennoch recht tödlich...man betrachte nur mal den Schlussencounter von KotS. Das ist wenn man es genau betrachtet einfach hochgradig unfair, und man sollte da als Spielleiter gerade unerfahrene Gruppen nicht einfach reinstolpern lassen. Positiv betrachtet könnte man "ok, ihr hängt also an der Kette und seilt euch ab, versucht dabei keine 3d10 Fallschaden zu bekommen während die Untoten euch schonmal aufs Korn nehmen nachdem sie von dem Typen gewarnt wurden der sich vor euch unsichtbar machen konnte. Sagte ich schon dass euer Gegner in diesem Kampf 5 Stufen über euch ist? Keine Angst....der ist nicht allein....es gibt da noch diese dämonische Kreatur und einen Schutzkreis der ihm hilft...naja und wiederauferstehende Untote." ja als knackig bezeichnen. Sagen da müssen die Spieler sich halt Gedanken machen, so ist das ja auch gedacht.

Realistisch betrachtet wäre diese Herausforderung mit den Fähigkeiten und Werten die die Monster haben aber in der 3.5 etwas für Stufen über der 10, blos dass da dann natürlich auch die Spielercharaktere etwas mehr zu bieten haben als 30-40 HP und ein paar nette Angriffszauber.

Geschafft wird es dennoch regelmäßig, ist ja auch Sinn der Sache. Aber wie oft liest man davon? Selbst hier im Thread ist doch eher zu lesen dass die Abenteuer "Balancefetisch" befördern würden. Und wenn ein neuer Spieler sich mit dem System beschäftigt wird das immer abschreckend klingen. Viel abschreckender als "da war ein ziemlich cooler arroganter Nekromant der uns ordentllich eingeheizt hat während wir versuchten ihn an einem bösem Ritual zu stoppen".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.02.2014 | 12:04
@Arld:

Naja, den Balance-Fetisch kann man zwar schönreden, nicht aber wegreden.
Die Grundlage dafür ist halt die Progression der Boni im Spiel, die halt nicht mehr an irgendwelche realen Gegebenheiten geknüpft ist, kombiniert mit der Art wie man Encounter designen soll, damit alles passt.
Mir persönlich liegt das, ich habe Spaß daran, mir ist nur klar dass genau das bei einigen Leuten halt als "Gamey" ankommt und schlecht aufgefasst wird.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 12:17
Ist halt die Frage was man unter Balance fetisch denn überhaupt versteht da ja offen sichtlich weder die Spielercharaktere in ihren Aktionen gleichen Schaden bewirken oder die Monster alle gleich stark wären.

Balancing gibt es, und es taugt etwas. Doch was ist ein Balancing Fetisch? Sexuelle Erregbarkeit durch Waagen?

Oben wurde das ja auch auf die Abenteuer hin gemünzt, doch so recht etwas darunter vorstellen kann ich mir kaum. Also mal abseits von: wenn ich mit jeder Klasse Spaß haben kann und nicht durch die Klasse an ein bestimmtes Powernuveau gebunden werde ist das toll.

Was damit aber ja nicht gemeint ist. Insofern....wie äußert sich dies in den Abenteuern deiner Meinung nach?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.02.2014 | 12:23
Was damit aber ja nicht gemeint ist. Insofern....wie äußert sich dies in den Abenteuern deiner Meinung nach?

Für mich persönlich? Einfach dadurch das man sich eingestehen muss ein Spiel zu spielen und keine Simulation vor sich zu haben.
Wenn ich einen Stufe 12 Charakter habe, dann möchte ich Stufe 12 Gegner verkloppen und ich stelle mir keine Fragen wo die herkommen oder warum es jetzt auf ein Mal Stufe 12 Goblins gibt, ich aber auf Stufe 1 nur Stufe 1 Goblins verprügelt habe.
Für mich ist das ganze aber auch ein Spiel das ich als solches spiele und ich habe da keine Ansprüche oder SoD an denen es Anecken oder scheitern könnte, verstehe aber dagegen was andere Leute genau an diesem offenen "Spiel-sein" stört.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 21.02.2014 | 12:26
irgendwie würde mich diese diskussion ohne die arldwulf beiträge interessieren.
nix gegen dich arldwulf, aber du bist der einzige der hier wirklich massiv pro 4e ist und alle anderen mit tl;dr tod argumentieren möchte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 12:29
@Slayn: Und du findest nicht dass diese Argumentation dadurch brüchig wird dass du auf Stufe 1 eben nicht nur Stufe 1 Gegner triffst? Das Beispiel oben steht doch da.

Von solchen Kleinigkeiten wie dem DMG abgesehen der dann sagt: "mach das nicht, das wäre doch langweilig! Variier das Level der Gegner ruhig auch mal so dass die Spieler andere Wege als Kampf brauchen"

@Kalgani: Die frage ist doch: was genau wäre so interessant? Ich bin doch nicht nur derjenige der hier am meisten pro 4e argumentiert. Sondern auch der der am ehesten darauf pocht tatsächlich über die Regeln zu diskutieren. Natürlich bekommt man mit 4e ist WoW viele Klicks und viel Zustimmung.

Findest du es aber wirklich interessant?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 21.02.2014 | 12:32
was hat dein letzter satz mit 4e zu tun?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 12:35
was hat dein letzter satz mit 4e zu tun?

du meinst den letzten an Slayn in meinem Posting?

(sorry, hatte editiert um dir zu antworten)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.02.2014 | 12:43
@Arld:

Mich persönlich juckt das wenig, aber ich spiele ja auch Adventure Paths, neh?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 12:44
Verbrennt den Ketzer. ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Draig-Athar am 21.02.2014 | 12:46
@Kalgani: Die frage ist doch: was genau wäre so interessant? Ich bin doch nicht nur derjenige der hier am meisten pro 4e argumentiert. Sondern auch der der am ehesten darauf pocht tatsächlich über die Regeln zu diskutieren. Natürlich bekommt man mit 4e ist WoW viele Klicks und viel Zustimmung.

Findest du es aber wirklich interessant?

Wobei die Grundfrage in diesem Thread ja nicht nicht was 4E regeltechnisch falsch gemacht hat, sondern weshalb sie von den Fans nicht so aufgenommen wurde wie es sich der Verlag erhofft hatte. Und wenn die 4E da wirklich das Image hat "ist wie WoW" kann das durchaus ein Grund sein - unabhängig davon ob es nun zutrifft oder nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 12:48
irgendwie würde mich diese diskussion ohne die arldwulf beiträge interessieren.
nix gegen dich arldwulf, aber du bist der einzige der hier wirklich massiv pro 4e ist und alle anderen mit tl;dr tod argumentieren möchte.

Naja, ich glaube, dass es hier durchaus einige gibt, die den Thread nicht mit inhaltsleeren aber lobenden Zustimmungsbekundungen an Aridwulf zupflastern möchten. Jedenfalls gilt das für mich. In diesem Sinne: Weiter so Aridwulf, wir stehen schweigend hinter Dir  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 12:49
Letztlich war in jeder Hinsicht die Kommunikation einfach mehr als schlecht. Weder konnte der Verlag kommunizieren, was seine Edition ist bzw. will, noch konnte den Spieler vergangener Editionen freundlich begegnet werden, mit Kritk wurde nicht richtig umgegangen und sie sind immer noch etliche Antworten schuldig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 12:50
Naja, ich glaube, dass es hier durchaus einige gibt, die den Thread nicht mit inhaltsleeren aber lobenden Zustimmungsbekundungen an Aridwulf zupflastern möchten. Jedenfalls gilt das für mich. In diesem Sinne: Weiter so Aridwulf, wir stehen schweigend hinter Dir  :d

Wie würde der thread ohne ihn wohl aussehen? Mitte Seite zwei wäre Schulz und eine Diskussion gäbe es gar nicht mehr.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 12:59
Wobei die Grundfrage in diesem Thread ja nicht nicht was 4E regeltechnisch falsch gemacht hat, sondern weshalb sie von den Fans nicht so aufgenommen wurde wie es sich der Verlag erhofft hatte. Und wenn die 4E da wirklich das Image hat "ist wie WoW" kann das durchaus ein Grund sein - unabhängig davon ob es nun zutrifft oder nicht.

klar, und der Flamewar ist ganz sicher ein sehr wichtiger Faktor. Es gibt ja auch immer noch viel mehr Leute die die 4e diskutieren als solche die sie spielen. Im Prinzip gibt es dadurch 2 4e Regelwerke. Das eine wird diskutiert und hat ganz viele schlimme und böse Intentionen.

Das andere enthält die Regeln. Weiter oben poste ich letztlich ein 4e Zitat aus dem DMG...doch diskutiert wird ja nicht dessen Inhalt sondern das Gegenteil des gesagten. Bis dahin dass das Zitat aus dem Buch nicht als Teil des Spiels, als seine Eigenschaft gesehen wird. Die gegenteilige Aussage aber schon.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 13:14
@Arld:

Mich persönlich juckt das wenig, aber ich spiele ja auch Adventure Paths, neh?

Ist doch bei denen genau so angewendet worden. Das Beispiel oben ist ja aus der Orkusabenteuerreihe, und auch Scales of War macht dies genauso.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: am 21.02.2014 | 13:21
Meine Meinung: Die Spieler. Die liefen total falsch.
Die Edition-Wars wurden mit der 4E völlig neu definiert. Den "Alteingesessenen" hat es nicht genügt, das neue System schlecht zu finden, sie mussten es auch in jedem verfügbaren Medium mit einem Shitstorm sondersgleichen überziehen.
Und da haben die WotCies dann versagt, was die Kommunikation angeht und es nicht geschafft, diesen Shitstorm auch irgendwie wieder einzudämmen. Für mich ist die 4E bisher die beste Edition von DnD (incl. PF und Next).

Dem schließe ich mich an. Überhaupt stelle ich fest, dass sich die Diskussion mittlerweile erstaunlich rationalisiert hat. Schade, dass das bei Erscheinen von 4E so gar nicht möglich war.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 14:00
 ~;D

Ich glaube da eigentlich nicht so allzusehr an die Alleinstellung meiner Person. Wozu auch? Ist doch nun nicht so als ob der Rest keine Regelbücher hat zum reinschauen und Beispiele daraus Posten. Ich bin mir auch ziemlich sicher die nicht selbst rein geschrieben zu haben. ;-)

Die kann also jeder finden und ob es besser ist oder schlechter ist wenn das der nächstbeste sagt? Irgendwie scroll ich beim lesen hier meist so weit nach rechts dass der Name des Benutzers der etwas schreibt nicht mehr zu sehen ist. Ich kann es jedem nur empfehlen - es hilft das geschriebene zu bewerten und nicht den der etwas schreibt. Ganz ehrlich, glaubt denn irgendwer es würde sonst niemandem auffallen dass die Encounterschwierigkeit variabel ist, und auch mal die Kategorie "zu schwer" erreichen kann?

Da schlägt man das Buch auf, schaut unter Encountererstellung nach und liest es. Die Vorstellung als ganz doll einsamer Streiter der als einziger in die Bücher schaut klingt ja hübsch das Ego streichelnd. Aber was passieren würde wenn ich das nicht poste ist: dann postet es halt ein anderer. Man muss Diskutanten nicht schlechter machen als sie sind schon gar nicht mit der Einstellung selbst was besonderes zu sein.

Oder anders gesagt: Wenn ich mal was intelligentes sage geb ich euch Bescheid.

Das oben sind einfach ein paar Sätze zu Regeln und Wahrnehmung der Edition, und dass sie nicht zusammenpassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 14:13
Na schön. Back-to-topic:

Ziemlich nervtötend an der 4e waren die über DDI in den Characterbuilder hineingeschwappten Unmengen an Feats (1000e) und Powers, welche zu der viel diskutierten nervenaufreibenden decision-paralysis bei der Charaktererstellung und einem teilweise unsäglichen power-creep führten, der dann laufend durch updates behoben wurde. (Gefühlt) ständig wurden powers aktualisiert und verändert - wogegen man sich auch nicht sinnvoll wehren konnte. Wen ich mich recht erinnere konnte man auch bei dem Characterbuilder auch die angezeigten Feats nicht auf bestimmte Bücher beschränken.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 14:18
Der virtual game-table war ja auch so ein Desaster ... die 4E erinnert mich irgendwie an das deutsche Schulsystem: alles sollte neuer, toller und besser werden - durfte aber (die Firma) nichts kosten, weshalb eben sehr viel Murks dabei rum kam.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 21.02.2014 | 14:30
Zitat
Wen ich mich recht erinnere konnte man auch bei dem Characterbuilder auch die angezeigten Feats nicht auf bestimmte Bücher beschränken.

Doch, konntest Du...aber es ist schon länger her, deshalb frag nicht genau, wie.. :P

Zu Deiner PN nehme ich später noch Stellung, Daniel..mir fehlt gerade die Zeit..Und Arld krieg auch noch einen drüber.. >;D Bis später.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 14:37
Was mich beim Charbuilder störte war dass er (mehr noch als die Lizenzen) 3rd Party Material komplett ausblendete. Was nicht im Builder ist landet kaum mal im Spiel. Ist natürlich eine Selbstrestriktion, es ginge ja auch ohne den Krams. Aber dennoch war der Effekt da und 3rd Partykrams selbst von Leuten die etwas veröffentlicht haben kaum präsent.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 14:53
Komisch ... irgendwie bekomme ich jetzt voll Lust 4E zu spielen ... nur habe ich schon vor langem alles Material verkauft.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2014 | 15:02
Als Spieler brauchst du das nicht, ich hab nen Charbuilder, dein Charaktersheet können wir ausdrucken. Ich wollte eh mal wieder eine neue Runde aufmachen. ;-)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 15:06
Du erinnerst dich an die Entfernung, nicht? Und online-spielen ist für mich nichts. Und spielen eigentlich auch nicht ... wenn ich "spielen" schreibe, dann meine ich natürlich "leiten". Was würdest du denn einem Anfänger empfehlen, also was sollte ich mich zulegen? PHB I, II, III? Essentials? Beginner Box? Finanziell sollte das natürlich im Rahmen bleiben ... also mehr als 100-150 wollte ich dann nicht investieren.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.02.2014 | 15:11
Du erinnerst dich an die Entfernung, nicht? Und online-spielen ist für mich nichts. Und spielen eigentlich auch nicht ... wenn ich "spielen" schreibe, dann meine ich natürlich "leiten". Was würdest du denn einem Anfänger empfehlen, also was sollte ich mich zulegen? PHB I, II, III? Essentials? Beginner Box? Finanziell sollte das natürlich im Rahmen bleiben ... also mehr als 100-150 wollte ich dann nicht investieren.

Erm, *Hüstel* Ich hätte da was...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 15:26
Du erinnerst dich an die Entfernung, nicht? Und online-spielen ist für mich nichts. Und spielen eigentlich auch nicht ... wenn ich "spielen" schreibe, dann meine ich natürlich "leiten". Was würdest du denn einem Anfänger empfehlen, also was sollte ich mich zulegen? PHB I, II, III? Essentials? Beginner Box? Finanziell sollte das natürlich im Rahmen bleiben ... also mehr als 100-150 wollte ich dann nicht investieren.

Nachdem ja Deine ersten Erfahrungen nicht so glorreich waren - was ich jetzt mal unterstelle - würde ich, wenn Du es wirklich noch einmal wagen wollen solltest, den Essentials Rundumschlag machen: Heroes of the Fallen Lands/Forgotten Kingdoms, Dungeon Master's Kit, Monster Vault, Mordenkainen's Magnificent Emporium und evtl. Monster Vault: Threats to the Nentir Vale.

edit: Wenn Dich player-empowerment beim Welten-/Settingbau nicht stören, würde ich Dir aber eher einfach 13th AGE nahelegen - für mich fühlt sich das jedenfalls auch 4e-mäßig an, ohne viele der "falsch gelaufenen" Aspekte.

edit2: Und das Rules Compendium^^.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 21.02.2014 | 15:50
Nö - 13th Age kommt mir nicht ins Haus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Elden am 21.02.2014 | 15:59
warum ist nicht bei jeder klasse das progressions-chart dabei?
1. Braucht es nicht
2. Haben die bei den Essentials-Klassen wieder hinzugefügt.

vor allem warum brauch ich im prinzip nen ddi account um das system ordentlich nutzen zu können?
Hmm. Meiner Meinung das einzige System, bei dem es im nachhinein so viele Updates gegeben hat, um broken Powers zu korrigeren. Das natürlich die Hälfte der guten Powers jetzt nicht mehr so funktionieren, wie im Print, ist dann natürlich klar. Man kann natürlich auch ohne die Updates leben.
aber vor allem das was luxferre schreibt, mit der form von "ogl" kann kein drittanbieter was anfangen.
und somit keinen weiteren kontent schaffen, was die 3E schließlich unheimlich breit aufgestellt hat.
gibt es eigentlich ein "modern 4E"?
Meiner Meinung das größte Problem der 4E. Es gibt einfach keine guten Module. Wotc hat nur simple Dungeoncrawls produziert und wegen der blöden GSL (OGL der 4E) hat sich das auch durch Drittanbieter nicht gebessert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 21.02.2014 | 16:34
also ich brauche ein progressionchart damit ich weiss was ich alles bekomme...
wieso sollte man sowas nicht brauchen???
sind ja nicht in bei sawo...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 21.02.2014 | 17:12
Es gibt den Progressionschart für alle Klassen gleichermaßen. Er ist eine Seite groß und enthält die Anzahl der Feats, wann welche Power in welcher Stufe hinzukommt und wann Powers zu ihren Gunsten aufgegeben werden müssen, auch sind die Stufen mit Attributssteigerungen aufgeführt (zwei Attribute, alle Attribute) und wieviel XP man mindestens haben muss.

Seitenzahl im PHB I kann ich leider nicht liefern.

Eine solchen Progressionschart (Attributssteigerungen, XP, Feats, gute Save, schlechter Save) gibt es auch am Anfang der PHB der 3.0 und des PHB der 3.5


Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 21.02.2014 | 17:31
Es gibt den Progressionschart für alle Klassen gleichermaßen. Er ist eine Seite groß und enthält die Anzahl der Feats, wann welche Power in welcher Stufe hinzukommt und wann Powers zu ihren Gunsten aufgegeben werden müssen, auch sind die Stufen mit Attributssteigerungen aufgeführt (zwei Attribute, alle Attribute) und wieviel XP man mindestens haben muss.

Seitenzahl im PHB I kann ich leider nicht liefern.

S. 29.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 21.02.2014 | 17:52
Meiner Meinung das größte Problem der 4E. Es gibt einfach keine guten Module.
Reavers? Slaying Stone? Gardmore Abby?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 23.02.2014 | 08:35
Zitat
Ich glaube, das war im PHB 1 tatsächlich so (später gab's ja dann allerhand Utilities bzw. Feats in die Richtung). Aber: was ist denn falsch daran, dies über den "Arcana"-Skill abzubilden?

So, noch als Nachtrag: ich habe im Essentials tatsächlich mit der Suggestion-Power des Magiers etwas gefunden, was dem Gewünschten entsprochen hätte. Allerdings wurden die Essentials zum Retten meiner Erfahrung zu spät veröffentlicht.. 8] Ansonsten habe ich noch mal bei den anderen Verdächtigen geschaut, gerade beim Psion etc. im PHB 3...alles was ich gerade beim erneuten Überfliegen gefunden habe, macht Schaden. Das macht die Nutzung im Rahmen einer unauffälligen Sondierung / Suggestion...schwierig.

BTT: oh ja, ich hatte die ganze Thematik um das Gesamtpaket D&D (4) vergessen.. Zum einen das schon angesprochene Virtual Table Thema - das ging mir auch gehörig auf den Keks - zum Anderen auch das Thema D&D Miniaturen / Tokens / was auch immer.
Da gerade die Kämpfe nach Battlemats und Minis schrien, wäre es halt schön gewesen, die Settings weiter mit Minis zu versorgen. Mit der 4e wurde aber quasi wieder der Resetknopf betätigt und die Produktion von generischen Minis ging wieder von vorne los, so das Setting spezifische Minis wieder in die aller letzte Reihe rückten. Das sind zwar nur Details, aber irgendwie war das in meinen Augen nichts Halbes, nichts Ganzes. Und ja, ich weiß, dass das nur wenige interessiert, aber für mich hätte das halt dazu gehört.

Damit bin ich hier raus..;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 09:10
So, noch als Nachtrag: ich habe im Essentials tatsächlich mit der Suggestion-Power des Magiers etwas gefunden, was dem Gewünschten entsprochen hätte. Allerdings wurden die Essentials zum Retten meiner Erfahrung zu spät veröffentlicht.. 8] Ansonsten habe ich noch mal bei den anderen Verdächtigen geschaut, gerade beim Psion etc. im PHB 3...alles was ich gerade beim erneuten Überfliegen gefunden habe, macht Schaden. Das macht die Nutzung im Rahmen einer unauffälligen Sondierung / Suggestion...schwierig.


Shaped Consciousness? Minor Creation? Borrow Training? Skill Empowerment?

Sowas macht ein Psion doch ganz locker. Und natürlich hat auch ein Psion nicht nur Zugriff auf Powers, sondern noch eine Menge andere Möglichkeiten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Radulf St. Germain am 23.02.2014 | 13:21
Wenn ich die Diskussion hier lese, dann habe ich das Gefühl, dass sich einiges getan hat, seit ich aus dem aktiven 4e Kaufzyklus ausgestiegen bin. (Will sagen, ich spiele eigentlich nur mit den 3 Grundbüchern und dem Adventurer's Vault.)

Kann mir jemand empfehlen, was gute Sourcebooks sind die zwar für Spieler sind aber auch eher fluffig und mit Powers/Feats/wasauchimmer die auch für nicht-Kampfsituationen geeignet sind?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 23.02.2014 | 14:28
Ich habe nicht wirklich Lust, mir alles durchzulesen, zumal ein paar der üblichen Verdächtigen den Thread bereits frühzeitig gekapert und für ihre Selbstdarstellung verwendet haben. Allerdings wurde das Thema in der Vergangenheit oft genug beantwortet.

Der wesentliche Fehler aus meiner Sicht war, dass die Kauf- und Download-Abenteuer größtenteils absoluter Schrott waren. Ob man die Fokussierung auf Encounter und den starken Eingriff in die Mechanik zu Gunsten eines jetzt endlich mal vorhandenen Balancings grundsätzlich als Fehler bezeichnen muss, ist eine Frage der Sichtweise. Die Verkaufszahlen gehen durch eine Fokussierung natürlich nach unten. Das System selbst wird dadurch aber sicher nicht schlechter. Trotzdem wären konkretere Vorgaben zum Spiel zwischen den Encountern, insbesondere gekoppelt an gute Abenteuer, sicher kein Schaden gewesen.

Die ersten Module, die als erste "How to play"-Hinweise die Sicht auf das Spiel auch extrem geprägt haben, dürften im Übrigen auch für einen beträchtlichen Anteil des Shitstorms verantwortlich sein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 23.02.2014 | 15:04
Zur Kernfrage des Threads:

Ich würde annehmen, es lag an den publizierten Abenteuern, warum 4E erstmal kein Bein auf den Boden bekam. Die interessanten Neuerungen wie Skillchallenges und XP für kampflose Encounter bzw. Quests wurden nicht richtig in den Abenteuern herausgestrichen.

Die Abenteuer fühlten sich wie eine Sammlung von Dungeons aus der Frühphase meines persönlichen RSP-lebens an, oder sogar schlechter (wenn man sie mit Klassikern wie Wald ohne Wiederkehr vergleicht). Paizo kann für Pathfinder nach meinem bisherigen eindruck schönere, atmosphärisch dichtere Dungeons entwerfen als WothC es für 4E konnte.

Die Story hinter den Encountern war oft dünn, nicht richtig ausgearbeitet oder nicht ins Spiel integriert. Das ist vielleicht schön für erfahrene SLs, die gerne eigene NSCs, Atmosphäreszenen oder Storywendungen einbringen und von Abenteuern in erster Linie die reinen Mechanikfragen (wie Kampfgestaltung usw.) wünschen, aber für Gruppen/SLs, die eher erzählendes Rollenspiel (mit SL in starker Erzählerrolle) gewohnt sind, war das hartes Brot.

Das Balancing musste man entweder lieben oder hassen. Wer gewohnt war, dass D&D System Mastery extrem belohnt, war auf einmal vor den Kopf gestoßen, als er gemerkt hat, dass sein eigener, optimierter (Caster-)Charakter oft im Kampf aufs Team angewiesen ist, nur ein oder zwei von mehreren Teamfunktionen ausfüllt und andere, wenig optimierte (mundane) Charaktere auch bedeutende Rollen spielen. Das gilt nicht nur im Kampf, sondern wegen der Schwächung der Allgemeinmagie und der erhöhten Bedeutung der Fertigkeiten in Skillchallenges auch für die Nichtkampfsituationen.

Das sind alles Brüche mit dem, was D&D-Spieler zumindest seit der 3. Edition von ihrem Spiel D&D erwarten, glaube ich. Ich war mit D&D4 sehr zufrieden und hatte leider das Problem, keine anderen Spieler dafür interessieren zu können, nachdem ich umgezogen bin. Aber ich komme auch von meiner RSP-Sozialisation eher von Midgard. D&D4E hat alte Midgardleidenschaften von mir angesprochen: Kämpfe auf dem Spielbrett, starke Bedeutung der Fertigkeiten, vergleichsweise abgeschwächte Magie, Teamwork spezialisierter Charaktere. Der einzige Nachteil für mich war, dass die Kämpfe sich oft lange hinzogen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 15:16
Würde es dann vielleicht Sinn machen wenn wir konkrete Abenteuer diskutieren würden?

Sehr wahrscheinlich ist ja unter anderem KotS gemeint, darum mal Zechis Rezension von damals:

http://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php?id=2072

Ich finde die passt immer noch ganz gut.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 16:46
Generell ist die Spielschiene zu verstopft: versuch mal mit 4E König Arthus`s Tafelrunde im Stil der Bücher zu spielen, oder eben Mittelerde nachzuspielen. Das war mit 3E (nicht 3.5/PF) noch umsetzbar (mit 1/2E kein Problem), aber die 4E taugt dafür einfach nicht. Der Stil der 4E-Kampagnen kann mE niemals auf Highroleplaying liegen, und eben auch nicht auf Low-Fantasy (und schon gar nicht auf Low-Magic) - da ändert auch die Tatsache nichts drann, dass die Powersource laut Regelbuch sagt, dass es mundane Fähigkeiten sind. Ich kann auch nicht auf ein Atomkraftwerk "Solar" draufschreiben und dann darauf beharren, dass das sauberer Bio-Strom sei.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 17:37
Mhh...an was denkst du da konkret? Die meisten Fähigkeiten aus der martial Power Source lassen sich ja problemlos beschreiben ohne "magische" Erklärungen oder übernatürliches. Da werden Leute im Zweikampf positioniert, umgeschmissen oder durch finten verwirrt, Schläge abgeblockt und selbst solche Dinge wie Heilung von Trefferpunkten werden über Motivation anstatt über tatsächlich vorhandene göttliche Zauber gemacht.

Und ein Großteil dieser Dinge fehlt natürlich in 3.5, obwohl man es bräuchte.

Artuslike hab ich noch nie gespielt. Aber eine Kampagne zur Völkerwanderungszeit, im Köln des beginnenden 5. Jahrhunderts. Sollte ja auch reichen, oder?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 17:55
Die Powers sind Magie mit alternativen Erklärungsansätze, also das Gleiche in Grün; mit der Logik kann ich auch 3E-Zauber zu "mundanen Fähigkeiten" erklären und gut ist. Ob ein magic Missile 1d4+1 Zauberschaden macht, oder mein Krieger den mit seinem automatisch treffenden Pfeil durch Konzentrationsübung 1d4+1 Schaden macht ist letztlich irelevant ... und die Erklärungsschiene "Martial heroes use Martial Powers" ist einfach tineff - darüber brauchst du gar keine Debatte anzufangen, die dann doch nur tautologisch wird. In 4E können alle Charaktere zaubern, auch wenn die Fähigkeiten anders genannt werden. Um ein authentisches Arthussetting zu bespielen müsste man daher alle Powers streichen - was wiederum die Gesetze der Edition aushebeln würde ... in 1E spiele ich einfach nur Kämpfer, Waldläufer, Paladine, Diebe (ohne Sprüche), reduzieren bei Klerikern (deutlich) die Spruchauswahl und schränke Magier/Druiden ein (und mache sie zu NPCs) ... und die Edition läuft in die Bahn, die ich möchte. 4E ist ein gutes Spiel - um sehr Action- und Kampflastig zu spielen ... für anderes taugt sie wenig genug, dass man gerne zu einem alternativen Regelwerk greift. Und DAS ist sicher für viele der Hauptgrund gewesen ihr die materielle Unterstützung (Kaufverhalten) zu kündigen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 18:28
Wenn man Zaubern so weit auslegt dass ein Schwerthieb und ein Magisches Geschoss "gleich sind", wie könnte man sie überhaupt noch, unabhängig von den Regeln in verschiedene Kategorien packen? Ich kann doch nicht sagen zwei Dinge waren gleich nur weil sie beide Schaden machen.

Was ist denn z.B. an Sure Strike magisch, oder auch nur wie bei einem Zauber? Regeltechnisch hat es mit Magic Missile wenig gemein. Ich mache als Spieler am Spieltisch verschiedene Dinge, es hat verschiedene Effekte und wenn ich die Power modifiziere, z.b. durch Zauberstab oder besondere Pfeile so sind diese Möglichkeiten ebenfalls nicht austauschbar, genausowenig wie ich die gleichen Regeln berücksichtigen müsste. Wenn wir so weit sind dass ein Schwerthieb "Magie" ist, dann gibt es schlicht keine Rollenspiele mit niedrigem Magielevel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 23.02.2014 | 18:37
Sie sind gleich. Ein SC hat ja auch keinen Schwerthieb, sondern eine "Attack Power", weil so ziemlich alles irgendwie eine Power ist. Das ist zwar vom Balancing, von der Übersichtlichkeit etc. cool, aber auf der anderen Seite fühlt sich Magie nicht mehr sehr magisch an. Ob ein Krieger eine Power "Reaping Strike" nutzt oder der Magier "Magic Missile" oder der Warlord irgendwas, was eine oder besser mehrere Gegner auf prone setzt. Es ist regeltechnisch gleich und v.a: Es fühlt sich auch gleich an.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 23.02.2014 | 18:42
Die Argumentation von Archoangel finde ich durchaus nachvollziehbar*.

Andererseits sind sinnvolle Erklärungen der (martial) Powers als mundane Kräfte möglich.
Aber es braucht trotzdem mehr suspension of disbelief dafür, als bei den Feats eines D&D 3.X.
(Wobei die Feats eigentlich auch schon mehr als nur grenzwertig sind.)


* genau deswegen hatte ich mir immer gewünscht, dass Dammi + Co. (Red Brick) tatsächlich "Age of legends" (als Earthdawn für 4E) machen. Setting und Regeln hätten mMn so fantastisch zusammengepasst.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 18:43
@Arldwulf
Es geht nicht darum, dass ein Schwerthieb und ein magischer Pfeil gleich sind.

Es geht eher um folgendes:
1) Manche Powers lassen sich nur einmal pro Encounter bzw. einmal pro Tag ausführen. Das lässt sich ohne Magie nicht erklären.

2) Der Effekt von manchen hochstufigen Powers lässt sich ohne Magie nicht erklären. (Zum Beispiel die Level 7 Kämpfer Power: "Come and get it". Oder der Ranger auf Level 3 mit "Thundertusk Boar Strike": Mit einer Nahkampfwaffe ließe sich der Effekt noch erklären. Aber mit einer Fernkampfwaffe? - Oder die ganzen Angriffe, wo man sogar bei einem Fehlschlag Schaden macht.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 23.02.2014 | 18:50
Und genau deswegen fühlt sich ein Magier im Vergleich nicht wie ein Magier an. Was für ein Fantasy RPG imo fatal ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 19:24
"Oder die ganzen Angriffe, wo man sogar bei einem Fehlschlag Schaden macht"

Wenn man unter Schaden nur Dinge versteht bei denen jemand blutet ist das sicher Problematisch. Das ist aber natürlich nicht die Definition welche die 4e verwendet, dort bedeutet Schaden auch Dinge wie Erschöpfung, Materialschaden oder Moral. Was auch bedeutet btw. dass man durch demoralisieren Schaden machen kann. Und Schaden heilen wenn man andere aufrichtet.

War aber natürlich auch in 3.5 nicht anders.

Was das "sie sind gleich" angeht: warum mach ich dann als Spieler etwas anderes, warum passieren verschiedene Effekte? Wenn ich jemanden mit einem Feuerball verbrenn so ist das doch nicht das gleiche als ob ich mein Schwert schwinge nur weil beides den Gegner besiegen könnte.

Und natürlich hat die 4e  Dinge welche ich nicht andauernd wiederholen kann. Blos was klingt für euch mehr nach einer tollen Low Magic Geschichte? "Und dann machte Paul der Krieger das gleiche wie die Runde zuvor und auch jene davor, er schlug drei mal auf seinen Gegner ein bis dieser mit zwei Attacken antwortete, was sich kurz darauf wiederholte" mit dem kleinen Hinweis dass natürlich auch Max der Waldi und und sein Freund der Barbar irgendwie das gleiche tun.

Oder doch lieber ein Kampf in dem sie alle unterschiedliche Dinge tun? Sich viel seltener wiederholen und tatsächlich Auswahl haben was sie tun, ohne deshalb gleich Optimierung auf einen einzelnen Trick zu betreiben?
In Archos altem Thread hab ich mal eine Kampfszene aus einem Roman zitiert. Der Roman ist aus 3.5 Zeiten, doch liest man den Kampf so klingt das Geschehen dort halt so gar nicht nach 3.5 Regeln. Warum ist das so? Weil es natürlich keine spannende Szene abgeben würde den Kampf so zu beschreiben wie er am Spieltusch tatsächlich passiert. Und das ist etwas was ich als wesentlich problematischer zu beschreiben ansehe als "Die Finte von gerade eben hab ich letzte Runde schon gemacht - diese Runde mach ich einen anderen Angriff.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 19:38
Was das "sie sind gleich" angeht: warum mach ich dann als Spieler etwas anderes, warum passieren verschiedene Effekte? Wenn ich jemanden mit einem Feuerball verbrenn so ist das doch nicht das gleiche als ob ich mein Schwert schwinge nur weil beides den Gegner besiegen könnte.
Das behauptet auch niemand.

Zitat
Blos was klingt für euch mehr nach einer tollen Low Magic Geschichte? "Und dann machte Paul der Krieger das gleiche wie die Runde zuvor und auch jene davor, er schlug drei mal auf seinen Gegner ein bis dieser mit zwei Attacken antwortete, was sich kurz darauf wiederholte" mit dem kleinen Hinweis dass natürlich auch Max der Waldi und und sein Freund der Barbar irgendwie das gleiche tun.
Schau dir zum Beispiel die ganzen Manöver aus DSA4 an: Dort gibt es zahlreiche unterschiedliche Manöver, die nichts mit Magie zu tun haben. Oder schau bei Gurps rein. Oder bei Savage Worlds.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Glühbirne am 23.02.2014 | 19:41
Bei D&D4 gibt es mehr Manöver ohne Magie für einen Krieger wie bei DSA4.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 19:47
Ist das so? Mir fallen auf Anhieb nur die Handvoll Kampfaktionen ein sowie die At-Will Powers. Das macht unter 10 Manöver.

Erschwerend kommt hinzu: Wenn man ohne Daily und Encounter-Powers spielt, dann verliert das Spiel massiv an Level-Progression und regelseitiger Charakterentwicklung.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Glühbirne am 23.02.2014 | 19:54


Ich hätte kein Problem in einer magielosen Welt mit Ecounter Powers zu spielen ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 20:19
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?

Und ja: Einige Leute haben damit kein Problem. Die kaufen auch D&D4.
Und andere Leute haben damit ein Problem. Die kaufen eher kein D&D4.

Und da die zweite Gruppe zahlenmäßig größer zu sein scheint, hatte D&D4 weniger Erfolg.

Wenn man ein RPG kommerziell aufziehen will, sollte man Regeln nicht danach wählen, dass man persönlich damit keine Probleme hat. Man sollte Regeln wählen, mit der die Zielgruppe keine Probleme hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 20:31
Die Frage ist doch letztlich nur ob ich will dass jede Aktion immer möglich ist oder nicht. Ich finde die Full Attack in 3.5 furchtbar eben weil sie immer wieder wiederholt wird, weil meine Vorstellung von einem Kämpfer der von klein auf im Schwertkampf gebildet wurde durch "und dann hauen sie alle halt aufeinander ein" aus dem Lot gebracht wird. Und das lässt sich eben nicht als ineinander verschachtelte Attacken ausspielen, denn wenn ich den Gegner mit der Full Attack umhaue haut der auch nicht mehr zurück. Und selbst wenn wäre es einfach stimmungslos etwas das so viele Feinheiten kann wie Schwertkampf mit Standardattacken umzusetzen die jeder Bauer auch macht. Ich hab schonmal Kampfe gehabt in denen den kompletten Kampf über auf die Frage "was macht ihr" mit "na, ich greif an" geantwortet wurde.

Eine Runde wie meine oben angesproche Völkerwanderungszeit so zu spielen wäre einfach sehr schwer fur mich, viel schwerer als jedes "xyz kannst du nur 1x am Tag nutzen, du sagst mir selbst wann die Gelegenheit da ist für deinen Char" zumal die 4e ja eh Möglichkeiten vorsieht DailyPowers dann doch mehr als 1x zu nutzen. Das ganze also ohnehin eher ein "meistens" als "immer" ist.

Wenn man die Beschreibung einer 4e Runde mit nur mundanen Charakteren hier reinstellt...z.B. meine: wo glaubt ihr wäre dann die Magie zu finden? 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 20:37
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?

Man erklärt es nicht. Es lässt sich auch nicht erklären. Es ist ein vollkommen gamistischer Ansatz ohne jede simulationistische Erklärung in der Spielwelt. Deswegen sind auch Encounter-Powers nicht durch Magie zu erklären, sondern eine einfache Spielregel.

Die Spielfigur soll halt von Zeit zu Zeit ein paar tolle besondere Sachen machen können ("jetzt packe ich aber meine daily aus") und ein paar langweiligere ständig ("die Mooks mache ich mit burning hands weg").

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Glühbirne am 23.02.2014 | 20:40
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?

Genau jetzt war die Chance diesen Trick anzuwenden. Die Chance für diesen Trick hat man so etwa einmal pro Gefecht. Manche Tricks brauchen noch speziellere Bedingungen. Selbst wenn es mehrere Gefechte an einem Tag gibt schafft man es selten diese Tricks mehr als einmal pro Tag zu zeigen. Dafür hauen sie aber um so mehr rein, weil die wenigsten Gegner sie kennen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 20:42
Genau jetzt war die Chance diesen Trick anzuwenden. Die Chance für diesen Trick hat man so etwa einmal pro Gefecht. Manche Tricks brauchen noch speziellere Bedingungen. Selbst wenn es mehrere Gefechte an einem Tag gibt schafft man es selten diese Tricks mehr als einmal pro Tag zu zeigen. Dafür hauen sie aber um so mehr rein, weil die wenigsten Gegner sie kennen.

Mal ganz abgesehen davon, dass etwa ein Wirbelwindangriff mal verdammt viel Kraft kostet, so dass es durchaus sein kann, dass man den nur einmal pro "Encounter" hinbekommt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 20:51
Man erklärt es nicht. Es lässt sich auch nicht erklären. Es ist ein vollkommen gamistischer Ansatz ohne jede simulationistische Erklärung in der Spielwelt.
OK, dann ist dass das Problem mit D&D4:

Bei D&D3 kann man mundane Fähigkeiten auch in der Spielwelt erklären. Bei D&D4 geht das nicht.

Zitat
Deswegen sind auch Encounter-Powers nicht durch Magie zu erklären, sondern eine einfache Spielregel.
OK, dann ist es noch schlimmer als gedacht:
Mundane Fähigkeiten mit Magie zu erklären, wäre schon schlimm. Aber mundane Fähigkeiten überhaupt nicht erklären zu können, ist nochmal einen Zacken schärfer.

Genau jetzt war die Chance diesen Trick anzuwenden. Die Chance für diesen Trick hat man so etwa einmal pro Gefecht.
Wieso genau einmal pro Gefecht? Wieso nicht in manchen Kämpfen zweimal und in anderen Kämpfen keinmal?
Und wieso kann der SC entscheiden, wann dieser Moment gekommen ist?

Ich hatte 2009 mal einen Vorschlag unterbreitet, wie man D&D4 retten könnte:
- D&D 4 immersiver spielen (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=46247.0)

Meine Vorschlag wurde jedoch ignoriert und jetzt ist es wahrscheinlich zu spät, um D&D4 zu retten.

@ Lasercleric
Lese dir zu deinem Einwand mal meinen Vorschlag von 2009 durch. Dort habe ich auch das Konzept von Ausdauerpunkten eingeführt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Glühbirne am 23.02.2014 | 20:53
Wieso genau einmal pro Gefecht? Wieso nicht in manchen Kämpfen zweimal und in anderen Kämpfen keinmal?
Und wieso kann der SC entscheiden, wann dieser Moment gekommen ist?

Weil es eine Spielregel ist.
Du könntest genau so gut fragen warum ich Würfel, um festzustellen ob ich Treffe oder nicht, und nicht die Farbe vom nächsten Auto das vorbeifährt erraten muss. Keiner* hat ein Problem mit Würfeln.

Ich finde übrigens die 3e und 4e nehmen sich nicht viel, wenn es darum geht wer die schlechtere Realitätssimulation abgibt. Aber die 4e bietet die spaßigere Spielmechanik für Kämpfe, wenn man das Wort Magie nicht benutzen will.

*ja es gibt Leute die nicht Würfeln wollen, aber die sind unter D&D Nutzern wirklich vernachlässigbar selten
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 20:55
Die Frage ist doch was man lieber will. Dass alle mundanen Charaktere Standardangriffe haben die sie beliebig oft wiederholen können ohne Ermüdung oder dass dies Probleme bereitet - oder dass alle mundanen verschiedene Dinge mit verschiedenen Auswirkungen und Erfolgswahrscheinlichkeiten haben - dafür aber etwas Entscheidungsmoglichkeiten und Situationsbeschreibung an die Spieler abgegeben wird?

Der Punkt ist dass es keine allgemeingültige Erklärung geben sollte, weil jede Situation anders ist.

Ob das nun gameistisch ist oder nicht, wen kümmert es? Es ist besser geeignet um einen Kämpfer auszuspielen. Was ja keine Meinung ist die jeder teilen muss. Aber die Argumente dafür sich anzuhören sollte schon gehen, und zu akzeptieren dass es durchaus einigen so geht.

Low Magic in der 4e? Meine Runde war sogar No Magic und hat tierisch Spaß gemacht.Ohne eine einzige Hausregel.

@Eulenspiegel: Tatsächlich gibt es am Spieltisch durchaus häufiger mal die Situation dass eine Encounterpower je Kampf keinmal, einmal oder zweimal nutzbar ist. Einmal ist halt der Standard, oder besser 0-1x.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 21:02
Weil es eine Spielregel ist.
Du verwechselst hier ingame und outtime. Outtime ist völlig klar, warum man genau einmal pro Kampf treffen kann. Die Frage ist, warum man ingame genau einmal pro Kampf trifft.

Das ist auch der Unterschied zu den Würfeln: Outtime werden Würfel verwendet, weil es die Spielregeln besagen. Ingame gibt es jedoch keine Würfel. Ingame wird nicht gewürfelt. Ingame hattest du entweder Glück oder Pech.

Die Frage, ob du Würfel benutzt oder nicht, ist also eine reine outtime Frage, da ingame nicht gewürfelt wird.
Die Frage, ob man einmal oder zweimal pro Kampf treffen kann, ist jedoch auch eine ingame Frage.

Zitat
Ich finde übrigens die 3e und 4e nehmen sich nicht viel, wenn es darum geht wer die schlechtere Realitätssimulation abgibt. Aber die 4e bietet die spaßigere Spielmechanik für Kämpfe, wenn man das Wort Magie nicht benutzen will.
Es geht nicht um Realismus sondern um Immersion. 3e und 4e sind in etwa gleich realistisch. Aber 3e ist dabei immersiver als 4e.

Aber mich würde deine Meinung interessieren: Warum hatte deiner Meinung nach D&D4 zu wenig Erfolg? Wieso sind mehr Leute zu Pathfinder als zu D&D4 gewechselt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 21:11
@Lasercleric und AD&D: ganz einfach ... in 1/2E steht ganz klar drinn, dass jeder Kämpfende in jeder Kampfrunde unglaublich viele Manöver ausführt und auch viele Angriffe. Der eine den dur würfelst (oder die zwei, drei,...) sind deine Chancen pro Minute die Verteidigung deines Feindes zu unterlaufen UND ihn an einer ungerüsteten Stelle zu treffen bzw. seine Rüstung zu durchschlagen. DESWEGEN geht auch die Trefferchance auf Stärke und nicht auf Geschick. 2nd war somit (wegen Länge der KR und Erklärungsansatz) die LETZTE Edition, in der Kampfsystem noch halbwegs realistisch war (gemessen an der relativen Realitätskonsistenz der Spielwelt). Eigentlich hätten sie das in 3/4 E ändern müssen. Kannst du übrigens nachlesen.

@Arldwulf:  langsam verstehe ich einige Leute hier, die mit dir nicht mehr debattieren wollen ... Wie ich bereits schrieb: du argumentierst tautologisch (also nicht). Für den Fall, dass deine Denkweise jedoch tatsächlich auf solchen nicht der Norm entsprechenden Bahnen verläuft ... ein weitere Versuch:

Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was? Genau - eine versteckter magischer Effekt. Eine ernsthaft logische Begründung dafür lässt sich nicht ableiten (ich bin mir zwar sicher, dass du auch dafür erneut irgendetwas an den Haaren herbeiziehen wirst, aber mit Logik wird das eben auch wieder nichts zu tun haben).

In 4E machen alle Charakterklasse Dinge, in denen in Vorgängereditionen Magie als Erklärungsansatz gewählt wurde. Deshalb sind letztlich alles auch magietechnische Effekte. Das ist auch gar nicht schlimm, wenn man die 4E als neues Rollesnpiel betrachtet und sie nicht in die Tradition von D&D einzuordnen versucht. Was du gerade tust ist Vampirkräfte aus VtM umzubenennen und anschließend zu sagen:"Guckt mal her - die können normale Menschen haben, also sind sie keine Vampirkräfte mehr!" Gib dem menschen Presence 1 weil er ein übernatürliches Charisma hat und Presence 2 weil er "wirklich bedrohlich gucken kann", Dominate 1-3 mittels Hypnose und Protean 2 weil er sich die Fingernägel nicht schneidet ... solange die Kräfte effektiv den selben Effekt machen bleiben sie Supernatural abbilities ... egal wie oft duc dich auch auf die Zehenspitzen stellen magst und brüllst "aber nein - das sind doch mundane Sachen!"

Wie erklärst du ein Shiften in Höhe des CHA-Modifers, wenn du mit einer leichten Waffe angreifst? Am besten gar nicht!
Wie erklärst du, dass du einen Marked Effekt einfach abschüttelst UND dich anschließend nochmals bewegst - und das Ganze nur einmal am Tag kannst??? Besser auch nicht ...
Wie erklärst du, dass Leute die direkt vor dich stehen dich nicht sehen können (wenn sie nicht mindestens deinen Wurf erreichen) ... und das wenn du magst jede Runde, oder gar nachdem du ihnen gerade eine in die Fresse gehauen hast ...? Ähm ... reden wir nicht drüber ...

DAS ist KEINE Magie? Du lieber Himmel ... was ist Magie dann? Mit Bergen werfen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 21:16
Ach ja ... und mit "keine Magie in meiner 4E Kampagne" meinst du nun genau was? Keine Arkane Power Source? Prima ... bleiben ja nur vier-fünf andere magische Quellen üblich, die aus Designgründen nicht Magie heissen. Und da wären wir wieder bei meinem Beispiel vom AKW ...

Klar: ich kann auch 3rd ohne Magie spielen. Ich moddel einfach alle magischen gegenstände per Definition in mundane rum und sag, dass Heiler eben soundsooft am Tag mit Hilfe eines Heilsets CLW/CMW/CCW können und der Ressurection nur innerhalb von 72h nach dem Tod geht und man damit Scheintote erweckt. Gift wird soundsooft am Tag rausgesaugt ... dann gehts halt nicht mehr weil man erschöpft ist und Feuerbälle werden vom ex-Magier durch massiven Verzehr der nichtmagischen Magmabohnen aus dem Arsch gefurzt und mittels Fackel entflammt ... und meine wunderbahre nichtmagische 3.X Kampagne kann anfangen :) . Eher nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 21:30
Aber mich würde deine Meinung interessieren: Warum hatte deiner Meinung nach D&D4 zu wenig Erfolg? Wieso sind mehr Leute zu Pathfinder als zu D&D4 gewechselt?
Ich glaube Du sprichst da ein sehr wichtiges Thema an: Immersion fällt den meisten Spielern bei D&D4 zugegebenermaßen schwer. "Warum soll eine andere Spielfigur vorhersehbar durch mein Manöver vier Felder sliden/einen healing surge verwenden etc. dürfen, wenn ich meinen Angriff ausführe?" Welche in-game Logik soll den da dahinter sein? Das lässt sich in manchen Fällen anhand der Power Beschreibung erklären, in vielen Fällen aber nicht. Ich kenne ein paar Leutchen, die schon allein wegen der bloßen Existenz von "powers" keine Lust auf D&D4 haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Glühbirne am 23.02.2014 | 21:49
Du verwechselst hier ingame und outtime. Outtime ist völlig klar, warum man genau einmal pro Kampf treffen kann.

Und intime ist es vollkommen Banane. Ich kann meinem SC jeden blöden Mist dazu denken oder sagen lassen*. Oder es einfach ignorieren.

Und ich habe nicht die geringste Ahnung warum die 4e nicht akzeptiert wurde. 



*Damit bin ich sogar fast in die Diskussion einstiegen.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 21:53
Zitat
@Lasercleric und AD&D: ganz einfach ... in 1/2E steht ganz klar drinn, dass jeder Kämpfende in jeder Kampfrunde unglaublich viele Manöver ausführt und auch viele Angriffe. Der eine den dur würfelst (oder die zwei, drei,...) sind deine Chancen pro Minute die Verteidigung deines Feindes zu unterlaufen UND ihn an einer ungerüsteten Stelle zu treffen bzw. seine Rüstung zu durchschlagen. DESWEGEN geht auch die Trefferchance auf Stärke und nicht auf Geschick. 2nd war somit (wegen Länge der KR und Erklärungsansatz) die LETZTE Edition, in der Kampfsystem noch halbwegs realistisch war (gemessen an der relativen Realitätskonsistenz der Spielwelt). Eigentlich hätten sie das in 3/4 E ändern müssen. Kannst du übrigens nachlesen.
Bei Hauen und Stechen mit dem Schwert kann ich das noch nachvollziehen, bei Pfeil und Bogen eher weniger...Dann müssten doch konsequenterweise auch zufällig manchmal mehr oder weniger Pfeile verloren gehen. Oder "kann" ein Kämpfer auf niedrigeren Stufen tatsächlich nur 1x schießen? Da geht bei mir dann aber auch die "Immersion" nach Süden.

Zitat
Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was? Genau - eine versteckter magischer Effekt. Eine ernsthaft logische Begründung dafür lässt sich nicht ableiten (ich bin mir zwar sicher, dass du auch dafür erneut irgendetwas an den Haaren herbeiziehen wirst, aber mit Logik wird das eben auch wieder nichts zu tun haben).

Nein. Es könnte genauso psychischer Zwang sein: Er hat erkannt, dass dieser Gegner der gefährlichste auf dem Schlachtfeld ist und er sich zuerst mit diesem beschäftigen muss. Wenn er sich nicht mit ihm beschäftigt, wird er unkonzentriert, weil er sich jederzeit eines Angriffes des Gegners versehen muss oder einfach denkt, dass das schnelle Besiegen dieses Gegners über Sieg oder Niederlage entscheidet. Also malus auf andere Angriffe. Ja, es ist ein "Effekt", aber deswegen müssen wir keine Magie bemühen.

Zitat
In 4E machen alle Charakterklasse Dinge, in denen in Vorgängereditionen Magie als Erklärungsansatz gewählt wurde.
Da gebe ich Dir weitgehend recht.

Zitat
Wie erklärst du ein Shiften in Höhe des CHA-Modifers, wenn du mit einer leichten Waffe angreifst? Am besten gar nicht!
Wie erklärst du, dass du einen Marked Effekt einfach abschüttelst UND dich anschließend nochmals bewegst - und das Ganze nur einmal am Tag kannst??? Besser auch nicht ...
Wie erklärst du, dass Leute die direkt vor dich stehen dich nicht sehen können (wenn sie nicht mindestens deinen Wurf erreichen) ... und das wenn du magst jede Runde, oder gar nachdem du ihnen gerade eine in die Fresse gehauen hast ...? Ähm ... reden wir nicht drüber ...
DAS ist KEINE Magie? Du lieber Himmel ... was ist Magie dann? Mit Bergen werfen?

Nein, das ist keine Magie. Genausowenig wie es Magie ist, wenn ich per Feat meine "basic melee attack" von Stärke auf Intelligenz(!) rüberschiebe.

Jetzt könnte man behaupten, der Charakter ist halt so schlau, der findet immer die richtige Stelle, aber diesen Weg geht das Spiel selbst nicht. Eine solche Erklärung hätte genau dieselbe Berechtigung, wie zu sagen, für den Charakter mit dem entsprechenden Feat den basic melee attack nun auf Charisma zu würfeln, weil der Charakter eben so geil aussieht, dass er mit dem Schwert besser trifft. Es gibt einfach keine in-game Erklärung für diese "melee training" feats. Solche durchaus absurden Möglichkeiten und Effekte werden aber auch nicht mit Magie begründet. Sie werden überhaupt nicht begründet. Und man sollte es am besten auch nicht versuchen, denn es funktioniert nicht. Dasselbe gilt eigentlich für die meisten der ganz absurden Spielmechanismen, insbesondere marken und diverse shifts...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Khouni am 23.02.2014 | 21:57
Bei Hauen und Stechen mit dem Schwert kann ich das noch nachvollziehen, bei Pfeil und Bogen eher weniger...Dann müssten doch konsequenterweise auch zufällig manchmal mehr oder weniger Pfeile verloren gehen. Oder "kann" ein Kämpfer auf niedrigeren Stufen tatsächlich nur 1x schießen? Da geht bei mir dann aber auch die "Immersion" nach Süden.

Wir hatten da die Regel, dass keine Pfeile gezählt werden, sondern am Ende des Kampfes eine Chance bestand, dass der Köcher leergeht ODER (andere Runde) dass für jede Kampfrunde 1w4 für die Zahl verlorener Pfeile steht. Die Zahl ist dabei aber immer mindestens so groß wie die Zahl der Angriffe des Schützen in dieser Kampfrunde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 21:58
Klar: ich kann auch 3rd ohne Magie spielen. Ich moddel einfach alle magischen gegenstände per Definition in mundane rum und sag, dass Heiler eben soundsooft am Tag mit Hilfe eines Heilsets CLW/CMW/CCW können und der Ressurection nur innerhalb von 72h nach dem Tod geht und man damit Scheintote erweckt. Gift wird soundsooft am Tag rausgesaugt ... dann gehts halt nicht mehr weil man erschöpft ist und Feuerbälle werden vom ex-Magier durch massiven Verzehr der nichtmagischen Magmabohnen aus dem Arsch gefurzt und mittels Fackel entflammt ... und meine wunderbahre nichtmagische 3.X Kampagne kann anfangen :) . Eher nicht.
Genau diese Methode wird von sehr vielen 4e-Anhängern (dem Grunde nach) sehr häufig benutzt und als das sog. "Reskinning" bezeichnet. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du diesen Weg nicht gehen willst :)
Es ist in der Tat so, dass nicht nur die "power descriptor" vollkommen beliebig sind, dasselbe gilt auch für alle Items, Monster und Klassen. Ich kann jederzeit einen Wizard spielen, an jede Power einen neuen Zettel kleben und ihn am Schluss in einen "Warrior" umbenennen. Am Spielgefühl wird sich gar nichts ändern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wellentänzer am 23.02.2014 | 22:04
Genau diese Methode wird von sehr vielen 4e-Anhängern (dem Grunde nach) sehr häufig benutzt und als das sog. "Reskinning" bezeichnet. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass Du diesen Weg nicht gehen willst :)
Es ist in der Tat so, dass nicht nur die "power descriptor" vollkommen beliebig sind, dasselbe gilt auch für alle Items und Klassen. Ich kann jederzeit einen Wizard spielen, an jede Power einen neuen Zettel kleben und ihn am Schluss in einen "Warrior" umbenennen. Am Spielgefühlt wird sich gar nichts ändern.

Jau. In unserer letzten Kampagne war der Praiospriester regeltechnisch immerhin noch ein Paladin. Aber der Magier war schon als Hybrid Ranger-Shaman gebaut, komplett mit Greatbow Proficiency etc. Das alles übrigens auf Aventurien. Hat super funktioniert.

Das Reskinning gehört meiner Ansicht nach sogar zur 4E dazu. Ich fand die Vorschläge von Archo ziemlich gut. Wenn man das denn im Setting so möchte: Was spricht denn dagegen? Mir fallen dafür keine guten Gründe ein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 22:31
Ich denke, man müsste sich grundsätzlich mit der Beliebigkeit und Austauschbarkeit der Klassen und Ihrer Powers, der Items und der Monster anfreunden können, und bereit sein zu akzeptieren, dass sie nicht tatsächlich versuchen eine in-game Welt abbildend zu simulieren, sondern irgendwelche Effekte mit irgendeiner Beschreibung verknüpfen.

Ich sehe deutliche Anhaltspunkte bei D&D4, dass sich niemand überlegt hat - das wäre doch eine coole Aktion, wie kann ich das sinnvoll in den Regeln darstellen. Vielmehr meine ich, dass man sich gedacht hat, wir brauchen diese Rolle oder jene Rolle in der Gruppe, die im Kampf auf diese und jene Weise das Spielgeschehen beeinflussen soll. Diesen Effekt könnte man als Tide of Iron, Thunderclasp, Fireball usw. bezeichnen und soundso beschreiben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wellentänzer am 23.02.2014 | 22:34
Ich denke, man müsste sich grundsätzlich mit der Beliebigkeit und Austauschbarkeit der Klassen und Ihrer Powers, der Items und der Monster anfreunden können, und bereit sein zu akzeptieren, dass sie nicht tatsächlich versuchen eine in-game Welt abbildend zu simulieren, sondern irgendwelche Effekte mit irgendeiner Beschreibung verknüpfen.

Ja genau. Aber genau das schreit das System den Leuten doch eigentlich frontal ins Gesicht oder? Das NICHT zu tun, fänd ich deshalb begründungsbedürftig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 22:36
Da gebe ich Dir absolut recht. Wie dieser Thread mal wieder zeigt, entsprach und entspricht dies allerdings nicht der Erwartungshaltung die viele Spieler an (ein) D&D haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.02.2014 | 22:38
Ja genau. Aber genau das schreit das System den Leuten doch eigentlich frontal ins Gesicht oder? Das NICHT zu tun, fänd ich deshalb begründungsbedürftig.

Was ja auch vollkommen witzig ist, neh? Die Old School Spiele sind dann gut, wenn ein Spieler in Zusammenarbeit mit seinem SL aus der Situation und dem Framework der Regel heraus eine funktionierende Kombination aus Würfeln und Fiktion erschaffen haben. (Ein "Ich greife an!" sollte es so nicht geben). Die 4E nimmt einem da einen Haufen an Arbeit ab, diese Aktionen jetzt genau umzuwandeln.
genau das kommt aber bei den Immersion-Brüllern bekanntlich überhaupt nicht gut an.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Khouni am 23.02.2014 | 22:49
Was ja auch vollkommen witzig ist, neh? Die Old School Spiele sind dann gut, wenn ein Spieler in Zusammenarbeit mit seinem SL aus der Situation und dem Framework der Regel heraus eine funktionierende Kombination aus Würfeln und Fiktion erschaffen haben. (Ein "Ich greife an!" sollte es so nicht geben). Die 4E nimmt einem da einen Haufen an Arbeit ab, diese Aktionen jetzt genau umzuwandeln.
genau das kommt aber bei den Immersion-Brüllern bekanntlich überhaupt nicht gut an.

Ich glaube, der Vorwurf ist, dass diese Umwandlungen den Leuten zu dissoziiert sind bzw. sie die Umwandlungen, da nicht organisch gewachsen, als zu allgemein ansehen oder Elemente wie "so oft pro Kampf" merkwürdig finden. Bei den OS-Sachen entstehen solche Dinger meistens aus der Umwelt heraus, bei 4e sind sie vorexistent und daher von vielen als störend, künstlich oder beliebig empfunden. Bei den OS-Sachen käme niemand auf die Idee, zu sagen, du kannst nur dreimal am Tag jemanden stoßen oder sowas, sondern würde nach den konkreten Spielsituationen fragen. Dort ist man tendentiell simulationistischer, wenn ich den Begriff benutzen darf.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 22:50
Das Reskinning gehört meiner Ansicht nach sogar zur 4E dazu. Ich fand die Vorschläge von Archo ziemlich gut. Wenn man das denn im Setting so möchte: Was spricht denn dagegen? Mir fallen dafür keine guten Gründe ein.
Das Reskining finde ich auch sehr gut. Allerdings läuft es nur in eine Richtung: Du kannst aus jeder Klasse eine beliebige magische/klerikale/psibegabte Klasse machen.

Andersherum funktioniert es aber nicht: Du kannst aus keiner Klasse eine mundane Klasse machen. (Nichtmal aus dem Kämpfer oder dem Ranger.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 22:51
Dann könnte man also salopp sagen: "4E ist ein Fantasy-Spiel für Leute ohne Fantasie." Dafür spräche auch das System der skill-challenges. Ich muss mir nix mehr vorstellen, ich muss nix mehr ausspielen - ich würfle einfach ein bisschen rum und schaue, ob ich die Spielmechanik besiege, dann klappt auch alles.

Gerade das Argument "Full Attack" der 4E-Fanboys über die 3E habe ich nie verstanden ... jetzt macht es viel mehr Sinn. ich kann (oder will) nicht beschreiben - prima! Das System gibt mir einen vorgekauten Kauderwelsch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Khouni am 23.02.2014 | 22:54
Dann könnte man also salopp sagen: "4E ist ein Fantasy-Spiel für Leute ohne Fantasie."

Jetzt riskierst du eine ganze Flut an bösen Antworten, aber ich glaube zu verstehen, was du meinst. Sagen wir mal, es ist ein weniger simulationistisches Spiel. Die Welt wird noch mehr nach den Regeln umgeformt als bei früheren Editionen und die angewandten Regeln (also die vorgesehenen und die Spielleiterentscheide, die durch das größere Wertlegen auf Balance etc seltener bzw schwieriger werden) wiederum bleiben von der Welt stärker unbeeinflusst.

Man könnte auch optimistisch sagen: Wandel von Weltdarstellung zu Handlungsdarstellung oder sowas in der Art.  Das müsste ich aber noch weiterdenken, deswegen nicht darauf eingehen. ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 22:57
Das Reskining finde ich auch sehr gut. Allerdings läuft es nur in eine Richtung: Du kannst aus jeder Klasse eine beliebige magische/klerikale/psibegabte Klasse machen.

Andersherum funktioniert es aber nicht: Du kannst aus keiner Klasse eine mundane Klasse machen. (Nichtmal aus dem Kämpfer oder dem Ranger.)
Meiner Erinnerung nach könnte da der "Controller"-Ranger (?) aus einem der Essentials zum Beweis des Gegenteils dienen (bin aber jetzt zu faul nachzusehen).

Edit: Hunter Ranger, Heroes of the Forgotten Kingdoms, At-Will-Power: Rapid Shot. Beim zweiten Lesen verstehe ich allerdings das Zitat nicht mehr. Das würde ja voraussetzen, dass der Kämpfer nicht mundan ist?!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 23:03
Gerade das Argument "Full Attack" der 4E-Fanboys über die 3E habe ich nie verstanden ... jetzt macht es viel mehr Sinn. ich kann (oder will) nicht beschreiben - prima! Das System gibt mir einen vorgekauten Kauderwelsch.

Ja. Und: da die Beschreibungen aber vollkommen beliebig sind, kann ich sie auch nach belieben anpassen, solange ich den erzeugten spieltechnischen Effekt akzeptiere/beibehalte.

Zitat
Dann könnte man also salopp sagen: "4E ist ein Fantasy-Spiel für Leute ohne Fantasie." Dafür spräche auch das System der skill-challenges. Ich muss mir nix mehr vorstellen, ich muss nix mehr ausspielen - ich würfle einfach ein bisschen rum und schaue, ob ich die Spielmechanik besiege, dann klappt auch alles.
Grundsätzlich geht es bei D&D4 darum Spielmechanismen zu besiegen - dass nennt man dann balancing. Über den Mechanismus stülpe ich dann eine beliebige Geschichte, für die ich aber durchaus Fantasie, Vorstellungskraft brauche. Am Ausspielen bin ich im Rahmen der skill-challenges auch nicht gehindert - da sehe ich keinen Unterschied zu früheren Editionen. Lediglich manchmal habe ich durch eine Power vielleicht noch einen weiteren Hebel - und im Gegensatz zu früheren Auflagen haben nicht nur Magieanwender zusätzliche Hebel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 23:06
Bei all dem "im Gegensatz ... Magier" frage ich mich alleridings auch, ob 4E vor allem von leuten gespielt wurde, die magische Klassen ... sagen wir mal ... nicht mögen. Oder für zu gut fanden - das trifft es besser.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 23:16
Bei all dem "im Gegensatz ... Magier" frage ich mich alleridings auch, ob 4E vor allem von leuten gespielt wurde, die magische Klassen ... sagen wir mal ... nicht mögen. Oder für zu gut fanden - das trifft es besser.
Ich würde einfach sagen, dass die Funktionsweise der einzelnen Klassen auf der Battlemap (!) komplett vereinheitlicht wurde und eben einfach verschiedene Bezeichnungen draufgeklebt wurden.
Eines Reminiszenz an die frühere Wirkungsweise der Magieanwender findet sich außerhalb der Battlemap-Situation eben in den Ritualen, Utility-Powers und ggf. bei Skill-Challenges.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 23:18
"Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was?"

In erster Linie ist es natürlich ein Mittel um andere zu beschützen. Wie genau ich dies dann tue ist eine Frage die in zwei verschiedenen Situationen anders sein könnte. Die Frage ist doch ganz anders:

Neben Paul dem Kämpfer steht Max der Magier, und vor ihnen ein Gegner. Sollte Paul Möglichkeiten haben um Max zu schützen? Oder wäre es schon Magie wenn er in der Lage ist dies zu schaffen?

Ich habe oben ja den Ausschnitt aus einem D&D Roman erwähnt, da kommt genau so etwas vor. Der Kämpfer beschützt seinen Freund den Magier. Nicht indem er das Monster schneller verhaut als dieses den Magier, und auch nicht durch die besondere Enge eines Ganges. Nein, in offenem Gelände indem er dafür sorgt dass der Gegner beschäftigt ist und Angriffe auf den Magier blockt.

Ist diese Erklärung gut? Schlecht? Ist eigentlich egal. Die interessantere Frage ist: mit welchem System würde ich Kämpfe wie in den Romanen eher darstellen können, welche Mechanik ist näher an der Beschreibung?

Und da ist die 4e aus meiner Sicht deutlich näher dran.

Bezüglich der Magier: Meine Ruckmeldung dazu war immer eher: Endlich kann ich solche Klassen ohne schlechtes Gewissen spielen, und immer zu überlegen ob das was ich tue das Spiel bricht. Jemand der Magier mag spielt die Klasse doch wegen des Flairs und der Magie, nicht weil er gern im übertragenen Sinn ein paar extra XP aus Prinzip bekommen will, weil seine Klassenstufen einfach mehr wert sind.

Magier ist meine Lieblingsklasse in der 4e. Ich mag sie auch in früheren Editionen sehr, aber ich habe die klasse nie gespielt um andere zu überschatten, und meist fand ich das eher störend.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2014 | 23:32
In erster Linie ist es natürlich ein Mittel um andere zu beschützen.
Das zeigt imho auch einen weiteren Unterschied zwischen 3e und 4e:

Bei 3e hat man das Augenmerk darauf gelegt: Was kann der SC tun? Wie funktioniert ein Manöver?
Bei 4e liegt der Hauptaugenmerk auf: Welchen Zweck hat der SC? Welchen Zweck hat das Manöver?

Bei 4e ist alles darauf getrimmt, einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Bei 3e gab es eher Funktionsweisen. Der Zweck hat sich bei 3e dann in einer konkreten Situation ergeben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 23.02.2014 | 23:38
Nachdem ich ja nun endlich gefunden habe, was ein "Strohmann" ist ... DAS ist einer - und das ist dir natürlich auch klar. Nachdem du deine Tautologie entlarvt bekommen hast gehst du jetzt den Fragen aus dem Weg, weil dir die Argumente ausgehen? DAS kannst du besser Arldie ... notfalls bringt es dich auch nicht um mir einfach teilweise Recht zu geben und den eigenen Standpunkt nochmal zu überdenken - das hat uns auch früher in den Diskussionen weiter geholfen. Du must nicht die Ehre der 4. retten - sie ist nicht in Gefahr. Auch wirst du durch deine Scheinargumentation niemanden überzeugen können, dass die 4E das bessere System ist (also niemanden, der das nicht bereits glaubt) - eher wirst du die Vorurteile bezüglich 4e-Fanboys aus den Editionskriegen weiter verhärten.

Mit Wellentänzer, Khouni, Eulenspiegel und Lasercleric lässt es sich da gegenwärtig einfach leichter diskuttieren - weil sie nicht um jeden Preis recht haben müssen. Im Moment erweckst du leider diesen Eindruck.

Also nochmal:

"Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was?"

Regeltechnisch genau das selbe, wie die Fähigkeit einem Gegner Abzüge zu geben, wenn ich "Hokuspokus" sage. Eine logische Begründung dafür kann es in bestimmten Situationen geben - aber der Magier mit dem Stock in der Hand und dem Rucksack auf dem Rücken könnte ja auch einen Flammenwerfer haben statt den Feureball zu werfen ... auch hier eine logische Begründung ohne Magie!

Die 4E dehnt das Konzept Magie konsequent auf alle Charakterklassen aus. Das vance-sche bleibt durch die Begrenzungen des Encounter- und Daily-Power erhalten (eine logische Begründung wirst du nicht finden, ebensowenig warum Monster auf vergleichbarer Stufe ein Vielfaches der HP der Spieler haben). Und DAS ist ja erst einmal nichts Schlechtes. Nur etwas anderes. Und nur eben kein traditionelles D&D. Und das ist vielen Leuten schlecht aufgestoßen (mir ja auch). Aber nur weil ich die Magie nun Mundan oder eben Primal oder-was-auch-immer nenne ist sie deswegen ja nicht unmagischer.

Konsequenterweise hätte ich mir für die 4E ja gewünscht, dass die Entwickler da noch einen Schritt weitergehen und den Klassen PowerPoints geben, welche sich eben nach einer "short-rest", also zwischen zwei Kämpfen, regenerieren. Auch die Anzahl der Techniken (oder eben Powers) hätte ich erhöht. So könnte also ein Krieger (Dieb, Waldi, ...) der Stufe X einfach Y Powers(Spezialeffekte) in einem Kampf nutzen, statt ihn fest zu binden, welche es sind (und diese nur einmal pro Kampf anzuwenden). Entsprechendes werde ich demnächst in meinem Restart 4E auch einführen - ich berichte dann gerne von meinen Erfahrungen. Auch plane ich die HP der Monster zu reduzieren und die der SC anzuheben (indem ich wohl den KON-Bonus erneut einführe) wohingegen ich die Healing-Surges einschränke und an klerikale Magie binde (liest sich: du hast weniger HS pro Tag und kannst dich nicht selbst heilen; du benötigst einen Divine-Caster dafür, oder ein Artefakt - z.B. Heiltrank - von Divine-Natur).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 23.02.2014 | 23:50
Bei all dem "im Gegensatz ... Magier" frage ich mich alleridings auch, ob 4E vor allem von leuten gespielt wurde, die magische Klassen ... sagen wir mal ... nicht mögen. Oder für zu gut fanden - das trifft es besser.
Auf mich als SL trifft das auf jeden Fall zu.
Ich komme mit der 4E wesentlich besser zurecht als mit 3.5, einfach weil mir nicht gefühlte drölfzig Zauberkombinationen das Abenteuer oder den Encounter zerschießen können.
Die Statblocks der Monster sind für mich auch eine extreme Erleichterung im Gegensatz zu Angaben wie "Kann 3x am Tag Zauber X als zauberähnlichen Effekt auslösen", wodurch man ohne perfekte Kenntnis aller Zauber (welche perfekte Kenntnis?) gezwungen war, im PHB nachzuschlagen, was das denn jetzt eigentlich bedeutet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2014 | 23:58
Zitat
"Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was?"

Regeltechnisch genau das selbe, wie die Fähigkeit einem Gegner Abzüge zu geben, wenn ich "Hokuspokus" sage.

Ganz genau. Hokuspokus ist eine mögliche Erklärung. Genau wie "Max der Magier ist schwerer zu treffen weil Paul der Kämpfer Schläge auf Max abblockt", oder "weil Justus der Dieb ihm Sand ins Gesicht geschmissen hat"

Für den Effekt gibt es viele mögliche Erklärungen. Was ist aus dieser Erkenntniss der logische Schluss? Kann ich aufgrund dessen dass ich etwas auch mit Magie bewirken kann daraus schließen das alles was diesen Effekt bewirkt magisch ist?

Ersetz mal in deinem Beispiel "einem Gegner Abzüge geben" durch "die Tür aufmachen". Fraglos ist dies etwas das ich mit Magie kann. Ist deshalb jedesmal wenn sich eine Tür öffnet Magie im Spiel?
Du sagst es wäre einfacher wenn ich dir zustimme, aber probieren wir es doch anders herum.
Oben sage ich es gibt Erklärungen dafür dass jemand einen anderen schlechter trifft weil ein dritter irgendetwas (nichtmagisches) tut.

Würdest du dem zustimmen? Denn ich bin mir ziemlich sicher wir finden schnell ein paar Fechter die dir dies vormachen könnten. Verdammt noch mal: Sogar ich konnte es vormachen. Müssen wir ersthaft so tun als wäre so etwas nur per Magie erklärbar?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 23.02.2014 | 23:59
Neben Paul dem Kämpfer steht Max der Magier, und vor ihnen ein Gegner. Sollte Paul Möglichkeiten haben um Max zu schützen? Oder wäre es schon Magie wenn er in der Lage ist dies zu schaffen?

Ich habe oben ja den Ausschnitt aus einem D&D Roman erwähnt, da kommt genau so etwas vor. Der Kämpfer beschützt seinen Freund den Magier. Nicht indem er das Monster schneller verhaut als dieses den Magier, und auch nicht durch die besondere Enge eines Ganges. Nein, in offenem Gelände indem er dafür sorgt dass der Gegner beschäftigt ist und Angriffe auf den Magier blockt. (...)

Und da ist die 4e aus meiner Sicht deutlich näher dran. (...)

Auf mich wirkte das eher auf eine sehr abstrakte Methode eine MMO-Mechanik auf ein table-top zu münzen (Tank pulled Gegner). Eine elegante Lösung kann man bei 13th Age (der Magier ist "behind" dem Kämpfer, der dadurch Angriffe auf diesen mit einer "Interception" auf sich ziehen kann) oder auch ähnlich bei next.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 24.02.2014 | 00:05
Verdammt noch mal: Sogar ich konnte es vormachen. Müssen wir ersthaft so tun als wäre so etwas nur per Magie erklärbar?
Ich hatte Archo zuletzt so verstanden, dass ihn ärgert, dass früher originär magische Effekte unter dem Deckmantel von Klassenfähigkeiten nicht-magiebegabten Klassen zugeschustert werden, ohne logische in-Game Erklärung, woher sowas denn eigentlich kommen soll.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 00:11
Genau: PC-Logik wird aufs Tischrollenspiel angewandt. genau das war ein häufig zu hörender Vorwurf der leute, die die 4E trotz Bedenken ausprobiert - und dann abgelehnt haben. Und das bleibt.

Und Arldie pickt sich wieder die Angriffsfläche heraus und lässt die anderen Sachen offen. O.K.: ich bin bei dir ... es gibt die nichtmagische Möglichkeit jemanden auf sich zu ziehen. Ich kann sie (im Gegensatz zu dir) sogar benennen .... Taunt! Warum wurde die Fähigkeit nur nicht einfach Taunt genannt ... achso - weil sie dann nicht erklärt, warum der Gegner Schaden bekommt ... so what? Magic Effect- genau!

Meien Kritik ist demenstsprechend ja auch, dass sich die Schaffer der 4E gar nicht erst hingesetzt haben und überlegten, wie sie den Mundanen interessanter gestalten können, indem sie die mundanen Kräfte konseqeunt in Spielbarkeit übersetzten - nö ... sie haben eingfach geguckt "wie machen das die Magier ... naja ... nenn`das ganze halt superior-blah-strike und sag`das es nicht-magisch ist". Und das ist lieblos, einfallslos und phantasielos. DAS können reichlich andere Rollenspiele aber besser - ohne dabei extrem überpowerte Magier zu haben. DSA zum Bleistift. Oder Warhammer.

Ich bleibe dabei: die 4E hat alle Klassen zu Magiern gemacht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 00:14
Auf mich wirkte das eher auf eine sehr abstrakte Methode eine MMO-Mechanik auf ein table-top zu münzen (Tank pulled Gegner). Eine elegante Lösung kann man bei 13th Age (der Magier ist "behind" dem Kämpfer, der dadurch Angriffe auf diesen mit einer "Interception" auf sich ziehen kann) oder auch ähnlich bei next.

Unterbrechungsaktionen kennt und nutzt die 4e ja auch viel. Aber die Frage ist ja auch nur: soll so ein Kämpfer seinen Kameraden schützen können, soll er Gegner beschäftigen können? Das hat doch nichts mit MMORPG zu tun oder mit "Aggro" ziehen,  sondern ist eine ganz normale Frage. Wie man es umsetzt ist ein anderes Thema, und schon in der 4e gibts ja etliche verschiedene Methoden. Aber es kann mir doch keiner erzählen dass die Szene wie oben geschildert nur mit Magie ginge.

@Archoangel: ehrlich gesagt: es heißt nicht Taunt weil es nicht Taunt ist und auch nicht so beschrieben oder regeltechnisch umgesetzt ist. Aber nach dem guten alten Motto "gibt nix was es nicht gibt" - auch taunt ist natürlich möglich. Genauer gesagt....mehrere verschiedene Taunts.

Und irgendwie scheitert dein Argument doch daran dass Kämpfermanöver nunmal nicht so wie Magierzauber funktionieren, oder? Sollte das nicht der Fall sein wenn sie "wie machen das die Magier" geschaut hätten? Doch stattdessen haben beide eine Menge Sonderlocken.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 00:40
Ich sehe den Unterschied zwischen:

Zauber

INT vs. AC für 2W10+INT Schaden + Minieffekt

und

Angriff

STR vs. AC für 2W10+STR Schaden + Minieffekt

irgendwie immer noch nicht, nein.

Und die Aggro-ziehen-Fähigkeit ist natürlich nicht mit Taunt beschrieben - dann hätten sich die Entwickler ja Gedanken gemacht, statt einfach einen magieähnlichen Effekt für Krieger zu bauen.

Aber nehmen wir mal ein neues Beispiel: zeig mir du (oder irgendein anderer Mensch der mit einem Schwert kämpfen kann) einfach mal wie man jemanden mit einer Waffe trifft, wenn man ihn verfehlt hat ... äh ... was genau nochmal ... <gaga?> ja genau: Reaping Strike (at will, fighter). Wenn ich jemand nicht getroffen habe mache ich trotzdem Schaden und wenn meine Otze riesig ist, mache ich sogar noch mehr Wumms! obwohl ich daneben gehauen habe, oder der Gegner ausgewichen ist, oder parriert ... das hat natürlich nichts mit Magie zu tun - das ist eine ganz normale Fähigkeit, die auch unsere Jungs in Afghanistan ständig benutzen ... da nennt es sich nur Streubombe!

Zurück zum Combat Mark und deinem Erklärungsansatz ... wenn ich einen Gegner treffe kann ich ihn marken, muss aber nicht. Wenn ich es tue bleibt er genau eine Runde gemarkt und bekommt -2 TW wenne r jemand anderen angreifen möchte. In deinem Beispiel tut er das ja, weil er in mir die größte Bedrohung sieht. In Runde eins bin ich die größte Bedrohung, weil ich ihn marke. In Runde zwei bin ichs doch nicht, weil ich seinen Kumpel marke. In Runde drei bin ichs doch wieder, weil sein Kumpel mittlerweile vom Magier getötet wurde (wohlgemerkt: ich bin es, obwohl ich kaum Schaden mache und der Magier seinen Kumpel getostet hat). In Runde vier bin ichs wieder nicht, weil sein Boss vorbei kommt und ich den lieber marke, damit er nicht auf dem Magier geht. In Runde fünf bin ichs dann doch wieder weil der Boss weitergeschlappt ist und ich ihn nicht marken kann ... alles natürlich eine völlig logische Sache, die mit Magie nichts zu tun hat (stimmt eigentlich ... das ist nicht Magie, das ist Wahnsinn!).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 03:34
Das zeigt imho auch einen weiteren Unterschied zwischen 3e und 4e:

Bei 3e hat man das Augenmerk darauf gelegt: Was kann der SC tun? Wie funktioniert ein Manöver?
Bei 4e liegt der Hauptaugenmerk auf: Welchen Zweck hat der SC? Welchen Zweck hat das Manöver?

Bei 4e ist alles darauf getrimmt, einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Bei 3e gab es eher Funktionsweisen. Der Zweck hat sich bei 3e dann in einer konkreten Situation ergeben.
Sehe/Vermute ich auch so. Ich empfinde für die Immersion den Funktionalismus von 3.X (fast?) genauso kritisch wie die Zielbezogenheit von 4E. Aber das liegt ganz sicher daran, dass die 3.X in meiner Rollo-Sozialisation kaum eine Rolle gespielt hat.

Wer von 3.X herkommt oder den Sprung von AD&D 2nd (der ja mit 2.5/Players Options in Teilen angedeutet war) mitgemacht hat ... hat den Funktionalismus als "normal" angenommen. (War das nicht einer der großen Kritikpunkte der 3.X-Verächter, der Funktionalismus? Just Feats, more feats and Hack+Slay?)

Was ja auch vollkommen witzig ist, neh? Die Old School Spiele sind dann gut, wenn ein Spieler in Zusammenarbeit mit seinem SL aus der Situation und dem Framework der Regel heraus eine funktionierende Kombination aus Würfeln und Fiktion erschaffen haben. (Ein "Ich greife an!" sollte es so nicht geben). Die 4E nimmt einem da einen Haufen an Arbeit ab, diese Aktionen jetzt genau umzuwandeln.
genau das kommt aber bei den Immersion-Brüllern bekanntlich überhaupt nicht gut an.
Sehe ich auch so. Nur muss man bei 4E von RegelEFFEKTEN her Denken und nicht so sehr von der Spielwelt her.
Aber Reskinning gehört dazu.
Da ist 3.X mit ihren Wenn-Dann-Ketten und Funktions-Systemen viel starrer. Da braucht es einen "rewrite", der ja bei alternativen d20/OGL-Spielen tendenziell auch vorgenommen wurde.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 07:04
Ich sehe den Unterschied zwischen:

Zauber

INT vs. AC für 2W10+INT Schaden + Minieffekt

und

Angriff

STR vs. AC für 2W10+STR Schaden + Minieffekt

irgendwie immer noch nicht, nein.

Wenn die Powers so wären, wäre der Unterschied tatsächlich klein. Doch natürlich ist es nicht ganz so.

Zum einem macht man nur selten als  Magier einfach "Schaden" viel häufiger ist es z.B. Feuerschaden. Klingt nach einem kleinen Detail, oder? Doch die Designer der 4e sahen vor dass Terrain stärker in das Spiel eingebunden wird. Es kann also den Unterschied machen zwischen "die Bude brennt" und "tut sie nich"

Auch die Berechnung des Schadens funktioniert anders. Magiezauber haben dabeistehend welche Schadenswürfel ich werfen soll. Die Angriffe des Kriegers nicht, dort hängt es von der Waffe ab. Und während ich beim Feuerzauber des Magiers mit meinen Reflexen Deckung suchen muss als Gegner ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Kriegers meist eher eine Frage der Rüstungsklasse.

Der Krieger prägt seine Zauber auch nicht in einem Buch ein und wählt sie vorab aus - der Magier schon. Auch nicht unbedingt nur Dailies. Dafür setzt er Krieger manche eigentlich nur 1x möglichen Angriffe mehrmals ein und die Wahl seiner Waffe kann andere Effekte bewirken.


Aber nehmen wir mal ein neues Beispiel: zeig mir du (oder irgendein anderer Mensch der mit einem Schwert kämpfen kann) einfach mal wie man jemanden mit einer Waffe trifft, wenn man ihn verfehlt hat ... äh ... was genau nochmal
 

Wie schon gesagt: Schaden ist nicht nur wenn einer blutet. Ich kann dir ein Beispiel aus den Romanen nennen. Als Drizzt von Zaknafein unterrichtet wird zwingt dieser ihn mit einem Angriff zu einer bestimmten Parade - der mit den gekreuzten Klingen. Und auch wenn Drizzt später einen Trick findet um da heraus zu finden: obwohl der Angriff pariert wurde hat er doch Schaden für den Verteidiger bewirkt, weil die Parade ihn in eine schlechtere Position bringt. Lies mal die Definition von Schaden in den Regelwerken. Es ist eben nicht nur "wenn einer blutet"

Zurück zum Combat Mark und deinem Erklärungsansatz ... wenn ich einen Gegner treffe kann ich ihn marken, muss aber nicht. Wenn ich es tue bleibt er genau eine Runde gemarkt und bekommt -2 TW wenne r jemand anderen angreifen möchte. In deinem Beispiel tut er das ja, weil er in mir die größte Bedrohung sieht.

Nein, diese Erklärung stammte von einem anderem User, meine ist: der Kämpfer macht dort etwas aktives, deckt die Aktionen des Gegners ab und verhindert sie. So wird "mark" zumindest in anderem Kontext verwendet, z.B. beim Fußball.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 24.02.2014 | 08:07
Mal eine schnelle Anekdote, welche die 4E nachträglich im Kern betrifft.

Ich hatte mal in einem anderen Forum philosophiert, wie wohl ein System aussehen sollte, das schnell, intuitiv und plausibel aussieht.
Mein Vorschlag war, dass es Werte für Fähigkeits-Kategorien gibt, auf die man würfelt. Bin ich ein passabler Schwertkämpfer, würde über die Kategorie Schwert auch meine Finte, Initiative und dergleichen mehr laufen.
Sehr einfach, aber rein mechanisch, ohne zusätzlichen Regelballast.
Auch Magie sollte man so darstellen.
Ich fand die Idee grandios.
Irgendwann kam die 4E und ich stellte fest, dass die Vereinfachung auf den rein mechanischen Grundgedanken zwar nett, aber zu clean ist. Es ist beliebig. Austauschbar. Identitätslos. Und so war es halt mit meiner Idee.
An sich haben die Wizzies vieles mechnisch richtig gemacht. Aber es ist halt wie Matheunterricht  >;D

Daher gebe ich Eulenspiegel hier mit seinem Kommentar recht:
Das zeigt imho auch einen weiteren Unterschied zwischen 3e und 4e:

Bei 3e hat man das Augenmerk darauf gelegt: Was kann der SC tun? Wie funktioniert ein Manöver?
Bei 4e liegt der Hauptaugenmerk auf: Welchen Zweck hat der SC? Welchen Zweck hat das Manöver?

Bei 4e ist alles darauf getrimmt, einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Bei 3e gab es eher Funktionsweisen. Der Zweck hat sich bei 3e dann in einer konkreten Situation ergeben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 08:23
Bei 3e hat man das Augenmerk darauf gelegt: Was kann der SC tun? Wie funktioniert ein Manöver?
Bei 4e liegt der Hauptaugenmerk auf: Welchen Zweck hat der SC? Welchen Zweck hat das Manöver?

Immersion ist ja immer die Frage: Wie nahe sind die Regeln an der (und sei es nur Spielwelt-) Realität. Ich nehme mal 2 Manöver heraus. Eine Mehrfachattacke und eine Finte.

In 3.5 ist die Mehrfachattacke dann möglich wenn ich mich nicht allzuweit bewegt habe, dann aber letztlich nahezu immer. Jede Runde, immer wieder. Setze ich die Angriffe so um wie sie in den Regeln stehen so sind dort zwei Kontrahenten, und von diesen schlägt immer einer 2x zu, dann der andere 3x, dann wieder der eine 2x, dann der andere 3x...und so weiter. Immer wieder, immer gleich. Es gibt dann auch kein Zwischending - auch wenn ich 5 Angriffe die Runde machen kann gehen immer entweder nur einer oder alle 5.

Ich kann versuchen dies als "das sind ineinander verschachtelte Angriffe" umzudeuten, aber natürlich ist dies nicht was am Spieltisch geschieht, und der Erklärungsansatz scheitert daran dass ein Gegner der nach einer Fullattack tot ist eben auch nicht mehr zurückhaut. Ich habe etliche Bücher zu 3.5 Zeiten gelesen die sich weitgehend an das Regelwerk hielten. Doch dieses Element wurde letztlich immer völlig anders beschrieben, die Regeln über Bord geworfen. Einfach weil es sehr schwer vorstellbar ist, Spieler aus ihrer Immersion herausreißt.

In der 4E gibt es hierfür keinen Standardangriff, sondern viele verschiedene Arten. Ich kann in einer Runde 1x angreifen, oder 3x oder 2x - je nachdem welches Manöver ich gerade anwende. Auch meine Gegner machen nicht einfach jede Runde das gleiche sondern die Mechanik ihrer Angriffe ist an die tatsächliche Aktion gebunden.

Wie sieht es bei der Finte aus? Ganz ähnlich. Die 3.5er Finte hat eine der für Beschreibung wohl feindlichsten Formulierungen aller Zeiten: "Der Gegner verliert seinen Geschicklichkeitsmodifikator".

Klingt doch gleich Immersion erzeugend, oder? Ich kann versuchen diese Finte zu beschreiben, doch viele Beschreibungen fallen weg weil sie nicht hinhauen. So bringt die Finte umso weniger je ungeschickter ein Gegner ist. Beschreibe ich sie als "ich lass ihn ins Leere laufen um dann seine Seite zu attackieren" so ist das tatsächlich gegen einen tapsigen Kerl ineffektiver als gegen jemanden der sein Gleichgewicht schneller finden könnte. Und natürlich habe ich das Problem: Egal was ich beschreibe wie ich den Kerl ins Leere laufen lasse, am Ende steht er immer noch da wo er vorher stand. Vielleicht wollte ich ihn ja zwischen mir und eine Wand bringen? Oder in Reichweite des tollen Abgrunds, 3 Meter weiter?

Wie sieht die 4E Umsetzung aus? Wieder habe ich hier nicht eine einzige Finte sondern mehrere. Damit Gegner zu positionieren geht genauso wie ihre Deckung zu senken oder sie zu einem Angriff zu reizen den ich dann kontern kann. Auch hier ist die Umsetzung anhand dessen was tatsächlich vom Spielercharakter gemacht wird, ich habe keine "Standardfinte" sondern der Spieler muss ansagen was er tut, da dies unterschiedliche Auswirkungen haben kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 24.02.2014 | 08:25
Und was ist jetzt an der 4E falsch gelaufen, Aldwulf?

Ich nehme einfach mal Dein Posting als Aufhänger, um zurück zur Ausgangsfrage zu kommen ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 08:49
Hab ich (unter anderem) ja schon auf Seite 1 gesagt.

Initial das Marketing. Es kam einfach sehr nach "was ihr früher gespielt habt war alles doof" herüber. Liest man es heute so war wohl eher "Ok, viele von euch haben Probleme mit Regeln in der 3.5 die nicht so recht funktionieren, hier wären ein paar Lösungsansätze" gemeint. Aber angenommen wurde es als direkter Angriff auf frühere Editionen. Ein großes Problem war auch dass man dies schon sagte während der Playtest noch lief so dass man die Lösungen gar nicht präsentieren konnte. Oder anders gesagt: Schweigen wäre Gold gewesen, zumindest solange bis man tatsächlich Erklärungen hätte liefern können wie man es umsetzen mag und warum.

Anschließend der Flame Wars. Ich hab ja oben schon gesagt: Den gab es auch nicht nur weil da dann Spieler die sich für die 4E eigentlich gar nicht interessierten durch die Marketingaussagen angestachelt wurden. Den gabs natürlich auch weil viel zu wenig über die tatsächlichen Regeln geredet wurde - und viel zu viel über vermeintliche Intentionen. Du siehst das immer noch heute teilweise, es gibt viel mehr Postings die Sagen "die Zielgruppe ist XYZ" oder "man wollte halt ABC" als solche die ein tatsächliches Regelelement besprechen. Die Folge davon sind dann sehr seltsame Diskussionen bei denen beide Seiten eigentlich über 2 verschiedene Spiele sprechen. Die eine über das was in Internetforen diskutiert wird über das was man glaubt "was die Designer wollten" oder "für wen das gemacht ist", die andere über das was im Regelwerk abgedruckt wurde und welche Regeln es gibt.

So kann das dann passieren dass in einem Forum etwas der 4E als fehlend angekreidet wird was eigentlich im Buch drinsteht. Es passt dann nicht zu der vermuteten Intention - und ist doch in den Regeln vorhanden. Und hier wurde dann Öl ins Feuer gegossen. Gerade in der Anfangszeit haben viele auf solche Kritik dann schnippisch reagiert. Ich auch. Anstatt Beispiele zu nennen und Dinge mit Regelpassagen zu erklären lieber mit Feuer und Flamme dagegen argumentiert und teilweise die Kritik auch lächerlich gemacht (ok, meist ging das von allein ^^ um mal an "man kann sich in der 4E nicht fallen lassen oder hinsetzen" zu erinnern). Was dann natürlich mit gleicher Münze zurückgezahlt wurde und die Fronten immer mehr verhärtete. Dadurch wurde der Flamewar immer lauter, Leute wurden nicht mehr anhand ihrer Argumente sondern anhand ihrer Zugehörigkeit zu einer Seite bewertet. Und selbst Spieler die ohne Forenbenutzung davon verschont bleiben sollten bekamen es natürlich über Mundpropaganda mit. 2009-2010 konnte ich keinen neuen D&D 4E Spieler anwerben der nicht sagte "ist das nicht WoW?" bevor er das Spiel überhaupt gesehen hatte.

Und natürlich ist dies ein rückkoppelnder Effekt. Je weniger man sich mit dem Spiel beschäftigt, umso eher ist das Bild davon natürlich auch davon geprägt "was andere sagen". Je weniger Spieler das Spiel spielen, umso weniger gibt es auch die Regelbeispiele bringen oder etwas über ihre Spielrunden erzählen. Wir hatten hier schon User im Forum die sagten: "D&D 4E ist nur Kampf. Ich hab eine Testrunde gespielt, also erzähl mir nicht ich wüsste nicht wovon ich rede" - bei denen dann im weiterem Gespräch heraus kam dass sie alles was nicht Kampf war rausgeschmissen hatten aus den Regeln. "Weil das doch nicht zu D&D 4E gehört".

Wie gesagt - es gibt das Spiel quasi 2x mit gleichem Namen und doch unterschiedlichem Inhalt. Der eine ist der vermutete Inhalt, der andere der gedruckte. Und wenn der gedruckte Inhalt nicht mit dem vermutetetem Inhalt anhand des Images der Edition übereinstimmt kann man halt entweder sagen: Hey, vielleicht stimmt das Image ja doch nicht.

Oder sagen "Das hat doch der Arldwulf mit Hand da reingeschrieben, der olle 4E Fanboy und überhaupt - das steht da zwar ist aber nicht so gemeint!"  ;)

Das ist natürlich noch nicht alles. Es gibt jede Menge berechtigte, durchdachte und sich mit Regeln beschäftigende Kritik. Man darf das Pendel auch nicht in die andere Richtung schwingen. Vieles an der lautesten Kritik ist nicht durchdacht. Doch das heißt nicht das das System perfekt wäre und es nichts zu kritisieren gäbe. Nur dass es besser wäre sich dafür die tatsächlichen Regeln vorzunehmen und sich vorab zu überlegen welche Auswirkungen diese überhaupt haben.

Diese sachliche Kritik wird nur sehr leicht übertönt und bleibt dann halt von oberflächlicheren, aber dafür spektakuläreren Aussagen überschattet.  Natürlich weiß jeder dass ein Feuerball etwas anderes als ein Schwerthieb ist, auch wenn beides Schaden machen kann. Von Unsichtbarkeit und Geräuschen erzeugen mal abgesehen. Und auch wenn Archoangel oben zwei Powers postet welche gleich aussehen kann der ja auch in die Bücher reinschauen (oder konnte es zumindest mal) und weiß dass die echten Powers etwas anders aussehen. Aber "Alle Powers sind gleich" bekommt halt mehr Rückmeldung als "das hier sind die neuen Regeln zur Verwendung von Zauberkomponenten, wie findet ihr die?"


Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 09:20
Dir ist schon klar, dass du meine Argumente nicht bzw. unvollständig angehst. So kann man keinen Diskurs führen. Wie wäre es so: "Du hast recht - und ich meine Ruhe!" Freilich hast du damit immer noch nicht Recht - und bis auf du selbst teilt auch niemand diese Ansicht. Du könntest dich aber vor den Spiegel stellen und die mit dem Gedanken: "Wow - ich habe (wieder einmal) der Welt gezeigt, dass 4E das tollste seit geschnitten Brot ist!" dir selbst auf die Schulter klopfen.

Ich probier mal deine Strategie aus ...

Nein, Arldwulf, du hast unrecht, weil ich irgendwann mal irgendeinen Roman gelesen habe, der sich mit 4E nicht erklären lässt. Deshalb sind die Dinge, die munadane Charaktere in 4E können Zauberei. Sie können auch verschiedene Zauberfinten - wenn sie auf der entsprechenden Stufe diese Zauberfinten gelernt haben - und dann können sie nur genau einmal pro Kampf (nicht etwa pro Gegner) die Zauberfinte einsetzen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 09:28
Natürlich ist mir dies klar. Du hast (ähnlich wie ich) ja einen längeren Text geschrieben, und ich kann nicht auf jeden Punkt darin einzeln eingehen.

Doch wie wärs wenn wir über die Dinge reden auf die ich eingegangen bin? Oder wenn du mir sagst welchen Punkt du noch nicht abgedeckt siehst?

Und ob da andere zustimmen...wer weiß. Oben schreiben welche sie würden zustimmen. Macht es einen Unterschied? Werden die Argumente dadurch besser oder schlechter? Es ändert einfach nichts. Am Ende kommt es auf die simple Frage an: Wie steht es eigentlich im Buch? Meine Argumente sind doch nun nicht "hey, schaut mal her wie toll ich das spielen kann" - sie beziehen sich auf konkrete Regelpassagen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 09:51
Lieber Arldwulf,

vielleicht siehst du es ja einfach nicht, weil du dich in eingefahrenen Gewohnheiten bewegst: du argumentierst nur "schein". Du nimmst Argumente anderer und gehst nicht darauf ein, sondern postulierst einfach Gegenaussagen und Strohmänner. Du suchst dir die Punkte aus, die glaubst einigermaßen ad absurdum fürhen zu können, benutzt aber dazu nicht die Argumente deiner Kontrahenten, die du prüfst und mit Gegenargumenten befeuerst; du gehst einfach nicht darauf ein, sondern schreibst einfach: "das ist nicht so, weil ich es anders sehe. Ich kann das zwar nicht begründen, aber es ist so." Du selbst interpretierst in die Regeln Sachen hinein, die dort nicht stehen - wirfst aber genau das im selben Atemzug deinen Kontrahenten vor. Du misst mit zweierlei Maß - für dich gelten andere Bedingungen, als für deine Gegner. Und wenn man dir das vorwirft stellst du dich dumm und tust so als hättest du den anderen nicht verstanden - was jedoch dauerhaft nur sein kann, wenn du tatsächlich geistig minderbemittelt wärst, was aber nicht sein, da man ja schon deine Intelligenz aus dem Aufbau deiner Scheinargumentation ablesen kann.

Bringt jemand ein gutes Argument, für das er von anderen noch Zustimmung und Beifall erhält, so interpretierst du die Grundaussage so stark um und deutest sie völlig neu, dass man - wenn man auf deine Technik eingeht - letztlich nicht "gewinnen" kann.

Ich habe oben genügend Regelpassagen zitiert und darauf hingewiesen, wie sich mir diese erklären. Auf KEINE bist du direkt eingegangen - du machst dir nicht die Mühe zu versuchen etwas zu widerlegen (was du nicht widerlegen kannst) sondern entscheidest dich statt dessen auf völlig andere, aber im Grundsatz ähnliche Dinge einzugehen, die dann deine eigene Position untermauern.

Momentan stehen wir aufgrund deiner Aussagen bei: "Die 4E ist das besste und realistischte Regelwerk, dass je raus kam - es wurde durch gezieltes Unwissen und Negativpropaganda tot geredet, auch weil die Designer nicht das richtige Händchen hatten ihre Genialität zu kommunizieren." - jegliche Kritik weist du ab und verweist statt dessen auf "gute" Kritik, die es einst bezüglich der Regeln gab, die aber hier niemand anbringt. Alle haben Unrecht - nur du hast die Wahrheit erkannt. Das nennt man (zumindest im religiösen Sinne) dann Fanatismus ; und genau hier ist das Problem: du bist ein 4E-Fanatiker, weshalb es Kritikern schwer fällt längerfristig mit dir über die Edition zu sprechen. Du blockst einfach ab, gehst auf Beispiele und Argumente gar nicht erst ein und lieferst statt dessen Scheinargumente und postulierst neue Aussagen, die mit den Posts nicht mehr zu tun haben. Du zwingst offensive User in die Defensive ohne auf sie einzugehen ... und zwar so lange bis ihnen die Luft ausgeht, oder sie explodieren. Egal wie - am Ende bleibst nur du da und der Gesammtgewinn des Threads ist gleich Null, da eine normale Debatte nicht mehr stattfindet und somit kein Mehrnutzen entsteht.

Daher meine Bitte: nimm das was ich geschrieben habe einfach mal pauschal als "möglich" an und tue es nicht gleich wieder einfach ab. gehe einfach mal davon aus, dass ich Recht hätte - und lies dann gemütlich den Thread nochmal und versuche (aus meiner Argumentation heraus) deine Antworten neu zu deuten. Ich hoffe du ziehst dann einen Mehrgewinn daraus und verstehst warum bestimmte User schon gar nicht mehr auf dich eingehen wollen und du damit interessanten Threads die Möglichkeit raubst sich zu einem Mehrwert für alle Beteiligten zu entwickeln.

Liebe Grüße
Arch`
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rev. Bilk am 24.02.2014 | 10:09
Word!  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 10:41
Ich habe oben genügend Regelpassagen zitiert und darauf hingewiesen, wie sich mir diese erklären. Auf KEINE bist du direkt eingegangen - du machst dir nicht die Mühe zu versuchen etwas zu widerlegen (was du nicht widerlegen kannst) sondern entscheidest dich statt dessen auf völlig andere, aber im Grundsatz ähnliche Dinge einzugehen, die dann deine eigene Position untermauern.

Entschuldige mal - ich habe doch oben dich direkt zitiert. Und bin auch genau auf das zitierte eingegangen. Was soll ich denn noch tun außer zu sagen dass dies nun einmal keine Regelpassagen sind die du dort postest weil es in den Regeln anders steht (und zu sagen wie es dort steht)?

Oben schreibst du z.B.

Ich sehe den Unterschied zwischen:

Zauber

INT vs. AC für 2W10+INT Schaden + Minieffekt

und

Angriff

STR vs. AC für 2W10+STR Schaden + Minieffekt

irgendwie immer noch nicht, nein.

Und ich sage dir darauf: Dies ist aber nunmal nicht wie es in den Regelwerken steht. Inklusive der Unterschiede (bei denen ich sogar noch einige weitere Unterschiede weggelassen hab, Kampfstile und Zauberkomponenten z.B. oder die unterschiedliche Berechnung der Trefferwahrscheinlichkeit.)

Wie ist dies also 1. "ein gutes Argument", 2. "nicht darauf eingegangen"?

Und wie erwartest du sollte man darauf reagieren außer dir zu sagen dass es nicht so im Buch steht, und dir zu sagen wo die Unterschiede sind?

Ich weiß, du hast die Bücher verkauft - das ganze ist kein Vorwurf an dich. Du sagst du siehst die Unterschiede nicht - ich hab sie dir genannt.

Aber die ganze Zeit so zu tun als würde auf das von dir geschriebene nicht eingegangen ist doch albern. Ich hab dir doch oben schon angeboten dass du sagen kannst auf was nicht eingegangen wurde bisher, inklusive der Aussage: Ich weiß dass es da noch genug gibt auf das nicht eingegangen wurde.

Und ob ich die 4E für das beste seit geschnitten Brot halte kann ich doch selbst sagen wenn ich dieser Meinung wäre, oder etwa nicht? Es ist aber nicht meine Meinung - und ich habe oben schon geschrieben dass es genug zu kritisieren gibt. Mensch - ich hab dir sogar deinen Thread von damals verlinkt, du sagst doch du hast ihn gelesen. Da finden sich auch ein paar schöne Kraftausdrücke mit denen ich die Wizards seinerzeit belegt habe, und zu den damals geäußerten Worten steh ich immer noch.

Warum auch nicht? Muss ich ein Fanboy und gegen jede Kritik sein nur weil ich dir sage "hey - das was du dort schreibst steht aber nicht im Buch"? Was ist so schlimm daran? Wenn du tatsächlich der Meinung bist ein Argument wurde noch nicht genug oder genau genug gewürdigt: Super! Sag doch einfach welches und warum, dann können wir genau darüber reden. Und müssen nicht darüber reden ob User A der Diskussionsstil von User B gefällt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:01
<seufz> Warum tue ich mir das noch an? Ich muss masochistisch veranlagt sein ... gelesen magst du meinen Post haben, verstanden ... DAS ist eine andere Frage. Möglicherweise ja, aber dann ignorierst du die Grundaussagen bewusst ... was solls, dann tu ich dir halt den Gefallen:

Ja, ich habe meine Bücher verkauft, aber ich habe ja ein gutes Gedächtnis ;)
Zitat
Cleric Wrathful Thunder

Str vs. AC
1D+STR damage and target is dazed


Fighter Tight of Iron

Str vs. AC
1D+STR damage and target is pushed one square


Fighter Spinning Sweep

Str vs. AC
1D+STR damage and target is knocked prone


Ranger Hit and Run

Str vs. AC
1D+STR damage and the first square of target provokes no AOO


Rogue Dazing Strike

Dex vs. AC
1D+DEX damage and target is dazed


Warlord Viper Strike

Str vs. AC
1D+STR damage if targets shifts it provokes AOO

Fällt dir was auf?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 11:06
Klar fällt mir was auf: Alle diese Angriffe werden mit tatsächlichen Waffen durchgeführt.

Jemand führt also dort einen Schwerthieb (oder was auch immer für eine Waffe er nutzt) aus. Verschiedene Arten von Angriffen mit den jeweiligen Waffen, fraglos. Aber am Ende eben immer Waffenangriffe. Das ist übrigens der Grund warum bei diesen Kräften oben jeweils das Schlüsselwort "Weapon" steht.

Aber mir fällt noch etwas auf. In deinem initialem Posting steht das kleine Wörtchen: "Zauber"

Wo ist das gerade eigentlich hingekommen? Du willst doch jetzt nicht etwa durch den Trick ein anderes Argument einführen dass du plötzlich nicht mehr Zauber und Waffenangriffe vergleichst sondern Waffenangriffe mit Waffenangriffen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 11:22
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?
Genauso wie in AD&D.
Dies ist die Gelegenheit in dem festen Zeitraum den Schlag durchzukriegen. Der Rest der Zeit verstreicht mit Beobachten, In Position bringen, Parieren, Finten, ...
Wenn der richtige Zeitpunkt im Zeitraum gekommen ist, wird die Gelegenheit zum Schlag (AD&D) bzw. Attackpowereinsatz (4E) ergriffen.

Zeiträume:
AD&D alle 1 Minute (Kampfrunde), 4E alle 5 Minuten (Kampf)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 11:24
Und bevor das falsch verstanden wird. Ein Kampf und ein Encounter sind in D&D 4E nicht das gleiche. Ein Encounter kann auch aus mehreren Kämpfen bestehen (oder auch aus gar keinem).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:25
@Arld:

Und wieder gehst du auf die eigentliche Argumentation nicht ein ... ich sehe das hat bei dir System. Gegenüber unseren alten Debatten im Gate hat sich doch einiges verändert ... ich verstehe. Und du machst auch hier wieder genau das oben von mir Kritisierte. Natürlich ist dir völlig bewusst, dass sich mein Post nicht auf "Zauber" oder "Magie" bezieht, sondern auf Beliebigkeit und identische Effekte - du bist ja nicht blöd. Natürlich ist dir auch klar, dass du argumentativ nichts dagegen sagen kannst, da ja nun der Beweis des "gleicher Wurf, gleicher Effekt" erbracht ist, also versuchst du die Debatte in eine Richtung zu zwingen, die dich als den Helden und mich als den Deppen darstehen lässt.

Natürlich ist dir auch sofort beim lesen aufgefallen, das da zwei völlig identische Effekte drinn stehen, die von unterschiedlichen Klassen unterschiedlich hergeleitet werden - aber darauf einzugehen würde ja bedeuten mir Recht geben zu müssen. Und natürlich ist dir auch bewusst, dass diese kleinen Beispiele hier sich anhand der Spielerhandbücher nahezu beliebeig replizieren lassen ... weswegen du ja eben nicht darauf eingehst; statt dessen lieber auf etwas anders schießen - das ist dein ganzer Trick.

Und nein - diesmal gehe ich nicht weiter auf deine Scheinargumente ein ... obiger Post wurde ja überhaupt nur geschrieben um genau dieses Problem hervorzuheben. Danke fürs Mitspielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 11:27
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?

ist das nicht vollkommen egal? es geht hier doch einfach um eine regelmechanik die gut funktioniert.
es ist immer noch ein abstraktes spiel. von daher dürfen auch regeln dies abstrakt abbilden.

das ist etwas das ich an 4E (und jetz 13th age) mag. man kann sich halt einmal pro kampf so fokussieren das man diese spezialattacke raushauen kann. selbst immersiv ist das ein nettes feature!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 11:29
ist das nicht vollkommen egal? es geht hier doch einfach um einen regelmechanik die gut funktioniert.
es ist imm ernoch ein abstraktes spiel von daher dürfen auch regeln dies abstrakt abbilden.

das ist etwas das ich an 4E (und jetz 13th age) mag. man kann sich halt einmal pro kampf so fokussieren das man diese spzialattacke raushauen kann. selbst immersiv ist das ein nettes feature!

Genau, ebenso wie in den meisten Storys die "Spezial Angriffe" auch nur ein mal Pro Kampf oder überhaupt nur einmal vorkommen, gerade in Comics. Rein von dieser Linie her Betrachtet funktioniert das also schon.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 11:35
@Archoangel:

1. Die von dir genannten Powers haben nicht identische Effekte. Da wird mal jemand betäubt, mal wird jemand weggeschubst, mal kann ich bei einem Angriff Gelegenheitsattacken vermeiden, mal kann ich verhindern dass ein anderer sich bewegt und dabei Gelegenheitsattacken vermeidet, mal wird einer hingeworfen. Wie ist dies bitte schön ein "identischer" Effekt? Gemeinsam haben die Powers alle das sie Schaden machen. Aber genausogut gibt es natürlich auch solche die dies nicht tun. Warum schreibst du also "identisch"? Du siehst doch in deinem eigenem Posting dass sie sich unterscheiden.

2. Wenn du nicht Zauber meintest warum schreibst du dann Zauber? Und warum fällt dir nicht auf das ich in meiner Antwort auf die Unterschiede zwischen Zauber und Waffenangriffen eingegangen bin? Hättest doch auch früher schon sagen können dass du eigentlich meintest "Waffenangriffe funktionieren alle ähnlich".

Du hattest dein Posting als Antwort auf folgenden Satz von mir geschrieben:

Und irgendwie scheitert dein Argument doch daran dass Kämpfermanöver nunmal nicht so wie Magierzauber funktionieren, oder? Sollte das nicht der Fall sein wenn sie "wie machen das die Magier" geschaut hätten? Doch stattdessen haben beide eine Menge Sonderlocken.

Wie genau hat also deine Antwort nichts mit Magiern und Zaubern zu tun (obwohl sie doch eigentlich Zauber und "Angriffe" vergleicht)?

Wenn nicht darauf, worauf hast du überhaupt geantwortet, und warum hast du nicht einfach geschrieben: "Waffenangriffe funktionieren alle ähnlich"?

3. Wenn du willst das auf deine "eigentliche" Argumentation eingegangen wird: Wie wärs wenn du sie hinschreibst? Ich habs dir doch schon ein paar mal angeboten. Wenn du glaubst auf etwas sei nicht eingegangen worden: Schreib es hin. Ich geh gern darauf ein. Doch auf "du gehst ja nicht auf meine Argumentation ein" lässt sich halt wenig anderes sagen als "doch, gerne - ich werd mich bemühen genau darauf einzugehen."
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:36
Die Grundfrage war aber gar nicht, ob das gut/schlecht ist, auch nicht ob das spielbar ist und schon gar nicht, ob das Spaß macht.

Die Grundaussagen, die zu diesem Schlagabtausch führte waren:

- die 4E propagiert Beliebigkeit
- in 4E sind alle Klassen zu Magiern geworden

Für beide Aussagen kann man pros und contras finden - das steht aber gar nicht zur Debatte. Was Arld hier gerade versucht ist zu sagen:"Stimmt nicht - ich kann zwar keine Argumente dagegen finden, aber wenn ich lange genug schreie wird den Anderen schon der Atem ausgehen und dann stehe ich als Sieger da."
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 11:38
Geh doch mal lieber auf die Argumente ein als so zu tun als wären sie nicht da. Oder ist "so steht es nicht im Buch" oder "das ist aber nicht identisch wenn da einmal jemand hingeworfen wird, und ein anderes mal jemand keine Gelegenheitsattacken mit seiner Bewegung vermeiden kann" keine Argumente?

Was wären denn für dich Argumente wenn schon nicht zählt was im Buch steht?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 11:41
optisch im regelbuch sind vieleicht alle magier geworden aber wenn man schaut was diese powers bewirken kann man kaum davon reden. das kann selbst ich nur unter "hat sich nicht wirklich damit auseinandere gesetzt" verbuchen!

auch das woher die powers kommen ist doch nett geregelt! nur weil es gleich aussieht von layout her, heisst es ncoh nciht das es gleich gespielt werden sollte. das man es so machen kann, steht auf einem anderen blatt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:43
Geh doch mal lieber auf die Argumente ein als so zu tun als wären sie nicht da. Oder ist "so steht es nicht im Buch" oder "das ist aber nicht identisch wenn da einmal jemand hingeworfen wird, und ein anderes mal jemand keine Gelegenheitsattacken mit seiner Bewegung vermeiden kann" keine Argumente?

Was wären denn für dich Argumente wenn schon nicht zählt was im Buch steht?

Cleric Wrathful Thunder

Str vs. AC
1D+STR damage and target is dazed


Rogue Dazing Strike

Dex vs. AC
1D+DEX damage and target is dazed
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 11:46
Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was? Genau - eine versteckter magischer Effekt.

...

In 4E machen alle Charakterklasse Dinge, in denen in Vorgängereditionen Magie als Erklärungsansatz gewählt wurde. Deshalb sind letztlich alles auch magietechnische Effekte. Das ist auch gar nicht schlimm, wenn man die 4E als neues Rollesnpiel betrachtet und sie nicht in die Tradition von D&D einzuordnen versucht.

...

Was du gerade tust ist Vampirkräfte aus VtM umzubenennen und anschließend zu sagen:"Guckt mal her - die können normale Menschen haben, also sind sie keine Vampirkräfte mehr!"
Erst einmal sind die Effekte Effekte. Ob etwas magisch ist oder psionisch oder mundan oder ... wird nicht durch das Regelpräsentation im einheitlichen Format festgelegt. Schlüsselwörter geben einen Hinweis aus welcher Quelle sie kommen und wie ich mir den Effekt vorstellen kann. Das obige Beispiel Mark eine Kämpfers kann ich an einem kurzen Bart oder an langen Haaren herbeiziehen. Manche Leute können sich das Herbeiziehen am kurzen Bart nicht vorstellen und halten dies dann für nicht-mundan.
   Damit ist eine große Schwäche von 4E beschrieben: die Powers der Klassen unterscheiden sich nicht, da sie einheitlich beschrieben sind und ich sie mir dann einheitlich vorstelle. Dies wurde in der Essentials Reihe versucht zu beheben, was aber das PHB 1 nicht ungeschehen machte.

Du sprichts die Wahrheit, dass D&D ein neues Spiel ist gelassen aus und begründest mit  dieser weithin fehlenden Erkenntnis richtigerweise den Fehlschluss, dass traditionel diese Effekte magisch sein müssen; denn Marketingmäßig steht 4E in der Tradition on D&D-Spielen, was dies nahelegt.

Vampirkräfte: Wenn der Spieler es will, kann er auch Vampirkräfte sich mundan vorstellen, beschreiben und erklären. Dies nennt sich mit neuem Fluff versehen.

PS: AD&D habe ich immer als abstraktes Spiel gespielt und keine Simulationsansprüche befriedigt.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 11:53

Cleric Wrathful Thunder
Str vs. AC
1D+STR damage and target is dazed

Rogue Dazing Strike
Dex vs. AC
1D+DEX damage and target is dazed

wo ist denn das problem? der cleric macht eine spezialattacke welche in dazed endet mit str als attribut , das gleiche macht der rogue mit dex? in der 3e motzt man darüber das der rogue dies nur mit feat einsatz mit dex ausführen kann, statt es klassenspezifisch von anfang an zu ändern.
dein gezeigtes beispiel zeigt für mich einen der vorteile von 4e an, nämlich das die powers der klasse auf deren präferierte attribute angepasst wurden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:55
@afbeer: Danke das du mir recht gibst - wenigstens verstehst du mich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 11:56
Dafür spräche auch das System der skill-challenges. Ich muss mir nix mehr vorstellen, ich muss nix mehr ausspielen - ich würfle einfach ein bisschen rum und schaue, ob ich die Spielmechanik besiege, dann klappt auch alles.
Dieser jemand hat den Krückstock Skill-Challenge nicht verstanden zu benutzen.

Die Skill challenge beschreibt das Skelet der Beschreibungen: Anfangssituation, Versuch der Veränderung, Konsequenzen dieses Versuchs ... bis drei Verasgen oder genug Erfolge. Insgesamt erspielt man sich hierduch eine Szene.

tl;dr Beschreibungen sind das A und O der Skill-Challenge
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:56
wo ist denn das problem? der cleric macht eine spezialattacke welche in dazed endet mit str als attribut , das gleiche macht der rogue mit dex? in der 3e motzt man darüber das der rogue dies nur mit feat einsatz mit dex ausführen kann, statt es klassenspezifisch von anfang an zu ändern.
dein gezeigtes beispiel zeigt für mich einen der vorteile von 4e an, nämlich das die powers der klasse auf deren präferierte attribute angepasst wurden.

Schön, das du mir recht gibst dass die Effekte beliebig und austauschbar sind. Genau das wolte ich aufzeigen und genau das wird hier ja bestritten. Danke.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 11:57
Dieser jemand hat den Krückstock Skill-Challenge nicht verstanden zu benutzen.

Die Skill challenge beschreibt das Skelet der Beschreibungen: Anfangssituation, Versuch der Veränderung, Konsequenzen dieses Versuchs ... bis drei Verasgen oder genug Erfolge. Insgesamt erspielt man sich hierduch eine Szene.

tl;dr Beschreibungen sind das A und O der Skill-Challenge

Weshalb die typische Skill-challenge ja sogar vorgibt, was der Spieler bei erfolgreichem Wurf getan hat. Ohne das der Arme selbst darüber nachdenken müsste.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 11:58
@afbeer: Danke das du mir recht gibst - wenigstens verstehst du mich.
Verstehe das nicht falsch. Ich gebe sowohl Archoangel als auch Ardwulf recht. Beide schreiben aus unterschiedlicher Sichtweise dasgleiche über 4E, verstehen sich aber gegenseitig nicht.
(verkürzt dargestellt und für bestimmte Werte der Variable 'dasgleiche')
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 11:59
Cleric Wrathful Thunder

Str vs. AC
1D+STR damage and target is dazed


Rogue Dazing Strike

Dex vs. AC
1D+DEX damage and target is dazed

Auch hier gibt es nochmal Unterschiede, denn der Schaden von Wrathful Thunder ist thunder damage, was für Schadensreduzierung und Feats wichtig sein kann. Umgedreht ist dazing strike als martial power natürlich durch andere Dinge modifizierbar.

Aber letztlich: ja, es gibt die Möglichkeit dass Charaktere sehr ähnliche Dinge tun. Die gleichen Charaktere könnten in der nächsten Runde völlig verschiedene Dinge tun, doch wenn sie sich entscheiden mit ihrer Waffe einen Gegner benommen zu machen sieht dies bei beiden ähnlich aus (Schaden und Trefferwahrscheinlichkeit konnten aber natürlich anders sein).

Inwiefern macht diese Ähnlichkeit sie aber zu Magiern? Oder macht deine Aussagen oben wahr wo du sehr unterschiedliche Effekte als identisch bezeichnet hast?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 24.02.2014 | 12:02
Weshalb die typische schlechte Skill-challenge ja sogar vorgibt, was der Spieler bei erfolgreichem Wurf getan hat. Ohne das der Arme selbst darüber nachdenken müsste.
Corrected for You.

Einer der Dinge, die bei D&D4 komplett falsch gelaufen sind...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 12:03
Weshalb die typische Skill-challenge ja sogar vorgibt, was der Spieler bei erfolgreichem Wurf getan hat. Ohne das der Arme selbst darüber nachdenken müsste.
Dies sind als Vorschläge aufzufassen. Nur eine schlechte Skill-Challenge gibt den Verlauf der Szene bereits vor.
Situation: Heisser Blubbernder kessel entlässt giftige Dämpfe
Bsp.: Beschreibung in der Skill-Challenge: Mit Athletics wird der Kessel umgestürzt das heisße Gebräu ergiest sich in den Ausguß.
Spieler am Tisch beschreibt am Tisch wie er Athletics einsetzt. Er wirft eine großen Sack Kartoffeln in den Kessel, dass überschwappende Gebräu ersticht das heizende Feuer.

tl;dr Die Hoheit über die Beschreibung der Handlungen des Charakters hat der Spiler und nicht der DM oder das Abenteuer.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:08
Corrected for You.

Einer der Dinge, die bei D&D4 komplett falsch gelaufen sind...

Danke.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 12:12
Dies sind als Vorschläge aufzufassen.

Nicht nur dass, sie stehen ja explizit als Vorschläge drin. Inklusive dem Hinweis: Wenn deine Spieler eine andere Idee haben "sag ja!"
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 12:13
Schön, das du mir recht gibst dass die Effekte beliebig und austauschbar sind. Genau das wolte ich aufzeigen und genau das wird hier ja bestritten. Danke.

in der 3e sind die effekte bull rush, trip und co auch vollkommen austauschbar und dummerweise nicht an die präferenzen der chars angepasst und dadurch nur für einige klassen nutzbar und nicht für jede. warum ist das nun ein problem in der 4e? nur weil es nciht unter einem punkt in den kampfregeln zusammengefasst wurde, sondern als power bei jeder klasse individuell zugeschnitten dargereicht wird???

dann nehme ich als nicht 4e liebhaber doch lieber die klassenspezifische anpassung der 4e.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 12:13
Auf meine Überlegungen (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=88558.msg1813915#msg1813915) dazu, dass 4E - auf eigentümliche Weise - viel mehr mit old school zu tun hat, als alle Varianten von 3.X ...
hätte ich schon noch ganz gern eine Antwort.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 12:14
"Die Fähigkeit einem Feind Abzüge zu geben, wenn er nicht mich angreift ist was?"

Regeltechnisch genau das selbe, wie die Fähigkeit einem Gegner Abzüge zu geben, wenn ich "HokuspokusWalla Walla" sage.

...

Die 4E dehnt das Konzept Magie Martial konsequent auf alle Charakterklassen aus. Das vance-sche bleibt durch die Begrenzungen des Encounter- und Daily-Power erhalten (eine logische spielweltliche Begründung wirst du nicht finden, ebensowenig warum Monster auf vergleichbarer Stufe ein Vielfaches der HP der Spieler haben). Und DAS ist ja erst einmal nichts Schlechtes. Nur etwas anderes. Und nur eben kein traditionelles D&D. Und das ist vielen Leuten schlecht aufgestoßen (mir ja auch). Aber nur weil ich die Magie Martiales nun Mundan Psionisch oder eben Primal oder-was-auch-immer nenne ist sie deswegen ja nicht unmagischermartialer.
Habe es einmal äquivalent umformuliert.

tl;dr D&D war nie eine Simulation. 4E verschreckt D&D Traditionalisten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:14
Danke Arldwulf, dass du mal über deinen Schatten gesprungen bist und mir einfach mal recht gibst. Die Powers sind beliebig und austauschbar - das kann man als Vor- wie auch als Nachteil der 4. sehen. Neue Powers lassen sich einfach entwickeln, indem man - entsprechend der vorgegebenen Stufen - Powers anderer Charakterklassen umdeutet. Da ist dann auch meine "nicht weit genug" Kritik ... warum also nicht a) dem Spielleiter ein Powers-Construction-Kit an die Hand geben, damit er individualisierte Charakterklassen erstellen kann und b) warum nicht alle Powers auflisten und den Spielern die Möglichkeit geben selbst zu wählen, welche für ihren XYZ sinnvoll ist - die minimale Auswahl hätte man sich schenken können.

Willst du jetzt eigentlich wirklich, dass ich dir die richtig magischen Angriffs-Powers der Charaktere raussuche oder kannst du mir nicht einfach recht geben, dass es diese auch gibt und die Herleitungen divverser "mundaner" Kräfte doch mehr als hahnebüchen sind. Ich kann sie posten - kein problem. Nur den Mehrwert kann ich nicht sehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 12:16
@Arldwulf:

Du übersiehst dabei einfach wie vollkommen mechanisch alle Powers sind. Sie haben eine bestimmte Funktion im Kern und um diese Funktion herum ist der Fluff gestrickt.
Wenn dir dieses Vorgehen bei Spaß und Immersion hilft - gut. Bei anderen Leuten, die eine andere Herangehensweise an das Erreichen von Immersion benötigen (nicht wollen, wirklich benötigen) haut das ganze nie und nimmer hin, so einfach ist das.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:17
Habe es einmal äquivalent umformuliert.

tl;dr D&D war nie eine Simulation. 4E verschreckt D&D Traditionalisten.

Nur sehr bedingt richtig, da die Basis ja immer noch unsere Realität sein sollte. Viele der 4E-Powers könnten aber eben nicht von einem Kendo-Meister ausgeführt werden, weshalb ich ja hier den Begriff "magisch" gewählt habe. Hättest du statt "Martial" -Superpower- geschrieben hätte ich dir voll zugestimmt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:18
@Arldwulf:

Du übersiehst dabei einfach wie vollkommen mechanisch alle Powers sind. Sie haben eine bestimmte Funktion im Kern und um diese Funktion herum ist der Fluff gestrickt.
Wenn dir dieses Vorgehen bei Spaß und Immersion hilft - gut. Bei anderen Leuten, die eine andere Herangehensweise an das Erreichen von Immersion benötigen (nicht wollen, wirklich benötigen) haut das ganze nie und nimmer hin, so einfach ist das.

Eben. Aber das will er ja nicht gelten lassen, er will ja bekehren nicht miteinander reden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:20
in der 3e sind die effekte bull rush, trip und co auch vollkommen austauschbar und dummerweise nicht an die präferenzen der chars angepasst und dadurch nur für einige klassen nutzbar und nicht für jede. warum ist das nun ein problem in der 4e? nur weil es nciht unter einem punkt in den kampfregeln zusammengefasst wurde, sondern als power bei jeder klasse individuell zugeschnitten dargereicht wird???

dann nehme ich als nicht 4e liebhaber doch lieber die klassenspezifische anpassung der 4e.

Ich vergleiche aber doch gar nicht mit der 3E per se. Klar - in der 3. Ist auch nicht alles Gold was glänzt und sie löst andere Dinge anders und manche Dinge gar nicht. Letztlich ist das innere System, also die Systemlogik in 3E und 4E durchaus zu vergleichen, ja nahezu identisch. und steht damit eben teilweise im Widerspruch zu früheren Editionen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 12:26
da die 3e aber ein voller erfolg war und die 4e nicht beziehe ich mich auf die 3e.
in add und odd gibt es regelseitig ncoh weniger gold das glänzt, da es höchstens durch abwesenheit glänzt...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:29
Auf meine Überlegungen (http://www.tanelorn.net/index.php?topic=88558.msg1813915#msg1813915) dazu, dass 4E - auf eigentümliche Weise - viel mehr mit old school zu tun hat, als alle Varianten von 3.X ...
hätte ich schon noch ganz gern eine Antwort.

Darauf bin ich bereits eingegangen: ich sehe es nicht so und verstehe ehrlich gesagt auch nicht,warum das viele 4E-Fanboys immer behaupten ... offensichtlich haben diese eine andere 1E oder 2E gespielt als ich. Die beiden alten Systeme sind noch sehr Old-School und lassen völlig verschiedene Spielstile zu, wohingegen 3E und 4E sich zunehmend auf den Kampf spezialisiert haben und somit letztlich nur noch einen Spielstil begünstigen. Sicher - die 4E erschwert jetzt per se nicht ein storylastiges Spiel, oder eine innere Charakterentwicklung, einer ANGST-Geschichte oder wasauchimmer. Aber es ist wie mit dem I-Phone mit dem eben auch einen nagel in die Wand schlagen kann. Trotzdem benutze ich lieber einen Hammer. Auch die völlige Verregelung spricht für mich (und offensichtlich auch für die Designer, die ja nun alles andere als weltfremde Spinner sind) dafür, dass die 4E deutlich näher an 3.X ist, als es die 3er-Fanboys jemals zugeben würden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:31
da die 3e aber ein voller erfolg war und die 4e nicht beziehe ich mich auf die 3e.
in add und odd gibt es regelseitig ncoh weniger gold das glänzt, da es höchstens durch abwesenheit glänzt...

It`s not a fault - it`s a feature!

Möglicherweiße bist du zu jung oder wurdest tatsächlich mit der 3E sozialisiert, weshalb du offensichtlich diesen Punkt nicht anerkennen kannst. Komm mal vorbei und wir spielen eine alte Edition ... wie sie gedacht ist ... dann verstehst du wahrscheinlich auch, dass es sich bei diesem scheinbaren Fehlen um eine bewusste Form der Regelung handelt - und das das auch gut ist!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 12:37
da die 3e aber ein voller erfolg war und die 4e nicht beziehe ich mich auf die 3e.
in add und odd gibt es regelseitig ncoh weniger gold das glänzt, da es höchstens durch abwesenheit glänzt...

Man kann hier aber mehrere recht eigentümliche Dinge betrachten: Die 3E war ein voller Erfolg weil sie zum einen genau zum richtigen Zeitpunkt kam, zwar schon eine andere Richtung, ich mag jetzt nicht sagen Evolution darstellte, die sich schon weit vorher abgezeichnet hat (Alternity) aber noch nicht weit genug entwickelt war um an ihrem logischen Endpunkt angelangt zu sein, was also noch Raum für Interpretationen gelassen hat, sprich: Andere Spielstile.
Die Entwicklung über 3.5, 3.75 zu PF dagegen bringt das ganze Konzept endlich mal zu seinem logischen Punkt und auch das lässt viele leute unbefriedigt am Wegesrand stehen, einfach weil ihr Spielstil nicht mehr supportet wird.

Die Parallelen zwischen PF und der 4E sind frappierend, auch in gewisser Art und Weise die gleichen Diskussionen darum, darüber und dahinter: Ein Spielstil, durchdefiniert und unterstützt. Fertig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 12:40
Letztlich ist das innere System, also die Systemlogik in 3E und 4E durchaus zu vergleichen, ja nahezu identisch. und steht damit eben teilweise im Widerspruch zu früheren Editionen.
Genau das! Die Ablehung von 4E kam aber hauptsächlich von den 3E-Fanboys.
Wäre es anders gewesen, könnten wir uns gar nicht über den Editionskrieg unterhalten.

... der Effekt, dass du Spielmechanismen mit Fiktion unterfüttern musst, taucht mMn seit dem Ende von AD&D 1 erst wieder in 4E auf.

Darauf bin ich bereits eingegangen: ich sehe es nicht so und verstehe ehrlich gesagt auch nicht,warum das viele 4E-Fanboys immer behaupten ...
4E-Fanboy? Da bist du bei mir an der falschen Adresse. Die 4E ist ... einfach nur ... weit nach den cD&D-Varianten meine liebste D&D-Version.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 12:40
optisch im regelbuch sind vieleicht alle magier geworden ...
Klar fällt mir was auf: Alle diese Angriffe werden mit tatsächlichen Waffen durchgeführt.
Ardwulf: Beschäftige Dich mit der Zielrichtung der Beschwerde von Archoangel.
Alle Powers haben ein Template, daher spielen sie sich gleich. Die Deteils der Anwendungen des Templates auf Kämpfer oder Druiden Powers ergibt natürlich Unterschiede im Details die für Archangels Bescherde ohne Belang sind. Anderes Beispiel: Wegen der GURPS Regeln würde ich weil es sich falsch anfühlt nicht über 500 Charakterpunkte oder Fantasy mit GURPS spielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:41
Genauso wie in AD&D.
Dies ist die Gelegenheit in dem festen Zeitraum den Schlag durchzukriegen. Der Rest der Zeit verstreicht mit Beobachten, In Position bringen, Parieren, Finten, ...
Wenn der richtige Zeitpunkt im Zeitraum gekommen ist, wird die Gelegenheit zum Schlag (AD&D) bzw. Attackpowereinsatz (4E) ergriffen.

Zeiträume:
AD&D alle 1 Minute (Kampfrunde), 4E alle 5 Minuten (Kampf)

Wir das explizit so im Regelwerk erläutert? Kannst du  mir da bitte einen Quellennachweis geben - das würde ich mir gerne durchlesen, da es eventuell meine Einstellung verändern könnte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 12:44
Ardwulf: Beschäftige Dich mit der Zielrichtung der Beschwerde von Archoangel.
Alle Powers haben ein Template, daher spielen sie sich gleich. Die Deteils der Anwendungen des Templates auf Kämpfer oder Druiden Powers ergibt natürlich Unterschiede im Details die für Archangels Bescherde ohne Belang sind. Anderes Beispiel: Wegen der GURPS Regeln würde ich weil es sich falsch anfühlt nicht über 500 Charakterpunkte oder Fantasy mit GURPS spielen.

Würde mich doch sehr wundern, wenn er darauf einginge. Da müsste er mir ja recht geben. Das kann (und will) er nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 12:45
... Hättest du statt "Martial" -Superpower- geschrieben hätte ich dir voll zugestimmt.
Ich brauche nur kurze Harre, um es mir herbeizufluffen für einen gewissen Wert der Variable 'Realität'. MiT Realität hat eine D&D-Welt nichts zu tun.
Wir das explizit so im Regelwerk erläutert?
Suche ich raus. Wird dauern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 12:45
Würde mich doch sehr wundern, wenn er darauf einginge. Da müsste er mir ja recht geben. Das kann (und will) er nicht.
Motivationen einzelner Diskussionteilnehmer sind Thema im META-Thread zu diesem Thread und nicht hier.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 12:46
Wir das explizit so im Regelwerk erläutert? Kannst du  mir da bitte einen Quellennachweis geben - das würde ich mir gerne durchlesen, da es eventuell meine Einstellung verändern könnte.

Das PHB1 sagt:
Round: In a round, every combatant takes a turn. A round represents about 6 seconds in a game world.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 12:50
It`s not a fault - it`s a feature!

Möglicherweiße bist du zu jung oder wurdest tatsächlich mit der 3E sozialisiert, weshalb du offensichtlich diesen Punkt nicht anerkennen kannst. Komm mal vorbei und wir spielen eine alte Edition ... wie sie gedacht ist ... dann verstehst du wahrscheinlich auch, dass es sich bei diesem scheinbaren Fehlen um eine bewusste Form der Regelung handelt - und das das auch gut ist!

das ist vollkommene ansichtssache! und ich habe 1992 mit dem spielen angefangen mit add1 und 2 und hab dann 10 jahre hauptsächlich add2 gespielt... und warum flamest du mich einfach so von der seite an, nur weil ich eines deiner fundamente der prä 3e era anprangere?!?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 13:10
DAS war ein flame? Jungejunge ... diese neumodischen Begriffe verstehe ich einfach nicht. Nein, ich habe dich nicht angegriffen, sondern darauf hingewiesen, dass du möglicherweise nicht vesrtehst was ich meine, weil du eventuell die entsprechende Edition nicht, oder nur kaum mitbekommen hast. Zumal ich - ehrlich gesagt - auch niemanden kenne (und ich kenne eine Menge Leute), der seit wenigstens `92 2nd gespielt hätte aber so grundlegende Dinge völlig falsch verstanden hat. Diejenigen bei denen dies der Fall war, haben sich eigentlich recht früh anderen Systemen zugewandt, statt (masochistisch veranlagt) 2nd weiter zu spielen. Sorry - im Zweifel meine Quote lesen ... die ist ernstgemeint.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 13:12
DAS war ein flame? Jungejunge ... diese neumodischen Begriffe verstehe ich einfach nicht. Nein, ich habe dich nicht angegriffen, sondern darauf hingewiesen, dass du möglicherweise nicht vesrtehst was ich meine, weil du eventuell die entsprechende Edition nicht, oder nur kaum mitbekommen hast. Zumal ich - ehrlich gesagt - auch niemanden kenne (und ich kenne eine Menge Leute), der seit wenigstens `92 2nd gespielt hätte aber so grundlegende Dinge völlig falsch verstanden hat. Diejenigen bei denen dies der Fall war, haben sich eigentlich recht früh anderen Systemen zugewandt, statt (masochistisch veranlagt) 2nd weiter zu spielen. Sorry - im Zweifel meine Quote lesen ... die ist ernstgemeint.

Du, erm, ich werf mal ein dass genau weil viele Leute es "falsch" gespielt haben später die Options-Bücher kamen und die jetzige Entwicklung damit schon in Gang gesetzt wurde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 13:21
Das PHB1 sagt:
Round: In a round, every combatant takes a turn. A round represents about 6 seconds in a game world.
AD&D hat eine PHB1?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 13:25
ui, jetzt habe ich das system falsch gespielt... wenn eine regel nicht im buch vorhanden ist muss man dazu eine hausrgel erstellen, das ist für mich generell mist wenn sowas nötig ist, denn das stellt eine inkompatibilität unter verschiedenen gruppen her und ich habe nicht nur in einer gruppe gespielt.

außerdem bin ich ein freud regelschwerer systeme, diese erleichtern einem sl das arbeiten am tisch da man einfach sagt lese es dort nach, punkt. das man dies nicht auf die spitze treiben muss ist jeweils eine persönliche entscheidung.

ich habe damals gerne 2e gespielt (ohne options) und wir hatten viel spaß dabei.

@afbeer
ja auch wenn es nur eine implizierte 1 ist ;)
und ja im add2-phb steht drinne das eine kampfrunde 1 minute dauert.

link: http://www.orbisrpg.co.uk/Planescape/players_handbook.pdf
seite 183 unten
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 13:59
Ardwulf: Beschäftige Dich mit der Zielrichtung der Beschwerde von Archoangel.

Ich versuchs ja, aber das ist so ein bewegliches Ziel.  ;)

Alle Powers haben ein Template, daher spielen sie sich gleich.

Die Frage ist doch: Wie äußert sich dieses "gleich".

Nimm mal das Beispiel was oben genannt wurde, magisches Geschoss und Bogenschuss.

Offensichtlich haben diese sogar in der Beschreibung etwas gemein. In beiden Fällen gibt es ja durchaus ein Geschoss dass da auf jemanden zufliegt. Doch am Spieltisch würfel ich mal bei dem einem - bei dem anderem nicht. Das eine kann ich mit magischen Pfeilen anpassen - das andere nicht. Das eine hat einen Schadenswurf - das andere nicht. Das eine hat zwei Reichweitenbereiche, das andere nur einen. Das eine kann ich mit einem Zauberstab zaubern, das andere nicht. Bei dem einem ist es wichtig ob ich geübt im Umgang mit der Waffe bin, bei dem anderem nicht.

Jetzt stell dir vor du sitzt am Spieltisch, machst verschiedene Dinge und diese haben verschiedene Effekte. Wie sind sie dann aus deiner Sicht "gleich", oder spielen sich auch nur gleich? Das Template der 4E lässt sich auf "Dies sind besondere Aktionen, hier steht dabei wie oft diese von wem gemacht werden können, wie die Mechanik funktioniert und welche Effekte sie haben reduzieren.

Alles darüber hinausgehende ist schon individuell. Der Effekt kann sein "du verschmilzt mit dem Schatten deines Gegners", "Du machst Schaden mit deinem Bogen" oder "du transportierst einen Teil deines Geistes da vorne hin, und kannst dann hören und sehen und agieren als ob du dort wärst."

Und etliches andere. Und dann kommt jemand an und meint...."alles gleich". Und ich steh da, schau auf die Charaktere die so verschiedene Dinge mit verschiedenen Mechaniken und Auswirkungen machen und frag mich: Was genau ist denn gleich?

Und meist ist die Antwort: Die Farbe der Kästchen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 14:04
@Arldwulf:

Nein. Es ist die Reihenfolge der Modulierung des Contents, also in dem Fall was es darstellen soll, egal was das "es" nun ist, eine Power, eine Gegenstand, ein Gegner, eine Aktion.

Konkret gesprochen sind praktisch alle Powers einer Stufe innerhalb einer Rolle identisch, weil er der Regelkern, dann der Fluff da war.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 14:16
@Arldwulf:

Du übersiehst dabei einfach wie vollkommen mechanisch alle Powers sind. Sie haben eine bestimmte Funktion im Kern und um diese Funktion herum ist der Fluff gestrickt.
Wenn dir dieses Vorgehen bei Spaß und Immersion hilft - gut. Bei anderen Leuten, die eine andere Herangehensweise an das Erreichen von Immersion benötigen (nicht wollen, wirklich benötigen) haut das ganze nie und nimmer hin, so einfach ist das.

Für mich ist wichtig dass ich was ich im Fluff erzähle in der Mechanik umsetzen kann. Insofern: Ja - eine gute und variable Mechanik hilft mir natürlich bei der Immersion, während eine schlechte (im Sinne von "weiter weg vom Fluff") dabei stört.
Deshalb finde ich Feint und Full Attack in 3.5 problematisch - das was dort in der Beschreibung passiert hat mit der Regelumsetzung wenig zu tun. Und deshalb gefallen mir die gleichen Aktionen in der 4E besser, eben weil die Mechanik näher an der Beschreibung ist.

Konkret gesprochen sind praktisch alle Powers einer Stufe innerhalb einer Rolle identisch, weil er der Regelkern, dann der Fluff da war.

Was genau ist denn dann "identisch"? Vielleicht bin ich ja zu doof um den Begriff identisch richtig zu verstehen, aber wie ist z.B. Magisches Geschoss identisch mit Schlaf und eisiges Terrain?

Und das ist doch sogar schon innerhalb einer Klasse, da hab ich noch nicht Dinge wie die Beschwörungen des Druiden oder z.B. Shaped Consciousness vom Psion genannt.

Und woher genau weiß ich dass erst der Regelkern (welcher eigentlich, die Powers haben doch alle einen unterschiedlichen) und dann der Fluff da war? Hab ich da im Designteam gelunscht? Und überhaupt - warum sollte mich überhaupt kümmern was zuerst da war? (Bei einigen Powers weiß ich ja ohnehin dass es anders herum war, da sie im laufe des Playtests geändert wurden, aber sei es drum)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 14:28
Nimm mal das Beispiel was oben genannt wurde, magisches Geschoss und Bogenschuss.
Du betrachtest wieder nur Details.

Für mich ist wichtig dass ich was ich im Fluff erzähle in der Mechanik umsetzen kann.
Damit bist Du Dir mit Archoangel weitgehend einig.
Archoangel sieht aber keine Variabilität in der Mechanik. Alles ist gleich in den Regeln beschrieben nämlich auf einem hohen Abstraktionsniveau. (Das macht das Reskinning so erfolgreich). Aber verschiedene Skins über derselben Mechanik führen bei Archoangel dazu das alles sich gleich spielt. Bei Ardwulf führt das dazu dass das Spielgefühl unterschiedlich ist.

Ihr seid Euch einig. Der eine stellt auf den aus dem mechanischen Kern sich ergebenden Spielgefühl ab. Der Andere stellt auf das sich aus der Beschreibung und der Skin ergebenden Spielgefühl ab.

in AD&D ist das Spielgefühl von Zaubersprüchen sowohl vom mechanischen Kern als auch von der Beschreibung der Skin anders als bei Schwertschlägen. In 4E (s.o.) ist das Spielgefühl nur vom mechanischne Kern her gleich; der Unterschied aus der Beschreibung der Skin bleibt unterschiedlich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 14:31
schöne beschreibung afbeer.  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 14:32
Ganz genau. Hokuspokus ist eine mögliche Erklärung. Genau wie "Max der Magier ist schwerer zu treffen weil Paul der Kämpfer Schläge auf Max abblockt", oder "weil Justus der Dieb ihm Sand ins Gesicht geschmissen hat"
Für die Schläge abblocken müsste Paul, der Kämpfer, aber direkt neben Max, den Magier, stehen. Wenn Paul aber 10 Meter entfernt steht, geht das mit den abblocken schlecht. - Und wieso blockt Paul nur die Schläge von 1 Gegner und nicht von allen Gegnern?

Und wenn man jemanden Sand ins Gesicht wirft, sind ALLE seine Angriffe schlechter. Auch die Angriffe gegen den Sandwerfer selber.

Genauso wie in AD&D.
Dies ist die Gelegenheit in dem festen Zeitraum den Schlag durchzukriegen. Der Rest der Zeit verstreicht mit Beobachten, In Position bringen, Parieren, Finten, ...
Wenn der richtige Zeitpunkt im Zeitraum gekommen ist, wird die Gelegenheit zum Schlag (AD&D) bzw. Attackpowereinsatz (4E) ergriffen.
Dann hast du AD&D falsch verstanden:
In einer Kampfrunde würfelst du nur einmal. Aber du machst mehrere Angriffe. Das heißt, du kämpfst eine Minute lang ganz normal und der Würfel zeigt dann, wie gut du dich geschlagen hast. Für AD&D gilt nicht: 1 Wurf = 1 Angriff

Wäre es tatsächlich so, dass man pro Minute nur einmal angreifen kann, würde ich das bei AD&D ebenfalls kritisieren. Dem ist aber nicht so. Du greifst in dieser Minuten extrem häufig an. Du würfelst nur einmalig, um zu sehen, wie gut deine Angriffe (Plural!) in dieser Minute waren.

Das ist bei D&D4 anders: Dort setzt man seine Encounter-Power tatsächlich nur einmalig im Kampf ein.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 14:38
Du betrachtest wieder nur Details.

Was denn auch sonst? Ich meine: Das sind die Dinge die dann am Spieltisch geschehen. Einmal würfel ich, das andere mal nicht. Wie "spielt sich das also gleich"? Wie äußert es sich? Es gäbe noch viel mehr was man dazu sagen könnte, viel mehr Details als oben genannt.

Doch wenn ich nicht die Details auf einem so groben Detailgrad wie "was mach ich, was bewirkt es" betrachten soll, was denn dann genau? Die Länge des Namens? Die Farbe des Kästchens? Da steht ja nichtmal das gleiche oben dran, denn natürlich steht weiter vorn so etwas schönes wie "the powers of a wizard are called spells" und beim Waldläufer mit seinem Bogen halt Manöver.

Für die Schläge abblocken müsste Paul, der Kämpfer, aber direkt neben Max, den Magier, stehen. Wenn Paul aber 10 Meter entfernt steht, geht das mit den abblocken schlecht. - Und wieso blockt Paul nur die Schläge von 1 Gegner und nicht von allen Gegnern?

Und wenn man jemanden Sand ins Gesicht wirft, sind ALLE seine Angriffe schlechter. Auch die Angriffe gegen den Sandwerfer selber.

Exakt. Deshalb ist dies auch so geregelt. Paul kann z.B. auch die Angriffe von mehreren Gegnern blocken. Ist schwieriger und klappt nicht immer - aber es geht. Und natürlich kann er nicht einfach sagen: Da hinten steht das Monster - jetzt block ich das mal und bleib dabei hier stehen. Er könnte es aber auf anderem Wege davon abhalten seinen Kumpel zu verhauen - ist dann aber ein anderes Thema. Kämpfer haben viele Wege jemanden davon abzuhalten einen anderen zu treffen -  "ich blocke die Schläge" ist nur eine.

Und klar...wenn du jemandem Sand ins Gesicht wirft sind all seine Angriffe schlechter. Ist auch so geregelt.

Die Aussage war nicht "Diese Dinge sind alle gleich geregelt" (sind sie nicht)  -  sondern: Dies sind alles Möglichkeiten um jemanden schlechter treffen zu lassen, und sie benötigen nicht zwingend Magie.

Das ist bei D&D4 anders: Dort setzt man seine Encounter-Power tatsächlich nur einmalig im Kampf ein.

Wie oben schon gesagt: Tatsächlich kann man Encounter Powers mehrfach je Kampf einsetzen, und es kann auch sein dass man sie in einem Kampf gar nicht einsetzen kann. 1x ist nur der Normalfall.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 14:43
Was denn auch sonst?
Den Gesamteindruck
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 14:45
Den Gesamteindruck

Und auf den haben dann "was mache ich als Spieler und was hat das für einen Effekt in der Spielwelt" keinen Einfluss? Ich würde die als wichtigste Dinge benennen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 14:45
Dann hast du AD&D falsch verstanden:
In einer Kampfrunde würfelst du nur einmal. Aber du machst mehrere Angriffe. Das heißt, du kämpfst eine Minute lang ganz normal und der Würfel zeigt dann, wie gut du dich geschlagen hast. Für AD&D gilt nicht: 1 Wurf = 1 Angriff

ähn sorry da hast du was vergessen zu lesen:

Zitat
When the attacks are true multiples--using the same weapon more than once--as in the case of a highly skilled fighter, the attacks are staggered. Everyone involved in the combat completes one action before the second (or subsequent) attack roll is made
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 14:50
Dann hast du AD&D falsch verstanden:
?
Zitat
In einer Kampfrunde würfelst du nur einmal. Aber du machst mehrere Angriffe. Das heißt, du kämpfst eine Minute lang ganz normal und der Würfel zeigt dann, wie gut du dich geschlagen hast. Für AD&D gilt nicht: 1 Wurf = 1 Angriff

Wäre es tatsächlich so, dass man pro Minute nur einmal angreifen kann, würde ich das bei AD&D ebenfalls kritisieren. Dem ist aber nicht so. Du greifst in dieser Minuten extrem häufig an. Du würfelst nur einmalig, um zu sehen, wie gut deine Angriffe (Plural!) in dieser Minute waren.
Wir meinen dasgleiche. Ich schreibe bisher nicht von der Zuordnung von Würfelwürfen zu Angriffen. Im folgenden werde ich es für Eulenspiegel tun.  Ein Wurf bei meiner Interpretation zeigt wie erfolgreich der Angriff bei DER sich bietenden Gelegenheit ist. Ich habe ja nicht von Untätigkeit außerhalb der 1/2 Sekunde Schlag geschrieben. Bei Dir ist der Wurf das statistische Mittel in der Minute. Rhetorische Frage: Was geht in die erspielte Geschichte ein?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 15:02
Und auf den haben dann "was mache ich als Spieler und was hat das für einen Effekt in der Spielwelt" keinen Einfluss? Ich würde die als wichtigste Dinge benennen.
Betonung von mir.
Dann bespreche dies auch so mit Archoangel und gib Dich nicht mit Details von Beispielen ab.

In allen D&D Editionen macht der Spieler: würfelt D20 und bestimmt anhand der Spielregeln der Erfolg/Misserfolg
Die Regeln geben dann her was in der Spielwelt als Effekt herrauskommt (Änderungen von Charakter/Monsterwerten), sie geben nicht her wie es aussieht (Beschreibung).

Jetzt speziell bei 4E:
was kommt als Effekt herraus: xDy + Attribut-modifikator Schaden + weiterer Effekt (z.B. u, v oder w).

Daraus folgt für Archoangel: Ich beschreibe jetzt was passiert und das ist dann natürlich Magie, weil dass was als Effekt herrauskommt sich nicht unterscheidet (für gewisse Werte der Variablen x, y, u, v und w) egal welche Powersource zugrunde liegt.
Daraus folgt für Ardwulf: Ich beschreibe jetzt was passiert anhand des Flufftextes, Schlüsselwörter, meines Charakters und das ist dann was ich beschrieben habe. Ich bin der Spieler und entscheides dies.

Mit dem Verständnis dieses Sachverhaltes, können Archoangel und Ardwulf zu diesem Diskurs beitragen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 15:15
Daraus folgt für Ardwulf: Ich beschreibe jetzt was passiert anhand des Flufftextes, Schlüsselwörter, meines Charakters und das ist dann was ich beschrieben habe. Ich bin der Spieler und entscheides dies.

Nein, tut mir leid - das ist nicht meine Aussage. Meine Aussage ist eher: 1. folgen die Powers nicht einfach nur diesem Muster (von den oben genannten 3 des Magiers z.B. nur eine, und auch diese eher ungenau), sondern können beliebige Mechaniken haben. Was auch genutzt wird. Ob und wie man den Fluff anpasst ist egal, die Grundüberlegung ist schon falsch dass die Powers überhaupt identisch wären. Darum geht es auch nicht einfach um Fluff, sondern um unterschiedliche Mechaniken und Effekte. Ein Schwerthieb und ein Schlafzauber haben eben nicht einfach nur unterschiedlichen Fluff, sondern spielen sich auch anders, haben bis auf "beides sind Aktionen die man machen kann" nicht viel gemein - und noch weniger gemein mit einer dritten Power der nun wieder fehlt was Schwerthieb und Schlafzauber noch gemein hatten.

Und viel wichtiger: Nur weil sich ein Effekt mit Magie bewirken lässt bedeutet dies nicht das alle Möglichkeiten diesen Effekt zu bewirken ebenfalls Magie sind. Ein Psion kann ein Seil mit Magie erschaffen. Ist es deshalb etwas magisches wenn ich im nächsten Laden ein Seil kaufe? Ein Magier kann eine Tür mit Magie öffnen. Ist deshalb Türen öffnen generell magisch?

Natürlich nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 15:34
Nur weil sich ein Effekt mit Magie bewirken lässt bedeutet dies nicht das alle Möglichkeiten diesen Effekt zu bewirken ebenfalls Magie sind.
[Beispiele gestrichen]
Mache das Archoangel klar, so dass er seine Position ernstgenommen sieht.

(Im übrigen hast Du meine Interpretation Deiner Position bestätigt. Tausche in meiner Aussage die reihenfolge 'Flufftextes' und 'Schlüsselwörter'.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 15:43
(Im übrigen hast Du meine Interpretation Deiner Position bestätigt. Tausche in meiner Aussage die reihenfolge 'Flufftextes' und 'Schlüsselwörter'.)

Und füge noch Mechanik, Effekt, Nacheffekt, Modifikationsmöglichkeiten und ähnliches hinzu?

Mache das Archoangel klar, so dass er seine Position ernstgenommen sieht.

Würde ich gern. Nur leider hab ich das von dir zitierte genau so weiter oben schon gesagt. Vielleicht hilfst du mir ja bei der Formulierung? Ich bin da völlig offen - wenn dir ein besserer Weg einfällt dies klar darzustellen als es einfach genau so aufzuschreiben: Her damit!

Natürlich sind die Beispiele nur zur weiteren Erläuterung. Eigentlich spricht der Satz auch so für sich, insofern hab ich auch kein Problem wenn du "streich die Beispiele" sagst.

Aber wenn wir bei solchen Feinheiten sind: Ich mag natürlich meine Position auch ernst genommen sehen. Ist dir denn klar geworden warum ich eine Aussage wie:

"Alle Powers haben ein Template, daher spielen sie sich gleich. "

sehr fragwürdig finde? Natürlich kann ich irgendwo alles als "Variabeln" deklarieren. Aber wenn ich am Spieltisch völlig andere Dinge mache, völlig andere Effekte erreiche - dann sollte man nicht von "spielt sich gleich" sprechen, da diese Formulierung einfach das Bild sehr stark verzerrt. Ansonsten kommt man zu: Paul und sein Kartoffelstampfer sind völlig gleich. Also wenn man solche Variablen wie Konsistenz, Material, Benutzung, Aussehen und so mal weglässt und ähnliche Eigenschaften die beschreiben wie die beiden sind. Das sind Details, die lassen wir weg. Der Gesamteindruck zählt!

Ich hab dich doch oben schon gefragt was denn genau gleich ist. Was sich "gleich spielt". Und so sehr ich mich freuen würde wenn Archoangel meinen Standpunkt nicht als Angriff auf seinen ansehen würde und so sehr ich es gut finde dass du da vermitteln willst: Eigentlich ging die Frage dort an dich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 15:57
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Auf jeden Fall kann nun - wenn man zur Ursprungsfrage zurückkehrt - einigen Leuten sehr klar werden, warum die Editionskriege so heftig geführt wurden: ein Kompromis mit 4E-Fanboys ist auch heute nicht notwendig, da sie sich einfach weigern die Argumentation des Gegenübers zu überdenken. Mit der 4E wurde alles besser - und wer das nicht sieht ist doof. Und hat einen kleinen P..... (Vorsicht: starker Sarkasmus). Alleine deswegen wurden wahrscheinlich, also meiner Erfahrung nach, sehr viele potentielle Spieler von Vorneherein abgeschreckt. Bis heute. Das betraf vor allem Leute wie mich, die die Edition an und für sich zwar nicht supi, aber auch nicht soooo schlecht fanden, aber sehr schnell "Angst" hatten als Fanboy wahrgenommen zu werden; auch sowas kann massiv Spielspaß vernichten. Dazu eben noch so schöne Aussagen von Verlagsseite aus, dass alle die die Edition irgendwie doof finden blöde Vollidioten sind, die abhauen sollen ... und da haben wir den Salat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 16:10
Auf dein Posting bin ich sehr wohl eingegangen, also hör auf mir hier Worte in den Mund zu legen die nicht meine sind. D&D 4E Kritiker sind nicht doof, mit der 4E wurde nicht alles besser. Steht auch oben schon. Ist auch nicht das erste mal das ich dies schreibe.

Blos: Wie wäre es denn mal wenn du tust was du einforderst? Wie wäre es wenn du darauf eingehst wenn man dir sagt: Hey, so steht das aber nicht im Buch?

Stattdessen postest du hier seit ein paar Seiten nur noch Kommentare über das was angeblich meine Meinung sei, ignorierst wenn ich sage das ist nicht der Fall und tust so als ob auf deine Argumente nicht eingegangen worden wäre - indem du einfach die Stellen ignorierst an denen dies geschah. Ich hab dich doch oben schon ein paar mal gebeten:

Wenn du der Meinung bist auf etwas wurde nicht eingegangen: Poste es. Ich geh gern darauf ein. Und nein - da muss es nichtmal einen Kompromiss geben, wenn du da ein gutes Argument findest bin ich gern dabei dem zuzustimmen und dem beizupflichten. Ganz Kompromiss und bedingungslos. Warum auch nicht? Wo soll da das Problem sein?

Es bedeutet nur nicht das automatisch jedes Argument gut wäre. Und "alles ist gleich" wenn ein Blick ins Buch reicht um zu sagen dass dem nicht so ist geht halt nicht als gutes Argument durch. Warum sollte es auch? Oben hab ich dir doch sogar Unterschiede genannt. Du bist nicht darauf eingegangen. Fragt man dich was gleich ist kommen als Beispiele Dinge die auch im Fluff sehr ähnlich sind - und dann auch ähnliche Mechaniken haben. Trotz teilweise immer noch sehr deutlichen Unterschieden im Effekt. Ich meine du vergleichst da Nahkampfwaffenangriffe miteinander. Und die sind obwohl dies schon ein sehr eingeschränkter Bereich ist immer noch nicht gleich.

Du sagst "jeder ist ein Magier" in der 4E - doch wie sich dies im Spiel äußert? Wo beantwortest du diese Frage?

Und warum ist dir wichtiger zu sagen was du vermutest was meine Meinung sein könnte als sie zu beantworten? Meine Meinung, und was ich von 4E Kritikern halte steht oben. Die sind weder doof, noch an allem Schuld, noch ganz ganz miese Charaktere. Warum auch?

Wenn du mein erstes Posting hier im Thread liest wirst du sehen dass ich da eher den 4E Spielern in den Foren und den WotC natürlich selbst die Schuld gebe. Ist auch immer noch meine Meinung.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 16:12
ein Kompromis mit 4E-Fanboys ist auch heute nicht notwendig
Hm, ich bin ganz bestimmt kein 4E-Fanboy (kann ich ja auch nicht, weil ich es nicht gelesen und nicht gespielt habe), aber ich kann es jetzt auch nicht nachvollziehen, dass sich alles gleich spielen soll. Ich meine, auch bei Savage Worlds (so wie schon Dr. Helga Itaa angesprochen hat) spielt sich auch nicht alles gleich - und da habe ich sogar nur die "selbstgewählte" Variante z.B. beim Geschoss - ob es Feuerball oder Insektenschwarm ist. Ich würde sagen, da besteht die Gefahr viel eher, dass sich alles gleich spielt - auch wenn ich es so nicht erfahren habe. Deswegen würde mich schon ein bisschen die Erklärung interessieren, warum sich dann in D&D4 so gleich anfühlen soll - damit ich mir die Mühe nicht zu machen brauche, falls ich es mir mal kaufen wollen würde. Könntest Du es bitte bisschen mehr erklären - auch für jemanden, der es nicht genau kennt. Bis jetzt ist es für mich nämlich schwer nachvollziehbar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 16:15
Und füge noch Mechanik, Effekt, Nacheffekt, Modifikationsmöglichkeiten und ähnliches hinzu?
Nein, das sind dann einzelne Beispielsdetails.
Zitat
Würde ich gern. Nur leider hab ich das von dir zitierte genau so weiter oben schon gesagt. Vielleicht hilfst du mir ja bei der Formulierung?
Ich kann nicht für Dich schreiben. Ich kann nur Deinen Standpunkt verstehen und bewerten. Mache Du das mit Archoangel.
Zitat
... Ist dir denn klar geworden warum ich eine Aussage wie:

"Alle Powers haben ein Template, daher spielen sie sich gleich. "

sehr fragwürdig finde?
Nein, ist es nicht. Auch das nachfolgend zitierte macht es auch nicht deutlich, weil dieselben Effekte erreicht werden (xdy + Attribut-modifikator Schaden + weiterer Effekt (z.B. u, v oder w).
Zitat
Natürlich kann ich irgendwo alles als "Variabeln" deklarieren. Aber wenn ich am Spieltisch völlig andere Dinge mache, völlig andere Effekte erreiche - dann sollte man nicht von "spielt sich gleich" sprechen, ...

Ich hab dich doch oben schon gefragt was denn genau gleich ist. Was sich "gleich spielt". ...
Ich habe mit der Formel (s.o.) geantwortet. Diese Formel steht so oder so ähnlich in 94% aller Attack-Powers.
Jeder 4E-Spieler macht am Spieltisch dasselbe, er wirft einen D20. Die Effekte sind mit der Formel beschrieben. Das Spielgefühl ergibt sich a) aus der Beschreibung (Schule Ardwulf), b) aus der verwendeten Mechanik (Schule Archoangel), daher ist das Spielgefühl in der Schule Archoangel ununterscheidbar. Dies wurde erst teilweise mit PHB2, PHB 3 und Essentials für viele Spieler zu spät aufgeweicht. Ich wiederhole gerne noch einmal dass die GURPS Mechanik mich davon abschreckt Fantasy mit GURPS-Regeln zu spielen, was im Grunde auch unter b) fällt. Einen 4E-Fanboy brauchst Du nicht zu überzeugen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 16:19
Nein, das sind dann einzelne Beispielsdetails.

Siehst du, und die sind für mich wichtig - das Spielgefühl ergibt sich für mich unter anderem aus der Mechanik und mir ist wichtig das die Beschreibung mit dieser übereinstimmt.

Bei unterschiedlichen Powers ist aber auch die Mechanik unterschiedlich - weshalb es mir dann schwer fällt zu sagen: Die sind gleich. Es geht mir also nicht um die Beschreibung, und deshalb gibt es auch keine "Schule Arldwulf (Beschreibung)" sondern mir geht es um die konkrete Umsetzung im Spiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 16:28
Hm, ich bin ganz bestimmt kein 4E-Fanboy (kann ich ja auch nicht, weil ich es nicht gelesen und nicht gespielt habe), aber ich kann es jetzt auch nicht nachvollziehen, dass sich alles gleich spielen soll. Ich meine, auch bei Savage Worlds (so wie schon Dr. Helga Itaa angesprochen hat) spielt sich auch nicht alles gleich - und da habe ich sogar nur die "selbstgewählte" Variante z.B. beim Geschoss - ob es Feuerball oder Insektenschwarm ist. Ich würde sagen, da besteht die Gefahr viel eher, dass sich alles gleich spielt - auch wenn ich es so nicht erfahren habe. Deswegen würde mich schon ein bisschen die Erklärung interessieren, warum sich dann in D&D4 so gleich anfühlen soll - damit ich mir die Mühe nicht zu machen brauche, falls ich es mir mal kaufen wollen würde. Könntest Du es bitte bisschen mehr erklären - auch für jemanden, der es nicht genau kennt. Bis jetzt ist es für mich nämlich schwer nachvollziehbar.

SaWo und die 4E sind sich verflucht ähnlich. Wem das eine gefällt, der mag auch das andere, würde ich sagen.
Der Vergleich zu den Powers, Tricks und Trappings liegt hier absolut nah. Wenn du so willst, alles nimmt Burst, Bolt, usw her, für alles, und jede Klasse bringt nur ihre eigenen Trappings dafür mit, sprich: Es gibt einen Satz Fighter Trappings, einen Satz Ranger Trappings, usw.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 16:29
@gunware: wurde hier schon mehrfach genau erklärt: die Skins sind austauschbar, Klassen rücken in den Hintergrund, Rollen in den Fordergrund. Dadurch, dass die Mechaniken nahezu identisch sind, kann eben der Eindruck entstehen es sei irrelevant welche Klasse du tatsächlich spielst. Ob ich nun 1DX+Y+Minieffekt über STR mit dem Krieger, über WIS mit dem Kleriker, oder über INT mit dem Magier mache ist doch erstmal egal. Das erscheint ein gewissen Spielertyp als "Gleichmacherei". Andere finden es wiederum gut - da scheiden sich die Geister. Was letztlich eigentlich wieder zu der Frage führt, ob wir überhaupt alle das selbe Hobby betreiben ... Ballspiele sind ja auch recht unterschiedlich, je nachdem ob du Fußball oder Golf spielst.

@Arldwulf: das war mein letzter Versuch dir vorzuspiegeln wie deine letzten blah Seiten Posts bei mir ankommen. Witzig, dass du mir nun das Gleiche vorwirfst, wie ich noch vor ein paar Seiten dir. Naja ... witzig für mich zumindest. Ich habe dir übrigens nichts direkt in den Mund gelegt: ich habe nur eine Erklärung allgemeiner Natur gemacht, von der du dich dann angesprochen gefühlt hast. Du willst mir was erklären? O.K. dann nimm mal ein paar Seiten zurück die Sache mit dem "jetzt ge-marked, jetzt wieder nicht" - die Erklärung bist du mir (unter anderen) noch schuldig. Wenn das kein magieartiger/superpower Effekt ist - was dann?

Und das Empfinden, dass sich die Klassen in 4E beliebig austauschbar anfühlen, ist ja nun nichts was ich neu in die Debatte getragen hätte: dieses Empfinden teilt sich ja eine erschreckend große Gruppe mit mir ... die kannst du eben durch "das ist aber gar net so"-Argumente nicht umstimmen. Es ist ja schön, dass dir dies entweder nichts ausmacht, oder es sich für dich nicht so anfühlt: sonst hätte die 4E wohl nicht vier lange Jahre überlebt, eh man sich auf den Weg zu Next gemacht hat, bei dem nun die 4E ziemlich stievmütterlich behandelt wurde, als es um "Ideenklau" ging (was du selbstverständlich auch ganz anders siehst ... natürlich ist Next viel mehr 4E als jede andere Edition, nicht?).

Wir brauchen hier nur nicht weiter einen Diskurs zu führen - wir werden NIE auf einen Nenner kommen, da ich einfach nicht das Gefühl habe, dass du a) mich verstehen möchtest oder kannst b) ein ernstes Interesse verfolgst eine gemeinsame Meinung zu erhalten (die nicht deckungsgleich mit deiner Meinung ist) c) logischen Argumenten nicht zugänglich bist. So etwas nennt man in meinem Metier dann "beratungsresistent"; hübsches Wort, nicht wahr?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 16:32
Siehst du, und die sind für mich wichtig - das Spielgefühl ergibt sich für mich unter anderem aus der Mechanik und mir ist wichtig das die Beschreibung mit dieser übereinstimmt.

Bei unterschiedlichen Powers ist aber auch die Mechanik unterschiedlich - weshalb es mir dann schwer fällt zu sagen: Die sind gleich. Es geht mir also nicht um die Beschreibung, und deshalb gibt es auch keine "Schule Arldwulf (Beschreibung)" sondern um die konkrete Umsetzung im Spiel.
Ich korrigiere mich: a) Schule Arldwulf (konkrete Umsetzung im Spiel). Bei gleicher Mechanik (s. Formel) ist es wichtig
das die Beschreibung mit dieser (Mechanik Ed.) übereinstimmt
Dies führt bei b) folgerichtig zum dem empfundenen ununterscheidbaren Spielgefühl. Deshalb kannst Du nicht mit den Details der Mechanik argumentieren, weil es b) nicht dort abholt wo b) ist.
Für b) ist zusätzlich zu Deinem Punkt wichtig, das es für unterschiedliche Beschreibungen auch unterschiedliche Mechaniken gibt.

Anders beschrieben:
b) fordert Injektivität der Abbildung von Beschreibung nach Mechanik
a) fordert schwächer die Existenz der Abbildung von Beschreibung nach Mechanik

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 16:39
Wenn nur auf die Powers geschaut wird, bleibt jedoch der Rest der Klasse weg. Da nur in der Gesamtheit das volle Bild da ist.

Druiden haben zwei Zustände zwischen denen sie wechseln und bestimmte Kräften sind nur in Form A oder B vorhanden.
Wizards treffen wesentlich mehr ihre eigene Gruppe als Invoker, dafür haben Wizards auch wesentlich mehr Wall etc. Kräfte.
Schurken müssen das Schlachtfeld ausnutzen um konstant CA zu haben und dadurch ergibt sich ein anderes Spielgefühl als bei einem Pinball-Charge Barbaren.
Ein Warden kann unterschiedliche Formen annehmen die seine Möglichkeiten beeinflussen und hat viele Kräfte die um ihn herum wirken. Paladine können dafür wesetnlich mehr heilen und schädigen automatisch Gegner die ihr Mark ignorieren.
Avenger würfeln zweimal und criten wesentlich häufiger, dafür greifen Ranger öfter pro Runde an (sogar in anderer Leute Runden)
Warlords greifen evtl. gar nicht selber an sondern geben nur Boni an andere. Clerics machen was ähnliches aber heilen stattdessen.
Shaman beschwört ein extra Körper auf das Schlachtfeld dessen Position sie ausnutzen müssen.

Wenn man sich nur auf einzelne Kräfte bezieht dann sehen sie ähnlich aus. Das Gesamtspielgefühl wird dabei jedoch übersehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 16:40
O.K. dann nimm mal ein paar Seiten zurück die Sache mit dem "jetzt ge-marked, jetzt wieder nicht" - die Erklärung bist du mir (unter anderen) noch schuldig. Wenn das kein magieartiger/superpower Effekt ist - was dann?

Hab ich dir oben schon beschrieben. Eine aktive Aktion des Kriegers der den Gegner beschäftigt und dies natürlich auch in der nächsten Runde sein lassen kann. Wenn der Krieger sich mit einem Gegner beschäftigt (oder in manchen Fällen eben auch mit mehreren) so kann dieser ihn nicht einfach ignorieren und dennoch jemand anderes ohne Schwierigkeiten angreifen. Tut er es nicht, so ist dem nicht so. Wofür brauchst du da Superpowers und Magie? Das ist einfach Kampftechnik. Der Begriff "Mark" kommt ja auch nicht nur in D&D vor. Ist es auch magisch wenn der Guardian schreibt "Mertesacker hasn't marked Müller at this moment" ?

Was bin ich dir denn noch schuldig? Ich helf doch gern, schreibs einfach. Selbst wenn es oben schon stehen sollte, geht doch schnell dir das zu antworten.

@afbeer: Das Problem dabei ist dass Klasse und Quelle Teil der Mechanik sind. So gibt es z.B. Dinge die nur auf "martial Powers" oder nur auf "arcane Powers" wirken.

Es gibt sogar Dinge die nur auf eine spezielle Power wirken. All dies ist aber Teil der regeltechnischen Umsetzung. Der Mechanik.

Wenn also die Mechanik vollkommen gleich wäre, was wäre dann noch unterschiedlich? Und inwieweit hilft uns diese Einschränkung "wenn die Mechanik gleich ist" bezüglich Aussagen wie "Alle Powers sind gleich"? Da steht ja nicht: "Alle Powers mit gleicher Mechanik sind gleich", sondern nunmal "alle".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 16:42
Es gibt Dinge die in einzelnen Powersources wesentlich öfter vorkommen als wo anders. Reliable in Martial z.B. Psi hat diesen ganzen Powerpoint Kram (den ich nicht umbedingt mag)

Keine Klasse hat so viel Random Zeug wie ein Chaossorcerer.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 16:49
@Praion: irgendwie verstehe ich bei dir fast nur Bahnhof. Ich nehme mal an, dass einiges von dem was du schreibst wohl deutlich nach dem PHB1 gekommen ist?

@Arld: Deine Erklärung erklärt mir immer noch nichts ... aber irgendwie gar nichts. Nein, damit kann ich immer noch nicht leben, das ist hahnebüchen, das ist der Versuch eine nicht erklärbare Fähigkeit (außer über "wusch-Magie!") irgendwie in ein nicht-magisches Konstrukt zu pressen. Kann ich nicht gelten lassen. Zeig mir bitte wie das im RL funktionieren soll - dann ist es mundan.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 16:56
Kann ich gern machen....müsstest halt herkommen. Ich kenne eine Fechtgruppe, in der ich auch öfters mal vorbeigeschaut habe - da zeig ich dir das problemlos. Aber solange du noch wegbist: Was genau ist für dich denn schwer vorstellbar? Das ein ausgebildeter Kämpfer der sich mit dir im Kampf befindet in der Lage ist dich daran zu hindern jemand anderen der z.B. neben ihm steht zu hauen? Oder dir dies zumindest zu erschweren, so dass deine Chance diesen zu treffen niedriger ist?

Klingt für mich völlig normal. Ich finde den umgedrehten Fall viel abgedrehter. Da stehe ich also, vor mir ein Kämpfer der seit einem Jahrzehnt Schwertkampf trainiert: Und obwohl der gerade mit mir kämpft kann er mich nicht daran hindern seinen Kumpel zu hauen der neben ihm steht? Es mir nicht einmal erschweren? Alles was er tun kann ist mich schneller zu töten als ich seinen Nebenmann? Das reißt mich aus der Vorstellung dieser Szene, das wäre für mich schwer erklärbar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 24.02.2014 | 17:00
Und die Diskussion über die Powers und deren Handhabe zeigen ein weiteres Detail, was an der 4E falsch gelaufen ist.
Das PHB1 suggeriert einen verdammt starken Fokus auf die Powers und deren konkreten Regelmechanik im Kampf. Aus Sicht der Vorgängeredition stellen die Powers die einzigen Zugriffsmöglichkeiten aufs Spiel dar und gleichzeitig geben die dort erklärten Mechaniken die Spielregeln für das Spiel vor. Wenn Du von 3.X kommst, dann bist Du gewöhnt, dass alle "Powers" (also Feats, Sprüche, Skilleinsätze, Kampfmanöver usw.) vom Spielsystem geliefert und beschrieben werden. Es gibt für alles explizite Regeln, die entsprechend eingehalten werden müssen.
Dagegen funktioniert 4E eigentlich anders. Viele Regelteile sind Guidelines, die die Gruppe an die eigenen Bedürfnisse anpassen können und sollen. Das alte Credo "Ruling, not Rules" ist da sogar ein wichtiger Bestandteil. Allerdings mit anderen Werkzeugen als Du sie von den ganz alten Editionen kennst.

Oder kurz: die 4E hat eigentlich eine andere Design-Philosophie als 3.X, wurde aber präsentiert, als hätte es die gleiche Philosophie. Die Abenteuer haben den Eindruck dann noch richtig gehend zementiert, weil die Küstenzauberer versucht haben, den Einstieg für Nichtrollenspieler so einfach wie möglich zu machen. Und das hat die Altvorderen vergrätzt
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 17:00
@Praion: irgendwie verstehe ich bei dir fast nur Bahnhof. Ich nehme mal an, dass einiges von dem was du schreibst wohl deutlich nach dem PHB1 gekommen ist?

Die späteren Power Sources waren viel Enger mit der traditionellen Darstellung verknüpft als die ersten. Gerade das PHB3 ging da ganz andere Wege und die Mechaniken dahinter haben sich weit vom PHB1 und 2 entfernt.
Psi kam z.B. mit Psi-Punkten daher mit denen man die eigenen Powers modifizieren konnte, Druiden mit ihren Formen, usw. Also weit näher an der "klassischen" Vorstellung der Dinge. Wirst du ja bald selbst lesen können.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:03
@Praion: ... Ich nehme mal an, dass einiges von dem was du schreibst wohl deutlich nach dem PHB1 gekommen ist?
So ist es.
Zitat
@Arld: Deine Erklärung erklärt mir immer noch nichts ... aber irgendwie gar nichts. Nein, damit kann ich immer noch nicht leben, das ist hahnebüchen, das ist der Versuch eine nicht erklärbare Fähigkeit (außer über "wusch-Magie!") irgendwie in ein nicht-magisches Konstrukt zu pressen. Kann ich nicht gelten lassen. Zeig mir bitte wie das im RL funktionieren soll - dann ist es mundan.
Wo bitte ist eine D&D Welt Real Life? Ich empfinde eine D&D Welt als Larger than Life.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 17:04
Wo bitte ist eine D&D Welt Real Life? Ich empfinde eine D&D Welt als Larger than Life.

+1

wer es anders spielt hat diesmal aus meiner sicht was nicht verstanden
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 17:06
Exakt. Deshalb ist dies auch so geregelt. Paul kann z.B. auch die Angriffe von mehreren Gegnern blocken. Ist schwieriger und klappt nicht immer - aber es geht. Und natürlich kann er nicht einfach sagen: Da hinten steht das Monster - jetzt block ich das mal und bleib dabei hier stehen. Er könnte es aber auf anderem Wege davon abhalten seinen Kumpel zu verhauen - ist dann aber ein anderes Thema. Kämpfer haben viele Wege jemanden davon abzuhalten einen anderen zu treffen -  "ich blocke die Schläge" ist nur eine.

Und klar...wenn du jemandem Sand ins Gesicht wirft sind all seine Angriffe schlechter. Ist auch so geregelt.
Ich habe den Eindruck, dass wir aneinander vorbeireden. Dass es nicht-magische Möglichkeiten gibt, jemanden anderen zu verteidigen, ist trivial. Da stimme ich dir zu.

Darum geht es aber nicht. Es geht um die Spezialfähigkeit des Kriegers:
"Every time you attack an enemy, whether the attack hits or misses, you can choose to mark that target. The mark lasts until the end of your next turn. While a target is marked, it takes a –2 penalty to attack rolls for any attack that doesn’t include you as a target. A creature can be subject to only one mark at a time." (Seite 76)

Und diese Spezialfähigkeit des Kriegers lässt sich nur auf magische Weise erklären. Es lässt sich nicht damit erklären, dass man die Angriffe des Gegners blockt. Es lässt sich nicht damit erklären, dass ich ihm Sand in die Augen werfe. Es lässt sich nur mit Magie erklären.

Zitat
Wie oben schon gesagt: Tatsächlich kann man Encounter Powers mehrfach je Kampf einsetzen, und es kann auch sein dass man sie in einem Kampf gar nicht einsetzen kann. 1x ist nur der Normalfall.
Kann sein, dass es irgendeinen Feat oder irgendeinene Paragon-Fähigkeit gibt, die dies unter bestimmten Umständen erlaubt.
Ich rede hier aber von einem durchschnittlichen SC. Und dieser kann jede Encounter Power genau einmal pro Kampf einsetzen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 17:07
Ich habe den Eindruck, dass wir aneinander vorbeireden. Dass es nicht-magische Möglichkeiten gibt, jemanden anderen zu verteidigen, ist trivial. Da stimme ich dir zu.

Darum geht es aber nicht. Es geht um die Spezialfähigkeit des Kriegers:
"Every time you attack an enemy, whether the attack hits or misses, you can choose to mark that target. The mark lasts until the end of your next turn. While a target is marked, it takes a –2 penalty to attack rolls for any attack that doesn’t include you as a target. A creature can be subject to only one mark at a time." (Seite 76)

Und diese Spezialfähigkeit des Kriegers lässt sich nur auf magische Weise erklären. Es lässt sich nicht damit erklären, dass man die Angriffe des Gegners blockt. Es lässt sich nicht damit erklären, dass ich ihm Sand in die Augen werfe. Es lässt sich nur mit Magie erklären.
Kann sein, dass es irgendeinen Feat oder irgendeinene Paragon-Fähigkeit gibt, die dies unter bestimmten Umständen erlaubt.
Ich rede hier aber von einem durchschnittlichen SC. Und dieser kann jede Encounter Power genau einmal pro Kampf einsetzen.

Endlich: genau das ist es! Danke :) .
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 17:08
+1

wer es anders spielt hat diesmal aus meiner sicht was nicht verstanden

Gebe ich dir völlig recht. Wer hat das falsch verstanden?

Ich sage: eine mundane Fähigkeit ist etwas was auch im RL möglich ist. Alles andere ist Magie/Superkraft.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:11
@afbeer: Das Problem dabei ist dass Klasse und Quelle Teil der Mechanik sind. So gibt es z.B. Dinge die nur auf "martial Powers" oder nur auf "arcane Powers" wirken.

Es gibt sogar Dinge die nur auf eine spezielle Power wirken. All dies ist aber Teil der regeltechnischen Umsetzung. Der Mechanik.
Weniger Details.
Zitat
Wenn also die Mechanik vollkommen gleich wäre, was wäre dann noch unterschiedlich? Und inwieweit hilft uns diese Einschränkung "wenn die Mechanik gleich ist" bezüglich Aussagen wie "Alle Powers sind gleich"? Da steht ja nicht: "Alle Powers mit gleicher Mechanik sind gleich", sondern nunmal "alle".
Was stimmt nicht an der gleichen Mechanik von 94% der Powers  'xdy + Attribut-modifikator Schaden + weiterer Effekt (z.B. u, v oder w)'? Die Belegung der Variablen. Dieses Detail ist auch schon alles. Das ist ein unerheblicher Unterschied.

Diese Einschränkung hilft uns Aussagen wie "Alle Powers sind gleich" zu verstehen. Dir muss ich doch nicht sagen, dass dies erst in späteren Büchern (s. Praion) aufgeweicht wurde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 17:13
die Skins sind austauschbar, Klassen rücken in den Hintergrund, Rollen in den Fordergrund. Dadurch, dass die Mechaniken nahezu identisch sind, kann eben der Eindruck entstehen es sei irrelevant welche Klasse du tatsächlich spielst.
Tut mir leid, dass ich es nicht verstehe. Das habe ich bereits hier im Thread gelesen - aber mir fehlt da jetzt irgendwie die Stelle, an der es Klick macht und ich kapiere es. Ich meine, dass ist doch durchaus in vielen Spielen so, dass gleiche Mechaniken benutzt werden - und wo unterschiedliche Mechaniken benutzt werden, wird auch oft geschrien, dass man die Mechaniken vereinheitlichen soll. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich D&D4 nicht gelesen habe, (und sogar ich, der immer noch der Unterscheidung der Geister bei Shadowrun nachweint, in der unterschiedliche Geistertypen unterschiedlich beschworen und unterschiedliche Regeln hatten (Naturgeist, Elementar, Geister der Elemente, Phantome, usw.) ) kann ich jetzt nicht so richtig erkennen, wo das Problem liegt. Dass man Kämpfer sowohl als Frontschwein oder als Unterstützer einsetzen kann? Dass die Klassen, die man früher fester in irgendwelche Nischen reinquetschen konnte, in D&D4 einfacher zu tauschen sind? Ok, das würde mich wieder eher ansprechen, weil ich Systeme mit freier Generierung bevorzuge.

Und wenn Slayn geschrieben hatte, dass ich mir das wie unterschiedliche Trappings für die unterschiedliche Klassen vorstellen soll, dann - nun ja, wäre es für mich wahrscheinlich immer noch nicht "gleich". Noch dazu wenn unterschiedliche Attribute angesprochen werden. Aber ist es zu anderen Rollenspielen wirklich so ein großer Unterschied? Gerade z.B. GURPS (ich glaube afbeer hat es angesprochen) hat so gut wie gleiche Mechanik für alles. Aber trotzdem verbirgt sich dahinter jeweils etwas anderes. Da würde ich nie im Traum darauf kommen, dass alles gleich ist.

Ich rede hier aber von einem durchschnittlichen SC. Und dieser kann jede Encounter Power genau einmal pro Kampf einsetzen.
Ist "ein Kampf = ein Encounter" oder kann es auch sein "mehrere Kämpfe = ein Encounter" oder "ein Kampf = mehrere Encounter"? Möchte ich wissen, um zu verstehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:15
Gebe ich dir völlig recht. Wer hat das falsch verstanden?

Ich sage: eine mundane Fähigkeit ist etwas was auch im RL möglich ist. Alles andere ist Magie/Superkraft.
Der Author dieses Zitat an diesem Datum
@Arld: Deine Erklärung erklärt mir immer noch nichts ... aber irgendwie gar nichts. ... Zeig mir bitte wie das im RL funktionieren soll - dann ist es mundan.
, weil D&D- Welten Larger than Life sind. In D&D Welten sind Dinge mundan die im Real Life Arthur C. Clarke genügen (Genügend fortschrittliche Technik erschein dem Menschen wie wir ihn kenn als Magie [frei formuliert]).

tl;dr Komm mir nicht mit der wirklichen Welt bei Rollspieldiskussionen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 17:15
Und diese Spezialfähigkeit des Kriegers lässt sich nur auf magische Weise erklären.
Habe ich immer als "den Gegner provozieren/sich in die Aufmerksamkeit des Gegners drängen" gelesen.
Eine magische Erklärung dafür ist mir nie in den Sinn gekommen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 17:17
@afbeer: Aha. Sehe ich nicht so.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 17:19
Habe ich immer als "den Gegner provozieren/sich in die Aufmerksamkeit des Gegners drängen" gelesen.
Eine magische Erklärung dafür ist mir nie in den Sinn gekommen.

+1 genauso sehe ich das auch.

und selbst wenn nicht, warum sollte der nicht magische char durch training nicht dinge erreichen die sonst nur für magiewirker möglich sind. wir sind schließlich in einem high-fantasy spiel, oder nicht?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 17:20
Ein Wurf bei meiner Interpretation zeigt wie erfolgreich der Angriff bei DER sich bietenden Gelegenheit ist. Ich habe ja nicht von Untätigkeit außerhalb der 1/2 Sekunde Schlag geschrieben.
Der Wurf zeigt auchg, ob sich überhaupt eine Gelegenheit bietet. Vielleicht bieten sich auch mehrere Möglichkeiten. Wenn jemand 10 Punkte Schaden macht, kann das ein heftiger Schlag, aber auch viele kleine Stiche gewesen sein.

Da HP nichtmal "Schaden" an sich darstellen, kann ein hoher HP-Verlust auch einfach nur bedeuten, dass der Gegner dich in dieser Minute extrem demotiviert hat. Oder er die ganze Zeit wie wild auf dich eingeschlagen hast und du erschöpft bist, weil du eine Minute lang parieren musstest. (Er hat dich zwar keinmal getroffen, aber die Paraden waren so anstrengend, dass du einen hohen HP-Verlust hattest.)

Aber dass sich nur genau einmal pro Minute eine Gelegenheit bietet, halte ich auch für extrem unrealistisch. - Aber selbst, wenn man diese unrealistische Betrachtungsweise bei AD&D benutzt, so ist diese wenigstens nicht immersions-störend: Ich muss mir nicht outtime überlegen: "Will ich die Gelegenheit lieber am Anfang der Minute oder lieber am Schluss der Minute? Oder spare ich mir die Gelegenheit auf?" Diese Überlegungen sind bei AD&D nicht notwendig. Ich würfle einfach. Und wann sich in der Minute die Gelegenheit bietet, ist dabei egal.

Bei Encounter-Powers ist das nicht der Fall. Hier muss ich mir outtime den Kopf zerbrechen: "Will ich, dass mein SC bereits am Anfang des Kampfes die Gelegenheit hat? Oder sollte sich die Gelegenheit erst gegen Ende des Kampfes bieten? Und gegen welchen Gegner soll sich die Gelegenheit bieten?" Alles outtime Fragen, mit denen sich der SC nicht beschäftigt, die ich mir als Spieler aber stellen muss.

Habe ich immer als "den Gegner provozieren/sich in die Aufmerksamkeit des Gegners drängen" gelesen.
Eine magische Erklärung dafür ist mir nie in den Sinn gekommen.
Wieso funktioniert das dann auch gegen Untote oder Konstrukte?
Und sollte ein ausgebildeter Kämpfer nicht immun gegen solche Provokationen sein? Schließlich weiß ein halbwegs intelligenter Gegner, dass der Magier gefährlicher als der Krieger ist. Also sollte er die Provokationen ignorieren können.

Und allgemein sorgen Provokationen ja eher dazu, dass ich jemanden angreife. Aber wenn ich mich entschließe, jemand anderen anzugreifen, bin ich ja nicht plötzlich schlechter, nur weil ein anderer mich provoziert hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 17:20
Und diese Spezialfähigkeit des Kriegers lässt sich nur auf magische Weise erklären. Es lässt sich nicht damit erklären, dass man die Angriffe des Gegners blockt.

Und der Grund dafür das man dies nicht "erklären kann" ist genau was? Ich würde diese spezielle Fähigkeit auch weniger durch "blocken" erklären als halt einfach durch Antizipation der Aktion des Gegners - und dann das richtige Mittel so dass mein Angriff den Gegner in eine schlechtere Lage zum Angreifen bringt. Einfach weil es ja schon andere Fähigkeiten zum Blocken gibt. Oder eben den Fußballbegriff "Decken" verwenden - so wird ja mark im Englischem unter anderem Verwendet. Halt ein aktives stören.

Aber klar...Blocken und parieren sind eigentlich genausogute Erklärungen im Nahkampf, und im Fernkampf natürlich die Erklärung dass ich so schieße dass ich den Gegner möglichst gut dabei störe sein Ziel zu attackieren.

Die Situation ist doch einfach: Da steht Krieger Max vor Ork Krummnas und neben ihm die arme kleine Bauerntochter Kitty die er retten will. Warum sollte es irgendwelche Magie benötigen wenn Max nun Krummnas so gut es geht daran hindern will Kitty anzugreifen?

Und das gleiche funktioniert doch auch mit Pfeil und Bogen. Max schießt, und zwar so dass Krummnas seine nächste Attacke schlechter ansetzen kann.

Was ist daran Magie? Das Max weiß wie er den Gegner am besten daran hindert jemanden anzugreifen? Dafür wurde er ausgebildet, um Kampfmanöver zu erkennen und vorherzusagen. Wir reden hier ja nicht über die (ebenfalls möglichen) Aktionen wie "Max blockt den Schlag aktiv mit seinem Schild" welche dann auch benötigen dass er an der richtigen Position steht und ein Schild hat.

Sondern rein über: Wenn Max versucht jemanden daran zu hindern einen anderen zu attackieren so kann er es ihm zumindest erschweren.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:20
Ist "ein Kampf = ein Encounter" oder kann es auch sein "mehrere Kämpfe = ein Encounter" oder "ein Kampf = mehrere Encounter"? Möchte ich wissen, um zu verstehen.
Normalfall:
Ein Kampf = Ein Encounter.

Jedoch können Kämpfe so dicht aufeinander folgen, dass man dazwischen keine kurze Rast hat.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Auch möglich:
Ein Kampf = mehrere Encounter
Man kann auch mehrere Gegnergruppen gleichzeitig zumKampfe animieren, so dass in einem Kampf die Gegner mehrere Encounter teilnehmen.

Alternativ
Kein Kampf = ein Encounter
Weil hier eine Nicht-Kampf Bedrohung/Problem gelöst wird.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.02.2014 | 17:23
also eines macht dieser thread auf alle fälle deutlich:

4E ist mit Sicherheit die Edition, die am einfachsten missverstanden werden kann!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 24.02.2014 | 17:24
@gunware:

Es ist eine Frage der Modellierung von Sachen, das "In Regeln Pressens", wenn du so willst.
In D&D hatte es bis zu Anfang der 4E (und ab dessen Mitte wieder) ja Tradition das man ein "Ding" genommen hat und für dieses "Ding" eine Regel erstellt hat.
Das bedeutet, neben den Kern-Regeln gab es eine Unzahl an vielen kleinen Subsystemen für alle Elemente die vorkommen könnten. Ein Feuerball hatte andere Regeln als ein Burning Hands hatte andere Regeln als ein Zweihänder hatte andere Regeln als.... usw.
Auch wenn das zum großen Teil eine Illusion war, es hat sich "anders angefühlt" ein Element ins Spiel zu bringen und dort zu nutzen, einfach weil es jeweils nach seinen eigenen kleinen Regeln gelaufen ist, was für ein bestimmtes Gefühl von Kontinuität und Realismus dabei geführt hat.

In der Zeit Anfang bis späte Mitte der 4E dagegen wurde diese Elemente nicht einzeln modelliert sondern in das Framework integriert und von der Handhabung her gleich geschalten. Daher immer: Wurf d20+ Attribut +X gegen Verteidigung, dann effeKt XdY + Zusatz je nach der aktuellen Stufe und Rolle.

Um beim SaWo "Bolt" und den Trappings zu bleiben: Wenn es für dich ok ist dass sich alle der gleichen Mechanik bedienen und der Unterschied in der Darstellung nur von der Erzählung abhängig ist, dann ist "Bolt" ok. Wenn es für dein persönliches Spielgefühl wichtig ist dass die Unterschiede in der Darstellung mit den Unterschieden in der Mechanik einehr gehen, dann ist "Bolt" nicht mehr ok, weil unzureichend ausdifferenziert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:26
Darum geht es aber nicht. Es geht um die Spezialfähigkeit des Kriegers:
"Every time you attack an enemy, whether the attack hits or misses, you can choose to mark that target. The mark lasts until the end of your next turn. While a target is marked, it takes a –2 penalty to attack rolls for any attack that doesn’t include you as a target. A creature can be subject to only one mark at a time." (Seite 76)

Und diese Spezialfähigkeit des Kriegers lässt sich nur auf magische Weise erklären. Es lässt sich nicht damit erklären, dass man die Angriffe des Gegners blockt. Es lässt sich nicht damit erklären, dass ich ihm Sand in die Augen werfe. Es lässt sich nur mit Magie erklären.
Das lässt sich nicht-magisch erklären.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:29
@afbeer: Aha. Sehe ich nicht so.
Warum sind unsere beiden Aussagen gleichbedeutend?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 17:29
Ich würde diese spezielle Fähigkeit auch weniger durch "blocken" erklären als halt einfach durch Antizipation der Aktion des Gegners - und dann das richtige Mittel so dass mein Angriff den Gegner in eine schlechtere Lage zum Angreifen bringt. Einfach weil es ja schon andere Fähigkeiten zum Blocken gibt.
Was verstehst du unter "Antizipation der Aktion"?

Ich habe bei Wikipedia mal unter Antizipation nachgeschaut. Und irgendwie will keiner der dortigen Begriff richtig passen. (Und da es laut Wikipedia 11 verschiedene Bedeutungen von Antizipation gibt, hatte ich auch keine Lust, mir alle Artikel dazu durchzulesen.)

Zitat
Aber klar...Blocken und parieren sind eigentlich genausogute Erklärungen im Nahkampf, und im Fernkampf natürlich die Erklärung dass ich so schieße dass ich den Gegner möglichst gut dabei störe sein Ziel zu attackieren.
Naja, Blocken und parieren würde eher dadurch abgebildet, dass ich anstatt anzugreifen eher passiv bin. Und für Blocken und parieren ist es auch notwendig, dass ich in der Nähe desjenigen stehe, den ich beschützen will.

Wenn ich jemanden angreife&markiere und dieser rennt in der nächsten Runde davon und greift einen Gegner mehrere Felder entfernt an, lässt sich die Erschwernis nicht mit Blocken erklären.

Und wie kann ein Fernschuss dazu führen, dass der Gegner andere Leute schwerer angreifen kann, mich aber ungehindert? Entweder eine Erschwernis gilt für alle oder für keinen. Will soll diese selektive Erschwernis durch einen Fernangriff funktionieren?

Zitat
Die Situation ist doch einfach: Da steht Krieger Max vor Ork Krummnas und neben ihm die arme kleine Bauerntochter Kitty die er retten will. Warum sollte es irgendwelche Magie benötigen wenn Max nun Krummnas so gut es geht daran hindern will Kitty anzugreifen?
Lese meinen Post! Ich habe explizit geschrieben:
"Dass es nicht-magische Möglichkeiten gibt, jemanden anderen zu verteidigen, ist trivial. Da stimme ich dir zu."

Was ist an dieser Aussage so schwer zu verstehen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 17:36
sich in die Aufmerksamkeit des Gegners drängen
Ich hätte nur aus dem Geschriebenen in diesem Thread genau das hier geschlussfolgert. Aber wie gesagt, ich habe D&D4 nicht gelesen. Es kann sein, dass dort etwas steht, was dem widersprechen könnte.
Und als Trapping hätte mir das wahrscheinlich auch gereicht.

Ein Feuerball hatte andere Regeln als ein Burning Hands hatte andere Regeln als ein Zweihänder hatte andere Regeln als.... usw.
Ich weiß, die früheren Editionen kenne ich.

Wurf d20+ Attribut +X gegen Verteidigung, dann effeKt XdY + Zusatz je nach der aktuellen Stufe und Rolle.
Nun ja, aber es gibt ja viele Spiele, die gleiche Mechanik für alles benutzen. Und es wird auch oft als Vorteil gesehen. Ich habe eher Beschwerden in andere Richtung gehört, dass die Spiele viel zu viel Mechaniken haben, dass jedes Subsystem mit anderer Mechanik daher kommt. (Z.B. bei DSA ist es ein häufiger Vorwurf)

Wenn es für dich ok ist dass sich alle der gleichen Mechanik bedienen und der Unterschied in der Darstellung nur von der Erzählung abhängig ist
Nun ja, ich ziehe eher lieber Spiele vor, wo der Unterschied stark zu spüren ist, aber es ist jetzt nich so, dass mir die gleiche Mechanik daran stört, sondern eher die Tatsache, dass wenn ich kein Trapping hinnehme, habe ich mehr Möglichkeiten des Einsatzes, als wenn ich ein spezifisches Trapping dran klatsche. Aber auch dann hätte ich mir keinen Kopf darüber gemacht, ob es sich gleich "anfühlt", weil für mich die Geschichte, die entsteht, mehr wichtig ist, als die Art, wie ich die Würfel würfle und die Zahlen zähle.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 17:36
also eines macht dieser thread auf alle fälle deutlich:

4E ist mit Sicherheit die Edition, die am einfachsten missverstanden werden kann!

^^ ich glaube wenn man sich Mühe gibt geht das bei jeder Edition. Ist doch nicht so als ob Regelfragen in früheren Editionen eine Seltenheit wären, da war sowas eher noch häufiger.

Bei der 4E kommt halt nur dazu dass es die oben angesprochenen 2 Systeme gibt...das in den Forendiskussionen wahrgenommene und dass in den Regelwerken beschriebene. Gunware z.B. sagt ja er kennt die Edition nicht. Wenn er sie anhand der Forendiskussionen beschreiben sollte würde sicher etwas anderes herauskommen als wenn ich ihm (ohne ihm zu sagen welche Edition dies ist) Regelbeispiele schicken würde wie sie im Buch stehen oder Spielleitertips darin. Es wäre sogar nicht unwahrscheinlich (ist ja hier im Forum auch schon passiert) das er dann im Thread schreibt: Wäre es denn eine Lösung wenn man es stattdessen so machen würde ...

Und dann das präsentiert was in den Regeln steht um das zu "fixen" was in der Forenwahrnehmung falsch ist. Kleines Beispiel? Es ist noch keinen Tag her das schreibt hier wer die 4E Regeln wären fix und gegen Rule by ruling. Schicke ich nun jemandem der die 4E nicht kennt die entsprechenden, ja sehr penetrant rule by ruling fördernden Passagen aus dem DMG, so würde er dies für ein völlig anderes System halten. Ist es ja auch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:41
Der Wurf zeigt auchg, ob sich überhaupt eine Gelegenheit bietet. Vielleicht bieten sich auch mehrere Möglichkeiten. Wenn jemand 10 Punkte Schaden macht, kann das ein heftiger Schlag, aber auch viele kleine Stiche gewesen sein.
Wenn der Spieler dies so beschreiben will, natürlich.
Ansonsten Ist der Wurf zu niedrig gab es erst recht keine Gelegenheit.
Zitat

...

Aber dass sich nur genau einmal pro Minute eine Gelegenheit bietet, halte ich auch für extrem unrealistisch. - Aber selbst, wenn man diese unrealistische Betrachtungsweise bei AD&D benutzt, so ist diese wenigstens nicht immersions-störend: Ich muss mir nicht outtime überlegen: "Will ich die Gelegenheit lieber am Anfang der Minute oder lieber am Schluss der Minute? Oder spare ich mir die Gelegenheit auf?" Diese Überlegungen sind bei AD&D nicht notwendig. Ich würfle einfach. Und wann sich in der Minute die Gelegenheit bietet, ist dabei egal.
Hat auch keine Behauptet. Der Kern der Geschichte ist doch, die Kampfrunde dauert 1 Minute. Da passiert viel. Unter anderem auch ein Angriff, der vielleicht auch trifft. Alle anderen Angriffe treffen eh' nicht.
Zitat

Bei Encounter-Powers ist das nicht der Fall. Hier muss ich mir outtime den Kopf zerbrechen:
?
Da ist eine Kampfrunde 1 Sekunde lang. Ich habe auch nicht die Wahl welche "Gelegenheit" sich bietet, sondern nehme die Power, die gerade zum Geschehen auf der Battlemap passt. Als Taktiker stelle ich diese Fragen, aber nicht als Spieler in der Rolle des Charakters. Ein halbwegs intelligenter Gegner, weiss, dass wenn er markiert wurde, der Fighter eine Nichtbeachtung auch schmerzvoll bestrafen kann und in der Action-economy einen weiteren Angriff geschenkt bekommen hat.
Zitat
"Will ich, dass mein SC bereits am Anfang des Kampfes die Gelegenheit hat? Oder sollte sich die Gelegenheit erst gegen Ende des Kampfes bieten? Und gegen welchen Gegner soll sich die Gelegenheit bieten?" Alles outtime Fragen, mit denen sich der SC nicht beschäftigt, die ich mir als Spieler aber stellen muss.
Wieso funktioniert das dann auch gegen Untote oder Konstrukte?
Und sollte ein ausgebildeter Kämpfer nicht immun gegen solche Provokationen sein? Schließlich weiß ein halbwegs intelligenter Gegner, dass der Magier gefährlicher als der Krieger ist. Also sollte er die Provokationen ignorieren können.
Und er wird die Provokation auch ignorieren und den Magier hauen und in Kauf nehmen von Kämpfer rächend angegriffen zu werden, weil die paar Punkte Schaden es Wert sind den Magier zu Hauen, aber aus dem Blick lässter ihn trotzdem nicht. Das ist reine Abwägung des möglichen Gewinns und des möglichen Verlusts.
Zitat

Und allgemein sorgen Provokationen ja eher dazu, dass ich jemanden angreife. Aber wenn ich mich entschließe, jemand anderen anzugreifen, bin ich ja nicht plötzlich schlechter, nur weil ein anderer mich provoziert hat.
Bei dieser speziellen Art der Provokation schon. Bist du mit einem Besonderen Talent oder gegnstand ausgerüstet ausgebildet hast Du  gegen den strafenden Angriff sogar eine höheren Verteidigungswert und hast noch weniger zu verlieren. Aber dies sind blos Details.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 1of3 am 24.02.2014 | 17:42
Ich bin mir sicher, ich kann zu jeder Instanz, in welcher ein Gegner durch mein Mark behindert wird, eine Erklärung finden, warum er behindert wird. Womöglich kann ich keine Erklärung finden, die auf alle Gegner und jede Situation passt. Ebenso wie ich für jede Instanz, in der ein Charakter Hit Points verliert, eine Erklärung finden kann, was mit ihm passiert, aber keine, die auf alle HP-Verluste passt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 17:44
Wieso funktioniert das dann auch gegen Untote oder Konstrukte?
Und sollte ein ausgebildeter Kämpfer nicht immun gegen solche Provokationen sein? Schließlich weiß ein halbwegs intelligenter Gegner, dass der Magier gefährlicher als der Krieger ist. Also sollte er die Provokationen ignorieren können.

Zu Konstrukten/Untoten: Gerade da macht das einen haufen Sinn. Die sind nicht intelligent. Die verhalten sich in diesem Moment eben so, weil es die REgeln so sagen. OB die nun A oder B angreifen macht eigentlich überhaupt keinen Unterschied.

Zu toller Gegner: Der Spielerchar ist DER Fighter. Wenn es nicht die provokation ist, dann ist es dass er selbst so gefährlich ist, dass dem Anderen garkeine Zeit bleibt sich über den Magier Gedanken zu machen weil der Krieger so gefährlich und direkt vor ihm ist. Ebenso kann ich auch einfach sagen, dass der Gegner sich jetzt so entscheidet. Weil er das eben tut. Nicht weil er magisch beeinflusst ist oder ähnliches, er kann sich auch einfach so entscheiden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 17:46
4E ist mit Sicherheit die Edition, die am einfachsten missverstanden werden kann!
Möglich. Krasse Missverständnisse tauchen aber auch bei anderen D&D-Versionen auf.
Nur: Bei keiner anderen Version wirkt sich das so stark auf das Spiel aus.
(Auswirkungsreihenfolge, imho: D&D 4, o/cD&D, D&D 3.X, AD&D, AD&D 2nd.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 17:47
Zu Konstrukten/Untoten: Gerade da macht das einen haufen Sinn. Die sind nicht intelligent. Die verhalten sich in diesem Moment eben so, weil es die REgeln so sagen. OB die nun A oder B angreifen macht eigentlich überhaupt keinen Unterschied.
Das Konstrukt der Untote wird wohl vom DM dann auch so gespielt werden, dass es den Fighter angreift. Ein leicht erreichbares Ziel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 17:52
@Eulenspiegel:
Was verstehst du unter "Antizipation der Aktion"?

Sorry, da war der Fremdwortteufel wieder am Werk. Ich wollte das eigentlich vermeiden. Was ich darunter verstehe ist das der Kämpfer erkennen kann was der Gegner in seiner aktuellen Position tun könnte. In dem Fall "Kitty angreifen". Und seine Aktion soll dies erschweren. Klassisches Beispiel: Der Gegner stellt seine Fußstellung so dass er einen Schlag auf Kitty machen kann - doch mein Angriff zwingt ihn dazu diese zu verändern - wodurch Kitties Chance auszuweichen erhöht wird. Anderes Beispiel: Meine Attacke blockiert den besten Angriffsweg auf Kitty - man kann sie immer noch erreichen, doch die Erfolgschance ist eben geringer.

Antizipation bezog sich hierbei also auf das Wissen des Kämpfers um Kampftechniken, und das Erkennen der aktuellen Kampfsituation. Dies ermöglicht ihm natürlich auch anderen ihre Angriffe zu erschweren.

Wenn ich jemanden angreife&markiere und dieser rennt in der nächsten Runde davon und greift einen Gegner mehrere Felder entfernt an, lässt sich die Erschwernis nicht mit Blocken erklären.


Wie gesagt: Ich erkläre es ja nicht mit blocken, doch zum einem kann man vor dem Kämpfer ja nicht einfach so davonrennen (aber aufgrund anderer Fähigkeiten) und zum anderem ist der Effekt zu diesem Zeitpunkt ja schon eingetreten. Auch wenn ich mich umentscheide und dann doch jemand anderen angreife: es wird Schwieriger gehen. Das dies beim Kämpfer selbst nicht der Fall ist liegt daran dass dieser natürlich ebenfalls Aufwand betreiben muss um den Gegner daran zu hindern andere anzugreifen. Es gibt ja auch Fähigkeiten mit denen der Kämpfer wiederum dem Gegner erschweren könnte ihn selbst anzugreifen. Sind halt andere.

Oder anders gesagt: Normalerweise bereitet man Angriffe vor, mit Körperbewegungen, Schrittfolgen etc. Der Kämpfer stört dies - opfert dafür aber auch selbst etwas dafür indem er das macht, kümmert sich weniger um seine eigene Sicherheit als um die anderer. Das er dies kann liegt daran dass er sich mit solchen Dingen auskennt.

Aber wie gesagt - letztlich sieht die 4E hier vor dass es in vielen Situationen viele verschiedene Erklärungen gibt und eben keine allgemeingültige die immer passt. Auch "ich blocke einen Angriffsweg" kann eine Erklärung sein, oder "als er grade ausholen wollte schieß ich ihm einen Pfeil entgegen der die Bewegung stört". Ich stör mich da auch nur an dem "man kann es nicht ohne Magie erklären". Klar kann man, sehr einfach sogar, halt mit vielen verschiedenen Erklärungen die an die Situation angepasst werden müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 17:55
Und ein -2 hier und dort, dass mal keine direkte Erklärung hat ist auch okay. Im Zweifelsfall ist es eben, dass sich der Gegner denkt "puh, gerade nochmal davongekommen" oder der Untote an einer bestimmten Stelle besonders getroffen ist und sein Fleisch sich erst wieder zusammensetzt.
Viel Lärm um ein recht kleines Problem wirklich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 17:56
Ich habe auch nicht die Wahl welche "Gelegenheit" sich bietet, sondern nehme die Power, die gerade zum Geschehen auf der Battlemap passt.
Du hast mehrere Powers zur Auswahl und kannst entscheiden, welche du jetzt nimmst. - Oder ob du sie aufsparst und erst später verwenden möchtest.

Zitat
Als Taktiker stelle ich diese Fragen, aber nicht als Spieler in der Rolle des Charakters.
Richtig. Und das ist Immersionsstörend. Denn als Spieler verkörpere ich ja beides: Einerseits den Taktiker am Spieltisch. Und andererseits den SC im Kampfgeschehen. Ich muss hier also (als Taktiker) über etwas nachdenken, über das ich eigentlich (als Verkörperung des SCs) nicht nachdenken muss. Und diese Paradoxie führt zu einer Störung der Immersion.

Zitat
Und er wird die Provokation auch ignorieren und den Magier hauen und in Kauf nehmen von Kämpfer rächend angegriffen zu werden, weil die paar Punkte Schaden es Wert sind den Magier zu Hauen, aber aus dem Blick lässter ihn trotzdem nicht.
Dass ich jemanden nicht aus dem Blick lasse, hat doch aber nichts mit Provokation (ja/nein) zu tun. Sondern damit, dass man als Kämpfer sowieso das ganze Schlachtfeld grob im Blick haben muss:
- Den Assassine, der sich hinter dem Baum verkriecht und versucht, sich von hinten anzuschleichen, versuche ich auch im Blick zu halten.
- Der Muskelprotz, der gerade mit einem einzigen Hieb meinen Kumpel neben mir gespaltet hat, versuche ich auch im Blick zu behalten.
- Der Magier, der Feuerbälle verschießt, versuche ich auch im Blick zu behalten.

Da ist der Typ, der mich die ganze Zeit provozieren will, das Harmloseste auf dem Schlachtfeld.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 18:11
Um das mit dem Mark und den Sportvergleichen mal etwas darzulegen: Wie oben schon beschrieben wird der Begriff im englischem ja auch benutzt um beim Fußball zu beschreiben dass ein Verteidiger einen Angreifer stört. Wir würden hier in Deutschland von "Deckung" sprechen oder teils halt auch von markieren oder stören.

Auch hier habe ich eine ähnliche Situation wie oben beschrieben, mit Erkennen der aktuellen Situation und aktiven Maßnahmen dagegen. Der Verteidiger sieht: In der Situation könnte der Angreifer aufs linke Toreck schießen - das will ich verhindern!

Muss nicht klappen - aber zumindest erschwert man den Schuss dadurch. Auch wenn der Angreifer sich nun umentscheidet und doch lieber das rechte Toreck anvisiert oder einen Pass spielt wird dies schwieriger gehen als wenn der Verteidiger ihn nicht gestört hätte.

Will der Stürmer den Verteidiger aber lieber tunneln so geht dies durch dieses aggressive stören aber nicht schlechter - um dies zu tun muss der Verteidiger schließlich einiges an Vorsicht aufgeben, ein Risiko eingehen. Der Angriff auf den Verteidiger profitiert also von der Aktion sogar und geht leichter als wenn dieser gesagt hätte: "Hauptsache ich selbst komm ohne Schaden davon."

Das ist nun eine Analogie - aber es soll auch nur zeigen dass es durchaus möglich ist andere an ihren Aktionen gegen etwas zu stören - und dabei die Verteidigung gegen Aktionen welche gegen einen selbst gehen etwas aufzugeben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 18:22
@ Praion
Ob das gut oder schlecht ist, ist ein anderes Thema. Im Augenblick geht es sozusagen darum, den Status Quo zu klären. - Ob man den Status Quo dann gut oder schlecht findet, kann man anschließend klären, sobald Einigkeit darüber herrscht, was denn nun der Status Quo ist.

@Arldwulf
Beim Fußball muss der verteidigende Fußballspieler immer am Gegner dran bleiben. Er kann den Gegner nicht durch "provozieren" am Torschuss hindern.

Beim Fußball ist es im Prinzip wie beim Kampf: Blocken funktioniert wunderbar, provozieren bringt überhaupt nichts.
In diesem Punkt unterscheiden sich Fußball und Kampf kein bisschen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 18:26
@Arldwulf
Beim Fußball muss der verteidigende Fußballspieler immer am Gegner dran bleiben. Er kann den Gegner nicht durch "provozieren" am Torschuss hindern.

Ehrlich gesagt: Nein. Oft ist es auch wichtig lieber zurückzuweichen anstatt einen Gegner aktiv zu stören. Das Beispiel mit dem übereiltem stören was dann dazu führt dass der Verteidiger ausgespielt wird habe ich ja auch genannt. Kommt halt auf die Situation an. Ist aber in D&D natürlich gleich - wenn ich jemanden "marke" muss dies nicht zwingend die optimale Vorgehensweise sein. Es ist einfach nur was ein Kämpfer tun könnte - jemanden beschäftigen, ihn daran stören andere Aktionen durchzuführen als mit ihm selbst in den Kampf zu gehen.

Ob man das macht muss jeder selbst wissen, ich hab auch schon mal einen TPK gesehen weil der Kämpfer zu viel auf sich nehmen wollte, zu risikoreich spielte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 18:32
Du kannst durch "zurückweichen" erschweren, dass der Gegner jemand anderen angreift? Für mich ist "zurückweichen" das genaue Gegenteil: Ich sorge dafür, dass ich schwerer getroffen werde. Wie es dafür sorgen kann, dass mein Freund nicht getroffen werden kann, ist mir unklar.

Und zur Antizipation:
OK, ich sehe also vorher, welche Schritte mein Gegner macht: Inwiefern kann ich dies jetzt mit einem Schuss erschweren? Und wieso funktioniert das nur, wenn er jemand anderen angreift? Wieso funktioniert das nicht, wenn der Gegner mich angreifen will?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 18:42
Du kannst durch "zurückweichen" erschweren, dass der Gegner jemand anderen angreift? Für mich ist "zurückweichen" das genaue Gegenteil

Für mich auch, darum hab ich ja gesagt: Stören ist nur eine Möglichkeit, und die macht man nicht immer. Ich kann auch zurückweichen - dann störe ich nicht, werde aber auch nicht so leicht ausgespielt. Und kann dann evtl. später stören, wenn die Chancen besser sind.

Hast du da etwas mißverstanden? Irgendwie hast du wohl das was ich übers stören schrieb (was ich mit dem mark gleichsetze in dieser Analogie) auf das zurückweichen gelesen.

Zitat
Und zur Antizipation:
OK, ich sehe also vorher, welche Schritte mein Gegner macht: Inwiefern kann ich dies jetzt mit einem Schuss erschweren? Und wieso funktioniert das nur, wenn er jemand anderen angreift? Wieso funktioniert das nicht, wenn der Gegner mich angreifen will?

Tut es. Doch weil ich diesen Aufwand betreibe hebt sich dies auf - ich gehe selbst mehr Risiko um diese Aktion zu machen und den Gegner zu stören. Dadurch trifft er am Ende alle ein bißchen schlechter - aber mich wieder etwas besser. Hebt sich insgesamt auf.

Wie gesagt: Das ist eine Erklärung. Es gibt viele verschiedene. Doch da sind wir dann schon so tief in den Details dass es vielleicht besser wäre die grundsätzliche Frage zu klären ob man andere mit mundanen Mitteln an Aktionen stören kann. Du hast ja oben schon gesagt dem sei so - wenn wir darüber diskutieren wollen ob dieses Stören nun gut oder schlecht umgesetzt ist können wir das doch in einem eigenem Thread. Ich würde sagen: Besser geht immer, ich hätte sogar einige Ideen was man besser machen könnte und was man kritisieren kann.

Aber natürlich haben die wenig damit zu tun dass mir die bisherige Umsetzung zu "magisch" ist...weil ich dort überhaupt keine magischen Effekte sehe, und nichts was nicht auch ohne Magie erklärbar wäre. Erst recht nichts was so bedeutend und auswirkungsreich wäre dass der Kämpfer dadurch "zum Magier" wird.

EDIT: Und "wie es im Fernkampf funktioniert"? Nun, ich bin sicher wir sind uns einig dass jeder Schuss auf mich beim Attackieren stört, genau wie jede normale Ablenkung. Das würde ich also schon als "einberechnet" ansehen. Warum ist also der Schuss des Kämpfers etwas anderes? Ist es nicht, der macht das nur im richtigem Moment und platziert den Schuss an die richtige Stelle weil er besser einschätzen kann wann dieser richtige Moment ist. Während ein anderer z.b. einfach sagt: Mir doch egal, lass den doch jemanden angreifen, ich schieß wann ich am meisten Schaden machen kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 18:56
Du hast ja oben schon gesagt dem sei so - wenn wir darüber diskutieren wollen ob dieses Stören nun gut oder schlecht umgesetzt ist können wir das doch in einem eigenem Thread. Ich würde sagen: Besser geht immer, ich hätte sogar einige Ideen was man besser machen könnte und was man kritisieren kann.
Ja, mach mal einen neuen Thread auf.
Wenn es in dem neuen Thread um Verbesserungsvorschläge geht, wie man einzelne Regeln/Powers realistischer und immersiver hinbekommen kann, werde ich mich gerne an diesem Thread beteiligen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 19:01
Gut. Dann erklär mir bitte folgendes:

Ich kann einmal am Tag +10 auf meine Initiative bekommen.

Ich kann einmal am Tag +2 auf meine RWs bekommen.

Ich kann einmal pro Kampf den Schaden eines Angriffs um 5+KON reduzieren.

Ich kann eimal pro Tag meinen Gegner so heftig treffen, dass ich ein Viertel meiner Max-HP regeneriere.

Ich kann einmal pro Kampf meinem Gegner Zusatzschaden in Höhe von KON (!) Machen, wenn ich eine Axt führe.

Ich kann einmal pro Kampf meinen Gegner mit einem Speer so heftig treffen, dass er 1,5m bis 15m weit zurückgedrängt wird - wodurch er jedoch weder Zusatzschaden bekommt, noch unfällt oder sonstwas. Gleichzeitig kann ich mich selbst um 1,5m bis 15m bewegen - selbst dann wenn ich meine volle Bewegung für diese Runde bereits gemacht habe.

Ich kann einmal am Tag einen Haufen HP regenerieren (spontan) und sofort einen Haufen RWs machen.

Ich kann einmal am Tag so heftig Schaden machen, dass bei einem kritischen Schlag meine DEX zum Schaden kommt und ich alle Gegner, die neben mir stehen gleichzeitig zusätzlich angrfeifen kann.

Ich kann allen meinen Feinden im 15m Umkreis einen Abzug auf Angriffe gegen jeden anderen als mich geben - selbst wenn sie mich nicht sehen und/oder hören können, ja selbst dann, wenn sie gar nicht wissen, dass ich da bin.

... soll ich weitere Beispiele bringen?

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 19:12
Gleichzeitig kann ich mich selbst um 1,5m bis 15m bewegen - selbst dann wenn ich meine volle Bewegung für diese Runde bereits gemacht habe.

Du hast aber keine Probleme mit "ich kann mich nur x weit pro Runde bewegen"? Runden überhaupt sind total unrealistisch...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 19:18
... soll ich weitere Beispiele bringen?

Ja, fänd ich toll. Klingt nach einem interessantem, widerstandsfähigem Charakter der auch mal etwas abschüttelt und sich aus gefährlichen Situationen befreit, und dessen Aktionen nicht immer gleich sind, der sich auf seine Waffe spezialisiert hat und damit etwas anderes macht als andere. Der auch mal schafft ein paar Extraschritte zu machen wenn sich die Situation ergibt und auch mal einen Schlag wegstecken kann. Bei dem es auch vorkommen kann dass er die Gefahr erahnt und bereit ist während andere noch nicht reagieren können. 

Ist das deiner?  ;)

Oder wolltest du jetzt dass wir dir erklären warum ein Initiativebonus keine Magie sein muss?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: eustakos am 24.02.2014 | 20:22
Gut. Dann erklär mir bitte folgendes:

Ich kann einmal am Tag +10 auf meine Initiative bekommen.

Ich kann einmal am Tag +2 auf meine RWs bekommen.

Ich kann einmal pro Kampf den Schaden eines Angriffs um 5+KON reduzieren.

Ich kann eimal pro Tag meinen Gegner so heftig treffen, dass ich ein Viertel meiner Max-HP regeneriere.

Ich kann einmal pro Kampf meinem Gegner Zusatzschaden in Höhe von KON (!) Machen, wenn ich eine Axt führe.

Ich kann einmal pro Kampf meinen Gegner mit einem Speer so heftig treffen, dass er 1,5m bis 15m weit zurückgedrängt wird - wodurch er jedoch weder Zusatzschaden bekommt, noch unfällt oder sonstwas. Gleichzeitig kann ich mich selbst um 1,5m bis 15m bewegen - selbst dann wenn ich meine volle Bewegung für diese Runde bereits gemacht habe.

Ich kann einmal am Tag einen Haufen HP regenerieren (spontan) und sofort einen Haufen RWs machen.

Ich kann einmal am Tag so heftig Schaden machen, dass bei einem kritischen Schlag meine DEX zum Schaden kommt und ich alle Gegner, die neben mir stehen gleichzeitig zusätzlich angrfeifen kann.

Ich kann allen meinen Feinden im 15m Umkreis einen Abzug auf Angriffe gegen jeden anderen als mich geben - selbst wenn sie mich nicht sehen und/oder hören können, ja selbst dann, wenn sie gar nicht wissen, dass ich da bin.

... soll ich weitere Beispiele bringen?

Das liest sich wie ähhmmm... Earthdawn.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 20:30
Ja, fänd ich toll. Klingt nach einem interessantem, widerstandsfähigem Charakter der auch mal etwas abschüttelt und sich aus gefährlichen Situationen befreit, und dessen Aktionen nicht immer gleich sind, der sich auf seine Waffe spezialisiert hat und damit etwas anderes macht als andere. Der auch mal schafft ein paar Extraschritte zu machen wenn sich die Situation ergibt und auch mal einen Schlag wegstecken kann. Bei dem es auch vorkommen kann dass er die Gefahr erahnt und bereit ist während andere noch nicht reagieren können. 

Ist das deiner?  ;)

Oder wolltest du jetzt dass wir dir erklären warum ein Initiativebonus keine Magie sein muss?

Und wieder bleibst du mir Antworten schuldig - klar: du kannst keinen Gegenbeweis führen, also versuchst du es (mehr oder weniger gelungen) humorvoll abzutun. qed
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 20:31
Und äh ... ja. Das ist meiner.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 20:42
 ~;D
Und wieder bleibst du mir Antworten schuldig - klar: du kannst keinen Gegenbeweis führen, also versuchst du es (mehr oder weniger gelungen) humorvoll abzutun. qed

Gegen was denn einen Gegenbeweis? Was möchtest du mit diesen Beispielen denn überhaupt  aussagen?

Oder was soll ich dir dort erklären?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 20:51
Gut. Dann erklär mir bitte folgendes:
Jetzt als unbeteiligte Person, sehe ich jetzt nicht so den großen Unterschied zum Beispiel zu Shadowrun, wenn ein Mundaner Edge einsetzt. Da hat er auch nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten. Zum Beispiel schon der erste Punkt, die Initiative zu erhöhen. Ein mundaner hat normalerweise für seine Initiatve unter anderem 1w6. Wenn er Edge einsetzt, kann er plötzlich 5w6 würfeln, das heißt, so handeln als ob er mit Cyberware geboostet oder dank Magie beschleunigt wäre. Die mit Magie oder mit Cyberware (oder Bioware) können es zwar jede Runde, dieser nur so lange er noch Edge hat, das heißt er kann es, aber nur ziemlich begrentzt. Und auch da hatte ich jetzt keine Probleme mir das ohne Magie zu erklären.
Ich kann immer noch nicht das Problem richtig erfassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 20:57
Ich kann immer noch nicht das Problem richtig erfassen.
Es geht hier nicht um Probleme!
Es geht hier darum zu beschreiben wie das Regelwerk ist.

Und nein, Edges bei Shadowrun sind eine reine outtime-Ressource. Es gibt kein Shadowrun-Charakter, der sagt: "Ich habe noch einen Edge übrig. Den setze ich jetzt ein." Ob der Edge eingesetzt wird oder nicht, ist rein outtime.

Beim markieren des Gegners beim Kämpfer in DD4 ist das jedoch ein ingame Effekt. Es steht sogar explizit in den Regeln, dass das Monster weiß, dass es markiert wurde. (Der Shadowrun-Charakter weiß jedoch nicht, dass er gerade einen Edge ausgegeben hat.)

Die Edges bei Shadowrun würde ich eher mit den Action Points bei DD4 vergleichen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 21:12
Ja, ganz genau. Es ist natürlich auch eine Ingame Aktion.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 21:13
Beim markieren des Gegners beim Kämpfer in DD4 ist das jedoch ein ingame Effekt.
Wie weißt es das? So wie ein Schamane, wenn sein Geist Edge gegen ihn einsetzt, damit er nicht beschworen wird? Selbstverständlich weiß jetzt der Schamane nicht, dass der Geist Edge eingesetzt hat, aber der Schamane merkt, dass der Geist viel größeren Entzug verursacht, als es normalerweise bei Geist seiner Kraft möglich sein sollte. Falls sich die Markierung auf ähnliche Erklärung stützt, dann sehe ich da nicht dn Unterschied. Ich kann mir mindestens schwer vorstellen, dass das Monster jetzt denkt: "Scheiße, ich wurde markiert." Ich gehe eher davon aus, dass das Monster etwas entsprechendes denkt, was in regeltechnische Begriffe übersetzt das Gesagte ausdrückt. Aber diesen Gedankensprung muss man doch bei so gut wie jedem Rollenspiel machen, warum ist es bei D&D4 ein Problem?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 21:14
Wir das explizit so im Regelwerk erläutert? Kannst du  mir da bitte einen Quellennachweis geben - das würde ich mir gerne durchlesen, da es eventuell meine Einstellung verändern könnte.

PHB AD&D 1st ed page 105
Zitat
The 1 minute melee round assumes much activity - rushes, retreats, feints, parries, checks, and so on. Once during this period each combatant has the opportunity to get a real blow in. Usually this is indicated by initiative, but sometimes other  circumstances will prevail. ...

PHB AD&D 2nd ed page 91
Zitat
A round is approximately one minute long. ...
siehe den link schon zuvor von kalgani zur Verfügung gestellt wurde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 21:20
In diesem Fall ist es auch irgendwo ein Übersetzungsproblem. Im Englischem Raum ist "mark" durch die Bedeutung im Sport einfach mehr leuten ein Begriff.

Aber auf Deutsch kann man sich unter "markieren" halt nur wenig vorstellen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 21:36
Wie weißt es das? So wie ein Schamane, wenn sein Geist Edge gegen ihn einsetzt, damit er nicht beschworen wird? Selbstverständlich weiß jetzt der Schamane nicht, dass der Geist Edge eingesetzt hat, aber der Schamane merkt, dass der Geist viel größeren Entzug verursacht, als es normalerweise bei Geist seiner Kraft möglich sein sollte.
Richtig: Der Schamane merkt, dass dieser Geist überraschend hohen Entzug verursacht. Er weiß nicht, dass es am Edge liegt. (Weil es ingame keinen Edge gibt!)

Bei der Markierung weiß das Monster aber, dass es markiert wurde. Es weiß: "Wenn ich irgendeinen anderen angreife, dann bekomme ich einen Abzug."

Btw, nicht der Geist sondern der SL setzt das Edge ein! Es gibt ingame kein Edge. Also kann der Geist auch keinen Edge einsetzen. Nur der Spieler (bzw. SL), der den Geist outtime kontrolliert, kann diesen outtime einsetzen.

Zitat
Aber diesen Gedankensprung muss man doch bei so gut wie jedem Rollenspiel machen, warum ist es bei D&D4 ein Problem?
Drücke ich mich so unklar aus? Ich habe doch extra geschrieben:
"Es geht hier nicht um Probleme!
Es geht hier darum zu beschreiben wie das Regelwerk ist."
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 21:44
"Es geht hier nicht um Probleme!
Tut mir leid, ich weiß. Ich meinte nicht "Probleme" im Sinne Schwierigkeiten, sondern einfach nur als Unklarheit, etwas was wir klären wollen. Ich versuche das Wort zu vermeiden.

Der Schamane merkt

Bei der Markierung weiß das Monster aber
Ich kann hier kein Unterschied erkennen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 24.02.2014 | 21:45
Gut. Dann erklär mir bitte folgendes:

Ich kann einmal am Tag +10 auf meine Initiative bekommen.

Ich kann einmal am Tag +2 auf meine RWs bekommen.

Ich kann einmal pro Kampf den Schaden eines Angriffs um 5+KON reduzieren.

Ich kann eimal pro Tag meinen Gegner so heftig treffen, dass ich ein Viertel meiner Max-HP regeneriere.

Ich kann einmal pro Kampf meinem Gegner Zusatzschaden in Höhe von KON (!) Machen, wenn ich eine Axt führe.

Ich kann einmal pro Kampf meinen Gegner mit einem Speer so heftig treffen, dass er 1,5m bis 15m weit zurückgedrängt wird - wodurch er jedoch weder Zusatzschaden bekommt, noch unfällt oder sonstwas. Gleichzeitig kann ich mich selbst um 1,5m bis 15m bewegen - selbst dann wenn ich meine volle Bewegung für diese Runde bereits gemacht habe.

Ich kann einmal am Tag einen Haufen HP regenerieren (spontan) und sofort einen Haufen RWs machen.

Ich kann einmal am Tag so heftig Schaden machen, dass bei einem kritischen Schlag meine DEX zum Schaden kommt und ich alle Gegner, die neben mir stehen gleichzeitig zusätzlich angrfeifen kann.

Ich kann allen meinen Feinden im 15m Umkreis einen Abzug auf Angriffe gegen jeden anderen als mich geben - selbst wenn sie mich nicht sehen und/oder hören können, ja selbst dann, wenn sie gar nicht wissen, dass ich da bin.

Das kannst du wunderbar selbt. Bezieh halt in die Erklärung die power source, keywords, effect, Hits, Misses etc. ein.

Ich mache das mal ohne kenntnis dieser Daten für die Power
Zitat
Ich kann einmal am Tag einen Haufen HP regenerieren (spontan) und sofort einen Haufen RWs machen.
Du findest durch einen Moment (falls beiläufige Aktion)/kurzen (falls Standard) Blick in Dich selbst Selbstvertrauen wieder und atmest tief durch, diese dich hindernden Nachteile scheinen nicht mehr so gravierend, so dass Du sie abwerfen versuchen kannst.

Dieser Beschreibungsversuch funktioniert deshalb, weil D&D larger than life ist.

@Eulenspiegel Das regelwerk ist das was Du aus ihm machst.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 24.02.2014 | 21:51
"Es geht hier nicht um Probleme!
Es geht hier darum zu beschreiben wie das Regelwerk ist."

Wenn DAS dein Ziel ist, wenn Probleme und Schwierigkeiten mit den Regeln nicht zu dem gehören, das du ansprechen magst,  dann hast du mit deiner gegenwärtigen Argumentation in diesem Thema NIX zu suchen.
Zur Anlayse des Regelwerks gönne dir doch bitte ein eigenes Thema.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 21:54
PHB AD&D 1st ed page 105
PHB AD&D 2nd ed page 91 siehe den link schon zuvor von kalgani zur Verfügung gestellt wurde.

A-hem ... AD&D kenne ich zu genüge. Die 4E Erklärung hätte ich gerne. Die von AD&D hab`ich ja selbst hier aufgeführt ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 21:58
@afbeer: das ist bullshit. Die Erklärung lautet: D&D ist eine magische Welt. Oder meinetwegen: es ist ein magie-ähnlicher Effekt in einer magischen Welt. Und Ardlie weiß genau was ich hören wollte. Er stellt sich aber lieber dumm, als in Erklärungsnöte zu kommen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 21:58
Jetzt als unbeteiligte Person, sehe ich jetzt nicht so den großen Unterschied zum Beispiel zu Shadowrun, wenn ein Mundaner Edge einsetzt. Da hat er auch nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten. Zum Beispiel schon der erste Punkt, die Initiative zu erhöhen. Ein mundaner hat normalerweise für seine Initiatve unter anderem 1w6. Wenn er Edge einsetzt, kann er plötzlich 5w6 würfeln, das heißt, so handeln als ob er mit Cyberware geboostet oder dank Magie beschleunigt wäre. Die mit Magie oder mit Cyberware (oder Bioware) können es zwar jede Runde, dieser nur so lange er noch Edge hat, das heißt er kann es, aber nur ziemlich begrentzt. Und auch da hatte ich jetzt keine Probleme mir das ohne Magie zu erklären.
Ich kann immer noch nicht das Problem richtig erfassen.

Vielen Dank: du bringst es genau auf den Punkt. qed
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2014 | 22:09
Und Ardlie weiß genau was ich hören wollte. Er stellt sich aber lieber dumm, als in Erklärungsnöte zu kommen.

Nein, ich will nur nicht dass du mir am Ende wieder mit "auf das was ich meinte geht ja keiner ein" kommst.

Aber gut: Geht es dir um: Diese Dinge kann man nur mit Magie erklären?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Just_Flo am 24.02.2014 | 22:10
Schade, dass ich meine DnD4 Sachen viel zu früh eingemottet und mittlerweile weiterverschenkt habe (wegen dem Hasbro vs. deutscher Vertrieb Hickhack).

Das wäre übrigens mein Punkt. Für mich ist bei der 4E damals der Hickhack um den Vertrieb in Deutschland und das viel billigere englische Amazon Packet und das Entfernen von DnD aus Drivethrough fehlgeschlagen.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 24.02.2014 | 22:14
Vielen Dank: du bringst es genau auf den Punkt. qed
Nicht wirklich, denn mit Magie (oder Cyberware/Bioware) hätte er die Fähigkeit die ganze Zeit haben können, theoretisch. Mit Edge, dh. seinem Glück, gelingt es ihm schneller zu handeln, als es ihm möglich wäre. Das hat mit Magie nichts zu tun, denn auch ein astral wahrnehmender Magier, der verdammt gut ist, würde keine magische Handlung entdecken, deswegen ist es nicht magisch. Er hat nur Glück, aber keine Magie.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2014 | 22:16
Ich kann hier kein Unterschied erkennen.
Bei der Markierung ist: Der Kämpfer macht eine Aktion mit einem bestimmten Ziel. Er sagt sich: "Ich mache diese Aktion, damit das Monster dort schwieriger angreifen kann." Das macht es zu einer ingame Aktion.

Würde man zum Beispiel einen Action Point bezahlen, damit das Monster schlechter angreifen kann, dann wäre dies etwas, was der Spieler entscheidet und nicht der SC. (Disclaimer: Ich weiß, Action Points kann man nicht dafür ausgeben. Das ist ein hypothetisches Beispiel.)

Wenn DAS dein Ziel ist, wenn Probleme und Schwierigkeiten mit den Regeln nicht zu dem gehören, das du ansprechen magst,  dann hast du mit deiner gegenwärtigen Argumentation in diesem Thema NIX zu suchen.
Es geht ja um Probleme mit den Regeln. Aber man muss das ganze halt zweistufig fahren:
1) Wie lautet der Status Quo?
2) Ist der Status Quo gut oder schlecht?

Meine Meinung zu der Magie-Schiene ist zum Beispiel:
1) Die Effekte lassen sich nur magisch erklären.
2) Ich fände es vollkommen in Ordnung, wenn das auch so offen propagiert worden wäre. (Ich spiele auch Ars Magica, wo man ebenfalls nur Magier spielen kann.)
3) Was mich am Regelwerk stört, ist erst zu behaupten, es gäbe 4 nichtmagische Klassen und dann doch 8 magische Klassen anzubieten.

Um es nochmal klarzustellen: Ich habe nichts dagegen, wenn man nur magische Klassen spielen kann. Aber mich stört am Regelwerk gewaltig, dass mir magische Klassen als nichtmagisch verkauft werden.

Und auf die immersions-störenden Eigenschaften, die mich stören, habe ich ja auch schon hingewiesen. (Die haben aber wiederum nichts mit magisch/nicht-magisch zu tun.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 24.02.2014 | 22:17
Ich kann einmal am Tag +10 auf meine Initiative bekommen.

Du siehst eine Möglichkeit gerade jetzt und nutzt sie. (Initiative ist ja letztendlich nur eine Abstraktion dessen dass eigentlich alle Gleichzeitig handeln. Du siehst nur jetzt gerade etwas dass sich SUPER nutzen lässt also hast du eher Spotlight)

Ich kann einmal am Tag +2 auf meine RWs bekommen.

Gegner treffen genau in diesem Moment eine besonders gepanzerte Stelle weil do so viel Glück hast.

Ich kann einmal pro Kampf den Schaden eines Angriffs um 5+KON reduzieren.

Besonders resistente Stelle getroffen. Die wo dich dein Trainer fürher immer drauf gekloppt hat.

Ich kann eimal pro Tag meinen Gegner so heftig treffen, dass ich ein Viertel meiner Max-HP regeneriere.

BÄM! Nimm das. Von dem Treffer ist der Gegner so benommen dass du kurz durschschnaufen kannst und dich super fühlst.

Ich kann einmal pro Kampf meinem Gegner Zusatzschaden in Höhe von KON (!) Machen, wenn ich eine Axt führe.

Besonders harter Treffer mit dem Warenhunker Glockenschlag.

Ich kann einmal pro Kampf meinen Gegner mit einem Speer so heftig treffen, dass er 1,5m bis 15m weit zurückgedrängt wird - wodurch er jedoch weder Zusatzschaden bekommt, noch unfällt oder sonstwas. Gleichzeitig kann ich mich selbst um 1,5m bis 15m bewegen - selbst dann wenn ich meine volle Bewegung für diese Runde bereits gemacht habe.

Du drängst den Gegner durch andauernde Ausfallattacken zurück und musst natürlich (Ausfall) auch ein paar Schritte nach vorne

Ich kann einmal am Tag einen Haufen HP regenerieren (spontan) und sofort einen Haufen RWs machen.

wurde schon beschrieben

Ich kann einmal am Tag so heftig Schaden machen, dass bei einem kritischen Schlag meine DEX zum Schaden kommt und ich alle Gegner, die neben mir stehen gleichzeitig zusätzlich angrfeifen kann.

Du bohrst eine Lücke in die Rüstung deines Gegners. Bei einem Krit. triffst du ihn genau dort wieder. Durch den Schmerz geschwächt kannst du kurz von ihm ablassen um den anderen um dich rum eine zu verpassen.

Ich kann allen meinen Feinden im 15m Umkreis einen Abzug auf Angriffe gegen jeden anderen als mich geben - selbst wenn sie mich nicht sehen und/oder hören können, ja selbst dann, wenn sie gar nicht wissen, dass ich da bin.

Brauche mehr Keywords um was dazu sagen zu können.

... soll ich weitere Beispiele bringen?

Vieles davon wird einfacher wenn man es ab und an als Spieler-, und nicht alles als Charakterentscheidungen, versteht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 24.02.2014 | 23:02
Nochmal: ich sage nicht, dass 4E schlecht ist. Ferner sage ich auch nicht, dass 4E kein Rollenspiel ist. Ich habe noch nichtmal behauptet, dass ich persönlich die 4E grottig fände.
Es geht mir nur um folgendes: meiner Meinung nach hat die 4E aus allen Klassen quasi-Magier gemacht, die mit quasi-magischen Effekten um sich werfen. In den früheren Editionen waren all die Powers, die es jetzt gibt rein auf die magischen Klassen beschränkt. Jetzt hat sie jeder und im großen und ganzen funktionieren sie auch wie eben in 0-3E die Magie funktionierte. Es wurden nur ein paar Begrifflichkeiten umbenannt, damit es in sich (also in der Edition) logisch bleibt. 4E Kämpfer sind keine 4E Magier, aber ihre Kräfte wären in 0-3E als Magie durchgegangen. Und Arldwulf sagt eben die ganze Zeit: "Nö - das stimmt nicht."

Nur darum geht es.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 01:06
Genau. Und das es darum geht, das hier unsere unterschiedlichen Meinungen liegen würde ich genau so unterschreiben wollen, das sehe ich genauso.

Was die Effekte angeht: Ich kann gern darauf eingehen, und bin das ja auch teilweise oben. Doch was mich interessiert ist: wo würdest du denn die Magie sehen dabei?

Generell:

Ich kann einmal am Tag +10 auf meine Initiative bekommen.

Die entsprechende Power heißt Battle Awareness, die entsprechende Beschreibung sagt letztlich aus dass der Kämpfer in der Lage ist manchmal die Anzeichen von Gefahr etwas früher zu spüren. Es gibt auch noch weitere vergleichbare Fähigkeiten die Initiative verbessern, insofern müsste dies bei einem konkretem Charakter nicht bei einmal je Tag bleiben. Doch was genau stört dich an der Power denn? Wenn ich einen erfahrenen Kämpfer spiele, finde ich so etwas durchaus stimmig, und vergleichbare Effekte findet man natürlich auch häufig bei Kämpfercharakteren in Geschichten. Und auch in früheren Editionen kann ich meine Initiative ja auch ganz ohne Magie verbessern.

Wie kommst du also darauf dass dieser Effekt zwingend magisch ist?

Und ähnlich geht dass doch weiter.

Dein nächster Punkt klingt nach Defensive Training, auch wenn es sich dabei nicht um Rettungswürfe handelt, sondern um Verteidigungswerte. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Kampfhaltung, also etwas dass ich einnehmen und aufrecht halten kann bis ich eine andere einnehmen. Es funktioniert also länger als einmal, aber auch nur solang ich es aufrecht erhalte. Wie der Name schon sagt, es handelt sich um ein spezielles Training um z.B. Zauberangriffe abwehren zu können, die Erklärung zielt auf die Disziplin ab. Auch hier die Frage: was genau würdest du hieran magisch finden? Dass ein Kämpfer sich gegen z.B. Geistesbeeinflussung schützen kann, mit speziellem Training und Disziplin?

Und so geht das halt weiter. Das ich in der Lage bin einzelne Schläge wegzustecken (manche Kämpfer zumindest) und nur einen Teil des Schadens zu bekommen hat so viele nichtmagische Erklärungen wie Trefferpunkte selbst. Und weil diese nicht nur Schaden, sondern auch Moral oder Kampfverlauf abbilden kann ein bestimmter Angriff mir auch TP zurückgeben. Die IG Erklärung bei der Power spricht von einem zurückgewinnen von Moral.

Oder wie wäre es wenn wir uns die Power bei der ich den Gegner zurücktreibe anschauen? Ganz offenbar störst du dich ja nicht daran dass man jemanden zurücktreiben kann, sondern an der "Zusatzbewegung". Doch ich schreibe dies in Anführungszeichen, denn natürlich habe ich meine maximale Bewegungsrate noch nicht verbraucht wenn ich diese Power noch einsetzen kann. Denn statt sie zu nutzen hätte ich ja auch eine Bewegung mit dieser Aktion machen können, und wäre damit sogar noch weiter gekommen. Angriff und Bewegung zu kombinieren ist auch nichts neues in D&D, wie man an Charge sieht. Wo ist also die Magie?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 25.02.2014 | 03:03
Es geht mir nur um folgendes: meiner Meinung nach hat die 4E aus allen Klassen quasi-Magier gemacht, die mit quasi-magischen Effekten um sich werfen. In den früheren Editionen waren all die Powers, die es jetzt gibt rein auf die magischen Klassen beschränkt.
Als Eindruck: Ja, kann ich nachvollziehen. Wobei die Freats in 3.X sich für mich auch schon mehr wie Proto-Superkräfte angefühlt haben, denn als Talente. Eine innerweltliche Begründung, warum ein Charakter jetzt plötzlich diese oder jene besondere Fähigkeit hat, fehlt. (Wird besonders deutlich, wenn man auf die "neueste Version", Pathfinder, schaut.)
Insofern habe ich die Powers als konsequente Weiterentwicklung der 3.X-Feats wahrgenommen.

(Du kann, weil du Feat X besitzt, eine bestimmte Wenn-Dann-Kette in Bewegung setzten. Die ganze Abfolge speist sich einzig und allein aus der Spielmechanik. Situativ und "ingame-taktisch" läuft da fast gar nix. Entweder du hast Feat X, dann kannst du Y tun, oder du hast es nicht, dann fällt auch das, was du dir als Handlung vielleicht überlegt hast, flach. Das ist Combo-Play (Grüße an Magic an der Stelle). In der 4E wurde das nur nochmal verschärft. Derartige Mechanismen gab es in oD&D und cD&D ausschließlich auf Magierseite. Darum liegt es nahe, die Feats als übermenschlich/larger than life zu verstehen. Das Gefühl, dass bei den Feats nicht alles mit "rechten" Dingen zugeht, bleibt.)


WotC haben leider nicht kommuniziert, dass die Wenn-Dann-Ketten auf einzelne (auch beschränkt einsetzbare) Effekte ungestellt werden. Die Einführung der Powers war mMn ein größerer evolutionärer Sprung, als die Einführung der Feats. Und entsprechend sehr viel besser hätte die Kommunikation ausfallen müssen. Gerade, weil noch ein paar andere Dinge wieder umgestellt worden sind. (Weg vom Einzelglänzer hin zur unbedingten Teamleistung, ...)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 25.02.2014 | 07:20
Sie hätten sie, meiner Meinung nach, nicht "Powers" nennen dürfen, weil das doch sehr nach Superheldenkräften klingt. (Auch das Wort "Feats" finde übrigens ich komisch, weil viele Sachen, die unter "Feats" abgehandelt werden, gar keine sind.)
Im eigentlichen Spiel fühlt sich der Kämpfer überhaupt nicht nach Magier an und vice versa. Gerade der individuelle Charakter der einzelnen Klassen wurde durch die "Powers" sehr gut eingefangen, und eben gerade nicht 'gleichgeschaltet'. Wenn man aber sich die Regeln nur anschaut, kann man leicht zur gegenteiligen Ansicht gelangen, weil allein durch die farblich gekennzeichnete Power-Präsentation der Handbücher - die ich ästhetisch nicht gelungen finde - sich dieser Eindruck leicht aufdrängen kann.

Ohne sich bei der Antwort in Detailfragen bezüglich des Designs zu verlieren: Vielleicht ist es heute gar nicht mehr möglich, *ein* großes Rollenspiel zu vermarkten, und man muss sich als ehemaliger Quasi-Monopolist damit abfinden, dass die Rollenspielgemeinde nicht mehr automatisch die nächstfolgende Edition des Marktriesen aufkauft, sondern sich generell nach eigenen Vorlieben unter vielerlei Wahlmöglichkeiten frei entscheidet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 07:59
Sie habe es ja auch Zauber, Manöver, Gebete usw. genannt. Power ist nur die Überkategorie.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 25.02.2014 | 08:17
Ist es wirklich so schwer, Archos Meinung, bzw. Wahrnehmung nachzuvollziehen? Echt jetzt?  8]

Seine Erklärung und die Beispiele scheinen ja geradezu grandios gewählt zu sein, als dass bisher (2 Seiten) niemand versucht hat, diese allesamt über rein mundane (aka weltlich, aka nichtmagisch) Mechaniken zu erklären.

Ich finde diese Beispiele zeigen auf, wo exakt die Grenze zwischen plausibel wie in einem Hollywood-Actionfilm und der harten, nachvollziehbaren Realität verläuft. Bruce Willis erträgt als Last Man Standing oder Schweinebacke auch mehr, als es jemals ein Mensch aushielte. Aber es ist im phantastischen Hollywoodkino plausibel.
Und so sehe ich die 4E mittlerweile. Es ist ein etwas übertriebenes Actionkinorollenspiel. Eine Portion zuviel für real-plausibel, wie Hârnmaster.
Und ja, ich finde die 4E macht das mehr, als die Vorgängereditionen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 08:32
Seine Erklärung und die Beispiele scheinen ja geradezu grandios gewählt zu sein, als dass bisher (2 Seiten) niemand versucht hat, diese allesamt über rein mundane (aka weltlich, aka nichtmagisch) Mechaniken zu erklären.

 wtf?

Du meinst bis auf die ganzen Leute die das gemacht haben? ^^

Ganz generell bin ich immer noch der Meinung dass "normale" Menschen nicht zwingend weniger aushalten als Filmhelden. Manchmal zumindest. Mein Onkel ist z.B. mal beim Drachenfliegen aus mehreren hundert Metern in einen Wald abgestürzt. Das war nicht schön, und auch nicht ohne Folgen. Und hätte viel böser enden können. Aber ein halbes Jahr später war er wieder in der Luft.

Frontalcrash weil im Gegenverkehr jemand an einer Kuppe mit dem Auto überholt? Wie sowas aussieht kann sich jeder vorstellen. Ich kenn trotzdem jemanden der das durch hat.

Drehe ich davon Filmszenen so wären die völlig "Badass", die Typen die dann blutverschmiert vom Boden aufstehen Actionhelden.

Aber bei den von Archo genannten Szenen gibt es ja auch so simple Sachen wie "ich treibe jemandem in einem Kampf zurück" oder "da spürt einer die Gefahr weil er unterbewußt etwas wahrnimmt" oder um ein anderes Beispiel aus seiner Liste zu nehmen:

Ich kann mit einem besonderem Angriff mehr Schaden als sonst machen.

Da ist mein himmelsstürmender Onkel irgendwie noch ein paar Stufen drüber. Sagen wir es doch wie es ist: Das sind Dinge die man in jeder Erzählung über eine überraschend auftauchende Gefahr, einen Zweikampf oder einen Angriff erwarten würde. Sie sind auch nicht einmal besonders - nein, nehme ich 3 Geschichten heraus die derartige Szenen haben so könnte problemlos etwas vergleichbares in 2 davon vorkommen. Ganz ohne Magie.

Der umgedrehte Fall, dass es da niemanden geben kann der (ohne Magie) ausruft "Vorsicht, da stimmt was nicht!", niemanden der einen Gegner zurücktreiben kann und keine Angriffe die mehr oder weniger Schaden als andere Angriffe machen wäre weitaus problematischer zu erklären.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 25.02.2014 | 08:45
Aber bei den von Archo genannten Szenen gibt es ja auch so simple Sachen wie "ich treibe jemandem in einem Kampf zurück" oder "da spürt einer die Gefahr weil er unterbewußt etwas wahrnimmt" oder um ein anderes Beispiel aus seiner Liste zu nehmen:

Im Kampf zurück treiben, obwohl die volle Bewegung regelseitig mehr als abgedeckt ist? Wie das denn? Ich sehe da japanische oder chinesische Fantasyfilme mit verschwimmenden Superhelden. 47 Ronin gesehen? Die Tengu zum Beispiel.

+10 auf Ini, einmalig? Da sehe ich fast das gleiche, wie vor. Husch und ran. Einmalig. Klappt aber plausibel nicht erklärbar.


Zitat
Ich kann mit einem besonderem Angriff mehr Schaden als sonst machen.

Da ist mein himmelsstürmender Onkel irgendwie noch ein paar Stufen drüber. Sagen wir es doch wie es ist: Das sind Dinge die man in jeder Erzählung über eine überraschend auftauchende Gefahr, einen Zweikampf oder einen Angriff erwarten würde. Sie sind auch nicht einmal besonders - nein, nehme ich 3 Geschichten heraus die derartige Szenen haben so könnte problemlos etwas vergleichbares in 2 davon vorkommen. Ganz ohne Magie.

Was ohne Magie? Den höheren Schaden Deines Himmelstürmers, der immer überraschend eine weitere Gefahr wittert? You lost me, Sir.

Zitat
Der umgedrehte Fall, dass es da niemanden geben kann der (ohne Magie) ausruft "Vorsicht, da stimmt was nicht!", niemanden der einen Gegner zurücktreiben kann und keine Angriffe die mehr oder weniger Schaden als andere Angriffe machen wäre weitaus problematischer zu erklären.

Mal langsam. Eine Mitteilung zu rufen, ist keine Magie. Das Resultat daraus eventuell schon. Wenn ich nun also Aktionen durchführe, die jenseits des plausiblen liegen, dann ist das erstmal pauschal recht magisch. Das gilt für den KI-Pool des Mönchs in 3E und PF übrigens genauso. Aus 15m Höhe fallen und ohne Abrollen sofort einen Gegner angreifen, weil man keinen Schaden nimmt? Okay ... ist für mich nicht mehr plausibel.

Gegner zurücktreiben geht doch ganz plausibel. Und Nachrücken ist doch auch plausibel. Aber 15m in 1rd? Echt jetzt? In Duellsituationen würde ich das sogar nocht abstrakt ohne Rundenverlauf in Zeiteinheiten abhandeln können. Aber sobald andere Beteiligte anwesend sind und alldieweil diverse Zauber rausrotzen, werden solche Aktionen halt wenig nachvollziehbar.


Und ja, ich sehe bisher keine plausible, definitiv-nicht-magische Erklärung für Archos Fragenkatalog.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 25.02.2014 | 08:49
Und ja, ich sehe bisher keine plausible, definitiv-nicht-magische Erklärung für Archos Fragenkatalog.
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=88558.msg1814564#msg1814564
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 25.02.2014 | 08:56
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=88558.msg1814564#msg1814564

Oh, im Quote ... ich lese mal nach ....
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 08:59
Im Kampf zurück treiben, obwohl die volle Bewegung regelseitig mehr als abgedeckt ist? Wie das denn?

Steht doch schon oben: In dem Beispiel ist die volle Bewegung regelseitig eben nicht abgedeckt.

In einer Runde kann sich (ohne weiteren Einsatz von besonderen Fähigkeiten und ohne zu rennen) ein Charakter mit Bewegungsrate 6 insgesamt 12 Felder bewegen (mit Rennen 16 und je nach Charakter evtl. halt auch noch mehr oder weniger). In Archoangels Beispiel bewegt sich der Charakter 7 bis 9 Felder.

Einfach weil er um dieses einzusetzen natürlich eine Standardaktion haben muss, mit der man sich natürlich ebenfalls seine normale Bewegungsrate bewegen könnte (und sogar mit z.B. einem Sturmangriff noch angreifen könnte).

Da ist also nichts besonderes...außer eben dass dort jemand Regeln kritisiert die er nur oberflächig gelesen hat. Das gleiche - bezogen auf Bewegung und Angriff - können Charaktere in D&D doch schon seit ein paar Jahrzehnten. Ist Sturmangriff also auch "magisch"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 25.02.2014 | 09:06
Steht doch schon oben: In dem Beispiel ist die volle Bewegung regelseitig eben nicht abgedeckt.

Und wenn sie es ist, ist das Manöver nicht durchführbar?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 25.02.2014 | 09:14
Okay.

Regel 1 sagt: du darfst dich nur so weit bewegen.
Regel 2 sagt: wenn du x machst bekommst du ein wenig extra Bewegung.

Beides davon macht Sinn. Wo genau ist jetzt das Problem. Die Regel sagt ganz klar dass unter diesen Bedingungen das eben für einen Martial Charakter möglich ist. Sprich durch die Aktion bekommst du den Moment ein paar Schritte zu machen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 25.02.2014 | 09:16
Ist es wirklich so schwer, Archos Meinung, bzw. Wahrnehmung nachzuvollziehen? Echt jetzt?  8]

Ich kann sie nachvollziehen und halte sie für Ergebnis des mangelnden Verständnisses für den generell sehr hohen Abstraktionsgrad der 4E.

Für jede nichtmagische Power lässt sich eine Erklärung finden. Dazu ist mir aber ganz ehrlich meine Zeit zu schade.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 09:17
Und wenn sie es ist, ist das Manöver nicht durchführbar?

Ja, weil man in diesem Fall nicht die nötige Aktion hat um es durchzuführen. Sprich: Wenn ich mich schon mit zwei Bewegungsaktionen 12 Felder bewegt hab kann ich die Aktion halt erst nächste Runde probieren - meine Runde ist noch nicht zwingend vorbei (gibt ja auch noch andere, kleinere Aktionen) - aber der Angriff geht eben nicht mehr. Auch andere Effekte, beispielsweise wenn du dich nicht bewegen kannst können verhindern dass man die Aktion so ausführt.

Ist ja auch nichts neues - auch in 3.5 gibt es die doppelte Bewegung, auch dort gibt es einen Pool an Aktionen die ich machen kann...und auch dort kann ich natürlich nicht sagen: "Hey, ich wollt doch noch einen Sturmangriff machen" während ich immobilized bin oder nachdem ich schon 2 Bewegungsaktionen verbraten habe. Eigentlich hat sich hier relativ wenig geändert.

Archo hat einfach nur nicht gut genug gelesen, das trifft ja auch auf andere der genannten Powers zu. Da werden Verteidigungswerte mal zu Rettungswürfen, mal kann man einen Effekt den man mehrfach nutzen kann bei ihm nur einmal nutzen...

Er hat halt einfach nur im PHP auf 2-3 Seiten ein paar Powers herausgesucht, sie kurz überflogen und was ihm komisch vorkam hier gepostet.

Und so weiter. Das ist ja auch ok, ich meine  -  nicht jeder Kritiker muss die 4E nun 5 Jahre lang gespielt haben um die Kritik äußern zu dürfen und Archo will ja laut eigener Aussage wieder anfangen und sich die Bücher neu besorgen. Man muss dann nur halt auch in der Lage sein und auf "da hast du was falsch verstanden" auch einfach mal mit: "Ok, ich les es nochmal nach  -  vielleicht hab ich es wirklich nicht aufmerksam genug gelesen." zu antworten.

Und wer das nicht kann schreibt dann halt lieber die bösen 4E Fanboys sind schuld daran dass die tolle Argumentation nicht angenommen wird, und wollen immer nur darauf pochen was im Buch steht.

Gemeinerweise.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: La Cipolla am 25.02.2014 | 09:24
Ich hab da btw. auch nie magische Sachen drin gesehen. Am Anfang fand ich es etwas komisch (gerade mit "physischen" Daily Powers etc), dann hab ich mit den Schultern gezuckt und mir gesagt, dass sich D&D4 nun mal für diese Art von Umsetzung entschieden hat. Geht klar. Muss man natürlich nicht mögen (ich mag's nicht), aber ist definitiv eine Art und Weise, die "Realität" (lol) in Spielmechanismen umzusetzen und damit natürlich wieder zu vereinfachen. Heißt nicht automatisch, dass man da irgendwie Magie braucht, um es zu erklären, alles was man braucht, ist das Metawissen, dass es sich hier um eine bestimmte Art von Regeln handelt. Punkt. Die beschriebenen Sachen sind in meinen Augen jetzt auch nicht erheblich gamistischer als rundenbasierter Kampf, HP etc, aber gut ... was plausibel ist, ist a) Ansichtssache (GOSH!), und b) größtenteils Gewohnheit, gerade bei D&D. Oder anders gesagt: Warum sagt ihr nicht einfach "für mich fühlt sich der mundane Kram zu magisch/übertrieben an" anstelle von "DER MUNDANE KRAM IST NUR MAGISCH ZU ERKLÄREN" -- schließlich beweisen tausende Spielgruppen auf der ganzen Welt, dass das kein Fakt, sondern eine bestimmte Sichtweise ist. Wo wir wieder bei dem Punkt wären, nämlich, dass das Spiel seine Herangehensweise nicht vernünftig verkaufen konnte. Stand aber auch schon zehn mal auf der ersten Seite des Threads.

Diskutiert ruhig noch zehn Seiten drüber. Zweifelt bestimmt niemand dran, dass da am Ende was bei rumkommt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 09:43
Wo wir wieder bei dem Punkt wären, nämlich, dass das Spiel seine Herangehensweise nicht vernünftig verkaufen konnte. Stand aber auch schon zehn mal auf der ersten Seite des Threads.

Zumindest hier muss man allerdings sagen dass das Spiel diese Punkte ja durchaus erklärt. Auch in genau der Form die unter anderem hier zur Argumentation benutzt wird. Das Trefferpunkte beispielsweise nicht nur physischen Schaden darstellen wird natürlich auch im Buch erklärt. Ebenso wie die Bewegungsregeln.

Ähnlich sieht es ja mit anderen Themen aus. Die 4E hat eine sehr penetrante, fordernde Weise den Spielleiter aufzufordern doch bitte auch ja auf die Ideen der Spieler einzugehen. Das wird wirklich an jede passende Stelle nochmal extra dazugeschrieben damit es auch ja keiner vergisst.

Und dann ist es halt schwer nachvollziehbar warum dennoch das genaue Gegenteil behauptet wird. Ähnlich ja bei Themen wie dem "Balancing Fetisch der Abenteuer" der oben angesprochen wurde. Gemeint ist damit ja zumeist: "Alle Encounter sind an das Level der Spieler angepasst, ich treffe halt auf  Stufe 1 auf Stufe 1 Goblins und auf Stufe 12 auf Stufe 12 Goblins".

Öffne ich dann tatsächliche Abenteuer oder die Regeln zur Encountererschaffung so wird diese Vorgehensweise als falsch dargestellt, als etwas das man nicht machen sollte. Und an dass sich die Abenteuer dementsprechend auch nicht halten, dort ist es völlig normal auch mal "normalerweise nicht schaffbare" Begegnungen einzustreuen die man dann eben durch Vorplanung, vorsichtiges Vorgehen oder einfach andere Mittel als Kampf angehen muss.

Oder anders gesagt: Es ist weniger das Problem dass die Regelbücher die Herangehensweise nicht verkaufen wollen als das so wenig zugegriffen wird. Tatsächlich ist es einfacher etwas zu behaupten was nicht in den Büchern steht und dafür Zustimmung zu erhalten als etwas das tatsächlich in den Büchern steht zu diskutieren ohne "ist ja toll wenn du das so machen kannst, aber das ist doch nicht 4E" zu hören. Und das sollte eigentlich zu denken geben.

Wenn ich ins DSA Forum gehe, sage ich habs vor 5 Jahren mal gespielt und ein paar Aktionen dort in den Raum werfe und etwas darüber behaupte ohne die Regeln richtig gelesen zu haben werde ich auch eine Menge Fehler machen. Und sehr wahrscheinlich wird die Antwort lauten: "Hey, da hast du wohl etwas falsch gelesen, eigentlich funktioniert es wie folgt:"

Aber wenn ich da dann darauf mit "Mensch, ihr seid doch alle DSA Fanboys, ihr geht ja gar nicht auf meine Argumente ein" ankomme würde ich dies ungern auf die Regelwerke schieben wollen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: La Cipolla am 25.02.2014 | 10:01
Es geht um Marketing. Und wenn das Spiel schlecht ankommt, ist das Marketing schiefgelaufen. Punkt. Die Qualität (und Natur) des Produkts ist dafür total zweitrangig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 10:02
Öffne ich dann tatsächliche Abenteuer oder die Regeln zur Encountererschaffung so wird diese Vorgehensweise als falsch dargestellt, als etwas das man nicht machen sollte.
Öffne ich aber das erste Abenteuer, das mit den 4E-Regeln auf den Markt gebracht wurde, dann wird diese Vorgehensweise als richtig dargestellt, als etwas, dass man genau so machen sollte. Da waren alle Encounter genau auf die Stufe angepasst.
Und genau da sind wir nämlich direkt im Problem. Klar. Im DMG stand überall, dass der Spass vor Regeln gilt und dass die Spieler zum kreativen Einsatz der Fähigkeiten aufgefordert werden sollten. Wenn Du dann ins PHB schaust, dann hast Du ziemlich klar geregelte Powers mit deutlichen Fokus auf den Kampf. Und das wurde mit den ersten Abenteuern auch so fortgesetzt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 25.02.2014 | 10:27
Es geht mir nur um folgendes: meiner Meinung nach hat die 4E aus allen Klassen quasi-Magier gemacht, die mit quasi-magischen Effekten um sich werfen. In den früheren Editionen waren all die Powers, die es jetzt gibt rein auf die magischen Klassen beschränkt. Jetzt hat sie jeder und im großen und ganzen funktionieren sie auch wie eben in 0-3E die Magie funktionierte. Es wurden nur ein paar Begrifflichkeiten umbenannt, damit es in sich (also in der Edition) logisch bleibt. 4E Kämpfer sind keine 4E Magier, aber ihre Kräfte wären in 0-3E als Magie durchgegangen. Und Arldwulf sagt eben die ganze Zeit: "Nö - das stimmt nicht."
Ich habe exemplarisch eine Power erläutert, so dass diese larger than life ein Held nutzen kann. Dies ist naturlich ein Beispiel wie man das machen kann. Du hast dafür das Beispiel es sei Magie. Leider hast du es nicht im Detail erläutert. Ich oder ein dritter können dir dieselbe Power auch Psionisch, göttlich, außerweltlich , ... beschreiben.
Das macht aber Deine Magie Beschreibung nicht zu Bullshit und auch meine Beschreibung nicht.

Das 4E Kämpfer in Deinen Augen in 0-3E als Magier durchgehen würden liegt in dem nochmals höheren Abstraktionsgrad der 4E Regeln. Magie war immer sehr abstrakt (mangels Vorbild) während Kämpfer fehlerhafterweise an der Realwelt gemessen wurden. Siehe auch sehr schön Feuersängers Klage über die Behandlung der mundanen Klassen im Pathfinderregelwerk und den Errata dazu.

All die Powers die es jetzt so gibt genügen der Formel xdy + Attributmodifikator Schaden + kleiner Effekt. Das passt genauso auf einen Schwertschlag, Armbrustschuss, Granatenwurf, Säurepfeil, Giftwolke etc. Dieser Kern kann daher keinen Beitrag zum Spielgefühl bringen. Das kann nur aus den Details kommen. Allerdings muss man dazu bereit sein jenseits der Formel zu gucken und sich Schlüsselworte anschauen. Letztendlich ist das aber auch nicht wichtig sondern dass was am Spieltisch passiert. Es sagt mehr über den Barbaren aus, wenn er zum am Zaun aufgehängten weinenden Baby läuft als wenn er eine Sturmangriff macht.

Das Ardwulf Deine Meinung nicht versteht und deshalb nicht dazu argumentieren kann, hat er ausgiebig bewiesen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 25.02.2014 | 10:31
A-hem ... AD&D kenne ich zu genüge. Die 4E Erklärung hätte ich gerne. Die von AD&D hab`ich ja selbst hier aufgeführt ...
hast Du gestern nicht spezifiziert. Aufgeführt hat sie kalgani und slayn hat etwas falsches behauptet.

zu 4E: Die Beschwerde war
Wie erklärst du dir dann, dass du manche Sachen nur einmal alle 5 Minuten tun kannst?
Dazu habe ich geschriebn, dass es in AD&D nicht anders war und später die Textstellen zititiert. Es sich also in 4E nicht anders verhält.

Wie verhält es sich nun in 4E?
Eine Runde in 4E dauert sechs Sekunden.
Ein Encounter dauert 5 Minuten oder ein Kampf + 5 Minuten kurze Rast.
Die grünen Powers kann man unbegrenzt benutzen. Die roten Powers kann man nur einmal je Encounter benutzen. Die schwarzen Powers kann man einmal zwischen zwei ausgedehnten Rasten benutzen.

'Manche Sachen ... alle 5 Minuten' bezieht sich also auf die roten Powers. Einmal im Kampf ist die Gelegenheit so günstig, dass man die rote Power erfolgversprechend einsetzen kann. Zu dieser Gelegenheit arbeiten die Charaktere im Team hin.

Beliebte Taktik: die Gegner werden in ein Quadrat zusammengeschoben, weil der Kämpfer einen schubst, der Schurke ein Bein stell, so dass der Gegner nicht rechtzeitig aus dem Quadrat rauskommt, und der Shamane der Ausweg mit seinem Tiergefährten blockiert. Dann kann der Barbar in dieses Quadrat (Close blast oder burst oder in Entfernung area burst) seinen Kriegschrei loslassen, so dass nicht nur ein Gegner sonder alle vier Gegner von ihm betroffen werden.

Jedes Schubsen ist ok, etwa den Gegner vom Magier wegschubsen, aber die Gelegenheit ist super, wenn man den Gegner in Hindering Terrain schubsen kann und er so evtl. noch extra Schaden erleidet.

Dies kann man auch abstrakter haben, denn nicht jede Power ist so an die Gegebenheiten auf der Battlemap gebunden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 10:38
Öffne ich aber das erste Abenteuer, das mit den 4E-Regeln auf den Markt gebracht wurde, dann wird diese Vorgehensweise als richtig dargestellt, als etwas, dass man genau so machen sollte. Da waren alle Encounter genau auf die Stufe angepasst.
Und genau da sind wir nämlich direkt im Problem.

Öhmm....nein? Ich meine: Ich habe doch weiter oben schon ein Beispiel aus KotS gepostet. In dem unter anderem halt auch ein Stufe 8 Elite Gegner vorkommt welcher die Spieler wenn sie sich nicht clever anstellen angreift während sie an einer Kette baumelnd sich zu Boden herunterlassen. Nicht dass der der einzige wäre um den man sich währenddessen kümmern muss...

Die Encounter dort haben alle verschiedene Stufen und halten sich genau an die Vorgaben im DMG.

Von 1-6 halt, wobei sich die Encounterstufe auch ändern kann wenn mal wieder irgendwelche Gegner aus dem Nachbarraum oder von sonstwo dazu stoßen. Wie ist denn das mit "genau auf die Stufe angepasst" vereinbar? Und KotS ist da natürlich nicht allein. Ich hab auch schon ein Stufe 1 Abenteuer gespielt in der ein Encounter als "je nach dem was du vorher gemacht hast zwischen für Stufe 3 und Stufe 9" beschrieben wurde. Und natürlich auch eines bei dem dann irgendwo ein Eisdrache schläft. Mit der kleinen Anmerkung dass es sein kann das ein NPC den vorher aufweckt und alle zwei gemeinsam zum Chef des ganzen marschieren und dort dann auf die Spielercharaktere warten. Zusammen mit allen die sie sonst noch so finden können. Natürlich nachdem sie die Spielercharaktere vergiftet haben.  ;)

Das sind Beispiele aus offiziellen Abenteuern...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 10:42
@Lasercleric und AD&D: ganz einfach ... in 1/2E steht ganz klar drinn, dass jeder Kämpfende in jeder Kampfrunde unglaublich viele Manöver ausführt und auch viele Angriffe. Der eine den dur würfelst (oder die zwei, drei,...) sind deine Chancen pro Minute die Verteidigung deines Feindes zu unterlaufen UND ihn an einer ungerüsteten Stelle zu treffen bzw. seine Rüstung zu durchschlagen. DESWEGEN geht auch die Trefferchance auf Stärke und nicht auf Geschick. 2nd war somit (wegen Länge der KR und Erklärungsansatz) die LETZTE Edition, in der Kampfsystem noch halbwegs realistisch war (gemessen an der relativen Realitätskonsistenz der Spielwelt). Eigentlich hätten sie das in 3/4 E ändern müssen. Kannst du übrigens nachlesen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 10:48
O.K.: Sankt Arldwulf hat gesprochen. Die 4E ist die besßte Erfindung seit geschnitten Brot! Höhret die Worte des Allmächtigen Arldwulfs ... nur ER hat recht, andere haben nie recht, ER hat die Weisheit mit Schöpfkellen gefressen. Tut Buße: die 4E wurde von den satanischen Forenusern zu Tode geredet, weil sich nie jemand die Mühe gemacht hat das Buch selbst zu lesen. Alle Kritiker sind Ketzer und auf dem Irrweg. Jede Meinung jenseits SEINER ist falsch und gotteslästerung ... usw ... etc ... pp

Sag mal Arldie: liest du gelegentlich mal deine Posts? Du widersprichst grundsätzlich jedem, der nicht exakt deine Meinung schreibst, findest gegen jeden ein Widerwort, gehst nie auf Lösungsansätze und/oder Kompromissvorschläge ein ... und landest gleich auf meiner Ignore-Liste ... hätte ich doch nur auf die Leute gehört, die mir zu Beginn der Debatte PMs geschickt haben ... da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt ... sag mal Arldie ... bist du das? (http://www.youtube.com/watch?v=7UufgwgGoMw)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 10:54
Von 1-6 halt,
Genau. Also auf die Stufe angepasst wie es im DMG drin steht, wenn ein Encounter schaffbar sein soll. (Das ist mit "auf die Stufe angepasst" gemeint)
Zitat
wobei sich die Encounterstufe auch ändern kann wenn mal wieder irgendwelche Gegner aus dem Nachbarraum oder von sonstwo dazu stoßen.
Normalerweise begegnest Du den Encounter hintereinander. Unter normalen Umständen kamen keine Gegner aus Nachbarräumen dazu und genau davon ging die Encounterbeschreibung aus.
Zitat
Und KotS ist da natürlich nicht allein.
Es gilt aber nur KotS, weil KotS das das Abenteuer war, dass in die 4E führen sollte. Was in den weiteren Abenteuern passierte war dann für den Erfolg des Spiels nebensächlich.
Nochmal: Ich sage nicht dass es keine guten offiziellen Abenteuer gab, sondern ich sage, dass der Aufbau des ersten Abenteuers den Eindruck verfestigte, der im PHB bereits suggeriert wurde. Und das war eines der Sachen, die bei 4E falsch gelaufen sind.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 25.02.2014 | 11:06

Hab ich übersehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 25.02.2014 | 11:09
Genau. Also auf die Stufe angepasst wie es im DMG drin steht, wenn ein Encounter schaffbar sein soll. (Das ist mit "auf die Stufe angepasst" gemeint)
Genau, und dies ist keine Neuerung der 4E. Das gab es ausdrücklich in der 3.X und auch auf den Modulumschlägen von AD&D stand bereits eine solche Empfehlung.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 11:10
Genau. Also auf die Stufe angepasst wie es im DMG drin steht, wenn ein Encounter schaffbar sein soll. (Das ist mit "auf die Stufe angepasst" gemeint)

Im DMG steht aber auch man solle immer wieder Encounter einstreuen die deutlich über der Gruppenstufe sind. Man muss sich dort schon entscheiden ob man sagt: "mit auf die Stufe angepasst meine ich: wie es im DMG steht" - inklusive "hey, wenn da ein Encounter nicht direkt schaffbar ist müssen sich die Charaktere halt Gedanken machen, das ist ok." oder ob man damit meint "es ist alles so angepasst das Trefferwahrscheinlichkeiten, Schaden und die Wahrscheinlichkeit zu sterben konstant bleibt"

An ersteres hält sich KotS natürlich. An letzteres nicht.

Zumal "schaffbar" im DMG ja auch ein dehnbarer Begriff ist, der beinhaltet explizit: "Bei diesem Encounter ist es sehr wahrscheinlich das mindestens ein Gruppenmitglied stirbt".

Was ich spontan in meiner Gruppe durchaus als Grund nehmen würde anders vorzugehen. Man kann es doch auch anders sagen. Wenn die Charaktere da einfach in den Encounter hinein stolpern sind sie so gut wie tot - zumindest mal einer. Das ganze ist ja auch noch während einer Verfolgungsjagd bei der sie eine kleine fliegende Kreatur daran hindern wollen jemanden zu warnen. Die Verfolgungsjagd selbst zieht sich über drei Kämpfe - das sie also dort allzu gut ausgeruht unten ankommen ist unwahrscheinlich.

Aber darum geht es ja auch, die sollen ja das ganze nicht einfach nach Schema F abspulen weil dann die Chance zu sterben zu hoch ist.
Normalerweise begegnest Du den Encounter hintereinander. Unter normalen Umständen kamen keine Gegner aus Nachbarräumen dazu und genau davon ging die Encounterbeschreibung aus.

Welche denn genau? Die beschriebene geht natürlich explizit davon aus dass dort auch jemand aus einem vorherigem Encounter sein kann. Deshalb steht es ja da. Und dies ist natürlich nicht die einzige Situation in dem Abenteuer wo dies der Fall ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 11:11
Genau, und dies ist keine Neuerung der 4E. Das gab es ausdrücklich in der 3.X und auch auf den Modulumschlägen von AD&D stand bereits eine solche Empfehlung.
Logisch. Das Bedürfnis der Encounterisierung begann ja auch nicht mit 4E.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 11:19
Würdest du mir denn zustimmen wenn ich sage:

Die beiden Aussagen:

"Die Spielercharaktere sollten eine Chance haben das Abenteuer erfolgreich zu beenden wenn sie mit Bedacht vorgehen"

und

"auf Stufe X trifft man auch nur Monster dieser Stufe"

sind nicht identisch? Die erste ist die aus dem DMG, die zweite die welche ich als nicht den Regeln entsprechend kritisiert habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 11:22
Im DMG steht aber auch man solle immer wieder Encounter einstreuen die deutlich über der Gruppenstufe sind.
Jepp. Irgendwo in der "Wall-of-Text" während die Tabelle für die Encounterisierung schön prominent in der Mitte der Seite stand.
Zitat
Man muss sich dort schon entscheiden ob man sagt: "mit auf die Stufe angepasst meine ich: wie es im DMG steht" - inklusive "hey, wenn da ein Encounter nicht direkt schaffbar ist müssen sich die Charaktere halt Gedanken machen, das ist ok." oder ob man damit meint "es ist alles so angepasst das Trefferwahrscheinlichkeiten, Schaden und die Wahrscheinlichkeit zu sterben konstant bleibt"
Nope. Ein Neuling schaut ins DMG und sieht die Tabelle. Danach schaut er ins Abenteuer in die einzelnen Encounter und voila. Alles passt. Monster-Encounter also nach der Tabelle.
Zitat
Zumal "schaffbar" im DMG ja auch ein dehnbarer Begriff ist, der beinhaltet explizit: "Bei diesem Encounter ist es sehr wahrscheinlich das mindestens ein Gruppenmitglied stirbt".
Was so viel heisst wie "schweres, schaffbares Encounter". Im Gegensatz zu Encounter, bei dem es im Kampf meistens zum TPK kommt.
Zitat
Was ich spontan in meiner Gruppe durchaus als Grund nehmen würde anders vorzugehen. Man kann es doch auch anders sagen. Wenn die Charaktere da einfach in den Encounter hinein stolpern sind sie so gut wie tot - zumindest mal einer. Das ganze ist ja auch noch während einer Verfolgungsjagd bei der sie eine kleine fliegende Kreatur daran hindern wollen jemanden zu warnen. Die Verfolgungsjagd selbst zieht sich über drei Kämpfe - das sie also dort allzu gut ausgeruht unten ankommen ist unwahrscheinlich.
Deine Einstellung dabei ist irrelevant. Die Einstellung der meisten Neulinge dagegen ist sehr relevant. Und wenn Du dann Dir anschaust, was über die Edition und über das Abenteuer gesagt wurde, dann dürfte Dir klar sein, dass Deine Einstellung vollkommen irrelevant ist, für das was an 4E falsch gelaufen ist. Also wieso erst jetzt die Qualitäten der 4E erkannt werden.
Als Beispiel: Wir haben das Abenteuer durchgespielt indem wir alles angegriffen haben, was nicht bei 3 auf den Bäumen war. Kein toter Charakter. Das letzte Encounter des Abenteuers wurde sogar mit "Ich rufe: Initiative!" begonnen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 11:24
Würdest du mir denn zustimmen wenn ich sage:

Die beiden Aussagen:

"Die Spielercharaktere sollten eine Chance haben das Abenteuer erfolgreich zu beenden wenn sie mit Bedacht vorgehen"

und

"auf Stufe X trifft man auch nur Monster dieser Stufe"

sind nicht identisch? Die erste ist die aus dem DMG, die zweite die welche ich als nicht den Regeln entsprechend kritisiert habe.
Strohmann. :)
Die Aussage war eigentlich: "Die Monster sind an die Charakterstufe angepasst". Das hat nichts damit zu tun, dass die Monster nur die gleiche Stufe haben sollen wie die Charaktere.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 25.02.2014 | 11:24
Würdest du mir denn zustimmen wenn ich sage:

Die beiden Aussagen:

"Die Spielercharaktere sollten eine Chance haben das Abenteuer erfolgreich zu beenden wenn sie mit Bedacht vorgehen"

und

"auf Stufe X trifft man auch nur Monster dieser Stufe"

sind nicht identisch? Die erste ist die aus dem DMG, die zweite die welche ich als nicht den Regeln entsprechend kritisiert habe.

Ich würde sagen die beiden Aussagen an sich sind absolut irrelevant. Wir reden hier von einem automatisch nach Oben skalierenden System mit einem Sehr spezifischen Raum für den Zufall (1-20) und was damit alles machbar, möglich und überlebbar ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 11:32
Strohmann. :)
Die Aussage war eigentlich: "Die Monster sind an die Charakterstufe angepasst". Das hat nichts damit zu tun, dass die Monster nur die gleiche Stufe haben sollen wie die Charaktere.

Ehrlich? Ich les da:

Zitat
"Alle Encounter sind an das Level der Spieler angepasst, ich treffe halt auf  Stufe 1 auf Stufe 1 Goblins und auf Stufe 12 auf Stufe 12 Goblins".

Auf diese Aussage hin hast du zumindest geantwortet... ^^
Nutz ich dann also den Strohmann dessen was du als Strohmann nutzt um nicht auf die eigentliche Aussage zu antworten wenn ich mich auf die eigentliche Aussage beziehe? Ich würde sagen mit solchen Begriffen wird einfach nur zu leichtfertig um sich geworfen.

Die Frage ist doch nur: Was bedeutet "angepasst"? Nehme ich das DMG und Abenteuer wie KotS dann bedeutet das "Schaffbar - aber nicht unbedingt immer durch wir gehen da rein und verhauen alle Monster".

Nehme ich Forendiskussionen so bedeutet es eben oft die Vorstellung man würde etwas falsches und nicht dem Spiel (dem in der Vorstellung - nicht dem in den Regeln) entsprechendes tun wenn da ein Stufe 8 Drache auf die Stufe 1 Gruppe wartet. Dabei ist das sogar ein explizit genanntes Beispiel. Auf diese Diskrepanz zwischen dem geschriebenem Regelwerk und der Forendiskussion bin ich oben eingegangen. Wie gesagt: Zum Teil sind das einfach 2 verschiedene Spiele, eines in der Vorstellung, in der Diskussion in Foren - und eines in den Büchern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 11:41
@Arldwulf:
Ganz ehrlich. Dein Zitat ist nicht massgeblich. Zumal ich darauf garnicht geantwortet habe.
Achte mal drauf was ich geschrieben habe (hast Du ja sogar zitiert!)
Also auf die Stufe angepasst wie es im DMG drin steht, wenn ein Encounter schaffbar sein soll. (Das ist mit "auf die Stufe angepasst" gemeint)

Und natürlich heisst das für Neulinge, die das erste Mal das Spiel mit all seinen tollen Kampfpowers spielen, dass sie da durch gehen und alle Monster verhauen. Und wenn dann das Abenteuer auch noch so aufgebaut ist, dass 90 - 95% aller Encounter als einzelnes Kampfencounter beschrieben wird, dann werden die Spieler darauf geeicht. Das typische Abenteuer sieht dann aus deren Sicht so aus: Charakter bauen oder nehmen->x-Mal Encounter->Monster mit Powers angreifen->XPs bekommen->Aufsteigen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 25.02.2014 | 11:51
naja, das ist bei vielen anderen tsr/wotc abenteuern aber auch nicht anders... nur das die powers fehlen
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 11:57
naja, das ist bei vielen anderen tsr/wotc abenteuern aber auch nicht anders... nur das die powers fehlen

Viele andere lassen aber zu Beginn eindeutig andere Spielstile zu. Die 4E tat dies EINDEUTIG zum Erscheinungstermin NICHT. Und da liegt das Dilemma. Selbst wenn die Kritik am System aus Verständnisschwirigkeiten entstanden sein sollte ... DANN ist die Kritik eben die, dass diese Verständnisschwirigkeiten überhaupt erst entstehen konnten. Und die Reaktion der Designer auf die Kritik ist ja bereits legendär (Love it or Leave it!).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 25.02.2014 | 11:58
naja, das ist bei vielen anderen tsr/wotc abenteuern aber auch nicht anders... nur das die powers fehlen
Bei den 3.5-er gebe ich Dir recht. Im Prinzip wurde da schon der Weg für die ersten 4E-Abenteuer geebnet (Mannomann waren da vielleicht Schrotteinführungsabenteuer dabei...).
Zumindest bei den 3.0-er Abenteuer wurde aber auch versucht übergreifende Situationen zu erreichen (z.B. bei der sonnenlosen Frikadelle, bei der man sich mit den Kobolden verbünden konnte und die Kobolde eben nicht gleich von sich aus feindseelig reagiert haben.).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 25.02.2014 | 12:09
Die 4E lässt diverse Spielstile zu. Sie unterstützt allerdings vornehmlich Gamismus mit einem Combat as Sports-Ansatz, während die 3E das gleiche tut, nur schlechter, und frühere Editionen eher einen Combat as War-Ansatz verfolgt haben.

Was die 4E in großem Maß tut, ist, davon abzulenken, dass man sie grundsätzlich auch anders spielen könnte. Das ist aber insofern ok, als sie nicht für etwas anderes designed wurde. Früher wurden Handwedelei und Rulings propagiert, um simulationistisches Spiel zu fördern, heute nicht mehr. Möglich ist beides natürlich immer noch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 12:14
@Arldwulf:
Ganz ehrlich. Dein Zitat ist nicht massgeblich. Zumal ich darauf garnicht geantwortet habe.
Achte mal drauf was ich geschrieben habe (hast Du ja sogar zitiert!)
Und natürlich heisst das für Neulinge, die das erste Mal das Spiel mit all seinen tollen Kampfpowers spielen, dass sie da durch gehen und alle Monster verhauen. Und wenn dann das Abenteuer auch noch so aufgebaut ist, dass 90 - 95% aller Encounter als einzelnes Kampfencounter beschrieben wird, dann werden die Spieler darauf geeicht. Das typische Abenteuer sieht dann aus deren Sicht so aus: Charakter bauen oder nehmen->x-Mal Encounter->Monster mit Powers angreifen->XPs bekommen->Aufsteigen.

Soweit so gut. Nur: So ist das halt dummerweise in KotS nicht. Ich hab dafür oben ja durchaus auch schon Beispiele genannt, bei Bedarf kann ich dort gerne noch welche nachliefern - gibt ja genug. Was machen wir nun? Sagen wir also: "Na dann ist es offenbar nicht angepasst" oder ändern wir die Definition von "angepasst"?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 25.02.2014 | 12:15
eventuell hätte man nach der massiven anfangkritik einfach 3e weiter mitlaufen lassen sollen.
wie früher mit odnd und add.

man hätte es ähnlich wie jetzt mit den abenteuern machen können das stats von beiden editionen bedient werden...
mit dem love it or leave it hat man natürlich die kundschaft auch so richtig schön verschreckt.

das man bei abenteuern die werte von alten editionen nicht mit reingenommen hat um zumindest irgendwie noch etwas umsatz mit den "altvorderen" zu genrieren kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen. wir sind halt schon ein etwas spezieller haufen und dem sollte man mit respekt begegnen, dass hat wotc mit 4e halt nicht getan und die quittung bekommen.

ich hoffe sie lernen für die 5e wirklich daraus. die playtests waren nice und es ging sicher wieder eher in die richtung dnd aus der es mal kam, aber man sollte wirklich überlegen ob man von wotc aus nicht wirklich lieber 2 verschiedene dnd´s verkaufen sollte (old und newschool)...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 12:18
aber man sollte wirklich überlegen ob man von wotc aus nicht wirklich lieber 2 verschiedene dnd´s verkaufen sollte (old und newschool)...

DAS sind wahrhaft weise Worte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: am 25.02.2014 | 12:23
man sollte wirklich überlegen ob man von wotc aus nicht wirklich lieber 2 verschiedene dnd´s verkaufen sollte (old und newschool)...

Allerdings! Ich finde diese Aussage ebenfalls total zwingend und wundere mich nicht, dass es Archoangel das direkt unterstützt.

Ich versuche ja schon seit Jahren, den Leuten modularere Systeme anzutragen. Für DSA habe ich das 2011 mal basierend auf einer Skizze von Dolge ausformuliert. Darin wurde DSA1 mit Erweiterungen für DSA4 (in zwei Komplexitätsstufen), Fate und Battlemapzeugs optional angeboten.

Wie einfach wäre es, das in ähnlicher Form für D&D zu machen. Schauen wir uns die 4E an. Man könnte die Attribute und Klassen sehr nah an oD&D bauen. Wer mehr möchte, kann wahlweise Feats und/oder Powers dazuschalten. Alternativ gibt es Baukästen für Gummipunkte, erzählorientiertere Regeln und vieles mehr. Für die Publikationen ändert sich nicht viel, aber die Nutzbarkeit erhöht sich enorm und wirtschaftlich ist das ein großer Gewinn.

Naja, für 5E von D&D wurde das leider wieder verschlafen, Midgard hats nicht gemacht, Shadowrun ebenfalls nicht und DSA5 vergibt diese Chance, leider leider leider, wohl auch mit Anlauf. Mir ist das ja ein Rätsel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 12:26
Zumindest "einfach weiterlaufen lassen" wäre wohl aus Verkaufssicht schwer geworden. Die Leute haben ihre Bücher ja schon, eine neue Edition ist immer auch Geldschneiderei.

Und ob man den gleichen Effekt wie Paizo auch selbst hätte erreichen können? Ich zweifle daran, denn bei WotC wäre dies noch viel stärker wie eine Hausregelsammlung herüber gekommen. Gleichzeitig hätte man natürlich sich die Frage stellen müssen warum man eigentlich in einem System Probleme anpasst und in dem anderem nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Greifenklaue am 25.02.2014 | 12:37
Wie einfach wäre es, das in ähnlicher Form für D&D zu machen. Schauen wir uns die 4E an. Man könnte die Attribute und Klassen sehr nah an oD&D bauen. Wer mehr möchte, kann wahlweise Feats und/oder Powers dazuschalten. Alternativ gibt es Baukästen für Gummipunkte, erzählorientiertere Regeln und vieles mehr. Für die Publikationen ändert sich nicht viel, aber die Nutzbarkeit erhöht sich enorm und wirtschaftlich ist das ein großer Gewinn.
Interessanterweise ist es doch, was sie für DnD next machen versuchen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 25.02.2014 | 12:41
ich vergleiche das mal mit automobilen.

neue modelle kommen auf den markt, aber deshalb wird doch ncoh lange nicht die ersatzteilproduktion der der vorherigen modelle direkt aufgegeben. würden autohersteller das so machen wären diese innerhalb kürzester zeit pleite.

ein ähnliches modell könnte aber sicher problemlos auch im rpg markt funktionieren. es wird nix mehr aktiv beworben aber zumindest wird noch support in form von abenteuern oder settingerweiterungen gegeben. regelwerke könnte man in einem einfacheren druckverfahren oder zumindest als e-paper weiterhin anbieten.

ein punkt der die 4e in de auf alle fälle gekillt war war der übersetzungssupport! das war unter aller sau!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wellentänzer am 25.02.2014 | 12:42
Interessanterweise ist es doch, was sie für DnD next machen versuchen.

Echt? Da habe ich einen anderen Eindruck. Die wollen doch in einem System alle Vorzüge früherer Editionen vereinen. Von Modularität habe ich da noch nicht viel mitbekommen. Aber ich habe die Entwicklung aufgrund der enttäuschenden Vorschläge ehrlicher Weise auch nicht weiter verfolgt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 25.02.2014 | 12:50
Echt? Da habe ich einen anderen Eindruck. Die wollen doch in einem System alle Vorzüge früherer Editionen vereinen. Von Modularität habe ich da noch nicht viel mitbekommen. Aber ich habe die Entwicklung aufgrund der enttäuschenden Vorschläge ehrlicher Weise auch nicht weiter verfolgt.
Das ist der Anspruch. Veröffentlicht in Playtestregeln habe ich nur das Kernmodul gesehen.
Die Eierlegende Wollmichsau für jeden Spielstil und jedem Abstraktions- und Komplexitätsniveau wurde bisher in keiner Wesie angedeutet.
Sie existiert nur in Versprechungen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 25.02.2014 | 14:13
Ich kann sie nachvollziehen und halte sie für Ergebnis des mangelnden Verständnisses für den generell sehr hohen Abstraktionsgrad der 4E.

Für jede nichtmagische Power lässt sich eine Erklärung finden. Dazu ist mir aber ganz ehrlich meine Zeit zu schade.

Okay, verstehe ich.

Ich kann Archos Probleme sehr gut nachvollziehen. Da ist eine unterschiedliche Prägung in Sachen Spielvorliebe ganz offensichtlich. Der genrell hohe Abstraktionsgrad der 4E mag tatsächlich ein valider Punkt in dieser gesamten Diskussion sein. Ich bin leider zu lange raus, um in aktuellen Detailfragen mitzureden. Ich weiß nur, dass ich wirklich akute Probleme hatte mit den ersten drei Basisbüchern.

Ich glaube ich verstehe gerade mein Problem etwas besser.
Es ist die Abstraktion, gepaart mit sehr speziellen Regelelementen. Eine nichtmagische Power mag divers ausgelegt werden, aber sie hat dennoch individuelle Regeln. Einfach abstrahiert wäre für mich, wenn eine Finte ebenso über den Angriffswert abgewickelt würde, wie alle anderen offensiven oder irreführenden Aktionen. Ohne weiteren Regelballast (den ich schon zu 3E Zeiten und bei PF erst recht kritisierte).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: La Cipolla am 25.02.2014 | 14:28
Umgedreht hat die 3e auch extensiv so getan, als könnte man mit ihr alles spielen. ;) ... was bei einem Mainstream-Rollenspiel ziemlich wichtig ist, behaupte ich mal. Du willst ja gerade alle ansprechen, nicht nur ein spezielles Publikum. Sozusagen hat der offene Fokus auf modernes Spieldesign der 4e ins Knie geschossen (weil die Leute bei WotC nicht gecheckt haben, dass eben dieses nicht in jeder Situation die beste Entscheidung ist).
Dass man in fact mit beiden Editionen alles spielen kann, is eh klar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 15:01
Ist es das? Mir ist noch nicht klar, dass ich mit 4E ALLES spielen kann. Vielleicht wird es mir irgendwann ja klar werden, aber momentan ... nö. Bitte nicht falsch verstehen: PF ist für mich momentan aus ähnlichen Problemen vom Tisch. 3E konnte das noch, 3.5 nur noch sehr eingeschränkt, aber für PF und 4E sehe ich da kein Land in Sicht. Klingt für mich wie:"Mit Mensch-Ärger-Dich-Nicht kannst du doch auch eine strategische Simulation spielen ...".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 25.02.2014 | 15:05
Also das verstehe ich grad nicht. Wo liegen für dich die krassen Unterschiede von 3 und 3.5? Was konnte man deiner Meinung nach mit 3 spielen, was mit 3.5 nur noch eingeschränkt möglich war?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 15:09
Das Power-Niveau (Core) hatte in 3.5 deutlich zugenommen und die Fokusierung auf Kampflastigkeit wurde nochmals erhöht. Kann sein, dass das auch an der Gruppenwahrnehmung lag und es sich somit jemanden der nicht über OD&D, AD&D, 2nd, 3rd zur 3.5 kam, sondern nur von 3E zu 3.5 wechselte anders erschloss ; aber bei uns kam es eben so an, weshalb wir den Wechsel auch relativ spät (2008) vollzogen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 25.02.2014 | 15:18
Ist es das? Mir ist noch nicht klar, dass ich mit 4E ALLES spielen kann. Vielleicht wird es mir irgendwann ja klar werden, aber momentan ... nö. Bitte nicht falsch verstehen: PF ist für mich momentan aus ähnlichen Problemen vom Tisch. 3E konnte das noch, 3.5 nur noch sehr eingeschränkt, aber für PF und 4E sehe ich da kein Land in Sicht. Klingt für mich wie:"Mit Mensch-Ärger-Dich-Nicht kannst du doch auch eine strategische Simulation spielen ...".
Ist es nicht genau andersherum?

Natürlich kann man mit 4e ALLES spielen, weil durch die Vereinheitlichung der Subsysteme für ALLE Klassen die hier viel besprochene ALLgegenwärtige Beliebigkeit eingetreten ist. Ich kann jeden durch das Subsystem generierten Effekt beliebig beschreiben und mir zurechtrücken, bis es meiner Vorstellung entspricht. Dies geht bei allen Iterationen von D&D 3 deutlich schwieriger. Am schlechtesten vielleicht bei 3E, weil da einfach nicht genug zum "Reskinnen" da war.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 25.02.2014 | 15:20
Ich hoffe, damit nicht nochmal die völlig unnötigen Edition Wars loszutreten, aber ich fand, dass sich KotS und Sunless Citadell an Abenteuerqualität nicht sonderlich unterscheiden.

D&D4 hatte u.a. das Problem, dass es mMn ziemlich deutlich auf die Schiene "taktisches Rollenspiel" zugeschnitten war, und diese Schiene bereits gut besetzt war, seitdem D&D3 sie wiederbelebt hat.

Nun hat jedes Rollenspiel, bei dem man irgendwo mit Würfeln und Hindernissen/Konflikten arbeitet, eine taktische Komponente im sehr weiten Sinne. 4E hat aber erstens stark die taktische Komponente in den Fokus gestellt, und zweitens einen der drei taktischen Aspekte besonders betont.

Sagen wir, ein taktisches Rollenspiel im weiteren Sinne enthält die Aspekte Strategie, Operation und Taktik im engeren Sinne. Strategie ist die Planung für eine ganze Kampagne/Abenteuerserie und bedeutet rollenspielerisch oft, dass man seinen Charakter/seine Gruppe optimiert. Operation ist die Planung zwischen den Encountern, und bedeutet im rollenspiel z.B., wie man mit seinen Ressourcen haushält und welche Encounter man zu vermeiden versucht, um unnötige Abnutzungskämpfe zu vermeiden (z.B. bei einer Sandbox oder einem klassischen Dungeon). Dabei spielen Informationsbeschaffung, Materialbeschaffung und Vorbereitung der Encounter eine wesentliche Rolle. Taktisch im engeren Sinne ist dann der einzelne Kampf (die Skillchallenges mal außer acht gelassen). Darauf hat sich die 4E konzentriert.

Durch das Balancing wurde das Optimieren nicht mehr so wichtig. Natürlich sind gut optimierte Charaktere um einiges besser, aber die Schere zwischen den Klassen und die Schere zwischen Systemexperten und Gelegenheitsnutzern wurde verkleinert. Das ist vielleicht nett für Leute, die Regeln im Rollenspiel als ein notwendiges Übel ansehen (das sind nicht die Leute, die Regeln nach bedarf ignorieren!), aber das nimmt den Spielern, die sich gerne in Charaktererschaffung und -planung hineinknien eine wichtige Spaßquelle.

Die Planung zwischen den Encountern verlor schon bei 3E durch die vielen Spruchrollen und Zauberstäbe an Bedeutung, außerdem bestand natürlich immer die Gefahr des Minute-Man-Mage. Die 4E hat versucht, dass Problem mit Encounterpowers, Daily Powers und Healing Surges (und einer Beschränkung der magischen gegenstände) zu lösen, aber damit m.E. nicht unbedingt Erfolg gehabt, und eine Reihe anderer Probleme erzeugt. Meine Erfahrung war, dass die 4E im Spiel am Interessantesten war, wenn man pro Spielwelttag 3 - 4 Kampfencounter gebracht hat. Wenn man Abenteuer aber auf diese Encounterdichte pro Tag vorplant, greift man ungewollt in die Möglichkeiten der Spieler ein, sich ihre Kämpfe zumindest großteils selbst auszusuchen. Außerdem führen die Encounterpowers zu dem Problem, dass man in Abnutzungskämpfen nicht wirklich sparsam sein muss. Wenn es aber zu wenig Kämpfe pro Tag gibt, gerät das System leicht außer Kontrolle und man langweilt sich. Eine bestimmte Anzahl an Kämpfen pro Spielwelttag erscheint mir eine Spielnotwendigkeit zu sein. Dies ist, glaube ich, ein Ursprung der Kritik an der "Encounterisierung", die ja eigentlich schon vor 4E begonnen hat.

Wo 4E mMn geglänzt hat, das waren die Kämpfe selbst. Ehrlich gesagt, bis auf die mir stellenweise zu lange Dauer der Kämpfe in Realzeit, ist 4E das System, mit dem ich am Liebsten alle meine Kämpfe in Rollenspielen abwickeln würde. Vor allem solchen Spielen mit dem Schwerpunkt auf Monsterklatschen. Aber Kämpfe sind eben nicht alles im Rollenspiel, und selbst in solchen mit taktischem Schwerpunkt nicht das einzige wichtige Element.

Ein Fehler von 4e war es damit überraschenderweise, die Kämpfe so sehr in den Mittelpunkt zu rücken! Das hat mMn schon 3E getan, aber da war 3E fast noch sowas wie eine Renaissance nach langer Zeit, in der die Story im RSP im Mittelpunkt stand. 4E musste sich gegen andere Systeme behaupten, die auch Kämpfe im RSP stark betonen, taktische Komponenten haben, aber auch Wünsche nach Stories und Settings bedienen konnten.

Das sind nur so ein paar Gedanken, die mir heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit gekommen sind.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 15:22
Ist es das? Mir ist noch nicht klar, dass ich mit 4E ALLES spielen kann.

"ALLES" ist natürlich auch bei weitem übertrieben. Was sehr gut geht ist magiearmes Spiel, durch die Regeln für das Spiel ohne magische Gegenstände und die Klassen. Wie die obige Diskussion zeigt birgt das aber die Gefahr dass mundane Klassen die Rollen abdecken welche zuvor magischen Klassen vorbehalten waren (beispielsweise Heilung) als magisch interpretiert werden, selbst wenn das was sie dort tun am Ende anders ist als das was die magischen Klassen tun. Muss jeder selbst wissen, die Argumente stehen ja schon oben.

Es gehen auch sehr verschiedene Fantasywelten - Dark Sun beispielsweise ist schon recht speziell.

Der Anteil Kämpfe und Nichtkampfsituationen kann auch sehr variabel gestaltet werden, und natürlich gibt es für den normalen Fantasymainstream auch genug verschiedene Charakteroptionen.

Innerhalb dieses Fantasymainstreams ist D&D 4E recht variabel. Aber "ALLES"? Ne, da gibt es dann doch ein paar Dinge die nicht gehen, abseits des Fantasymainstreams braucht man dann doch wieder ein auf das Thema spezialisiertes System.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 25.02.2014 | 15:22
@Lasercleric: wird reden glaube ich aneinander vorbei ... ich meine "jeden Spielstil" und du (wenn ich dich richtig verstehe) "jeden Charakter/Klasse".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 15:38
Sagen wir, ein taktisches Rollenspiel im weiteren Sinne enthält die Aspekte Strategie, Operation und Taktik im engeren Sinne. Strategie ist die Planung für eine ganze Kampagne/Abenteuerserie und bedeutet rollenspielerisch oft, dass man seinen Charakter/seine Gruppe optimiert. Operation ist die Planung zwischen den Encountern, und bedeutet im rollenspiel z.B., wie man mit seinen Ressourcen haushält und welche Encounter man zu vermeiden versucht, um unnötige Abnutzungskämpfe zu vermeiden (z.B. bei einer Sandbox oder einem klassischen Dungeon). Dabei spielen Informationsbeschaffung, Materialbeschaffung und Vorbereitung der Encounter eine wesentliche Rolle. Taktisch im engeren Sinne ist dann der einzelne Kampf (die Skillchallenges mal außer acht gelassen). Darauf hat sich die 4E konzentriert.

Ich weiß gar nicht ob sich die 4E darauf konzentriert hat oder viele Spieler. Ist ja kein Zufall dass du dort Skillchallenges herauslässt, denn natürlich wurden mit diesen einige der "wenn ihr vorplant werden die Kämpfe leichter" Dinge in den offiziellen Abenteuern umgesetzt. Aber dieses "lassen wir mal XYZ raus" ist ja durchaus häufig zu hören, dort werden dann Dinge halt einfach ignoriert die da wären und für das gewünschte genutzt werden.

Auch Sachen wie Rituale sind ja Beispiele für das von dir genannte.

Die Mittel sind also alle da - und auch in Abenteuern gibt es dafür einige gute Beispiele wie sie eingesetzt werden können.

Allerdings sehe ich gegenüber 3.5 Beispielsweise dennoch Unterschiede, denn was bei der 4E letztlich wegfällt (weitgehend, an manchen Stellen gibt's das noch) sind Langzeitbuffs. In früheren Editionen ist die Frage oft: Setze ich diesen Buff ein, ohne zu wissen ob ich ihn brauchen werde (wenn es so ist spart er mir Ressourcen, wenn nicht hab ich welche verschwendet).

Das gibt es in der 4E nur indirekt. Ich kann zwar auch dort Ressourcen jetzt einsetzen um sie mir später evtl. zu sparen - dies sind dann aber selten Buffs sondern eher die von dir oben angesprochenen Informationen oder die Frage "wann bin ich wo".

Auch in der 4E kann ich strategisch spielen, und mit Vorplanung eine Menge Ärger vermeiden. Viele Spieler waren hierbei aber eher direkte auf den Charakter wirkende Buffs gewohnt und haben dies dann gar nicht so recht mitbekommen oder versucht.

Dabei ist es eigentlich durchaus sinnvoll - denn spätestens durch die Änderungen an der Monsterschadenberechnung ist die 4E wenn man als Spielleiter die Monster wirklich so spielt wie sie dastehen sehr tödlich. Und demzufolge ist der Unterschied zwischen einer Gruppe die strategisch und nicht nur taktisch vorgeht und einer die dies nicht macht sehr groß. Der oben angesprochene Schlussencounter von KotS ist da nur ein Beispiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 25.02.2014 | 15:39
Sehe ich ähnlich wie SLF.
Ergänzend dazu kam, dass mit den Fixes der 3.X-Probleme eine Verengung der unterstützten Spielstile verbunden war.
Das ist mMn der Preis, der für das bessere, fokussierte Design von 4E gegenüber 3E zu bezahlen ist.

(Auf der Achse "breit aufgestelltes Regelsystem, das alles versucht und wenig konkret unterstützt"  [vgl. DSA 4.X] und der "fokussierten Regelwerke, die konkrete Spielstil-Vorgaben mitbringen und den Rest offen lässt" [vgl. Indies wie TSoY oder Urchin], tendiert 3.X ziemlich richtung DSA und 4E richtung Urchin. )
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 25.02.2014 | 15:48
@Lasercleric: wird reden glaube ich aneinander vorbei ... ich meine "jeden Spielstil" und du (wenn ich dich richtig verstehe) "jeden Charakter/Klasse".
Bestimmt reden wir aneinander vorbei, weil ich einfach nicht verstehe worauf Du hinaus willst (ich bin freilich weit davon entfernt den ganzen Thread hier noch zu überblicken). Was verstehst Du denn unter "Spielstil"? Dungeon Crawling in Abgrenzung zu höfischer Intrige? Meinst Du Spielstil im Sinne generisches Spielsystem für alle Genres?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 25.02.2014 | 16:01
Ergänzend dazu kam, dass mit den Fixes der 3.X-Probleme eine Verengung der unterstützten Spielstile verbunden war.

Welche Fixes oder Regeländerungen (Fixes ist imho der falsche Begriff...3.5 ist ja kein kaputtes System) die etwas verengen würden dir da denn konkret einfallen? Das Balancing z.B. selbst sorgt ja erstmal dafür dass ich mehr Klassen und Charakterkonzepte gleichwertig spielen kann.

Und der Einbau zusätzlicher Möglichkeiten für Nichtkampfbegegnungen ist ja auch nicht unbedingt etwas dass eine Verengung auf einen bestimmten Spielstil bewirkt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 25.02.2014 | 19:59
Das Power-Niveau (Core) hatte in 3.5 deutlich zugenommen und die Fokusierung auf Kampflastigkeit wurde nochmals erhöht. Kann sein, dass das auch an der Gruppenwahrnehmung lag und es sich somit jemanden der nicht über OD&D, AD&D, 2nd, 3rd zur 3.5 kam, sondern nur von 3E zu 3.5 wechselte anders erschloss ; aber bei uns kam es eben so an, weshalb wir den Wechsel auch relativ spät (2008) vollzogen.
Das ist eindeutig Gruppenwahrnehmung.
Mit 3.5 wurden auch einige Dinge wieder runtergeschraubt (der Zauber Hast z.B.) und andere einfach nur gestreamlined. Das Powerniveau hat sich insgesamt von 3 auf 3.5 so gar nicht verändert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 25.02.2014 | 20:25
Ich versuche mich mal kurz an einer Zusammenfassung dessen, was mir als einigermaßen unstrittig vorkommt - der Thread ist toll, aber ich muss immer so 5-6 Seiten nachholen, wenn ich abends zum lesen komme.

Die 4E ist abgesoffen, denn:
- ungünstiges Auftreten von WotC zu Beginn
- schlechte Abenteuer
- in Deutschland das Übersetzungsproblem

schon strittiger:
- die 4E fühlt sich nicht mehr nach D&D von 1974-2007 an, weil sie massiv anders aufgebaut ist. Das Spiel hätte besser nicht D&D geheißen
- der DDI-Zwang
- Powers und der Gedanke, dass 4E Charaktere seitens ihrer Fähigkeiten in älteren Editionen allesamt magisch begabt gewesen wären

Ist das soweit der aktuelle Stand?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2014 | 20:44
Ist das soweit der aktuelle Stand?
Den letzten Punkt müsstest du aufspalten, da es zwei verschiedene Punkte sind:

- Powers (Daily-Powers & Encounter-Powers) und ihre Meta-Struktur, die Immersion behindert
- Der Gedanke, dass 4E Charaktere seitens ihrer Fähigkeiten in älteren Editionen allesamt magisch begabt gewesen seien
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 25.02.2014 | 20:49
Man spielt einfach in Splittermond. Da haben alle zumindest ein wenig Magie.
So Schluss ausdiemaus. Ab nach Haus. Die Party ist zu Ende.  :bang:
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2014 | 20:51
Kannst du dir vorstellen, dass nicht jeder in Splittermond spielen will? Dass es auch Leute gibt, die eher unmagisch spielen wollen?

Btw, wieso muss er Splittermond spielen? Er kann doch auch genausogut D&D4 spielen. Da sind die SCs genau so magisch begabt wie in Splittermond.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 25.02.2014 | 21:38
Oder Earthdawn. Hat auch das coolere Setting.  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Praion am 25.02.2014 | 21:47
Kannst du dir vorstellen, dass nicht jeder in Splittermond spielen will? Dass es auch Leute gibt, die eher unmagisch spielen wollen?

Btw, wieso muss er Splittermond spielen? Er kann doch auch genausogut D&D4 spielen. Da sind die SCs genau so magisch begabt wie in Splittermond.

Ja ne. Ich meinte DnD auf Lorakis (?). Splittermond mit DnD Regeln.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 26.02.2014 | 00:39
Ich glaube mir wird gerade schlecht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Just_Flo am 26.02.2014 | 07:44
 :headbang: Hm, das was du impliziert hast gefällt dir also nicht? Naja, vielleicht hast du ja Glück und deine Implikation war doch falsch  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 07:56
Ich versuche mich mal kurz an einer Zusammenfassung dessen, was mir als einigermaßen unstrittig vorkommt - der Thread ist toll, aber ich muss immer so 5-6 Seiten nachholen, wenn ich abends zum lesen komme.

Die 4E ist abgesoffen, denn:
- ungünstiges Auftreten von WotC zu Beginn
- schlechte Abenteuer
- in Deutschland das Übersetzungsproblem

schon strittiger:
- die 4E fühlt sich nicht mehr nach D&D von 1974-2007 an, weil sie massiv anders aufgebaut ist. Das Spiel hätte besser nicht D&D geheißen
- der DDI-Zwang
- Powers und der Gedanke, dass 4E Charaktere seitens ihrer Fähigkeiten in älteren Editionen allesamt magisch begabt gewesen wären

Ist das soweit der aktuelle Stand?

Ich wäre auch bei den Abenteuern vorsichtig, auch diese wurden seinerzeit nicht schlecht bewertet. Ich hab oben ja Zechis Rezension von KotS verlinkt.

4 von 5 Punkten, und im Fazit der Kommentar dass dies ein besseres Einsteigerabenteuer ist als z.B. Sunless Citadell aus der Vorgängeredition.

Stimmt ja auch durchaus, es ist fraglos ein Einsteigerprodukt, aber deshalb ja nicht schlecht. Zumal es ein paar Sachen enthält die ja durchaus wichtig sind für ein gutes Abenteuer.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 26.02.2014 | 08:04
Und man sollte erwähnen, dass, wenn man nur die reinen WotC-Abenteuer für 3.0/3.5 betrachtet, diese Edition auch nicht sonderlich gut weggekommen wäre. Denn mit wenigen Ausnahmen war das auch nur bedingt gut...

Viel entscheidender war für mich eher, dass Drittanbieter für diese Edition keine Abenteuer (und andere Werke) aufgrund der fehlenden OGL anbieten konnten. Das war durchaus ein Vorteil der 3.0/3.5-Ära. Der Ausfall z. B. des "Dungeon" in seiner damaligen Form während der 4E ist wahrscheinlich doch gravierender, als man es vorher von Seiten WotCs gedacht hätte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 08:27
Findest du? Eigentlich war ich der Meinung das der Onlineschritt die Magazine inhaltlich weiter gebracht hatte. Gerade der Wegfall der Werbung im Magazin und die vielen kleinen fortlaufenden Reihen würde mir dort einfallen. Und gute Abenteuer wie auch ergänzungen zu Kaufabenteuern gab es da ja auch.

Um ein Beispiel zu nennen: Die Vorgeschichte zu Gardmore Abbey gibt es im Dungeon als spielbares Abenteuer. Mit zusätzlichen Hintergrundinfos. Ich habe
es noch nicht gemacht, doch ich wollte das immer als spielbare Vision in das Originalabenteuer einbauen. Sowas find ich schon sehr bereichernd.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 26.02.2014 | 08:33
Neuer Punkt! (glaube ich)

Etwas, das man zur 4E noch erwähnen sollte ist, dass sie sehr zeitnah nach DnD 3.5 kam. Die beiden AD&D-Editionen durften immerhin jeweils 12 Jahre auf dem Markt herum lungern, mit extrem hoher Kompatibilität miteinander und sogar mit dem OD&D-Material. Die 3 und 3.5 gab es jeweils 5 Jahre lang. Da stellt sich einem Käufer auch die Frage, warum er sich für soundsoviel hundert Dollar/Euro Bücher gekauft hat, die auf einmal obsolet sind.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 08:35
Guter Punkt! Ja, das war ein großes Thema seinerzeit.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 26.02.2014 | 08:39
Ich hatte gerade den Einfall, dass die 4E wohl zu modern für viele Rollenspieler war/ist.

Die gelösten Mechaniken sind nicht jedermanns Sache. Sie wirken steril und beliebig (sie wirken!), sie scheinen fast etwas sehr der Apple unter den Rollenspielsystemen zu sein. Zuträglich dazu war wohl auch die Optik der Grundregelwerke (Nachtrag: ich hatte englische pdf aus der Vorveröffentlichungstestphase).

Wenn ich diese Punkte mit der 3E vergleiche, dann sind das natürlich recht deutliche Unterschiede. Die 3E war ja zuweilen recht überladen (zweimal Artwork, Backgroundartwork, teilweise unterstrichene Zeilenabschnitte, Rahmenverzierungen - auf einer Seite!).
Und das Auge isst mit. Die optische Wirkung der 4E war einigen mir bekannten Leute zu wenig "echte Fantasy".

Zurück zu den Mechaniken.
Für meinereiner kranken auch andere Systeme an dieser Beliebigkeit. GURPS wurde ja schon genannt. Bei HERO wirds nicht unbedingt anders sein.


Nur so ein Gedanke am Rande.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 26.02.2014 | 08:59
@Arldie: welche Hilfe soll die Rezension eines 4E-Fanboys der ersten Stunde denn erbringen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 09:10
^^ ich kann dir gern auch andere Rezensionen heraussuchen. Letztlich sind die Meinungen da nicht so verschieden.

Im Prinzip läuft es immer auf das von Zechi gesagte heraus. Du schaust zu viel darauf wer etwas sagt, und zu wenig darauf was gesagt wird. Er hatte in seiner Rezension ganz sicher keine Lobhudelei betrieben und auch eine Menge Punkte kritisiert.

Aber es ging mir auch nur darum dass dieser Punkt halt nicht so unstrittig ist. Wenn wir ernsthaft sagen wollen da wurden Spieler von den Abenteuern abgeschreckt müsste man hinterfragen was genau eigentlich bei diesen anders ist als bei Vorgängerabenteuern oder vergleichbaren Abenteuern in 3.5. Denn da wurde ja offenbar keiner abgeschreckt, die 3E und 3.5 war ein Riesenerfolg.

Und komme dann dahin dass bei einem Vergleich von z.B. Sunless Citadel (3.5 Einstiegsabenteuer) mit Keep on the Shadowfell letzteres deutlich besser abschneidet. Ja nicht nur bei mir, sondern eigentlich generell.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 26.02.2014 | 09:22
Zuträglich dazu war wohl auch die Optik der Grundregelwerke (Nachtrag: ich hatte englische pdf aus der Vorveröffentlichungstestphase).

Wenn ich diese Punkte mit der 3E vergleiche, dann sind das natürlich recht deutliche Unterschiede. Die 3E war ja zuweilen recht überladen (zweimal Artwork, Backgroundartwork, teilweise unterstrichene Zeilenabschnitte, Rahmenverzierungen - auf einer Seite!).
Und das Auge isst mit. Die optische Wirkung der 4E war einigen mir bekannten Leute zu wenig "echte Fantasy".

ich finde die 4e regelbände optisch immer noch einen graus.
das weiße papier blendet schon fast und die farben der karten wirken einfach kraftlos und langweilig.
es gibt immer noch kaum "professionelle" karten die so tod wie die der 4e sind. und karten sind wichtig, super wichtig!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 09:34
Die Optik ist sicher ein wichtiges Thema. Vor allem die Vereinheitlichung wie man eine Fähigkeit optisch darstellt sorgt letztlich ja auch zum Teil für die Kritik des sich gleich anfühlens.

Unsichtbarkeit und ein Pfeilschuss machen völlig andere Dinge, auch am Spieltisch mache ich als Spieler völlig andere Dinge wenn ich sie einsetze. Ohne einen Blick auf die Optik des Buchs würde niemand auf die Idee kommen das da etwas vergleichbar ist, wenn er den Spielern am Spieltisch so zuschaut.

Aber schaue ich dann rein stehen die eben in kleinen bunten Kästchen. Solange ich sie nur kurz überfliege sehen sie gleich aus, ganz egal was da dann tatsächlich drin steht. Und der Hang zum benutzen von Schlüsselworten und Abkürzungen hilft da auch nicht, da dadurch auch große Unterschiede sich ab und an in einem kleinem Wort das irgendwo in der Power steht befinden.

Zur Benutzung ist das natürlich sehr praktisch. Ich kann sehr schnell und ohne großen Interpretationsbedarf oder ohne einen langen Text lesen zu müssen viele verschiedene Sachen machen. Nur merken tut man dass dann halt erst bei regelmäßigem Spielen, es ist für Spieler und Spielleiter ein Vorteil, und für Leute die die Bücher nur mal kurz überfliegen ein Problem. Und während man normalerweise sagen würde: "Das Spiel soll sich ja auch an seine Spieler richten, und den Nutzen für diese in den Vordergrund rücken!" ist dies natürlich für ein Spiel bei dem in der Diskussion in Foren nur so 10 bis 20% der Leute das Spiel regelmäßig spielen ein Problem.

Man hat eben viel mehr Leute die etwas nur überfliegen als Leute die die Dinge tatsächlich ausführlich anschauen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: gunware am 26.02.2014 | 10:08
Man hat eben viel mehr Leute die etwas nur überfliegen als Leute die die Dinge tatsächlich ausführlich anschauen.
Ich muss zugeben, dass ich dies auch wahrnehme.
(Wobei ich nicht weiß, ob es sich dabei nicht um "selbsterfüllende Prophezeihung" handelt - weil ich meistens nur dann nachschaue, wenn ich das Gefühl habe, dass es so ist - und dann bestätigt sich das Gefühl. Und da, wo kein Grund zum Nachschauen ist, schaut man nicht nach und nimmt es auch nicht so wahr.
Wer weiß, vielleicht ist es auch nur so ein Märchen wie das Märchen über die gute alte Zeit.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 26.02.2014 | 10:38
"natürlich" überfliegt man erstmal dei dinge, wenn diese einem vom ansatz her schon nicht gefallen, dann bringt man auch kaum die motivation auf weitere 200 seiten zeugs zu lesen das man vom grundprinzip her doof findet. von daher ist dieser vorwurf nicht wirklich gerechtfertigt, sondern eher auch eines der probleme der 4e.

sie hat es meist nichtmal über den drüberfliegen status geschafft weil sie so dnd-untypisch präsentiert wurde.
wenn es wirklich an sowas gelegen haben sollte hat wotc mit der präsentation wirklich ins klo gegriffen!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 10:56
Genau. Das war auch gar nicht allzusehr als Vorwurf an "Die Kritiker" gedacht, sondern sollte nur zeigen wieso es so schlimm war das WotC beim Marketing am Anfang erstmal so viele Spieler älterer Editionen aufregte.

Dadurch kamen viele Spieler die eigentlich keine neue Edition brauchten und wollten in die Diskussionen. Und überflogen dann ein System welches beim Überfliegen der Regeln nicht wirklich aussagt wie es am Ende am Spieltisch aussieht. Und von dem sie im Netz viel schlimmes gehört hatten - teils ja schon bevor die Regeln überhaupt draußen waren. Und so vorgeprägt geht man dann hin und sieht viele bunte Kästchen die so wirken als ob das alles wäre was man machen kann.

Hätte man die Powers einfach anders formuliert und inhaltlich gleich gelassen wäre viel weniger Ärger entstanden, einfach durch diesen "das sieht ja alles gleich aus" Effekt. Als Spieler des Systems hätte man dann weniger Vorteile davon - es wäre ein schlechteres System, da natürlich lange Textblöcke schlechter lesbar sind und der Platzbedarf die Vielfalt einschränkt. Und weil man dann wieder viel mehr Regeldiskussionen hätte wie der Text nun gemeint ist.

Aber für die Wahrnehmung des Systems von Außen, und beim reinem "ich schau mal kurz in die Regeln rein" wäre es eben deutlich besser gewesen wenn bei Feuerball ein langer Text dransteht statt eine kurze Box voller Schlüsselworte und Abkürzungen. Die 4E hat voll auf Spielbarkeit gesetzt, gerade für Spielleiter ist sie eine riesige Erleichterung. Wird auch wohl jeder bestätigen der mal hochstufige Kampagnen in 3.5 und 4E geleitet hat. Aber diese Optimierung auf Spielbarkeit geht eben auf Kosten der Leute die nur mal reinschmökern wollen.

Man kann niemandem vorwerfen dass er das System nur überfliegt und dann von solchen Dingen beeinflusst wird. Das ist der Fehler von WotC nicht von den Kritikern. Denen kann man höchstens vorwerfen dass sie nachdem Regeldetails erwähnt werden häufig ablehnend reagierten und anstatt auf die Details einzugehen und sich diese anzuschauen über die Personen sprachen die diese Regelinfos brachten (das ist doch ein Fanboy!) oder schlicht sagten: das steht da zwar, aber das macht doch keiner so! Sprich lieber an dem einmal gefasstem Eindruck festhielten als die tatsächlichen Regeln anzuschauen.

Und dadurch dann die oben angesprochenen 2 Systeme schufen, eines das im Regelwerk steht und eines das nirgendwo steht aber in Foren diskutiert wird. Dabei wurden dann auch zu diesem rein "empfundenem" System öfters mal auch Dinge angedichtet die das genaue Gegenteil des Regelwerks darstellten - aber eben negativ klangen und zu dem Image passten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 26.02.2014 | 13:08
Ich denke nach wir vor: Kommunikation. Die ist einfach gehörig falsch gelaufen, bereits im Vorfeld, aber auch und vor allem nach Erscheinen. Da wurden einige Fehleinschätzungen gemacht, die ja in letzter Konsequenz auch zu diversen Personalentscheidungen seitens Hasbro geführt haben. Zu recht.

Ich erinnere zum Beispiel an "Evolution not Revolution". Da hätte man wohl besser vorher eine Befragung gemacht, ob das auch so wahrgenommen wird, bevor man den Satz durch den Äther haut.

Auch die Herangehensweise die neue Edition quasi nur von Familienmitgliedern der Werksangehörigen testen zu lassen (die in ihrer Kritik ja wohl nicht ganz ehrlich sein können, wenn man die Idee des Chefs bewertet) stellte sich im Nachhinein als ziemlicher Dünschiss dar (da hat man ja für Next daraus gelernt).

Im Vorfeld wurde auch zu viel spekuliert und im Äther debattiert - da hat man einfach viel zu lange die Gerüchteküche unmoderiert dampfen lassen und als dann (endlich) fundierte Kritik kam ist man eben nicht konstruktiv, sondern destruktiv darauf eingegangen, da gab es zum Teil sogar von offizieller Seite Beleidigungen gegen die Unzufriedenen, was dann ja in der bekannten "Love It or Leave It" Geschichte seinen Gipfel fand.

Insgesammt eben wenig professionell, ich erinnere da nur an die Ulisses und die Lizenz Geschichte, die dem Markennamen "Das Schwarze Auge" wohl 8wenn man den Zahlen vertrauen kann) auch einen richtigen Bärendienst erwießen hat.

Mich persönlich (und das gilt von dem was ich weis, wohl für den Großteil der konstruktiven Kritiker der ersten Stunde) hat zudem die Reaktion des Fanatiker-Lagers in den Foren stark abgeschreckt, die ja keinen Unterschied gemacht haben, ob du ohne Wissen kritisierst, oder eben mit Eigenerfahrung. Alles was Kritik übte war der Feind, den es bis zum letzten Blutstropfen mit allen Mitteln zu bekämpfen galt. und dann eben entsprechend eines echten Fanatikers: dem "Gegner" Dinge vorhalten, die man selbst ständig benutzt. DAS war für mich in letzter Konsequenz der Grund die 4E komplett zu verkaufen und das Kapitel für mich zu schließen (und für viele andere auch).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2014 | 14:01
Mich persönlich (und das gilt von dem was ich weis, wohl für den Großteil der konstruktiven Kritiker der ersten Stunde) hat zudem die Reaktion des Fanatiker-Lagers in den Foren stark abgeschreckt, die ja keinen Unterschied gemacht haben, ob du ohne Wissen kritisierst, oder eben mit Eigenerfahrung. Alles was Kritik übte war der Feind, den es bis zum letzten Blutstropfen mit allen Mitteln zu bekämpfen galt. und dann eben entsprechend eines echten Fanatikers: dem "Gegner" Dinge vorhalten, die man selbst ständig benutzt. DAS war für mich in letzter Konsequenz der Grund die 4E komplett zu verkaufen und das Kapitel für mich zu schließen (und für viele andere auch).

Ja definitiv. Ich hab das ja oben schonmal beschrieben - wenn ich mir die alten Threads anschaue dann erschreckt mich dies inzwischen auch oft selbst.

Ist ja nicht so als ob ich da beleidigend war - aber wenn es da 2 Postings gab und davon war eines oberflächlich und einfach nur Trolling um die Edition runterzumachen, und das andere war Sachlich so habe ich...und natürlich auch andere dann viel zu oft das erstere diskutiert, sind viel zu oft Diskussionen anhand von hitzigen Antworten untergegangen.

Es wäre besser gewesen diese Dinge einfach zu ignorieren, ihnen keine Bühne zu geben, und im Nachhinein bereu ich dort auch viel. Ich kann nur versuchen das zu erklären, letztlich ist es einfach so gewesen dass dort und noch für die nächsten Jahre kein 4E Thread aufgemacht werden konnte mit sachlichen Diskussionen ohne das jemand ankam und abwertende Sprüche riss. Spielern die sich für das System interessierten wurde mit teilweise eben sehr komischen Sprüchen davon abgeraten und dabei dann halt auch viel Polemik angewendet. Und wenn dann jemand kam und sachliche Kritik äußerte die vielleicht noch ein paar Macken hatte weil man sich das System eben nur im Rahmen einer kurzen Testrunde angeschaut hatte wurde dies oft mit der unsachlichen und polemischen Kritik gleichgesetzt. Irgendwann ging das so weit dass ich nichtmal mehr zu AD&D oder meiner AD&D Runde schreiben konnte ohne dass jemand ankam und gegen "den 4E Fanboy" schießen wollte. Und das hat definitiv dann auch dafür gesorgt das ich und viele andere auch mit sachlicher Kritik nicht so umgingen wie es angebracht gewesen wäre, zumindest nicht immer. Man fühlte sich einfach beständig angegriffen und reagierte dann falsch.

Oder anders gesagt: Viele Anekdoten von damals klingen vielleicht als ob nur die bösen bösen Kritiker an den Flamewars schuld gewesen wären. Aber das war nicht so, da haben beide Seiten ordentlich Öl ins Feuer gekippt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 26.02.2014 | 19:31
Ja. Da ist einges ziemlich falsch gelaufen - von beiden Seiten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 26.02.2014 | 21:28
Ich erinnere zum Beispiel an "Evolution not Revolution". Da hätte man wohl besser vorher eine Befragung gemacht, ob das auch so wahrgenommen wird, bevor man den Satz durch den Äther haut.
... naja. Bei einer Kundenbefragung läuft es doch oft darauf hinaus, dass ein schnelleres Pferd gewünscht wird. An Auto denkt da "keiner".
Die Ergebnisse, die man bekommt, wenn man sich streng an die Kunden-Vorstellungen hält, sind häufig ziemlich durchwachsen.

Mich persönlich (und das gilt von dem was ich weis, wohl für den Großteil der konstruktiven Kritiker der ersten Stunde) hat zudem die Reaktion des Fanatiker-Lagers in den Foren stark abgeschreckt, die ja keinen Unterschied gemacht haben, ob du ohne Wissen kritisierst, oder eben mit Eigenerfahrung.
Als jemand der die WFRP-Edition-Wars begleitet hat, kann ich sagen: Das ist ein ganz normaler Verlauf.
Die Altfans sind enttäuscht, dass sie was ganz anderes bekommen, als gewünscht. Die Neuspieler sind enttäuscht, dass das, was sie gut finden, gleich zerrupft, zerpflückt, ... wird. Gerade dann, wenn sie die neue Version als echte Verbesserung sehen (weil sie mit der Vorgängerversion wenig anfangen konnten.) 

Mit so viel Emotion im Spiel kann ganz schlecht diskutiert werden.


Je mehr die Regeln (bei Settings ist das mMn ähnlich) verändert werden, desto größer ist die Chance, dass da Dinge entfernt werden, die Spieler lieb gewonnen haben. Die sie für spielprägend halten. Mit einer guten Kommunikation (X verändert, weil ... und Y soll jenes mehr unterstützen) kann man einiges abfangen. Wenn das nicht geschieht, dann ist das Unverständnis bei den Altfans entsprechend groß und der Boden für Edition Wars ist bereitet, weil die Nachvollziehbarkeit der Änderungen fehlt. (Siehe WFRP3, siehe nWoD und halt eben insbesondere D&D 4.)

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 27.02.2014 | 08:23
Die Altfans sind enttäuscht, dass sie was ganz anderes bekommen, als gewünscht. Die Neuspieler sind enttäuscht, dass das, was sie ut finden, gleich zerrupft, zerpflückt, ... wird. Gerade dann, wenn sie die neue Version als echte Verbesserung sehen (weil sie mit der Vorgängerversion wenig anfangen konnten.) 

Ich denke wie oben schon gesagt: Ein großer Teil des Problems entstand auch dadurch, dass viele Leute sagten: Es ist für XYZ gemacht. Z.B. "Für 3.5 Hasser" oder "Für Neuspieler" oder "Für WoW Spieler"

Also dass man begann die Befürworter und Kritiker in Kategorien einzuteilen und dabei möglichst die eigene Seite aufzuwerten und die andere abzuwerten. Das ging dann so weit dass wir mal eine Diskussion hatten bei der 4E Spielern unterstellt wurde Pokemon, Jar Jar Binks und Sissi zu mögen. ;) So albern solche Dinge im Nachhinein klingen. Tatsächlich war das ganze natürlich an einen breiten Mainstream gerichtet, explizit auf viele verschiedene Spielstile abzielend. Doch dies wurde halt über die vermutete Zielgruppe ignoriert. Man findet noch heute oft die Ansicht die 4E wäre für eine sehr kleine Zielgruppe gemacht und auf einen sehr eng eingeschränkten Spielstil hin designed...ohne dass dies in den Regeln irgendwo zu finden wäre. Die sagen ja explizit das Gegenteil.

Erst dadurch war es aber möglich dass dem System so intensiv Dinge angedichtet wurden die dort eigentlich nicht im System drin stehen - und dieses empfundene, aber eigentlich nicht existierende System in den Forendiskussionen entstand. Denn wenn ich einmal sage "das ist für den und jenen" distanziere ich mich auch davon - und bin dann leichter bereit Dinge abzulehnen die nicht zu diesem Image passen. Oder Dinge die zu diesem Image passen zu akzeptieren auch wenn mir jemand sagt: "Das steht aber doch gar nicht im Buch!"

Man hat halt eine vermutete Zielgruppe konstruiert, die wesentlich eingeschränkter war als dies das System tatsächlich vorsah oder die WotC als Zielgruppe ausmachten. Wenn dann Stimmen kamen die nicht zu dieser vermuteten Zielgruppe passten (beispielsweise "durch das neue Skillsystem, den Wegfall des 5 Minuten Tags, die Quests, Skillchallenges und die Änderungen bei Questlösenden Zaubern ist es einfacher Detektivabenteuer und dergleichen mit der 4E zu spielen.") wurde nicht etwa das eigene, erzeugte Bild, was man von der 4E hatte, hinterfragt sondern derjenige der es sagt als Außenseiter und abseits der vermuteten Zielgruppe empfunden.

Da kamen dann auch schonmal Sprüche wie: "Aber du spielst es ja ganz anders als gedacht", "für dich ist das doch gar nicht gemacht" oder "ja, klar kann man sich das so hinfrickeln" - die Vermutung also man würde dort Hausregeln benutzen, obwohl es eigentlich keine einzige davon brauchen würde dafür. Die Vorstellung dass diese Dinge ganz normale Bestandteile des Spiels sind, in den Spielleitertips auch explizit angesprochen und so gewünscht sind war dermaßen weit weg von dem konstruiertem Bild das von dem System in den Foren herumgeisterte dass diese Reaktionen ja auch verständlich sind.

Man redete einfach über zwei verschiedene Spiele.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 27.02.2014 | 09:16
Naja ... jetzt bist du schon wieder dabei den Editionskrieg wieder zu befeuern ... ein Vermerk in den Regeln, dass man damit jeden Spielstil optimal bedienen könne, bedeutet noch nicht, dass dem auch so ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 27.02.2014 | 09:58
Das sicher nicht - aber es ist zumindest mal ein Hinweis. Erst recht wenn der Vermerk mehrere Abschnitte in mehreren Kapiteln ist und durchaus ausführlich.

Aber bis dahin bin ich ganz bei dir - sowas kann auch einfach nur gewollt und nicht gekonnt sein.

Doch spätestens wenn dann konkrete Regelbeispiele für Mittel genannt werden die man nutzen kann, konkrete Beispiele und Berichte aus den eigenen Runden wie man diese Mittel angewendet hat, und erklärt wird warum man diese Meinung hat ist halt "du bist doch nur ein 4E Fanboy" keine besonders gute Erwiderung mehr.

Das soll jetzt ja nun auch nicht wieder alle über einen Kamm scheren, wie gesagt: Nicht jeder reagierte so.

Aber eben eine sehr große Anzahl Leute, und über einen sehr langen Zeitraum. Wenn ich heute genau so vorgehe, einen Thread aufmache und über Dinge in der 4E spreche die nicht zu dem vorgefasstem Image passen, nicht zu dem "Discussed & Debated 4E" aber zu "Dungeons & Dragons 4E" dann werde ich eben trotz aller Verbesserungen in der Diskussionskultur immer noch sehr viele Kritik nach dem Motto "kann nicht sein was nicht sein darf" bekommen. Und dann kommt auch wieder "Mensch Arldwulf du alter 4E Fanboy, du bist ja so verbohrt". Selbst wenn man nur Zitate aus den Büchern bringt.

"Verbessert" bedeutet in diesem Fall halt: Man ist nicht mehr automatisch als Final Fantasy und Sissy Fan wenn man die 4E mag - und Regelinhalte können zumindest teilweise ohne persönliche Angriffe diskutiert werden.

Aber eben teilweise. Es ist dann ein "von 5 Postings sind _nur_ 2 Trolling oder Angriffe" was eben nur deshalb ein Fortschritt ist weil die Quote schonmal schlimmer war. Die Argumente schonmal alberner. Schau dir diesen Thread an. Selbst hier wirst du noch genug Leute finden die lieber über die Frage reden was sie von User XYZ halten als über das was eigentlich geschrieben wird.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 27.02.2014 | 10:07
Aber gerade das ist doch eigentlich nicht verwunderlich: jeder hier (und anderswo) von den sagenwirmal acht bis zwölf dutzend Leuten, die den selben Nick in allen Foren benutzen wird nun eben öffentlich wahrgenommen für das was er tut, macht und posted. Daraus resultiert ein mehr-oder-weniger realistisches Bild und Vielleser glauben eben darüberhinaus Grundaussagen treffen zu können. Von Glgnfz wird keiner erwarten, dass er ein Spiel per se ablehnt und sollte er dies tun wird das in der Forenlandschaft sehr viel Gewicht haben. Von Arldwulf erartet man eben, dass er die 4E immer besser darstellt, als es viele andere sehen - unabhängig davon ob es nun so ist oder nicht. Persönliches Empfinden ist eben eine persönliche Präferenz. Ich selbst war ja auch damals bei den Gate-Stammtische sehr überrascht wie viel positive Rückmeldung ich von Leuten bekommen habe, die quasi nie posten, die aber in vielerlei Hinsicht mit meiner Meinung und meinen Einschätzungen sehr konform laufen ... und entsprechend meiner Stimme sehr viel Gewicht beimessen. Die daraus resultierende Verantwortung ist - glaube ich - vielen Leuten auch gar nicht bewusst. Insofern glaube ich schon, dass die 25 Schwergewichte der Foren-Szene in Deutschland durchaus die "Macht" hätten ein neues Rollenspiel totzuschreiben - wenn sie alle konsequent die selbe Meinung verträten. Die Foren werden halt doch viel stärker gelesen, als das manch einer glaubt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 27.02.2014 | 10:17
Natürlich. Ich habe das oben ja schonmal angesprochen...so zwischen 2009 und 2010 war es eigentlich unmöglich 4E Spieler zu finden die noch nicht von den Forendiskussionen abgeschreckt waren.

Selbst solche die sich nicht in Foren herumtrieben hatten dann davon gehört und benutzten die gleichen Sprüche - ohne das Spiel je gesehen zu haben.

Mund zu Mund Propaganda ist natürlich extrem wichtig.

Da lag ein Riesenproblem für WotC, denn es wäre für sie viel besser gewesen wenn 10 Leute über das Spiel reden die es tatsächlich regelmäßig spielen oder sich zumindest für die Regeln im Detail interessieren als wenn 100 Leute darüber reden von denen immer noch nur 10 sich das ganze wirklich detailliert anschauen.

Was die Personen angeht: Wie oben schon gesagt, das beste was man machen kann ist nicht darauf schauen wer etwas schreibt. Einfach so weit nach rechts scrollen oder das ganze so vergrößern dass man nur noch das Posting liest, und nicht mehr den User der es postet.

Letztlich sind wir hier im Internet, und kennen einander kaum. Wer dann ernsthaft anfängt und über die Spielweise anderer User oder ihre Charaktereigenschaften urteilen will kann dabei nur falsch liegen. Am Ende sind wir alle Rollenspieler, das einzige was ich wirklich sicher sagen kann ist dass die meisten Leute hier wirklich Rollenspiel lieben und als ein tolles Hobby ansehen. Das ist eine so große Gemeinsamkeit das ich es erschreckend finde wie leichtfertig dort Abgrenzungen vorgenommen werden, Leute in eine Ecke gestellt werden.

Um bei deinem Stammtischbeispiel zu bleiben: Ich bin mir ziemlich sicher dass unsere Ansichten an einem Stammtisch ebenfalls weit weniger fern voneinander erscheinen würden. Aber das liegt nicht daran dass sie dort geändert würden, sondern das sie von vornherein einfach nur die Ansichten von Leuten sind die viel gemeinsam haben.

Gern rollenspielen zum Beispiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 27.02.2014 | 12:19
Zitat
Ich selbst war ja auch damals bei den Gate-Stammtische sehr überrascht wie viel positive Rückmeldung ich von Leuten bekommen habe, die quasi nie posten, die aber in vielerlei Hinsicht mit meiner Meinung und meinen Einschätzungen sehr konform laufen ... und entsprechend meiner Stimme sehr viel Gewicht beimessen.
Es gab einen Gate-Stammtisch?  :o
Wo war ich da?

Ansonsten hast Du natürlich Recht. Gewisse RPG-Grössen können ein RPG in jede mögliche Richtung steuern, nur durch Foren.

Edit:
Beitrag No. 666...gutes Omen!  >;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 27.02.2014 | 12:27
Es gab viele Gate-Stammtische. Regional eben. Und selbiger war zuletzt vor 5-6 Jahren im Rhein-Neckar-Dreieck.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 27.02.2014 | 13:16
Es gab viele Gate-Stammtische. Regional eben. Und selbiger war zuletzt vor 5-6 Jahren im Rhein-Neckar-Dreieck.
Ah okay...zu weit.  :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 23.03.2014 | 11:32
Ich hatte zu diesem Thema am Wochenende noch einen anderen Gedanken.
Ich schätze, dass penetrantes Schönreden auch einige Interessenten abschreckt. Aggressive Verteidigungshaltungen werden vielleicht gar nicht als solche bewusst wahrgenommen, können aber ein Geschmäckle beim Leser hinterlassen.
Wenn man von Anfang an cool auf Kritiken (berechtigt, wie unberechtigt) reagiert hätte, wäre die Position der 4E Verteidiger sicherlich auch grundsätzlich eine bessere gewesen.
Meiner Wahrnehmung nach hat man das aber nicht. Die Fanbois haben mich bald mehr angenervt, als das System, welches ruckzuck im Schrank und dann in der Bucht gelandet ist.

Das ist lediglich ein Punkt von vielen für mich. Die für mich Wichtigsten wurden ja alle schon genannt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 23.03.2014 | 12:03
Wo wir gerade beim Wochenende sind:
Auch ich habe mich an diesem Wochenende der 4E gewidmet, aber mehr mit dem Hintergrund des Fluffs als dem der Regeln.

Wie in einem anderen Thread erwähnt, zäume ich gerade quasi das Pferd von hinten auf und versuche, mir die Rosinen der 4E im Fluffbereich rauszupicken und sie zu erwerben.
Damit ich dies natürlich abschätzen kann, muss ich mich auf Reviews/Rezensionen verlassen und leider scheint Fluff doch ein wenig rar gesäht zu sein. Bin da schon ein wenig erstaunt, denn wenn er da ist, ist er in meinen Augen gut. "The Shadowfell" hat sich da für mich z. B. gelohnt.

Was mich auch massiv stört, ist DDI. Nicht, dass dort keine guten Artikel wären, nur nervt mich pdf lesen so dermaßen...vielleicht bin ich echt zu alt, aber jeden Monat den neuen Dragon/Dungeon in der Hand zu halten während 3.0/3.5 war definitiv besser. Sehr viel besser.

Und dann eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin, ob sie stimmt:
Kann es sein, dass zu 4E Zeiten weniger Romane rausgekommen sind als bei anderen Editionen? Da mag ich mich jetzt täuschen, aber vom Gefühl her würde ich fast "Ja" sagen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.03.2014 | 12:36
Generell ist zur 4e weniger Material rausgekommen - liegt natürlich vor allem daran dass der Markt kleiner war was Interessenten angeht. Ich könnte es nicht in Zahlen ausdrücken aber natürlich sind da auch die Romane betroffen.

@Luxferre: ja, das stimmt - ich habe ja oben schon geschrieben: bei den Edition Wars haben beide Seiten Neulinge verschreckt.

Ist aber eben auch schwer da besser zu reagieren. Wenn etwas gesagt wird (als Kritik) das den Buchinhalten widerspricht hat man zwei Tode die man sterben kann. Entweder man sagt: "Das steht da doch ganz anders", dann wirkt man wie ein unverbesserlicher Querkopf der einfach sagt es sei das Gegenteil der Kritik wahr. Ignoriert man es so glauben Neulinge dies ohne in die Bücher zu schauen.

Das Problem ist halt was ich oben ansprach, eigentlich sind es zwei verschiedene Systeme - das eine in Buch und das andere halt rein virtuell in Kritikform in den Foren. Und egal was man macht, ob man gegen das virtuelle System argumentiert oder auf die Unterschiede zwischen Kritik und Buchinhalt eingeht oder aber es einfach so stehen lässt: am Ende wird man dabei immer doof dastehen.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.03.2014 | 21:06
hab gestern meine 3. 4e sitzung nach 5/6 jahren hinter mir.
ich hatte alle 3 sitzungen spaß mit dem sys. auch wenn wir relativ mechaniklos gespielt haben.
wir sind jetzt das erste mal aufgestiegen und da fällt mir die präsentation wieder auf, die ist einfach mist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Halys am 20.05.2014 | 00:11
Ich denke, dass es auch der ständige Vergleich zur 3.5 oder zu Pathfinder war. Wenn 3.5 der Standard ist, schneidet Pathfinder natürlich hervorragend ab (und viele Produkte Paizos sind ja auch z.T. sehr gut aufgemacht). Die 4E ist da völlig verschieden, während die Regeln für die Kämpfe hervorragend eingearbeitet sind und sich mit Minis einiges darstellen lässt, trifft man außerhalb des Kampfes auf einen extremen Freiraum. Die meisten Kaufabenteuer bieten gerade außerhalb des Kampfes nicht viel und da kann man rasch sagen, dass die 4E eher in Richtung Tabletop geht. Mehr Fertigkeiten oder Mechanismen und bessere Abenteuer hätten dem System vielleicht geholfen, andererseits bin ich bei meiner Gruppe froh, dass eben nicht alles verregelt ist und wirklich Raum für Rollenspiel, statt Würfelspiel da ist.
Warum Spielleiter wegen des um sicherlich 50% reduzierten Aufwands für Monster und NSC nicht laut gejubelt haben, ist mir allerdings ein Rätsel, ich zumindest HASSE hochstufige Pathfinder NSC mit Charakterklassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.05.2014 | 00:26
@ Halys
Ich habe auch gerne Speilabende, wo ich mehr Rollenspiel als Würfelspiel machen muss. Die Frage ist: Warum soll ich mir dazu ein RPG-System kaufen?
Wenn ich Freeformen will, dann kaufe ich mir eine schöne Fluff-Beschreibung.

Rollenspielsysteme sind doch nur notwendig, sobald man Würfel-RPG machen will. Sobald man Freeform-RPG machen will, ist man ohne Regelsystem besser dran.

Verstehe mich nicht falsch: Ich liebe es, ab und zu Freeform zu spielen. Ich liebe es, wenn ich ab und zu nicht von Regeln eingeschränkt werde und einfach drauf los spielen.

Aber wenn ich mir ein Regelsystem kaufe, dann will ich kein Freeform. Dann möchte ich vom Buch an die Hand genommen und regeltechnisch durch die Konflikte geführt werden. Das ist der Grund, weshalb ich mir ein Regelsystem kaufe. (Aber wie gesagt spiele ich auch durchaus gerne mal regellos.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.05.2014 | 00:38
Das Problem dabei ist ja: Die 4E hat mehr Regeloptionen für das Spiel außerhalb der Kämpfe, und bindet dieses viel fester ins Spiel ein als frühere D&D Editionen.

Das landet durchaus auch in den Spielrunden....ich habe in meinen ersten paar Monaten 4E mehr Erfahrungspunkte außerhalb der Kämpfe gehabt als in den vielen Jahren 3.5, und bis heute kenne ich keine Runde in der nicht Skillchallenges oder Quests wichtige Elemente sind. So etwas ist viel mehr Teil des Spiels als zuvor, einfach weil auch die Spielleiter dazu angehalten werden sich darüber Gedanken zu machen.

Es passt halt nur nicht zu dem gezeichnetem Bild...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 20.05.2014 | 07:22
Die meisten Kaufabenteuer bieten gerade außerhalb des Kampfes nicht viel und da kann man rasch sagen, dass die 4E eher in Richtung Tabletop geht. Mehr Fertigkeiten oder Mechanismen und bessere Abenteuer hätten dem System vielleicht geholfen, andererseits bin ich bei meiner Gruppe froh, dass eben nicht alles verregelt ist und wirklich Raum für Rollenspiel, statt Würfelspiel da ist.

Bei den Abenteuern stimme ich dir uneingeschränkt zu. Der Standard für Kaufabenteuer ist heutzutage nunmal Ortsbeschreibung + erzählte/strukturierte Geschichte, und das macht z.B. Pathfinder soweit ich es beurteilen kann sehr gut.

Aber was das Fertigkeitensystem angeht, finde ich, dass 4E mit der Skillchallenge und dem Beschränken der Fähigkeiten auf abenteuerrelevante Sachen einen beachtlichen Wurf hingelegt hat. Zwar musste da nochmal nachgebessert werden, aber mMn war das eine der Stärken des Systems, die ich als jemand, der gern fertigkeitenlastig spielt/leitet, bei anderen Systemen vermisse.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: derd11 am 1.06.2014 | 20:31
Im Endeffekt ist es immer alles subjektiv. Falsch gelaufen ist aber offensichtlich - wenn man das auf den deutschen Markt münzt - die Vermarktung und die Absatzzahlen. 4E konnte sich nicht durchsetzen und wurde verdrängt bzw. schaffte es nicht DSA und Konsorten die Stirn zu bieten. Der Edition-War und Pathfinder war glaube ich das endgültige Aus! D&D in Deutschland hatte Tradition - hatte!

Subjektiv, um auch meinen Senf dazu zu geben, kann ich nur sagen, dass D&D 4E viel zu bieten hat, aber nun mal kein Rollenspiel im klassischem Sinne ist. Es ist eher ein Skirmish-Tabletop mit Rollenspiel-Elementen, einer genialen Community, gutem englischen Support aber wie ich finde zu viele Regelbaustellen die bis heute "Null-Komma-Null" geklärt wurden. Dazu bietet es einfach zuviel Masse und in Sachen Hintergrund ist die Klasse (Tiefgang) ganz deutlich nach unten gegangen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.06.2014 | 20:32
Aber was das Fertigkeitensystem angeht, finde ich, dass 4E mit der Skillchallenge und dem Beschränken der Fähigkeiten auf abenteuerrelevante Sachen einen beachtlichen Wurf hingelegt hat. Zwar musste da nochmal nachgebessert werden, aber mMn war das eine der Stärken des Systems, die ich als jemand, der gern fertigkeitenlastig spielt/leitet, bei anderen Systemen vermisse.

Hängt halt davon ab, wie genau man die Fertigkeiten einsetzen will, ob man daran Spass hat. Ich kenne es halt von meinen Spielrunden her so, dass das 3.X-Fertigkeitensystem (das nicht so richtig was taugt), zumindest bei den sozialen Fertigkeiten ziemlich ignoriert wurde, wenn man ein bissl Charakterspiel betreiben wollte. Und da sehe ich nun bis heute nicht, dass die Skill Challenges als Mechanik irgendetwas verbessern würden. Im Gegenteil verleiten sie per se zu einer sehr gamistischen Herangehensweise, halt zu einer kleinen Würfelorgie.

Natürlich können sie, geschickt eingesetzt, auch zu ganz großartigem Charakterspiel führen. Wie man das macht, dazu schweigen die Regelwerke aber, und so einfach, dass das jeder Anfänger auf Anhieb hinbekommt, ist es nun mal nicht, die sind sogar völlig überfordert damit, weil der mechanische Rahmen zu starr ist. Und die erfahrenen Spieler kriegen das viel schneller ohne das Regelkonstrukt hin.

Letzten Endes gabs es dass auf informeller Ebene schon lange vor der 4E im Spiel. Da hat es halt nur jede Gruppe so gehandhabt, wie es für sie selbst am sinnigsten schien.

Zitat von: derd11
Im Endeffekt ist es immer alles subjektiv. Falsch gelaufen ist aber offensichtlich - wenn man das auf den deutschen Markt münzt - die Vermarktung und die Absatzzahlen. 4E konnte sich nicht durchsetzen und wurde verdrängt bzw. schaffte es nicht DSA und Konsorten die Stirn zu bieten. Der Edition-War und Pathfinder war glaube ich das endgültige Aus! D&D in Deutschland hatte Tradition - hatte!

Das eigentlich schlimme ist ja, dass die 4E gar nicht die Chance bekam sich durchzusetzen, weil schon so früh das Ende der deutschen Lokalisation feststand. Als der deutsche Pathfinder rauskam, war das Kind ja schon lange in den Brunnen gefallen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 2.06.2014 | 21:13
Hängt halt davon ab, wie genau man die Fertigkeiten einsetzen will, ob man daran Spass hat. Ich kenne es halt von meinen Spielrunden her so, dass das 3.X-Fertigkeitensystem (das nicht so richtig was taugt), zumindest bei den sozialen Fertigkeiten ziemlich ignoriert wurde, wenn man ein bissl Charakterspiel betreiben wollte. Und da sehe ich nun bis heute nicht, dass die Skill Challenges als Mechanik irgendetwas verbessern würden. Im Gegenteil verleiten sie per se zu einer sehr gamistischen Herangehensweise, halt zu einer kleinen Würfelorgie.

Im Prinzip sind es 2 Effekte die dort wirken. Zum einem schafft die Einbindung eines Systems um solche Situationen darzustellen eine Erwartungshaltung. Spielleiter werden von den Regelwerken dazu angehalten solche Situationen einzubauen, und ein gutes Maß zwischen Kampflastigkeit (und D&D ist natürlich immer noch kampflastig) und Nichtkampfsituationen zu schaffen. Das wird aber auch von den Spielern dann so wiederum erwartet. So dass Abenteuer schonmal auch nach der Anzahl ihrer Skillchallenges beurteilt werden, und der Anteil dieser Situationen insgesamt stark gewachsen ist. Eigentlich kenne ich praktisch keine Runde welche nicht regelmäßig solche Aufgaben einstreut, und gerade wenn man Dinge wie die Erfahrungspunkte außerhalb der Kämpfe vergleicht ist der Unterschied schon sehr gravierend.

Es ist halt ein "mach dir Gedanken wie man diese Situation ohne Kampf lösen kann". Wie du schon sagst ist dieser Tip nichts dass einen erfahrenen SL vom Hocker haut. Doch am Ende hat es einen Effekt auf die Anzahl der Situationen, zum einem weil es für Neulinge ein sehr wichtiger Tip ist. Zum anderem aber auch weil auch alte Hasen oft noch dazulernen können. Mit dem Umstieg auf die 4E hat sich der Anteil solcher Situationen in meinen Abenteuern vervielfacht, und den gleichen Effekt hatte ich bei Spielleitern in deren Runde ich war. Und wir sind ja durchaus alles erfahrene Spielleiter gewesen die schon verschiedene Systeme und Abenteuer geleitet haben. Trotzdem ist der Effekt dort unübersehbar. Man konnte fraglos alles früher auch machen, doch es ist ein Unterschied zwischen "könnte man machen" und "macht man wirklich". Das geht sogar so weit, dass bei einer Abenteuerkonversion aus einer älteren Edition einer der größten Aufwandstreiber das einbauen neuer Skillchallenges und derartiger Situationen ist. Monsterstats konvertiert man schnell. Aber der eigentliche Aufwand besteht darin, dass man eine andere Erwartungshaltung bedienen will, mehr Dinge einbauen will. Gerade auch auf die Nichtkampfsituationen bezogen.

Aber das ist nur die reine Quantität. Der zweite Effekt ist etwas was genau dein Beispiel mit den sozialen Fertigkeiten anspricht.

Wie du schon sagst werden die auch gerne mal "ausgespielt", und in der Folge dann weitgehend mechanisch ignoriert. Was fraglos genausowenig eine gute Lösung darstellt wie solche Situationen nur mechanisch zu regeln, da man damit auch einen wichtigen Aspekt der Charakterbeschreibung ignoriert. Skillchallenges können hier eine Lösung sein, weil sie Teilbereiche schaffen, und den Spielleiter dazu veranlassen sich vorab zu überlegen was außer der offensichtlich nützlichen Fertigkeit noch alles nützlich sein könnte. Statt "wir spielen das Gespräch aus" oder "würfel mal Diplomatie" hat man letztlich eine in mehrere Handlungsoptionen unterteilte Situation in der Ausspielen und würfeln ineinander übergehen können. Das hat zwei Effekte. Zum einem bekommen solche Situationen einfach mehr Spielzeit und mehr Vorbereitungszeit. Zum anderem aber sind sie detaillierter und haben auch eine viel breitere Palette an Handlungsmöglichkeiten. Wenn der uncharismatische Charakter von einem sehr aktivem Spieler gespielt wird muss er den charismatischem Charakter nicht in dessen Gebiet an die Wand spielen - er kann auf ein anderes, zu seinem Charakter passendes Gebiet ausweichen. Und als Spieler kann ich mich darauf verlassen, dass es völlig in Ordnung ist eine kreative Lösung für eine Aufgabe zu finden - weil genau dies vom System so vorgesehen wird.

Gleichzeitig können Skillchallenges Fertigkeiten "freischalten" und das ist meiner Meinung nach eine der besten Kompromisslösungen zwischen "der Würfelwurf zählt" und "was du ausspielst zählt". Denn ich kann mit dem ausgespieltem die Möglichkeit "freispielen" einen Würfelwurf zu machen. Man erhält also statt einem numerischem Vorteil oder einem automatischem Erfolg eine zusätzliche Handlungsoption.

Das schöne hierbei ist natürlich auch: Das alles gibt es schon. Man kann sich für diese Dinge an offiziell veröffentlichten Skillchallenges orientieren, oder an Artikeln darüber und nach Herzenslust klauen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.06.2014 | 00:49
Wie du schon sagst werden die auch gerne mal "ausgespielt", und in der Folge dann weitgehend mechanisch ignoriert. Was fraglos genausowenig eine gute Lösung darstellt

Och. Hat jetzt nix mit Editionsfragen zu tun, sehe ich aber prinzipiell anders. Regeln sind dazu da, ignoriert zu werden. Es sei denn an den Stellen, wo man ohne Regelanwendung innerhalb einer Gruppe keine gemeinsame Basis zur Konfliktauflösung findet. Gilt natürlich um so mehr bei schlechten Regeln wie den social skills der dritten Edition. Oder Grapple.

 
Zitat
Und als Spieler kann ich mich darauf verlassen, dass es völlig in Ordnung ist eine kreative Lösung für eine Aufgabe zu finden - weil genau dies vom System so vorgesehen wird.

Das war systemseitig in D&D schon immer so. ist für die meisten Spieler nur viel zu anspruchsvoll.

Zitat
Man kann sich für diese Dinge an offiziell veröffentlichten Skillchallenges orientieren.

Um Himmels Willen, da ist so viel Schrott dabei.

Aber wie gesagt, der Hauptpunkt meiner Kritik war ja nicht der, dass man das nicht mit Skill Challenges machen kann. sondern, dass es in den Grundregelwerken der Vierten nicht auf eine Weise vermittelt wird, die einen Anfänger dazu befähigt es auch zu machen. Und meine Erfahrungs- und Beobachtungswerte sind halt die, dass es eben ganz oft auch nicht gemacht, sondern einfach schnell runtergewürfelt wird. Was noch dadurch gefördert wird/wurde, dass gerade zu Beginn der Edition unglaublich doofe und uninspirierte Skill Challenges in den Abenteuern veröffentlicht wurden.

insoweit ist das halt eine der Sachen, die für die 4E schiefgelaufen ist: die eher suboptimale und damit für viele abschreckend wirkende Einführung eines neuen Regelmechanismus, dessen Potential erst viel später in Veröffentlichungen rausgekitzelt wurde, als die meisten Kritiker schon gar nicht mehr hinschauten. Hätte man deutlich besser machen können.

Dass ich da noch andere Kritikpunkte sehen, haben wir ja schon zur Genüge bequatscht, tut hier ja auch nix zur Sache.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2014 | 01:39
Och. Hat jetzt nix mit Editionsfragen zu tun, sehe ich aber prinzipiell anders. Regeln sind dazu da, ignoriert zu werden. Es sei denn an den Stellen, wo man ohne Regelanwendung innerhalb einer Gruppe keine gemeinsame Basis zur Konfliktauflösung findet. Gilt natürlich um so mehr bei schlechten Regeln wie den social skills der dritten Edition. Oder Grapple.

Natürlich ist es besser eine schlechte Regel zu ignorieren. Aber mein Kommentar bezog sich weniger auf Regeln als auf die Charakterbeschreibung.

Ich bezog mich da also auf einen Gegensatz zwischen dem was auf dem Charakterblatt steht (was kann der Charakter denn so ungefähr?) und dem was am Spieltisch ausgespielt wird.

Das war systemseitig in D&D schon immer so. ist für die meisten Spieler nur viel zu anspruchsvoll.

Vielleicht hast du dies mißverstanden? Es ging nicht darum ob das System dies erlaubt, sondern darum dass eine detailliertere Vorbereitung und Ausgestaltung solcher Szenen Spielleitern dabei helfen kann auf die Improvisationen ihrer Charaktere zu reagieren. Und dass ein System welches dem Spielleiter sagt "hey, deine Spieler können in so einer Situation auch andere Dinge machen, andere Stärken zu ihrem Vorteil nutzen" die Spieler natürlich auch ermutigt genau das zu tun. Wenn ich als Spieler weiß, der Spielleiter will das ganze eigentlich nur fix in einem Wurf abhandeln improvisiere ich weniger, überlege mir weniger Lösungen als wenn ich von vornherein weiß das man ein Problem nur in mehreren Schritten lösen kann. Und umgedreht ist es für den Spielleiter leichter Ideen anzunehmen wenn sie nur ein Schritt auf dem Weg zum Ziel sind, und nicht etwas umschmeißen was der Spielleiter eigentlich ganz anders erdacht hatte.

Genau um diese mehreren Schritte geht es.

insoweit ist das halt eine der Sachen, die für die 4E schiefgelaufen ist: die eher suboptimale und damit für viele abschreckend wirkende Einführung eines neuen Regelmechanismus, dessen Potential erst viel später in Veröffentlichungen rausgekitzelt wurde, als die meisten Kritiker schon gar nicht mehr hinschauten. Hätte man deutlich besser machen können.

Ist natürlich eine oft gehörte Kritik, und besser geht immer. Aber ein wenig ist es auch eine sich verselbstständigt habende Kritik. Denn wenn man sich die ersten Veröffentlichungen zu Skillchallenges und den aktuellen Stand anschaut fällt auf: Eigentlich hat sich nicht allzu viel geändert. Wesentliche Elemente, insbesondere aber die von mir oben genannten sind von Anfang an dabei, und wurden natürlich auch am Anfang schon in Beispielen erläutert. Auch die Artikel dazu kamen natürlich bevorzugt zu Beginn. Dass man als Anfänger sich damit schwerer tun wird ist bei jeder neuen Mechanik doch klar, und letztlich umso mehr umso flexibler etwas einsetzbar ist. Aber am Ende waren wir zu Beginn der 4E doch alle Anfänger, und trotzdem kenne ich auch aus der Anfangszeit ein paar richtig tolle Skillchallenges.

Und natürlich stand eigentlich auch schon im Spielerhandbuch: Einfach nur würfeln ohne zu sagen was man dort eigentlich tut ist nicht Sinn der Sache.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 3.06.2014 | 07:32
Aus meiner Sicht ist die Skillchallenge bei der 4E ganz sicher keine der Sachen, die schief gelaufen sind. Ich habe mir die 4E eigentlich nur gekauft, weil ich gelesen habe, dass die Macher sich ein System ausgedacht haben, Fertigkeiten sinnvoll in Abenteuer zu integrieren - und das bei D&D, einem System, in dem Fertigkeiten traditionell Nebenrollen spielen. Da ich fertigkeitslastige Rollenspiele und fertigkeitslastiges Spiel mag (von Midgard kommend), war ich sofort an der Angel, als ich das gelesen habe.

Anfangs wurde die Skillchallenge falsch berechnet und - da ist Wormys-Queue zuzustimmen, in den Regelheften und Anfangsabenteuern auch schlecht eingeführt. Aber das Potential, das sich mit der Mechanik auftat, endlich mal verschiedene Abenteuersituationen - auch soziale Situationen - mechanisch zu unterfüttern und auf unterschiedliche Ergebnisse ausspielen zu können, war glaube ich, einem einigermaßen an Fertigkeitseinsatz gewohnten Spielleiter schnell klar. Und ehrlich gesagt vermisse ich sowas wie die Skillchallenge in anderen Systemen, die ich leite.

Mal ganz ehrlich, soziale Situationen waren oft das Langweiligste, was einem in D&D-Abenteuern (und auch anderen RSPs) passieren konnte: Entweder die Zauberer haben alles mit Charm Person geregelt (oder vergleichbaren Tricks in anderen RSPs), oder man hat so lange am Tisch 'rumgelabert, bis der SL zufrieden/mit den nerven am Ende war und mit den gewünschten Informationen herausgerückt ist oder die NSC-Handlungen dem Spielerwunsch entsprachen. Oder, wenn der SL das nicht wollte, dann wurde ewig gelabert, weil es keine mechanische Grenze gab. Spannung? Unterschiedliche mögliche Ausgänge? Pustekuchen! Schlimmstenfalls gab es dann noch Diskussionen zwischen SL und rest der Gruppe, ob ein NSC sich "realistisch" verhalten habe, wenn er sich anders verhält, als die Spieler wünschen (ja, alles erlebt).

Die Skillchallenge hat - zumindest für mich - in sozialen Situationen nicht den Schauspielanteil am RSP gekillt, sondern vielmehr die von mir gewünschte Offenheit des Ausgangs einer Konfliktsituation gefördert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 3.06.2014 | 08:55
Hm .... Wie sehr die Erfahrungen doch auseinander gehen und was das dann bewirken kann.
Wir hatten von Anfang an "Erst Würfeln, dann Ausspielen" bei uns am Spieltisch und "Charakterspiel" wurde als Bereicherung für das Spiel, nicht aber als Pflicht oder als erste Lösung betrachtet. Das hat auch dazu geführt dass Zauber nicht die erste Lösung waren, sondern einen Backup-Charakter hatten, also dann eingesetzt wurden wenn die Anwendung des Skills versagt hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.06.2014 | 09:39
Ich bezog mich da also auf einen Gegensatz zwischen dem was auf dem Charakterblatt steht (was kann der Charakter denn so ungefähr?) und dem was am Spieltisch ausgespielt wird.

Tja, da ist die 3E der 4E sogar dank des detaillierteren Skill-Systems theoretisch überlegen. Theoretisch, weil es in der Praxis kaum einen Unterschied machen dürfte. Da müsste ja DSA das Non-Plus-Ultra sein, und ich kenne kaum ein System, wo das Regelwerk aus Gründen des Spielflusses so oft ignoriert wird wie dort

Zitat
Sondern darum dass eine detailliertere Vorbereitung und Ausgestaltung solcher Szenen Spielleitern dabei helfen kann auf die Improvisationen ihrer Charaktere zu reagieren.

Stimme ich prinzipiell zu. Sehe allerdings auch mehrere Probleme. Erstens erwarten die Spieler, dass der Regelmechanismus dann auch genauso eingesetzt wird. Man muss sich also die Arbeit machen, die Skill Challenge explizit auszuarbeiten. Was zusätzlicher Arbeitsaufwand bedeutet, der noch dazu vielleicht vergebens ist, wenn nämlich die Spieler dann an der Skill Challenge vorbeispielen. Bedenkt man, dass man sich so was auch einfach situationsadäquat aus dem Ärmel schütteln kann, halte ich die Skill Challenges sogar für kontraproduktiv. Zweitens ist meine Erfahrung und Beobachtung halt gerade die, dass es die Improvisation der Spieler beeinträchtigt, weil die nämlich im Wissen um den Regelmechanismus plötzlich herauszufinden versuchen, was der Spielleiter nun wohl wollen könnte. Statt einfach drauf los zu spielen. Verstärkt noch dadurch, dass man oft irgendeinen unpassenden Blödsinn ausprobiert, weil man von vorneherein weiss, dass man soundsoviele Skill Checks schaffen muss. Und schon steht der Spielleiter wieder wie der Ochs vom Berg, weil seine Vorbereitung auf diese Versuche der Spieler gar nicht vorbereitet war.

Zitat
Wenn ich als Spieler weiß, der Spielleiter will das ganze eigentlich nur fix in einem Wurf abhandeln improvisiere ich weniger, überlege mir weniger Lösungen als wenn ich von vornherein weiß das man ein Problem nur in mehreren Schritten lösen kann. Und umgedreht ist es für den Spielleiter leichter Ideen anzunehmen wenn sie nur ein Schritt auf dem Weg zum Ziel sind, und nicht etwas umschmeißen was der Spielleiter eigentlich ganz anders erdacht hatte.

Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass euer Spiel prä-4E so fürchterlich eindimensional war, wie du immer tust. Schrittweises Vorgehen über das Abhandeln mehrerer Skill Checks gabs schon immer seit Einführung fertigkeitsbasierter Systeme und wurde auch an den Spieltischen, die das wollten, so gehandhabt. Das ist ein fürchterlich alter Hut. Das einzige, was die 4E gemacht hat, war, diese Spielweise in eine feste Mechanik zu zwängen und einen Titel drüberzuklatschen. Die einen mögen die Mechanik, die anderen nicht. Diejenigen, die sie sinnvoll nutzen, haben das auch vorher schon gekonnt. Die anderen würfeln sie nur runter, ohne dass dadurch irgendwas besser wird.

Aus meiner Sicht ist die Skillchallenge bei der 4E ganz sicher keine der Sachen, die schief gelaufen sind.

Hab ich ja so auch nicht geschrieben, sondern von der problematischen Einführung der Regel gesprochen, und da stimmst du ja zumindest in Teilen durchaus zu.

Zitat
Mal ganz ehrlich, soziale Situationen waren oft das Langweiligste, was einem in D&D-Abenteuern (und auch anderen RSPs) passieren konnte: Entweder die Zauberer haben alles mit Charm Person geregelt (oder vergleichbaren Tricks in anderen RSPs), oder man hat so lange am Tisch 'rumgelabert, bis der SL zufrieden/mit den nerven am Ende war und mit den gewünschten Informationen herausgerückt ist oder die NSC-Handlungen dem Spielerwunsch entsprachen. Oder, wenn der SL das nicht wollte, dann wurde ewig gelabert, weil es keine mechanische Grenze gab. Spannung? Unterschiedliche mögliche Ausgänge? Pustekuchen! Schlimmstenfalls gab es dann noch Diskussionen zwischen SL und rest der Gruppe, ob ein NSC sich "realistisch" verhalten habe, wenn er sich anders verhält, als die Spieler wünschen (ja, alles erlebt).

Irgendwie muss ich unglaubliches Glück gehabt haben, nur in Gruppen gelandet zu sein, wo so etwas nie stattfand bzw. ein spielspassstörendes Problem daraus wurde. Allerdings lese ich bei dir einen unterschwelligen Vorwurf heraus, der mich unglaublich stört, leider aber zum Mainstream geworden zu sein scheint, was ja letztlich auch einer der Gründe dafür ist, dass die 4E so wurde, wie sie geworden ist.

Nämlich: Spielleiter sind pinzipiell unfähig oder unwillig, das Spiel auf die Spieler auszurichten, sondern zwingen diesen im Gegenteil immer ohne Rücksicht auf Verluste ihren eigenen Stil auf. Also müssen sie durch Regelkonstrukte dazu gezwungen werden. So gesehen wären Skill Challenges kein Mechanismus, der dem SL etwas erleichtern soll, sondern eine Zwangsjacke, der den Spielern garantiert, dass der SL auf keinen Fall etwas unerwartetes tut.

Immerhin kann man bei dir noch rauslesen, dass die Spieler auch nicht besser sind, das lassen die meisten anderen einfach weg.

Wie gesagt: Da hab ich wohl unglaubliches Glück gehabt.  Bei uns waren (ganz unabhängig vom System) gerade die sozialen Situationen das, was mit dem größten Spassfaktor verbunden war und aus dem die meisten Anekdoten entstanden, über die noch Jahre später geredet wurde.

Nur um das noch mal klarzustellen: Mir gehts gar nicht drum, die Skill Challenges schlechter zu reden als sie sind. Wenn  ich mir das Spukhaus aus Paizos zweitem Runenfürsten-Abenteuer Skinsaw Murders anschaue, dann wäre das in der 4E wohl als riesige Skill Challenge umgesetzt worden. Ich werde sicher nicht behaupten, dass dadurch das Spielerlebnis in irgendeiner Form gelitten hätte, natürlich hätte es das nicht. Allerdings gilt auch das umgekehrte: Die Qualität des Spielerlebnisses wäre dadurch auch kein bisschen besser geworden.

Fällt mir gerade noch so als Nachsatz ein:

So dass Abenteuer schonmal auch nach der Anzahl ihrer Skillchallenges beurteilt werden, und der Anteil dieser Situationen insgesamt stark gewachsen ist. Eigentlich kenne ich praktisch keine Runde welche nicht regelmäßig solche Aufgaben einstreut.

nuja, ich beurteile Abenteuer lieber nach der Anzahl der enthaltenen Nichtkampfsituationen. Und die ist in nahezu jedem Paizo-Abenteuer höher als in jedem WotC-Abenteuer (den mir bekannten natürlich). Was für mich eher eine Formatfrage darstellt, da die Beschreibung von Skill Challenges (bzw. das Encounter Format natürlich) einen gewissen Platz verbraucht, der bei Paizo anderweitig zur Verfügung steht und entsprechend genutzt werden kann. Ob das dann immer so ausgespielt wird, ist eine andere Frage aber bei einem bin ich mir zu 100% sicher: Zieht man einen generellen Vergleich von 4E-Runden mit Pathfinder-Runden, findet in der 4E weder mehr Charakter- noch Story-Spiel statt. Trotz der Skill-Challenges, trotz der Quest-Awards. Da findet man auch nicht mehr Nichtkampfsituationen.

Was für mich nur zwei Schlussfolgerungen zulässt: Eine populistische (PF-Spieler könnens halt einfach besser  ~;D) und eine wahrscheinliche (der Einfluss dieser Regelmechanismen auf den Spielstil ist global gesehen vernachlässigbar).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 3.06.2014 | 10:33
Stimme ich prinzipiell zu. Sehe allerdings auch mehrere Probleme. Erstens erwarten die Spieler, dass der Regelmechanismus dann auch genauso eingesetzt wird. Man muss sich also die Arbeit machen, die Skill Challenge explizit auszuarbeiten. Was zusätzlicher Arbeitsaufwand bedeutet, der noch dazu vielleicht vergebens ist, wenn nämlich die Spieler dann an der Skill Challenge vorbeispielen. Bedenkt man, dass man sich so was auch einfach situationsadäquat aus dem Ärmel schütteln kann, halte ich die Skill Challenges sogar für kontraproduktiv. Zweitens ist meine Erfahrung und Beobachtung halt gerade die, dass es die Improvisation der Spieler beeinträchtigt, weil die nämlich im Wissen um den Regelmechanismus plötzlich herauszufinden versuchen, was der Spielleiter nun wohl wollen könnte. Statt einfach drauf los zu spielen. Verstärkt noch dadurch, dass man oft irgendeinen unpassenden Blödsinn ausprobiert, weil man von vorneherein weiss, dass man soundsoviele Skill Checks schaffen muss. Und schon steht der Spielleiter wieder wie der Ochs vom Berg, weil seine Vorbereitung auf diese Versuche der Spieler gar nicht vorbereitet war.
Hier klinke ich mich kurz mal ein. Der Skillmechanismus funktioniert in 4E anders als in 3E. Bei 3E hast Du feste Vorgaben für die DCs, während sich die DCs bei 4E nach der Schwierigkeit (und der Stufe) richtet. Zusätzlich wird der SL in der Skillchallenge und der Seite 42 dazu angeleitet mit dem Spieler die Art des Erfolges eines Skillwurfes abzusprechen. Der SL setzt also bei einer Skillchallenge (mit den Spielern) eine Erfolgzustand fest und überlegt sich vorher höchstens ein paar Skilleinsatzmöglichkeiten. Die Spieler bieten dann Skilleinsätze und ihre Erfolgwünsche dabei an und der SL entscheidet dann wie schwierig diese Situation ist und wie ein Erfolg sich auf die Skillchallenge auswirken würde. Da es nur 3 Schwierigkeitsgrade gibt, wissen die Spieler genau welche DC sie erreichen müssen.
Du wirst da als Spieler also nicht in Deiner Kreativität eingeschränkt (im Gegenteil!) und der SL muss sich also viel weniger Gedanken um die genaue Ausgestaltung der Skillchallenge machen, als Du erwartest.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2014 | 11:01
Generell sind Skillchallenges sehr frei ausgelegt. Keine Ahnung wie du da auf Begriffe wie "Zwangsjacke" kommst. Genau diese Freiheit macht ja auch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten aus. Das sorgt aber auch dafür, dass man stets an die Stelle kommen wird an der irgendwer etwas ähnliches schon mal machte. Aber zum einem kann man mit Skillchallenges dann halt nicht nur diese sondern viele andere Situationen abdecken. Zum anderem sind sie aber eben viel stärker ins Regelwerk integriert als dies z.B. eine Situation ist die mit ähnlichen Mitteln in einem Abenteuer mal umgesetzt wird.

Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass euer Spiel prä-4E so fürchterlich eindimensional war, wie du immer tust.

Wer sagt denn etwas von eindimensional? ^^

Nein - ich habe natürlich auch zu 3.5er Zeiten selbst Abenteuer geschrieben, und davon auch einige später zur 4E konvertiert. Schon das sollte da ja zeigen: Die Unterschiede sind in erster Linie darin zu sehen wie stark das ganze gemacht wird, nicht ob überhaupt.

Natürlich war auch in meinen 3.5 Runden der Abenteuertag nicht nur eine Aneinanderreihung von Kämpfen. Aber dennoch sorgt für mich als SL die 4E dafür, das ich mir mehr Gedanken über Nichtkampfsituationen mache als zuvor. Und den Effekt habe ich bei vielen 4E Spielleitern erlebt.

Aber in der obigen Aussage ging es ja auch nur darum was stärkere Ausgestaltung von Nichtkampfsituationen und die Möglichkeit breit gefächerte Fertigkeiten nutzen zu können bewirken.

Du hast völlig recht: Wer das schon immer regelmäßig nutzte bekommt letztlich nur was er schon immer tat ins Regelwerk geschrieben. Aber du hast ja oben gefragt welchen spielmechanischen Vorteil das ganze bringt. Und der ist in diesem Fall gleich - egal ob wir über die Regelwerke sprechen oder über jemanden der das schon immer so gemacht hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: K!aus am 3.06.2014 | 11:10
Natürlich war auch in meinen 3.5 Runden der Abenteuertag nicht nur eine Aneinanderreihung von Kämpfen. Aber dennoch sorgt für mich als SL die 4E dafür, das ich mir mehr Gedanken über Nichtkampfsituationen mache als zuvor. [..]

Kann ich bei mir nur bestätigen.

Gruß,
-- Klaus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 3.06.2014 | 11:25
Hab am Wochenende den 3E und 4E ForgottenRealms Band benötigt um zu verifizieren wie mein Kelemvor Runepriest sich ggü.  einem Nekromaten verhalten würde. dabei ist mir aufgefallen das der 4E Band im Vergleich zum 3E Werk einfach 2 Stufen schlechter ist da weniger detailgetreu ist.

Wenn das schon beim Main-Setting der Fall ist, will ich gar nicht wissen wie es bei den "kleineren" Settings gewesen sein muss.
Ich rede auch nur von vergleich der beiden Campaign Guides, keiner weiteren Settingsbände.

das könnte also auch einer der Gründe gegen die 4E gewesen sein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.06.2014 | 11:49
Wenn du mit "detailgetreu" kleinteilige Settingbeschreibung meinst, dann hast du natuerlich recht, was aber bei dem Umfang der Publikationen (4e: im Normalfall 2 Buecher pro Setting, 3.x: massenweise Buecher) auch nicht verwunderlich.

Wenn ich nur 2 Buecher habe um alle Aenderungen des Settings gegenueber den "Kernregeln" unterzubringen dann ist fuer Kram den man (wenn ueberhaupt) extrem selten braucht (wie dein Kelemvor-Priester und Nekromanten) einfach GANZ weit unten auf der Prioritaetenliste.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 3.06.2014 | 13:19
Ich bezog mich bei meinem Posting wirklich nur auf die beiden campaign Setting Grundbände.
Da ist der 3E Band gefühlt doppelt so gehaltvoll wie der 4E Band und das obwohl zwischen 3E und 4E VIEL mehr passiert als zwischen 2E und 3E.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2014 | 14:02
Ist halt schwer vergleichbar. Als die 4e herauskam gab es eine Menge Realmsmaterial bereits veröffentlicht und man wollte weg davon die Spielwelt komplett auszugestalten, den Spielleitern größere Lücken geben. Und gleichzeitig die Bucherstruktur stärker in Spieler und Spielleitermaterial aufzuteilen. Was dann auch zum aufteilen des Inhalts in 2 Bücher führte.

Aber ich denke es war natürlich vor allem die Art und Weise wie das Realms Shaking Event verkauft wurde welche Probleme machte.

Es wirkte lange so als seien die Änderungen gemacht worden um Änderungen am Regelwerk zu erklären, und nicht weil man sie für sinnvoll für die Spielwelt erachtete. Was dann große Ablehnung hervor rief. Ruckblickend, und mit Eberron und Dark Sun im Blick stimmte das wohl nicht ganz - für das Regelwerk wären die Änderungen nicht nötig gewesen. Aber es so zu verkaufen war ein Fehler, man hätte viel  mehr die Starken des neuen Settings in die Diskussion führen müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.06.2014 | 14:13
Ich bezog mich bei meinem Posting wirklich nur auf die beiden campaign Setting Grundbände.
Da ist der 3E Band gefühlt doppelt so gehaltvoll wie der 4E Band und das obwohl zwischen 3E und 4E VIEL mehr passiert als zwischen 2E und 3E.

Das ist nicht nur bei den Settingbänden so. Das Layout der 4E ist insgesamt sehr viel raumfordernder als dass der Vorgängereditionen, wodurch natürlich viel weniger Raum für den eigentlichen Inhalt überbleibt. Wirkt deutlich einladender als die Textwüsten der 3.X/PF-Bücher, erleichtert also den Einstieg gerade für jüngere Spieler. Persönlich ist das auch nicht meins, bin mir aber trotzdem sicher, dass mein neunjähriger Sohn mit dem 4E-Format deutlich besser zurechtkäme als mit dem der 3E. Insoweit kann ich den Impetus dahinter durchaus verstehen, zumal es ja anscheinend genug Leute gab, die vom Inhaltsreichtum der altem Realms komplett überfordert waren (auch wenn dieser Überforderung meines Erachtens nach ein Fehlschluss zugrunde liegt).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 3.06.2014 | 14:27
WotC hat halt auch verpasst den so entstandenen Raum besser zu nutzen. Gerade solche Werke wie Ed Greenwoods Buch oder auch die Eye on the Realms Reihe hätte man viel mehr ins Rampenlicht packen müssen, offensiver bewerben.

Da wurde viel Potential verschwendet, bzw. erst nach und nach entdeckt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 3.06.2014 | 14:49
Die neue Anauroch hat auch kaum Material bekommen.
Sollte man sich das aus den Fingern saugen?

Das man es nicht wie zu 2E Zeiten übertreiben muss (Volo´s Guides)
Aber etwas mehr hätte es schon sein dürfen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.06.2014 | 14:55
Die neue Anauroch hat auch kaum Material bekommen.
Sollte man sich das aus den Fingern saugen?

Naja, warum eigentlich nicht? Das war doch gerade einer der (imo unberechtigten) Kritikpunkte an den alten Realms, dass die keinen Platz mehr für eigene Arbeiten lassen würden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 3.06.2014 | 15:03
Naja zwischen gar nichts und komplett zu gibt es einen großen Unterschied.
Gut finde ich z.B. den Savage North fürchterlich zugestellt finde ich die Heartlands östlich der Sunset Mountains.
(auch schon seit den ersten Bände vor der ToT)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 3.06.2014 | 18:13
Allerdings lese ich bei dir einen unterschwelligen Vorwurf heraus, der mich unglaublich stört, leider aber zum Mainstream geworden zu sein scheint, was ja letztlich auch einer der Gründe dafür ist, dass die 4E so wurde, wie sie geworden ist.

Nämlich: Spielleiter sind pinzipiell unfähig oder unwillig, das Spiel auf die Spieler auszurichten, sondern zwingen diesen im Gegenteil immer ohne Rücksicht auf Verluste ihren eigenen Stil auf. Also müssen sie durch Regelkonstrukte dazu gezwungen werden. So gesehen wären Skill Challenges kein Mechanismus, der dem SL etwas erleichtern soll, sondern eine Zwangsjacke, der den Spielern garantiert, dass der SL auf keinen Fall etwas unerwartetes tut.


Mal abgesehen davon, dass Du Recht hast und ich zu diesem Vorwurf bzw. zu dieser Kritik am klassischen Rollenspiel neige  ;) :
Ich bezog mich speziell auf soziale Situationen, die ich oft als gesellschaftsspielerisch (Spiel i.S.v. Game) unbefriedigend empfinde, auch wenn der schauspielerische Anteil sehr unterhaltsam sein kann. Der Einsatz körperlicher Skills funktionierte natürlich auch mit anderen Editionen und in anderen Rollenspielen, die keine Skill-Challenge kennen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 3.06.2014 | 19:39
@kalgani: die Frage war auch durchaus etwas provokativ gemeint. Ich seh das ja genauso wie du. Selbst in den explizit beschriebenen Teilen des Settings konnte man noch massig Exploration betreiben, wenn man das wollte, Da wurde seinerzeits auch mit ganz viel Übertreibung gearbeitet, um den Umbau der Realms zu begründen.

Ich bezog mich speziell auf soziale Situationen, die ich oft als gesellschaftsspielerisch (Spiel i.S.v. Game) unbefriedigend empfinde, auch wenn der schauspielerische Anteil sehr unterhaltsam sein kann.

Nuja, da haben wir wohl unterschiedliche Erfahrungswerte, wahrscheinlich auch unterschiedliche Geschmacksprioritäten. Ich hab ja auch überhaupt kein Problem damit, wenn jemand wie du sagt, dass ihm persönlich da die Skill Challenges eine spielerische Aufwertung gebracht haben. Ich kenne halt nur ganz viele Spieler, die damit ganz andere Erfahrungswerte gesammelt haben, insoweit kaufe ich halt niemandem die Behauptung ab, dass der Mechanismus hier generell zu einer Verbesserung geführt habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 4.06.2014 | 07:15
Nuja, da haben wir wohl unterschiedliche Erfahrungswerte, wahrscheinlich auch unterschiedliche Geschmacksprioritäten. Ich hab ja auch überhaupt kein Problem damit, wenn jemand wie du sagt, dass ihm persönlich da die Skill Challenges eine spielerische Aufwertung gebracht haben. Ich kenne halt nur ganz viele Spieler, die damit ganz andere Erfahrungswerte gesammelt haben, insoweit kaufe ich halt niemandem die Behauptung ab, dass der Mechanismus hier generell zu einer Verbesserung geführt habe.

Der Schlüssel sind, glaube ich, die Geschmacksprioritäten gerade im Bereich der sozialen Interaktionsszenen. Mal ehrlich, es gibt viele Spieler, das weiß ich auch, die solche Szenen am Liebsten komplett ohne Würfel und Regeln spielen wollen und Mechaniken in diesem bereich als Eingriff in ihre rollenspielerischen Freiheiten empfinden. Wenn man solchen Spielern dann eine Mechanik wie die Skillchallenge in Interaktionsszenen vorsetzt, führt das - da teile ich Deine Ansicht - sehr wahrscheinlich nicht zu einem besseren Spielerlebnis, sondern eher zu Frust. (Ich hatte in der 4E eine solche Spielerin, die es gewohnt war, soziale Situationen ohne Regelanbindung zu spielen und die völlig überfordert mit der Anforderung, ihre Ansprache als Spielerin mit einer passenden Sozialfähigkeit in Verbindung zu bringen und den Erfolg zu erwürfeln.)

Aber würdest Du die Ansicht, dass die Skillchallenge keine Verbesserung des Umgangs mit Fertigkeiten im Rollenspiel, vor allem in der D&D-Familie, auch dann vertreten, wenn man sich nur auf körperliche Aktionen (Bergwanderungen, Flussüberquerungen, Wettrennen, Schiffe im Sturm, Ausspähen feindlicher Linien, Einbrüche in Hochsicherheitsgebiete usw.) beschränkt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 4.06.2014 | 19:05
Aber würdest Du die Ansicht, dass die Skillchallenge keine Verbesserung des Umgangs mit Fertigkeiten im Rollenspiel, vor allem in der D&D-Familie, auch dann vertreten, wenn man sich nur auf körperliche Aktionen (Bergwanderungen, Flussüberquerungen, Wettrennen, Schiffe im Sturm, Ausspähen feindlicher Linien, Einbrüche in Hochsicherheitsgebiete usw.) beschränkt?

Ich glaube nicht, weil mein Einspruch ja gar nicht dem Mechanismus an sich gilt, sondern der Art, wie sie eingeführt und speziell zu Beginn umgesetzt wurde. Ich bin da halt sehr von der GNS-Theorie beeinflusst und sehe den Regelmechanismus als rein gamistisches Produkt an, dass per se auf die Qualität der Narration null Einfluss hat. (Um ein Analog zu ziehen: Bei Paizo gabs im Crimson Throne-AP einen Regelmechanismus für Verfolgungsjagden, für den das selbe gilt, der aber in dem Abenteuer super eingeführt und erklärt wurde).

Das heisst in beiden Fällen nicht, dass damit keine gute Narration erzeugt werden kann. Es heisst aber, dass es dafür eines Spielleiters bedarf, der die Regelmechanismen entsprechend einsetzen kann. Anfänger können das nicht so ohne weiteres (wenigstens da stimmt Ardwulf mir ja mal ausnahmsweise zu), also hätte ich gerade im Hinblick auf diese Spielergruppe sowohl vom GRW als auch den ersten Abenteuern entsprechende Beispiele, Erklärungen und Tips erwartet. So was wie in Mike Mearls ausgezeichneter Artikelserie, in der dieser ja eingesteht, das selbst die Entwickler den Umgang damit erst mal lernen mussten (siehe hier (http://www.wizards.com/dnd/Article.aspx?x=dnd/drfe/20081107) ). Da widerspreche ich eben auch Christian Preuss, der den Umgang damit gar nicht so schwer findet. Eine gute Skill Challenge zu basteln ist nämlich gar nicht mal so ohne..

Wenn man damit umgehen kann, können Skill Challenges natürlich ein tolles Werkzeug sein. Ich glaube nur (aufgrund eigener Erfahrung und Praxis), dass diese Gruppe von SLs dass auch schon zu 3E-Zeiten mit den dort vorhandenen Bordmitteln ganz gut hinbekommen hat.  Die anderen wollten es entweder nicht (die machen dann in der 4E einfach einen Bogen um Skill Challenges oder würfeln sie einfach runter) oder konnten es nicht (und die wurden von der 4E genauso im Regen stehen lassen wie von der Vorgängeredition; ergo wieder runtergewürfel).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 4.06.2014 | 19:27
@Wormys_Queue:
Vorsicht! Ich schrieb nicht, dass die Skillchallenge leicht zu erlernen sei! Im Gegenteil! Bisher habe ich immer geschrieben, dass die Einführung der Skillchallenge im DMG eher suboptimal war. Ich habe ja sogar damals bei der Einführung der 4E einen eigenen Thread erstellt, um die Skillchallenge verstehen zu können. Ich habe kein Insider-Abo mehr, aber wenn der von Dir verlinkte Artikel der ist, an den ich mich erinnere, dann enthält er sehr schöne Versatzstücke, mit denen Du lernen kannst, welche Möglichkeiten eine Skillchallenge hat.

Das was ich geschrieben habe war:
Der eigentliche Umgang mit dem Werkzeug (wenn Du den Umgang verstanden hast) dagegen ist viel leichter und kann ohne Probleme und erfolgreich improvisiert werden. Aber immer dran denken: Es ist nur ein Werkzeug.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 4.06.2014 | 19:45
Es heisst aber, dass es dafür eines Spielleiters bedarf, der die Regelmechanismen entsprechend einsetzen kann. Anfänger können das nicht so ohne weiteres (wenigstens da stimmt Ardwulf mir ja mal ausnahmsweise zu) 

Hey, so selten ist das gar nicht. Und natürlich wird ein Erfahrener Spielleiter auch ein besseres Ergebniss hinbekommen. Und das Thema ist so umfangreich., dass man wohl eine Menge darüber schreiben könnte, und dementsprechend auch immer wieder etwas dazulernen kann.

Aber ich würde auch nicht sagen die Neulinge seien im Regen stehen gelassen worden. Damals waren wir alle bezogen auf diese Möglichkeit Neulinge. Trotzdem gab es sehr schnell sehr gute und kreative Skillchallenges. Natürlich auch weil sehr früh diese Artikel und Hilfen herauskamen, und weil auch das Grundregelwerk schon gute Tips gibt.

Man muss das also auch in der Relation sehen. Wenn man heute einen Spielleiter hat der mit viel Erfahrung komplexe, und ineinander Verschachtelte Skillchallenges bastelt und dort alle Techniken kombiniert, so ist das natürlich anders als wenn jemand einfach nur das Spielleiterhandbuch in die Hand gedrückt bekommt und damit zum ersten mal DM wird. Das ganze Potential auszuschöpfenbraucht Zeit.  Aber die Chance das es auch diesem Neuling hilft ist eben sehr hoch. Und der Unterschied zwischen einem Neuling als SL der sich dieser Hilfen bedient, und einem der sie nicht zur Verfügung hat natürlich auch.
Deshalb ist es ja so wichtig so etwas ins Grundregelwerk zu packen, und nicht nur nach dem Motto "na erfahrene SL machen das sowieso" vorzugehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 4.06.2014 | 20:35
Das ohne DDI aufgeschmissen ist.
Ohne das Ding macht 4E echt keinen Spaß beim Char level-up.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.06.2014 | 09:23
Kommt drauf an... Wenn man natuerlich ALLE Quellen (inklusive Sachen aus Abenteuern, Dragon-Artikeln und Organised Play) haben will dann blaettert man sich in Papier zu Tode.

Wenn man aber sowieso nur ueberschaubare Quellen (z.B. PHB(s) plus das entsprechende "Powers" Buch) hat dann ist die Charaktersteigerung und Erschaffung nicht komplizierter als bei anderen Editionen auch (sogar eher einfacher, da man eine gemeinsame "Steigerungsliste" hat die man mit entsprechender Uebung auch auswendig koennen kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 09:33
Eventuell hast du Recht, vielleicht muss sich das bei mir einfach noch weiter eingrooven.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Abaton23 am 5.06.2014 | 09:48
Wir spielten 4E insgesamt in 2 Kampagnen, die große lief 2 Jahre lang. Was mir extrem auffiel: Fast alle Powers der Stufenanstiege kamen als Modifikatoren von Spielwerten daher. Das mag bei einem automatisierten Computerspiel funktionieren, aber das von Hand am Tisch berechnen, ist sehr kompliziert.

Charaktere waren ab Stufe 5 so komplex, dass sie Neulinge nicht mehr berechnen konnten. Ab Stufe 7-8 stapelten Angriffe enorm viele Modifikatoren, welche man nicht durch Addition berechnen konnte. Da wurde multipliziert, davon addiert, davon subtrahiert, mit Gegnerwerten verrechnet.... -und das alles sowohl im Angriff, Abwehr und Schaden. Irgendwann schafften 80% der Spieler es nicht mehr, ihre Powers zu berechnen. Somit wurde der SL drum gebeten. Der war natürlich noch mehr überfordert. Manche Spieler mussten bei ihrer Mathematik ständig den Tischnachbar konsultieren. Kämpfe wurden langwierig und so zäh, als versuche ein Maikäfer in Marmelade zu schwimmen.

Nach 2 Jahren warf der SL trotz laufender und spannender Kampagne das Handtuch und die Stammtruppe machte einen Systemwechsel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 5.06.2014 | 10:01
Wir spielten 4E insgesamt in 2 Kampagnen, die große lief 2 Jahre lang. Was mir extrem auffiel: Fast alle Powers der Stufenanstiege kamen als Modifikatoren von Spielwerten daher. Das mag bei einem automatisierten Computerspiel funktionieren, aber das von Hand am Tisch berechnen, ist sehr kompliziert.

Charaktere waren ab Stufe 5 so komplex, dass sie Neulinge nicht mehr berechnen konnten. Ab Stufe 7-8 stapelten Angriffe enorm viele Modifikatoren, welche man nicht durch Addition berechnen konnte. Da wurde multipliziert, davon addiert, davon subtrahiert, mit Gegnerwerten verrechnet.... -und das alles sowohl im Angriff, Abwehr und Schaden. Irgendwann schafften 80% der Spieler es nicht mehr, ihre Powers zu berechnen. Somit wurde der SL drum gebeten. Der war natürlich noch mehr überfordert. Manche Spieler mussten bei ihrer Mathematik ständig den Tischnachbar konsultieren. Kämpfe wurden langwierig und so zäh, als versuche ein Maikäfer in Marmelade zu schwimmen.

Nach 2 Jahren warf der SL trotz laufender und spannender Kampagne das Handtuch und die Stammtruppe machte einen Systemwechsel.

Pathfinder +1  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 10:03
Wir spielten 4E insgesamt in 2 Kampagnen, die große lief 2 Jahre lang. Was mir extrem auffiel: Fast alle Powers der Stufenanstiege kamen als Modifikatoren von Spielwerten daher. Das mag bei einem automatisierten Computerspiel funktionieren, aber das von Hand am Tisch berechnen, ist sehr kompliziert.
Das ist genau der Grund, wieso ich die normale 4E nur mit dem offiziellen Charaktergenerator gespielt habe. Der Großteil der Modifikatoren wurde beim Ausdruck der Powerkarten gleich vorberechnet. Ohne diese Hilfe würde ich normales 4E auch nicht auf höheren Stufen spielen wollen. Mit dem Generator ist der Charakterbau mit samt dem Aufstieg verdammt einfach.
Leider haben die Küstenzauberer den Generator an das DDI-Abo gekoppelt, sodass Du ihn nur nutzen konntest, wenn Du die monatlichen Beiträge bezahlt hast.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 10:04
Pathfinder +1  :d
Pathfinder ohne Computerunterstützung ist der gleiche Schrott. Auch das Spiel würde ich ohne Computerunterstützung auf höheren Stufen nicht mehr spielen wollen. (Okay. Ich spiele Pathfinder eh nur noch wegen einer Kampagne und das nur, weil es Birthright ist. Aber davon mal ab)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 5.06.2014 | 10:05
Pathfinder ohne Computerunterstützung ist der gleiche Schrott. Auch das Spiel würde ich ohne Computerunterstützung auf höheren Stufen nicht mehr spielen wollen.

+1  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 5.06.2014 | 10:07
Pathfinder ohne Computerunterstützung ist der gleiche Schrott. Auch das Spiel würde ich ohne Computerunterstützung auf höheren Stufen nicht mehr spielen wollen.

Ja, sage ich doch ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 10:08
Ah. Sorry. Da hatte ich Dich falsch verstanden. :-[
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 10:09
Ist irgendwo auch eine Frage der Vorbereitung.

Die meisten der Boni / Mali sind ja nix neues und existieren auch in 3.5 bzw. Pathfinder. Manche wurden auch deutlich vereinfacht, weil es z.B. keine klassenspezifische Progression für Angriffs und Rettungswürfe mehr gibt.

Hat man die Basiswerte erst einmal auf dem Charakterblatt aufgeschrieben ist der Rest üblicherweise nur ein "ok, da hast du mal +2 auf deinen Angriffswurf" oder etwas vergleichbares. Und Multiplikation gibt es imho gar nicht, oder wenn dann wohl nur in Ausnahmefällen.

Aber die Spieler welche auch nach Jahren nicht wissen wie ihre Angriffe berechnet werden gibt's leider überall. Sowas hatten wir in unserer AD&D Runde auch mal...es zieht sich alles wie Kaugummi dadurch. Insofern volles Verständniss, auch wenn das mit etwas Vorbereitung natürlich nicht passieren muss.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 5.06.2014 | 10:09
Wir spielten 4E insgesamt in 2 Kampagnen, die große lief 2 Jahre lang. Was mir extrem auffiel: Fast alle Powers der Stufenanstiege kamen als Modifikatoren von Spielwerten daher. Das mag bei einem automatisierten Computerspiel funktionieren, aber das von Hand am Tisch berechnen, ist sehr kompliziert.

Charaktere waren ab Stufe 5 so komplex, dass sie Neulinge nicht mehr berechnen konnten. Ab Stufe 7-8 stapelten Angriffe enorm viele Modifikatoren, welche man nicht durch Addition berechnen konnte. Da wurde multipliziert, davon addiert, davon subtrahiert, mit Gegnerwerten verrechnet.... -und das alles sowohl im Angriff, Abwehr und Schaden. Irgendwann schafften 80% der Spieler es nicht mehr, ihre Powers zu berechnen. Somit wurde der SL drum gebeten. Der war natürlich noch mehr überfordert. Manche Spieler mussten bei ihrer Mathematik ständig den Tischnachbar konsultieren. Kämpfe wurden langwierig und so zäh, als versuche ein Maikäfer in Marmelade zu schwimmen.

Nach 2 Jahren warf der SL trotz laufender und spannender Kampagne das Handtuch und die Stammtruppe machte einen Systemwechsel.

Keine Ahnung, welches System ihr gespielt habt, aber DnD 4E war es nach der Beschreibung nicht. Da reichen Addition und Subtraktion vollkommen aus, wobei das Problem, die Übersicht bei den situativen Modifikatoren nicht zu verlieren, durchaus real ist. Das ist aber letzten Endes beherrschbar.

Ohne Softwareunterstützung beim Charakterbau sollte man aber weder die 4E noch die Vorgängerversion und dessen Ableger anfassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 10:18
@6: Hätte ich aber auch.

Dann sind wir uns zumindest einig das die Chars zu kompliziert sind.  :'(

Situative Buffs in Kämpfen finde ich bei der 4E teilweise auch kompliziert (till the end of your next turn). Da wären (till the end of the encounter) einfacher gewesen.
Aber dort ist die 3E und davor mit den (Runden/Minuten/Stunden)/Level sicherlich noch aufwändiger zu verwalten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 5.06.2014 | 12:13
Die Dauer zu kontrollieren ist eine Sache. Zu checken, welche Boni kumulativ und welche exklusiv sind (speziell bei Power Boni muss man da drauf achten), welche nur in bestimmten Situationen ziehen (nur Melee, nicht Close, nur bei Hit, nur bei Damage Roll etc.), finde ich nerviger.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 12:16
also brauchen wir doch noch streamlined D&D  8)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Abaton23 am 5.06.2014 | 12:56
Keine Ahnung, welches System ihr gespielt habt, aber DnD 4E war es nach der Beschreibung nicht. Da reichen Addition und Subtraktion vollkommen aus, wobei das Problem, die Übersicht bei den situativen Modifikatoren nicht zu verlieren, durchaus real ist. Das ist aber letzten Endes beherrschbar.

Ohne Softwareunterstützung beim Charakterbau sollte man aber weder die 4E noch die Vorgängerversion und dessen Ableger anfassen.
Habe gerade das Regelwerk nicht zur Hand. Ich legte für meine Charaktere eine Exceltabelle an, wo die Powers mit Formeln von mir hinterlegt wurden. Das farbige Frontblatt dieser Exceltabelle war mein Charakterbogen. Und ich weiß, dass da sowohl Multiplikationen wie Additionen verwaltet waren. Ab Stufe 6 waren die Rechengänge aber so komplex, sowie die Modifikatoren so sehr an spezielle Situationen gekoppelt, dass selbst diese Verwaltung an ihre Grenzen stieß.

Dabei frage ich mich grundsätzlich, wozu ich eine Printausgabe kaufe, wenn mich das System nötigt, einen monatlichen Supportvertrag abzuschließen. Wenn das System schon als Printausgabe verkauft wird, dann sollte man den Charakter auch passend dazu gebacken kriegen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 13:09
Mhh....vielleicht war dies das Problem?

Die Vorgehensweise sich per Excel quasi einen Charakterbuilder zu bauen ist ja nichts was man tuen muss. Viele Leute welche ich kenne verwenden einfach Myth Weavers oder vergleichbare Seiten und bauen sich ihre Charaktersheets darüber oder verwenden einfach ganz klassisch Papier.

Das deine Berechnungen Multiplikationen enthielten ist wahrscheinlich ein Fehler (oder evtl. ein etwas ungeschickter Berechnungsweg?) in deiner Berechnung gewesen - eigentlich kenne ich kaum etwas welches diese benötigt.

Aber ich halte es für den besseren Weg einfach aufzuschreiben was eine Power konkret macht und darauf dann nur noch situationsbezogene Boni draufzurechnen oder abzuziehen. Ganz klassisch auf einem Charakterblatt. Den D&D Insider braucht man dafür eigentlich nicht, der macht ja auch nix anderes.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 13:45
Würde mich mal interessieren was dort multipliziert wurde.
Selbst die crits sind schließlich nur noch max Schaden und nix was nen multi braucht
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 14:24
Wahrscheinlich einfach Sachen wie "halber Stufenbonus auf Angriffs und Verteidigungswürfe" bei denen dann mit 0.5 multipliziert und abgerundet wird.

Das würde man in einem Charakterblatt natürlich anders machen und einfach die tatsächlichen Werte aufschreiben, doch bei so einem Excel Character Builder ist der Wunsch oft da solche Dinge zu berechnen. Ist eigentlich natürlich aber auch keine große Sache - aber ich versteh schon wie man sich in solchen Excel Berechnungen auch mal verzetteln kann wenn man evtl. etwas zu wenig vorplant.

Ist dann aber kein echtes Problem des Regelwerks, sondern eben ein Effekt der generell beim Bau eines elektronischen Hilfsmittels auftreten kann. Planung ist alles. ^^

Verzichtet man aber darauf sich so etwas zu bauen so reicht ein einfaches Charaktersheet mit Power Einträgen um derartige Probleme zu vermeiden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.06.2014 | 15:57
also brauchen wir doch noch streamlined D&D  8)
Und was wird D&D Next?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 17:29
nö.

edit:
hab "das" statt "was" gelesen.

5E wird ein D&D denn genau das ist die 4E schließlich genau genommen nicht wirklich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.06.2014 | 17:56
5E wird ein D&D denn genau das ist die 4E schließlich genau genommen nicht wirklich.
Das darfst du mir nochmal genauer erklaeren... Ich habe 4e gute 5 Jahre nahezu woechentlich gespielt und war bisher der Meinung dass das "ein D&D" war (mit dem ich auch einige "alte" Sachen gespielt habe. Eine auf Stufe 16 beginnende Runde spielte z.B. in Rockhome direkt nachdem die Zwerge nach dem Wrath of the Immortals wieder an die Oberflaeche gekommen sind...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 18:11
Es steht DnD drauf aber es fühlt sich nicht wirklich wie DnD an.
Was meinst du warum die auf die Frage nach "Essenz von DnD" beim Playtest gekommen sind.

Irgendwo hat einer letztens geschrieben das DnD ein eigenes Genre war/ist.
Dieses konnte von der 4E für viele Leute nicht bedient werden.
Für mich auch nicht, auch wenn ich inzwischen die Vorzüge des Systems akzeptiert habe.
Aber als "echtes" DnD Spiel sehe ich es nicht an.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 18:17
Ich denke es ist viel zu Subjektiv was für jeden D&D bedeutet, und deshalb kann für den einen eine Edition dazugehören - und für den nächsten nicht.

Ich würde die Formulierung: "AD&D, D&D 3E/3.5/PFRPG und D&D 4E sind verschiedene und eigenständige Spiele, aber alle D&D." verwenden.

Aber wie gesagt...es ist arg subjektiv, und man könnte genausogut sagen dass man es unter Ausblendung der Mechanik einer Spielrunde kaum ansieht ob sie gerade nun AD&D oder doch die 4E spielen. Die Charaktere in der Spielwelt tun durchaus die gleichen Sachen, die Unterschiede liegen in erster Linie darin mit welcher Mechanik sie unterstützt werden.

Wormy sagt das z.B. ja oben schön, Dinge wie sie mit den Skillchallenges möglich sind konnte man natürlich auch schon früher ausspielen. Nur halt nicht mit der Mechanik. Es ist nichts was nun unpassend zu D&D im Spiel wäre, oder das Spielgefühl komplett umschmeißt. Und bedeutet auch nicht das früher nur gemetzelt wurde. Einfach nur ein neues Werkzeug, welches derlei Spielaspekte dann etwas besser ausgestaltet und in den Vordergrund rückt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 18:29
Für mich persönlich ist die 4E kein echtes DnD, da es sich einfach aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht nach DnD anfühlt und aussieht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 18:41
Weil wir hier eh im "was ist falsch gelaufen" Thread sind, und das ja ein oft gehörter Vorwurf war/ist:

Kannst du das denn an einzelnen Aspekten festmachen? Also vielleicht ein Spiel - Beispiel nennen in dem sich das Gefühl einschlich?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 5.06.2014 | 18:53
OK wo fang ich an...

- keine unterschiedlichen TP innerhalb einer Klasse
- Angriffsprogression ist überall gleich (ob das falsch ist will ich gar nicht sagen aber es ist irgendwie nicht DnD)
- kein Vancesystem
- keine Iterativangriffe (auch wenn ich sie hasse aber irgendwie gehörten sie zum DnD seit dem ich denken kann)
- Healing surges (eigentlich gutes System, aber falsch verkauft)
- at-will/encounter/daily powers fühlen sich einfach nicht nach DnD an

Mehr fällt mir auf die schnelle nicht ein, aber das sollte schonmal genug sein, oder?
Ich spiele es nicht weil es DnD ist, sondern weil ich es inzwischen für ein ziemlich gelungenes System halte mit man gut High-Fantasy ähnlich DnD spielen kann, aber halt nicht wie DnD in seinem eigenen Genre.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 19:07
Mhhh...ich hatte mehr auf Spielsituationen gehofft. Regeln ändern sich natürlich immer, auch zwischen AD&D und 3E gab es ja große Umstellungen. Auch was deine Punkte betrifft. Handhabung von mehreren Angriffen, Trefferpunkteregeneration , Angriffsprogression... das ist alles dort schon anders. Aber natürlich auch noch viel mehr. Die Saves...das Klassensystem...Zaubermechanik und Einschränkungen...wie gesagt, für mich sind das 3 verschiedene Spiele.

Aber wenn ich die Handlungen einer Gruppe betrachte fühlen diese sich für mich eigentlich sehr oft vertraut an, ich habe selten das Gefühl: Diese Situation kann ich in anderen Editionen nicht haben. Sondern teilweise ja die gleichen Abenteuer auch in mehreren Editionen gespielt.

Die drei Spiele sind also alle im Genre D&D Spiele, sozusagen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 19:18
Vorsicht! Ich schrieb nicht, dass die Skillchallenge leicht zu erlernen sei! Im Gegenteil!

Ah, da hab ich dich falsch verstanden, weil ich deinen Post als Widerspruch aufgefasst hatte und meiner Meinung nach ja gar nichts anderes geschrieben habe. Dem hier zitierten Post stimme ich eigentlich vollumfänglich zu.

Hey, so selten ist das gar nicht.

Bei Neuspielern? Auf alle Fälle. Die werden bis auf wenige Jahrhunderttalente auf Anhieb auch nix besseres als die 08/15-Beispiele im DMG hinbekommen, und die fallen garantiert nicht in die Kategorie guter Skill Challenges, von denen ich spreche. Wie dem Thema dafür, dass es deiner Meinung nach ach so zentral für die 4E ist, eh viel zu wenig Platz im DMG eingeräumt wird, der dann naturgemäß kaum über die Basismechanismen hinausreicht.

Der erste Artikel aus der Ruling Skill Challenges Serie kam etwa 5 Monate nach Veröffentlichung des PHB raus. Das ist nicht schnell, das ist ein halbes Jahr zu spät. Und hätte eigentlich überhaupt nicht nötig sein dürfen.


P.S.: Ich weiss gar nicht, wie ich das höflich sagen soll, deswegen formulier ich es als Frage: bin ich eigentlich der einzige, der den Charakterbau (egal welche Edition) auch ohne Computerhilfe problemlos hinbekommt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 19:23
@Wormys_Queue:
Mein Posting war schon ein Widerspruch zu Deinem Posting. Aber nicht wegen der Erlernbarkeit, sondern wegen der einfachen Nutzbarkeit der Skillchallenge. Skillchallenges müssen eben nicht großartig vorher ausgearbeitet werden, sondern sind eigentlich ein gutes Mittel um eben kurzfristig Lösungen zu improvisieren.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 19:37
Skillchallenges müssen eben nicht großartig vorher ausgearbeitet werden, sondern sind eigentlich ein gutes Mittel um eben kurzfristig Lösungen zu improvisieren.

Naja, Lösungen improvisieren kann ich aber genausogut (und mindestens genau so schnell) mit den Mitteln der Vorgängereditionen. Ist ja nicht so, als hätte es vorher nie Situationen gegeben, die man unter dem Einsatz mehrerer fertigkeiten lösen konnte oder musste.

Ich seh das durchaus parallel zu Kampfbegegnungen. Die kann ich auch improvisieren, wenn es aber wirklich erinnerungswert werden soll, bin ich gut beraten, im Vorfeld die nötige Zeit zu investieren, um das Ding auf Hochglanz zu polieren. Alles andere ist zwar gut für den Spielfluss, aber nur selten gut für die Story

Das heisst: unter dem von dir genannten Aspekt kann ich durchaus erkennen, warum die Beschreibung des Mechanismus im GRW für die Neulinge sinnvoll sein kann. Da hat man dann wenigstens schon mal eine Ahnung, was man machen kann. Nur, und da sind wir dann wieder bei meiner eigentlichen Kritik, wenn es darum geht, wie man den Mechanismus nutzt, um daraus vernünftiges Rollenspiel zu generieren, liefert das GRW so gut wie nix.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 19:46
Das "so selten ist das gar nicht" bezog sich auf deinen Kommentar: Ausnahmsweise stimmt mir sogar Arld zu (oder so ähnlich).

Was die Skillchallenges angeht: erstens waren die Artikel der genannten Reihe dazu nicht das erste was dazu erschien, und zweitens muss man da wohl auch einfach eine Lanze für Neuspieler brechen. Ich hab sehr viele gute Skillchallenges gesehen, auch von Leuten die den Dungeonmasterguide erst kurz zuvor sahen.

Klar geht es mit mehr Erfahrung besser, aber man muss auch nicht so tun als ob ein Neuling so gar nix auf die Reihe bekommt.

Und auf das Spielleiterhandbuch lass ich eigentlich wenig kommen, die Tips darin sind definitiv hilfreich und selbst für die Seitenzähler gilt: Nimmt man alles zusammen was dort über die Ausgestaltung von NSC, Nichtkampfbegegnungen, Kampagnengestaltung und Quests oder die Wichtigkeit Ausgewogene Abenteuer zu erschaffen steht kommt man auf eine recht stattliche Seitenzahl.

Mehr geht immer, und in der Folge wurde ja auch mehr dazu veröffentlicht. Aber allein wenn man sich an diese Dinge hält ist schonmal eine wichtige Basis geschaffen.. Und denke ich zurück dann hatte ich einfach viele...selbst erfahrene....Spielleiter die nicht mal so weit kamen. Hey, sogar hier im Forum finden sich immer wieder Threads bei welchen man etwas daraus verwenden konnte als Lösungsvorschlag. Gerade beim Spielerhandbuch hat man einfach eine der sinnvollsten Entscheidungen getroffen als die magischen Gegenstände herausflogen, und mit Ihnen die Prestigeklassen. Viel mehr Platz für Spielleitertips.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 20:12
Naja, Lösungen improvisieren kann ich aber genausogut (und mindestens genau so schnell) mit den Mitteln der Vorgängereditionen. Ist ja nicht so, als hätte es vorher nie Situationen gegeben, die man unter dem Einsatz mehrerer fertigkeiten lösen konnte oder musste.
Okay. Deine Gruppe steht vor einem Haus und einer Deiner Spieler will die Wand hochklettern. Ich will von Dir einen DC ohne dass Du ins Regelwerk oder auf die Charakterbögen schaust.
3.X: Well... gute Frage...
4E: Wand hochklettern ist für die Gruppe schwer. Also schwerer DC.
Das Beispiel können wir gerne auf eine komplette Skillchallenge hochskallieren, aber ich denke Du verstehst worauf ich hinaus will und wieso ich glaube, dass die Skillchallenge ein hervorragendes Werkzeug für komplexere Aufgabenstellungen ist.
Zitat
Ich seh das durchaus parallel zu Kampfbegegnungen. Die kann ich auch improvisieren, wenn es aber wirklich erinnerungswert werden soll, bin ich gut beraten, im Vorfeld die nötige Zeit zu investieren, um das Ding auf Hochglanz zu polieren.
Ganz ehrlich. Die Kampfbegegnung, von der mir meine Gruppe am meisten erzählt hat, war eine komplett improvisierte Skillchallenge zur Zerstörung einer kompletten Festung. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es wirklich versuchen werden.
Zitat
Alles andere ist zwar gut für den Spielfluss, aber nur selten gut für die Story
selten gut für Deine vorbereitete Story. Aber da sind wir dann bei einem komplett anderen Thema (vorbereitete Geschichte gegenüber vorbereitetes Setting).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 20:37
selten gut für Deine vorbereitete Story.

Da interpretierst du zu viel rein. Ich bereite keine Storys vor, sonst könnte ich ja auch einfach ein Buch schreiben. Ich habe allerdings bisher auch nur selten erlebt, dass Improvisation ganz allgemein gut für die Qualität der Story war. Und da Rollenspiel für mich so etwa wie kollaboratives Geschichtenerzählen bedeutet, bewege ich mich da durchaus in einem gewissen Spannungsfeld.

Das heisst nicht, dass ich nicht improvisiere, aber zum improvisieren brauche ich keinen Regelmechanismus.

Was ein schwerer DC in der 4E ist, kann ich dir übrigens auch nicht sagen, ohne ins Buch zu schauen. Der Unterschied ist, dass ich in der 3E nur den Charakterbogen brauche (bzw. die Auskunft vom Spieler), wenn ichs nicht selber in meinen Unterlagen oder im Kopf stehen hab) und es dann schnell ausrechnen kann.

Eigentlich brauch ich nicht mal dass, sondern nur den Level der SC.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 5.06.2014 | 21:23
Eigentlich brauch ich nicht mal dass, sondern nur den Level der SC.
Der in der 3er Version ziemlich schnell so überhaupt gar keinen Hinweis mehr darauf liefert, ob der gesetzte DC für den Charakter zu leicht, genau richtig oder vollkommen unmöglich ist.  wtf?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 21:58
Da interpretierst du zu viel rein. Ich bereite keine Storys vor, sonst könnte ich ja auch einfach ein Buch schreiben. Ich habe allerdings bisher auch nur selten erlebt, dass Improvisation ganz allgemein gut für die Qualität der Story war. Und da Rollenspiel für mich so etwa wie kollaboratives Geschichtenerzählen bedeutet, bewege ich mich da durchaus in einem gewissen Spannungsfeld.
Improvisation auf Grundlage einer guten Vorbereitung. Aber wie gesagt: Das Thema ist dann weit weg von diesem Thread.
Zitat
Das heisst nicht, dass ich nicht improvisiere, aber zum improvisieren brauche ich keinen Regelmechanismus.
Schon alleine dieser Satz wäre eine Grundlage für einen eigenen Thread. Aber das würde hier auch nicht passen.
Zitat
Was ein schwerer DC in der 4E ist, kann ich dir übrigens auch nicht sagen, ohne ins Buch zu schauen.
Das ist dann aber wirklich eine schlechte Vorbereitung. Das sind genau 3 Werte, die Du wissen musst. Mehr nicht.
(Btw. diese 3 Werte habe ich als SL immer vor jeder Sitzung genannt, damit jeder Spieler diese genau kennt.)
Zitat
Der Unterschied ist, dass ich in der 3E nur den Charakterbogen brauche (bzw. die Auskunft vom Spieler), wenn ichs nicht selber in meinen Unterlagen oder im Kopf stehen hab) und es dann schnell ausrechnen kann.
Du berechnest den DC an Hand des Fertigkeitswertes des Charakters? Wäre es da nicht einfacher gleich ohne Konsultation der Werte zu sagen: "Okay. Würfel mal 6 oder höher!"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 22:37
Naja, ich spiel ja nicht im luftleeren Raum oder ohne Hirn und schaue immer brav weg, wenn meine Spieler ihre Charaktere bauen oder modifizieren. Ich bin da schon ganz gut informiert, was die wo für Werte haben.

Aber um ganz ehrlich (und mal etwas konkreter) zu sein: Für den einzelnen Spieler brauch ich beim Improvisieren eigentlich nicht mal seinen Fertigkeitswert, um den DC festzulegen, da ich einfach die prozentuale Erfolgchance auf den Wurf mit dem W20 umlegen kann (etwa: Erfolgschance 50% = Spieler gewinnt mit Wurfergebnis 11-20). Das ist zugegebenermaßen eine faule Lösung, aber für den Spieler spielts ja letztlich keine Rolle, ob ich jetzt vorher genau den DC ausgerechnet habe, bei dem er diese 50%-Chance hat, das kommt ja auf das gleiche heraus.

interessant wird der konkrete DC eigentlich erst, wenn der Spieler es noch mal versuchen will oder ein anderer Spieler einen Versuch wagen will, aber dann hab ich ja schon ein Ergebnis, ais dem ich den DC rückkalkulieren kann.

Beispiel: Spieler A hat +9 auf Klettern, DC wäre also 20. Kann ich vorher so festlegen.
Oder: ich lass ihn würfeln (sagen wir mal, er würfelt eine 8, als Gesamtergebnis 17). Ich weiss erstens sofort, dass er die Probe nicht geschafft hat, und zweitens weiss ich durch eine minimale Addition, dass der konkrete DC 20 sein muss. Was jetzt ab sofort für alle weiteren Versuche gilt.

Wohlgemerkt: Beim Improvisieren. In der Vorbereitung werden DCs natürlich ganz traditionell festgelegt.

P.S. also eigentlich genau das, was 6 mir eh unterstellt hat ^^.

Das ist dann aber wirklich eine schlechte Vorbereitung. Das sind genau 3 Werte, die Du wissen musst.

Mit "müsste ich nachschauen", meinte ich vorhin, als du das geschrieben hast. Wenn ich vorbereiten kann, ist das natürlich kein Problem. Dann ist es aber auch kein Problem, auf die charbögen der Spieler zu schauen und sich die relevanten Werte zu merken/notieren.

Das heisst, bei einem vorbereiteten Spiel würde das bei mir eher so aussehen:

"Okay. Deine Gruppe steht vor einem Haus und einer Deiner Spieler will die Wand hochklettern. Ich will von Dir einen DC ohne dass Du ins Regelwerk oder auf die Charakterbögen schaust."

3E: (ohne langes Zögern) Der ist 20. (obiges Beispiel)

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 22:39
Kleiner Nachsatz:
Improvisation auf Grundlage einer guten Vorbereitung.


Das ist eigentlich das, was ich immer versuche, weil ich ohne gute Vorbereitung oft auch keine gute Improvisation hinbekomme. Aber ok, anderes Thema.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 22:50
Ich denke da nehmen sich 4e und 3.5 ohnehin nicht viel. Die beschriebene Vorgehensweise lässt sich 1 zu 1 in beiden Editionen umsetzen.

Unterscheiden tun sie sich in erster Linie bei den Differenzen die Charaktere üblicherweise in ihren Fertigkeitswerten haben. Weshalb es etwas leichter ist in der 4e auch auf hohen Stufen Schwierigkeitsgrade zu finden die für alle in der Gruppe anwendbar sind. Gemeinsames Lösen der Probleme...dort hat sich etwas getan. Aber für einen einzelnen Charakter ändert sich wenig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 22:54
Weshalb es etwas leichter ist in der 4e auch auf hohen Stufen Schwierigkeitsgrade zu finden die für alle in der Gruppe anwendbar sind.

Das glaub ich sofort. Anwendbarkeit für alle in der Gruppe ist aber nicht unbedingt meine Priorität. Wenn die Charaktere klettern können wollen, sollen sie eben ihre Charaktere so bauen. Wenn nicht: Pech gehabt. Ich mach den Fettfleck am Boden der Schlucht jedenfalls nicht weg >;D

P.S.: Wobei der doofe Magier ja eh hochfliegt. ^^
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 23:03
Das Problem ist halt...Spielleiter haben die eigentlich ja positive Eigenschaft ihre Gruppe zusammenhalten zu wollen. Sie wollen den Fettfleck am Grunde der Schlucht genauso wenig.

Darum ist die Folge einer Gruppe mit stark auseinander gehenden Fertigkeitswerten schlichtweg: diese werden insgesamt seltener genutzt. Max kann vielleicht super klettern, doch wenn der Rest der Gruppe unten stehen bleibt bringt ihm dies nichts. Also überwinden sie das Hinderniss anders. Und Max wird zum tollem kletterer der schlicht kaum noch klettert.

Hier hat die 4e tatsächlich eine Menge bewirkt, selbst im epischen Bereich sind Fertigkeiten noch wichtig, werden gemeinsam eingesetzt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 5.06.2014 | 23:08
Wohlgemerkt: Beim Improvisieren. In der Vorbereitung werden DCs natürlich ganz traditionell festgelegt.

P.S. also eigentlich genau das, was 6 mir eh unterstellt hat ^^.
Etwas Anderes hätte mich auch gewundert, weil das Fertigkeitssystem von 3.X ja eigentlich genau das bevorzugt. Also vorher festgelegte DC für jeweils bestimmte Aktionen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 5.06.2014 | 23:39
Das Problem ist halt...Spielleiter haben die eigentlich ja positive Eigenschaft ihre Gruppe zusammenhalten zu wollen. Sie wollen den Fettfleck am Grunde der Schlucht genauso wenig.

Nuja, die Schlucht war jetzt vielleicht ein bissl arg flapsig. Vielleicht ist es ja auch nur die Fassade von dem Haus, in das sie heimlich eindringen wollen. da reichts ja, wenn einer zu dem Fenster hochklettert, innen die Treppe runterschleicht und den anderen die Tür öffnet. Ein Fall für Klettermax eben.

Aber wenn dann Ritter Anton mit seinem Plattenpanzer unbedingt da auch hochklettern muss, dann ist es nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der SG für ihn schaffbar ist.

Insoweit definieren für mich stark auseinandergehende Fertigkeitswerke eigentlich nur die Notwendigkeit, nach Möglichkeiten zu suchen, wie der Spieler mit dem guten Wert auch dazu kommt, die Fertigkeit einzusetzen. Wenn alle anderen das auch können und schaffen sollen, kann ich die Fertigkeit einfach ignorieren, bzw den SG entsprechend leicht gestalten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 5.06.2014 | 23:47
Das ganze ist ja auch kein entweder / oder, man darf das auch nicht nur Schwarz/Weiß sehen. Punkt ist einfach: je schlechter etwas für die ganze Gruppe durchführbar ist, umso seltener wird es genutzt. Und das betrifft dann eben nicht nur die Chars mit niedrigen Werten, sondern auch die mit hohen.

 In der Praxis werden Skills ja auch auf hohen Stufen noch benutzt. Nur halt weniger oft als in Systemen in denen von vornherein das Fertigkeitensystem auf Zusammenspiel ausgelegt ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 6.06.2014 | 10:13
Da kann ich mir dann doch die Kommentare dazu nicht verkneifen:
- keine unterschiedlichen TP innerhalb einer Klasse
Wurden in einigen 3.x-Runden durch fixe HP statt Wuerfelwurf auch schon als Hausregel gemacht und wer unbedingt einen Wurf will kann ja die X HP/Stufe durch X-3+d4 (oder aehnliche Formeln) ersetzen.
Zitat
- kein Vancesystem
- Healing surges (eigentlich gutes System, aber falsch verkauft)
- at-will/encounter/daily powers fühlen sich einfach nicht nach DnD an
Das Daily Powers und Healing Surges Umsetzungen des "Vancesystem" sind ist dir nicht aufgefallen, oder? ;)
At-Wills gab es schon immer ("ich greife an") und Encounter Powers gab es auch schon oefter ("Einmal pro Kampf..." evtl. sogar noch auf "x-mal am Tag" eingeschraenkt)
Zitat
- keine Iterativangriffe (auch wenn ich sie hasse aber irgendwie gehörten sie zum DnD seit dem ich denken kann)
Die Iterativangriffe gab es im "alten" D&D auch nur fuer Fighter (oder "nicht-Menschen") ab einer gewissen Stufe (oder Angriffsrang) und da auch nur fuer Gegner die man mit einer 2 treffen koennte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 6.06.2014 | 10:29
Bitte ohne Hausregeln das macht nun wirklich keinen Sinn bei sowas.
Es geht bei meiner Mängelliste nicht darum was man hätte hausregeln können sondern darum was das PHB geliefert hat.

Bei alten Versionen von DnD ist es Standard das man sein TP würfelt.
Bei 4E gibt es nur eine Zahl und Ende = null Variablen

Eventuell sollte ich es nicht Vance nennen, sondern Klassenfeature/Zauberspruchsystem.
Wer da große Ähnlichkeiten zwischen 4E und 2E/3E wahrnimmt hat einfach eine andere Wahrnehmung als ich.
(Was ich ohne weitere Argumentation einfach akzeptieren muss.)

Iterativ beziehe ich mich erstmal auf 2E dort gab es diese für Kämpferklassen (Fighter, Ranger, Paladin, Cavalier, Knight etc.)
Selbst das zusätzliche  Angriffe bei D&D nur möglich waren wenn der Gegner überhaupt getroffen werden könnte ist nur pragmatische Würfelorgienvermeidung.
Auch das es weitere Angriffe erst ab einer gewissen Erfahrung gab ist allen prä-4E Variante gemein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Selganor [n/a] am 6.06.2014 | 10:44
Auch das es weitere Angriffe erst ab einer gewissen Erfahrung gab ist allen prä-4E Variante gemein.
Der Satz ist jetzt aber stark vereinfacht ausgedrueckt.
Ein (O)D&D-Nicht-Fighter konnte Stufe 36 sein und hat keine weiteren Angriffe gekriegt und schon ab 0 XP (ok, auch das ist "eine gewisse Erfahrung") haben z.B. 3.x Monks dank Flurry of Blows mehr als einen Angriff die Runde ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Metamind am 6.06.2014 | 10:57
Im Grunde hatte ich nur ein Problem mit der 4e: Die Kämpfe waren für unseren Spielstil deutlich zu lang. Alles andere (besonders Rituale und Skills) haben mir gefallen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: derd11 am 6.06.2014 | 11:10
...Die Kämpfe waren für unseren Spielstil deutlich zu lang...

Das kann ich absolut unterschreiben. Ein Dungeon an einem Abend komplett auszuheben ist eigentlich unmöglich bei 5+ Spielern. Ein Encounter, wir spielen mit 6 Spielern, dauert zwischen 2 1/2 und 4 1/2 Stunden. Rollenspiel-Elemente bleiben da auf der Strecke, zudem das System durch verschachtelte Synergien, Modifikationen und Power-Suche zusätzlich dazu beiträgt, dass es schleppend voran geht. Man muss allerdings dazu sagen, das unsere Gruppe auf Stufe 13 angesiedelt ist - auch ein Faktor.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 6.06.2014 | 11:28
Der Satz ist jetzt aber stark vereinfacht ausgedrueckt.
Ein (O)D&D-Nicht-Fighter konnte Stufe 36 sein und hat keine weiteren Angriffe gekriegt und schon ab 0 XP (ok, auch das ist "eine gewisse Erfahrung") haben z.B. 3.x Monks dank Flurry of Blows mehr als einen Angriff die Runde ;)

Ausnahmen bestätigen die Regel ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 6.06.2014 | 12:12
Was die iterativattacken angeht: letztlich ist der unterschied ja in erster Linie wann ich mehrfach angreifen kann. Vor der 4e war dies an die Bewegung gekoppelt, in der 4e ist es an die konkrete Aktion gekoppelt. Aber am Ende stehen da halt dennoch Zwei Charaktere und machen mehrere Angriffe.

In der 4e halt nur nicht mehr immer gleich viele, oder die gleichen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 6.06.2014 | 18:05
Ein Dungeon an einem Abend komplett auszuheben ist eigentlich unmöglich bei 5+ Spielern.
Wieviele Kämpfe gab es bei euch in einem durchschnittlichen Dungeon?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 6.06.2014 | 23:24
DnD 4-Kämpfe verlangen von den Spielern schon, dass die bei der Sache sind und ihre Entscheidungen bereits parat haben, wenn sie an die Reihe kommen. Wenn Kämpfe dann noch länger als eine Stunde dauern, liegt das entweder daran, dass sie deutlich über dem durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad liegen oder dass die Charaktere/Party nicht ausreichend optimiert sind.

Darin besteht aber auch ein Schwachpunkt bei DnD 4: mit schwachen Builds werden die Kämpfe ab Paragon Tier ziemlich grindy, weil die Monster-HP schneller steigen als der Schaden, wenn man nicht weiß, wie man diesen noch oben bekommt. Da lässt sich zwar auch mit einfachen Hausregeln Abhilfe problemlos schaffen, aber wenn Hausregeln benötigt werden, zeigt das ja schon, dass was im Argen liegt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: derd11 am 8.06.2014 | 13:53
Wieviele Kämpfe gab es bei euch in einem durchschnittlichen Dungeon?

Gut ich beziehe mich auf frühere Erlebnisse und da konnte man zum Beispiel ein Dungeon, sagen wir 10 Räume, an einem Abend säubern. Beispielsweise war das in "Burg Bernstein" oder der "Festung im Grenzland" möglich. Zugegeben sehr alte Beispiele, aber damals war das eben so.

DnD 4-Kämpfe verlangen von den Spielern schon, dass die bei der Sache sind und ihre Entscheidungen bereits parat haben, wenn sie an die Reihe kommen. Wenn Kämpfe dann noch länger als eine Stunde dauern, liegt das entweder daran, dass sie deutlich über dem durchschnittlichen Schwierigkeitsgrad liegen oder dass die Charaktere/Party nicht ausreichend optimiert sind.

Darin besteht aber auch ein Schwachpunkt bei DnD 4: mit schwachen Builds werden die Kämpfe ab Paragon Tier ziemlich grindy, weil die Monster-HP schneller steigen als der Schaden, wenn man nicht weiß, wie man diesen noch oben bekommt. Da lässt sich zwar auch mit einfachen Hausregeln Abhilfe problemlos schaffen, aber wenn Hausregeln benötigt werden, zeigt das ja schon, dass was im Argen liegt.

Ja sicherlich, manchmal überlegen die Spieler natürlich - welche Power, wann mache ich dies und das - was ja vollkommen in Ordnung ist, aber eben Zeit kostet. Unsere Party ist eigentlich mit wenigen Ausnahmen gemaxt, weshalb die Encounter entsprechend angepasst sind. Insgesamt auch keine tolle Entwicklung wie ich finde - aber Spannung zu erzeugen ist mit so einer Party schon schwer. In unseren Encountern muss ich schon mit erhöhten Hitpoints arbeiten um die Gruppe auch nur im Ansatz heraus zu fordern. Und für mich liegt hier der Knackpunkt. Ab PAragon hat man soviel Auswahl an Powers, viele Hitpoints und eine zähe Spielmechanik. Die ist zwar nicht schlecht, aber ein Abend ist dann auch mal schnell eher einem Warhammer Tabletop Abend gleich und nicht einer Pen & Paper-Spielrunde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 8.06.2014 | 14:04
Meines Erachtens ist DnD 4 bei entsprechender System Mastery in Paragon erst richtig interessant, weil man da erst ausreichend viele Optionen hat. Und wenn du mit erhöhten HP arbeitest, solltest du nicht über zu lange Encounter meckern. Dann lieber das Monsterlevel noch mal erhöhen (nicht die Monsteranzahl, die macht Encounter tendenziell zäher, weil mehr Aktionen durchgeführt und mehr Würfel geschmissen werden). Optimierte Gruppen kommen in Paragon mit Level+3 bis Level+5-Encountern klar, alles drunter tendiert zur Langeweile, die Encounter sind spätestens nach der dritten Runde eindeutig entschieden. Was ebenfalls hilft, ist, das Rest-Aufkehren bei solchen entschiedenen Encountern wegzulassen.

Davon abgesehen verfahre ich bei solchen Gruppen dann so, dass ich die Anzahl der Encounter reduziere, die Schwierigkeit aber anhebe. Dann gibt es halt nur einen oder zwei Encounter am Spielabend. Was ich schlimmer finde, als Encounter, die sich über Stunden hin ziehen, sind Encounter, die keine wirkliche Herausforderung darstellen und lediglich darauf abzielen, die eine oder andere Surge zu ziehen. Dieses Modell ist aber seit Jahrzehnten DnD-Standard.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: derd11 am 8.06.2014 | 19:22
@Crimson King
Nun, damit hast wohl sogar recht. Werde das mal versuchen und anstatt die HP's das Level anpassen. Ich hatte das mal so wie DMG empfohlen gemacht und einen Leader mit Lvl +5 drinnen. Der war dann wirklich schon fast zu hart.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 8.06.2014 | 20:00
Das Problem bei den Encountern der 4e ist, dass ihr Schwierigkeitsgrad stark mit dem SL der sie einsetzt schwankt. Das liegt daran, dass Monster genau wie Spielercharaktere zusammenarbeiten müssen.Anders als bei früheren Editionen kämpft man häufig gegen viele und vor allem auch unterschiedlichere Monster.

Darum ist der beste Rat wohl nicht: erhöhe das Level, oder erhöhe die Hitpoints, sondern: frag in einem Forum wie du diesen Encounter am besten umsetzen kannst und ob man dir generelle Tipps geben kann. Auch das Level zu erhöhen ist eigentlich kein guter Rat, da dadurch auch Verteidigungswerte und Trefferpunkte steigen, und die Gefahr steigt, plötzlich zu überdrehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 8.06.2014 | 21:15
Das ganze ist ja auch kein entweder / oder, man darf das auch nicht nur Schwarz/Weiß sehen. Punkt ist einfach: je schlechter etwas für die ganze Gruppe durchführbar ist, umso seltener wird es genutzt.

Das stimmt aber nicht. In der dritten Edition ist es ganz normal, dass die Charaktere unterschiedliche skills meistern. Und die werden sehr wohl ( und oft) genutzt. Dieses Spotlightprinzip funktioniert bis heute hervorragend.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 9.06.2014 | 07:41
Sagen wir mal, es funktioniert für dich hervorragend...und sicher auch noch für viele andere. Mich über lange Zeit eingeschlossen. Und für andere, welche dann in Foren Threads eröffnen warum auf hohen Stufen Skills so selten genutzt werden, und es so viele Zauber gibt welche diese ersetzen gäbe es eine bessere Lösung. Und für andere, die das Problem gar nicht arg als solches sehen kann es bedeuten, dass sie einfach etwas häufiger diese Situationen angehen können. In dem Moment in welchem sie ein anderes System nutzen bei dem man nicht darauf angewiesen ist.

Was dann wieder für mich zutreffen würde. Es ist toll wenn das Spotlightprinzip für dich funktioniert....aber seine Probleme sind zum einem ja durchaus oft genug beschrieben worden. Zum anderem wäre es selbst dann wenn es sie nicht geben würde für den SL und die Gruppe besser, wenn sie sowohl eine Spotlight Situation fur einzelne als auch etwas bei dem sie zusammen arbeiten können zu schaffen. Mehr Optionen zu haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 9.06.2014 | 14:14
Sagen wir mal, es funktioniert für dich hervorragend...und sicher auch noch für viele andere. Mich über lange Zeit eingeschlossen.

Weiter oben hast du noch so getan, als wäre das ein grundsätzliches Problem.  Daher mein Widerspruch.


Zitat
aber seine Probleme sind zum einem ja durchaus oft genug beschrieben worden.

Ja, und überspitzt ausgedrückt: immer von den selben Fünf Nasen. Ist dasselbe wie jetzt mit Pathfinder. Da gibt's auch das Phänomen, dass wenige Kritiker einen unglaublichen Lärm verursachen, indem sie andauernd dieselben Kritikpunkte anbringen.


Das ist übrigens eines der Dinge, die meiner Meinung nach tatsächlich bei der 4E falsch gelaufen sind. Das man nämlich auf viele öffentlich geäußerte Kritik eingegangen ist, ohne sich zu vergewissern, ob die schweigende Mehrheit das vielleicht anders sieht. Und dann davon überrascht wurde, dass dem nicht so war.

P.S. Das Problem mit den Fertigkeiten auf hoher Stufe liegt übrigens imo mehr darin begründet, dass diese dort nicht mehr relevant weil zu mundäner Natur sind. Ds kritisiere ich durchaus auch, die für die 4E gefundene Lösung schmeisst aber gleich die Grundphilosophie über Bord. Kann man machen, ist aber keine Lösung, die mich interessiert, und schon gleich gar keine, die beweisst, dass die Grundphilosophie der Vorgängeredition problematisch war.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 9.06.2014 | 14:28
Die Kritik gibt es in etlichen Foren, von etlichen Leuten. Und natürlich auch offline. Viel wichtige aber: es ist mit Argumenten begründete Kritik.

Und nein, es ist kein grundsätzliches Problem welches nur in Schwarz und Weiß zu sehen wäre. Hab ich ja auch oben schon geschrieben. Aber man muss eben auch nicht so tun, als ob es nicht existieren würde. Oder als ob es nicht besser ginge.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 9.06.2014 | 20:03
Die Kritik gibt es in etlichen Foren, von etlichen Leuten. Und natürlich auch offline. Viel wichtige aber: es ist mit Argumenten begründete Kritik.

zunächst mal: in diesen "etlichen Foren" läuft in der Realität eine kleine, eigentlich vernachlässigbare Minderheit der Gesamtzahl an Rollenspielern rum; die meisten haben besseres zu tun.. Zweitens: egal in welchem dieser Forum du schaust, gibt es für jeden Kritiker einen Befürworter mit mindestens genauso "fundierten" Argumenten, während die Großzahl der Forenteilnehmer die Diskussion maximal passiv mitlesend verfolgt, ohne eigene Präferenzen deutlich zu machen. Ausnahmen sind Foren, in denen Andersmeinende so schnell wie möglich mundtot gemacht werden. Da gibts dann nur eine gültige Lehrmeinung.

Zitat
Und nein, es ist kein grundsätzliches Problem welches nur in Schwarz und Weiß zu sehen wäre. Hab ich ja auch oben schon geschrieben. Aber man muss eben auch nicht so tun, als ob es nicht existieren würde. Oder als ob es nicht besser ginge.

Das eigentliche Problem ist es, unterschiedliche Themen zu vermischen, und das passiert in besagten Foren ständig.
Ist das Skillsystem der dritten Edition perfekt? Das behauptet meines Wissens niemand, da reicht Diplomacy als Gegenbeispiel.
Muss einem die Spotlightphilosophie des Prä-4E-D&Ds gefallen? Ganz bestimmt auch nicht, da müssen wir auch gar nicht drüber diskutieren, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks/Spielstil/Charakters.

Was allerdings nicht geschehen sollte, ist, dass man die durchaus bestehenden Probleme des 3e-Skillsystems auf diese Grundphilosophie zurückführt, wenn es dafür eigentlich ganz andere Gründe gibt (Stichwort: Skills auf hohen Stufen). Genau das tust du aber, wenn du die (zitat)"Foren Threads ... warum auf hohen Stufen Skills so selten genutzt werden, und es so viele Zauber gibt welche diese ersetzen" auf das Spotlightprinzip zurückführst, Das hat damit nämlich gar nichts zu tun.

Also: Ja, natürlich gehts besser. Vielleicht löst die 4E das Problem der Skill-Anwendung auf hohen Stufen sogar auf eine Weise, die man sich auch für 3E nutzbar machen kann (von den hohen Stufen der 4E hab ich ja immer wieder Dinge gehört, die mir eigentlich ganz sympathisch sind, warum also nicht auch an dieser Stelle).
Das zu erfahren, hätte ich durchaus Interesse. Eine Lösung auf Basis der Abschaffung des Spotlightprinzips ist aber keine, die mich interessiert, da sie vor allem dazu beiträgt, Konflikte mit Leuten zu vermeiden, die ihren Egoismus nicht unter Kontrolle kriegen. Dafür die Vorteile des Spotlightprinzips aufzugeben, wäre töricht, zumal die viel einfachere Lösung ist, nicht mit solchen Spielern (von denen es zum Glück gar nicht so viele gibt) zusammenzuspielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 9.06.2014 | 20:26
Aufgeben muss man das Spotlightprinzip auch überhaupt nicht. Es kann ja durchaus gewünscht sein, dass mal ein einzelner im Rampenlicht steht. Aber genau dieser bewusste Wille ist hier der Unterschied, mit einer Mechanik welche das Zusammenspiel der Gruppe fördert kann man ja weiterhin auch Einzelaktionen abbilden. Es wird nur weniger zum Automatismus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Abaton23 am 10.06.2014 | 12:14
zunächst mal: in diesen "etlichen Foren" läuft in der Realität eine kleine, eigentlich vernachlässigbare Minderheit der Gesamtzahl an Rollenspielern rum; die meisten haben besseres zu tun..
Das kann ich einfach nur bejahen. Schade, dass diese "vernachlässigbare Minderheit" oft die öffentliche Wahrnehmung prägt und die Meinung diktiert, wie gutes Rollenspiel auszusehen hat. So altert die Denkweise der Systeme im Maße der Spieler am Tisch.

Ausnahmen sind Foren, in denen Andersmeinende so schnell wie möglich mundtot gemacht werden. Da gibts dann nur eine gültige Lehrmeinung.
Jepp, aber man muss dort zum Glück nicht mitdiskutieren. Es geht ja nur um eine "vernachlässigbare Minderheit".

TOPIC: Ich denke, was bei D&D 4.0 schief gelaufen ist, liegt stark im Auge des Betrachters. Das System lebt eben enorm von Bestandskunden. Diese erwarten etwas in der Tradition des vorherigen Systems. Wird diese Erwartung nicht erfüllt, so wird's gleich als Riesenscheiß empfunden. Hätte die 4-E nen anderen Titel als D&D gehabt -- wer weiß, villeicht wäre die Akzeptanz dann höher gewesen? Die 4-E hat eben sehr viele neue Mechaniken im Gegensatz zur Tradition eingeführt. Dazu fast zeitgleich das traditionsorientierte Pathfinder mit vielen ursprünglichen Autoren der 3.5-Ed. als Stachel im Fleisch...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 10.06.2014 | 12:34
Die 4-E hat eben sehr viele neue Mechaniken im Gegensatz zur Tradition eingeführt.

Hm ... hat das die 3E zu ihrer Zeit nicht auch gemacht? Ich denke, dass da der Begriff der "Tradition" generell schwierig ist. Ich erinnere mich, dass es eine - kleine - Zahl von Rezensenten gegeben hat, die die 4E eher als Rückbesinnung auf das traditionelle Kerngeschäft von D&D verstanden hatten, im Gegensatz zur dritten Edition, die in verschiedene Bereiche hineinmäanderte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 10.06.2014 | 13:04
Ich empfand nur zwei Dinge bei 3E ggü. 2E als einschneidend: ThAC0 is dead und Feats
Wir haben auch die 2E schon immer mit einem "Skillsystem" gespielt.
Beides fand ich und alle die ich kenne gut. PrC´s hab ich immer nur als eine Option gesehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 10.06.2014 | 13:14
Hm ... hat das die 3E zu ihrer Zeit nicht auch gemacht?

War mein erster Gedanke. Tatsächlich haben die tonnenweise Splatbooks sowie diverse Klassenfähigkeiten in der zweiten Edition die Feat- und Talent-Optimiererei der dritten Edition bereits vorweg genommen. Skills für alle war wohl eher etwas, was sehnsüchtig erwartet wurde, und das Multiclassing konzeptionell genial. Was bleibt, ist der Point Buy statt es Auswürfelns der Charaktere.

Insgesamt war der Bruch der 4. Edition deutlich größer: klar definierte Rollen, Powerz für alle, Angriffswurf statt Rettungswurf bei Zaubern, völlig andere Rettungswurf-Regeln,Healing Surges,  feste HP als Pflicht, Defender Marks, Attribute bis 30. Das alles ist deutlich anders als bei allen Vorgängereditionen und solche Wünsche wurden von niemandem vorher so artikuliert.

Alles in allem wirkte die 3. Edition wie ein generalüberholtes modernisiertes DnD, die 4. Edition wie ein neues Spiel mit der gleichen Core Story.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 10.06.2014 | 13:22
Mhh...aber da sind doch zwischen Ad&d und 3e noch größere Unterschiede. Aber Wahrscheinlich ist es irgendwo einfach eine Frage der Wahrnehmung. Sieht man irgendwo auch an dem Beispiel mit den Mehrfachattacken. Letztlich ist die Mechanik dahinter weder in AD&D, noch in 3e oder der 4e gleich. Eher sogar in der 4e wieder etwas ähnlicher.

Aber ob es als Unterschied wahr genommen wird hängt nicht an der Mechanik allein. Sondern vor allem daran wie das System als ganzes wahr genommen wird, und mit welcher Vorabmeinung man hineingeht.

Ich habe eigentlich noch niemanden getroffen der mir sagen konnte warum es besser sein sollte Mehrfachattacken fix an die Bewegung zu binden, und nicht daran was der Charakter tatsachlich für eine Aktion durchführt. Es ist wohl auch eher selten dass dieses Detail explizit als Kritik aufkommt. Und das gilt für viele der Änderungen. Die Details der Änderungen und die Gründe für sie werden kaum diskutiert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 10.06.2014 | 15:43
Alles in allem wirkte die 3. Edition wie ein generalüberholtes modernisiertes DnD, die 4. Edition wie ein neues Spiel mit der gleichen Core Story.

+1
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.06.2014 | 14:06
D&D 4e hat gleich zu Anfang viel Potential verspielt, weil die ersten Produkte qualitativ nicht überragend waren:

- Wenig inspirierende "Core Books" mit insgesamt weniger Inhalt als die D&D-3.x-Gegenstücke
- Kaufabenteuer mit einer unglücklichen Mischung aus Standardkost und innovativen Elementen
- Erstaunlich schlechte Abstimmung mit den hauseigenen Miniaturen- und Dungeon-Tiles-Linien

Wenn man nur den Stand von Mitte/Ende 2008 betrachtet, auf dem die deutsche Ausgabe ja hängengeblieben ist, kann ich manche harsche Kritik an dem System schon verstehen. Leider sind aber auch die viele der selbsternannten Kritiker auf diesem Stand stehengeblieben - wenn sie sich überhaupt eingehend mit der Edition beschäftigt haben. Das hält sie aber natürlich trotzdem nicht davon ab, Vergleiche mit D&D 3.5 und Pathfinder anzustellen, ganz so, als hätte es von D&D 3.x keine Version 3.0 gegeben - 3 Jahre vor der Überarbeitung mit D&D 3.5. Während diese "Kritiker" (ich setze das mal bewusst in Anführungszeichen) dem von ihnen favorisierten System also etliche Jahre Reifezeit in Form von Erfahrungen aus dem echten Spielbetrieb zugestehen, lassen sie das gleiche für D&D 4e nicht gelten. Das ist schon konsequent. ;)

Aus Sammelwut habe ich mir nebenbei fast alle deutschsprachigen D&D-3.5-Bücher besorgt und wollte das System demnächst mal meistern (schon um meine Investitionen zu rechtfertigen :)). Beim Einlesen fiel mir schnell auf, wie umständlich, unlogisch und uninspirierend erhebliche Teile des Systems sind. Ein gutes Beispiel dafür sind die detaillierten Fertigkeiten- und Talent-Anforderungen für die meisten Prestige-Klassen, die unterschwellig eigentlich nur eine Botschaft transportieren: "Überlege dir am besten schon vor Spielbeginn, was aus deinem Charakter einmal werden wird, und lass es sich ja nicht aus dem Rollenspiel heraus entwickeln". Oh, und was machen die wichtigsten Prestige-Klassen bitte im Spielleiter-Handbuch? Hat was von Giftschrank. :D

Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem von D&D 4e, das einige der besten Produkte zu spät herausgekommen sind und dadurch nicht die Beachtung erfahren haben, die sie verdient gehabt hätten. Ich schätze, es war auch etwas viel verlangt von den Spielern, sich schon nach 2 Jahren die Grundregelwerke neu zu kaufen und die bis dahin erschienenen Splat Books in die Ecke zu stellen.

Die gesamte D&D-Essentials-Linie fühlt sich für mich jedoch sehr nach D&D an, manchmal vielleicht etwas mehr nach AD&D als nach D&D 3.5, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Ein gutes Beispiel dafür ist die D&D Essentials Red Box, das  mit Abstand beste D&D-Starter-Set, das ich bislang gesehen habe. Es könnte noch etwas umfangreicher sein, aber es war jeden Cent der ca. 15 Euro, die ich dafür bezahlt habe, wert. Das beiliegende Abenteuerheft erzeugt für mich genau das typische D&D-Feeling, das einige der 4th Edition so gerne absprechen. Das Abenteuer ist in gewisser Weise ein klassischer Dungeon Crawl, enthält aber auch einige nichtlineare und rollenspielfördernde Elemente, z. B. den Seitenwechsel eines Monsters, der zur Moralfrage für die Gruppe werden kann. Der Dungeon ist zwar nicht spektakulär, aber - anders als in der Pathfinder-Einsteigereinsteigerbox - keine krude Ansammlung von parcourartigen Spielelementen, sondern aus einem Guss. Mit Hilfe der Erweiterungen, die Wizards of the Coast für das Abenteuer im Laufe der Zeit herausgebracht hat, kann man daraus sogar eine kleine Kampagne machen.

Auch bei den Essentials-Spielerbüchern "Heroes of the Fallen Lands" und "Heroes of the Forgotten Kingdoms" kann ich nicht erkennen, was daran nicht D&D sein soll. Klar gibt es immer noch Kräfte statt Zauber und einige andere Besonderheiten. Aber es ist längst nicht mehr so ein Power-Gamer-Baukasten wie noch das erste Player's Handbook. Ich habe erst heute morgen wieder im 3.5er-"Buch des Krieges" (aka "Complete Warrior") gelesen, einem der "Must Have"-Bücher für D&D 3.5, wie man oft im Netz lesen kann. Es mag kein ganz fairer Vergleich sein, aber wenn man diese lieblose Aneinanderreihung von D&D-3.5-Regelbrocken mit ihren Comic-Stil-Bildchen einfach mal neben die liebevoll gestalteten, von fantastischen Ideen regelrecht überquellenden "Heroes of the Feywild" legt, kann mir keiner mehr erzählen, dass in D&D 3.5 mehr Rollenspiel drinsteckt als in D&D 4e.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.06.2014 | 14:48
@Vendes:

Hat das nicht mehr oder weniger damit zu tun dass man es pre-4E den Spielern überlassen hat ihre Aktionen auch zu beschreiben (aka Fluff) und diese nicht komplett kodifiziert hat?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.06.2014 | 15:09
Die Zaubersprüche in D&D 3.x sind nicht nur ähnlich stark kodifiziert wie die Kräfte in D&D 4e, oft genug sind sie sogar noch mehr kodifiziert. Denn selbst bei vielen einfachen Zaubern gibt es willkürlich festgelegte Materialkomponenten, wie es sie bei D&D 4e höchstens bei den Ritualen gibt. Selbst bei einem einfachen Zauber wie Shield of Faith (http://www.d20srd.org/srd/spells/shieldOfFaith.htm) steht in den D&D-3.5-Regeln:

"Material Component: A small parchment with a bit of holy text written upon it."

Ein Kleriker, der aus einem Kulturkreis stammt, in dem geschriebene Texte nicht bekannt sind oder keinen hohen Stellenwert haben (z. B. ein Barbarenvolk) wird wohl kaum Pergamente mit heiligen Texten mit sich führen. Bedeutet das, dass er diesen Stufe-1-Zauber nicht wirken kann? Anscheinend ja. Im Gegensatz dazu gibt es bei den Kräften in D&D 4e keine so starke Kodifizierung und man kann entscheiden, wie der Charakter seine Kraft einsetzt. Die "Flavor-Texte" sind klar vom Regeltext getrennt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.06.2014 | 15:21
@Vendes:

Hat das nicht mehr oder weniger damit zu tun dass man es pre-4E den Spielern überlassen hat ihre Aktionen auch zu beschreiben (aka Fluff) und diese nicht komplett kodifiziert hat?

Die 4E hat den Outcome kodifiziert und nicht den Fluff. Das hat es mir persönlich einfacher gemacht, "kreativ" in der Beschreibung zu sein und das erzählende Element zu variieren.
Problematischer für die Beschreibungsfreude und die Erzähllust sind imho eher die längeren Kämpfe, wie sie bei mäßig gebauten Charakteren oder gegen Biester der Machart des ersten Monsterhandbuchs vorkommen können.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Elden am 23.06.2014 | 16:14
Die 4E hat den Outcome kodifiziert und nicht den Fluff. Das hat es mir persönlich einfacher gemacht, "kreativ" in der Beschreibung zu sein und das erzählende Element zu variieren.
+1
Kenne einige, die Powers völlig uminterpretiert haben und sogar umbenannt haben, damit der Fluff stimmt. Outcome ist natürlich gleich geblieben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mouncy am 23.06.2014 | 16:23
+1
Kenne einige, die Powers völlig uminterpretiert haben und sogar umbenannt haben, damit der Fluff stimmt. Outcome ist natürlich gleich geblieben.

+1

Ein Chaos Zauberer aus einer meiner Runden hat z.B. jedesmal ne komplett neue Beschreibung rausgehauen, selbst für At-Will Spells... da flogen von explodierenden Feuer-Äpfeln bis hin zu Klavieren alles mögliche durch die Gegend.

Und ich selbst habe einen Warden / Pitfighter Shifter zu einer Art Eisbär-Menschen Dings "reskinned". Inspiriert von diesen Panzerbären aus äh.. na wie hieß das gleich... ach ihr wisst schon :-P

Man kann der 4E echt viel vorwerfen, aber gerade das, das kann man nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.06.2014 | 16:48
Was die Bücher ja auch immer wieder mit Kommentaren und Tips unterstützen und für richtig erklären. Aber letztlich geht das ja auch bei den meisten anderen Editionen, ich kenn z.B. keinen SL der die Materialkomponenten in solchen Fällen in 3.5 nicht auch variabler gestalten würde.

Der große Unterschied ist eher die Frage wie die Effekte zu Beschreibungen passen können, ob Charaktere für ihr Flair auch die passende Mechaniken haben können, damit man nicht die Relevanz der Beschreibung verliert. Und es ist eben wichtig dort möglichst variable Aktionen zu bieten. Dort hat das Power System seine Vorteile, denn wie genau eine Power funktioniert sagt letztlich die Power selbst, sie ist modular und nicht daran gebunden alles wie die Powers zuvor zu machen.

Was eine größere Auswahl bietet bei der Wahl der passenden Mechanik zur Beschreibung. Verschiedenere Beschreibungen davon sind nur ein Nebenprodukt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 23.06.2014 | 17:03

Und ich selbst habe einen Warden / Pitfighter Shifter zu einer Art Eisbär-Menschen Dings "reskinned". 

Das ist tatsächlich auch etwas, was ich - aus der Sicht eines notorischen Druidenspielers - an der 4E auch super fand. Da gibt's ein Wildshape und dann die Option, sich das Viech so auszumalen, wie man möchte.
Bei Next kriegt man dann so zwölfzig Optionen, wo jedes Tier genau vorgekaut wird, von der Eule bis zum Triceratops.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 23.06.2014 | 19:30
Als Spielleiter empfinde ich auch das Verändern und Erstellen von Monstern bei D&D 4E sehr angenehm.

Siehe auch: Instant Monster (http://www.wizards.com/dnd/Article.aspx?x=dnd/4dmxp/20110317)

Neulich brauchte ich Spielwerte für die Hornteufel-Miniatur aus dem Goblin-Set von Dungeon Command. Die Miniature hat eine Kette in den Händen, die ich gerne auch in ihrem Kampfstil widergespiegelt  sehen wollte. Auf Basis des Mul Chainfighters aus dem Dark Sun Creature Catalog habe ich innerhalb weniger Minuten erinnerungswürdige Spielstatistiken für den Hornteufel zusammenbekommen, natürlich angereichert um ein paar teuflische Extras. >;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 25.06.2014 | 15:59
Das ist tatsächlich auch etwas, was ich - aus der Sicht eines notorischen Druidenspielers - an der 4E auch super fand. Da gibt's ein Wildshape und dann die Option, sich das Viech so auszumalen, wie man möchte.
Bei Next kriegt man dann so zwölfzig Optionen, wo jedes Tier genau vorgekaut wird, von der Eule bis zum Triceratops.

Da gehen halt wohl die Meinungen auseinander. Ich bin ein Fan von WYSIWYG und darum kein Freund von beliebigen Trappings. Das hat nichts mit "vorkauen" zu tun sondern mit Abschätzbarkeit. Wenn ich einer Kreatur gegenüberstehe, die aussieht wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und quakt wie eine Ente, erwarte ich auch, dass sie die Kampfwerte einer Ente hat und nicht eines Triceratops.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 21.07.2014 | 17:11
Ich hätte ja nach wie vor gerne eine 4E im Format der schönen Hardcovers mit den angenehmeren Illustrationen und Beschreibungen der Essentials.

Mir geht dieses "Bad Ass"-tum der anfänglichen 4E so unglaublich auf den Nerv.

Selbst Halblinge schauen aus und werden beschrieben wie die krassesten Killerfreaks.

Kaum eine Klassenbeschreibung, die nicht erstmal darin aufgeht, wie der Charakter auf dem Schlachtfeld aufräumt mit seinen krassen "Zerstörer-Powers".

Passt nur leider nicht zu den Settings, mit denen ich D&D kennen und lieben gelernt habe, wie zB Dragonlance, Planescape, und auch die Realms.

Und ich finde das schade, denn das Spielsystem finde ich an sich sehr schön, und ich glaube, meine alte D&D-Runde von vor 25 Jahren hätte damit viel Spaß gehabt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.07.2014 | 19:28
Selbst Halblinge schauen aus und werden beschrieben wie die krassesten Killerfreaks.

naja....beschrieben werden sie als verspielt und leicht zu unterschätzen, als ein vielreisendes Volk das Lieder und Geschichten liebt. Als Pragmatische, nicht von Gold oder Ruhm träumende Gestalten die auf Abenteuer eher aus Wanderlust und Neugierde ziehen. Als liebenswert und Freundlich und mit starkem Familiensinn.

Eine Beschreibung als krasse Killerfreaks sieht anders aus. Um genau zu sein wird sich dort viel Mühegegeben um genau dies zu verneinen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 09:50
Ich finde die Rassen-Beschreibungen in den PHBs eigentlich sehr effizient. Die Bilder zeigen die Charaktere häufig "In Action" (gezückte Waffen, sprühende Zauberstäbe, mitten im Sprung), was dann den Beschreibungen im Flavor-Text durchaus widersprechen kann.

Den Kurzbeschreibungen verschiedener möglicher SCs kann man ja imho auch nicht den Vorwurf machen, hier würden nur Killerfreaks gezüchtet.
Die drei menschlichen Charaktere, zum Beispiel, beinhalten einen desillusionierten Pragmatiker ebenso wie eine weltfremde Idealistin und einen machthungrigen Bastard; halt der Scope, worin Menschen verschiedener Herkunft aufgestellt sein können.

In der Kürze leisten die Flavortexte imho schon einiges. Elfen mit ihren tief empfunden Leidenschaften, die schnell einander abwechseln, Zwerge in ihrer sturen Verlässlichkeit. Tieflinge, zerrissen zwischen den Banden von Gut und Böse, Eladrin als Wesen, die nicht ganz von dieser Welt sind.

In den Büchern zu den verschiedenen Spielwelten sehe ich eigentlich auch nicht so den Vorwurf, die Rassen würden zu Badass-Schweinebacken verkommen.
Man kann dem Fluff-Anteilen der 4E vielleicht den Vorwurf machen - und erst recht den Illustrationen -, dass sie nicht dieselbe Faszinationskraft und Eigentümlichkeit der alten Planescape-Bände besitzen, aber ganz so sägig, wie sie teilweise gemacht werden, finde ich sie auch wieder nicht.
 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 10:07
Ist ja auch nicht so als ob sich dies später geändert hätte. Die Beschreibungen z.B. der oben angesprochenen Halblinge im Kontext der Essentialsbände sind nahezu identisch. Und wird dennoch (ja nicht nur von Grubentroll oben, sondern von mehreren die vergleichbare Aussagen treffen) anders bewertet.

Das einzige was sich dort geändert hat ist der Veröffentlichungszeitpunkt. Und damit auch die Rezeption. Es ist relativ einfach Zitate aus der Fluffbeschreibung im PHB zu posten, und dafür dann einen Kommentar ala "so etwas hätte im PHB stehen müssen!" zu erhalten. Ich hab das sogar schonmal gemacht...manche Kritik ist einfach seltsam.

Umgedreht gilt aber auch: WotC hätte solchen Kommentaren viel früher und entschiedener entgegentreten müssen, und bei der Wahl der Bilder auch stärker auf ruhigere Szenen setzen sollen. Die gibt es ja durchaus ebenfalls im PHB, aber die Gewichtung macht halt den Unterschied. Auch wenn ich nicht weiß ob es wirklich etwas ausgemacht hätte. Drüben im 5E Thread gibt es gerade eine Illustration mit einem Drachen und einer Gruppe die gegen ihn kämpft. Die Charaktere sehen aus wie kleine Miniaturen, und wirken eigentlich als ob sie mehr posieren als das sie kämpfen.

Und der erste Kommentar? ...na, das ist mal durchaus schönes Artwork

Und ich würd es nichtmal leugnen wollen. Es ist durchaus hübsch. Aber eben auch etwas für das es in der Vorgängeredition eine Menge böse Postings gegeben hätte. Wie es da zu so einer extremen Vorprägung kam, die dazu führt das selbst Fluff wie jener aus der Beschreibung der Halblinge oben als "krasse Killerfreaks" wahrgenommen wird ist schwer zu erklären.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mouncy am 22.07.2014 | 10:12
Also in Sachen Layout und Illustrationen ist die 4E mein Lieblingssystem. Sowas ist einfach Geschmachssache, und die Mehrheit der Leute wollen offensichtlich einen eher erdigen, bodenständigen Stil. Ich find Pling Pling Shiny cool  8)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 22.07.2014 | 10:16
Zitat
Aber eben auch etwas für das es in der Vorgängeredition eine Menge böse Postings gegeben hätte.
Aber nicht von mir.  ;)

Artwork ist doch, zumindest für mich, nur eines der Kriterien für ein RPG. Wenn ich danach gegangen wäre, hätte ich so manches 3.0/3.5 Buch mit dem Flammenwerfer angehen müssen.
Und vor allem: Geschmackssache.

Bin z. B. bei dem Bild des 5E Warlocks davon ausgegangen, dass es keiner mögen wird. Die Postings dazu waren (fast) nur positiv; ich finde es btw....naja, wie auch andere 5E Artworks.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 10:24
Im Prinzip hat die 4E ja nicht einmal den einen eindeutigen Illustrations - Stil. Da gibt es Bilder von Drachenkämpfen direkt neben Bildern von Tieflingen die Steckbriefe studieren, leere Hallen und Tische voller Ausrüstung und Boote die von Monstern übermannt werden neben ruhigen Szenen einer Nekromantin die von ihren Untoten Dienern auf einem Thron getragen wird. Lagerfeuerszenen und dann wieder solche bei denen verzweifelt versucht wird inmitten eines Drowangriffs einen Kameraden zu heilen. Selbst die Zeichenstile wechseln innerhalb der Bücher, einfach weil es verschiedene Künstler und so viele Illustrationen sind.

Oder anders gesagt: Man findet so ziemlich für jeden Stil und so ziemlich jede Szene aus dem Abenteuerleben irgendetwas.

Was aber auch bedeutet: Wenn man etwas kritisieren will findet man es genauso.

@Rhylthar: Ist mir schon klar, das sollte auch weniger gegen dich gehen (und wie gesagt - so schlecht find ich das Bild auch nicht). Es sollte nur zeigen wie stark die Vorprägung die Rezeption solcher Dinge beeinflusst. Poste ich das gleiche Bild als 4E Artwork, und zum Vergleich ein echtes Bild aus der 4E als 5E Artwork so würde plötzlich die Rezeption völlig anders aussehen und da ganz andere Dinge reingedeutet werden. Und umgedreht wahrscheinlich betont werden wie toll es doch ist, dass jetzt wieder ruhigere Bilder kommen und nicht mehr so viel Action und Badass!  ~;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 10:45
Insgesamt kann man glaube ich schon sagen, dass die 5E weniger auf abstrahierte, sondern eher auf realistische Stile bei der Gestaltung der Zeichnungen wert legt.
Viele Bilder hatten eher so die Technik, dass sie wie Buntstiftzeichnungen wirkten und ihre eigene Verfasstheit als bloße (Buntstift-)Zeichnung offen zur Schau stellten, während bei den 5E-Illustrationen eher die Kunstfertigkeit betont wird, ein Bild möglichst photorealistisch gestalten zu können. 

In der 4E versuchen die Illustrationen meistens, eine Handlung zu "erzählen" oder eine Bewegung zu erfassen.
Das Spielleiterhandbuch der dritten Edition hingegen stellte die Rassen nüchtern nebeneinander, fast so, als handle es sich um schulisches Lehrmaterial. Dadurch wirkte es teilweise wesentlich trockener, aber auch "seriöser".   
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 22.07.2014 | 12:55
Jetzt ist der Thread auf der 22. Seite und der Threadtitel wirkt zunehmend rhetorisch. Ist das der Nachruf-Effekt, dass man über die Toten nur Gutes sagen soll? Hier soll angeblich darüber diskutiert werden, was bei der 4E falsch gelaufen ist, und 90% der Beiträge drehen sich nur darum, was sie alles toll gemacht hat. Dabei wissen wir, so toll kann's nicht gewesen sein, sonst hätte sie sich besser verkauft und WotC würde jetzt nicht wieder eine 180°-Kehrtwende einlegen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 22.07.2014 | 13:12
Dabei wissen wir, so toll kann's nicht gewesen sein, sonst hätte sie sich besser verkauft und WotC würde jetzt nicht wieder eine 180°-Kehrtwende einlegen.
Der Schluss ist nicht zwingend. Nur weil sich ein Produkt schlecht verkauft hat, heisst das nicht, dass das eigentliche Produkt schlecht war (Siehe dazu Video 2000 vs. VHS). Deswegen heisst ja auch der Thread "Was ist bei 4E falsch gelaufen..." und nciht "Warum die 4E schlecht ist..."
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 13:25
^^ naja, so ein bisschen Kritik war schon dabei auf den ersten paar Seiten.

Aber in erster Linie halt Dinge wie Präsentation und Marketing. Danach wird es recht dünn was die Kritik angeht, das stimmt schon. Liegt aber weniger daran, dass man nun das positive herauskehren mag als dass es einfach nicht allzuviele Kritikpunkte gibt welche längere Diskussionen hergeben.

Was soll man auch machen? Selbst in den aktuellen Threads zu 3.5 oder 5E stößt man immer wieder auf kritische Anmerkungen bei denen man den Leuten zurufen mag: Spiel 4E! Da ist genau dieses Problem gelöst was du ansprichst. Mir würden da sogar ein paar deiner Postings aus der letzten Zeit als Beispiele einfallen.  ;)

Eigentlich lesen sich die Inhalte der 4E immer noch, als hätte jemand ein beliebiges 3.5 Forum durchgeschaut - dort die Top 10 der am häufigsten diskutierten Themen genommen - und sich Lösungen ausgedacht für diese Probleme. Am Ende ist das irgendwo Ironie. Der ganze Marketingmist, und die dadurch wesentlich verstärkten und hervorgerufenen Flamewars haben dafür gesorgt dass am Ende weniger Spieler bekommen was sie wollen. Und dafür, dass wir uns die nächsten paar Jahre lang wahrscheinlich wieder mit den gleichen Diskussionen rumschlagen dürfen wie anno dazumal. Und dann wahrscheinlich wieder die gleichen Dinge fordern. Blos dürften sich die Wotzis nun 2x überlegen ob sie tatsächlich Probleme angehen wollen.  ;D

Wirklich inhaltliche Kritik an konkreten Regelelementen war bei der 4E von Anfang an selten. Oder anders gesagt: Das was in den Büchern steht war nie das Problem. Sieht man doch selbst hier bei der aktuellen Diskussion um den Halblingsfluff, der im tatsächlichem Buch irgendwie doch anders steht als es die Kritik suggeriert.

In erster Linie richtete sich sich die Kritik gegen eine virtuelle Edition. Man könnte sie ja die Viertuelle nennen. Oder Discussed & Debatted 4E. Bei der gibt's dann solche Dinge wie "alle Zauber wirken gleich" oder "man kann nur noch machen was die Powers sagen"...die Klassiker der Kritik. Welche mit dem Buchinhalt ein klein wenig kollidieren, weshalb man diesen dann gern ignoriert. Was so weit geht, dass man Dinge aus den Büchern als Lösungen für Kritik an den Büchern präsentieren kann. ^^

Aber wie viele Leute finden sich, die in Threads über das neue System diskutiert haben welches Challenge Rating ablöste? Die über die neuen Schleichenregeln sprachen? Oder über die Anwendungsmöglichkeiten von Skillchallenges? Über die Einbindung verschiedener Kampfstile, oder die Verwendung von Zauberkomponenten zur Modifikation von Zaubern?

Es ist einfach eine extrem kleine Minderheit, und dementsprechend gibt es natürlich auch sehr wenig Leute die Kritik an derartigen Spielelementen äußern. Meist kann man froh sein wenn überhaupt davon gehört wurde. Wie sollte man da fordern, dass jemand es kritisiert?

Wenn jetzt gesagt wird was gut war an den Regeln ist das immer auch Kritik an dem wie sie aufgenommen wurden. Die 4E ist nicht kaputt gegangen weil die Regeln zur Begegnungserstellung etwas taugen. Nicht einmal weil bessere Regeln als das 3.5 CR System keinen interessieren würden. (Im Gegenteil...es ist und bleibt ein beliebtes Thema in 3.5 Foren)

Sondern in erster Linie weil es extrem wenig Diskussion über die tatsächlichen Regeln gab....und extrem viel Diskussion über Dinge die mit den Büchern nichts zu tun hatten. Die virtuelle Edition von oben löst sich langsam in Luft auf. Übrig bleiben dann halt Bücher deren Inhalt durchaus durchdacht und mit Konzept angelegt waren. Man kann daraus klauen, sich Inspiration holen und evtl. auch noch mal eine Runde mit den Toten tanzen. Wiederbelebt bekommt man es aber nicht mehr, und am Ende war die 4E einfach nur eine verpasste Chance.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 22.07.2014 | 13:28
Dann sollte in diesem Thread doch immer eher darüber gesprochen werden, was nun falsch gelaufen ist, und nicht wie dumm der gemeine Bauernfünfer gewesen ist, diese Genialität nicht zu erkennen, n'est-ce pas?

Ich hab jetzt nicht alle 21 Seiten im Kopf, also kann sein dass das schon genannt wurde, aber ich sag mal ganz grundlegend: das Spiel hat einfach nicht zur Marke D&D gepasst. Unabhängig von der Qualität der Regeln war einfach nicht das in der Packung, was draufstand, also was die alten D&D-Veteranen erwartet haben.

Insofern ist der Markenvorteil, den der altehrwürdige Name "D&D" mitbringt, wirkungslos verpufft. Wer D&D kannte und mochte, hat mit der 4E etwas bekommen, was mit seinem bekannten und geliebten D&D nichts mehr zu tun hatte. So wurden vielleicht ein paar zusätzliche Verkäufe generiert, aber mit dem Effekt dass die Spieler sich betrogen gefühlt haben. Dass dann auch noch die alten und von vielen heißgeliebten Forgotten Realms derart hingemetzgert und bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet wurden, hat die Sache echt nicht besser gemacht.
Wer hingegen sowieso von vornherein keine besondere Bindung zu D&D hatte, dem war es auch wurscht ob das nun auf der Packung steht oder nicht.
Kurz: sie hätten das Spiel unter einem komplett anderen Namen vermarkten können, und das Branding mehr über WotC laufen lassen. Damit hätten sie neue Spieler genauso erfolgreich (oder erfolglos) rekrutieren können und die alten Grognards nicht vergrätzen müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 22.07.2014 | 13:31
Dann sollte in diesem Thread doch immer eher darüber gesprochen werden, was nun falsch gelaufen ist, und nicht wie dumm der gemeine Bauernfünfer gewesen ist, diese Genialität nicht zu erkennen, n'est-ce pas?
Klar.
Zitat
Ich hab jetzt nicht alle 21 Seiten im Kopf, also kann sein dass das schon genannt wurde, aber ich sag mal ganz grundlegend: das Spiel hat einfach nicht zur Marke D&D gepasst. Unabhängig von der Qualität der Regeln war einfach nicht das in der Packung, was draufstand, also was die alten D&D-Veteranen erwartet haben.
Das wurde schon mehrmals genannt und wurde auch schon mehrmals angezweifelt. Damit wurden wenn ich mich nicht falsch erinnere schon mehrere Runden gedreht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 13:37
Für mich ist die 4E wie ein eigentlich sehr gutes Computerspiel mit einer ausgezeichneten Engine und überzeugenden Inhalten, aber einem furchtbaren Tutorial.
Allein dieses Kobold-Hall-Abenteuer ...  :o

Zitat
Wer D&D kannte und mochte, hat mit der 4E etwas bekommen, was mit seinem bekannten und geliebten D&D nichts mehr zu tun hatte.

Ging mir nicht so. *shrug* 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 13:45
Das wurde schon mehrmals genannt und wurde auch schon mehrmals angezweifelt. Damit wurden wenn ich mich nicht falsch erinnere schon mehrere Runden gedreht.

Es ist natürlich ein häufig gehörtes Argument. Das dumme dabei ist: Am Ende handelt es sich bei D&D 4E wohl um das D&D welches die meisten Hilfsmittel an Spielleiter und Spieler gibt um verschiedene Spielstile umzusetzen.

Was es schwierig macht zu sagen welcher typische D&D Spielstil denn eigentlich sich so sehr davon unterscheiden sollte. Zumal D&D ja von vorn herein Mainstream und durchaus variabel war, so dass es schwer ist überhaupt zu sagen was D&D ist. In der Packung war also schon das was in vielen "Was macht D&D aus" Threads genannt wird. Es finden sich eigentlich auch recht wenige 4E Spieler die nicht vorher schon andere D&D Editionen spielten und sie auch heute noch spielen.

Aber es gab halt eine Zeit als man zur Abgrenzung sagte die neue Edition sei etwas für Neuspieler. Was insofern halt Quatsch war als dass sich die meisten Änderungen konkret an Altspieler wendeten und von denen diskutierte Probleme angingen. Und in der Folge gab es einen Split in der Argumentation zwischen Kritik an Regeln und Kritik an vermuteten Designrichtungen die aber nichts mehr mit dem tatsächlichem Buchinhalt zu tun hatten. Damals gab es z.B. Kritik welche ungefähr so aufgebaut war:

"Wir gehen nur noch von Dungeonraum zu Dungeonraum. Die Reise dahin oder Interaktion wird gar nicht ausgespielt".
"Mhh - vielleicht solltet ihr mal Skillchallenges probieren? Die sind eigentlich gut geeignet um auch die Gefahren von Wegen darzustellen und werden auch in Abenteuern so verwendet"
"Die benutzen wir nicht"
"Warum denn nicht?"
"Die sind gar nicht wirklich Teil des Spiels und die benutzt keiner".

Kritisiert wurden dann ernsthaft Dinge welche im Buch standen, aber bewusst ignoriert wurden. Als fehlend kritisiert wohlgemerkt. ^^

Und das gab es dann bei vielen Spielelementen die vermeintliche Unterschiede darstellten. Von einprägsamen Zaubern zu improvisierten Aktionen oder Zaubern die man außerhalb von Kämpfen nutzt...eines der beliebtesten Argumente wenn man aufführte dass die Kritik problematisch war hieß: Das steht da zwar so, aber das ist gar nicht so gedacht!

Dungeons & Dragons 4E war durchaus ein D&D. Discussed & Debatted 4E eher nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 22.07.2014 | 13:49
Das ging sicherlich nicht _allen_ so. Sonst hätte sich die Ed nicht 6 Jahre lang gehalten. Hier im :T: bekommt die 4E ja insgesamt eher positive Kritiken, aber ich spiele wieder mal die Trumpfkarte "Tanelorn ist nicht repräsentativ für Durchschnittsrollenspieler". Hier stehen allgemein Systeme mit stark meta-lastigen Mechaniken hoch im Kurs. Schaut man sich mal die Verhältnisse in anderen Foren an, schaut es schon deutlich anders aus. Und 90% der Rollenspieler sind in überhaupt keinen Foren unterwegs und haben nochmal eine ganz andere Einstellung zum Spiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 13:50
Ich habe allerdings auch noch von niemandem gehört, dass die Forgotten Realms gut umgesetzt worden wären in der 4E. Da ich das Setting nur aus Baldur's Gate kenne, kann ich das nicht so beurteilen, aber mir scheint, dass da zu viele Götter von der himmlischen Hühnerstange geschubst und die Spielwelt zu arg verändert worden wäre, um es noch als dieselbe Spielwelt empfinden zu können.

Und sind die FR nicht *die* Welt schlechthin?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 13:55
Die neuen FR sind eigentlich toll - gerade Tarmalune und Returned Abeir würde ich nie mehr missen wollen. Ich hab hier sogar mal längere Texte geschrieben warum dem so ist. (Und auch dort sieht man recht gut worauf sich die Kritik bezieht wenn man sich die Details der Kritik betrachtet, welche sich meist auf "die habens kaputt gemacht!" beschränken.)

Auch dort sind die eigentlichen Änderungen im Detail nichts was Liebhaber von Faerun zwingend abschrecken muss. Im Gegenteil...sobald man über die Details spricht findet man auch Leute die diese mögen. Es ist mehr der Gesamteindruck der Abschreckt. Und die Realms sind diesmal halt auch ordentlich durchgeschüttelt worden. Nicht so, dass sie nicht mehr die Realms wären. An vielen Stellen gibt es sehr große Kontinuität.

Aber eben doch deutlich mehr als je zuvor, und auch mit langfristigeren Auswirkungen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 22.07.2014 | 13:57
Zitat
Und sind die FR nicht *die* Welt schlechthin?
Auch da gehen die Meinungen auseinander, aber sie ist sicherlich mit die bekannteste.

Das war übrigens dann wirklich der letzte Grund, warum ich die 4E einfach mal hab links liegen lassen:
Nicht nur, dass sie die Forgotten Realms zerstört haben (Spellplague, Götter umbringen, etc.), sondern dass einfach mal ein Zeitsprung von 100 Jahren gemacht wurde und es mehr oder weniger lapidar hiess: "Kommt damit klar."

Wobei ich im Nachhinein viele Entwicklungen der 4E in den Forgotten Realms jetzt durchaus mag und hoffe, dass sie auch in 5E auftauchen werden: Genasi, Dragonborn, Feywild etc.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 14:13
Das ging sicherlich nicht _allen_ so. Sonst hätte sich die Ed nicht 6 Jahre lang gehalten. Hier im :T: bekommt die 4E ja insgesamt eher positive Kritiken, aber ich spiele wieder mal die Trumpfkarte "Tanelorn ist nicht repräsentativ für Durchschnittsrollenspieler". Hier stehen allgemein Systeme mit stark meta-lastigen Mechaniken hoch im Kurs. Schaut man sich mal die Verhältnisse in anderen Foren an, schaut es schon deutlich anders aus. Und 90% der Rollenspieler sind in überhaupt keinen Foren unterwegs und haben nochmal eine ganz andere Einstellung zum Spiel.

Sagen wir es so: Ich kenne ein paar Foren in denen die 4E deutlich besser wegkommt, und auch solche in denen es noch etwas schlechter ist.

Und natürlich ist ein Großteil der Leute nicht in Foren. Doch die Wirkung der Flamewars erreichte auch diese Leute. Auf dem Höhepunkt dieser konnte man nichtmal mit Leuten spielen die noch nie in einem Rollenspielforum waren ohne als erstes die daraus bekannten Kritiken um die Ohren gehauen zu bekommen. Selbst wenn die entsprechenden Leute die Bücher noch nie gesehen hatten.

Mundpropaganda klappt halt. Im positivem wie negativem Sinn.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 22.07.2014 | 14:20
Kann man eigentlich ganz spezifisch Threads ignorieren? Also so richtig ausblenden? Ich krieg jedesmal Plaque, wenn ich diesen Threadtitel in der großen Box lesen muss  :q
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 14:36
Mundpropaganda klappt halt. Im positivem wie negativem Sinn.

Ich vermute, es ist mehr als nur das; denn eine so umfassend kursierende Negativmeinung ist ja schon eher selten. Meiner Meinung nach hing das sehr stark mit dem WoW-Bezug zusammen, da sich viele Rollenspieler offenbar gerne vom Computerspielen an sich abgrenzen wollen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 15:24
Ich weiß. Aber selbst dies ist ja ein Beispiel für die Mundpropaganda...denn genau betrachtet basiert das ganze WoW gerede ja nur auf einer Designeraussage man habe sich auch MMORPGs wie WoW angeschaut. Dass es genauso auch Designeraussagen gab man habe sich auch AD&D und 3.5 angeschaut und versucht das beste daraus zu ziehen wurde dann eher weniger diskutiert.

4E = WoW das Rollenspiel! dagegen schon mehr. Es generiert halt auch mehr klicks.

Auch wenn die inhaltlichen Gemeinsamkeiten über Allgemeinplätze und Dinge die es in RPGs schon immer gab nicht hinausgingen. Im Prinzip war der konkreteste Ansatz noch "es gibt ein Rollenkonzept". Und selbst dies ist natürlich angesichts von Zweit- und Drittrollen im System schon eher eine oberflächliche Gemeinsamkeit. Das ging dann soweit dass der 4E vorgeworfen wurde Dinge nicht zu "können" weil diese in Computerspielen nicht gehen würde - unabhängig davon ob man das gewünschte im System machen könne oder nicht. (Ging damals hauptsächlich um die klassischen Nichtkampfzauber die dann mal flux als nicht existent deklariert wurden. ^^)

Solche Dinge verselbstständigen sich halt schnell - für viele ist die 4E immer noch quasi ein WoW Klon.

Das es nicht unbedingt clever war bei der Vorstellung eines neuen RPGs davon zu sprechen man habe sich unter anderem auch WoW angeschaut und dort Inspiration geholt ist natürlich inzwischen auch klar. Aber das es solche Wellen schlagen würde war damals wohl nicht abzusehen.

Es war halt eine völlig überhitzte Atmosphäre, woran WotC einen durchaus großen Anteil hatte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 22.07.2014 | 15:40
(http://fc01.deviantart.net/fs70/f/2010/297/c/c/uldane__iconic_rogue_by_benwootten-d31gmib.jpg)

(http://img4.wikia.nocookie.net/__cb20130519022627/dnd4/images/9/9c/Halfling_PHB.jpg)

Ja, genau so stell ich mir liebenswerte kleine dicke pfeifenrauchende Halblinge vor.




kleiner add:

Zitat
Das einzige was sich dort geändert hat ist der Veröffentlichungszeitpunkt. Und damit auch die Rezeption. Es ist relativ einfach Zitate aus der Fluffbeschreibung im PHB zu posten, und dafür dann einen Kommentar ala "so etwas hätte im PHB stehen müssen!" zu erhalten. Ich hab das sogar schonmal gemacht...manche Kritik ist einfach seltsam.

Arldwulf, ich habe die alten PHBs und die Essentials letztes Jahr zum fast gleichen Zeitpunkt erworben. In meinem Falle ist es also Quatsch, was du da meinst. Das Auftreten der beiden Reihen ist definitiv anders gelagert. Bei den Essentials wurde zumindest in Sachen Illustrationen hart zurückgerudert (wobei "Uldane" oben glaub ich sogar noch aus den Essentials ist). Was die Texte angeht müsste ich meine Bücher mal wieder rausholen und nachlesen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Drudenfusz am 22.07.2014 | 15:43
Ja, genau so stell ich mir liebenswerte kleine dicke pfeifenrauchende Halblinge vor.
Halblinge sind nicht unbedingt Hobbits, hat dir das noch keiner gesagt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 22.07.2014 | 15:48
Halblinge sind nicht unbedingt Hobbits, hat dir das noch keiner gesagt?

Ich weiß. Aber sich mit einem Schrei in die Schlacht stürzende Typen in Plattenrüstungen mit Schwertern und Äxten habe ich auch nicht als erstes im Kopf, wenn ich an Halblinge denke.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 15:54
Kritik an dem Bild finde ich eigentlich auch völlig in Ordnung. Wie oben schon gesagt, ich hätte mir auch gewünscht, dass es es mehr ruhige Bilder gibt. (Ein paar gibt es ja durchaus, aber hey...mehr ist besser).

Aber die auf dem Bild dargestellten Charaktere sind Lidda, eine idealistische Schurkin, und Garret ein Waldläufer der für sich selbst beschlossen hat es sei falsch Rache zu nehmen. Man solle dem bösen lieber mit gutem Beispiel vorangehen. 

Es stehen extra Beschreibungstexte für die beiden dabei, welche sie definitiv anders charakterisieren als dies mit "die krassesten Killerfreaks" ausgesagt wird. Und es gibt dort auch noch Fluffbeschreibungen zu Halblingen allgemein, welche ebenfalls genau solch einem Eindruck entschieden entgegenwirken sollten.

Und das ist auch kein echter Vorwurf an dich. Man kann jetzt von keinem verlangen Flufftexte nach Jahren noch rezitieren zu können. Es ist völlig ok wenn du sagst: Ich weiß gar nicht mehr was dabeisteht. Vielleicht sollte ich es mal wieder herausholen und nachlesen.

Blos ist es halt etwas ärgerlich dann sehr absolute und extrem in eine Richtung gehende Kritik anzubringen. Erst recht wenn man sich in Wirklichkeit gar nicht mehr erinnert was dort eigentlich stand.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Drudenfusz am 22.07.2014 | 15:55
Ich weiß. Aber sich mit einem Schrei in die Schlacht stürzende Typen in Plattenrüstungen mit Schwertern und Äxten habe ich auch nicht als erstes im Kopf, wenn ich an Halblinge denke.
Und genau an solcher Engstirnigkeit ist 4th Edition dann gescheitert. Also nicht weil das Spiel einschränkend gewesen ist, sondern weil die Spieler einfach unfähig waren mal über ihren Horizont hinauszuschauen (gilt auch für die Regeln, da man alles sinnvoll machen konnte, nur viele nicht über die Powers hinwegkammen, also gar nicht verstanden haben das man dennoch alles machen kann was man schon immer machen konnte).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 22.07.2014 | 16:00
Da haben wir's, jetzt sind wieder die dummen Spieler schuld.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 22.07.2014 | 16:01
@Arldwulf: Mir gehts jetzt hier erstmal über die Bilder, denn die Texte habe ich grad nicht da. Die beiden beschriebenen Charaktere ("ne nette Schurkin" und ein "Waldläufer ohne Rachegefühle") hätte man doch auch komplett anders visualisieren können. Aber es wurde nun einmal der "Bad Ass"-weg gewählt. Ne "Schurkin" in Plattenrüstung mit Axt, und ein rumspringender schreiender Waldläufer mit Zackenschwert.


@Drudi: Die Regeln von 4E finde ich total spitze. Da hab ich überhaupt keine Probleme mit. Mir geht's einfach und allein um die "Bad Ass"-Aufmachung vom PHB. Und ich meine, da relativ unvoreingenommen rangegangen zu sein, als ich die Bücher erworben habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Drudenfusz am 22.07.2014 | 16:04
Da haben wir's, jetzt sind wieder die dummen Spieler schuld.
Naja, WotC hätte natürlich auch überlegen können das kein Markt da ist für das was sie da machen wollten, oder es wesentlich besser verkaufen, oder versuchen tatsächlich die MMO crowd zum D&D spielen zu bekommen, oder versuchen können die Langjährigen D&D-Spieler besser einzubinden. Also, nein ganz alleine sind die Spieler nicht schuld, aber ganz unschuldig halt auch nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 16:10
Da haben wir's, jetzt sind wieder die dummen Spieler schuld.
^^ oder die Wotzis weil sie erst dafür sorgten, dass jede Menge Spieler mitdiskutierten die die 4E gar nicht interessierte (indem sie alte Editionen madig machten), und dann die Vorteile der 4E nicht in dem Maße beworben haben um diese Leute zu überzeugen.

Das Verhältniss von 4E Diskutanten zu 4E Spielern ist halt extrem, die Bereitschaft auch Dinge zu kritisieren die man kaum gelesen hat oder an die man sich kaum mehr erinnert sehr hoch.

Wenn wir hier mal im Forum durchschauen wie viele Threads konkrete Regeln zum Thema haben, so ist das ein verschwindend kleiner Prozentsatz, über die Buchinhalte wird kaum gesprochen.

@Arldwulf: Mir gehts jetzt hier erstmal über die Bilder, denn die Texte habe ich grad nicht da. Die beiden beschriebenen Charaktere ("ne nette Schurkin" und ein "Waldläufer ohne Rachegefühle") hätte man doch auch komplett anders visualisieren können. Aber es wurde nun einmal der "Bad Ass"-weg gewählt. Ne "Schurkin" in Plattenrüstung mit Axt, und ein rumspringender schreiender Waldläufer mit Zackenschwert.

Ist doch auch völlig in Ordnung. Kein Groll deswegen. Aber: Warum schreibst du dann über die Beschreibung der Rasse wenn du dich daran gar nicht erinnerst, und es dir nicht darum geht? Wenn du schreiben würdest "ich hätte mir andere Bilder gewünscht um die Beispielcharaktere zu illustrieren" gibt's viel weniger Kritik daran. Dann hätten wir die letzten paar Seiten wohl damit verbracht zu beschreiben wie genau man dies besser machen könnte.

Schau, du sprichst über die Klassenbeschreibungen und das da drin stehen würde wie die Klassen denn auf dem Schlachtfeld aufräumen würden mit ihren krassen Zerstörerpowers. Erinnerst du dich noch ernsthaft an diese? Oder ist das eigentlich doch nur das gleiche wie bei den Halblingsbeschreibungen?

Ich will dir da nix böses. Aber am Ende sind wir hier in einem Thread in dem man nach Erklärungen für das empfundene Scheitern der 4E fragt. Und einer der Gründe ist halt oberflächliche Kritik auf Basis kaum erinnerter Informationsfetzen und in erster Linie dem sich mit jeder solcher Kritik stärker verfestigenden Image der Edition.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 22.07.2014 | 16:11
@Wulfi: Da reden wir morgen weiter, wenn ich an mein PHB rankomme...  ;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 16:12
^^ ist das ein Nein auf meine Frage? ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 22.07.2014 | 16:20
@Wulfi: Ich kann dir nur sagen, dass ich relativ unvoreingenommen an die 4E rangegangen bin. Zuerst habe ich mir die Starter-PDFs runtergeladen von der Seite, und war ganz begeistert von den Regeln, viele Illus hats da ja nicht.

Als ich mir dann PHB, DMG und MM, und später sogar noch PHB2 geholt habe, war ich allerdings jedesmal angepisst über die Illustrationen und den generellen Fluff. Ich kann dir leider keine Textstelle zitieren, weil ich meine Bücher nicht hier habe. Aber mein generelles Gefühl darüber, daran erinnere ich mich, und letzten Endes ist es das was für mich zählt. Da brauchst du mir jetzt nicht doofreden.

Ich bin nicht an die 4E rangegangen und hab mir 5 fette Bücher mit dem Vorsatz gekauft, das alles scheiße finden zu wollen.

Ich bin begeistert von den Regeln.

Fluff und Illustrationen dämpfen aber meinen Spaß dran, und das immens.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.07.2014 | 16:26
Lidda gab es auch schon in der 3E, und da hatte sie ein paar sehr schöne Porträts:

(http://www.wizards.com/dnd/images/3E_March_Character.jpg)

Das Bild finde ich richtig klasse!

(http://www.paperspencils.com/wp-content/uploads/2012/04/lidda_kaboom_t1.gif)

(https://i.chzbgr.com/maxW500/5924851712/h11E8C71E/)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: sindar am 22.07.2014 | 16:55
Was aus meiner Sicht an der 4E falsch gelaufen sein koennte?

1. Sie hat sich immer sehr brettspielig angefuehlt. Das ist nichts schlechtes, ich bin gut damit klar gekommen, aber sowas ist doch eine arge Geschmackssache. Ich kann mir gut vorstellen, dass das vielen sauer aufstoesst. Und die Elemente, die das Brettspielgefuehl aufweichen oder beheben sollten, haben bei uns in der Gruppe so gar nicht funktioniert: Rituale kamen, glaube ich, kein einziges Mal zum Einsatz - einfach weil wir keine Situation gefunden haben, in denen eines davon haette nuetzlich sein koennen. Und wir hatten wenigstens zwei Helden mit Ritualkenntnissen dabei. Und die Skillchallenges haben wir nicht gescheit zum Funktionieren bekommen. Die zwei Mal, wo sie vorkamen, fuehlte sich das so holperig und kuenstlich an, dass wir es dann bleiben gelassen haben.

2. Einiges an Inhalten war irgendwann nur ueber den D&D4-Insider erhaeltlich. Wenn das kleinere Goodies gewesen waeren, haette das wohl niemanden gestoert; aber irgendwann hatte das Essentials+Insider-D&D4 mit dem PHB-DMG-D&D4 anscheinend nicht mehr viel zu tun, nach dem, was ich hier so gelesen habe. Ich habe hier einen Haufen Zeug von dem Insider-D&D4 gelesen, den ich mit dem PHB-DMG-D&D4 aus meinen Buechern nicht in Verbindung bringen konnte. Fuer mich war das schlicht ein anderes Spiel. Eine solche Zersplitterung hat dem System bestimmt auch nicht gut getan.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 22.07.2014 | 17:10
Kann man eigentlich ganz spezifisch Threads ignorieren? Also so richtig ausblenden? Ich krieg jedesmal Plaque, wenn ich diesen Threadtitel in der großen Box lesen muss  :q
Hier entlang! (http://www.tanelorn.net/index.php/board,2.0.html)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 17:26
@Wulfi: Ich kann dir nur sagen, dass ich relativ unvoreingenommen an die 4E rangegangen bin. Zuerst habe ich mir die Starter-PDFs runtergeladen von der Seite, und war ganz begeistert von den Regeln, viele Illus hats da ja nicht.

Als ich mir dann PHB, DMG und MM, und später sogar noch PHB2 geholt habe, war ich allerdings jedesmal angepisst über die Illustrationen und den generellen Fluff. Ich kann dir leider keine Textstelle zitieren, weil ich meine Bücher nicht hier habe. Aber mein generelles Gefühl darüber, daran erinnere ich mich, und letzten Endes ist es das was für mich zählt. Da brauchst du mir jetzt nicht doofreden.

Ich bin nicht an die 4E rangegangen und hab mir 5 fette Bücher mit dem Vorsatz gekauft, das alles scheiße finden zu wollen.

Ich bin begeistert von den Regeln.

Fluff und Illustrationen dämpfen aber meinen Spaß dran, und das immens.

Wie gesagt  -  das ist ja auch kein echter Vorwurf, ich finde es schon toll dass du überhaupt sagst: "es ist mehr ein generelles Gefühl" und dass du dich nicht mehr genau erinnerst.

Ich kann dir ein paar Stellen aus dem PHB zitieren wenn du magst:

Zitat
Halblinge sind fröhlich, jovial und gutgelaunt. Sie überleben in einer Welt, in der es von Kreaturen die wesentlich größer als sie sind, nur so wimmelt, indem sie keine Aufmerksamkeit erregen und wenn doch, zumindest niemandem auf die Füße treten. Sie wirken harmlos und so gelang es ihnen, Jahrhunderte im Schatten mächtiger Imperien zu überdauern und von Kriegen und politischen Auseinandersetzungen nur am Rande berührt zu werden. Halblinge sind pragmatisch, für sie hat die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse obersten Stellenwert, und sie erfreuen sich an einfachen Dingen. Sie träumen nicht von Gold und Ruhm. Dennoch sind Abenteurer in ihren Reihen nicht seltener als bei anderen Rassen, aber ein Halbling zieht auf Abenteuer aus, weil er Freundschaft und Gemeinschaft sucht oder seine Neugierde stillen will. Halblingsabenteurer sind tapfere, treue Gefährten, die im Kampf eher auf Verschlagenheit und Tricks setzen als auf brutale Gewalt oder mächtige Magie.

Halblinge leben in kleinen Gemeinschaften, oft in der Nähe der Ansiedlungen anderer Rassen. Viele dieser Gemeinden liegen an oder auf einem Gewässer. Halblinge haben nie ein Reich begründet, ja nicht einmal ein Land ihr eigen genannt. In ihren Reihen gibt es keinen Adel; stattdessen blicken sie zu ihren Ältesten auf, wenn sie Führung und Weisheit benötigen. Die Betonung familärer Werte und der Gemeinschaft erlaubte Halblingen ihre Traditionen über die Jahrtausende hinweg zu wahren, unberührt vom Aufstieg und Fall der Imperien anderer Rassen.

Die Legenden der Halblinge besagen, Melora und Sehanine hätten sie geschaffen und mit Liebe zur Natur und der Gabe der Unauffälligkeit ausgestattet. Doch nachdem das Interesse beider Gottheiten an ihrer Schöpfung nachließ, so die Legende, begannen die Halblinge sich ihren Weg in der Welt zu suchen. Die Halblinge behaupten, Avandra, die Göttin des Glücks, habe sie wegen ihrer Findigkeit adoptiert und gesegnet. Nicht alle Halblinge verehren sie, doch die meisten flüstern ein Gebet zu ihren Ehren wenn ihnen das Glück lacht.

Halblinge lieben Geschichten und Legenden wie die von Avandra, und die mündliche Überlieferung hat in ihrer Kultur eine starke Tradition. Den wenigsten Angehörigen anderer Völker ist klar, welch reichen Wissensschatz über längst vergangene Völker und Orte, die Märchen und Legenden der Halblinge eigentlich darstellen. Viele Halblinge können Wissen über Geschichte, Religion oder Kultur anderer Völker aus einem Winkel ihrer Erinnerung hervorkramen, doch ist es meist Wissen in Form einer mythischen Erzählung

Wie gesagt...ist nur ein Ausschnitt, aber so geht das in der ganzen Beschreibung. Krasse Killertypen finden sich da einfach nicht. Ich bin jetzt auch keiner der diesen Fluff nun besonders in den Himmel loben mag, ich find da immer noch ein paar Stellen die ich ausführlicher beschrieben haben mag. Irgendwo schreiben sie z.B. auch noch über Halblingskleidung, solche Infos finde ich wirklich immer schön zu lesen, und sie kommen mir konsequent zu kurz.

Aber es ist halt frustrierend wenn man liest "die sind in der Beschreibung die krassesten Mördertypen" und dann das Buch aufschlägt und davon liest warum die Beispielcharaktere es doof finden andere einfach so umzulegen und was das doch für fröhliche, Geschichten und ein gutes Mahl liebende kleine Gestalten Halblinge doch sind.

Weiter unten schreibst du noch von den Beschreibungen der Klassen und wie dort beschrieben würde wie diese mit Zerstörerpowers das Schlachtfeld aufräumen. Schaue ich dann beim Schurken in die Beschreibung finde ich dort aber eher Dinge wie "...muss sich oft mit Vorurteilen und dem Mißtrauen anderer herumschlagen" oder Überlegungen ob der Charakter nun eher in Richtung Spion oder Krimineller geht, oder doch eher Gassenjunge oder ein Straßenkünstler und Akrobat ist der über die Bühne hinauswuchs. Da steht was von Schätzen die es zu erreichen gibt, von glitzernden Belohnungen und Wundern die es zu entdecken gibt.

Von Schlachtfeldern und zerstörerpowers aber irgendwie nix. Erinnerungen können täuschen. Daran ist auch nix verkehrt, und wie gesagt: Allein dass du selbst sagst es sind nur Erinnerungen macht einen großen Unterschied. Aber kannst du denn verstehen warum derartige Kritik einem in den falschen Hals geraten kann? Letztlich ist die 4E an solchen Dingen kaputt gegangen. Das viel zu oft derlei Kritik dann halt nicht anhand dessen was tatsächlich im Buch steht hinterfragt sondern einfach für bare Münze genommen wurde.

Das oben sind nun nur zwei Beispiele. Es gibt noch mehr, und natürlich gibt es auch Klassen wie z.B. den Kämpfer bei denen auch etwas über Schlachtfelder steht.

Aber bei einem großteil der Kritik kann man halt stets nur raten: Schaut in die Bücher. Die Flamewar 4E aus den Foren hat mit dem Inhalt der Bücher nur wenig zu tun.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 22.07.2014 | 17:39
Was mir fehlt, ist tatsächlich Fluff. (Übrigens eine Sache, an der 5E bei mir auch scheitern kann, wenn sie es nicht ordentlich hinkriegen...).

Habe ja Jahre später hier nach Fluff-Büchern gefragt, weil mich die Regeln nicht wirklich interessieren. Und was ich mir dann zugelegt habe ( Heroes of Feywild, Shadowfell, Forgotten Realms Campaign Setting, Neverwinter, etc.) ist zwar "okay", aber für mich nicht wirklich befriedigend.

Gut, ich bin auch ein schwieriger Kunde. Ich halte ja immer noch Silver Marches und Lords of Darkness für großartige Werke (einiges von Eberron auch), aber auch sie kommen nicht an das dran, was AD&D so ablieferte. Allerdings lese ich auch Volo´s Guides wie Romane und habe auch kein Problem mit vollgepackten Seiten voller historischer Details wie in "The Scarlett Brotherhood" (Greyhawk).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 17:41
Was aus meiner Sicht an der 4E falsch gelaufen sein koennte?

1. Sie hat sich immer sehr brettspielig angefuehlt. Das ist nichts schlechtes, ich bin gut damit klar gekommen, aber sowas ist doch eine arge Geschmackssache. Ich kann mir gut vorstellen, dass das vielen sauer aufstoesst. Und die Elemente, die das Brettspielgefuehl aufweichen oder beheben sollten, haben bei uns in der Gruppe so gar nicht funktioniert: Rituale kamen, glaube ich, kein einziges Mal zum Einsatz - einfach weil wir keine Situation gefunden haben, in denen eines davon haette nuetzlich sein koennen. Und wir hatten wenigstens zwei Helden mit Ritualkenntnissen dabei. Und die Skillchallenges haben wir nicht gescheit zum Funktionieren bekommen. Die zwei Mal, wo sie vorkamen, fuehlte sich das so holperig und kuenstlich an, dass wir es dann bleiben gelassen haben.

2. Einiges an Inhalten war irgendwann nur ueber den D&D4-Insider erhaeltlich. Wenn das kleinere Goodies gewesen waeren, haette das wohl niemanden gestoert; aber irgendwann hatte das Essentials+Insider-D&D4 mit dem PHB-DMG-D&D4 anscheinend nicht mehr viel zu tun, nach dem, was ich hier so gelesen habe. Ich habe hier einen Haufen Zeug von dem Insider-D&D4 gelesen, den ich mit dem PHB-DMG-D&D4 aus meinen Buechern nicht in Verbindung bringen konnte. Fuer mich war das schlicht ein anderes Spiel. Eine solche Zersplitterung hat dem System bestimmt auch nicht gut getan.

Zu 1. Sowas hängt halt wirklich stark vom DM ab, da dieser das Abenteuer gestaltet und euch eben auch Möglichkeiten geben muss eure Fähigkeiten zu nutzen die über das reine Monsterverhauen hinausgehen. Selbst auf niedrigen Stufen gibt es ja sehr viele Möglichkeiten um Rituale einzusetzen, sei es nun weil man eine fremde Sprache verstehen will oder doch weil man ungesehen oder schnell irgendwo hin kommen muss. Und ähnlich ist es bei den Skillchallenges. Man braucht durchaus ein wenig Erfahrung bis diese reibungslos laufen, und es hilft auch den entsprechenden Tips zu folgen die dafür veröffentlicht wurden. Und klar...wenn man solche Dinge dann weglässt wird das Spiel kampflastiger.

Zu 2.: Essentials, und die ganzen späteren Bücher wie PHB2, PHB3 und die Erweiterungen zu den einzelnen Kraftquellen wurden ja alle in Buchform veröffentlicht. Insofern ist der Insider natürlich toll und praktisch, aber man kann nicht sagen die Dinge wären nur mit diesem erhältlich. Auch alle Errata gabs kostenlos und ohne Insideraccount, und selbst die "insider only" Inhalte gab es teilweise in Buchform veröffentlicht.

Wobei das dann schon sehr "zusätzliche" Inhalte waren.  Aber es ist auch nicht so als ob dadurch ein ganz anderes Spiel entstehen würde, in erster Linie sind es nur neue Klassen mit anderen Designmethoden gewesen.

Das einzige was später so richtig hinzukam an reinen "Spielregeln" waren Regeln für das Spiel ohne oder mit wenigen magischen Gegenständen, sowie Backgrounds und Themes. Der Rest ist einfach nur "Klasse X die ein bisschen anders funktioniert als Klasse Y und ein paar Sachen anders macht"

Was natürlich das Spielgefühl dennoch ändert. Aber man kann z.B. auch heute noch mit einem PHB1 Charakter problemlos in einer Essentialsrunde mitspielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.07.2014 | 22:22
[..] Wer D&D kannte und mochte, hat mit der 4E etwas bekommen, was mit seinem bekannten und geliebten D&D nichts mehr zu tun hatte. So wurden vielleicht ein paar zusätzliche Verkäufe generiert, aber mit dem Effekt dass die Spieler sich betrogen gefühlt haben. Dass dann auch noch die alten und von vielen heißgeliebten Forgotten Realms derart hingemetzgert und bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet wurden, hat die Sache echt nicht besser gemacht.
Wer hingegen sowieso von vornherein keine besondere Bindung zu D&D hatte, dem war es auch wurscht ob das nun auf der Packung steht oder nicht.
Kurz: sie hätten das Spiel unter einem komplett anderen Namen vermarkten können, und das Branding mehr über WotC laufen lassen. Damit hätten sie neue Spieler genauso erfolgreich (oder erfolglos) rekrutieren können und die alten Grognards nicht vergrätzen müssen.


Das halte ich für sehr weit hergeholt. Ich habe etliche Jahre in den Forgotten Realms Rollenspiel betrieben, habe diverse Forgotten-Realms-Romanreihen regelrecht verschlungen und hunderte von Stunden damit verbracht, mich in die Welt einzulesen - bis in die letzten Candlekeep-Forenthreads - um Teile der Forgotten Realms möglichst nah an der Vorlage zum Lesen erwecken.

Dann habe ich eine längere Pause eingelegt und als ich 2011 wieder mit Pen&Paper-Rollenspiel angefangen hatte, kam gerade das Neverwinter Campaign Setting für D&D 4e raus. Diese in Buchform gegossene Sandbox voller Abenteuerideen und -hooks war für mich schon beim ersten Lesen aber sowas von D&D und sowas von Forgotten Realms. Kann ja sein, dass die düstere Atmosphäre und das postapokalyptisch angehauchte Setting nicht jedermanns Sache sind, aber die Forgotten Realms waren immer schon von Katastrophen von epischem Ausmaß geprägt, die es nun einmal so an sich haben, dass sie die eine oder andere Veränderung mit sich zu bringen. Als ich mir später auch noch das D&D 4e FRCS gekauft habe, dämmerte mir zwar auch, dass die Autoren hier und da möglicherweise etwas zu weit gegangen sind, aber allein mit den Inhalten des Neverwinter Campaign Settings und den dazu erschienenen Artikeln und Abenteuern lassen sich so viele Spielabende füllen, dass ich vor 2016 oder so keine weitere Überarbeitung der Forgotten Realms gebraucht hätte.

Nur, weil man selbst mit etwas offenbar nichts anfangen kann, sollte man nicht so argumentieren, als würde man quasi stellvertretend für den ganzen Stand der "wahren" D&D-Spieler und Forgotten-Realms-Liebhaber sprechen. Auch das Regelwerk, wie es in den Essentials-Produkten präsentiert wird, hat für mich mehr von D&D als manche Auswüchse zum Ende der D&D-3.5-Ära hin, die z. B. intensivst Elemente aus fernöstlichen Martial-Arts-Filmen aufgegriffen haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 22.07.2014 | 22:36
@DDI
Wobei mir der auch massiv sauer aufstieß. Erstens, weil ab einem gewissen Level der Charakterbau extrem leidig wurde, wenn man keinen Charakterbuilder nutzen konnte, den es ja irgendwann nur noch per DDI gab. Zweitens, weil die Wizards so doof waren, auf Silverlight zu setzen, was schlicht auf meinem System nicht funktionierte. Können die nix zu, ist aber dennoch blöd, wenn der DDI quasi vorausgesetzt wurde. Und das wurde er. Baut mal Charaktere so ab Heroic Tier mit PHB 1-3, den Power Büchern, dem Vault etc, bestenfalls auch noch mit den Sonderregeln für ein Campaign Setting. Das ist natürlich nicht nur ein 4E Problem, aber dieses Abo Prinzip bei gleichzeitigem Druck der Bücher fand ich extrem ekelhaft, auch wenn ich das Spiel an sich eigentlich mochte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.07.2014 | 22:47
Auch der alte Character Builder wurde bis zuletzt mit den neusten Inhalten versorgt, nur eben nicht von WotC, sondern von Fans. Inzwischen hat WotC die Seite, über die die Updates verteilt wurden, abschalten lassen. Aber das war nach dem Erscheinen des letzten Dragon-Magazins, sodass man quasi alle Inhalte bekommen konnte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 22.07.2014 | 22:47
@DDI Generell stimmt das, aber ich glaube wenn es den Charaktereditor nie gegeben hätte dann wäre das alles auch niemandem übel aufgestoßen. Denn die 3.5-Edition hatte bereits genau dasselbe Problem (und die Vorgänger, wenn auch in geringerem Maße, ebenfalls). Da trat es nur nicht so zu Tage weil eben kein Werkzeug vom Verlag bereit stand was einem da so massiv Arbeit abgenommen hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 22:48
Mhh...ich spiel ja noch häufig 4E, und auch mit vielen Spielern die die Bücher nur in Druckform haben. Und ihre Charaktere dann einfach als Charsheet bei Mythweavers bauen oder ganz simpel am Spieltisch ausfüllen.

Was genau siehst du da denn als Problem? Klar ist der Charbuilder bequem und so...aber am Ende schaut man halt ins Buch rein, findet da seine Charakteroptionen und wählt sie.

Ist ja nun nicht so als ob man dort besonders viele komplexe Rechnungen durchführen müsste, die Kräfte sind ja absichtlich in ihrer Beschreibung auf Verständlichkeit getrimmt. Versteh mich nicht falsch, ich bereu es nicht den Charbuilder zu haben. Aber wenn ich gerade nicht darauf zugreifen kann bastel ich auch noch ganz klassisch mit den Büchern. Ist eh immer wieder schön die durchzublättern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 22.07.2014 | 22:50
@DDI Generell stimmt das, aber ich glaube wenn es den Charaktereditor nie gegeben hätte dann wäre das alles auch niemandem übel aufgestoßen. Denn die 3.5-Edition hatte bereits genau dasselbe Problem (und die Vorgänger, wenn auch in geringerem Maße, ebenfalls). Da trat es nur nicht so zu Tage weil eben kein Werkzeug vom Verlag bereit stand was einem da so massiv Arbeit abgenommen hat.

Nur so zur Erinnerung: Die ersten PHBs der 3E wurden ebenfalls mti einem Editor ausgeliefert ... (Auch damals hat WotC schon geflopped)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.07.2014 | 22:57
Ich glaube gar nicht, dass DDI so gefloppt ist. In den US-Foren las es sich so, als wäre es eigentlich eher die Regel als die Ausnahme, dass eine Gruppe einen DDI-Account hat. Mir fehlen sowieso die Belege dafür, dass D&D 4e so ein Flop war, wie es manche gerne hätten. Es war eher nicht der durchschlagende Erfolg, den man sich bei WotC erhofft hatte, aber das hat man selbst verbockt. Da wurden heilige Kühe zur Schlachtbank geführt, die nicht unbedingt hätten sterben müssen. Das grässlichste an D&D 3.x war für mich die horrende Diskrepanz zwischen Magieanwendern und Nichtmagieanwendern auf den höheren Stufen. Das hat auch Pathfinder nicht behoben behoben bekommen, D&D 4e dagegen schon.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 22.07.2014 | 22:57
Nur so zur Erinnerung: Die ersten PHBs der 3E wurden ebenfalls mti einem Editor ausgeliefert ... (Auch damals hat WotC schon geflopped)
Habe sogar hier irgendwo noch die CD rumfliegen...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 23:04
@Vendes: rein finanziell war der Insider wohl ein voller Erfolg, zwischen zeitlich hatten die zwischen 60.000 und 80.000 Abonnenten...ob je die Hunderttausend geknackt wurde weiß ich nicht, aber man sollte sich im klaren sein dass dies fur Rollenspiele extrem gute Zahlen sind.

Gescheitert ist die 4e eher bei Buchverkäufen (Essentials wurde zwar gelobt, aber kaum gekauft) und vor allem der Spieleraquirierung. Es gibt kaum 4e Runden, das Image ist mies - und die Einnahmen werden eher der elektronischen Werkzeugsammlung als dem Regelwerk zugerechnet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tarin am 22.07.2014 | 23:04
Ich mag einfach die Idee schon nicht, für ein angeblich vollständiges Spiel noch ein Abo zu brauchen. Da reicht mir schon die Existenz des DDIs, um das doof zu finden. Ohne den Account muss man bei jedem Stufenaufstieg 3-5 Bücher durchgehen, sofern man komplett spielen will. Das ist für mich kein Spaß, sondern Arbeit. Davon abgesehen sah ein Abo Geschäft nach OGL und SRDs schlicht verdammt geldgierig aus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 23:13
Brauchen tust du es ja nicht, und wenn du mit 5 Büchern spielen magst kannst du auch keinem vorwerfen 5 Bücher zu benötigen. ^^

Für die meisten Charaktere reicht eigentlich eines oder zwei, es ist ja ohnehin eher selten, dass für eine Klasse in mehr Büchern etwas enthalten ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 22.07.2014 | 23:18
Ohne je einen DDI-Account gehabt zu haben: Ich fand das Vorgehen OK.
Zumal Dungeon + Dragon neben dem Character Builder zentrale Inhalte waren.
Oder wie Vendes schrieb: "Werkzeugsammlung".

OGL + SRD sind für mich komplett andere Modelle.


DDI = Abzocke?
Vielleicht ein bißchen.
In meinen Augen aber weniger als die Flut an Cards & Componets, die FFG dem WFRP 3 zugemutet hat.


Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.07.2014 | 23:23
@Arldwulf: Woher hast du die Info, dass es so wenige Spielrunden gibt? Ich lese diverse Blogs, deren Autoren immer die neuste Edition zu spielen scheinen, und das war bis vor kurzem D&D 4e. Die Essentials-Reihe mag sich auch deshalb nicht so gut verkauft haben, weil der harte Kern der Spieler die Bücher dank des DDI-Accounts gar nicht unbedingt brauchte und auch nicht unbedingt die Hauptzielgruppe war. Die Preise für die Essentials-Bücher haben inzwischen aber erheblich angezogen. Das Dungeon Master's Kit ist z. B. fast nur noch zu Mondpreisen zu bekommen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 23:34
Ist einfach ein Vergleich zu 3.5

Schau dich einfach mal in einem beliebigem Forum um was Onlinerunden anbietet, der Anteil Spieler die eine 3.5 Runde spielen ist in etwa um einen Faktor 10 höher.

Auch wenn man generell eine Runde sucht ist der Anteil an Spielern geringer, auch noch geringer als bei Pathfinder z.B.

Das sind aber natürlich subjektive Eindrücke, sowas kann von Stadt zu Stadt schwanken. Und es bedeutet natürlich auch nicht, dass man keine Runde findet. Nur das es etwas schwieriger ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 22.07.2014 | 23:38
@DDI:

Letztendlich irgendwo eine Frage der Nutzerfreundlichkeit des Systems und, wie Tarin eingeworfen hat, eine Sache mti dem "Komplett" sein. Die 4E war optisch schön, nett zu lesen aber ohne DDI absolut nicht Nutzerfreundlich. Auf der DDI-Seite kamen aber die automatischen Errata hinzu, welche die Bücher schnell entwertet haben und diese noch mehr zur reinen Zierde deklassierten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.07.2014 | 23:41
aber ohne DDI absolut nicht Nutzerfreundlich.

Inwiefern denn? Die Bücher sind doch eigentlich sehr übersichtlich aufgebaut, haben einen wirklich guten Index und alle wichtigen Sachen sind hübsch farbig markiert. Man braucht eigentlich sogar weniger Bücher als zuvor, weil magische Gegenstände und Klassenerweiterungen nicht länger im Spielleiterhandbuch stehen. Was genau soll daran "absolut nicht nutzerfreundlich" sein?

Zumal doch der Vorwurf eher in die andere Richtung geht. Dass man dem nutzerfreundlichem Design in den Büchern Flair und hübsch lange Textbeschreibungen geopfert hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.07.2014 | 23:44
Mit Online-Runden kenne ich mich nicht aus. Ich nehme es aber auch so wahr, dass um mich herum auch kaum jemand D&D 4e spielt. Trotzdem hatte ich bisher überhaupt kein Problem damit, meine D&D-4e-Runden voll zu bekommen. Eher ist es so, dass ich zu vielen Leuten absagen muss. Spielleitern scheint hier gerade nicht so in Mode zu sein.

Im Übrigen stimme ich dir zu, dass ich die Bücher auch nicht unübersichtlich finde. Was aber nerven kann, sind die Errata, wenn man einige der ersten Bücher benutzt. Letztendlich kommt es aber ja auch nicht auf jedes Fitzelchen an Regeln an.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 23.07.2014 | 00:24
Die 4E war optisch schön, nett zu lesen aber ohne DDI absolut nicht Nutzerfreundlich.
Du ganz ehrlich. Bei der Nutzerfreundlichkeit ist die 4E ohne DDI mindestens vergleichbar mit 3.X und Pathfinder.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 23.07.2014 | 00:34
Auch wenn's alt ist, und auch hier im Forum schon mindestens 2mal gepostet wurde, aber mal eben was zur Auflockerung:

(http://4.bp.blogspot.com/-OW259yQuF8Y/TtZEegUu8_I/AAAAAAAAAZc/9f97jkUolq8/s640/old+testament+gaming.jpg)

[Aber wie damals schon gesagt, eigentlich hätte er statt PF eine ältere Edition hochhalten müssen...]
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 23.07.2014 | 05:47
Soviel zum Thema "Falsche Wahrnehmung der 4E".

Wenn ein Webcomic wie Penny Arcade solchen Müll verbreitet, muss man sich nicht über die "Kritiker" wundern.  ::)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 23.07.2014 | 08:57
Naja, aber es wird doch eher kritisiert, dass manche Spieler zu ihren Systemen eine missionarische und dogmatische Beziehung hegen, nicht?
Dass sich die 4E zu Pathfinder wie das alte zum neuen Testament verhielte, ist ja offensichtlich ein hirnrissiger Vergleich. :D

Was das Thema DDI angeht, so finde ich es schade, dass es keinen Offline-Charbuilder mehr gibt.
Andererseits kann eine Gruppe mit einem Account auch massiv Geld sparen, was den Bedarf von Büchern angeht, so dass ich nicht unbedingt von einer Abzocke reden würde.

Hier eine zeitgenössische Rezeption, die ich ziemlich symptomatisch finde:

Der erste Teil ist leider mittlerweile nicht mehr verfügbar (http://www.youtube.com/watch?v=DuAaL7W6SSw)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.07.2014 | 09:38
Du ganz ehrlich. Bei der Nutzerfreundlichkeit ist die 4E ohne DDI mindestens vergleichbar mit 3.X und Pathfinder.

Ich behaupte an keiner Stelle dass die beiden genannten Systeme durch die Bank nutzerfreundlicher wären.
Konkreter gesagt: Das Format und teils die Größe von Powers hat einen ähnlichen Umfang wie das Format und die Größe von 3E/PF Spells.
3E/PF Caster-Klassen sind für mich also genau so eine Materialschlacht wie 4E-Klassen, bedeutet man muss die Bücher zur Hand haben, ggf. Powers oder Spells auf Kärtchen ausdrucken, etc.
Das betrifft aber bei 3E/PF nun halt nicht alle klassen, da man bei denen ohne/mit wenig Zaubern praktisch nur mit dem Charakterblatt an sich auskommt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 23.07.2014 | 09:52
Also ich sah Feats ebenfalls als problematisch an. Mir gefällt da die Sortierung wie ich sie in der 4E finde deutlich besser. Aber das ist auch Geschmackssache.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.07.2014 | 10:15
3E/PF Caster-Klassen sind für mich also genau so eine Materialschlacht wie 4E-Klassen, bedeutet man muss die Bücher zur Hand haben, ggf. Powers oder Spells auf Kärtchen ausdrucken, etc.

Die schreibt man sich einmal aufs Charakterblatt und fertig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: 6 am 23.07.2014 | 10:20
@Slayn:
Naja. Mir war nicht klar, dass Du Pathfinder ohne Computerunterstützung als nicht nutzerfreundlich und damit als nicht komplett ansiehst.
Unabhängig davon sehe ich das mit den Feats ähnlich problematisch wie der Doktor an, weil Du bereits mit einem Optimierer in der Gruppe zumindest diesen Optimierer über Deinen Charakter drüber schauen lassen musst.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 23.07.2014 | 10:55
aber ohne DDI absolut nicht Nutzerfreundlich. Auf der DDI-Seite kamen aber die automatischen Errata hinzu, welche die Bücher schnell entwertet haben und diese noch mehr zur reinen Zierde deklassierten.

Die Essential-Bände nehmen den Spieler ja regelrecht am Patschehändchen, was das Aufleveln angeht. Übersichtlicher geht's doch kaum mehr. Und effektiv können die Charaktere auch ohne starke Optimiererei sein. Das finde ich bei Pathfinder/D&D3.X krasser ausgeprägt. 
Und den Fluff-Gehalt selbst der Ausrüstungsbände oder Bücher wie Heroes of the Feywild möchte ich echt nicht missen. Ich bereue meine Buchkäufe nicht. 

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 23.07.2014 | 11:08
Meine DDI-Verlängerung steht jetzt an, und in der Benachrichtigungsmail wurde ich darauf hingewiesen, dass kein neues Material für die 4E mehr in die Online-Inhalte implementiert wird. Aber gleichzeitig, dass sowohl die Ausgaben von Dungeon/Dragon als auch die Tools (Charakterbuilder, Companion) weiter angeboten werden. Da stand nichts von "wird eingestellt" oder so. Insofern: Passt doch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.07.2014 | 11:30
[Aber wie damals schon gesagt, eigentlich hätte er statt PF eine ältere Edition hochhalten müssen...]

^^ hehe, ich weiß noch wie ich im Anschluss an diesen Comic eine Todesliste von Charakteren gemacht hab die in AD&D, 3E/3.5/PF und der 4E bei uns gestorben sind um die Entwicklung der Tödlichkeit von "plötzlich und häufig" zu "plötzlich und selten" und "langsam und häufig" zu zeigen.  :D

Bei einigen kann ich immer noch drüber lachen. ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 23.07.2014 | 13:39
Schade, dass ich erst so spät auf diesen Thread aufmerksam geworden bin. Bei der Arldwulf-Archoangel-Diskussion vom Februar hätte ich zu gerne mitgemischt. :D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 23.07.2014 | 16:43
Die schreibt man sich einmal aufs Charakterblatt und fertig.
Was hast du denn für ein Charakterblatt?  wtf?

Selbst wenn man nur den Namen des Spells hinschreibt, braucht man in kürzester Zeit ein Extrablatt. Gerade bei Divine Castern.
Und bei einigen der seltener genutzten Sprüchen weiß ich bis heute nicht, wie die regeltechnisch genau funktionieren. Also macht eine Kurzzusammenfassung, was der Zauber wie bewirkt, sehr viel Sinn. Was wieder jede Menge Platz frisst.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.07.2014 | 16:51
Was hast du denn für ein Charakterblatt?  wtf?

Selbst wenn man nur den Namen des Spells hinschreibt, braucht man in kürzester Zeit ein Extrablatt. Gerade bei Divine Castern.
Und bei einigen der seltener genutzten Sprüchen weiß ich bis heute nicht, wie die regeltechnisch genau funktionieren. Also macht eine Kurzzusammenfassung, was der Zauber wie bewirkt, sehr viel Sinn. Was wieder jede Menge Platz frisst.

^^ na meistens hab ich einfach nur einen Karoblock. Zumindest falls ich nicht Online spiele und dann Myth Weavers Charaktersheets oder aber eben doch den Charakterbuilder verwende und die Powers als PDF irgendwo hinstell. Ist aber eher die Ausnahme, im Normalfall steht alles einfach in meinem Karoblock.

Da stehen natürlich noch mehr Sachen drin, insbesondere Quests, Gegenstände, Charakterbeschreibung, Bild etc.

Insofern stimmt es schon, dass eine Seite oft nicht ausreicht. Die Powers sind aber eigentlich selten das umfangreichste, nicht mal bei hochstufigen Charakteren. Das sind eher halt die ganzen Questnotizen, die Namen der NSC Charaktere und ähnliches. Im Schnitt brauche ich etwa eine bis zwei Zeilen je Power, je nachdem wie komplex diese ist. Die Formatierung und Schreibweise der 4E hilft da eine Menge, man braucht halt keine 5 Zeilen blos weil dort ein Feuerball gezaubert werden soll.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mouncy am 23.07.2014 | 17:26
Finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Also das "höchste" was ich mal gespielt hatte war ein Warden lvl 30, bei dem haben alle Powers auf ein DIN A 4 Blatt, jeweils vorne und hinten beschriftet, gepasst. Ich benutze allerdings eine kürze schreibweise wie im PHB, da in der Regel 50% der Infos fürn Po sind. Bei Details-Fragen zu der Power kann man dann immer noch nachschlagen (kommt sehr selten vor).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 23.07.2014 | 18:05

Das halte ich für sehr weit hergeholt. Ich habe etliche Jahre in den Forgotten Realms Rollenspiel betrieben, habe diverse Forgotten-Realms-Romanreihen regelrecht verschlungen und hunderte von Stunden damit verbracht, mich in die Welt einzulesen - bis in die letzten Candlekeep-Forenthreads - um Teile der Forgotten Realms möglichst nah an der Vorlage zum Lesen erwecken.

Dann habe ich eine längere Pause eingelegt und als ich 2011 wieder mit Pen&Paper-Rollenspiel angefangen hatte, kam gerade das Neverwinter Campaign Setting für D&D 4e raus. Diese in Buchform gegossene Sandbox voller Abenteuerideen und -hooks war für mich schon beim ersten Lesen aber sowas von D&D und sowas von Forgotten Realms. Kann ja sein, dass die düstere Atmosphäre und das postapokalyptisch angehauchte Setting nicht jedermanns Sache sind, aber die Forgotten Realms waren immer schon von Katastrophen von epischem Ausmaß geprägt, die es nun einmal so an sich haben, dass sie die eine oder andere Veränderung mit sich zu bringen. Als ich mir später auch noch das D&D 4e FRCS gekauft habe, dämmerte mir zwar auch, dass die Autoren hier und da möglicherweise etwas zu weit gegangen sind, aber allein mit den Inhalten des Neverwinter Campaign Settings und den dazu erschienenen Artikeln und Abenteuern lassen sich so viele Spielabende füllen, dass ich vor 2016 oder so keine weitere Überarbeitung der Forgotten Realms gebraucht hätte.

Nur, weil man selbst mit etwas offenbar nichts anfangen kann, sollte man nicht so argumentieren, als würde man quasi stellvertretend für den ganzen Stand der "wahren" D&D-Spieler und Forgotten-Realms-Liebhaber sprechen. Auch das Regelwerk, wie es in den Essentials-Produkten präsentiert wird, hat für mich mehr von D&D als manche Auswüchse zum Ende der D&D-3.5-Ära hin, die z. B. intensivst Elemente aus fernöstlichen Martial-Arts-Filmen aufgegriffen haben.

Ich bin ja ein Fan der 1E-Realms (Old Grey Box und die FR Module), und kann mir auch kaum vorstellen, dass die da noch irgendwas verschlimmern konnten mit den Sachen die in der 4E Einzug gehalten haben.

Kenne allerdings das 4E-FR-Setting kaum.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.07.2014 | 18:23
Naja das NEverwinter Setting ist wahrscheinlich das beste 4E Settingbuch, aber auch dort finde ich es sehr fragwürdig das ein Haufen Orks ein komplettes Stadtviertel besetzt halten. Genau wie das gesamte Many-Arrow gedöhnse für mich Stuss³ ist. Orks sollen bitte brutale Eroberer sein die man ohne Gewissne schalchten draf nicht so eine weichgespülte "maybe-not-so-evil" Kacke.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 13:50
Dann habe ich eine längere Pause eingelegt und als ich 2011 wieder mit Pen&Paper-Rollenspiel angefangen hatte, kam gerade das Neverwinter Campaign Setting für D&D 4e raus. Diese in Buchform gegossene Sandbox voller Abenteuerideen und -hooks war für mich schon beim ersten Lesen aber sowas von D&D und sowas von Forgotten Realms.

Naja, da hast du aber den wichtigen Teil der Auseinandersetzung verpasst. Das Neverwinter-Buch war ja bereits Teil der Wiedergutmachungspolitik, nachdem die ursprüngliche Behandlung des Settings ziemlich in die Hose gegangen war. Insoweit stimme ich dir durchaus zu (zumal ich das Buch selber sehr gerne mag).


Zitat
Kann ja sein, dass die düstere Atmosphäre und das postapokalyptisch angehauchte Setting nicht jedermanns Sache sind,

Das ist halt der Punkt. Ich mag düstere, postapokalyptische Settings, aber wenn ich Realms-spielen will, denke ich nicht zumindest nicht in letzterer Kategorie (düster schon). Ich hab das mal so formuliert, dass ich die 4E-Reiche als Setting an sich zwar sehr gerne mag, dass es sich aber eben nicht mehr nach den Vergessenen Reichen anfühlt, wie sie sich bis dato präsentiert haben (Grey Box-fans wie Grubentroll machen diesen Schnitt schon viel früher, was ich gut nachvollziehen kann).

Das eigentliche Problem aber war die Kombination aus Produktpolitik, Spellplague und 100-jahre-Zeitsprung. Die ursprüngliche Ankündigung war ja, für jedes Setting nur noch zwei Bücher plus ein Abenteuer zu veröffentlichen, was für jeden Liebhaber der Regionalbeschreibungen schon mal ein echter Bummer war. Dazu kam die Spellplague, die ich persönlich als Katastrophe gar nicht mal so schlecht finde, die aber in der Entstehung so hanebüchen erzählt wurde, dass jede GZSZ-Folge sich dagegen wie Hochkultur ausnimmt.

Hätte ich alles hinnehmen können, wenn ich dann wenigstens für das Spiel IN dieser apokalptischen Phase Unterstützung bekommen hätte. Statt dessen gab es einen Zeitsprung, der dieses nicht nur verhinderte, sondern gleichzeitig große Teile meines alten Materials obsolet machte.


Ich hab jetzt explizit nur von mir gesprochen; als Candlekeep-Leser könnte ich noch anfügen, dass dort kein neues Material mehr produziert bzw. veröffentlicht wird, weil es nie eine klare Aussage von WotC gab, was sie noch dürfen und was nicht. Aber kurz und knapp: In der Tat wurde eine sehr große Zahl von FR-Altfans durch die Änderungen mehr als verärgert, und noch bevor das PFRPG die Masse an 3.5-Fans anlockte, tauchten auf den Paizoboards plötzlich viele FR-Fans auf, die das Pathfinder-Setting den "neuen" Realms gegenüber deutlich bevorzugten.

insoweit ist das ganz sicher etwas, was bei der 4E schief gelaufen ist, egal wie man die einzelnen Schritte nun bewerten möchte
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 1.08.2014 | 16:21
Beliebtheits-Reihenfolge:

"Alte" Forgotten Realms > Golarion > ein Eimer grüne Vogelscheisse > 4E-FR.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 1.08.2014 | 19:31
Forgotten Realms ... Unkraut vergeht nicht!  :ctlu:
... insofern: Ja, es war mMn ein Fehler die in 4E zu bringen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 1.08.2014 | 20:17
Beliebtheits-Reihenfolge:

"Alte" Forgotten Realms > Golarion > ein Eimer grüne Vogelscheisse > 4E-FR.
Und der war jetzt nötig?   wtf?
Oder anders gefragt, was ist an den 4E Realms schlechter als an einem Eimer grüne Vogelscheisse?
Ausser sinnloses Fanboybeleidigtsein über eines der belanglosesten und überschätztesten Settings der RP-Welt überhaupt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 1.08.2014 | 20:20
Man muss kein Fanboy sein, um das grausam zu finden, was die 4E aus den FR gemacht hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Talasha am 1.08.2014 | 20:34
Man muss kein Fanboy sein, um das grausam zu finden, was die 4E aus den FR gemacht hat.

Dann tu uns erzählen tun.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 1.08.2014 | 20:43
Das würde mich auch interessieren. Ich habe die alte FR Box der 2. Ed. und auch den 4e Faerun Band, und finde sie jetzt nicht so krass unterschiedlich. Aber eventuell ist das eine Frage der Detailsicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 1.08.2014 | 20:47
Man muss kein Fanboy sein, um das grausam zu finden, was die 4E aus den FR gemacht hat.

Tja, was denn?
Ich muss ganz ehrlich gestehen, aus meiner Sicht als SL, nicht als Sammler oder Nur-Leser, haben sie den FR etwas gutes damit getan wie sie diese behandelt haben. Die 4E hat es, gelinde gesagt, geschafft den ganzen Meta-Plot Bullshit der 3E und Canon-Zeit über Bord zu werfen und zwei Bücher zu präsentieren mit denen man arbeiten konnte.
Ok, der 4E Canon hat das zum Teil zunichte gemacht und wurde deswegen auch derbst aufgeblasen, das ändert aber nichts: Als SL-Werkzeug waren die Bücher mehr als optimal.

Und der war jetzt nötig?   wtf?
Oder anders gefragt, was ist an den 4E Realms schlechter als an einem Eimer grüne Vogelscheisse?
Ausser sinnloses Fanboybeleidigtsein über eines der belanglosesten und überschätztesten Settings der RP-Welt überhaupt?

Strand langweilig?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 20:56
Das würde mich auch interessieren. Ich habe die alte FR Box der 2. Ed. und auch den 4e Faerun Band, und finde sie jetzt nicht so krass unterschiedlich. Aber eventuell ist das eine Frage der Detailsicht.

Eher, dass man die FR  je nach Edition im Kontext mit den Supplementen wahrnimmt. und da hat die 4E halt nicht allzuviel zu bieten, weil so gut wie keine Supplemente dazu erschienen sind. Diese Art des Vergleichs ist einerseits unfair, andererseits aber verständlich, wenn gerade die Menge an Information einen Teil des Reizes eines Settings ausmacht.

Wobei ich spontan behaupten würde, dass auch beim Vergleich der Kampagnenweltbücher die 4E wegen geringerer Informationsdichte schlechter abschneidet als die Werke der Vorgängereditionen. Das großzügige Layout der 4E bedeutet eben letztendlich auch weniger Text.

Die 4E hat es, gelinde gesagt, geschafft den ganzen Meta-Plot Bullshit der 3E und Canon-Zeit über Bord zu werfen und zwei Bücher zu präsentieren mit denen man arbeiten konnte.

Wat dem een sin Uhl...

Für dich ist es Bullshit, für andere ist/war das genau das, was das Setting so interessant gemacht hat. Und was an den Büchern besser gewesen sein soll, als an beispielsweise dem 3E FRCS, musst du mir erst mal erklären.

edit: Unterhaltungen über solche strittigen Themen fallen übrigens leichter, wenn man dabei auf den unangemessenen Gebrauch von Kraftausdrücken und unangemessenenen Übertreibungen verzichtet. Ich weiss, Glashaus und so, aber ich wollte das mal nebenbei gesagt haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 1.08.2014 | 21:01
Die FR waren doch quasi das Aventurien des DnD. Kitchen Sink, weitgehend ausgearbeitet, sogar mit blinden Flecken drin, was gegenüber Aventurien ein dickes Plus ist. In der 4E waren sie genau das nicht mehr.

Für mich reicht als Setting immer eine grobe Skizze plus Ideen, wo es hin gehen soll. Regionalbände brauche ich keine, dazu habe ich auch zu viele eigene Ideen. Es gibt aber genügend Spieler, denen es anders geht. Die FR aber 100 Jahre weiter zu drehen und einiges, inklusive einiger lieb gewonnener NSCs, über Bord zu werfen, war wahrscheinlich schon ein Fehler.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 1.08.2014 | 21:14
Wat dem een sin Uhl...

Für dich ist es Bullshit, für andere ist/war das genau das, was das Setting so interessant gemacht hat. Und was an den Büchern besser gewesen sein soll, als an beispielsweise dem 3E FRCS, musst du mir erst mal erklären.

edit: Unterhaltungen über solche strittigen Themen fallen übrigens leichter, wenn man dabei auf den unangemessenen Gebrauch von Kraftausdrücken und unangemessenenen Übertreibungen verzichtet. Ich weiss, Glashaus und so, aber ich wollte das mal nebenbei gesagt haben.

Ich pflege keine besondere Beziehung zu den FR, gerade deswegen bilde ich mir ein eine etwas ausgewogenere Meinung abgeben zu dürfen.

Die 4E haben genau das gemacht, was die alte Grey Box auch gemacht hat: Einen Hintergrund bilden. Darin waren sie/sind sie gut. Wer mehr erwartet, etwas wie das 3E FRCS oder Elminsters Historie ist fehl am Platz, ganz klar.

Aber da reden wir wieder über Ansprüche, Erwartungshaltung und was man bekommen hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 21:21
Kitchen Sink, weitgehend ausgearbeitet, sogar mit blinden Flecken drin

Gerade das "weitgehend ausgearbeitet" wurde den Realms ja gerne zum Vorwurf gemacht. Hab ich ehrlich gesagt nie ganz verstanden, es sei denn der eigene Spielstil wäre komplett auf Exploration ausgelegt, was mich selbst nie so sonderlich interessiert hat. Ich hab jedenfalls nie ein Problem damit gehabt, eigene oder fremde Abenteuer in den Realms unterzubringen, und gerade der Detailreichtum war es, der mir dabei half, dass diese Adaptionen sich danach auch nach FR anfühlten und nicht mehr nach Generik oder eben dem Ursprungssetting.

Das ist für mich überhaupt der Hauptgrund, Kaufsettings zu spielen. Natürlich würde mir auch die grobe Skizze plus Ideen reichen, aber dafür brauche ich dann kein Geld auszugeben, dass kann ich auch selber basteln/klauen.

Muss aber irgendwie eine psychologische Grundkonstante sein. Ist wie bei den Comicverlagen. Anstatt die tollen Geschichten zu erzählen, die sie innerhalb der Kontinuität erzählen können, rfinden sie lieber Parallelwelten, weil sie partout Geschichten erzählen wollen, die nicht in die Kontinuität passen.

Wobei das Argument bei den Realms nicht mal greift, weil Kitchen Sink mit weißen Flecken.

@Slayn: Wobei natürlich die Frage erlaubt ist, warum man nach dem 3E FRCS wieder einen Rückschritt hin Richtung Grey Box akzeptieren sollte. Nicht dass ich etwas gegen die Grey Box hätte, die war für ihre Zeit wegweisend, aber einen Hintergrund zu bilden, das bietet ja auch das 3E FRCS, nur mit ungleich höherem Detailreichtum.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 1.08.2014 | 21:24
@Wormy:

So ganz persönlich ist meine Meinung das man hier ernsthaft verkackt hat.
Eine "Grey Box" für Alle und dann weiteres, detaillierteres Material für diejenigen, die das wollen wäre das Optimum gewesen.
Ich nehme an, hier hat man sich mit der MaFo und den daraus gewonnen Erkenntnissen einfach glatt vertan.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 1.08.2014 | 21:51
Das ist für mich überhaupt der Hauptgrund, Kaufsettings zu spielen. Natürlich würde mir auch die grobe Skizze plus Ideen reichen, aber dafür brauche ich dann kein Geld auszugeben, dass kann ich auch selber basteln/klauen.

Zum Klauen muss man kennen. Ich kaufe gezielt mäßig ausgearbeitete Settings, die originelle Ideen bieten ind gleichzeitig viel Raum für meine eigenen lassen. Die Herangehensweise der 4E an Dark Sun und Eberron war von daher super für mich. Genau bei den FR funktioniert sie vermutlich aber nicht so gut, weil diese Sorte Setting von vielen als besser ausgearbeitet bevorzugt wird.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 1.08.2014 | 22:01
Komisch, für mich waren Neverwinter und Menzoberranzan die besten Bücher seit einer Ewigkeit die für FR rausgekommen sind. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden, und wer die 4E FR auf die zuerst erschienenen Kampagnenbände einschränkt, der hat auch allen Grund die scheiße zu finden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 22:14
Die Herangehensweise der 4E an Dark Sun und Eberron war von daher super für mich. Genau bei den FR funktioniert sie vermutlich aber nicht so gut, weil diese Sorte Setting von vielen als besser ausgearbeitet bevorzugt wird.

Das verhält sich bei mir interessanterweise anders herum. 4E Eberron hat meines Erachtens nicht viel wesentlich neues im Vergleich zum 3.5-Vorgänger gebracht, woran ich mich hätte bedienen können. Die 4E-Reiche hingegen, gerade weil ich kein Interesse daran habe, mich darin zu bewegen, bieten mir da eine viel größere Spielwiese, die Sachen,die mir gefallen, herauszunehmen, und in einen neuen Kontext zu setzen.

Mich würde ehrlich gesagt mal ein Beispiel interessieren, von welcher Art von Ideen wir hier sprechen, die sich in einem ausgearbeiteten Setting nicht verwirklichen lassen. Da liegt nämlich wohl mein Verständnisproblem. Um ein eigenes Beispiel zu liefern: ich hab mir grade bei Frog God Games das Nick Logues/Lou Agrestas Razor Coast-Setting zugelegt, und zwar explizit mit dem Grundgedanken, dass nach Herzenslust für mein im Bau befindliches Heimsetting auszuplündern. Da passen die geklauten Ideen auf jeden Fall problemlos rein, weil ich noch am Anfang stehe, andererseits kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich das nicht auch komplett in die Vergessenen Reiche (oder Eberron) hineinbekäme, wenn mir der Sinn danach stünde.

Komisch, für mich waren Neverwinter und Menzoberranzan die besten Bücher seit einer Ewigkeit die für FR rausgekommen sind. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden, und wer die 4E FR auf die zuerst erschienenen Kampagnenbände einschränkt, der hat auch allen Grund die scheiße zu finden.

Menzoberranzan hab ich mir nicht angeschaut (ich hab die Drow ein bissl über^^), aber dass ich das Neverwinter-Buch sehr gut finde, hab ich ja schon mehrfach  gesagt. Aber das nimmt sich halt neben den ganzen Quellenbänden der Vorgängereditionen etwas mickrig aus. ^^
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 1.08.2014 | 22:43
Oh, Razor Coast ist genial! Welche Version hast du dir zugelegt?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 22:46
Die Pathfinder-Version, weil ich die Swords & Wizardry-Regeln nicht besitze.

edit: selber schuld, wenn man nicht mitbekommt, dass es die als pdf für umme gibt  ~;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 1.08.2014 | 22:49
Die Pathfinder-Version, weil ich die Swords & Wizardry-Regeln nicht besitze.

Oh verdammt, mein guter, da ist dir was entgangen. In der S&W Version füllen sie den Platz, der durch die fehlenden und massiven PF Stat Blocks frei geworden ist mit verdammt guten Infos auf.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 1.08.2014 | 22:53
Dass die sich inhaltlich unterscheiden, hätte ich nicht gedacht. War ein Spontankauf, ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, wie ich auf der Seite gelandet bin (ich kannte das Projekt natürlich schon vom ersten fehlgeschlagenen Anlauf her).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 1.08.2014 | 22:53
Das verhält sich bei mir interessanterweise anders herum. 4E Eberron hat meines Erachtens nicht viel wesentlich neues im Vergleich zum 3.5-Vorgänger gebracht, woran ich mich hätte bedienen können. Die 4E-Reiche hingegen, gerade weil ich kein Interesse daran habe, mich darin zu bewegen, bieten mir da eine viel größere Spielwiese, die Sachen,die mir gefallen, herauszunehmen, und in einen neuen Kontext zu setzen.

Ich habe die 3.5 nie gespielt, außer auf dem PC. Insofern können wir da beide durchaus Recht haben, ohne uns zu widersprechen.

Mich würde ehrlich gesagt mal ein Beispiel interessieren, von welcher Art von Ideen wir hier sprechen, die sich in einem ausgearbeiteten Setting nicht verwirklichen lassen. Da liegt nämlich wohl mein Verständnisproblem.

Das Thema Detailltiefe und Metaplot wurde in diesem Forum schon oft genug ausgewalzt. Es gibt viele Spieler, die sich davon eingeschränkt fühlen. Ich nicht, weil ich den Kram ignorieren kann, aber ich brauche es halt auch nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 1.08.2014 | 23:51
Als Nutzer der Regeln von D&D X kann es mir doch egal sein wie die Forgotten Realms in D&D Y beschrieben sind. Falls ich die Forgotten Realms in D&D Z bereits super finde, dann benutze ich die FR Z mit D&D X Regeln!
Ansonsten habe ich immer noch die Alte Welt, Mystara oder Bizantium ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 2.08.2014 | 00:19
Dann tu uns erzählen tun.

Ich versuche mal eine kurz gefasste Erklärung:
Es wurde einfach zu viel über den Haufen geworfen. Einmal dieser unerträgliche Blödsinn mit der Spellplague, das ist schonmal das eine. Aber auch darüber hinaus ist doch kein Stein auf einem Stein geblieben. Dazu muss man sich nur mal die Inhalte auf der FRWiki anschauen: ca 90% der Inhalte sind im Präteritum abgefasst -- egal ob Personen, Faktionen, Landstriche, ganze Staaten. Ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:
"The Purple Dragons were the famous military of Cormyr"
"Cormyr [...] was an independent nation in Interior Faerûn."
"Silverymoon was the prime signatory state of the Confederation of the Silver Marches"
"Shadowdale was a farming community in the Dalelands"
"Elminster [...] was one of the most famous and powerful wizards in all of Faerûn"
"Aglarondan griffonriders were elite aerial knights who served the Simbul in Aglarond"
"Halruaa was a land of magic"
"Waterdeep, [...] was the most important and influential city in the North"

Und so weiter und so fort. Wenn man echt wirklich so gut wie alles in die Tonne tritt, was dieses Setting seit Anno Dreihundertfünfundsechzig vor Kartoffelsuppe ausgemacht hat, wozu es dann überhaupt noch als solches bezeichnen?

Wie gesagt: ich bin nichtmal so der FR-Fanboy. Es ist nichtmal für 3E mein Lieblingssetting, lediglich eines, mit ich mich ganz gut arrangieren kann. Ich habe mich auch nie groß um die Timeline gekümmert, sondern das Setting eher so als Status Quo-Ausgangspunkt betrachtet. Aber ein Setting wird eben durch bestimmte markante Elemente definiert -- wenn man diese Elemente allesamt streicht, ist es eben nicht mehr das gleiche Setting.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.08.2014 | 08:39
Als Nutzer der Regeln von D&D X kann es mir doch egal sein wie die Forgotten Realms in D&D Y beschrieben sind.

Nicht ganz. Einer der Gründe, warum ich die Realms so mag, ist die Kontinuität im zeitlichen Ablauf. Bis zur 4E konnte ich eigentlich sicher sein, regelmäßig Updates zu erhalten, was vom Spieljahr ausgehend in den Folgejahren so geschehen wird (auch wenn das oft nur die Romane berührte und in Form von world-shaking events daherkam, die ich ziemlich verzichtbar finde).

Das hat gewisse Vorteile, unter anderem, dass man das Zeug benutzen kann, um den Eindruck einer dynamischen Welt zu verstärken, in der nicht nur gerade dort etwas passiert, wo sich die SC aufhalten. Wenn die Politik in der 4E beibehalten worden wäre, hätte ich das neue FR-Material nahtlos (also ohne viel Aufwand)  weiter verwenden können, selbst wenn mir das System nicht zusagt. Wenn jetzt aber plötzlich ein 100-Jahre-Zeitsprung geschieht, mittels Spellplague große Veränderungen am Setting vorgenommen werden, über diese 100 Jahre nur rudimentäre Informationen vorliegen, geht mir zumindest dieser Vorteil flöten.

Klar ich kann klauen, ich kann das Neverwinterbuch auch 100 Jahre in der Zeit zurücksetzen, aber der Parallelität zwischen "meinen" und den "offiziellen" Reichen ist damit natürlich ein schwerer Schlag versetzt. Die Alternative wäre, den Zeitsprung mitzumachen und in einer Version der Reiche zu spielen, an der ich gar kein Interesse habe, weil die Entwicklungen in den 3E-Reichen noch lange nicht ausgereizt waren.

Und das eigentlich ärgerliche daran ist, dass es überhaupt keinen vernünftigen Grund gab, so vorzugehen. Wenn es nur darum ging, wieder zum Grey Box-Style zurückzukehren, hätte man das auch mit einem Buch erreichen können, dass im Jahr 1375 DR spielt. Hätte denselben Effekt gehabt, den Langzeitspielern aber ermöglicht, ihr altes Material nahtlos weiterzuverwenden. und wer das nicht gewollt hätte, weil er nicht mit so viel Material jonglieren will, hätte einfach das Grundbuch nutzen und auf den Rest verzichten können
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 2.08.2014 | 08:53
Schöne Ausführung, Wormy.


Denke, dass die Erwartungen, die du an die Realms hast,
von einer nicht unbeachtlichen Zahl an Spielern geteilt wird.

Und weil 4E diese Art von Settingbeschreibung schon von seiner Konzeption her
nie bringen wollte, wäre es mMn das Beste gewesen, die Realms in 4E
überhaupt nicht zu bringen.

Dragonlance wäre mMn - als 4E-Setting-Book - die bessere Wahl gewesen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 2.08.2014 | 08:57
Wenn mich nicht alles täuscht, fängt FR 5E 1479 DR an. Richtig, da wo auch 4E ansetzt. Laut Sundering-Romanen ist alles schon wieder vorbei.

Und ich verdamme noch nicht mal die Spellplague, ich hätte nur auch gern Infos gehabt. Die Romane von Richard Lee Byers zu der Zeit (Brotherhood of the Griffon) haben mir gut gefallen. 

Und jetzt ist fast alles so wie vorher, ohne dass ich näher weiss, was in den 100 Jahren passiert ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 2.08.2014 | 09:37
Ich versuche mal eine kurz gefasste Erklärung:
Es wurde einfach zu viel über den Haufen geworfen. Einmal dieser unerträgliche Blödsinn mit der Spellplague, das ist schonmal das eine. Aber auch darüber hinaus ist doch kein Stein auf einem Stein geblieben. Dazu muss man sich nur mal die Inhalte auf der FRWiki anschauen: ca 90% der Inhalte sind im Präteritum abgefasst -- egal ob Personen, Faktionen, Landstriche, ganze Staaten. Ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:
"The Purple Dragons were the famous military of Cormyr"
"Cormyr [...] was an independent nation in Interior Faerûn."
"Silverymoon was the prime signatory state of the Confederation of the Silver Marches"
"Shadowdale was a farming community in the Dalelands"
"Elminster [...] was one of the most famous and powerful wizards in all of Faerûn"
"Aglarondan griffonriders were elite aerial knights who served the Simbul in Aglarond"
"Halruaa was a land of magic"
"Waterdeep, [...] was the most important and influential city in the North"

Und so weiter und so fort. Wenn man echt wirklich so gut wie alles in die Tonne tritt, was dieses Setting seit Anno Dreihundertfünfundsechzig vor Kartoffelsuppe ausgemacht hat, wozu es dann überhaupt noch als solches bezeichnen?

Wie gesagt: ich bin nichtmal so der FR-Fanboy. Es ist nichtmal für 3E mein Lieblingssetting, lediglich eines, mit ich mich ganz gut arrangieren kann. Ich habe mich auch nie groß um die Timeline gekümmert, sondern das Setting eher so als Status Quo-Ausgangspunkt betrachtet. Aber ein Setting wird eben durch bestimmte markante Elemente definiert -- wenn man diese Elemente allesamt streicht, ist es eben nicht mehr das gleiche Setting.

Nur...hat diese Argumentation irgendwie den kleinen Nachteil, dass die genannten Sachen nahezu alle noch da sind. Mit der einzigen Ausnahme Halruaa. Und sich teilweise nicht einmal allzusehr verändert haben. Ich hab keine Ahnung warum in diesem Wiki in der Vergangenheitsform geschrieben wird, mit der 4e oder den 4e Realms hat das aber nichts zu tun.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 2.08.2014 | 13:34
Ja, in dem Wiki ist einfach alles in der Vergangenheit geschrieben. Darüber bin ich auch schon vor einer Weile gestolpert.

Außerdem verhält es sich so, dass zwar keine Regionalbände erschienen sind, dafür aber eine ganze Reihe von umfangreichen Dragon-Magazine-Artikeln, z. B. zu Cormyr, Westgate usw. Da sind auch richtig gute Sachen dabei gewesen, die sich teilweise auch editionsübergreifend gut benutzen lassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 2.08.2014 | 13:45
Ist teilweise der Stil englischsprachiger Wikis. Ist mir auch öfters in anderen Kontexten aufgefallen, wo Wikis von narrativen Welten Charaktere in der Vergangenheitsform besprechen, so als seien sie in der Erzählung gestorben - was dann glücklicherweise nicht der Fall war.^^

Ich gehöre übrigens zu den Leuten, den der ganze Umfang der FR - samt Romane und Quellenmaterial - immer eher abgeschreckt haben, darin zu spielen oder gar eine Kampagne darin zu leiten. Weil ich das Gefühl hatte, immer zu wenig darüber zu wissen.
Den Kampagnenband der dritten Edition - der ja sehr gelobt wird - fand ich zu ausführlich, und mit zu vielen supermächtigen NPCs darin, deren Feats und Zauber sich teilweise über ganze Spalten hingezogen haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.08.2014 | 17:01
Ja, in dem Wiki ist einfach alles in der Vergangenheit geschrieben. Darüber bin ich auch schon vor einer Weile gestolpert.

Außerdem verhält es sich so, dass zwar keine Regionalbände erschienen sind, dafür aber eine ganze Reihe von umfangreichen Dragon-Magazine-Artikeln, z. B. zu Cormyr, Westgate usw. Da sind auch richtig gute Sachen dabei gewesen, die sich teilweise auch editionsübergreifend gut benutzen lassen.

stimmt zwar, aber auch das gab es schon vor der 4e. Zusätzlich zu den Quellenbänden, und Als Web-Inhalte sogar kostenlos.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 2.08.2014 | 17:04
Das steht außer Frage, aber z. B. zu Westgate habe ich zu 3rd-Edition-Zeiten nichts in diesem Umfang gefunden. Da musste man schon bis zum Cloak&Dagger-Supplement zurückgehen. Irgendwie habe ich ein Faible für Westgate und die Drachenküste. (http://fifileroux.free.fr/photos/Rhum/Smiley/smiley_emoticons_pirat2.gif)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.08.2014 | 17:10
Kein Thema. Ich hab mich auch sehr über den Moonshae-Artikel gefreut, für die hab ich nämlich ein Faible. Da war schon tolles Material dabei, keine Frage.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 16.08.2014 | 21:21
Oh verdammt, mein guter, da ist dir was entgangen. In der S&W Version füllen sie den Platz, der durch die fehlenden und massiven PF Stat Blocks frei geworden ist mit verdammt guten Infos auf.
Hast du da Beispiele?
evtl. auch mit Seitenangabe?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 20.09.2014 | 12:37
Warum kann man eigentlich nicht in einem Thread suchen? Vielleicht bin ich auch zu faul die Option zu suchen aber:

Hatten wir schon Multiclassing hier erwähnt?
Das ist ja mal so richtig Scheiße, fast noch schlimmer als bei ADD2.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 20.09.2014 | 14:03
Warum kann man eigentlich nicht in einem Thread suchen?

Du hast zwei Möglichkeiten:
1. Du blätterst den Thread durch und lässt mit Ctrl-F oder F3 oder was es bei deinem Browser eben ist nach Stichworten suchen,
2. Google: site:tanelorn.net "[Threadtitel]" "[Stichwort]"
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.09.2014 | 14:40
Warum kann man eigentlich nicht in einem Thread suchen? Vielleicht bin ich auch zu faul die Option zu suchen aber:

Hatten wir schon Multiclassing hier erwähnt?
Das ist ja mal so richtig Scheiße, fast noch schlimmer als bei ADD2.

Kommt halt drauf an was man machen will, aber da es viele verschiedene Möglichkeiten zum Multiclassing gibt kann schnell verwirrt werden. Das Endergebniss funktioniert deutlich besser als in 3.5 aber anfängerfreundlich geht anders.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 20.09.2014 | 14:51
ich hab nur phb 1 & 2, da gibt es nur die multiclassfeats und diese mechanik ist :bang:
die essentials habe da eventuell was geändert, aber da war das kind schon im brunnen...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 20.09.2014 | 15:06
ich hab nur phb 1 & 2, da gibt es nur die multiclassfeats und diese mechanik ist :bang:
Also es gab dann noch die Hybriden. Aber die sind wieder ein anderes Thema.

Ich fand das Multiclassing in 3.x z.B. allergrößten Munchkinrotz und mehr als Scheiße. Die 4E Multiclassfeats waren für mich da die bessere Lösung als der kranke Classdippingscheiss der Vorgängerversion.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.09.2014 | 15:08
Auch mit den Feats kann man eine Menge machen. Später (noch vor Essentials) kamen Regeln fur Hybridmulticlassing und auch ein paar andere Optionen gibt es noch. Aber trotzdem muss man ja sagen, dass es ein ganz anderer Ansatz ist.

Ich versteh da also jeden, der sagt: Was ist das denn? Da muss man erstmal durchsteigen und sich tiefer Gedanken drüber machen.

Aber inzwischen hab ich so viele Charaktere mit Multiclassing gesehen, dass ich dort die Stärken des Systems sehe. Gerade dass beide Klassen quasi mitsteigen ist wirklich praktisch, und hilft.

Was wolltest du denn überhaupt machen? Vielleicht kann man dir da ja tipps geben?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 20.09.2014 | 19:57
Vllt findet er es scheisse und er darf es scheisse finden.
Auch wenn Du alles toll findest. Weiß aber auch bereits jeder  :P
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 08:19
*schmunzelt* nicht vielleicht. Ganz sicher sogar. Aber die Chance, dass Kalgani auf dieses Thema kam weil es im Spiel damit Probleme gab, oder beim Charakterbau ist recht hoch. Und dann kann es Dinge geben bei denen man helfen kann.

Indem man sagt, dass es neben dem Classdipping per Feats noch andere Optionen gibt, und indem man nachhakt was eigentlich das Problem war.

Denn auch das reine Classdipping hat natürlich einige Vorteile und ist eine interessante Option.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 21.09.2014 | 09:04
Das 4E Multiclassing ist sehr mäßig. Das 4E Hybriding ist dafür ok, auch wenn eine ganze Reihe übermächtiger Builds Hybriden sind. Die muss man aber kennen und kann sie dann einfach ignorieren.

Dem 3.x-Multiclassing vorzuwerfen, es sei Munchkinrotz, ist angesichts der Tatsache, dass die 3.x ganz allgemein reinster Munchkinrotz ist, nicht zielführend. Die Mechanik selbst hat in diesem Kontext hervorragend funktioniert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Fredi der Elch am 21.09.2014 | 09:19
Dem 3.x-Multiclassing vorzuwerfen, es sei Munchkinrotz, ist angesichts der Tatsache, dass die 3.x ganz allgemein reinster Munchkinrotz ist, nicht zielführend.
;D You made my day! ;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 09:33
;D You made my day! ;D

Irgendwo stimmt seine Aussage ja auch. Es ist schon erstaunlich das eine der "gängigsten Hausregeln" immer aus dem Aushebeln der Multiclass XP-Penalty bestand bzw. der Passus aus dem DMG, Prestigeklassen sollten etwas einmaliges/besonderes sein (Sprich: Nur eine, diese durchziehen, kein "Dippen") ignoriert wurde.
Gerade da ist der Vergleich 3E - Pathfinder faszinierend: In PF findet man kaum noch Multiclassing oder Prestigeklassen, einfach weil man ordentlich dafür belohnt wird bei seiner gewählten Grundklasse zu bleiben. Auffällig dabei: Nur "Alt-3E-Spieler" beschweren sich über das reduzierte Multiclassing.

Auf der anderen Seite war das Hybrid-System der 4E etwas schräg. Ich habe mal eine Weile lang die Mischung aus Warlock und Ardent ausprobiert und das hat sich einfach irgendwie immer nicht richtig angefühlt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 21.09.2014 | 11:28
Sorry für OT, aber das find ich gerade in Bezug auf die geplante Challenge interessant:

(Sprich: Nur eine, diese durchziehen, kein "Dippen")

Wo steht das?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 11:40
Wo steht das?

Hast du das ganz alte 3.0 DMG noch? Der einleitende Text zum Thema Prestigeklasse war eigentlich enorm aussagekräftig, indem dort angegeben wurde das man nicht nur die Prereqs zu erfüllen hat sondern sich den Eintritt in die PK auch erspielen muss, inkl. Meisterbeschluss und das es eine endgültige Ausrichtung für den Charakter darstellt wenn er eine PK annimmt.
Das stand zum einem nur im Fließtext, zum anderen wurde das wohl oft als "Soft Rule", also "Suggestion" aufgenommen und daher gerne ignoriert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 12:28
ich hab nur phb 1 & 2, da gibt es nur die multiclassfeats und diese mechanik ist :bang:
die essentials habe da eventuell was geändert, aber da war das kind schon im brunnen...
Das mit dem "Kind im Brunnen" habe ich jetzt schon mehrfach hier gelesen. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, jedes Mal von dir.

Für mich ist das ein ganz schwaches Argument. Das PHB1 ist im Juni 2008 erschienen,das PHB2 im März 2009. Dein Betrachtungszeitraum umfasst also 9-10 Monate. Das letzte D&D4-Splatbook ist im Mai 2012 erschienen, also fast 48 Monate nach dem PHB1. Deine Aussagen sind also, wenn überhaupt, gerade mal für das erste Viertel oder Fünftel der Edition zutreffend.

Das ist etwa so, als würde jemand das D&D-3.0-PHB und die ersten paar Splatbooks hernehmen und dann D&D 3.x vorwerfen, es würde zu wenig Optionen bieten, weil man irgendwann die Lust verloren hat, sich damit zu beschäftigen. Jede mir bekannte D&D-Edition hat ein paar Jahre gebraucht, um ihr volles Potential zu entfalten. Bei D&D-3.x hat es vom ersten PHB bis zum Tome of Blood: Book of the Nine Swords, das von vielen Kriegerspielern als essentiell angesehen wird, schlappe 6 Jahre gedauert.

Das mit "Kind in den Brunnen gefallen" ist einfach ein persönliches Problem von dir, das mit dem Thema des Threads nur peripher zu tun. D&D 4E bietet mit den Hybridklassen aus dem PHB3 und den erst relativ spät erschienenen optionalen freien Multi-Classing-Regeln so viele Möglichkeiten wie kaum eine andere D&D-Edition.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 12:34
@Vendes:

Jede andere Edition (außer oD&D) hatte funktionierende Multiclassing-Regeln schon im GRW mitgeliefert. Bestimmte Archetypen funktionieren einfach nicht ohne diese Regeln, was auch wenig mit den Mechaniken oder Refluffing zu tun hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 12:41
Wenn man die Kritik so formuliert, finde ich das ok. Aber nicht "4E hatte per se kein ordentliches Multiclassing".

Ich schätze, Multiclassing war einfach nicht so ein wichtiges Thema zu Beginn der Edition, weil der Fokus darauf lag, alle Klassen interessant und konkurrenzfähig zu machen. Im Vorgänger gab es Core-Klassen wie den Schurken, die ich fast nur als Teil einer Multiclassing-Combo oder sehr früh genommenen Prestige-Klasse erlebt habe. In der Hinsicht hat 4E die Situation für mich spürbar verbessert. Plötzlich gab es wieder Schurken, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentriert haben, anstatt schon mit einem Auge auf eine Karriere als Schattentänzer oder Assassine zu schielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 12:50
Wenn man die Kritik so formuliert, finde ich das ok. Aber nicht "4E hatte per se kein ordentliches Multiclassing".

Ich schätze, Multiclassing war einfach nicht so ein wichtiges Thema zu Beginn der Edition, weil der Fokus darauf lag, alle Klassen interessant und konkurrenzfähig zu machen. Im Vorgänger gab es Core-Klassen wie den Schurken, die ich fast nur als Teil einer Multiclassing-Combo oder sehr früh genommenen Prestige-Klasse erlebt habe. In der Hinsicht hat 4E die Situation für mich spürbar verbessert. Plötzlich gab es wieder Schurken, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentriert haben, anstatt schon mit einem Auge auf Schattentänzer oder Assassine zu schielen.

Du wirst von mir ja auch nie zu lesen bekommen das die 4E schlechtes Regeldesign war. Es war nur (zu) restriktives Regeldesign.
Ich kannte zur Startzeit der 4E einige Spieler die sich schon darauf gefreut haben das System zu testen (mich inklusive), die schon einen bestimmten Charakter im Hinterkopf hatten und die dann bei der genauen Ausgestaltung dieses Charakters mehr oder weniger sofort an die Grenzen des Systems kamen.
Ein damaliger Mitspieler von mir hatte z.B. länger einen Shadowbane Inquisitor gespielt (Paladin/Rogue Kombo)  und wollte diesen auch in der 4E beibehalten, nur um festzustellen das so ein recht simpler Charakter nicht mehr annähernd sinnvoll umsetzbar war. So etwas sorgt für Frust und denn beschäftigt man sich auch nicht mehr weiter mit einem System.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 21.09.2014 | 13:02
Ein damaliger Mitspieler von mir hatte z.B. länger einen Shadowbane Inquisitor gespielt (Paladin/Rogue Kombo)  und wollte diesen auch in der 4E beibehalten, nur um festzustellen das so ein recht simpler Charakter nicht mehr annähernd sinnvoll umsetzbar war. So etwas sorgt für Frust und denn beschäftigt man sich auch nicht mehr weiter mit einem System.
Was hat denn bitte gestört?
Natürlich ist der nicht 1:1 umsetzbar. In keiner anderen Inkarnation von D&D.

Man nimmt Paladin und die Multiclassfeats vom Rogue. Problem gelöst. Ausser der Munchkinfaktor war ihm dann wieder nicht groß genug.  ::)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 21.09.2014 | 13:07
Okay, ich hab den jetzt mal gegooglet.

Ist ja wohl nicht dein Ernst, oder? Der 4E vorzuwerfen, dass man mit dem PHB1 eine Prestigeklasse aus einem Splatbook, das FÜNF Jahre nach dem zugehörigen GRW rauskam, nicht nachbauen kann???

Kennst du die binäre 4?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 21.09.2014 | 13:10
Man nimmt Paladin und die Multiclassfeats vom Rogue. Problem gelöst. Ausser der Munchkinfaktor war ihm dann wieder nicht groß genug.  ::)

Klar, weil man in der 3E als abgefeimter Munchkin ja die total overpowerten Klassen Paladin und Rogue nimmt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 21.09.2014 | 13:12
Klar, weil man in der 3E als abgefeimter Munchkin ja die total overpowerten Klassen Paladin und Rogue nimmt.
Anyway, das Ding ist eh total am Thema vorbei.
"Ich kann meine Prestigeklasse aus Splatbook #124 nicht originalgetreu mit dem neuen GRW nachbauen? Was für ein Scheißsystem! Weg damit!"

Yo, großes Kino.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 13:17
@Vendes:

Jede andere Edition (außer oD&D) hatte funktionierende Multiclassing-Regeln schon im GRW mitgeliefert. Bestimmte Archetypen funktionieren einfach nicht ohne diese Regeln, was auch wenig mit den Mechaniken oder Refluffing zu tun hat.

Was ist denn "funktionierend" in diesem Sinn? Das Ergebniss der Multiclassingregeln im PHB der 4e ist eigentlich besser als das Ergebniss der 3.5 PHB Regeln. Gerade weil die Fähigkeiten die man dort bekommt halt auch auf höheren Stufen nutzen und Klassen mehrere gute Attribute haben. Ein Waldläufer / Magier, oder Barde/Kleriker? Das ist im Prinzip ein guter Weg die Stärke des eigenen Charakters zu senken.

Sowas bekommt die 4e deutlich besser hin. Es gibt ein paar Kombinationen in 3.5 die gut funktionieren. Aber eben auch etliche bei denen das multiclassing nicht hinhaut.

Der abgesprochene Schurkenpaladin klappt in der 4e eigentlich deutlich besser als in 3.5

Auch mit reinen PHB regeln.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.09.2014 | 13:30
Anyway, das Ding ist eh total am Thema vorbei.
"Ich kann meine Prestigeklasse aus Splatbook #124 nicht originalgetreu mit dem neuen GRW nachbauen? Was für ein Scheißsystem! Weg damit!"

Yo, großes Kino.
Ist es eigentlich nicht.
Denn offensichtlich hat 4E nicht den Nerv der Spieler getroffen, sonst gäbe es diesen Thread und Pathfinder wohl nicht, die das Thema zwar anders angegangen sind, aber anscheinend so, wie es mehr gewünscht war.

Es gab genug Spieler (und damit schließe ich alle meine Spieler in 3.5 und mich als SL/Spieler ein) fanden sowohl Multiclassing als auch PrC toll. Natürlich kann man uns jetzt Munchkinism vorwerfen oder akzeptiert einfach, dass wir Optionen und Vielfalt lieb(t)en. Ohne dabei nur daran zu denken, wie das System auszuhebeln und der SL in Bedrängnis zu bringen ist.

Mein Ranger/Rogue/Darkwood Stalker/Harper Agent würde bei Feuersänger und Wasum wahrscheinlich aus Optimierungssicht schallendes Gelächter hervorrufen, bei den anderen Kombinationen der teilweise nicht ganz so regelaffinen Spielern mal ganz zu schweigen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 21.09.2014 | 13:50
Sorry, aber wenn man erwartet, dass das GRW eines Systems die gleiche Optionsvielfalt bietet wie ein System, dass über viele Jahre hinweg krebsartig gewuchert ist, dann hat man meiner Meinung nach nicht alle Tassen im Schrank.

Ganz davon abgesehen, dass genau diese "Optionsvielfalt" für die meisten Probleme der dritten Edition verantwortlich war.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.09.2014 | 14:07
Zitat
Ganz davon abgesehen, dass genau diese "Optionsvielfalt" für die meisten Probleme der dritten Edition verantwortlich war.
Probleme, auch wenn es nicht in diesen Thread gehört, die seltsamerweise entweder nicht so aufgetreten sind, wie hier immer proklamiert wird, oder eben nicht so groß sind.

Denn ansonsten würde es auch diesen Thread nicht geben bzw. viele ähnliche zu 3.X. Sehe ich nur nicht.

Und im Grunde genommen haben die Grundregelwerke in 3.5 alle Bausteine für die Optionsvielfalt gegeben; PHB hat Multiclassing erklärt, DMG die Verwendung und den Bau von PrC. Die Splatbooks haben dem SL nur die Arbeit abgenommen, sich selbst welche aufzubauen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 14:24
Den Ranger/Rogue/Harper Agent bekommt man in der 4e ab Stufe 1 hin. Mit deutlich größerer Optionsvielfalt. Und besserem Balancing.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.09.2014 | 14:28
Den Ranger/Rogue/Harper Agent bekommt man in der 4e ab Stufe 1 hin. Mit deutlich größerer Optionsvielfalt. Und besserem Balancing.
Wer will ihn denn auf Stufe 1 hin...und welches Balancing? Harper Agent braucht kein Balancing, der war genau so gut, wie er war.
Vom Optimierungsgrad sicherlich nicht, aber hat mich das interessiert?

Btw.: Darkwood Stalker wäre viel interessanter, wie der umzusetzen wäre.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 14:38
Wenn du mir sagst was er kann...oder besser noch was ihn für dich ausmacht - findet sich sicher was um ihn reinzubringen.

Aber ich wollte auch nur sagen, dass bei den zehntausenden Optionen der 4e Optionsvielfalt eigentlich kein Thema sein sollte.

Und auch wenn du sagst "wer will das schon auf lvl 1" - das ich den Charakter den ich spielen will wirklich von Beginn an spielen kann ist ein wichtiger Vorteil dss 4e Multiclassings.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.09.2014 | 14:41
Zitat
Und auch wenn du sagst "wer will das schon auf lvl 1" - das ich den Charakter den ich spielen will wirklich von Beginn an spielen kann ist ein wichtiger Vorteil dss 4e Multiclassings.
Ah...und da gehen wir ganz weit auseinander.

Denn darauf kamm es mir bzw. uns eigentlich nie an, wenn auf Stufe 1 gestartet/Charaktere erschaffen wurden. Der Weg war das Ziel und genau das wird btw. auch sinngemäß zu PrC im DMG 3.5 gesagt, nämlich die Entwicklung zu etwas besonderem. Deswegen gab es die auch nicht auf Stufe 1.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 14:49
Kann ich gut verstehen. Aber letztlich kann man dazu zwei Meinungen, evtl. sogar abhängig vom Charakter, haben. Das 4e Konzept erlaubt eben beides, sowohl den Paladinschurken dessen kriminelle Vergangenheit nur Teil seines Hintergrunds ist als auch den Waldläufer, der im laufe des Abenteuers religiös wird und zum Kleriker gewählt wird.

Es geht beides, und genau dies ist doch ein Kennzeichen von Vielfalt. Vielleicht brauchst du persönlich es nicht. Für andere ist es aber eine tolle Sache.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 15:10
Anyway, das Ding ist eh total am Thema vorbei.
"Ich kann meine Prestigeklasse aus Splatbook #124 nicht originalgetreu mit dem neuen GRW nachbauen? Was für ein Scheißsystem! Weg damit!"

Yo, großes Kino.

Eigentlich ist es aber genau das Thema: Charakterkonzept formulieren, sich überlegen welche Komponenten man dafür braucht, loslegen. Die Prestigeklassen haben in den meisten Fällen nur geholfen zwei nicht gut zusammenpassende Sachen (In dem Beispiel etwa Rogue und Paladin) zu einer funktionierenden Einheit zusammen zu bringen. (Das viele PrCs absoluter Bullshit waren stimmt zwar, ändert aber nichts an der gut gemachten Option des Multiclassings).

Wenn du das als Powergaming bezeichnest, einfach weil man vorplanen musste, nur zu. Auch schon im ganz normalen 4E PHB 1 musste man sich zum teil ein wenig Gedanken um Feat-Ketten und den Einstieg in den bevorzugten Paragon Path machen, so ist es ja nicht. Das ändert aber nichts daran dass es eben in der 4E mit den gelieferten Multiclassing Funktionen keine sinnvolle Möglichkeit dazu gab das eigene Konzept gut abzubilden und dabei auch noch unterstützt zu werden. Auch die Hybrid Option aus dem PHB3 hat diese Unterstützung nur dann wirklich geboten wenn man Klassen gwählt hat die mechanisch aneinander lagen, etwa Barbarian und Sorcerer mit STR und CHA, ansonsten stand man vor einem mittelmäßig funktionierenden Scherbenhaufen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 21.09.2014 | 15:20
Da muss ich jetzt aber doch mal einwerfen, dass in er 3e auch viele denkbare Charakterkonzepte nur leidlich umsetzbar waren und bei Umsetzung eher dysfunktionalen Murks  produziert haben - und das sogar, obwohl explizit dafür vorgesehene Optionen zur Verfügung standen. Das finde ich retrospektiv eigentlich noch viel frustrierender, als einfach keine Option für das Konzept geliefert zu bekommen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 15:40
Außerdem enthält das D&D-3.5-PHB gar keine Prestigeklassen. Man benötigt dafür zusätzlich noch das DMG. Und wenn man bis Stufe 30 gehen will, braucht man zusätzlich noch da Epic-Level-Handbuch. Das D&D-4E-PHB kann gar nicht in der Breite 1:1 die gleichen Möglichkeiten bieten. Es ist eher darauf ausgelegt, für einige der klassischen Archetypen des Fantasy-Genres so viel Tiefe zu bieten, dass man als Spieler nicht zwingend weitere Bücher anschaffen muss. Das finde ich einen angenehmeren Ansatz, als mir als Spieler das Spielleiterbuch kaufen oder ausleihen zu müssen, um meinen Charakter planen zu können. Wenn ich das beim Vorgänger nämlich nicht getan habe, konnte ich die angestrebte Entwicklung wegen teilweise willkürlich anmutender Anforderungen der einzelnen PrCs nämlich meistens direkt vergessen. D&D 4E bietet mit dem Austauschen von Powers zum Stufenanstieg sogar noch einen Mechanismus, um Anfängerfehler später zu korrigieren, den ich im D&D-3.5-PHB auch nicht gefunden habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.09.2014 | 15:42
Zitat
Warum man als D&D-3.5-Spieler ein DMG braucht, um Zugriff auf die Prestigeklassen zu haben, hat sich mir nie erschlossen.
Brauchte man nicht, denn ursprünglich war es dem SL überlassen, ob es PrC bei ihm gibt oder nicht. Sie waren optionaler Content (steht fast wortwörtlich so drin).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 15:46
Außerdem enthält das D&D-3.5-PHB gar keine Prestigeklassen. Man benötigt dafür zusätzlich noch das DMG. Und wenn man bis Stufe 30 gehen will, braucht man zusätzlich noch da Epic-Level-Handbuch. Das D&D-4E-PHB kann gar nicht in der Breite 1:1 die gleichen Möglichkeiten bieten. Es ist eher darauf ausgelegt, für einige der klassischen Archetypen des Fantasy-Genres bereits so viel Tiefe zu bieten, dass man als Spieler nicht zwingend weitere Bücher anschaffen muss. Warum man als D&D-3.5-Spieler ein DMG braucht, um Zugriff auf die Prestigeklassen zu haben, hat sich mir nie erschlossen.

Wegen dem, was ich vorhin schon mal angeschnitten habe: Der ursprüngliche Gedanke hinter den Prestigeklassen war ja, sie fest in dem Setting zu verankern und sie nur dann spielbar zu machen wenn der Charakter ein integrierter Teil des Settings wird. Paradebeispiel ist der Assassine: Nicht nur irgendein Assassine, sondern Mitglied der ehrenwerten Assassinengilde der Stadt Greyhawk. Prestigeklassen und Setting sind also untrennbar miteinander verwoben und gehören somit in die Hände des SL.

Keine Ahnung wie es dazu kam das PrCs als Allgemeingut für Spieler betrachtet wurden, während eigentlich der SL die alleinige Hoheit über sie haben sollte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.09.2014 | 15:51
Hm ... ich habe das Multiclassing anderer Editionen nicht vermisst. Durch die Auswahl an Powers hat man ohne "Reindippen" in andere Klassen eigentlich schon sehr viel Spielraum, in Richtung Skill Monkey etc. reinzugehen. (Wobei man dazu sagen muss, dass einige Klassen hier einfach mehr Auswahl hatten als andere, die später dazukamen.)

Mit den Paragon Paths und den Epic Destinies hat man auch immer relativ viele Optionen offen, wie man seinen SC entwickeln möchte. Es wird halt nur anders gelöst als über Multiclassing und Prestigeklassen. Grundsätzlich würde ich aber nicht sagen, dass diese Systeme weniger an Möglichkeiten bieten, seinen Charakter so zu gestalten, wie man das gerne hätte.

In der 4E gibt es etliche Builds oder gar Grundkonzepte, die es in anderen Editionen so nicht gibt. Umgekehrt gibt es Dinge, die man in der 4E nicht mehr nachbauen kann. Ich glaube aber nicht, dass das im Ganzen für oder gegen eine Edition spricht, wenn man "seinen" persönlichen Liebling so nicht mehr zusammenbasteln kann.   
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 15:53
In der 4E gibt es etliche Builds oder gar Grundkonzepte, die es in anderen Editionen so nicht gibt.

Das macht mich neugierig: Welche denn?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 15:56
[..] Keine Ahnung wie es dazu kam das PrCs als Allgemeingut für Spieler betrachtet wurden, während eigentlich der SL die alleinige Hoheit über sie haben sollte.
Ich kenne keine D&D-3.5-Gruppe, die ohne Prestigeklassen spielt, aber vielleicht gibt es sowas ja. Für mich macht es auch nicht wirklich Sinn, die Prestigeklassen dann mit so rigiden Anforderungen zu versehen. Selbst, wenn der Spielercharakter sich vorbildlich in das Setting integriert hat, wird er die exakten Anforderungen für eine passende PrC später in den seltensten Fällen erfüllen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 16:17
Ich kenne keine D&D-3.5-Gruppe, die ohne Prestigeklassen spielt, aber vielleicht gibt es sowas ja. Für mich macht es auch nicht wirklich Sinn, die Prestigeklassen dann mit so rigiden Anforderungen zu versehen. Selbst, wenn der Spielercharakter sich vorbildlich in das Setting integriert hat, wird er die exakten Anforderungen für eine passende PrC später in den seltensten Fällen erfüllen.

Habe ich irgendwo behauptet das die Umsetzung an sich gut ist? Mir gefällt nur der zugrundeliegende Gedanke dahinter, der einen x-beliebigen Schurken von einem Mitglied der Assassinengilde der Stadt Greyhawk unterscheidbar macht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 21.09.2014 | 16:21
Oh verdammt, mein guter, da ist dir was entgangen. In der S&W Version füllen sie den Platz, der durch die fehlenden und massiven PF Stat Blocks frei geworden ist mit verdammt guten Infos auf.

@ Razor Coast

Hast Du da Beispiele evtl. auch mit Seitenangabe?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 16:23
@ Razor Coast

Hast Du da Beispiele evtl. auch mit Seitenangabe?

Ach stimmt, da war was. Ich krame das Buch mal die nächsten Tage raus und schicke dir dann eine PM.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 16:29
Habe ich irgendwo behauptet das die Umsetzung an sich gut ist? Mir gefällt nur der zugrundeliegende Gedanke dahinter, der einen x-beliebigen Schurken von einem Mitglied der Assassinengilde der Stadt Greyhawk unterscheidbar macht.
Gegen den Gedanken habe ich auch nichts einzuwenden. Aber die Rechnung geht nicht auf, wenn mehrere der Core-Klassen von den Magieanwendern so überflügelt werden, dass der Problematik spielmechanisch nur noch mit Multiclassing und Prestigeklassen beizukommen ist. Außer man nimmt es einfach hin, aber das ist nicht jedes Spielers Sache. Dieses Problem hat D&D 4E nicht so.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.09.2014 | 16:44
Gegen den Gedanken habe ich auch nichts einzuwenden. Aber die Rechnung geht nicht auf, wenn mehrere der Core-Klassen von den Magieanwendern so überflügelt werden, dass der Problematik spielmechanisch nur noch mit Multiclassing und Prestigeklassen beizukommen ist. Außer man nimmt es einfach hin, aber das ist nicht jedes Spielers Sache. Dieses Problem hat D&D 4E nicht so.

Ich hatte es schon mal erwähnt, ich schreibe es aber gerne wieder: Das beschreibt eine Situation die mit in mehr als 10 Jahren d20 noch nicht untergekommen ist, die aber gerne in Foren besprochen wird.
Es liegt wahrscheinlich daran wie und was ich so im durchschnitt leite, aber die bekannten Dinge wie den 15 Minuten Arbeitstag und gottgleiche Zauberer habe ich noch nicht erlebt und werde sie wohl auch nie erleben. Das und die Tatsache das ich weder mit Egomanen noch Arschlöchern spiele machen die allmächtige Balance der 4E für mich so ziemlich unnötig.
Ok, ich spiele auch nicht mit Fremden auf Cons, wo so ein starres Gerüst hilfreich sein kann um Probleme zu vermeiden...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 21.09.2014 | 17:05
Der Spielleiter bzw. Spielstil macht sowieso eine ganze Menge aus. Ich habe auch noch fast keinen der in diesem Thread angeführten "Minuspunkte" der 4E so erlebt. Ich leite es jetzt schon eine ganze Weile und keiner meiner Spieler hat z. B. auch nur den Wunsch geäußert, Klassen nachträglich miteinander zu mischen. Bei uns spielt die Spielmechanik einfach keine so große Rolle.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 21.09.2014 | 17:21
Nebenbei gesagt ergeben sich Probleme mit dem Balancing auch in Gruppen, in denen weder ausgeprägte Egomanen noch dedizierte Arschlöcher und Pro-Douchebags mitspielen. Ein gewisses Konkurrenzdenken oder zumindest das Bedürfnis, sich als wichtig für den Erfolg der Gruppe zu erleben, gibt es auch bei netten Leuten, die kooperativ miteinander spielen wollen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 21.09.2014 | 17:49
Habe ich irgendwo behauptet das die Umsetzung an sich gut ist? Mir gefällt nur der zugrundeliegende Gedanke dahinter, der einen x-beliebigen Schurken von einem Mitglied der Assassinengilde der Stadt Greyhawk unterscheidbar macht.
Dieser Grundgedanke wurde aber durch die Paragonpathes in der 4E viel besser und imo auch viel stimmiger umgesetzt. Vor allem, weil ich viele Prestigeklassen in 3 viel zu willkürlich und zu speziell empfand. Das waren nur aufgebohrte Klassen für bestimmte Settings, die man halt erst ab nem bestimmten Level mit bestimmten (teils vollkommen beknackten) Voraussetzungen nehmen konnte und die dann Boni verteilt haben. Die Paragonpathes in 4E waren für mich dagegen Anregungen zum Rollenspiel, die bereits Level 1 Charaktere unterschiedlich machten. Vor allem, weil sie auch nicht so feinkörnig definiert waren wie eben der Assassine der Assassinengilde der Stadt Greyhawk. Und wenn wir nicht in Greyhawk spielen? Dann kann ich mir ja (so wie ich dich verstehe) die Prestigeklasse auch in den A.... klemmen. Die anderen Prestigeklassen waren ähnlich. Viel zu ausdefiniert in Herkunft und Background, viel zu restriktiv, viel zu sehr Mechanik. Näh, da waren die Paragonpathes die weitaus bessere Lösung.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.09.2014 | 18:16
In dem Beispiel etwa Rogue und Paladin

Mal noch einmal nachgehakt: Was genau ist da aus deiner Sicht überhaupt das Problem?  Klappt doch ganz gut, eigentlich geht dies wesentlich besser als in 3.5.

Das liegt vor allem an Sekundärattributen und dem System des Classdippings per Feats. Der Paladinschurke könnte z.B. Ein Paladin mit dem Schurkentalent sein, welches ihm Training in Heimlichkeit gibt, sowie den hinterhältigen Angriff. Er vermag einen schwächenden Schlag zu machen, und all seine "normalen Paladinsachen. Und natürlich kann er auch (per Talent oder Background) in Diebeskunst geübt sein. Auf der Stufe hat ein 3.5 Char noch nichtmal die Chance auf Multiclassing.

Nimm mal an der Charakter verehrt eine Schurkengottheit. Wie wäre es dann mit der passenden Fähigkeit wie Segen der Rabenkönigin? Aber Schurkenpaladin muss ja nicht dies heißen, es wäre nur eine Option auf Stufe 2. Wie wäre es mit einem Talent wie fähiger Meuchler, einem Bonus auf Schleichenwürfe, oder flinke Klinge? Und wenn wir schon dabei sind - als Unterstützungsgebet ein Bonus von 4 auf Diplomatiewürfe passt auch gut zu einem Paladinschurken.

Wie sieht dies aus wenn es weitergeht? Der hinterhältige Angriff wächst, und der Paladin kann Schurkenkräfte lernen. Zum Beispiel  könnte er Schurkenfinten sich beibringen, oder lernen wie er schneller Fassaden erklimmt oder besser darin ist andere zu täuschen.

Ganz so wie dies ein Paladinschurke sollte. Das ist nun rein auf PHB Basis. Mit anderen Büchern kommen Skillpowers hinzu, neue Multiclassingtalente und Kräfte für die Klassen welche das Konzept unterstützen können.

Aber der Paladinschurke in der 4e hätte selbst nur mit diesen Optionen genug Anrecht darauf zu sagen, dass er die bessere Verkörperung dieses Konzeptes ist. Er kann besser schleichen und Tricksen als sein 3.5 Gegenpart, ist in Skills besser geübt und hat viel mehr Möglichkeiten die bei Multiclassing immer breit gestreuten Attribute zu nutzen. Charisma als Angriff? Kein Problem. Kann der Schurke btw. auch gebrauchen.

Seine Fertigkeiten wachsen weiter - er bleibt nicht bloß weil er grad ein Paladinlevel nahm in seinen Fähigkeiten das schleichen betreffend stehen. Und seine Fähigkeiten sind halt nicht die eines Paladin5/Schurken 5, sondern die eines Schurkenpaladins der Stufe 10. Und wenn ihm eine tolle Paladinfahigkeit der Stufe 10 gefällt nimmt er sie.

Und genauso geht das halt auch andersherum, um auf Basis der Schurkenklasse den Paladin einzubauen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.09.2014 | 18:30
Dieser Grundgedanke wurde aber durch die Paragonpathes in der 4E viel besser und imo auch viel stimmiger umgesetzt

Zusätzlich gibt es ja auch noch die Themes, die teilweise eng mit dem Kapagnenhintergrund verzahnt sind.

Im Ganzen kann man sich imho nicht beschweren, dass man in der 4E nicht mit genügend Optionen zugekleckert wird (mir ist es stellenweise sogar too much), aber ich kann verstehen, dass man je nach Vorerfahrung das sogenannte Multiclassing in der 4E als defizitär empfindet, weil es ganz anders funktioniert als in den anderen Editionen und einen richtigen Klassenwechsel auch gar nicht vollzieht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2014 | 14:40
Um aber zum Grundthema zurückzukommen: Ich denke es ist aber durchaus ein Problem, dass über derlei Möglichkeiten zu wenig gesprochen wurde und auch zu wenig erklärt wurde was man eigentlich machen kann. Und warum dies durchaus sinnvoll ist.

Auf die ganze Edition bezogen, und auch wenn man sich die Details anschaut hat die 4E das bessere Multiclassing, ermöglicht viel mehr verschiedene Konzepte und hat viel weniger Einschränkungen für diese. Will ich zwei Klassen kombinieren, so ist die Chance dass ich dies in der 4E kann, und dass das Ergebniss weder zu stark noch zu schwach wird - sondern einfach nur das gewünschte Charakterflair einfängt - höher als in 3.x oder AD&D.

Aber dadurch, dass sich dies auf 4-5 verschiedene, teilweise erst später veröffentlichte Ansätze verteilt und die Vorteile der im PHB vorhandenen Optionen kaum beschrieben oder diskutiert wurden ist es leicht nur einen Teil des Ganzen zu betrachten oder es nur nach kurzem Blick drauf zu bewerten.

Man hätte eine solche - doch ganz wesentliche - Änderung besser beschreiben sollen, und auch von vornherein sagen sollen was noch kommt. Denn auch wenn am Ende was schönes rauskommt: Der 4E haben die Diskussionen geschadet, und die Multiclassingregeln haben ganz sicher auch einige Leute erstmal abgeschreckt.

Es geht halt beides - im Prinzip gute, und flexible Regeln. Und Abschreckung von Spielern durch genau diese, weil sie etwas anders machen als zuvor und nicht erklären warum dies so ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 22.09.2014 | 14:56
wenn du mir erklären kannst wie ich mit phb 1 & 2 was anderes als diesen dämlichen multiclassfeat mist machen kann wäre ich dankbar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 22.09.2014 | 14:57
wenn du mir erklären kannst wie ich mit phb 1 & 2 was anderes als diesen dämlichen multiclassfeat mist machen kann wäre ich dankbar.

Wollte ich auch gerade schreiben. Und die "flexiblen" Regeln suche ich auch noch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2014 | 15:07
wenn du mir erklären kannst wie ich mit phb 1 & 2 was anderes als diesen dämlichen multiclassfeat mist machen kann wäre ich dankbar.

Mit denen kannst du wirklich nicht viel anderes machen. Paragon Multiclassing geht noch, Backgrounds und natürlich Paragon Pfade und Talente welche die Charakterrichtung anpassen. Aber für den Rest brauchst du schlicht weitere Bücher.

Ob die Dinger deshalb "dämlich" sind sei mal dahingestellt - oben hab ich ja schon einen Beispielcharakter aufgezeigt der auch schon allein mit diesen Optionen funktioniert. Auch locker besser als wenn ich beide Klassen per 3.5 PHB multiclassing vereinen würde.

Wenn du drauf bestehst kann ich auch noch ein paar Beispielcharaktere basteln, oder (falls du ein konkretes Konzept im Sinn hast) gern dabei helfen.

Aber mein Kommentar oben war anders gemeint. Eigentlich als Form der Selbstkritik. Es ist sehr leicht und versuchend, wenn jemand schreibt "XYZ funktioniert nicht" anhand der Regeln aufzuzeigen wie es doch funktionieren kann, und welche anderen Werke dabei helfen können. Und am Ende kommt das dann gewiss sehr schnell als "Eigentlich gibt es dort kein Problem" herüber.

Doch das ist nicht wahr. Es gibt das Problem. Wenn man Multiclassing auf 4-5 Optionen aufteilt, und ein Spieler davon nur eine in seinen Büchern hat ist nicht der Spieler schuld. Sondern das System und seine Designer haben zu wenig bedacht, welche Wirkung ihre Maßnahme hat und hätten zumindest dem Spieler sagen sollen welche Bücher er noch gebrauchen könnte, und was es noch alles geben wird.

Meine Aussage sollte also ein "selbst wenn mit all den Optionen am Ende etwas sinnvolles rauskommt - das ist für dieses Thema eigentlich völlig egal, denn die 4E ist trotzdem gescheitert und die Kritik kommt nicht einfach weil die Kritiker alle böse sind" sein.

Weil in den Büchern wie auch beim Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit Fehler gemacht wurden, und die Ideen hinter den Änderungen zu wenig erklärt wurden, zu wenig gesagt wurde was noch kommt.

Oder anders gesagt: Ich kann dir noch so tolle und stimmungsvolle Charaktere mit PHB Regeln basteln, das hilft dir dann vielleicht im Spiel. Vielleicht siehst du dann auch durchaus einige Vorteile der Regeln - die sind ja durchaus da.

Doch es macht die Kritik nicht invalide oder unberechtigt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 22.09.2014 | 15:26
@Arldwulf:

Man kann es auch etwas abstrakter betrachten: Die grundlegend gesuchte Flexibilität hinter Multiclassing und das Konzept von fest verdrahteten Rollen beißt sich halt, je nachdem wie man die Rollen definiert. Die primären Rollen die in der 4E so gehandhabt wurden waren gut und teils sehr angenehm eingebracht, primäre und teils sekundäre Rollen bei den Klassen gut gehandhabt.
Diese stehen aber im Widerspruch zu den "traditionellen" Rollen die man so erwartet hat (und das besser in anderen Editionen abgehandelt wird) und schränken diese Rollen durch die mechanischen Verflechtungen zusätzlich ein. Die Frage ist daher nach einen, sagen wir mal, Defender/Controller sondern nach einem Defender/Skillmonkey oder Controller/Socializer.
Das geht natürlich über in etwas das auch wiederum an sich toll ist und bei einigen Leuten gut ankam, etwa Skill Challanges, aber wiederum nicht mit den traditionellen bzw. gesuchten Rollen in Einklang zu bringen ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2014 | 15:33
"Fest verdrahtete" Rollen gibt's doch eh nicht so recht - schon die PHB Klassen hatten secondary roles, und dies wurde im weiterem Verlauf der Edition nur noch weiter aufgebohrt. Und was die Skills angeht können ja ohnehin fast alle Klassen gut mithalten - Skills auf trainiert zu setzen oder auch weiter zu verbessern geht schließlich schon mit PHB 1 & 2 recht simpel, und die Skillchallenges sehen ja explizit vor, dass Spieler ihre eigenen Charakterstärken nutzen können um eine Aufgabe zu lösen.

Und PHB 2 hat mit dem Barden ja eigentlich quasi den großen Skillmonkey und für Skillchallenges am besten gerüsteten Charakter der ganzen 4E.

Insofern bin ich nicht ganz sicher ob ich dich dort richtig versteh - kannst du da ein Beispiel bringen was genau du meinst?

Wie oben schon gesagt - am Ende ist es zwar wahrscheinlich egal, weil es ja die Kritik nicht invalid macht. Und derlei Diskussionen tatsächlich einer der Gründe waren warum die 4E scheiterte, ganz egal ob man am Ende mit den Regeln nun etwas sinnvolles bauen kann oder nicht. Aber vielleicht helfen wir ja dennoch irgendwem der sich hierherverirrt damit seinen Charakter gut umzusetzen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 22.09.2014 | 19:44
Das 4E-Multiclassing ist echt nicht der Bringer, und die Kritik, dass viele gängige Sachen mit dem PHB I nicht darstellbar waren, kann man auch problemlos stehen lassen. Es geht dabei nicht nur um abgefahrene Prestigeklassen und Multiclasskombis, sondern auch um Gnome, Halborks, Barden, Barbaren und Druiden, also eher fundamentales Zeug.

Und die Rollen waren in der 4E bei vielen Klassen so fest verdrahtet, dass man zumindest die primäre Rolle nicht ohne massiven Einsatz von Feats wechseln konnte. Das gilt nicht für alle, aber für einige. Ich sehe allerdings nicht, dass das bei anderen Editionen anders gewesen wäre. Da benannte man die Rollen nur niemals so konkret.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.09.2014 | 20:30
Es war mAn wohl von Anfang an so geplant, dass das PHB I eben nicht das Grundregelwerk war und das PHB II und III Erweiterungsbände, sondern das GRW für Spieler eben auf drei Bände aufgeteilt war.

Der Grund, warum die anderen Bände später rauskamen und als Erweiterungen verkauft wurden, ist mMn darin zu suchen, dass sich manch treuer Kunde an den Kopf gefasst und den Stinkefinger gezeigt hätte, wären am ersten Tag drei PHBs erschienen, die er einzeln zum jeweils gleichen Preis kaufen sollte. Also eine reine Verkaufsstrategie. DAS ist zu kritisieren, nicht das Design an sich. Insofern sehe ich die Kritik, dass im PHB I fundamentales Zeug nicht drin war, als durchaus unberechtigt an, insofern, als dass sie sich an die falsche Stelle richtet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.09.2014 | 20:58
wenn du mir erklären kannst wie ich mit phb 1 & 2 was anderes als diesen dämlichen multiclassfeat mist machen kann wäre ich dankbar.

Wollte ich auch gerade schreiben. Und die "flexiblen" Regeln suche ich auch noch.

"Alternative Multiclass Rules" von Robert J. Schwalb and Matt Sernett aus dem Dragon Magazine 421. Damit kann man eine andere Klasse als Sekundärklasse wählen und kann sich bei jedem zweiten Stufenstieg entscheiden, ob man in seiner bisherigen Hauptklasse oder in der Sekundärklasse aufsteigt (man steigt also mindestens 50% in der Hauptklasse auf und bis zu 50% in der Sekundärklasse). Voraussetzung ist, dass man einen Attributswert von 15 in einem Hauptattribut der Sekundärklasse hat.

Entscheidet man sich bei einem dieser Stufenstiege für die Sekundärklasse, so erhält man die Powers und Hitpoints, die diese Klasse auf der jeweiligen Stufe bekommt. Für einige der typischsten Klassen gibt es zudem die Möglichkeit, auch einige der Klassen-Features zu bekommen. Wenn man z. B. auf der dritten Stufe in der Sekundärklasse Schurke aufsteigt, kann man sich entscheiden, statt der Power, die man eigentlich erhalten würde, Backstab zu wählen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 22.09.2014 | 21:02
Es war mAn wohl von Anfang an so geplant, dass das PHB I eben nicht das Grundregelwerk war und das PHB II und III Erweiterungsbände, sondern das GRW für Spieler eben auf drei Bände aufgeteilt war.

... und das ist (u.a.) bei 4E falsch gelaufen. Schließlich sind die Bücher auch mit deutlichem zeitlichen Abstand erschienen. Wer das PHB I gekauft hat, kam sich ggf. verarscht vor, weil viele DnD-typische Sachen erst mit dem PHB II möglich wurden. Da geht es nicht nur um Kohlemacherei. Die hat ja mit den Splatbooks bei 3.5 sehr gut funktioniert, ohne dass man das PHB I aufs allernötigste zusammenstreichen musste.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 22.09.2014 | 21:11
Wer das PHB I gekauft hat, kam sich ggf. verarscht vor, weil viele DnD-typische Sachen erst mit dem PHB II möglich wurden.

Jupp.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.09.2014 | 21:13
... und das ist (u.a.) bei 4E falsch gelaufen. Schließlich sind die Bücher auch mit deutlichem zeitlichen Abstand erschienen. Wer das PHB I gekauft hat, kam sich ggf. verarscht vor, weil viele DnD-typische Sachen erst mit dem PHB II möglich wurden. Da geht es nicht nur um Kohlemacherei. Die hat ja mit den Splatbooks bei 3.5 sehr gut funktioniert, ohne dass man das PHB I aufs allernötigste zusammenstreichen musste.
Ich gebe dir Recht, dass das falsch gelaufen ist. Ich gebe dir Recht, dass man sich als Kunde verarscht vorkam. Ich bleibe aber dabei, dass es da nur und einzig und allein ums Kohle machen ging. Und vorausgesetzt, dass die Leute, die das Spiel designen und die Leute, die sich Gedanken darum machen, wie man am meisten Kohle da rausholen kann, nicht die selben Personen sind, geht mMn der Vorwurf an die falsche Stelle.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.09.2014 | 21:20
Im Prinzip ja, auch wenn im Nachhinein natürlich der zusätzliche Platz den Barde, Druide, Sorcerer und Co. im PHB2 bekamen den Klassen merklich gut getan hat. Das wäre nur mit dem PHB 1 so nicht möglich gewesen. Das ist ja letztlich das gemeine daran. Damals wollte ich WotC für diese Geldmacherei durch die Gegend prügeln, doch letztlich...im Nachhinein denke ich, dass es wohl wirklich manchmal sinnvoll ist Klassen auf mehrere Bücher aufzuteilen.

Nicht nur wegen der Platzfrage, sondern vor allem weil sie so mehr Entwicklungszeit bekommen können. Eigentlich wüsste ich nicht wie ich mich entscheiden sollte....lieber die Klassen sofort und ohne Extrakosten, aber dafür evtl. unausgereift oder umgedreht die Klassen in einem extrabuch mit extraentwicklungszeit. Aber auch Extrakosten halt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 22.09.2014 | 21:34
Es ist interessant zu lesen, wie es sich für die Spieler angefühlt hat, die damals gewechselt sind. In der Hinsicht ist sicher etwas falsch gelaufen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.09.2014 | 21:40
Im Prinzip ja, auch wenn im Nachhinein natürlich der zusätzliche Platz den Barde, Druide, Sorcerer und Co. im PHB2 bekamen den Klassen merklich gut getan hat. Das wäre nur mit dem PHB 1 so nicht möglich gewesen. Das ist ja letztlich das gemeine daran. Damals wollte ich WotC für diese Geldmacherei durch die Gegend prügeln, doch letztlich...im Nachhinein denke ich, dass es wohl wirklich manchmal sinnvoll ist Klassen auf mehrere Bücher aufzuteilen.

Nicht nur wegen der Platzfrage, sondern vor allem weil sie so mehr Entwicklungszeit bekommen können. Eigentlich wüsste ich nicht wie ich mich entscheiden sollte....lieber die Klassen sofort und ohne Extrakosten, aber dafür evtl. unausgereift oder umgedreht die Klassen in einem extrabuch mit extraentwicklungszeit. Aber auch Extrakosten halt.
Da ist was dran. Vielleicht muss ich meine Position nochmal überdenken.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 11:04
was mir am wochenende beim spielen noch aufgefallen ist:

man schaut während des kampfes die ganze zeit auf seinen bogen was für powers man denn raushauen könnte und denkt sich dann:
"irgendwie ist das lame." bin zwar erst level 5 mit meinem runepriest, aber...

das ist jetzt natürlich eine ziemlich subjektive und polemische aussage, aber ich spiele die runde inzwischen nicht wegen 4E sondern wegen der unterhaltsamen konstellation der mitspieler. (kannte vorher keinen davon und komm mit allen sehr gut klar!)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 11:11
Was meinst du da denn konkret? Was generelles? Oder einfach nur, dass der Char dir am Ende weniger zusagt als gedacht?

Ich hab bisher nur einen Runepriest gesehen...fand den aber ganz lustig soweit. Oder geht es dir darum dass du zu viel auf die Powers selbst schaust? Da helfen dann improvisierte Aktionen und ähnliches, frag deinen SL mal ob er dir dort Tipps geben kann wie du das am schlauesten einsetzt.

Am schwersten ist es wohl falls sich das "lame" aufs Powerlevel bezieht...4E Charaktere sind einfach unter dem was so "D&D typisch" ist, vor allem im Vergleich zu klassischen Monstern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 11:16
es geht eher darum das man powers hat die aber nicht wirklich "cool" sind.
das ist etwas schade, auch die umsetzung von dingen wie: till the end of your next turn.
für so einen bonus möchte ich eigentlich ungern eine encouter power rausballern.
der angriff selbst ist ja noch nix anderes als standard melee...

edit:
hat sicher auch mit dem niedrigeren powerlevel zu tun.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 11:32
Vielleicht sollten wir uns dafür in einen Extrathread verziehen? Das ganze dürfte ja schon allein wegen der Frage nach dem dir zur Verfügung stehendem Material oder dem was du holen könntest mehr Diskussionen geben.

Falls du da Hilfe für deinen Charakter haben magst.

Generell ist es aber natürlich so, dass die 4E stark auf Zusammenspiel und das Lösung von Herausforderungen in einzelnen Schritten - welche dann zusammen zum Ziel führen - ausgelegt ist. Die Kräfte, und damit sind natürlich vor allem @will und Begegnungskräfte gemeint sind generell nicht so ausgelegt dass sie alleine irgendetwas entscheiden.

Und damit natürlich automatisch auch nicht in dem Sinne "cool" dass ihre Effekte irgendwie übermäßig wären. Meist sind es kleine Boni oder vorteilhafte Statuseffekte welche kurz anhalten. Danach muss man sich wieder etwas neues einfallen lassen, ein Schlag allein entscheidet keinen Kampf.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 11:43
ne das ist keine "mein char ist scheiße" frage sondern auch wenn ich mir die anderen charsheets anschaue kommt eher der "boring" gedanke...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 11:56
Ja, da kann man recht wenig machen. 4E hat nunmal ein niedrigeres Powerlevel, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Natürlich können auch 4E Charaktere noch mächtig werden. Und die Magier versetzen auch dort noch (wortwörtlich) Berge. Aber eben erst auf deutlich höheren Stufen.

Es ist eine Geschmackssache ob man dies mag (wer es nicht mag sollte in der 4E einfach auf Paragonlevel anfangen oder ist schlichtweg wirklich mit einer anderen Edition besser dran). Aber man hätte viel mehr mit diesem etwas niedrigerem Powerlevel werben müssen.

Und da kommt man dann zurück zu "was ist falsch gelaufen".

Gerade in der Anfangszeit war dies ein großes Problem. Es gab haufenweise Leute die erzählten das Powerlevel würde hochgehen, weil man ja auf Stufe 1 nun ~25 HP hat...und dann halt Leute die enttäuscht das Spiel begannen und merkten, dass so ein Standardgoblin mit ~30 HP daherkommt. Und das ihre Charaktere halt nicht mehr auf Stufe 5 rumfliegen und ganze Begegnungen mit einzelnen Zaubern dominieren können. Dadurch, dass die öffentliche Wahrnehmung und das tatsächliche Spiel so stark unterschiedlich waren hat man dann beide abgeschreckt. Leute die ein niedrigeres Powerlevel gut fanden haben die Kommentare gelesen und einfach Abstand genommen. Und Leute die ein höheres Powerlevel wollten die Kommentare gelesen und sind dann oftmals enttäuscht worden.

Am Ende hat man beide Gruppen verloren, auch wenn es durchaus sinnvolle Änderungen für beide gegeben hat. (Beispielsweise funktioniert episches Spiel in der 4E deutlich besser...auch Leute die hohes Powerlevel wollen hätten dafür profitiert. Aber bring sie mal dahin wenn du ihnen vorher erzählst: "Fliegen kannst du ab Level 16")

Diese Probleme hatte die 4E an etlichen Stellen. Normalerweise sollten gerade Leute welche mit wenig Kämpfen spielen über zusätzliche Mechaniken um Nichtkampfherausforderungen darzustellen freuen und auch um die Anzahl der Kämpfe variabel zu halten. Oder darüber, dass mehr Klassen bei so etwas mitmachen können, und Zauber nicht alles lösen.

Aber die Wahrnehmung des ganzen ist halt nicht "hey, da hat sich wer Gedanken gemacht wie Detektivabenteuer und ähnliches besser eingebaut werden können" sondern "4E? Das ist doch der Krams wo man nur taktisch die Miniaturen rumschiebt!"

Was dann soweit ging, dass wir hier teilweise Leute hatten die alles außer den Kampfregeln aus dem Spiel rausschmissen weil es nicht zum Spiel passt. Und anschließend sich beschwerten, dass das Spiel keine Regeln für Sachen außerhalb der Kämpfe bietet.

Es sind halt 2 Spiele. Eins in der Wahrnehmung in den Foren - eins im Buch. Und WotC und die Spielergemeinschaft haben es eigentlich nie geschafft die Vorteile des ganzen richtig darzustellen. Ist ja nicht so als ob das alles für jeden toll sein muss. Aber das System hätte natürlich für viel mehr Leute toll sein können, eigene Stärken in den Vordergrund rücken können.

Das ist zu wenig passiert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 12:12
@Arldwulf:

Das vermeintliche Powerniveau hat damit wenig zu tun. Auch ein 4E Charakter steht ab einer gewissen Stufe so dermaßen mächtig dar, der sticht in der Spielwelt heraus.
Problematischer stellt sich der eigentlich gut gemeinte Regelkern da, der bestimmten Powers auf ihren jeweiligen Stufen nur bestimmte Würfel und Boni zugesteht. Gerade wenn die unterfütternde Mechanik von Powers sich "nur" durch den Fluff unterscheidet, wird es irgendwie ein wenig beliebig.

Wenn man es auf die nackte Mechanik herunterbrechen würde, dann kämen bestimmte Formeln dabei heraus die man wieder und wieder nutzen kann und das war es dann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 12:30
Das mit dem Powerniveau bezog sich auf Kalganis Aussage dies hätte durchaus damit zu tun. Ich seh es generell ja wie du...natürlich können 4e Charaktere mächtig werden. Mein epischer Magier ist halt wirklich episch.

Aber es gibt halt viel weniger ganze Herausforderungen lösende Fähigkeiten, und für die gleichen Effekte wie in anderen Editionen braucht man häufig höhere Stufen.

Aber wie gesagt - ist ja auch nichts generell schlimmes. Man hätte es halt nur besser als eine Stärke des Systems vermarkten müssen, denn Spieler denen D&D auf hohen Stufen zu abgedreht wurde gab's ja genug.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 12:42
Ich befürchte das "Abgedreht" einfach das falsche Wort ist. Es ist eher so das ab einem bestimmten Niveau die möglichen Optionen die herkömmlichen Erfahrungs- und Erwartungshaltungen sprengen werden und dann 1) kein Bezug mehr zum Geschehen da ist und 2) die Lösungen bestimmter Situationen deswegen nur noch mechanisch gehandhabt werden.
Erschwert wird es durch eine Einstellung die mit der Grundannahme arbeitet dass die Regeln die absolute Physik der Spielwelt darstellen und eben _nicht nur_ zur Darstellung der Optionen der Charaktere dienen.

Bei der 4E hat man es z.B. leider versäumt genau darauf hinzuweisen und diesen Punkt ein und für alle Mal zu klären und so kommt die Vorstellung der Spielwelt-"Realität" oftmals einfach schräg rüber, halt der oftmals kritisierte "WoW"-Faktor.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 13:01
Ich befürchte das "Abgedreht" einfach das falsche Wort ist. Es ist eher so das ab einem bestimmten Niveau die möglichen Optionen die herkömmlichen Erfahrungs- und Erwartungshaltungen sprengen werden und dann 1) kein Bezug mehr zum Geschehen da ist und 2) die Lösungen bestimmter Situationen deswegen nur noch mechanisch gehandhabt werden.
Erschwert wird es durch eine Einstellung die mit der Grundannahme arbeitet dass die Regeln die absolute Physik der Spielwelt darstellen und eben _nicht nur_ zur Darstellung der Optionen der Charaktere dienen.

da kommen wir natürlich in die Gefahr über 3.5 anstatt über die 4e zu sprechen, darum nur kurz: Ich denke nicht, dass es nur ein Problem der Erwartungshaltung ist. 3.5 Spielleiter und Spielleiter wissen ja um das Powerniveau. Das wird dort schon vorausgesetzt. Es ist eher die Frage ob man das will, und wie spielbar dies noch ist. Ich hab über 3 Jahre lang eine hochstufige 3.5 Kampagne mit viel Magie geleitet. Und das war auch toll, hat Spaß gemacht. Aber eben auch nur weil ich in die Vorbereitung der Runden richtig viel Zeit gesteckt habe, meist genausoviel wie die eigentliche Runde dann dauerte. Und das ist ja durchaus keine außergewöhnliche Quote.

Irgendwann wird es halt schwer (nicht unmöglich, nur halt aufwendig) Spielern herausforderungen zu bieten die stimmig mit der Story und der Spielwelt bleiben. Aber es ist nicht so, als ob das Problem eine andere Erwartungshaltung wäre.

Es ist einfach nur sehr schwer bespielbar. Und generiert ein sehr spezifisches Spielgefühl.

Aber naja...es ging mir auch nur drum zu sagen, dass man bei der 4e nicht wie in 3.5 oder nun auch 5e fröhlich die Monster per Spell ausschaltet oder durch die Gegend fliegt. Viele klassische Effekte sind deutlich weiter nach hinten gerutscht. Und wenn man dies und den Coolnessfaktor solcher Fähigkeiten sucht ist man mit der 4e meist falsch bedient.

Der Coolnessfaktor bei der 4e speist sich halt aus anderen Quellen als aus den "Look at this! I win!" Fähigkeiten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 13:11
es ist halt das DnD Regelwerk was die "Nische" DnD nicht wirklich bedient.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 13:14
es ist halt das DnD Regelwerk was die "Nische" DnD nicht wirklich bedient.

Jupp.

Und ich denke, das sagt zu dem Thema einfach alles.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 13:21
Ja, kann man so sagen. Ist natürlich immer noch relativ...wenn sich jemand der D&D nicht kennt meinen Magier anschaut wird der immer noch sagen "was ist das denn für eine übermächtigen dämliche Teenagerphantasie? Gibts auch was was der nicht kann!? Das ist doch viel zu abgefahren!"

Das Beispiel mit den Bergen die da versetzt werden ist ja durchaus aus dem Spiel heraus. Und ich denke auch nicht, dass man sich am 3.x/Pathfinder Powerniveau orientieren sollte um zu sagen was D&D "ist" und was nicht.

Einzig aus der Perspektive von 3.x heraus wirkt es halt etwas herunter geschraubt, in Wahrheit reden wir natürlich immer noch über unglaublich mächtige Typen, man blickt nur aus einem sehr extremen Blickwinkel darauf.

Nach dem Motto: Batman und Superman sind ganz schön lahm...verglichen mit Dr. Manhattan.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 13:45
och arldwulf jetzt hör doch mal auf.

4e fühlt sich nicht richtig an wie DnD und Argumente wie
"wenn sich jemand der D&D nicht kennt meinen Magier anschaut"
sind Selbstblender.

Ich habe der 4e nun ein halbes Jahr wieder ein Chance geben und es gibt gut Dinge (at-will/battle/daily finde ich immer noch Klasse!), aber das Ganze ist nunmal in ein ziemlich langweiliges Korsett eingebettet. Deswegen werd ich bei meinem 13th Age bleiben, dass sicher auch nicht alles richtig macht, aber sich nach DnD anfühlt und Spielern sowie Leitern das Gefühl der Regelhandlungfreiheit gibt welches ich fürs spielen brauche.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 23.09.2014 | 13:54
"Jemand, der D&D nicht kennt, würde nicht finden, dass sich 4E nicht nach D&D anfühlt"? Klasse Aussage.  :d :d :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 14:09
Warum ist es ein Selbstblender wenn ich sage, dass auch in der 4E noch sehr mächtige Fähigkeiten vorhanden sind? Die sind doch da, ist ja nicht so als ob ich sie in meine Bücher mit Kuli reingeschrieben hab.  ;)

Das war ohnehin nur als Relativierung zu der Feststellung gedacht, dass das Powerniveau der 4E nicht an das Powerniveau der 3.5 heranreicht.

Die Grundfrage ist doch: Was ist für einen selbst D&D? Für mich ist AD&D das was am besten das D&D Flair einfängt. Das Powerniveau der 3.5 ist aus dieser Perspektive heraus einfach ein Ausreißer. Trotzdem hat natürlich auch AD&D unglaublich mächtige Zauber, welche in jedem anderem Kontext auch so wahrgenommen werden. Blende ich mich da dann selbst wenn ich sage: 3.5 geht noch höher, aber auch AD&D hat sehr mächtige Charaktere?

Wohl kaum. Und die gleiche Aussage ist natürlich auch in der 4E wahr. Auch dort wird ja fröhlich rumteleportiert, geflogen und die Toten erweckt. Da werden Dämonen beschworen, da wird mit der Zeit rumgespielt, Götter befragt und wenn eine Stadt an der falschen Stelle steht kommt ein Magier vorbei und fliegt sie kurz mal woanders hin. Und noch jede Menge anderer Krams natürlich.

Das Powerniveau ist eigentlich (bei fraglos ähnlichem Balancing) viel vergleichbarer mit AD&D. Man kann immer noch sehr mächtige Sachen - aber man hat Einschränkungen dabei. Mit dem gleichem Recht mit dem man sagen könnte die 4E sei vom Powerniveau her ein Ausreißer kann man dies über 3.5 sagen. Ausgerechnet die beim Powerniveau mächtigste Edition als Standard zu definieren der zu erreichen ist um die spezielle D&D Nische auszufüllen macht wenig Sinn.

Es ist einfach eine Frage der Perspektive, und was für einen selbst D&D ausmacht.

Aber seien wir mal ehrlich...es gäbe in der 3.5 keinen "Sweet Spot" wenn alle damit zufrieden wären wie sich die Charaktere dort auf hohen Stufen entwickeln und der Meinung wären genau dies sei ihr D&D.

"Jemand, der D&D nicht kennt, würde nicht finden, dass sich 4E nicht nach D&D anfühlt"? Klasse Aussage.  :d :d :d

Ja die wäre klasse. Meine ist es aber nicht. Meine ist nur: Jemand der sich einen hochstufigen Charakter wie meinen ollen Erzmagier anschaut wird diesen auch in D&D 4E als mächtig empfinden. Und sei es nur weil er mal auf einem Berg angeflogen kam. ^^

Die 3.5 Version wäre nur noch mächtiger, noch früher so mächtig und mit weniger Einschränkungen versehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 14:13
"Jemand, der D&D nicht kennt, würde nicht finden, dass sich 4E nicht nach D&D anfühlt"? Klasse Aussage.  :d :d :d

Die Aussage stimmt aber. Wer nicht durch frühere/andere Editionen "vorbelastet" ist, der findet erst mal die grundlegenden Tropen, die zu erwarten sind, alle vor.
Das ist aber ungefähr genau so als würde man sagen ein Auto benötigt Räder, Motor und ein Lenkrad.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 14:23
@Arldwulf:

Wir können das ganze auch abkürzen: die 4E ist ein gutes Rollenspielsystem, es ist nur ein schlechtes D&D, einfach weil es nicht liefert was D&D ausmacht und was man davon erwartet hat.
Beide Aussagen sind Wahr und schließen sich nicht aus, außer du magst ändern was D&D ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tantalos am 23.09.2014 | 14:27
Hattest Du schon mal definiert was D&D ist oder beziehst dich da auf eine Definition, die ich schnell irgendwo nachlesen kann?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 23.09.2014 | 14:29
es ist halt das DnD Regelwerk was die "Nische" DnD nicht wirklich bedient.

Sehe ich auch so.

Und ich mag die 4E-Regeln sehr gerne..

Aber D&D ists irgendwie eben nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 14:33
Hattest Du schon mal definiert was D&D ist oder beziehst dich da auf eine Definition, die ich schnell irgendwo nachlesen kann?

Ich muss das gar nicht definieren. D&D hat seine eigenen Tropen erschaffen und Sui Generis definiert was es ist und sein soll. Alles, was somit davon abweicht ist nicht mehr D&D.
Bitte beachte dabei das ich nicht sage das "nicht D&D" gleich "schlecht" ist, nur das es nicht mehr D&D ist. Im gleichen Zusammenhang kann man aber auch sagen das Settings für "D&D", welche die Tropen zu weit verschieben ebenfalls nicht mehr D&D sind.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 14:34
Wie gesagt: In erster Linie ging es dabei auch nur ums Powerniveau.

Und da kommt man halt nicht darum herum zu sagen: D&D Editionen haben ein durchaus verschiedenes Powerniveau. Sage ich jetzt: "D&D, das ist 3.5 - das sind Magier die wenn sie hoch genug gelevelt sind quasi alles können", so definiere ich zwar was für mich D&D ausmacht.

Aber es ist nicht zwingend das was für andere D&D ausmacht. Und die anderen "ändern dann auch nicht um" was D&D ausmacht.

3.x ist schlichtweg das eine Extrem der Spanne die es im Powerniveau gibt bei D&D. Die 4E das andere Extrem. Wenn du mich fragst was näher am Powerniveau von AD&D dran ist sag ich das es die 4E ist. Auch die 5E wirkt weitaus stärker in dem Bereich von OD&D, AD&D1, AD&D2, der 4E und eben 5E. Zumindest soweit man dies bisher sagen kann. Ist 3E/3.5 und seine Ableger jetzt der Ausreißer, oder doch der definierende Standard und die anderen alle gar kein echtes D&D? Wer definiert welches Powerniveau notwendig ist um als D&D durchzugehen?

Aber am Ende muss das jeder selbst wissen, ich wollte nur sagen wie albern das für Außenstehende wirken muss wenn wir darüber diskutieren ob es denn noch mächtig genug ist um für D&D durchzugehen wenn man derlei Fähigkeiten hat wie die oben genannten. Wenn die Charaktere durch die Ebenen reisen, mit Göttern und Dämonen agieren und Tote erwecken, Berge versetzen und fröhlich durch die Gegend fliegen. Es ist wie zwei Milliardäre die sich darüber streiten ob der eine reich genug ist um im Klub des anderen mitspielen zu dürfen.

Jedes D&D enthält extrem mächtige Charaktere.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Tantalos am 23.09.2014 | 14:35
@Slayn: Gibt's dann eine Übersicht über diese Tropen? Also das "was D&D ausmacht und man erwartet"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 23.09.2014 | 14:45
@Slayn: Gibt's dann eine Übersicht über diese Tropen? Also das "was D&D ausmacht und man erwartet"?

Ich muss mal nachschauen gehen. Ich hatte mal eine sehr gute und mehr als nur leicht schizophrene Zusammenfassung gelesen was wohl die "Essenz von D&D" ausmacht, basierend auf Appendix N und der eigentlichen Umsetzung des Quellenmaterials in den eigentlichen Regeln.
Könnte im Goodman Games Forum gewesen sein.

was dabei aber sehr auffällig war, war der Punkt "Balance" und in welchem Rahmen das stattfinden sollte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 23.09.2014 | 14:57
Wir hatten auch mal hier im Forum nen Thread zu der Frage - einfach mal im D&D-Hauptboard stöbern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 23.09.2014 | 14:58
es ist halt das DnD Regelwerk was die "Nische" DnD nicht wirklich bedient.

Kann sein, dass es mir deswegen gefallen hat, während ich mit der 3.x und ihren Folgeprodukten so meine Probleme habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 15:05
Wir hatten auch mal hier im Forum nen Thread zu der Frage - einfach mal im D&D-Hauptboard stöbern.


Du meinst den hier?
http://www.tanelorn.net/index.php/topic,54202.0.html
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Feuersänger am 23.09.2014 | 15:22
Zum Beispiel. Es gibt mehrere. Der jüngste ist wohl von April 14, "Was ist D&D?"
(bin am handy, da ist verlinken lästig)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 23.09.2014 | 15:23
Für mich fühlt sich D&D 4th Edition wie D&D an. Ich bin allerdings auch nicht so auf die Spielmechanik fixiert und meine Gruppe besteht momentan überwiegend aus weiblichen Spielern, bei denen das auch nicht so ausgeprägt zu sein scheint. Das mag aber ein Vorurteil sein, es gibt sicher auch weibliche Regel-Liebhaber.

Nach meiner Erfahrung sind diejenigen, für die D&D 4E "kein richtiges D&D ist", genau die Spieler, auf die ich gut verzichten kann. Wenn jemandem das verwendete Regelwerk so wichtig ist, dass es für ihn so einen Unterschied macht, welche Edition man spielt, zeigt das doch eigentlich nur, dass ihm andere Aspekte des Rollenspiels nicht so wichtig sind. So jemand wird zwar fast immer behaupten, dass ihm die Spielwelt, die Story usw. ja auch total wichtig seien. Aber den anderen Spielern sind diese Aspekte offenbar wichtig genug, um sich über das Regelwerk gar keine großen Gedanken zu machen. Solche Spieler langweilen sich dann auch nicht am Spieltisch weil ihr Charakter zu wenig regeltechnische Finesse bietet. Das ist dann für alle Beteiligten angenehmer.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 23.09.2014 | 15:50
Nach meiner Erfahrung sind diejenigen, für die D&D 4E "kein richtiges D&D ist", genau die Spieler, auf die ich gut verzichten kann. Wenn jemandem das verwendete Regelwerk so wichtig ist, dass es für ihn so einen Unterschied macht, welche Edition man spielt, zeigt das doch eigentlich nur, dass ihm andere Aspekte des Rollenspiels nicht so wichtig sind.
Ich glaube, da greifst du ein wenig zu weit. Mal in Zahlen ausgedrückt, wenn es eine Priorität von 1-10 gibt, wobei 10 absolut wichtig ist und 1 total egal, kann jemandem System und "andere Aspekte" jeweils auf 10 liegen.
"Weniger wichtig" kann dann weder im Verhältnis zur Systempräferenz noch im sozialen Vergleich mit der Priorisierung durch die Mitspieler festgestellt werden.
Maximal könnte festgestellt werden, dass ihm "andere Aspekte" nicht im selben Maße wie den Mitspielern wichtiger ist als das System.
Okay, das war jetzt etwas konfus, ich hoffe, es kommt trotzdem rüber, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 23.09.2014 | 15:57
Nach meiner persönlichen subjektiven Erfahrung sind Spieler, für die das Regelwerk keine so wichtige Rolle spielt, unbeschwerter und kreativer im eigentlichen Rollenspiel. Ich würde schon sagen, dass sich das ein Stück weit bedingt. Aber da macht wohl jeder seine eigenen Beobachtungen. :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 23.09.2014 | 16:09
es ist halt das DnD Regelwerk was die "Nische" DnD nicht wirklich bedient.
Meine Antwort lautet: Jein.
Das was D&D ausmacht, wird von keinem der ersten 4 Versionen des Spiels zur Gänze getroffen.
Angefangen bei der Appendix-N-Lüge. Kein D&D hat die literarischen Quellen bisher zufriedenstellend abgedeckt.
Das AppendixN-Versprechen haben erst Spiele wie DCC oder C&T (http://www.blackgate.com/2013/09/28/adventure-in-a-place-of-unholy-shadows-a-review-of-crypts-and-things/) eingelöst.

Was 3.X im Unterschied zu 4E gelungen ist, ist die Erweiterung der D&D-Tropoi.
Das Spiel an und für sich war mMn nicht viel näher an seinen Vorgängerversionen dran, als 4E seinerzeit.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 16:23
Um mal ein wenig mehr Substanz hinter die "sind die Sachen die man machen kann eigentlich cool genug um als D&D durchzugehen" Diskussion zu bringen:

Oben wird ja der Runenpriester angesprochen. Das ist von der Sache her ein Nahkämpfer der mit Runen besondere, auf göttlicher Magie basierende Effekte herbeirufen kann - seine Besonderheit ist, dass er kurzfristig zwischen eher Schutzeffekten oder eher Schadenseffekten wechseln kann, also bei vielen Zaubern/Attacken jeweils 2 Effekte dabeistehen hat aus denen er wählen kann.

Denkbar wäre auf Stufe 5 z.B. dass es ein Charakter ist der mit seinen Runen Feuer herbeirufen kann, welches Verbündeten aber nicht schadet, sondern sie entweder bei ihren Angriffen unterstützt, oder sie beschützt. Er hat auch die Möglichkeit anderen einen Bonus auf Fertigkeiten zu verleihen, oder Gegner verletzlich zu machen und kann ihnen auch das Angreifen erschweren. Er könnte auch mit einem Treffer eine Rune auslösen die einen Verbündeten kurzzeitig unsichtbar macht. Oder oder eine durch die Fernkampf und Flächenangriffe gegen das Ziel besser klappen.

Ist das nun "cool"? Und wenn ja, dann cool genug um als D&D durchzugehen? Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Es sind halt Fähigkeiten, und ich finde auch sie können einen stimmigen Charakter zeichnen. Stimmiger und auch dem Charakter etwas einzigartigeres gebend als wenn ich diesen einfach als Nahkampfkleriker umsetze.

Aber ob man es spielen mag bleibt einfach jedem selbst überlassen.

Das was D&D ausmacht, wird von keinem der ersten 4 Versionen des Spiels zur Gänze getroffen.

Auch eine klasse Aussage.  ~;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 16:39
das ist auch ein darstellungsproblem der powers in 4e oben steht ein toller flufftext, den aber niemand liest, da man schließlich die mechanik wissen will die textlich davon vollkommen abgekoppelt weiter unten steht. der fluff text hätte mit hinter "hit:" tag reingenommen werden sollen. dort erst die mechanische auswirkung, dann die fluffige beschreibung. dann würde man die auch öfters mal lesen und mitbekommen das man was anderes als "x[W] + Str" verursacht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 16:43
Klar, am Design kann man immer werkeln, auch wenn ich es ganz gut finde wenn der Fluff nur Anregung ist, und auch frei interpretiert werden kann. Aber das da oben sind ja keine Flufftexte, sondern mechanische Auswirkungen.

Das man da was anderes als nur x[W] + STR verursacht steht da bereits dabei.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 23.09.2014 | 16:47
Die Flufftexte sind jetzt auch nicht im Kleingedruckten auf der letzten Einbandseite zwischen den Credits versteckt. Insofern muss man sich schon selbst an die Nase packen, wenn man der Teil konsequent an einem vorbei geht. Ab davon ignoriere ich Flufftext nach dem Lesen sowieso, da ich mir eigenen Fluff ausdenke, der mir für den Charakter besser passt. Ich beschreib den auch im Spiel, wenn ich eine Aktion mache. Irgendwie rall' ich nicht, wie einem die Platzierung dieser Textschnipsel zwei Zeilen weiter oben oder weiter unten das Spiel veruncoolen kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 23.09.2014 | 16:52
weil man während des lesens nur den mechnik teil wahrnimmt und den teilweise wirklich netten fluffteil gar nicht wahrnimt.
deswegen neigt man gerne dazu aus dem "reinigenden, heiligen Feuer was meine Feinde mit der Kraft meiner Gottheit verbrennt" x[W]+Str Radiant zu machen...

das ist natürlich extrem spielrabhängig, aber bei 97% der 4E Spieler die ich kenne (sind nur ca. ein Dutzend) ist nunmal leider so mechanisch.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 23.09.2014 | 16:56
Vielleicht verlange ich einfach von den Spielern zu viel und vom Spiel zu wenig...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 23.09.2014 | 17:17
Wenn man sich Power Cards ausdruckt, lässt sich der Fluff-Text gut unterbringen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 17:58
weil man während des lesens nur den mechnik teil wahrnimmt und den teilweise wirklich netten fluffteil gar nicht wahrnimt.
deswegen neigt man gerne dazu aus dem "reinigenden, heiligen Feuer was meine Feinde mit der Kraft meiner Gottheit verbrennt" x[W]+Str Radiant zu machen...

das ist natürlich extrem spielrabhängig, aber bei 97% der 4E Spieler die ich kenne (sind nur ca. ein Dutzend) ist nunmal leider so mechanisch.

Die Gefahr ist auf jedenfall da - die Powers sind ja auf Spielbarkeit getrimmt, darauf die Effekte möglichst schnell ablesen zu können. Insofern kann ich schon verstehen, dass dann viele diesen Kurztext als einzige Info nehmen. Weil halt das wichtigste schon drinsteht. Wenn man das dann wirklich 1zu1 so quasi vorliest anstatt einfach nur zu sagen was man macht kommt sicher etwas sehr abstraktes und stimmungsloses dabei heraus.

Aber naja...am Ende ist das ganze doch ein Rollenspiel. Wie man seine Rolle verkörpert muss jeder selbst wissen, die 4E gibt einem zumindest alles in die Hand um dies zu tun. Und wie gesagt, die Sachen oben sind ja schon die Mechanik...den Fluff selbst hab ich da weitgehend weggelassen - ja nichtmal die eigentlich durchaus sprechenden Namen der Powers genannt. Das ist also eigentlich schon die sehr abgespeckte Version.

Und es gibt natürlich noch weitaus abwechslungsreichere Charaktere als den Runepriest. Aber es ging mir auch eher um die Frage was denn Klassen können müssen, damit sie "D&D like" sind. Ich hab ja jetzt nichtmal einen Charakter gebaut, sondern mir nur ein paar Powers herausgesucht die mir auf den ersten Blick so im Buch gefielen. Trotzdem kann ich mir diese Dinge gut in eigentlich jeder D&D Runde vorstellen die ich spiele - sowohl in den AD&D Runden, als auch in meiner aktuellen 4E Runde, als auch in der 5E. Sogar in Pathfinder, warum denn nicht?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 23.09.2014 | 18:13
Der Fluff-Text interessiert mich nicht, denn den liefere ich situationsbedingt selbst. Mehr Fluff gibt es davon abgesehen auch bei anderen Editionen nicht.

Was das Powerlevel angeht, so wird das in den anderen Editionen ausschliesslich durch die Caster bestimmt, und die wurden in der 4E auf ein Maß zurück geschraubt, dass es den Mundanen erlaubt, auch mal zu glänzen. Dass sich das für viele nicht mehr nach DnD anfühlt, ist aber nicht verwunderlich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 23.09.2014 | 18:44
Ich denke ein wesentliches Problem bei der Wahrnehmung des Powerlevels ist auch der 4E Ansatz Dinge in viele verschiedene Systeme aufzuteilen. Ich kenne etliche Leute mit denen ich wirklich ewig lang über die 4E gesprochen habe bei denen sich dann mitten im Gespräch sowas ergab wie "Rituale? Hab ich noch nie benutzt" oder dergleichen.

Dann wird halt nur auf die Powers geschaut und auf nichts anderes - und plötzlich wirkt es alles sehr eingeschränkt. Am Ende ist das natürlich eine Selbsteinschränkung, aber die ist durchaus wirksam. Die Aussage: "Alles was man kann sind die Powers" war eine häufig genannte Aussage - auch wenn sie natürlich mit dem eigentlichem Spiel und dem Inhalt der Bücher nicht so ganz zusammenpasst.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 24.09.2014 | 09:31
Rituale gehören zu den Dingen die die 4E richtig gemacht hat!

Man hätte die Dauer der Rituale sogar noch weiter in die länge ziehen sollen,
damit man dort noch besser stimmige "Indianer-Schamane-tanzt-um-Lagerfeuer" Atmosphäre dabei erhält.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 6.10.2014 | 22:34
Rituale waren in der tat das wichtigste Novum. Allerdings kenne ich seltsamerweise keine 4E-Runde, die ohne Rituale gespielt hätte ... es ist immer wieder erschreckend wie unterschiedlich die Welten sind in denen Arldl`und meine Wenigkeit leben ...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 6.10.2014 | 22:47
Rituale waren in der tat das wichtigste Novum. Allerdings kenne ich seltsamerweise keine 4E-Runde, die ohne Rituale gespielt hätte ... es ist immer wieder erschreckend wie unterschiedlich die Welten sind in denen Arldl`und meine Wenigkeit leben ...
Meiner Erinnerung nach waren Rituale Post-Essentials nicht mehr dabei.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 6.10.2014 | 22:51
Rituale waren in der tat das wichtigste Novum. Allerdings kenne ich seltsamerweise keine 4E-Runde, die ohne Rituale gespielt hätte ... es ist immer wieder erschreckend wie unterschiedlich die Welten sind in denen Arldl`und meine Wenigkeit leben ...

Jetzt verwirrst du mich...glaubst du ich kenn besonders viele Runden ohne Rituale?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 6.10.2014 | 22:55
Meiner Erinnerung nach waren Rituale Post-Essentials nicht mehr dabei.

Doch schon, aber nur noch in den Magazinen. Sprich, in den Essentialsbüchern wurden diese nicht speziell angesprochen. Essentialscharaktere können aber ganz normal Rituale lernen, und auch nach den Büchern wurden noch neue hinzugefügt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 6.10.2014 | 23:01
Ich kenne etliche Leute mit denen ich wirklich ewig lang über die 4E gesprochen habe bei denen sich dann mitten im Gespräch sowas ergab wie "Rituale? Hab ich noch nie benutzt" oder dergleichen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Lasercleric am 6.10.2014 | 23:04
Doch schon, aber nur noch in den Magazinen. Sprich, in den Essentialsbüchern wurden diese nicht speziell angesprochen. Essentialscharaktere können aber ganz normal Rituale lernen, und auch nach den Büchern wurden noch neue hinzugefügt.
Klar, aber das Ritual caster feat war doch in den Essentials Büchern RAW nicht an Bord, oder?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 6.10.2014 | 23:19
@Archoangel: Das bezog sich auf eine Diskussion (steht doch auch da) mit einem 3.5 Spieler. Sowas hatte ich häufiger mal während der Flamewarszeiten...dass das Gegenüber etwas behauptet, welches schon bei einem einfachen Blick ins Buch keinen Sinn ergibt. In diesem Fall ging es um Zauber die er nicht als Powers finden konnte (weil sie halt nun Rituale sind).

Ist aber nicht das einzige Beispiel, auch bei Nichtkampfherausforderungen  hatte ich mal eine lustige Diskussion, die war sogar hier. Wo dann auch sowas kam wie: Ach sowas gibt's? Toll, muss ich mir mal anschauen...

Natürlich mitten in einer Diskusion über die 4e. 😉

Aber daran ist halt auch das oben angesprochene Marketing und die Flame Wars schuld. Die Tatsächlichen Regeländerungen wurden kaum diskutiert, sondern vielmehr vermeintliche Zielgruppen und damit assoziierte Spielweisen. Mit jemandem mal über die neuen Schleichenregeln oder die neuen Regeln für Zauberkomponenten zu sprechen war und ist kaum möglich...dabei wären dies interessante Themen gewesen, die aber viel zu wenige überhaupt mitbekamen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 6.10.2014 | 23:22
Klar, aber das Ritual caster feat war doch in den Essentials Büchern RAW nicht an Bord, oder?

Richtig. Wie gesagt, ich glaube Rituale wurden da überhaupt nicht erwähnt, nur gesagt, dass es in Spielerhandbuch & Co. natürlich noch mehr Möglichkeiten gibt. Ich fand es damals etwas schwach, weil die Essentials ja auch als allein spielbar dargestellt wurden, heute sehe ich in ihnen auch ohnehin eher ein Splatbook mit Extraklassen, zumindest in den beiden Spielerbüchern (Rules Compendium und Monster vault sind dagegen toll)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 7.10.2014 | 07:58
Wir haben Rituale bisher nicht verwendet, da wir mit Essentials angefangen haben. Es kam aber neulich mal der Wunsch nach freier Ritualmagie mit Lebenskraft als Energiequelle auf. Das famd ich ganz spannend und ich denke, dass ich das zulassen werde. Der Charakter könnte dann für eine Weile den Zustand weakened haben, Heilschübe verlieren usw. Ich hausregele mein D&D normalerweise nicht, greife aber gerne die Ideen meiner Spieler auf.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 7.10.2014 | 08:01
Passt aber auf damit was ihr mit Rastenritualen so anstellt...ein paar Tricks gibt es da die am Ende schlichtweg in kostenlosen Ritualen enden. Gibt hier auch ein paar gute Threads dazu.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 16.10.2014 | 17:47
Was ich mich immer wieder frage ... wenn die 4E doch das tollste D&D aller Zeiten war mit super Optionen, geilen Konzepten und unendlich viel Handlungskompetenz auf Seiten der Spieler ... warum nochmal gleich hat Wizards die Linie eingestellt? Und als Lösungsstrategie die 5E so geschrieben wie sie ist?

Weil man mit einem neuen PHB immer mehr Geld verdient als mit allem anderen. Egal, wie gut oder wie schlecht die 5E auch "objektiv" oder vom Erfolg her sei, in ein paar Jahren wird es eine 6E geben, die damit werben wird, die Fehler der 5E auszubügeln.

Schwache Antwort. Und dazu noch ein sehr generisches Mantra, dass von vielen erfolgreichen Spielen widerlegt wurde.

Überspitzt gesagt lag das an Druckfehlern in der Produktion. Bei einem Großteil der Leute kamen völlig falsche Bücher an, solche bei denen außer den Powers nix enthalten war, und der Satz "Dein Charakter ist mehr als eine Ansammlung von Werten auf dem Charakterblatt" und all die schönen "Sag ja, und belohne Kreativität" - Aussagen durch eine klemmende Satzmaschine ein "nenenichtgarnichtwahr" dazugeschrieben bekam. Ähnliche Druckfehler passierten an anderen Stellen, ein Großteil der Bücher hat z.B. statt des Satzes "wenn jede Begegnung perfekt ausbalanciert ist wird sie schnell langweilig" drinstehen "wenn dir langweilig ist mach am besten jede Begegnung perfekt ausbalanciert".

Das sind auch die Bücher in denen alle Powers gleich sind. Man hat einfach ausversehen die Schablone vom Schwerthieb auch für Feuerball und Unsichtbarkeit benutzt. War ja keine Absicht.

Später wurden die Druckfehler korrigiert, und dann an andere Spieler ausgeliefert, die sich wunderten worüber die ganzen Leute eigentlich sprachen, aber da war es schon zu spät.

 ;)

In manchen Fällen lag es auch an der hübschen verpackung, einige Diskutanten wollten ihre Bücher einfach nicht aufmachen um sie originalverpackt als Sammlerstück zu behalten, und waren dann darauf angewiesen zu raten was drin stehen könnte. Ich hab jahrelang den Fehler gemacht und diesen Leuten "schau ins Buch" zu sagen, ohne zu bedenken welch Überwindung dies kostet.

 :P

Auf jeden Fall mal ein kreativerer Ansatz, auch wenn er vermutlich immer noch ein subjektives Maß (ein sogenannter Arldlmeter) von der Realität entfernt steht. Aber schonmal deutlich besser als Antwort. Wenn du nun noch darauf eingehen könntest, warum - gerade zu Beginn der Edition - dass optimale Abenteuer aus 33 Kämpfen und einem NCE bestand?

@Editus: ich schlage mal vor wir verlagern ab hier wieder ins 4E-Thema, wo es auch hingehört. ich copy/paste-e das hier Mal.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 18:08
Das hat rechtliche Gründe. Du musst ja bedenken, dass 2008 seitens der USA noch schwere Bedenken bezüglich Deutschland herrschten. Snowden war noch nicht aufgetaucht, und man wollte nicht die Worte Spion, oder Soziale Interaktion in nach deutschland exportierte Produkte packen. Deshalb fehlt der in deiner Version. Ich hab meine in Holland, im Rahmen einer Gärtnereibesichtigung als Verpackungsmaterial für Grasbrandmittel erdreht und dabei die entsprechende Passage zufällig entdeckt. Später druckte ich sie und weitere und klebte sie in mühevoller Kleinarbeit und mit weltweit besorgten Einzelteilen in das Abenteuer rein, und hab das auch mit anderen Abenteurern noch gemacht. Ich wollt ja bei dir klingeln, fragen ob du raus spielen kommen darfst und heimlich während du die Treppe runterläufst das auch bei deinen Abenteuern machen. Aber du warst grad nicht da. Oder wohntest woanders. ~;D

Nein,das ganze ist natürlich nur Spaß. Der wahre Kern ist, dass vieles sehr oberflächlich betrachtet wurde, und manchmal der Edition das Gegenteil dessen vorgeworfen wurde was in den Büchern steht. Bis hin zu "ja wenn das in den Büchern stünde wäre alles anders" - als Antwort auf Zitate aus eben diesen Büchern.

Aber das ist nicht der einzige Grund, denn oberflächliche Betrachtung ist immer mal da. Das es bei der 4e solche Ausmasse bekam lag stark am Marketing welches viele Spieler in die Diskussionen brachte die sich für das System eigentlich nicht interessierten und nur ihre Spielweise angegriffen sahen. Die Diskussionen auf tatsächliche Regeln zu lenken ist schwer. Auch heute noch werden diese ja kaum diskutiert, es geht noch immer oft um vermeintliche Zielgruppen, Ausrichtungen und ähnliches - und welche Regeln sich tatsächlich geändert haben und warum stört in solchen Diskussionen eher.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 16.10.2014 | 18:24
Zitat
Was ich mich immer wieder frage ... wenn die 4E doch das tollste D&D aller Zeiten war mit super Optionen, geilen Konzepten und unendlich viel Handlungskompetenz auf Seiten der Spieler ... warum nochmal gleich hat Wizards die Linie eingestellt? Und als Lösungsstrategie die 5E so geschrieben wie sie ist?

Gab anscheinend ein paar Exemplare mit Druckfehlern.

Die paar angetackerten Sektionen wo es mal nicht um Kämpfen auf Gridfeldern, automatisch verteilten magischen Gegenständen und vor allem auf ihre Effektivität im vorher genannten Gridcombat beschriebene Klassen geht waren dort anscheinend fünfmal so groß gedruckt wie der Rest.

Leider kam diese Wunderedition vom PHB bei mir nie so an, und ich musste mit dem schnöden Standardwerk vorlieb nehmen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 16.10.2014 | 18:28
Leider kam das diese Wunderedition vom PHB bei mir nie so an, und ich musste mit dem schnöden Standardwerk vorlieb nehmen.

*Nickt traurig und trinkt weiter sein 1-Euro Berliner Kindl Bier*
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 16.10.2014 | 18:34
Arldwulf, you absolutely made my day.  ;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 16.10.2014 | 19:41

Nein,das ganze ist natürlich nur Spaß. Der wahre Kern ist, dass vieles sehr oberflächlich betrachtet wurde, und manchmal der Edition das Gegenteil dessen vorgeworfen wurde was in den Büchern steht. Bis hin zu "ja wenn das in den Büchern stünde wäre alles anders" - als Antwort auf Zitate aus eben diesen Büchern.

Das gab es. Ich erinnere mich aber auch daran, mehr als einmal meine Kritik mit Zitaten unterlegt zu haben. Die Reaktionen reichten von: “aus dem Zusammenhang gerissen“ über “hat du falsch verstanden“ bis hin zu (besonders schön) “Schau mal ins Buch“. Der Rest waren persönliche Angriffe und Beleidigungen.

Nur mal wenigstens kurz drüber nachdenken wollte kaum jemand, kann ja nicht sein, dass an der schönen neuen Edition irgendwas nicht so toll ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 20:47
Ich glaube falsch verstanden hab ich dir nur mal um die Ohren gehauen als du mir mal erzählen wolltest "lull" (im Deutschen auch von "einlullen" bekannt) wäre eine Kampfpause und deshalb bedeute dies man solle nur Kämpfe machen. ;-)

Schau mal ins Buch gab es nachdem du meintest es sei wichtiger was Designer in einem Interview sagten, als das was im Buch steht. Das was im Buch steht sagten sie kurz darauf zwar auch im Interview...doch das muss deinem Zitat etwas entfleucht sein.

Und sollte ich dich je beleidigt haben (ich hoffe mal nicht) tut es mir leid, ich halte nichts von persönlichen Angriffen in Diskussionen und werde es auch immer eher mit Argumenten versuchen. Ich hoffe es klappt.

Aber was ich oben sagte war ohnehin eher:

Es wurde viel zu wenig über konkrete Regeln gesprochen, und viel zu viel über eine vermeintliche Ausrichtung. Auch deine Zitate waren ja in diese Richtung abzielend, zumindest die mir bekannten. Wenn heute die 4e etwas besser wegkommt als vor 1-2 Jahren, obwohl ja nix mehr veröffentlicht wurde liegt dies eben  vor allem daran, dass die Diskussionen sachlicher geworden sind.

Die Regeln müssen dir nicht gefallen, aber wenn wir darüber reden und nicht darüber ob das ganze nun Ausrichtung A oder B folgt, nur für Gruppe Z gemacht ist und überhaupt ja WoW und was ein Designer mal sagte besteht die Chance, das jemand über diese Regel drüber schaut und sagt: Klingt doch toll. Und um ehrlich zu sein - das hatte ich oft wenn man über konkrete Regeln redet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 21:23
Gab anscheinend ein paar Exemplare mit Druckfehlern.

Die paar angetackerten Sektionen wo es mal nicht um Kämpfen auf Gridfeldern, automatisch verteilten magischen Gegenständen und vor allem auf ihre Effektivität im vorher genannten Gridcombat beschriebene Klassen geht waren dort anscheinend fünfmal so groß gedruckt wie der Rest.

Leider kam diese Wunderedition vom PHB bei mir nie so an, und ich musste mit dem schnöden Standardwerk vorlieb nehmen.

Im Prinzip find ich das ganze ist ein schönes Beispiel.

Frage ich irgendeinen 4E Spieler was beim Kämpfer in der 4E besser ist als anderswo sagt der: Der kann nicht nur hauen. Überlege ich was sich wirklich anders spielt fallen sofort die Skillchallenges ins Auge, und das Nichtkampfbegegnungen und Kampfbegegnungen in ihrer Bewertung für das Spiel angeglichen wurden. Dass die Anzahl Kämpfe je Abenteuertag viel weniger angepasst ist als zuvor. (und jetzt wieder danach).

Gridfelder? Ja, es gibt einen kleinen viertelseitigen Abschnitt dazu im Buch der sagt: "Warum es Sinn machen kann eine Battlemap zu verwenden".

Und natürlich Regeln zur Ausbreitung von Zaubern, aber die gabs ja schon immer, genau wie Bewegungsregeln. Der Rest ist in erster Linie: Ich hab in einem Forum gehört man braucht das. (Und fürwahr - Grids und ganz allgemein visuelle Unterstützung können nützlich sein, egal ob ich nun lieber ohne spiel oder nicht). Aber eigentlich ist da sehr viel Selbstbeschränkung, sehr viel "ich kann nicht beschreiben dass ich den Gegner ins Leere laufen lasse oder mit einer Donnerwelle wegstoße " worauf ich oft antworten mag: Ups, zu spät - schon beschrieben. Nichts daran ist wirklich schwer, es ist wie immer einfach eine Frage inwieweit man dies für sinnvoll und nützlich hält.

Und die Beschreibung der Klassen? Auf Effektivität im Kampf hin getrimmt? Du hast vor ein paar Seiten doch schonmal etwas über die Beschreibungstexte im PHB gesagt. Ich hol es immer wieder gern hervor. Es ging um die Halblinge und ihre Beschreibung als "krasseste Killerfreaks". Hier gern nochmal kurz der Flairtext der zu dieser Einschätzung führte aus dem PHB:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Krass, oder? Auch die Klassenbeschreibungen hast du dann im Anschluss kritisiert. Soll ich die auch kurz noch raussuchen oder können wir einfach vorab sagen: "Da steht viel Flair und nix von Miniaturen."?

Weiter oben sagst du noch etwas anderes.

Das du die Texte grad gar nicht da hattest. Und das ist völlig ok. Vieles ist eben Erinnerung. Vieles auch einfach nur Klischee. Und am Ende ist das nicht wichtig, weil jeder ja ins Buch hineinschauen kann und dort dann eben noch ein wenig mehr Dinge entdecken wird als den Trickangriff des Schurken und den Schildstoß des Kriegers.

Doof ist es nur wenn 2 1/2 Monate später die gleichen Dinge wieder kommen, und die Frage im Hintergrund mitschwingt: Hast du die Texte eigentlich inzwischen? Oder ist es doch nur Erinnerung? Es ist schwer über solche Dinge zu diskutieren. Ich kann dir gern Zitate heraussammeln, doch am Ende reden wir dort über etwas subjektives. Du kannst immer sagen, du hast es damals beim lesen anders empfunden. Und ich kann dir schließlich schlecht sagen ob der Halblingstext oben für dich immer noch die armen kleinen als krasse Killerfreaks spezifiziert. Zumal das ganze dann ja auch in Bilddeutung reinging, und man in die tausenden Bilder eh alles mögliche reindeuten kann.

Wenn wir über die Frage reden ob der Text oben nun fluffig oder doch crunchy ist, und was das über die Darstellung dieser Wesen aussagt kommen wir vielleicht nie auf einen Nenner. Aber trotzdem kann dies Leuten helfen die sich für die 4E interessieren. Einfach weil dort dann tatsächliche Aussagen und Texte aus den Büchern vorhanden sind.

Darum ging es oben. Das die Bewertung der Edition viel damit zu tun hat ob wir über ihr Image oder aber über die konkreten Inhalte im Buch sprechen. Und ja...es war natürlich lustig gemeint, ich denke Archoangel kennt mich gut genug um zu wissen das dies nicht dazu diente ihn durch den Kakao zu ziehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 16.10.2014 | 21:49
Vielleicht liegts am Bild?
(http://img4.wikia.nocookie.net/__cb20130519022627/dnd4/images/9/9c/Halfling_PHB.jpg)

Fröhlich jovial und gutgelaunt scheinen mir die auf den ersten Blick nicht zu sein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 16.10.2014 | 21:57
@Arld:

Lass doch mal ein ganz einfaches Trinkspiel machen: Wir schnappen uns ein PHB1 und fangen beim Cleric an. Für jede Power in dem Angaben in Battlemap Squares steht trinkst du ein Stamperl Vodka, für jede Power in der Angaben in Fluff steht, trinke ich eines...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 16.10.2014 | 22:03
Vielleicht liegts am Bild?
...

Fröhlich jovial und gutgelaunt scheinen mir die auf den ersten Blick nicht zu sein.
Eben. Auf den ersten Blick.

Wenn ich nur nach dem ersten Blick gehen würde, könnte man die AD&D 2nd Halblinge als Helden komplett vergessen. Die sehen einfach nur aus wie Hobbits. Und zwar die, die in den Büchern daheim geblieben sind und ihren verdammten faulen Arsch nicht hochbekamen. Yay, das was ich spielen will. Köche und Gärtner! ... nicht.

Und das Gefühl hatte man halt bei sehr vielen 4e-Kritikern. Dass sie einmal durchs PHB geflipt sind und dann ihr Urteil gebildet und im Diskurs mit anderen "Flippern" zementiert haben. Aufgrund von Bildern.

@Slayn
Und das soll dann was beweisen?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 22:11
@Arld:

Lass doch mal ein ganz einfaches Trinkspiel machen: Wir schnappen uns ein PHB1 und fangen beim Cleric an. Für jede Power in dem Angaben in Battlemap Squares steht trinkst du ein Stamperl Vodka, für jede Power in der Angaben in Fluff steht, trinke ich eines...

Da werden wir ja beide besoffen, es sei denn ich weise dezent darauf hin, dass es keine Battlemap squares gibt. Nur squares. Welche eine schlichte Entfernungsangabe  sind. (btw. das sie im deutschen PHB schön schlicht auf "ca. 2 Meter" festgelegt wurden find ich toll). Aber die Frage ist doch: Stört dich die Entfernungsangabe, und wenn ja: Warum?

Damals war das ja eher ein Zuckerli fur Oldschooler mit ihren Distanzangaben in umzurechnenden inches und outdoor/indoor scaling. Und natürlich auch ein wenig internationalismus...umrechnen von Fuß in Meter war immer doof. Aber du schlägst das ganze doch nicht vor weil bei vielen Klerikerzaubern Reichweiten dran stehen, oder?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 16.10.2014 | 22:17
Krass, oder? Auch die Klassenbeschreibungen hast du dann im Anschluss kritisiert. Soll ich die auch kurz noch raussuchen oder können wir einfach vorab sagen: "Da steht viel Flair und nix von Miniaturen."?

Gut, ich tue es mir mal an:

Ein paar Beispiel aus dem PHB. Das sind jeweils die ersten Beschreibungssätze der Klasse.

Paladin:
Paladins are indomitable warriors who've pledged their powess to something greater than themselves.
They smite enemies with divine authority, bolster the courage of nearby companions, and radiate as if a beacon of inextinguishable hope. Paladins are transfigured on the field of battle, exemplars of divine ethos in action.

Cleric:
Clerics are battle leaders who are invested with divine power. They blast foes with magical prayers, bolster and heal companions and lead the way to victory with a mace in the hand and a holy symbol in the other.

Rogue:
Rogues are cunning and elusive adversaries. Rogues slip into and out of shadows on a whim, pass anywhere across the field of battle without fear of reprisal, and appear suddenly only to drive home a lethal blade

Wizard:
Wizards are scions of arcane magic. Wizards tap the true power that permeates the cosmos, research esoteric rituals that can alter time and space, and hurl balls of fire that incinerate massed foes. Wizards wield spells the way warriors brandish swords.


Warlord und Fighter nehme ich mal nicht als Beispiel hier heran, weil da würden solche Texte ja auch hinmüssen.

Auf Effektivität im Kampf hin getrimmt?
Da ist bei jeder Klasse eine definierte Rolle im Kampfgeschehen vorgesehen (Defender, Controller, usw) , wir haben 9 Seiten Powers, die fast alle, eben bis auf wenige Ausnahmen, im Kampf Verwendung finden (bei denen sich auch viele an der Gridaufteilung bedienen). Dagegen stehen zwei Seiten Gedöns, was die Klasse denn sonst noch gerne macht und kann.
Wiederum, wie kann man es irgendeinem vorwerfen, dass der Eindruck erweckt wird, dass das Ganze kampflastig ist.... :D

Im ganzen PHB sind sage und schreibe 5 Illustrationen, wo eine SC-Figur keine Waffe in der Hand hat. Das heißt übrigens noch nicht, dass überhaupt keine Waffe zu sehen ist, da sinds nämlich nur ein bis zwei.




Gridfelder? Ja, es gibt einen kleinen viertelseitigen Abschnitt dazu im Buch der sagt: "Warum es Sinn machen kann eine Battlemap zu verwenden".

In der "Combat"-section habe ich allein 10 Diagramme mit Grids als Beispiele für das Kampfsystem gezählt. Es wird auch andauernd in der Sektion darauf Bezug genommen. Ups, schön dass es für dich ohne funzt, aber es ist da einfach nicht so drin dass das Kampfsystem ohne Grid aufgebaut ist.
Sorry, aber es benötigt einen extremen Umbau des Systems zu etwas hin, dass das System eigentlich nicht ist, wenn man es ohne Grid spielt.
Toll dass es bei dir irgendwie geht, aber es spielen auch Leute Schach mit Würfeln.


Kleiner Einschub:
Zitat
Da werden wir ja beide besoffen, es sei denn ich weise dezent darauf hin, dass es keine Battlemap squares gibt. Nur squares. Welche eine schlichte Entfernungsangabe  sind. (btw. das sie im deutschen PHB schön schlicht auf "ca. 2 Meter" festgelegt wurden find ich toll). Aber die Frage ist doch: Stört dich die Entfernungsangabe, und wenn ja: Warum?

Haha. Klar. Zehn Diagramme wo auf Battlemap Squares hin erklärt wird, aber die Leute sind alle Trottel weil sie denken, dass die Squares bei den powers sich darauf beziehen könnten.

Ganz genau.  ~;D



Zumal das ganze dann ja auch in Bilddeutung reinging, und man in die tausenden Bilder eh alles mögliche reindeuten kann.
In Texte ja anscheinend auch, wenn man sich dein Gelaber hier so durchliest über die Jahre hinweg...
Und ja, ich steh dahinter, wenn ich bei der Halblingsbeschreibung ne olle in Plattenrüstung mit Axt, und nen fiesen schwarzgekleideten Typen in Kapuze mit zwei Dolchen sehe, dann wirkt das auf mich martialischer als das Halblingsbild dass ich so im Kopf habe. Dass das im Fließtext nicht ganz so drin steht, da gebe ich dir mal recht. Das hatte ich wirklich anders in Erinnerung. Dann versteh ich aber auch nicht, warum solche Bilder danebenstehen.

Ich habe grad auch noch mal nachgeguckt. Jede Rasse wird im PHB mit Waffe in der Hand dargestellt.


Zum Thema WOW:
Mein Gott, es gibt eben die Rollenaufteilungen bei den Klassen wie in MMRPGs, hier den Tank, da den Typen der heilt, hier einer der Gruppen "blastet". Dass das jemand dann damit in Verbindung bringt kann man ja nicht ganz verrückt finden.

Wir reden hier über Eindrücke. Und es ist halt einfach nur deine seltsame Sichtweise, dass die 4E nicht so ist, wie das gros der Leute sie erfahren hat.

Womit ich übrigens kein Urteil pro oder contra 4E abgeben mag.

Wie ich schon öfter schrieb, ich mag die 4E bis auf einige Sachen (großteils eben die kindisch martialische Darstellung.)

Aber du mein lieber Arldwulf, lebst da echt in deiner eigenen Welt.

Wie ich schon mal schrieb, du bist wie der Typ in dem Witz mit der Radiodurchsage dass ein Geisterfahrer auf der A8 ist, und der Typ aufschaut und sagt: "Einer? Tausende!!!"...

So long..

Grubi
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 22:27
Vielleicht liegts am Bild?
(http://img4.wikia.nocookie.net/__cb20130519022627/dnd4/images/9/9c/Halfling_PHB.jpg)

Fröhlich jovial und gutgelaunt scheinen mir die auf den ersten Blick nicht zu sein.

Da ist was dran, und Grubentroll hat dies ja auch schon gesagt. Mir ging es auch eher darum zu sagen wie solche Dinge entstehen. Man sieht ein Bild von vielen - gibt ja auch ein paar ruhigere - das einem nicht zusaht, blättert weiter. Und in der Diskussion kommt dann halt nicht: Ich fand das Bild nicht gut. Sondern viel weitreichendere Aussagen wie die zur Beschreibung, obwohl die zu der Aussage dann gar nicht mehr passt, und man sich gar nicht mehr so genau erinnert. Sprich: Man bewertet nicht mehr was tatsächlich irgendwo steht, sondern nur noch was zur vermuteten Ausrichtung passt. Und so entstehen dann lange Diskussionen die wenig bis nix mit den Buchinhalten zu tun haben. Je mehr man über diese aber spricht umso höher ist die Chance das sie jemandem Gefallen. Vielleicht mag ja wer jetzt auch die Halblingsbeschreibung oben? Wenn nicht ist es auch ok, aber von mehr Buchinhalten und Diskussionen über konkrete Regeln anstatt über die alten Klischees hätten wir alle etwas von.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 16.10.2014 | 22:38
Und so entstehen dann lange Diskussionen die wenig bis nix mit den Buchinhalten zu tun haben.

Bilder sind imho auch Buchinhalte, die den Stil und das Spielgefühl, vor allem am Anfang, sehr prägen können. Das habe ich bei den Planescape-Bänden wirklich geliebt.
Wenn ich mir das erste PHB angucke, stimmt es schon, was Grubentroll sagt: haufenweise gezückte shiny swords. Und warum? Weil man wusste, dass Kinder und Jugendliche 13 Euro im Monat berappen, um in WoW-Dungeons shiny swords zu erbeuten.
Im Rückblick war es eine Fehlentscheidung, den ersten Eindruck des Spiels in diese Richtung zu dirigieren. Weil es die alten Fans eher abgestoßen hat und die Zielgruppe, die man anscheinend im Blick hatte, eher nüchtern ließ.

Bücher werden nach dem Einband beurteilt. Kaufentscheidungen fallen auch bei literarischen Produkten nicht nur zu einem geringen Teil aus  "oberflächlichen" Gründen. Die 5E besteht den Test des bloßen Durchblätterns besser.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 16.10.2014 | 23:03
Öhm, mal ganz ehrlich, hatte die 3E weniger Schwerter? Ich zähl die jetzt nich, aber so rein gefühlsmäßig...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 23:22
Ein paar Beispiel aus dem PHB. Das sind jeweils die ersten Beschreibungssätze der Klasse.


Und jetzt nochmal das gleiche ohne fette Markierung? Dann fällt auch auf was in den Stellen steht die du nicht markiert hast, sowas von "Gelehrte arkaner Magie", "manipulieren Zeit und Raum" und das Paladine durchaus ein wenig mit Glaubensauthorität, Mut und Hoffnung zu tun haben.

Und ja. Paladine sind unerschütterliche Streiter fürs gute, Magier schmeißen Feuerbälle und Schurken sind gerissene und schwer zu fassende Gegenspieler.

Ist das "auf Effektivität getrimmt"? Oder einfach nur eine Beschreibung ihres klassischen D&D Flairs? Und was ist eigentlich mit folgenden Sätzen die da auch noch stehen, direkt im Anschluss an das von dir zitierte?

Bei ihrem Charakter könnte es sich um einen brillentragenden Gelehrten handeln, der nach staubigen Folianten in vergessenen Grabmälern sucht, um eine abgehärtete Kriegsmagierin die ihre Feinde gleichermaßen mit Feuerbällen wie mit spitzer Zunge versengt, um einen enttäuschten Lehrling der das Zauberbuch seines Lehrmeisters gestohlen hat und nun sein Glück in der Welt sucht, um eine anmutige Eladrin die die magischen Traditionen ihrer Rasse hochhält oder um einen machtgierigen Studenten der magischen Künste, der alles täte um einen neuen Zauber in die Hände zu bekommen.

oder wie wäre es mit dem Text beim Schurken, der davon spricht mit welchem Problemen sich Schurken so rumschlagen müssen, dass sie Agenten, Spione oder Artisten sein könnten, Kriminelle oder Gassenjungen?

Wie passt das in die Kampfrollenprägung? Versteh mich nicht falsch, sie existiert. Controller tun etwas anderes als Defender, auch wenn in der Praxis diese Rollen sehr durchlässig und flexibel sind. Doch auf der groben Ebene betrachtet machen sie verschiedene Dinge.

Aber das macht noch lange nicht den Charakter aus. Und dies macht eben durchaus auch das PHB deutlich. Sogar explizit.

Was die Bilder angeht: Ich glaube da müssten wir uns erstmal darauf einigen was überhaupt ein Bild ist das zu einer Beschreibung als krasse Killertypen berechtigt. Oben teilst du die Bilder ja als "mit Waffe/ohne Waffe ein", und tatsächlich, die dargestellten Abenteurer im PHB sind fast alle bewaffnet. Manche versuchen gerade eine Herrscherin zu überreden und haben den Streitkolben am Gürtel, andere schleichen sich an ein Lagerfeuer an, und die nächste rennt grad vor einem Drachen weg und hält ihr Schwert dabei fest. Einer studiert auch gerade ein paar Steckbriefe, und ein Teppichreiter ist auch dabei, wie auch eine nette Dame am Lagerfeuer (ihren Streitkolben hat sie, das lässt sich nicht bestreiten ^^).

Und Kampfbilder gibts auch jede Menge. Hey, D&D ist kampflastig. Da beißt die Maus keinen Faden ab, das war es immer und wird es immer sein. Die Frage ist nur: Hilft dies jemandem sich über die Regeln zu informieren? Oder wärs besser ihm zu sagen: Aber das besondere an dieser Edition sind nicht das der Krieger zuhaut und der Magier Feuerbälle zaubert, sondern wie Nichtkampfsituationen eingebunden wurden.

Das erste gab es schon immer. Das zweite ist neu.

Zitat
Gridfelder? Ja, es gibt einen kleinen viertelseitigen Abschnitt dazu im Buch der sagt: "Warum es Sinn machen kann eine Battlemap zu verwenden".

In der "Combat"-section habe ich allein 10 Diagramme mit Grids als Beispiele für das Kampfsystem gezählt. Es wird auch andauernd in der Sektion darauf Bezug genommen. Ups, schön dass es für dich ohne funzt, aber es ist da einfach nicht so drin dass das Kampfsystem ohne Grid aufgebaut ist.
Sorry, aber es benötigt einen extremen Umbau des Systems zu etwas hin, dass das System eigentlich nicht ist, wenn man es ohne Grid spielt.
Toll dass es bei dir irgendwie geht, aber es spielen auch Leute Schach mit Würfeln.

Ja. Diagramme für Zauberausbreitung, für Erklärung zu Deckung und zu in die Zange nehmen von Gegnern. Alles wichtige Themen, alles auch Themen die oft vorkommen. Und man sollte sich die Abschnitte anschauen, egal ob man anschließend mit oder ohne Battlemap spielt. So ganz neu ist es aber nicht, oder? ^^

Aber wenn ich jemandem sage: "In den Kampfregeln wird anhand von Bildern erklärt wie Deckung, Effektausbreitung und Flankieren funktionieren" ist das eine andere Aussage als "man kann das nicht ohne eine Battlemap und Miniaturen spielen". Und nein, dies hat nix mit "Schach mit Würfeln" zu tun, man braucht dafür ja keine Extraregeln oder dergleichen sondern beschreibt einfach nur genau so wie dies zu allen Zeiten gemacht wurde. Muss man ja nicht machen, mach ich auch nicht immer (wenn auch halt in der 4E etwas häufiger als z.B. in 3.5 wegen der einfacheren Bewegungsregeln in der 4E, die es leichter machen) - ich wollte nur sagen wie komisch es eigentlich klingt wenn jemand sagt (wie das hier ja auch schon vorkam) man könnte es nicht beschreiben das Gegner herumgeschubst werden, fintiert oder sonstwie positioniert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 16.10.2014 | 23:37
Öhm, mal ganz ehrlich, hatte die 3E weniger Schwerter? Ich zähl die jetzt nich, aber so rein gefühlsmäßig...

Höh? Das ist ein Taktisches Kampfspiel, nackt und simpel. Kann man andere Sachen damit machen? Klar, nur werden die nicht im gleichen Ausmaß unterstützt wie das pure, schlichte Gemetzel.
Wenn da keine Schwerter wären, dazu martialische Szenen, wäre ich sowohl entsetzt als auch grob enttäuscht.

@Saschael:
Mich persönlich stören an Diskussionen wie dieser hier einfach sowohl das Schönreden als auch das Breitreden von dem was unterstützt wird und dem was man abseits davon noch so alles machen kann.
Wenn ein System maßgeschneidert ist für eine Battlemap, besonders mit den ganzen Push und Pull Sachen, die ja für die Dynamik sorgen sollen (Was in einem rein erzählerisch abgehandelten Kampf ohne Battlemap btw. komplett unnötig wäre) und in dieser Eigenschaft wirklich hervorragend ist, dann brauche ich keinen Loonie der mir versucht zu erzählen wie geil die ganze Sache doch auch ohne exakt diese Battlemap ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 16.10.2014 | 23:45
Wenn ein System maßgeschneidert ist für eine Battlemap, besonders mit den ganzen Push und Pull Sachen, die ja für die Dynamik sorgen sollen (Was in einem rein erzählerisch abgehandelten Kampf ohne Battlemap btw. komplett unnötig wäre)

Die Frage ist doch: Warum glaubst du in einem erzählerisch abgehandeltem Kampf (sagen wir mal lieber "beschreibend" - erzählerisch klingt so als ob man nicht mehr würfeln mag) bräuchte man so etwas nicht?

Schnapp dir doch mal ein beliebiges Buch in dem ein Kampf geschildert wird. Muss nicht D&D sein. Gibt es da irgendwo eine Szene in der alle nur nebeneinander stehen und der eine haut 3 mal zu, dann der andere 2 mal und dann wieder der erste 3 mal....?

Oder bewegen die sich dort doch recht häufig, gibt es viel Dynamik?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 16.10.2014 | 23:49
Mir ist auch nicht ganz klar, wie man 4e ohne balltemap spielen soll. Es gibt doch einige Fähigkeiten, wo man bsp. einen Gegner oder sich selbst um ein Feld bewegt. Oder wo man einen Angriff macht der auf eine bestimmte Anzahl von Feldern geht usw. Das macht doch wenig Sinn das ohne Battlemap zu spielen, weil dann wüsst man ja gar nicht, was man jetzt eigentlich genau tut.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Talasha am 16.10.2014 | 23:55
Wenn ein Feld ein Meter ist schon, aber auch so geht es mit Battlemap viel leichter.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 00:02
Ist eigentlich recht einfach. Wenn du dich ein Feld bewegst....nunja: Bewegst du dich. Also dein Charakter. Über den Boden oder durch die Luft. Je nachdem halt. ^^

Nein, Spaß beiseite - die meisten Dinge sind ja ohnehin abhängig vom Flair der Aktion. Eine Donnerwelle vom Magier losgeschickt beschreibe ich anders als wenn der Krieger mittels kräftigem Tritt einen Gegner zurückstößt. Auch wenn in beiden Fällen der Gegner dann ein paar Meter weiter weg steht. Ähnlich sieht es mit anderen Bewegungseffekten aus.

Ein paar Dinge gibt es auch die dabei wichtig sind (allerdings eigentlich ganz allgemein gelten, nicht nur für die 4E). Auch wenn man ohne Battlemap spielt sollte sich zumindest einer (meist der SL) die Positionen der Charaktere merken. Ich mach das meist schlicht mit einem Zettel hinterm SL Schirm - es hilft um den Überblick nicht zu verlieren. Und dann sollte man sich im klarem sein was man davon will.


Bei mir geht es darum ein stärkeres "Kampfflair" zu erreichen - wo die Charaktere und Monster auch mal Dinge übersehen können oder Entfernungen nicht perfekt einschätzen können. Hat man damit Probleme, oder will man dies nicht - und ist auch sonst zufrieden mit dem Spiel auf der Battlemap gibt es keinen Grund zu wechseln - das ganze ist eher ein Thema für Leute welche sagen: Ich mag keine Battlemaps.

Also kurz gesagt: Nicht die Orientierung verlieren, und sich überlegen warum man dies eigentlich will. Ansonsten ist noch wichtig tatsächlich auch zu beschreiben und dabei Orientierungspunkte zu nutzen und die Umgebung in die Beschreibung einzubeziehen. Und vor allem nicht dogmatisch sein. Wenn doch mal wer genaue Infos haben will wo er eigentlich steht kann man es ihm auch problemlos zeigen.

Aber ich spiele und leite ja mehrere Runden - und nutze dabei die gleichen Techniken. Ob man sich nun nach Regeln von Edition X oder Y oder gar eines ganz neuen Spiels bewegt macht meist für die Beschreibung und die Notwendigkeit sich diese Bewegung zu notieren oder zu merken wenig Unterschied. Die 4E ist dort nur durch die starke Zuordnung zu diesem Spielstil in der Community so herausgehoben. Die Regeln selbst sind zum Teil deutlich einfacher, gerade Gelegenheitsattacken und Bewegungsregeln wurden da simpler und einfacher ohne Battlemap umsetzbar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 17.10.2014 | 00:03
*Zirp*


Ah, ja ....
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 00:08
*Zirp*


Ah, ja ....

^^ naja, was genau erwartest du? Ich kann dir doch die Frage direkt weitergeben. Fällt dir ein Weg ein wie man Bewegung beschreiben könnte?

Wir sind ja hier in einem Rollenspielforum, bisher dachte ich ich wäre da nicht der einzige dem diese Aufgabe gelingen könnte. Ich setz da große Hoffnung und ein tiefes Vertrauen in dich. Enttäusch mich nicht.

Könntest du das beschreiben?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 17.10.2014 | 05:13
Komisch, mein D&D-5th-Edition-PHB ist auch randvoll mit Charakteren, die eine Waffe in der Hand halten. Sogar das Cover zeigt eine dynamische Kampfszene, die bereits voll im Gange ist. Gut, es gibt zwischendrin ein paar friedlichere Bilder, die Waffen- und Kampfbilder sind jedoch auch hier klar in der Überzahl.  Könnte es nicht vielleicht sogar Sinn machen, die Rassen/Klassen mit den für sie typischen Waffen zu zeigen? Gerade für neue Spieler und gerade, wenn es um eine gewisse "Fluffhaftigkeit" im Sinne von "Zwerge benutzen eher Äxte und Hämmer als Schwerter" geht? Warum sollten Spielercharaktere in gefährlichen Situationen nicht ihre Waffen gezogen haben? D&D steht durchaus im Ruf, kampflastiger zu sein als manche anderen Rollenspielsysteme. Schärft es da nicht den Markenkern, wenn sich das auch in den Illustrationen widerspiegelt?

Hinzu kommt, dass ich gerade bei Rollenspielanfängern immer wieder den Eindruck gewinne, dass das Schwingen eines Schwertes oder das Entfesseln verheerender Magie für sie einen beträchtlichen Teil des anfänglichen Reizes des Spiels ausmacht. Bei ausgedehnten Sprechrollen und in Situationen, in denen es auf die Feinheiten der Charakterdarstellung ankommt, sind sie viel unsicherer als beim Würfeln. Da D&D 4E eher auf neue Spieler ausgelegt ist und eng mit den D&D-Board-Games als Einstiegsdroge ins Hobby verknüpft ist, ist der stärkere Fokus auf den Kampf, auch in den Illustrationen, doch eigentlich passend. Aus meiner Sicht hat D&D 4E in dem Punkt nicht viel falsch gemacht. Es ist nie angetreten, die eierlegende Wollmilchsau unter den D&D-Editionen oder gar im ganzen Rollenspielbereich zu sein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 17.10.2014 | 05:40
Es ist nie angetreten, die eierlegende Wollmilchsau unter den D&D-Editionen oder gar im ganzen Rollenspielbereich zu sein.

Was, dann hat Ardl uns die ganzen Jahre verkackeiert?  :o
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 17.10.2014 | 05:43
Ich glaube dass es durchaus ein gutes Spiel sein kann, wenn man sich darauf einliest und tatsächlich mal liest was in den Büchern steht?  ::)

Komisch, mein D&D-5th-Edition-PHB ist auch randvoll mit Charakteren, die eine Waffe in der Hand halten.

Ja, aber die alten Hasen wollten da lieber so was wie in den ganz alten Editionen wo ja keine... oder kaum... hey, moment mal...  8]
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 07:23
Was, dann hat Ardl uns die ganzen Jahre verkackeiert?  :o

^^ weiß ja nicht was du so verstanden hast.

Aber die Aussage war immer: Das ganze ist Fantasy Mainstream. Und immer noch kampflastig. Aber eben auch mit ein paar neuen Hilfsmitteln für Dinge außerhalb der Kämpfe.

Und ein paar Änderungen sowohl außerhalb als auch innerhalb dieser, welche in erster Linie Altspieler ansprechen. Konkret auf Probleme eingingen die in der 3.5 öfters mal zu lesen waren. Sei es nun die Balance, oder die unterschiedliche Optionsvielfalt der Charaktere oder "auf hohen Stufen werden Skills nutzlos". Die Designer sind damit ja auch ganz offen umgegangen, haben dies auch klar gesagt, und das sind nicht die einzigen Beispiele. Zauberzutaten und Schleichenregeln, Challenge Rating System und episches Spiel sind ja auch alles Themen welche man anging. Ebenso wie den 15 Minutentag oder den Weihnachtsbaumeffekt.

Es wurde dann halt nur als Angriff verstanden. Dabei wäre es viel sinnvoller gewesen sich die tatsächlichen Regeln vorzunehmen und darüber zu diskutieren.

Nimm mal ein Beispiel: Ist es gut, dass man nicht mehr "Turnen" skillen muss um Gelegenheitsangriffen auszuweichen? Sondern viele verschiedene Möglichkeiten existieren um dies zu tun? Sei es eine Ablenkung durch einen Kameraden, eine Finte oder eine bestimmte Bewegung? Wenn wir darüber diskutieren würden wäre es halt viel einfacher einen Konsens zu finden, man kann konkrete Vor- und Nachteile der beiden Ansätze betrachten.

Diskutieren wir stattdessen darüber ob diese Änderung nun für Altspieler, doch für Neuspieler oder für beide gemacht wurde wird das schwieriger. Genauso wenn der Satz: "Ich find es gut, denn diese verschiedenen Mittel lassen sich auch unterschiedlicher beschreiben und sind dadurch stimmiger als wenn dort einer rumturnt" als "hey vorher konnte man ja gar nicht beschreiben - das geht NUR in der 4E, ganz wirklich doll echt" verstanden wird.

Darum ging es in den Postings oben. Viele Diskussionen über die 4E scheiterten weil sie weniger das Regelwerk selbst zum Inhalt hatten als vermeintliche Ausrichtungen und einen sehr groben Blick mit entsprechend verallgemeinernden Aussagen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Crimson King am 17.10.2014 | 08:38
Das eigentlich erstaunliche an dieser Diskussion ist, dass überhaupt noch jemand mit Arld über dnd 4 diskutiert. Es ist doch inzwischen allgemein bekannt, dass er da ein anderes Spiel spielt als alle anderen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 08:44
^^ du wirst lachen. Ich hab sogar mal versucht andere dazu zu bringen das gleiche Spiel wie ich zu spielen.

Ich hatte sogar schon einen ganz neuen Namen, der überhaupt nix mit D&D zu tun hat. >;D

Die Frage ist ob dann den Leuten die Regeln besser gefallen würden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 17.10.2014 | 09:37
Ich stelle Neuzugängen in unserer Gruppe das System mittlerweile als "die im deutschsprachigen Raum am meisten verhasste D&D-Version vor, die laut einigen Regelpäpsten in einschlägigen Rollenspielforen nicht einmal ein richtiges D&D ist". Das motiviert besonders auch Spieler, die D&D an sich für ein reines Hack-and-Slay-System halten, also ganz froh sind, wenn "unser" D&D gar nicht so ein richtiges D&D ist. Für diese Spieler kann man noch den Hinweis bringen, dass das System für viele Dinge, für die man selbst innerhalb von zwei Minuten regeln kann, keine Regeln vorschreibt. Das schafft dann auch gleich eine positive Abgrenzung zu Simulationsrollenspielen wie DSA.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 11:27
Im Prinzip gibt es da einfach verschiedene Herangehensweisen.

Spielt man das Spiel als taktisches Brettspiel und hat Spaß dabei: Alles super.
Spielt man es mit einer guten Mischung aus Kämpfen und Nichtkampfsituationen, und hat Spaß dabei: Genauso gut. :)

Problematisch wird es immer erst wenn man es als das erste spielt und eigentlich lieber das zweite haben mag. Und keinen Spaß hat. Die Regeln dafür sind da, in den Büchern wird es auch empfohlen so zu spielen. Ob man es nutzt muss am Ende jeder selbst wissen, und es ist auch nichts verkehrtes oder seltsames daran.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 17.10.2014 | 12:02
Nur komisch, dass alle Leute, die ich kenne, die 4E ernsthaft gespielt haben, es als taktisches (Brett)Kampfspiel sehen und nicht aus einer "guten Mischung".

Und Arldl: wenn ich mir den umfang der kampfrelevanten regeln nehme und diese in ein Verhältnis zu den nicht-kampfrelevanten Regeln setze ... dann sind die Regeln dafür (tschuldigung) einen Scheißdreck da. Das ist dann in etwa so, als wenn ich mal ansage: 1E AD&D kann man sehr gut als SciFi spielen - die Regeln dazu sind da. (P.S.: sind sie wirklich, ohne Scheiß jetzt ... viel Spaß beim Suchen, du wirst sie finden).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 17.10.2014 | 12:08
ObTopic:

Tyranny of Fun

Soll heißen im GRW steht man solle nur das Spielen was Fun macht. Dann folgen da so Beispiele wie 'Mit den Torwachen reden ist total langweilig also weglassen'. Das wurde von der Öffentlichkeit als Regel aufgefasst und Gespräche mit Torwachen sind wegen Unfun verboten. Der DM muss jedes dieser Gespräche sofort abwürgen, es geht nicht das Spieler eine andere Aufassung von Fun haben als die 'Spielregeln'.  :'(

Nur ist das keine Regel. Es ist eine Empfehlung nur Sachen zu Spielen, die Fun machen. Was das für die einzelne Gruppe ist, legen immer noch ihre Spieler fest. Wenn ein Charakter eine Gespräch mit der Torwache beginnt, wird das auch durchgeführt! Da kann Spannendes über die bewachte Stadt bei rauskommen.


Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 17.10.2014 | 12:16
Nur komisch, dass alle Leute, die ich kenne, die 4E ernsthaft gespielt haben, es als taktisches (Brett)Kampfspiel sehen und nicht aus einer "guten Mischung".

Das ist so bei mir nicht der Fall. 4e hat hauptsächlich Kampfregeln, aber deshalb spiele ich es nicht rein als taktisches Kampfspiel. Fast jedes RPG besteht aus 90% Kampfregeln. Nicht Kampf wird halt oft ohne regeln abgehandelt. 4e hat mit der Skill Challenge sogar als eines von wenigen bekannten RPGs ein deziediertes System für Nicht-Kampf. 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 12:40
@Afbeer:

Genau betrachtet lautet der Satz:

Eine Begegnung mit 2 Torwachen macht wenig Spaß.

Und bezieht sich darauf wann man Begegnungen (genauer gesagt: Nichtkampfbegegnungen, denn bei diesen steht das Beispiel) einbauen sollte. Eben nicht einfach nur weil man durch das Tor will, obwohl die Wache keinen echten Grund hat einen aufzuhalten.

Haben sie einen, und man mag sich in die Stadt schleichen ist dies eine sehr passende Skillchallenge, die auch gern genutzt wird. Aber den Spielern einfach nur aus Prinzip Probleme zu machen soll man halt vermeiden:

"Tell the players they get through the gate without much trouble and move on to the fun." meint ja nicht: Man kann nie interessante Begegnungen mit Stadtwachen haben. Nur, dass man nicht bei jeder Interaktion mit irgendwelchen NPCs auch gleich Probleme künstlich erzeugen sollte um daraus dann Skillchallenges zu generieren. Manchmal geht es einfach weiter, man kommt ohne Probleme durchs Tor und fertig.

@Archoangel: Ich kann dir nunmal nicht sagen wen du alles so kennst. Hilft es aber irgendwem wenn wir unsere Bekanntschaften abgleichen? Der Satz mit der guten Mischung stammt ja nicht von mir sondern aus dem Spielleiterhandbuch. "Stelle sicher, dass du eine gute Mischung aus Kampfbegegnungen und Nichtkampfsituationen hast."

Das ist keine obskure Hausregel, man findet diese Regelmechaniken nicht etwa irgendwo tief versteckt - sie stehen ganz einfach da.

Und ich hab in den 6 Jahren in denen ich 4E spiele auch nie jemanden getroffen der sagt: "Mensch, du spielst aber seltsam - das ist ja interessant, sowas hab ich ja noch nie gesehen..."

Warum auch...ich mach da nix besonderes, bin nix besonderes und spiel den ganzen Mist einfach by the book. Die Vorstellung es sei etwas besonderes wenn man Skillchallenges benutzt ist irgendwo lustig, ich kenn eher viele Spieler die sich daran stören würden wenn ihr SL das nicht macht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Chiarina am 17.10.2014 | 12:46
Zitat von: User6097
Fast jedes RPG besteht aus 90% Kampfregeln.

Hust! Äh... wie war das?

Chiarina
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 17.10.2014 | 13:05
Hust! Äh... wie war das?

Chiarina

Ich meine die großen Systeme wie Shadowrun, D&D, DSA.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.10.2014 | 13:07
Naja. Kampfregeln nehmen oft einen großen Part ein. Ich wäre der letzte, der das bestreitet. Aber 90% ist jetzt etwas hoch gegriffen.
DSA kenne ich jetzt nicht in der neuen Edition, aber auch da tät' mich das wundern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Chiarina am 17.10.2014 | 13:35
Zitat von: user6097
Ich meine die großen Systeme

Tja. Das wird der Grund sein, warum ich um die immer einen Bogen gemacht habe.

Das "normalste" Rollenspiel, das ich gut kenne, ist Midgard. In Midgard 5 sind die Kampfregeln 25 Seiten lang. Das sind auf das GRW "Der Kodex" aufgerechnet etwa 12%. Dann kann ich noch keinen Zauberer spielen. Rechne ich das Arkanum mit den Magieregeln dazu, dann beträgt der Anteil an Kampfregeln etwa 6%.
Bei Harnmaster sind die Kampfregeln im GRW 20 Seiten lang. Das sind etwa 18% des Regelwerkes.
Bei Ars Magica sind die Kampfregeln im GRW knapp 10 Seiten lang. Das sind etwa 5% des Regelwerks.

Irgendwie wundere ich mich gerade. Wofür braucht man so supergenaue Kampfregeln? Noch genauer als bei Midgard? Wozu?

Chiarina.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 13:41
Die 90% hauen ja bei der 4E auch nicht so wirklich hin, und stimmen nur wenn man die Zahlen nicht hinterfragt. Baut man sich einen ganz normalen Stufe 1 Charakter, so hat der halt nicht 9 Kampfoptionen und 1 Nichtkampfoption. Sondern irgendwas um die 17 Skills (die sich nochmal in weitere konkrete Anwendungen aufteilen), 4-5 mögliche Angriffsoptionen und vielleicht noch ein paar Rassen oder Klassenfähigkeiten und Rituale. Wobei bei letzteren der Anteil an Kampfrelevanten Sachen sehr gering ist. Und dazu noch die Möglichkeit zur Improvisation von Aktionen in und außerhalb von Kämpfen durch die Nutzung der Skills. Ab Stufe 2 kommen dann Utility Powers und Skillpowers hinzu.

Man kann das auch ganz einfach sagen: Die Charaktere sehen nicht groß anders aus als zuvor. Und können auch ein bisschen mehr als nur zuhauen.

Selbst wenn man nur Seiten zählen will ist da ja eine kleine Schummelei dabei - der Dungeon Master Guide mit seinem recht geringem Crunchanteil wird dort gern ausgeklammert. Dabei hat sich dort etwas durchaus wichtiges für dieses Thema geändert: Prestigeklassen (bzw. ihre Nachfolger) und magische Gegenstände sind dort nicht mehr drin. Das erhöht den Crunchanteil im PHB natürlich - für das System selbst macht es aber wenig Unterschied wo diese Optionen stehen.

Die Charaktere ändern sich dadurch nicht.

Aber man muss auch aufpassen diese Aussage nicht in den falschen Hals zu bekommen. Sie sagt nur aus, dass man sich nicht zu viel mit Zahlenspielereien beschäftigen sollte, sondern lieber mit konkreten Charakteren und Beispielen. Und nicht: "der Kampf wird völlig vernachlässigt!".

Wie oben schon gesagt setzt das System eher auf eine Mischung. Ich hab Spielleiter kennengelernt die da einen 50/50 Anteil hatten, auch welche bei denen es sehr schwankte in die eine oder andere Richtung. Und Archoangels Erfahrungen sind nicht weniger relevant als meine - wenn bei ihm der Anteil eher 10/90 war, oder ganz auf sowas verzichtet wurde ist es eben so. Man muss selbst das richtige für sich finden, viel mehr als dies sagt da auch der DMG nicht.

Das wichtige ist nur, dass man daran Spaß hat - und wenn nicht sollte man zu seinem SL gehen und mit ihm drüber reden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 17.10.2014 | 13:43
Ich hock jetzt auch nicht auf den 90%. Von mir aus isses auch 60 % oder sonstwas, viel halt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 13:44
Jo. Viel ist es auf jedenfall. D&D ist Kampflastig, darauf können wir uns ganz sicher alle einigen. Dafür braucht man auch nicht mal zum Seitenzähler werden, das sieht man in fast jeder Spielrunde.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.10.2014 | 13:50
Das erste, was man mit dem Spiel wollte, war in Gewölbe zu gehen, Monster zu töten und ihre Schätze zu erobern. Das Kampf ein großer Teil davon ist, überrascht jetzt nicht wirklich. Allein, dass es eine Charakterklasse gibt, die Kämpfer heißt, könnte schon ein Indikator dafür sein.
Das Spiel wurde ja auch aus Wargames entwickelt.
So ziemlich alle anderen Rollenspielriesen haben ihre Traditionslinien auf D&D aufgebaut. Auch SR, auf seine Weise. In einen Konzern einsteigen und Daten klauen, ist auch nur ein Dungeoncrawl in Neongrün. Dass sich das später etwas differenziert hat, geschenkt. Am Ende gibt's aufs Maul mit Streitaxt, Schwert und Feuerball und das ist auch gut so.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 17.10.2014 | 14:11
Ich hock jetzt auch nicht auf den 90%. Von mir aus isses auch 60 % oder sonstwas, viel halt.

sorry aber auch das ist stuss.
die kampfregeln sind auch bei 3E/PF/4E nicht mehr als 20-25 Seiten und umfassen nicht dreiviertel des buches.
die optionen der chars für den kampf (powers, feat, spells, magic items, etc.) dazu gerechnet kommt man eventuell
auf einen 60% des buches wert, aber das hat man auch bei sawo, gurps, dungeonslayers dann!
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 17.10.2014 | 14:20
sorry aber auch das ist stuss.
die kampfregeln sind auch bei 3E/PF/4E nicht mehr als 20-25 Seiten und umfassen nicht dreiviertel des buches.
die optionen der chars für den kampf (powers, feat, spells, magic items, etc.) dazu gerechnet kommt man eventuell
auf einen 60% des buches wert, aber das hat man auch bei sawo, gurps, dungeonslayers dann!

Widerspreche ich dir nicht. Rechne mal alles kampfrelevante zusammen, also auch Charakterbauoptionen, die den Char nachher kämpfen lassen, Magie  die dafür gedacht ist, Feinde zu verdampfen, Feats die dich besser zuschlagen lassen, Magic items die deine Kampfkraft verbessern oder feuerbälle schleudern usw.

dann kommst du auf verdammt viel Sach, das sich rein mit Kampf beschäftigt, und zwar bei allen größeren Systemen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 14:40
Ist doch auch ok. Surtur sagt dies ja schön oben, natürlich gehören Kämpfe zu D&D dazu. Und das ist auch wirklich gut so.

Wenn man hier über die Unterschiede zwischen den Editionen spricht, dann sind diese immer nur relativ zueinander zu sehen. Skillchallenges, Rituale, Quests, Skillpowers und die ganzen anderen Sachen machen aus der 4E nicht plötzlich ein Spiel ohne Kämpfe. Oft regeln sie nur Dinge anders die man schon immer machen konnte, ermutigen nur dazu so etwas stärker einzusetzen.

Aber das sind dann einfach nur Variationen, keine ganz neue und vorher völlig unbekannte Spielweise über die jeder staunen müsste der sie gesehen hat.

Das Problem ist eher: Sage ich "Ich finde es gut, dass die 4E Hilfsmittel für Nichtkampfsituationen bereitstellt und diesen Dingen mehr Raum gibt, sie mehr fördert als zuvor." kann das leicht als "und deshalb ist alles andere doof" missverstanden werden. Selbst dann wenn man noch so oft sagt: Nein, es ist nicht alles andere doof. Und selbst dann wenn diejenigen die sich dort angegriffen fühlen eigentlich selbst ganz gern so spielen, und das gut finden würden.

Und dann ist die Motivation halt hoch zu sagen "den Grund warum du das gut findest gibt's gar nicht" anstatt über konkrete Regeln zu sprechen. Wenn ich hier eine Skillchallenge in das entsprechende Bastelunterforum stelle und diese beschreibe ist die Chance sehr hoch, dass Leute konstruktive Kritik geben, das manche sie gut finden und andere nicht. Das über diese gesprochen wird.

Und der nächstbeste kann dann klauen, sich inspirieren lassen oder sagt vielleicht: Hey, das ist gar nicht so doof, vielleicht sollte ich das System mal ausprobieren.

Liest der gleiche User aber "das ist ja alles sowas von kampflastig, es gibt gar keine Mechaniken für Dinge außerhalb der Kämpfe" schaut er vielleicht gar nicht erst rein.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: kalgani am 17.10.2014 | 15:09
Das sind aber halt keine Kampfregeln sondern Optionen die den Kampf betreffen.

Wenn Du sagst Kampfregeln und dazugehörige eventuell Relevante Teile der Klassen, Rassen, Gegenstände usw.
dann ist dieser Teil in der Tat bei 60%+ aber halt nicht der Regelteil ansich. Das ist jetzt eventuell kleinteiliges
Gescheißere was ich hier mache, aber etwas was genauer darf man schon deklariren wenn man solche Behauptungen
aufstellt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 17.10.2014 | 15:09
Ist das Thema immer noch nicht durch?  :P
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 17.10.2014 | 15:25
Genau betrachtet lautet der Satz:

Eine Begegnung mit 2 Torwachen macht wenig Spaß.

Und bezieht sich darauf wann man Begegnungen (genauer gesagt: Nichtkampfbegegnungen, denn bei diesen steht das Beispiel) einbauen sollte. Eben nicht einfach nur weil man durch das Tor will, obwohl die Wache keinen echten Grund hat einen aufzuhalten.

Lies doch einfach einmal zu.
Ich habe mich deutlich über die Rezeption dieser Textstelle beklagt und nicht über die Textstelle.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 15:30
Lies doch einfach einmal zu.
Ich habe mich deutlich über die Rezeption dieser Textstelle beklagt und nicht über die Textstelle.

Weiß ich doch. Darauf bezog sich dies doch auch. Ich war ja damals bei dieser tollen Tyranny of Fun Diskussion live dabei. War also nur eine Ergänzung zu dem was du geschrieben hast, kein Widerspruch. Einfach um zu zeigen wo der Satz eigentlich herkommt, und dass dies eigentlich ganz genauso im Regelwerk vorgesehen ist was du beschreibst. Das ganze ist ja schon ein paar Jährchen her, zumindest diese Diskussion hatte sich dann schnell erledigt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: afbeer am 17.10.2014 | 16:23
@Afbeer:
Da schreibt keiner mit mir sondern an mich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 16:36
Ja, so war das gemeint. Als "an afbeer".

Sorry ich dachte das meine Aussage dir zustimmt wäre da zu lesen gewesen. Wenn du das als widerspruch zu deinen Aussagen gelesen hast hätte ich es besser kennzeichnen sollen. War wie gesagt nicht als solcher gemeint, sondern eine reine Ergänzung. Ich schreibe nächstes mal einfach dazu.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mouncy am 17.10.2014 | 17:19
Am Ende gibt's aufs Maul mit Streitaxt, Schwert und Feuerball und das ist auch gut so.

So schauts! Wer was anderes will, sollte zu einem anderen Spiel greifen, und zwar völlig unabhängig von der Edition. Die haben doch alle mindestens 70% aufwärts an Kampfbezogenen Texten (habe hier abstichtilch nicht Regeln geschrieben ;-)  ). Oder aber man arrangiert sich endlich damit, dann sollte man aber mit diesen völlig Paradoxen Kritiken aufhören, dass die 4E ja so Kampflastig und überhaupt laber blubb sei. Das ist sie ja auch, aber nicht mehr und nicht weniger wie die anderen Editionen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 17.10.2014 | 17:26
1-2 Kämpfe pro Spielabend (8h). Und ich mag D&D. Wozu also ein anderes System?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 17:39
Klingt doch super, da brauchst du wirklich kein neues System. Gerade wenn man sich eure lange Spielzeit pro Spielabend kommt ihr ja sicher auch gut voran, so dass ihr wahrscheinlich auch wahrend dieser Zeit etwa einen Abenteuertag schafft, oder? Halt im Schnitt.

Bei uns sind es meist so ca. 5 Stunden, aber eine ähnliche Zahl Kämpfe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 17.10.2014 | 17:56
Am Ende gibt's aufs Maul mit Streitaxt, Schwert und Feuerball und das ist auch gut so.
So schauts!

So sprach der D&D-Herr und so soll man ihn auch ehren! I'm with team "aufs Maul".

Bei uns gab's in der 2E 50/50 Kämpfe/Nichtkämpfe, in der 3E ebenso und schlussendlich in der 4E absolut das gleiche. Bei 4 Stunden D&D wurde 2 Stunden lang mit NSCs geschwatzt, Ruinen erkundet, Fallen ausgehebelt, Zeichen entziffert, Hebel gezogen, über Hängebrücken balanciert und [hier sonstige Abenteurerei einfügen]. Und dann wurden 2 Stunden Fieslinge geklatscht! *klatsch*

Es gab eine Menge dämliche Aktionen von WotC während der 4E-Zeit (siehe "love it or leave it", "Tyranny of Fun" etc). Die ikonischsten Produkte, auf die sich ein solches RPG berufen kann, sprich: die Abenteuer, haben sie auch laaaange Zeit regelmäßig in den Sand gesetzt. Das hat, mMn, die Außenwirkung noch weiter den Bach runtergehen lassen. Aber ein RPG ist, was man draus macht. Und ich rocke damit on  :headbang:



Ich stelle Neuzugängen in unserer Gruppe das System mittlerweile als "die im deutschsprachigen Raum am meisten verhasste D&D-Version vor, die laut einigen Regelpäpsten in einschlägigen Rollenspielforen nicht einmal ein richtiges D&D ist". Das motiviert besonders auch Spieler, die D&D an sich für ein reines Hack-and-Slay-System halten, also ganz froh sind, wenn "unser" D&D gar nicht so ein richtiges D&D ist. Für diese Spieler kann man noch den Hinweis bringen, dass das System für viele Dinge, für die man selbst innerhalb von zwei Minuten regeln kann, keine Regeln vorschreibt. Das schafft dann auch gleich eine positive Abgrenzung zu Simulationsrollenspielen wie DSA.

Darf ich deine Vorgehensweise adaptieren?   :D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 17.10.2014 | 18:13
Das triffts wohl. D&D 4e ist anders als andere D&D Inkarnationen ob besser oder schlechter is Geschmackssache.

Insgesamt ist es mir allemal lieber es fällt mal ein D&D aus der Reihe als dass ich zigmal ne Neuauflage derselben Chose hab.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 17.10.2014 | 20:11
Ich glaube das was letztendlich wirklich falsch gelaufen ist ist die Benennung des Spiels. Hätte das Ding nicht D&D4 sondern D&D Tactics geheißen (noch besser natürlich gar nicht D&D sondern 12th Age oder so...  ;D), dann hätte es auch keinen Edition War in dieser Form gegeben. Man hätte das Ganze halt als parallele Spiellinie und nicht als Nachfolger vermarktet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 17.10.2014 | 20:29
@Ardwulf: Kam vielleicht falsch rüber, aber dich hab ich mit meinem letzten Post gar nicht direkt gemeint, dass sollte nur ein Hinweis darauf sein, dass die Kritiker die Unsachlichkeit bleibe nicht gepachtet hatten.

Auf die von dir genannten Punkte einzugehen, spare ich mir aber, da ich keine Lust habe, die entsprechenden Threads zu suchen. Ich vermute aber, dass das seinerzeit nicht ganz so einfach war, wie du es jetzt hier darstellst. Hört sich nämlich beides nicht nach etwas an, was ich bei klarem Verstand von mir geben würde, da müsste noch vorher jemand ganz schön auf die Palme gebracht haben. Was du allerdings ja schon mehr als einmal geschafft hast. :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 17.10.2014 | 21:11
Kein Problem, war alles halb so wild.  :)

Und ich bin sicher, ich hab schon mindestens genausoviel mist verzapft. >;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 17.10.2014 | 21:35
Ich glaube das was letztendlich wirklich falsch gelaufen ist ist die Benennung des Spiels. Hätte das Ding nicht D&D4 sondern D&D Tactics geheißen (noch besser natürlich gar nicht D&D sondern 12th Age oder so...  ;D), dann hätte es auch keinen Edition War in dieser Form gegeben. Man hätte das Ganze halt als parallele Spiellinie und nicht als Nachfolger vermarktet.
Es gab doch auch früher schon Edition Wars. Wenn es damals die heutigen Communities und die heutige Foren-Troll-Kultur gegeben hätte, wären die Gräben vermutlich ähnlich tief gewesen, wenn sie es nicht sowieso waren. 13th Age habe ich mir neulich mal angeschaut, weil es hier im Forum immer so gebetsmühlenartig beworben wurde. Das war eine ganz schöne Enttäuschung. Ich bin froh, dass 4E nicht sowas geworden ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 18.10.2014 | 12:50
Es gab doch auch früher schon Edition Wars. Wenn es damals die heutigen Communities und die heutige Foren-Troll-Kultur gegeben hätte, wären die Gräben vermutlich ähnlich tief gewesen, wenn sie es nicht sowieso waren.

Ich mag gar nicht daran denken, wie hart sich die OD&D- und die AD&D-Fans im Internet angegangen hätten... D:
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2014 | 13:37
Wahrscheinlich umgedreht proportional zu der Frage wie oft sie sich tatsächlich sehen. Direkte Gespräche sind wahrscheinlich eines der wichtigsten Mittel um derartige Diskussionen nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Es ist ja nicht so als ob damals nicht über Regeln diskutiert wurde. Nur das Medium war eben anders. Ich bin mir auch heute noch ziemlich sicher, dass die meisten Diskutanten hier ziemlich nette sind, die einfach nur Rollenspiel mögen und dabei oft ohnehin das gleiche wollen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 18.10.2014 | 13:47
Komisch, mein D&D-5th-Edition-PHB ist auch randvoll mit Charakteren, die eine Waffe in der Hand halten. Sogar das Cover zeigt eine dynamische Kampfszene, die bereits voll im Gange ist. Gut, es gibt zwischendrin ein paar friedlichere Bilder, die Waffen- und Kampfbilder sind jedoch auch hier klar in der Überzahl.  Könnte es nicht vielleicht sogar Sinn machen, die Rassen/Klassen mit den für sie typischen Waffen zu zeigen? Gerade für neue Spieler und gerade, wenn es um eine gewisse "Fluffhaftigkeit" im Sinne von "Zwerge benutzen eher Äxte und Hämmer als Schwerter" geht? Warum sollten Spielercharaktere in gefährlichen Situationen nicht ihre Waffen gezogen haben? D&D steht durchaus im Ruf, kampflastiger zu sein als manche anderen Rollenspielsysteme. Schärft es da nicht den Markenkern, wenn sich das auch in den Illustrationen widerspiegelt?

Hinzu kommt, dass ich gerade bei Rollenspielanfängern immer wieder den Eindruck gewinne, dass das Schwingen eines Schwertes oder das Entfesseln verheerender Magie für sie einen beträchtlichen Teil des anfänglichen Reizes des Spiels ausmacht. Bei ausgedehnten Sprechrollen und in Situationen, in denen es auf die Feinheiten der Charakterdarstellung ankommt, sind sie viel unsicherer als beim Würfeln. Da D&D 4E eher auf neue Spieler ausgelegt ist und eng mit den D&D-Board-Games als Einstiegsdroge ins Hobby verknüpft ist, ist der stärkere Fokus auf den Kampf, auch in den Illustrationen, doch eigentlich passend. Aus meiner Sicht hat D&D 4E in dem Punkt nicht viel falsch gemacht. Es ist nie angetreten, die eierlegende Wollmilchsau unter den D&D-Editionen oder gar im ganzen Rollenspielbereich zu sein.


Ich habe halt Ende der 80er Anfang der 90er angefangen AD&D zu spielen. Ende der 1rst, Anfang der second Edition.
Damals war halt viel Story-Gedöns am Start.

"in Dungeons gehen und Monster metzeln plus ihre geilen Schätze klauen." haben wir nie gespielt.

Da wurde es eher philosophisch bei Planescape, in den Realms haben wir eher Politik gespielt, usw... Die Illustrationen der Zeit spiegeln dies auch wieder mNm.

Mir ist schon klar, dass Kampf ein wichtiger Faktor bei einem Rollenspiel ist. Ich mag auch den Ansatz der 4E in Bezug auf "Combat as sports" sehr gern.

Ich habe auch kein Problem an sich mit den Illustrationen der 4E, auch wenn sie mich persönlich nicht unbedingt heißmachen. Ich sage nur, es ist schon relativ klar, wer Zielgruppe für diese Illustrationen war.

Mir gehts hier um das Ziel das die 4E-Regeln verfolgen, und auch den Eindruck, den die 4E-Bücher versuchen zu vermitteln. Und wenn ich dann dieses ewig relativierende Politiker-Wischi-Waschi-Getexte von Arldwulf hier lese über die letzten Jahre hinweg, kann ich einfach nur den Kopf schütteln.

Ich kann jedes Rollenspiel irgendwie spielen und deuten, aber so wie er das beschreibt wars einfach meiner Meinung nach nicht das Designziel der 4E.

Punkt.

Aus.

Macht das die 4E zu einem schlechten RPG?

Nein. Die Regeln finde ich eigentlich unglaublich gut.

Aber für mich hat dieses Spiel eine extremst klare Linie in dem, was man damit spielen "soll".

Und das ist auch gut so.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 18.10.2014 | 14:15
Aber für mich hat dieses Spiel eine extremst klare Linie in dem, was man damit spielen "soll".

^^ die Frage ist halt: Was benutzen wir als diese klare Linie?

Lieber die Anzahl der dargestellten Waffen auf den Illustrationen? Oder doch lieber die Regeltexte? Schauen wir lieber in das Spielleiterhandbuch oder ins nächstbeste Forum um herauszubekommen was diese klare Linie ist?

Und wenn diese klar scheint, wie gehen wir damit um wenn andere Elemente auftauchen? Ganz konkret: Wie gehst du damit um? Wenn ich dir einen Abschnitt aus dem DMG poste, und drin steht man solle eine gute Mischung aus Erkundung, Story, Nichtkampfbegegnungen und Kämpfen finden, wie beeinflusst dies die Diskussion?

Denn es gibt zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren. Man kann auf diese Texte eingehen, sie als Argumente ernst nehmen und sich mit ihnen auseinander setzen.

Als die eine Möglichkeit. Die zweite wird leider häufiger angewandt.

Nimm mal das Beispiel: combat as sport.

Archoangel hatte dies mal schön hier in eine Diskussion eingebracht. Ich hoffe mal du verstehst das gleiche wie damals diskutiert wurde darunter, den vergleich zwischen den Kämpfen als abgegrenzte "Partie" wie in einem Sportmatch, sozusagen als selbstzweck, und dem Vergleich mit den Kämpfen als Teil einer Story.

Bei letzterem wären Alternativlösungen zu Kämpfen sinnvoll, sich kreativ Gedanken zu machen nicht wie man Kampf A übersteht und dann Kampf B - sondern ans Ziel kommt.

Das dumme ist nur: Genau dies kennt die 4e auch. Sei es über major oder minor quests, über Skillchallenges um Gegnern auszuweichen oder sie als Gefahr auszuschalten hin zum simplem Vorbeischleichen oder per sozialer Interaktion lösbaren Problemen. Und natürlich gibt es auch die "ein Magier macht's" Lösung noch.

Der DMG nimmt sich viel Zeit um über den Aufbau von Kampagnen zu sprechen, darüber wie man den Handlungen der Spieler Gewicht geben kann außerhalb der einzelnen Herausforderungen. Du sagst die 4e hätte einen Combat as Sport Ansatz. Und hey, wenn es so wäre ist das auch nix falsches. Nur: Warum dann die ganzen Texte? Warum die Regelelemente?

Du sagst was ich schreibe wäre wischi waschi, doch: Worauf basieren deine Aussagen eigentlich?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: User6097 am 18.10.2014 | 14:21
Hmm jetzt nun zu sagen Planescape wäre ein philosophisches Rollenspiel (oder auch nur ein Spiel ,das philosophisches Spiel deutlich fördert) oder die Realms wären drauf angelegt, das man da politisches Spiel macht, ist auch nicht ganz so überzeugend.

Kann man sicher so spielen, gibts auch bestimmt genug Ansatzpunkte für, aber der Schwerpunkt was Regeln, Illus und Material anbelangt liegt bei beiden Sachen immer noch massiv auf Monster metzeln.

Wenn man mit alten D&D Editionen philosophisch werden kann dann kann man auch mit 4e philosophisch werden.

4e hat sicher ein klareres Designziel als die alten Sachen, aber es stimmt schon das dieses Designziel nicht allein im Monstermetzeln besteht. Beweis dafür sind für mich z.B. die Rituale und die Skillchallengemechanik sowie diverse Zusatzbände.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 18.10.2014 | 14:44
Macht das die 4E zu einem schlechten RPG?

Nein. Die Regeln finde ich eigentlich unglaublich gut.

Aber für mich hat dieses Spiel eine extremst klare Linie in dem, was man damit spielen "soll".

Und das ist auch gut so.

Das mag in Bezug auf das PHB und einige andere Bücher stimmen. D&D 4E war auch der Versuch, vieles transparent zu machen und zu formalisieren (Stichwort Treasure Parcels usw.). Das finde ich auch gut, obwohl ich mich daran oft nicht so ganz halte. Zum Beispiel sind bei mir magische Gegenstände selten und EP gibt es immer nur pro Spielabend und nicht pro Kampf. Aber dadurch, dass D&D 4E ein durchdachtes "Default-System" bietet, kenne ich die Mathematik, der ich mich annähern muss, damit das Spiel fair bleibt.

Die Möglichkeit, die Grundpfeiler des Systems zu verrücken, ist in D&D 4E aber auch schon im System angelegt. Dieses liefert in verschiedenen Bereichen alternative Ansätze wie z. B. Inherent Bonuses / Boons statt magischer Gegenstände mit. Außerdem gibt es im Rules Compendium ein ganzes Kapitel darüber, wie man die Grundannahmen über die Spielwelt durch andere ersetzen kann, was ja insbesondere bei Dark Sun auch gemacht wird. Damit ist D&D 4E aus meiner Sicht deutlich flexibler als diverse andere Rollenspielsysteme, weil das System nicht besonders eng mit einer bestimmten Spielwelt verknüpft ist und sich der Fokus des Spiels mit überschaubarem Aufwand verschieben lässt.

Wenn es ein zentrales Design-Ziel gibt, das bei D&D 4E immer erkennbar bleibt und alles irgendwie zusammen hält, dann ist es der Fokus auf Teamplay. "In Dungeons gehen und Monster metzeln plus ihre geilen Schätze klauen" haben wir mit D&D 4E noch nicht gespielt, zumindest nicht in Reinkultur. Ich glaube, das hängt mehr am Spielleiter und an der Gruppe als am System. Wenn man Buchstabe für Buchstabe nach dem PHB geht, kommt man da vielleicht hin.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 04:22
Das mag in Bezug auf das PHB und einige andere Bücher stimmen.

Und anhand welchen Buchs entscheidet ein Spieler wohl, welches System ihm zusagt? Doch wohl am ehesten anhand des PHB.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 19.10.2014 | 08:14
Ich kenne es eigentlich nur so, dass die Systemwahl über die Speilleitung läuft.
SL stellt was vor; Die Spieler entscheiden, ob sie das mögen.

Deswegen halte ich den DMG für mindestens genauso wichtig.
(Das Spielleiterbuch war es auch, das mir gezeigt hat das ich D&D4 - im Gegensatz zum Vorgänger - wirklich mögen könnte. Das Spielleiterbuch von WFRP3 hat genau das Gegenteil getan, bzw. mich sogar erst nach 4E verwiesen.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 19.10.2014 | 09:07
Kenne ich zwar auch, aber ist die Regel nicht eher so, dass sich die Gruppe auf ein System+Welt einigt bevor der GM seine Kampagne plant? Oder bin das <seufz> wieder mal nur ich?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 19.10.2014 | 09:08
Kenne ich zwar auch, aber ist die Regel nicht eher so, dass sich die Gruppe auf ein System+Welt einigt bevor der GM seine Kampagne plant? Oder bin das <seufz> wieder mal nur ich?
Kenne ich genauso.  ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 09:38
Kenne ich zwar auch, aber ist die Regel nicht eher so, dass sich die Gruppe auf ein System+Welt einigt bevor der GM seine Kampagne plant? Oder bin das <seufz> wieder mal nur ich?
Ich bin nicht in so einer "Veteranen-Rollenspielgruppe" mit hohen Ansprüchen. Als ich meine aktuelle Runde gegründet habe, habe ich rumgefragt, wer mitspielen will und es haben sich genug Leute gemeldet. Dann habe ich jeden Spieler interviewt, was für einen Charakter er spielen möchte, ohne vorher groß zu erwähnen, was es alles so gibt. Da wir in einem generischen Fantasy-Setting spielen, habe ich auch nicht viele Worte über die Spielwelt verloren. Dann habe ich die Ideen der Spieler zusammengesammelt, ihnen die Spielwerte für ihre Charaktere geliefert, und mir dann auf Basis der ganzen Ideen, die ich von den Spielern bekommen habe, eine Story überlegt. Die Spieler haben bis jetzt kein Regelwerk von innen gesehen und nicht einmal danach gefragt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 19.10.2014 | 09:43
Ja, hatte ich auch schon ein-zweimal.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 09:47
Da wir komplett auf Deutsch spielen, aber von den Charakteren keiner eine PHB1-Klasse hat, wären die Regelwerke auch nicht so hilfreich.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 09:51
Ist ja auch nicht so, als ob diese leichte Veränderbarkeit des Systems im PHB noch nicht zu sehen wäre. Das ganze Spieldesign ist so modular, das dies doch von vornherein klar war.

Und zumindest was die allgemeine Flexibilität angeht, nach dem Motto "was kann ich so grob machen" sieht es im PHB auch nicht anders aus als in anderen Büchern. Da steht auch schon drin, dass das Spiel aus Erkundung, Soziler Interakion, Kämpfen, Fallen und Rätseln besteht. Improvisierte Aktionen werden dort schon genannt, genau wie auch Rituale, und dass der Charakter mehr als eine Ansammlung von Werten sein sollte.

Der DMG ist da natürlich ausführlicher, bringt die SL Perspektive mit rein. Und später kamen noch Regeln für das Spiel ohne magische Gegenstände, für Skillpowers und vieles mehr.

Aber das Grundspiel ist natürlich auch als Fantasy-Mainstream ausgelegt, mit einem eher breit angelegtem Ansatz was die Spielweise angeht.

@Vendes: Ja, das hab ich auch schonmal gemacht - also mit Spielern gespielt die das Regelwerk nicht kannten und nie in die Bücher schauten. Funktionierte ganz gut. :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 10:56
Ist ja auch nicht so, als ob diese leichte Veränderbarkeit des Systems im PHB noch nicht zu sehen wäre. Das ganze Spieldesign ist so modular, das dies doch von vornherein klar war.

Darum ging's aber nicht, sondern um den Fokus des Spiels, der im PHB deutlich auf den Kampf ausgerichtet ist. Da Spielt es dann unter Umständen keine Rolle mehr, was im DMG steht. Zumal dort das Verhältnis ja auch nicht gerade auf den Kopf gestellt wird.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 11:16
Darum ging's aber nicht, sondern um den Fokus des Spiels, der im PHB deutlich auf den Kampf ausgerichtet ist. Da Spielt es dann unter Umständen keine Rolle mehr, was im DMG steht. Zumal dort das Verhältnis ja auch nicht gerade auf den Kopf gestellt wird.

Ist halt die Frage was man darunter versteht. In den Diskussionen wird dies halt oft als "außer Kampf gibt's nix" gewertet. Dabei ist es im Kontext von D&D eigentlich die Edition mit den meisten Hilfsmitteln außerhalb der Kämpfe. Wie gesagt "im Kontext von D&D" - was bedeutet der Kampffokus ist immer noch da.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 11:56
Dabei ist es im Kontext von D&D eigentlich die Edition mit den meisten Hilfsmitteln außerhalb der Kämpfe. Wie gesagt "im Kontext von D&D" - was bedeutet der Kampffokus ist immer noch da.

Vielleicht auf das GRW begrenzt, ansonsten würde ich ja eher auf AD&D 2 tippen.

Ich lese das DMG übrigens gerade nochmal, um für mich selbst herauszufinden, ob ich das inzwischen anders sehe. Und muss zugeben, das es sich bisher, mit neutralen Augen gelesen, besser anhört als seinerzeit, als ich bei Ankunft des DMG ja bereits eine negative Erwartungshaltung entwickelt hatte.

Da stehen aber natürlich immer noch dieselben Sätze drin, bei denen es mich früher schon geschüttelt hat. Und die gerade die von dir so hervorgehobenen Ansätze immer wieder relativieren.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 12:11
Find ich super, ich glaube das ist wirklich das beste was machen kann.

Und natürlich ist auch im DMG oft der Mittelweg das Ziel. Man sieht das sehr schön, finde ich an den beiden Texten "Say yes!" und "Don't always say yes" in denen auf Spielerideen eingegangen wird. Halt mit: Belohne kreative Ideen, nimm sie an und bau sie ein. Aber hab auch keine Angst mal nein zu sagen, wenn es nicht passt.

Solche Stellen gibt es oft, das ganze darf man halt auch nicht übertreiben. In den meisten Fällen geht es eben darum mehrere verschiedene Elemente einzubauen, jedoch dann nicht eine Richtung allein nutzen. Sondern alle gleichzeitig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Maarzan am 19.10.2014 | 12:22
Ich vermute D&D4 hat im Nichtkampfteil das Problem von DSA4 mit vielen Elementen: Ja es ist jetzt verregelt, aber in einer Weise, welche kaum Freunde findet, nun da es aber einmal da ist, als Stein schwer im Magen liegt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 12:52
Ich vermute D&D4 hat im Nichtkampfteil das Problem von DSA4 mit vielen Elementen: Ja es ist jetzt verregelt, aber in einer Weise, welche kaum Freunde findet, nun da es aber einmal da ist, als Stein schwer im Magen liegt.

Reden wir von dem gleichen Spiel? Wo ist denn D&D 4E "jetzt verregelt"?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Maarzan am 19.10.2014 | 12:59
Ich denke dabei an die skill challenges, die wohl einiges an Irritation und Ablehnung hervorgerufen haben. Denn das dürfte doch wohl der Kern der nichtkampforientierten Regeln sein, oder?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 13:03
Das ist natürlich ein Punkt der sicherlich den Fans des vorherigen Handwedelns an dieser Stelle weh getan hat. Aber wenn Du Dir die Kritik ansiehst die damals kam, dann ging es primär um:

1.) Battlemaps sind quasi Pflicht
2.) Die Klassen sind sich zu ähnlich
3.) Das Ding ist ohne IT-Unterstützung nicht spielbar

Die Punkte sind alle leider so nicht richtig (bzw. die Gründe sind andere), aber das ist das was die Leute die am lautesten geheult haben halt noch vorne getragen haben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2014 | 13:12
Das ist natürlich ein Punkt der sicherlich den Fans des vorherigen Handwedelns an dieser Stelle weh getan hat. Aber wenn Du Dir die Kritik ansiehst die damals kam, dann ging es primär um:

1.) Battlemaps sind quasi Pflicht
2.) Die Klassen sind sich zu ähnlich
3.) Das Ding ist ohne IT-Unterstützung nicht spielbar

Die Punkte sind alle leider so nicht richtig (bzw. die Gründe sind andere), aber das ist das was die Leute die am lautesten geheult haben halt noch vorne getragen haben.

Das stimmt so ja nur zum Teil.

Es gab sehr viel konkrete Kritik in den Anfangsdiskussionen, in denen recht aggressiv und rhetorisch fragwürdig seitens 4E Verstehern geantwortet wurde.

ZB mit so Floskeln wie:

" Die Frage ist doch viel eher ..."
" Die Frage sollte lauten ... "

Den konstruktiven Kritikern wurden Dinge unterstellt, die weder so gemeint, noch so gesagt wurden.
Das resultierende Problem war natürlich Frust, mit den ewigen Meckerpötten zu unrecht in eine Ecke gestellt zuwerden. Mundtot machen ist unfein.

Übrigens sehr erhellend zu sehen, dass gewisse 4E Fans plötzlich zu genau DER Art und Weise gegen die 5E zu flamen wechseln.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 13:19
Das resultierende Problem war natürlich Frust, mit den ewigen Meckerpötten zu unrecht in eine Ecke gestellt zuwerden. Mundtot machen ist unfein.

Und dieser Frust muss jetzt hier nochmal raus gelassen werden, damit auch die D&D4E-Versteher, die damals gar nicht mitdiskutiert haben, damit genervt werden? Kommt mir gerade etwas wie "Zeigst du auf mich mit dem Finger, zeig ich auf dich mit dem Finger" vor.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 19.10.2014 | 13:22
Mich stört an D&D4 die ganze Powers-Geschichte und die Handhabun von Ritualen. Das Mitleveln von Gegner und die Minionsregeln sind auch nicht mein Fall.

Spannend finde ich, wie Ardl hier immer wieder erklärt, dass D&D4 einfach der geilste Scheiß ever ist.  >;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2014 | 13:24
Und dieser Frust muss jetzt hier nochmal raus gelassen werden, damit auch die D&D4E-Versteher, die damals gar nicht mitdiskutiert haben, damit genervt werden? Kommt mir gerade etwas wie "Zeigst du auf mich mit dem Finger, zeig ich auf dich mit dem Finger" vor.

Wenn Dich Meinungen und Betrachtungen zu dem Thema nerven, empfehle ich Dir, diesen Thread zu meiden  >;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 19.10.2014 | 13:31
Das lernt er schon noch, sagt der Optimist in mir.  :muharhar:
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 19.10.2014 | 13:32
Mich stört an D&D4 die ganze Powers-Geschichte und die Handhabun von Ritualen.
Finde ich um Lichtjahre besser als diese ganze Feat-Ketten-&-1001-Zauber-Sülze.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 13:34
Wenn Dich Meinungen und Betrachtungen zu dem Thema nerven, empfehle ich Dir, diesen Thread zu meiden  >;D

In diesem Thread geht es darum, was bei D&D 4E falsch gelaufen ist. Ich lese ihn, um die Bereiche zu identifizieren, an denen ich evtl. schrauben sollte, um das Spielerlebnis mit D&D 4E für meine Gruppe zu verbessern.

An Sandkastenfeindschaften infolge irgendwelcher Diskussionen von vor 5 oder 6 Jahren habe ich kein Interesse. Für mich ist das Off-Topic, weil eine etwaige mangelhafte Diskussionskultur hier im Forum nun mal nicht zu den Fehlern der Edition gehört.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Luxferre am 19.10.2014 | 13:36
Finde ich um Lichtjahre besser als diese ganze Feat-Ketten-&-1001-Zauber-Sülze.

Ich persönlich finde beides unpassend für meinen Spielstil.
Auch etwas, das ich vermehrt wahrnehme ist, dass Kritik an einem System wohl voraussetzt, dass ich das andere System besser finde. Stimmt ja so gar nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 19.10.2014 | 13:38
Kommt darauf an, wie man es verhausregelt. Powers sind toll, wenn du dynamische Kämpfe möchtest und eine ausgewogene Balance haben möchtest. Feats sind toll, wenn du sie freier gestaltest (Feats per day) und wert auf snc-Elemente legst 8so wie ich snc mittlerweile verstehe).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 19.10.2014 | 13:51
Schön geschrieben. Dass diese Unterscheidung in D&D 4 nicht so klar getroffen wird ist sicherlich auch ein Punkt, der zu Missverständnissen und Ablehnung geführt hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 13:57
Spannend finde ich, wie Ardl hier immer wieder erklärt, dass D&D4 einfach der geilste Scheiß ever ist.  >;D

Ich will dir die Spannung ja nicht rauben... Aber es ist nicht meine Meinung.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 19.10.2014 | 14:06
Mich stört an D&D4 die ganze Powers-Geschichte und die Handhabun von Ritualen. Das Mitleveln von Gegner und die Minionsregeln sind auch nicht mein Fall.
Siehste, ich fand die Rituale den geilsten Scheiß seit der Erfindung von Aufbackbrötchen.
Das Mitleveln von Gegnern existiert in der 4E genauso (nicht) wie in allen anderen Editionen.
 
Bei den Minions gebe ich dir aus einem anderen Grund recht. 1 HP ist einfach Müll. Miss or Die ruiniert den Spaß am Schaden würfeln und Kritischen Treffern.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 14:15
Also ich finde Minions total super. Ich würd als SL ja bekloppt werden wenn ich da 20 Viecher einzeln verwalten müsste.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 19.10.2014 | 14:16
Siehste, ich fand die Rituale den geilsten Scheiß seit der Erfindung von Aufbackbrötchen.
Das Mitleveln von Gegnern existiert in der 4E genauso (nicht) wie in allen anderen Editionen.
 
Bei den Minions gebe ich dir aus einem anderen Grund recht. 1 HP ist einfach Müll. Miss or Die ruiniert den Spaß am Schaden würfeln und Kritischen Treffern.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Rituale sind/waren ja auch mit das Beste an der 4E, keine Frage. Bisserl Nitpicking vielleicht weil man dazu auch noch ein Feat benötigt hat, was irgendwie schon wieder schade war weil man das beim Basteln berücksichtigen musste, aber ok.

Das Thema der "mitlevelnden" Gegner stellt sich nur ein wenig anders dar: Die automatischen Werte, sowohl bei Helden als auch bei Monstern (+1/2 Class Level/HD) funktionieren, sind aber primär für das Herausforderungs-orientierte Spiel zu gebrauchen und bringen bei andere Arten zu spielen, etwa die Simulation oder Hexploration, nur Probleme, da der Zusammenhang von Werten und Welt fehlt.
(Bevor du Unkst: Das hat mit der 3E schon angefangen und war auch dort nicht gut, verstärkt aber den Effekt noch mehr).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 14:17
Ich benutze Minions nicht so gerne, weil ich sie häufig etwas unrealistisch finde (in offiziellen Abenteuern gibt es teilweise Frostriesen-Minions...). Allerdings stelle ich fest, dass meine Spieler sich durchaus daran freuen können, wenn sie einen Minion mit einem Schlag weghauen. Besonders, wenn ihr Charakter sonst nicht so viel weghaut, sondern eher Support leistet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 19.10.2014 | 14:28
Also ich finde Minions total super. Ich würd als SL ja bekloppt werden wenn ich da 20 Viecher einzeln verwalten müsste.
Das Problem ergibt sich mit den offiziellen Monstertokens gar nicht. Nach dem ersten Schlag sind die auf jeden Fall schon mal Bloodied und die Tokens können auf die rote Seite gedreht werden. Der zweite Schlag erledigt sie und ich nehm das Token vom Tisch. So ein bißchen wie Extras bei Savage Worlds: Angeschlagen oder Raus.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 14:35
Das ist natürlich ein Punkt der sicherlich den Fans des vorherigen Handwedelns

Hat mit Handwedeln gar nicht unbedingt was zu tun. Ich hab eher das Problem, dass mir der Abstraktionsgrad zu hoch ist, und man dadurch ein zu grobes Werkzeug für eine Vielzahl unterschiedlichster Situationen erhält, die ich lieber individuell mit entsprechenden Subsystemen handhabe.

Dazu kommt, das ich nach wie vor anzweifle, das skill challenges zu einem mehr an sozialem Rollenspiel am Tisch führen. Ist jedenfalls nicht das, was ich gesehen habe. Wenn aber stattdessen nur ausgewürfelt wird, ist das für mich sogar eine Verschlimmbesserung.


Zitat
Battlemaps sind quasi Pflicht

Steht ja auch so im DMG drin. Aber das hiess es schon zu 3e-Zeiten, und da ging es auch ohne.

Zitat
Die Klassen sind sich zu ähnlich

Die Klassen fühlen sich für mich zu ähnlich an. Ich kann sogar den Grund dafür nennen, und das Gefühl geht auch nicht davon weg, dass andere das nicht ernst nehmen wollen.

Zitat
Das Ding ist ohne IT-Unterstützung nicht spielbar

Ok, das ist schon immer Blödsinn gewesen.

Zitat
Die Punkte sind alle leider so nicht richtig (bzw. die Gründe sind andere), aber das ist das was die Leute die am lautesten geheult haben halt noch vorne getragen haben.

Bleibt immer noch die Frage, warum wir anderen mit den Heulern in einen Topf geschmissen werden.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 14:41
Die Klassen fühlen sich für mich zu ähnlich an. Ich kann sogar den Grund dafür nennen, und das Gefühl geht auch nicht davon weg, dass andere das nicht ernst nehmen wollen.

Meinst du die PHB1-Klassen oder alle Klassen, die es inzwischen gibt? Bei den PHB1-Klassen kann ich das schon nachvollziehen. Aber ein Slayer spielt sich für mich z. B. komplett anders als ein Mage. Der Unterschied zwischen beiden Klassen scheint mir mit D&D 3.x und D&D 5E vergleichbar.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 14:55
Meinst du die PHB1-Klassen oder alle Klassen, die es inzwischen gibt? Bei den PHB1-Klassen kann ich das schon nachvollziehen. Aber ein Slayer spielt sich für mich z. B. komplett anders als ein Mage. Der Unterschied zwischen beiden Klassen scheint mir mit D&D 3.x und D&D 5E vergleichbar.

Ich gebe der Kritik da aber in so fern recht dass sich das erst im Spiel offenbart. Rein vom Lesen, gerade wenn Du nicht weißt wie unterschiedlich sich die Klassen im Spiel verhalten (das gilt auch für die PHB1-Klassen schon), zeigt sich das nicht. Das kann man dem Spiel auch berechtigt vorhalten - viel von der ursprünglichen Kritik kam aber (und das war nicht okay) von den Leuten die eigentlich wieder wollten das Zauberer zu Beginn des Spiels totale Nuschen sind oder von Leuten die wollten das Zauberer im späteren Spiel mit allem den Boden aufwischen (wie es ja nunmal vorher war) - da war die Gleichartigkeit eher ein Strohmannargument.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 19.10.2014 | 14:58
Ich gebe der Kritik da aber in so fern recht dass sich das erst im Spiel offenbart. Rein vom Lesen, gerade wenn Du nicht weißt wie unterschiedlich sich die Klassen im Spiel verhalten (das gilt auch für die PHB1-Klassen schon), zeigt sich das nicht. Das kann man dem Spiel auch berechtigt vorhalten - viel von der ursprünglichen Kritik kam aber (und das war nicht okay) von den Leuten die eigentlich wieder wollten das Zauberer zu Beginn des Spiels totale Nuschen sind oder von Leuten die wollten das Zauberer im späteren Spiel mit allem den Boden aufwischen (wie es ja nunmal vorher war) - da war die Gleichartigkeit eher ein Strohmannargument.

Das empfand ich rückblickend nie so. Also den Teil das jemand gezielt einen Munchkin-Mage wieder haben wollte.
Eher die Einseitigkeit der Mechanik, die, sofern man einfach mal den Fluff ausblendet, ohne Aussage zur Aktion dasteht.
"2W plus Shift 5, 10 squares" könnte jetzt alles sein und lässt keinen Rückschluss darauf zu wie genau es jetzt in der Spielwelt ist. _Das_ war doch die Kritik der Einseitigkeit und der fehlenden Unetrscheidungsmerkmale.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 15:01
Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben:

- Der Mage hat zu Spielbeginn 3 Cantrips, 3 At-Will-Zauber, 1 Encounter-Zauber, 1 Daily-Zauber und 2 weitere Zauber im Zauberbuch.
- Der Slayer hat 2 Haltungen (Stances), die die Mechanik seiner Standardangriffe beeinflussen, und 1 Encounter-Power für zusätzlichen Schaden.

Das ist jetzt natürlich eines der extremsten Beispiele, aber ich finde, dass man schon beim Lesen erahnen kann, dass sich die beiden Klassen ziemlich unterschiedlich spielen müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 19.10.2014 | 15:04
Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben:

- Der Mage hat zu Spielbeginn 3 Cantrips, 3 At-Will-Zauber, 1 Encounter-Zauber, 1 Daily-Zauber und 2 weitere Zauber im Zauberbuch.
- Der Slayer hat 2 Haltungen (Stances), die die Mechanik seiner Standardangriffe beeinflussen, und 1 Encounter-Power für zusätzlichen Schaden.

Das ist jetzt natürlich eines der extremsten Beispiele, aber ich finde, dass man schon beim Lesen erahnen kann, dass sich die beiden Klassen ziemlich unterschiedlich spielen müssen.

Der Slayer kam wie lange nach dem PHB1? 4 Jahre? 5?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 15:06
Der Slayer kam wie lange nach dem PHB1? 4 Jahre? 5?

Er kam Mitte 2010 mit Heroes of the Fallen Lands. Also ca. 2 Jahre nach dem PHB1. Und das ist jetzt 4 Jahre her.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 15:18
Das empfand ich rückblickend nie so. Also den Teil das jemand gezielt einen Munchkin-Mage wieder haben wollte.
Eher die Einseitigkeit der Mechanik, die, sofern man einfach mal den Fluff ausblendet, ohne Aussage zur Aktion dasteht.
"2W plus Shift 5, 10 squares" könnte jetzt alles sein und lässt keinen Rückschluss darauf zu wie genau es jetzt in der Spielwelt ist. _Das_ war doch die Kritik der Einseitigkeit und der fehlenden Unetrscheidungsmerkmale.

Ist allerdings auch das Problem, das bei dieser Kritik oft viele Details weggelassen wurden, und sich rein auf die hit: Zeile konzentriert wurde, zumeist bei thematisch sehr ähnlichen Aktionen (z.B. mehrere Schwerthiebe, die sich natürlich mechanisch ähneln, erst recht wenn dann Details weggelassen werden) Und das da auch viel verallgemeinert wurde. Ich habs Wormy ja schonmal gesagt, dass seine Kritik "fühlen sich gleich an" kein Problem und ganz ok ist. Ich teil sie nicht, einfach weil ich im Spiel und in der Spielwelt einfach verschiedene Dinge tue. Aber Gefühle kann man nicht diskutieren.

Doch meist wurde dies ja eher als "alle Powers sind gleich" oder "alle Klassen haben gleich viele Powers" und davon abgeleitet "alle Klassen sind gleich" ausgesagt, und darauf bezog sich auch dir Kritik.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 15:19
Eher die Einseitigkeit der Mechanik, die, sofern man einfach mal den Fluff ausblendet, ohne Aussage zur Aktion dasteht.
"2W plus Shift 5, 10 squares" könnte jetzt alles sein und lässt keinen Rückschluss darauf zu wie genau es jetzt in der Spielwelt ist. _Das_ war doch die Kritik der Einseitigkeit und der fehlenden Unetrscheidungsmerkmale.

Das ist aber ein ziemlich doofes Argument. Wenn ich den Fluff aus 2E oder 3E rausstreiche bekomme ich denselben Mist, nur das dann zusätzlich noch die Konsistenz der Begrifflichkeiten und die Einheitlichkeit der Mechanismen fehlt.  :o

Wenn man sagt "Ich will das unterschiedliche Dinge in der Spielwelt auch durch unterschiedliche Mechaniken abgebildet werden (obwohl die Auswirkungen die gleichen sind)", dann ist das ein Argument. Das käme mir so nur nie in den Sinn. Sagt das echt irgendwer: "Ich habe lieber 4 unterschiedliche Systeme Schaden zu machen damit sich Kämpfer, Zauberer, Kleriker und Schurke unterschiedlich anfühlen"? Und wenn ja, warum? Also, ich versteh's ehrlich nicht und würd's gern wissen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 15:33
Ich beziehe mich schon in erster Linie auf die frühen Veröffentlichungen, danach hab ich mich nicht mehr groß um die 4e gekümmert.

Mein Gefühl stammt aber aus einer andren Quelle. Mit ist schon bewusst, das die Klassen sich unterschiedlich spielen, aber von der ganzen Präsentation her fühlt es sich für mich zu sehr nach einem Computerspiel an, in dem sich die Klassen auch unterschiedlich spielen, man von der Aktion her aber immer das gleiche macht, nämlich mausklicken bzw Buttons drücken. Und davon konnte ich mich in meinen Versuchsrunden auch nie befreien, zumal die Mitspieler die entsprechende Terminologie benutzten, was mir extrem auf den Wecker ging.

Und das liegt eben auch am Design des Power Systems, dass diesem Gefühl sicher nicht entgegen wirkt.


Munchkin-Mages brauch ich übrigens sicher nicht. Dennoch halte ich es, was die Klassenbalance angeht, lieber mit Monte Cook als mit Mike Mearls. Ist aber ein anderes Teil des Puzzles.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 15:43
Sagt das echt irgendwer: "Ich habe lieber 4 unterschiedliche Systeme Schaden zu machen damit sich Kämpfer, Zauberer, Kleriker und Schurke unterschiedlich anfühlen"? Und wenn ja, warum? Also, ich versteh's ehrlich nicht und würd's gern wissen.

Ich finde es einfach glaubwürdiger, wenn man unterschiedliche Fähigkeiten auch auf Regelebene unterschiedlich umsetzt. Das erleichtert mir einerseits den gedanklichen Einstieg in eine andere Klasse, andererseits ist es auch leichter, ein solches Subsystem auszutauschen, wenn es mir nicht zusagt. Wenn nur sagen wir der PF-Barde nicht gefällt, modifiziere ich ihn einfach nach meinem Gusto.

Da hab ich in der 4e halt das Problem, dass die Powers systemdefinierend sind. Wenn mir die nicht gefallen, kann ich nur dem ganzen Spiel nichts mehr anfangen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 15:48
Da hab ich in der 4e halt das Problem, dass die Powers systemdefinierend sind. Wenn mir die nicht gefallen, kann ich nur dem ganzen Spiel nichts mehr anfangen.

Du könntest doch eine der Klassen spielen, die nicht so sehr auf Spezialangriffe zurückgreifen, sondern im Kampf vor allem von passiven Effekten und einer guten Positionierung leben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 15:51
Ist vielleicht auch so ein wenig eine selbsterfüllende Prophezeiung. Je weniger beschreibend man spielt, umso eher wird man diesen Eindruck auf das System übertragen. Und dann - weil man es als beschreibungsfrei erlebt hat, und so einschätzt als ob dies der einzige Weg ist verstärkt sich der Effekt. Und umgedreht ist dies der Fall wenn man beschreibend spielt.

Und dann ist es halt auch eine Frage der Erwartungshaltung. Habe ich eine Art und Weise wo ein Schadenszauber oder ein Angriff funktioniert, erwartet man gar nicht viel.

Niemand würde auf die Idee kommen in 3.5 drückt der Kämpfer einen Button wenn er angreift. Nicht weil er dort etwas anderes tut als in der. 4e, sondern weil es altbekannt ist, und noch etliche andere Charaktere diese Aktion machen könnten. Sie ist losgelöst vom Fluff, und darum erwartet den dort keiner.

Das ist bei der 4e anders, hier hat man einerseits den positiven Effekt, das es einen unterschied macht welche Finte ich mache oder welchen Schwerthieb, und über diese Unterschiede Beschreibungen einbringen kann. Aber andererseits auch den Nachteil: Tue ich dies nicht, so fehlt schnell etwas.

Da hab ich in der 4e halt das Problem, dass die Powers systemdefinierend sind. Wenn mir die nicht gefallen, kann ich nur dem ganzen Spiel nichts mehr anfangen.

Stimmt sicherlich, doch "Power" ist ja nur der Übergriff für "Spezielle Dinge die man unter anderem im Kampf machen kann, wenn man zu einem bestimmten Thema (z.B. Kleriker, oder Elf, oder Oghmagläubig, oder besonders gut in Diplomatie) passt. Das können Zauber sein, kann ein Sprung oder eine besondere Herangehensweise in Ritualen sein. Aber du meinst sicher eher das dahinterstehende System, wann man eine Power bekommt, oder?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 15:56
Du könntest doch eine der Klassen spielen, die nicht so sehr auf Spezialangriffe zurückgreifen, sondern im Kampf vor allem von passiven Effekten und einer guten Positionierung leben.

Da hat Wormys_Queue aber definitiv recht, die gab es zu Beginn nicht. Und die Kritik war wahrscheinlich weiter verbreitet, sonst hätte man das nicht versucht durch die Essentials-Klassen anzugehen.

Ich finde es einfach glaubwürdiger, wenn man unterschiedliche Fähigkeiten auch auf Regelebene unterschiedlich umsetzt. Das erleichtert mir einerseits den gedanklichen Einstieg in eine andere Klasse, andererseits ist es auch leichter, ein solches Subsystem auszutauschen, wenn es mir nicht zusagt. Wenn nur sagen wir der PF-Barde nicht gefällt, modifiziere ich ihn einfach nach meinem Gusto.

Gut, das ist eine zentrale Designfrage der man sich stellen muss. Für mich hat das damals einen Nerv getroffen der dazu geführt hat dass ich mich wieder mit D&D beschäftige. Von dem was vorher da war war das natürlich eine Abkehr. Unter der Prämisse der "Stammkunden" ist diese Entscheidung natürlich wieder fragwürdiger, für die "Neukundengewinnung" war so eine Vereinheitlichung aber eigentlich das einzig richtige (das man das trotzdem nicht geschafft hat da die anvisierten Zielgruppen ins Boot zu holen steht auf einem ganz anderen Blatt).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 16:07
Da hat Wormys_Queue aber definitiv recht, die gab es zu Beginn nicht. Und die Kritik war wahrscheinlich weiter verbreitet, sonst hätte man das nicht versucht durch die Essentials-Klassen anzugehen.

Ja, gut. Damit sind wir wieder bei dem Problem, dass die Wahrnehmung der Edition stark davon beeinflusst wird, wann man zum ersten Mal mit dem System in Berührung gekommen ist. Mir kommt es langsam so vor, als könnte das Hauptproblem gewesen sein, dass sich die Designer mit den ganzen Änderungen am Anfang vielleicht etwas übernommen haben. Das sieht man auch ganz gut an den Monstern im MM1, die teilweise echt seltsame Mechaniken und Werte haben. Das Monster-Design im MM3 kommt mir spielmechanisch so viel eleganter vor, dass der darin steckende Lernprozess schon beinahe greifbar ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 19.10.2014 | 16:40
Du könntest doch eine der Klassen spielen, die nicht so sehr auf Spezialangriffe zurückgreifen, sondern im Kampf vor allem von passiven Effekten und einer guten Positionierung leben.

Ach das reine Spielen ist gar nicht so sehr das Problem, ich hab auch in den schlimmsten Edition War-Zeiten den Standpunkt vertreten, mir eine Mitwirkung als Spieler vorstellen zu können, wenn die Gruppe passt. Und wenn manche Sachen anders verlaufen wären, würde ich vielleicht immer noch bei Ardwulf in einer online-Runde mitspielen, wer weiss.

Normalerweise bin ich aber der Spielleiter, und ein System zu leiten, dass ich gar nicht mag, ist halt schwierig

@Ardwulf: was du ansprichst, spielt sicher auch eine Rolle, aber an Beschreibung hat's bei mir ja noch nie gemangelt. Die gleichmäßige Vergabe der Powers trägt sicher auch dazu bei, die Unterschiede zu verwischen. Aber es ist eben auch so, dass es eine Vielzahl an Powers gibt, die sich nicht grundlegend von denen anderer Klassen unterscheiden und quasi austauschbar sind. Und da ist mir dann ein Popelsatz Fluffbeschreibung einfach zu wenig.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 16:45
1) Meta-Denken
Mich stört an DD4 das Meta-Denken.

Als Spieler muss ich mich fragen: "Setze ich die Power 'Get over here' jetzt ein oder lieber später?"
Mein SC stellt sich diese Frage jedoch nicht. Der kommt gar nicht auf die Idee, dass er die Fähigkeit später nicht nutzen kann, wenn er sie jetzt nutzt.

Und diese Meta-Denken stört mich extrem. Bei DD3 konnte man als Spieler so denken, wie auch der SC denken würde. In DD4 ist das nicht mehr möglich.

2) Einschränkung der Handlungsfreiheit
Desweiteren wird die Handlungsfreiheit durch die Powers extrem eingeschränkt:
Spieler: Ich möchte den Gegner mit meiner Waffe zurückdrängen.
SL: Hast du denn 'Silverstep'?
Spieler: Nein!
SL: Dann kannst du den Gegner auch nicht mit deiner Waffe zurückdrängen.
Spieler: OK, dann möchte ich den Gegner mit meinem Schild zurückschubsen.
SL: Hast du denn 'Tide of Iron'?
Spieler: Nein?
SL: Dann kannst du den Gegner auch nicht mit deinem Schild zurückschubsen.
Spieler: OK, dann schlage ich wenigstens mit voller Kraft auf den Gegner ein.
SL: Hast du denn 'Brute Strike'?
Spieler: Nein?
SL: Dann kannst du auch nicht mit voller Wucht zuschlagen.
Spieler: OK, dann greife ich halt einfach nur an.

Oder auch:
Spieler: Ich stelle mich vor unseren Gelehrten und blocke Angriffe gegen ihn, während er die Inschriften studiert.
SL: Hast du denn 'Interposing Shield'?
Spieler: Nein.
SL: Dann kannst du auch keine Angriffe gegen in blocken.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 19.10.2014 | 16:53
2) Einschränkung der Handlungsfreiheit
Desweiteren wird die Handlungsfreiheit durch die Powers extrem eingeschränkt:
Spieler: Ich möchte den Gegner mit meiner Waffe zurückdrängen.
SL: Hast du denn 'Silverstep'?
Spieler: Nein!
SL: Dann kannst du den Gegner auch nicht mit deiner Waffe zurückdrängen.
Spieler: OK, dann möchte ich den Gegner mit meinem Schild zurückschubsen.
SL: Hast du denn 'Tide of Iron'?
Spieler: Nein?
SL: Dann kannst du den Gegner auch nicht mit deinem Schild zurückschubsen.
Spieler: OK, dann schlage ich wenigstens mit voller Kraft auf den Gegner ein.
SL: Hast du denn 'Brute Strike'?
Spieler: Nein?
SL: Dann kannst du auch nicht mit voller Wucht zuschlagen.
Spieler: OK, dann greife ich halt einfach nur an.
JEDER kann einen Bullrush machen und den Gegner zurückdrängen. Die von dir angesprochenen Powers setzen nur noch zusätzlich einen guten Schadensoutput obendrauf.
Edit: Und einen speziellen Angriff mit ordentlich Schaden hat auch JEDER im Angebot.

Zitat
Oder auch:
Spieler: Ich stelle mich vor unseren Gelehrten und blocke Angriffe gegen ihn, während er die Inschriften studiert.
SL: Hast du denn 'Interposing Shield'?
Spieler: Nein.
SL: Dann kannst du auch keine Angriffe gegen in blocken.
Auch das ist ohne spezielle Powers möglich, weil der Gegner entweder direkt am Gelehrten dran stehen muss oder eine LoS braucht, was man dadurch verhindert, dass man sich (Lo and behold!!!) zwischen ihn und den Gegner stellt.

Bessere Argumente bitte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 17:13
JEDER kann einen Bullrush machen und den Gegner zurückdrängen. Die von dir angesprochenen Powers setzen nur noch zusätzlich einen guten Schadensoutput obendrauf.
Guten Schadensoutput?
Du bekommst lächerliche 1[W]+Strength dazu.

OK, ich sehe gerade, es gibt tatsächlich den Bull Rush. In diesem Fall ist aber die Power einfach nur lächerlich und ein verschwendeter Slot. (Hinzu kommt noch, dass es beim Bull Rush keinen Unterschied gibt, ob ich den Gegner mit der Waffe oder den Schild zurückdränge. Hier denke ich sollte es unterschiedliche Auswirkungen geben.)

Hinzu kommt noch: Meistens will man den Gegner ja schubsen, um ihn in eine Fallgrube zu werfen oder von der Brücke zu stoßen. In diesen Fällen ist mir der Schadensoutput vollkommen egal. Der Gegner ist sowieso weg von der Fläche.

Zitat
Edit: Und einen speziellen Angriff mit ordentlich Schaden hat auch JEDER im Angebot.
Ach ja? Das bezweifle ich. Mein SC hatte keinen im Angebot. (Zumindest nicht ab der Mitte des Encounters. Die Sachen mit guten Schadensoutput wurden zu Beginn des Encounters bereits verbraucht.)

Und ansonsten: Es geht nicht nur um ordentlich Schaden. Es geht darum, WAS man tut. In diesem Fall also mit voller Wucht zuzuschlagen.

Zitat
Auch das ist ohne spezielle Powers möglich, weil der Gegner entweder direkt am Gelehrten dran stehen muss oder eine LoS braucht, was man dadurch verhindert, dass man sich (Lo and behold!!!) zwischen ihn und den Gegner stellt.
Nehmen wir mal ein Schachbrett.
Der Gelehrte steht E1. Du stellst dich also E2 hin. Sagen wir, der Gegner steht E5. Dann bewegt sich der Gegner in seinem Zug wie folgt:
D4, C3, C2, D1.

Deine Positionierung bringt also rein gar nichts. - Und bevor du jetzt sagst: "Dann positioniere ich mich eben links!" Wenn du das tust, dann greift der Gegner den Gelehrten eben von rechts an.

Bessere Argumente bitte.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 17:24
Guten Schadensoutput?
Du bekommst lächerliche 1[W]+Strength dazu.
Das ist mit einer stärkebasierenden Nahkämpferklasse ein solider Schadensoutput mit gutem Sondereffekt (Push).

Zitat
Sorry, wenn jeder den Gegner zurückschubsen kann und der einzige Unterschied ist, dass ich dabei Schaden mache, würde ich mir veräppelt vorkommen. Dazu eine At-Will-Power zu erlernen, lohnt sich nicht.
Natürlich kann sich das lohnen. Wenn es der Kampfstil deines Charakters ist, Feinde auf dem Schlachtfeld durcheinander zu wirbeln, ist eine At-Will-Power möglicherweise genau das richtige.

Zitat
Hinzu kommt noch: Meistens will man den Gegner ja schubsen, um ihn in eine Fallgrube zu werfen oder von der Brücke zu stoßen. In diesen Fällen ist mir der Schadensoutput vollkommen egal. Der Gegner ist sowieso weg von der Fläche.
Genau dafür gibt es Bull Rush und noch einen ganzen Haufen frei verfügbare optionale Manöver (zu Boden werfen etc.), wenn man sowas mag. Warum sollte ein Charakter für jede normale Aktion im Kampf eine Power brauchen? Zumal der SL den Charakter auch einen Fertigkeitswurf auf Athletik oder sonstwas machen kann, um die jeweilige Aktion regeltechnisch stimmig abzubilden.

Zitat
Ach ja? Das bezweifle ich. Mein SC hatte keinen im Angebot.
Evtl. das falsche Spiel gespielt?

Zitat
Und ansonsten: Es geht nicht nur um ordentlich Schaden. Es geht darum, WAS man tut. In diesem Fall also mit voller Wucht zuzuschlagen.
Wenn dein Charakter z. B. ein Knight oder Slayer ist (das sind so Leute, die gerne mit Wucht rumschlagen), kannst du ihn eine Stance einnehmen lassen, die seinen Schaden erhöht. Wenn es dir ganz ernst damit ist, kannst du sogar eine Stance wählen, die seinen Angriffswurf etwas senkt, aber dafür noch mehr Schaden macht (a la Power Attack in 3.x).

Zitat
Nehmen wir mal ein Schachbrett.
Der Gelehrte steht E1. Du stellst dich also E2 hin. Sagen wir, der Gegner steht E5. Dann bewegt sich der Gegner in seinem Zug wie folgt:
D4, C3, C2, D1.
Deine Positionierung bringt also rein gar nichts. - Und bevor du jetzt sagst: "Dann positioniere ich mich eben links!" Wenn du das tust, dann greift der Gegner den Gelehrten eben von rechts an.
Wenn dein Charakter so ein großer Beschützer ist, dürfte er ja entweder ein Knight sein (also eine Defender-Aura haben), ein Cavalier sein (also eine Defender-Aura haben) oder ein Berserker sein (also eine Defender-Aura haben) oder irgendeine Variante des "klassischen" Kriegers, Paladins, Schwertmagiers etc. sein, die Feinde markieren kann, oder das Theme Guardian mit der Power "Guardian's Counter" haben oder oder oder... Er kann außerdem seinen Zug verzögern (wenn er genug Initiative hat, sonst ist der andere eben schneller) und ansagen, dass er darauf wartet, dass sich der Feind auf den Gelehrten zubewegt. Dann kann er in dem Moment einschreiten und den Feind attackieren.

Zitat
Bessere Argumente bitte.
Deine Argumente finde ich sehr schwach. Kommt mir wie Trollen vor.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grubentroll am 19.10.2014 | 17:33
Mir hat die Sache mit dem "einmal schlafen, und alle sind wieder pumperlgsund" nicht so richtig geschmeckt, als ich es das erste Mal gelesen habe, aber so eine Regelung ist ja mittlerweile Standard...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 17:35
Eulenspiegels SL hatte offenbar das DMG nicht gelesen. Das kann passieren, aber man sollte dann nicht das System dafür verantwortlich machen.
Improvisierte Aktionen sind immer möglich, wenngleich sie eine geringere Erfolgswahrscheinlichkeit als vergleichbare Powers besitzen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 17:46
Natürlich kann sich das lohnen. Wenn es der Kampfstil deines Charakters ist, Feinde auf dem Schlachtfeld durcheinander zu wirbeln, ist eine At-Will-Power genau das richtige.
Wo bitteschön lohnt sich die At-Will-Power?

Das stoßen lohnt sich nur in speziellen Fällen und da kann man dann den Bull Rush einsetzen.

Ganz zu schweigen vom 'Silverstep', wo du zwar auch deinen Schadenoutput erhöhst, aber auf dieser Stufe ganz andere Möglichkeiten hast, deinen Schadenoutput wesentlich besser zu erhöhen. Hier lässt sich Silverstep nur einmal einsetzen.

Zitat
Evtl. das falsche Spiel gespielt?
Wenn dein Charakter z. B. ein Knight oder Slayer ist (das sind so Leute, die gerne mit Wucht rumschlagen), kannst du ihn eine Stance einnehmen lassen, die seinen Schaden erhöht. Wenn es dir ganz ernst damit ist, kannst du sogar eine Stance wählen, die seinen Angriffswurf etwas senkt, aber dafür noch mehr Schaden macht (a la Power Attack in 3.x).
Und nein, es war kein Knight oder Slayer sondern ein Devoted Cleric.

Und es war kein SC, der gerne mit Wucht rumschlägt. Im Gegenteil, normalerweise hat er eher mit Finesse gearbeitet. Aber in dieser speziellen Situation war Finesse nunmal nicht angebracht. In dieser speziellen Situation, war es passender, dass er mit roher Gewalt agiert.

Es geht hier nicht um SCs, die regelmäßig mit Wucht arbeiten. Es geht um SCs, die normalerweise nicht mit Wucht arbeiten. Für diese bietet es sich dennoch an, in speziellen Situationen mit reiner Gewalt/Wucht zu agieren.

Zitat
Wenn dein Charakter so ein großer Beschützer ist, dürfte er ja entweder ein Knight sein (also eine Defender-Aura haben), ein Cavalier sein (also eine Defender-Aura haben) oder ein Berserker sein (also eine Defender-Aura haben) oder irgendeine Variante des "klassischen" Kriegers, Paladins, Schwertmagiers etc. sein, die Feinde markieren kann, oder das Theme Guardian mit der Power "Guardian's Counter" haben oder oder oder...
Nochmal: Es geht hier nicht um Charaktere, die große Beschützer sind. Die holen sich die entsprechenden Powers und gut ist.

Und ja, mein Kleriker hatte sogar 'Priests Shield'. Das hat ihm aber so gar nichts gebracht, da zu Beginn des Zuges keinerlei Gegner in der Nähge des Gelehrten standen. Ich hatte also die Wahl:
1) Ich renne zum Gegner und nutze 'Priests Shield'. Dann kann ich das 'Priests Shield' aber nicht für den Gelehrten nutzen, da er nicht in Reichweite ist.
2) Ich renne zum Gelehrten und stelle mich vor ihn. Dann kann ich aber nicht 'Priests Shield' benutzen, da die Gegner noch nicht in der Nähe sind. (Die bewegen sich dann in ihren Zug zum Gelehrten und schlagen zu, ohne dass ich ewas dagegen unternehmen kann.)

Und auch hier: Es geht nicht um SCs, die es sich zum Thema gemacht haben, regelmäßig andere (N)SCs zu beschützen. Es geht um SCs, für die es in einer speziellen Situation ausnahmsweise mal sinnvoll ist, einen anderen zu beschützen.

Zitat
Deine Argumente finde ich sehr schwach. Kommt mir wie Trollen vor.
Was ist an dem Argument schwach?
Du gehst davon aus, dass wenn jemand einmal wuchtig zuschlägt, dies ein Charakter ist, der regelmäßig wuchtig zuschlägt.
Oder dass ein Charakter, der einmal eine Person beschützt, regelmäßig Personen beschützt.

Dass solche Charaktere sich die entsprechenden Powers holen, ist trivial. Aber es geht ja gerade um SCs, für die es in einer speziellen Situation ausnahmsweise sinnvoll erscheint, wuchtig zuzuschlagen oder eine Person zu schützen.

Improvisierte Aktionen sind immer möglich, wenngleich sie eine geringere Erfolgswahrscheinlichkeit als vergleichbare Powers besitzen.
Dass improvisierte Aktionen möglich sind, war uns klar. Aber die improvisierten Aktionen sind ja dergestalt gestrickt, dass sie keine Powers entwerten.

Man kann natürlich sagen: "Jede Power ist auch (mit leichter Erschwernis) als improvisierte Aktion möglich." Aber mit so einem Ansatz entwertet man total die Powers.

PS: Das mit dem Bull Rush war tatsächlich ein Fehler des SLs. Bei den restlichen Sachen kann ich mir aber nur schwer vorstellen, dass es von den Autoren gewollt ist, dass sich jede Power einfach auch ungelernt einsetzen lässt.

Aber was mich interessieren würde: Wie würdest du denn 'Interposing Shield' als improvisierte Aktion handhaben? (Also für die Leute, die die entsprechende Power nicht haben.)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 17:56
"Aid Defense" ist eine ganz normale Aktion. Offenbar meinst Du das. Und eine improvisierte Aktion ist einfach weniger akkurat und mächtig als eine Power, dafür flexibler und verbraucht keinen "Ressourcen". Vielleicht solltest Du Systeme kritisieren, die Du auch kennst?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 17:57
Aid Another gibt anderen Leuten einen Bonus auf ihre Aktion. Sie gibt keinen Bonus auf den AC.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 17:58
Okay, dein Charakter ist also nur Gelegenheitsbeschützer. Es geht dir um eine konkrete Situation.

Da stellen sich mir zwei Fragen:

1. Warum ist das Verzögern des Zuges deines Charakters mit dem Auslöser, dass sich ein Feind auf den Gelehrten zubewegt, kein gangbarer Weg für dich? Genau für solche Situationen ist die entsprechende Regel doch da. Das hat nichts mit Improvisation zu tun.

2. Wenn es so eine ungewöhnliche Situation für deinen Charakter ist, dann ist es doch gerade legitim, wenn der Spielleiter in dieser Situation z. B. Fertigkeitswürfe auf relevante Fertigkeiten wie Athletik, Einschätzen etc. verlangt, um festzustellen, wie gut dein Charakter darin ist, sich zu positionieren. Ich sehe nicht, wie das in irgendeiner Weise die At-Wills "entwertet". Wessen At-Wills eigentlich? Reden wir hier von einer Situation im Rollenspiel oder einem Computerspiel?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 18:00
Aid Another gibt anderen Leuten einen Bonus auf ihre Aktion. Sie gibt keinen Bonus auf den AC.

Aid Defense ist eine ganz normale Aktion. Gibt +2 auf die AC eines Verbündeten im angrenzenden Feld für den nächsten Angriff.  ::)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 18:12
1. Warum ist das Verzögern des Zuges deines Charakters mit dem Auslöser, dass sich ein Feind auf den Gelehrten zubewegt, kein gangbarer Weg für dich? Genau für solche Situationen ist die entsprechende Regel doch da. Das hat nichts mit Improvisation zu tun.
Wir können es ja gerne mal durchspielen. Aber du stellst schnell fest:
Entweder du unterbrichst die Aktion des Gegners zu früh: Dann bewegt sich der Gegner einfach von der anderen Seite auf den Gelehrten zu.

Oder du unterbrichst die Aktion des Gegners zu spät: Dann kommst du nicht mehr ohne weiteres zwischen Gelehrten und Gegner.

Hinzu kommt noch: Wenn zwei Gegner vorhanden sind, können sie:
1) Von unterschiedlichen Seiten den Gelehrten angreifen.
2) Der erste Gegner greift dich an. Der zweite Gegner bewegt sich anschließend Richtung Gelehrter. Wenn du jetzt deinen Zug beginnst, um dich zum Gelehrten zu bewegen, erhältst du eine Attack of Opportunity vom ersten Gegner.

Zitat
2. Wenn es so eine ungewöhnliche Situation für deinen Charakter ist, dann ist es doch gerade legitim, wenn der Spielleiter in dieser Situation z. B. Fertigkeitswürfe auf relevante Fertigkeiten wie Athletik, Einschätzen etc. verlangt, um festzustellen, wie gut dein Charakter darin ist, sich zu positionieren. Ich sehe nicht, wie das in irgendeiner Weise die At-Wills "entwertet". Wessen At-Wills eigentlich?
Also ich finde Athletik, Einschätzen etc. nicht legitim. Ich meine, man benötigt doch keine größere Athletik, um eine andere Person zu beschützen als sich selber. Und man benötigt jetzt auch keinen Wert in "Einschätzen". Einschätzen ist sinnvoll, um festzustellen: "Braucht der Gelehrte Hilfe oder kommt der auch alleine zurecht?"
Aber in dem Augenblick, wo ich mich entschieden habe, dass der Gelehrte Hilfe braucht und nicht alleine zurecht kommt, benötige ich kein Einschätzen mehr.

Desweiteren: An was für einen MW hast du denn bei der Athletik bzw. Einschätzen-Probe gedacht?

@ Dr. Jan Itor
Ich war zuerst verunsichert und habe nochmal im Regelwerk nachgeschaut. - Wo steht bitteschön Aid Defense? Aid Another steht auf Seite 287.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 18:50
Entweder du unterbrichst die Aktion des Gegners zu früh: Dann bewegt sich der Gegner einfach von der anderen Seite auf den Gelehrten zu.
Oder du unterbrichst die Aktion des Gegners zu spät: Dann kommst du nicht mehr ohne weiteres zwischen Gelehrten und Gegner.
Die Bewegungsaktion des Feindes wird nach ein paar Feldern unterbrochen. Der Kleriker führt seinen vorbereiteten Angriff aus. Danach ist der Feind wieder dran. Dieser hat jetzt nur noch eine Standardaktion und eine beiläufige Aktion. Mit der Standardaktion kommt er nur dann zum Gelehrten, wenn er einen Sturmangriff machen kann. Wenn der Kleriker ihn aber unmittelbar vor dem Gelehrten abgefangen hat, kann er auch das nicht mehr machen, da er sich mindestens 2 Felder weit auf das Ziel zubewegen muss. Er kann sich also maximal auf ein an den Gelehrten angrenzendes Feld verlagern (außer mit einem Action Point, aber das ist dann kein normaler Feind).

Zitat
Hinzu kommt noch: Wenn zwei Gegner vorhanden sind, können sie:
1) Von unterschiedlichen Seiten den Gelehrten angreifen.
2) Der erste Gegner greift dich an. Der zweite Gegner bewegt sich anschließend Richtung Gelehrter. Wenn du jetzt deinen Zug beginnst, um dich zum Gelehrten zu bewegen, erhältst du eine Attack of Opportunity vom ersten Gegner.
Warum sollte dein Kleriker, der sowas ja normalerweise nicht macht und deswegen keine entsprechenden Fähigkeiten hat, verlässlich in der Lage sein, gleich zwei Feinde von dem Gelehrten abzuhalten, wenn es das Gelände (Engpässe etc.) nicht hergeben? Um mal mit deinen Argumenten von vorher zu sprechen: Würde dein Charakter damit nicht eine spezialisierte Beschützerklasse entwerten?

Zitat
Also ich finde Athletik, Einschätzen etc. nicht legitim. Ich meine, man benötigt doch keine größere Athletik, um eine andere Person zu beschützen als sich selber. Und man benötigt jetzt auch keinen Wert in "Einschätzen". Einschätzen ist sinnvoll, um festzustellen: "Braucht der Gelehrte Hilfe oder kommt der auch alleine zurecht?"
Aber in dem Augenblick, wo ich mich entschieden habe, dass der Gelehrte Hilfe braucht und nicht alleine zurecht kommt, benötige ich kein Einschätzen mehr.

Desweiteren: An was für einen MW hast du denn bei der Athletik bzw. Einschätzen-Probe gedacht?
Wenn man die Frage, ob sich dein Charakter gut positioniert, nicht mit Fertigkeitswürfen oder Attributswürfen verknüpft, dann ist dein "Skill" als Spieler (also dein taktisches Denkvermögen, deine Regelkennntnis usw.) der einzige Gratmesser. Das ist für ein Rollenspiel IMHO nicht so günstig, weil es z. B. auch nicht so taktisch denkende Spieler benachteiligt, obwohl ihr Charakter in der Situation durchaus taktisch denken könnte.

Den DC für die Checks würde ich zum einen davon abhängig machen, was dein Charakter vorhat, und zum anderen von der Hintergrundgeschichte deines Charakters. Wenn dein Charakter also z. B. in einem militärisch organisierten Orden ausgebildet wurde, würde er die Taktik der Feinde eher durchschauen, als wenn er aus einem pazifistischen Bergkloster ist. Wenn dein Charakter ein Kleriker einer Naturgottheit ist, kann der wirkungsvollste Schutz für den Gelehrten darin bestehen, dass er wild um sich schlägt und den Feinden mit dem Zorn seines Gottes droht. Er könnte auch über eine Wissensfähigkeit (quasi via Monster Knowledge) wissen, dass Feinde, mit denen es zu tun hat, vor irgendetwas besonders Angst haben oder irgendetwas fanatisch hassen. Damit könnte er dann ihre Aufmerksamkeit mehr auf sich als auf den Gelehrten lenken. Es gibt da endlose Möglichkeiten und auch andere Gruppenmitglieder können dazu noch etwas beitragen.

Das Ergebnis dieser "Mini-Skill-Challenge" (wenn man so will) könnte dann mitentscheidend sein, ob es die Feinde zum Gelehrten schaffen oder nicht. Das ist aus meiner Sicht auch spielmechanisch besser, als alles von einem einzigen W20-Wurf abhängig zu machen, gerade wenn der Gelehrte ein SC ist und sein Leben auf dem Spiel steht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 19.10.2014 | 18:58
Eulenspiegel:
Worauf willst du eigentlich bei der Beschützeraktion hinaus? Den Beschützer umgehen konnte man auch in D&D3, wo du ja anscheinend der Meinung bist, das wäre im Kampf immersiver. Dort war es sogar noch besser möglich, weil es keinerlei Fähigkeiten der SCs gab, einen Gegner an sich zu binden oder ihm zumindest den Angriff auf Andere zu erschweren.

Also was hat die dir anscheinend liebere 3. Edition da besser gemacht?

Ganz davon ab, dass wir hier schon wieder eine kleinteilige Regelscheißerei hier veranstalten. Herzlichen Glückwunsch zum erneuten Kapern eines Threads.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 19:14
Die Bewegungsaktion des Feindes wird nach ein paar Feldern unterbrochen. Der Kleriker führt seinen vorbereiteten Angriff aus. Danach ist der Feind wieder dran. Dieser hat jetzt nur noch eine Standardaktion und eine beiläufige Aktion.
Wo steht, dass er sich nicht mehr die restlichen Felder bewegen darf? Wenn der Gegner sich 6 Felder bewegen darf und du ihn nach 2 Feldern unterbrichst, darf er sich anschließend 4 weitere Felder bewegen.

Auf Seite 291 bei Reaction und Interruption steht nichts davon, dass die Bewegung nach einer Reaction oder Interruption abgebrochen wird. Im Gegenteil: Dort steht ganz zum Schluss steht, dass eine unterbrochene Aktion nach der eigenen Aktion weiter fortgeführt wird.

Zitat
Warum sollte dein Kleriker, der sowas ja normalerweise nicht macht und deswegen keine entsprechenden Fähigkeiten hat, verlässlich in der Lage sein, gleich zwei Feinde von dem Gelehrten abzuhalten, wenn es das Gelände (Engpässe etc.) nicht hergeben?
Das nicht unbedingt. Aber er könnte sich vor den Gelehrten stellen und dann den Gegner abwehren, der den Gelehrten angreift. Wenn jetzt beide Gegner den Gelehrten angreifen, hätte ich vollstes Verständnis dafür, dass der SC nur einen Angreifer abwehren kann.
Aber wenn auch nur ein Gegner den Gelehrten angreift, sollte der SC in der Lage sein, mit diesem Gegner zu interagieren. (Und sich nicht auf den Gegner eingeschossen haben, der nicht mit dem Gelehrten interagiert.)

Zitat
Um mal mit deinen Argumenten von vorher zu sprechen: Würde dein Charakter damit nicht eine spezialisierte Beschützerklasse entwerten?
Nicht, wenn das schlau designt wäre.
Dann könnte jeder SC andere beschützen, aber die Beschützerklasse könnte das besonders gut.

Was ich mir zum Beispiel vorstellen könnte:
1) Jeder SC kann einen Bonus von +2AC für andere Personen geben.
2) Der Beschützer könnte +4 AC für andere Personen geben. ODER er kann +2 AC für alle benachbarten Verbündeten geben.

In diesem Fall kann jeder beschützen, die Beschützerklasse hätte aber dennoch einen Wert.

Zitat
Wenn man die Frage, ob sich dein Charakter gut positioniert, nicht mit Fertigkeitswürfen oder Attributswürfen verknüpft, dann ist dein "Skill" als Spieler (also dein taktisches Denkvermögen, deine Regelkennntnis usw.) der einzige Gratmesser. Das ist für ein Rollenspiel IMHO nicht so günstig, weil es z. B. auch nicht so taktisch denkende Spieler benachteiligt, obwohl ihr Charakter in der Situation durchaus taktisch denken könnte.
Wenn man nicht taktisch denken möchte, dann ist DD4 das falsche Spiel.

Es gibt zahlreiche Spiele, in denen man die Kämpfe ohne taktische Überlegungen der Spieler abhandeln kann. Wo es nur auf die Fertigkeiten der SCs ankommt.

Aber DD4 lebt davon, dass auch die Spieler taktisch denken. Dass man eben nicht einfach sagt: "Ich werfe einen Feuerball." sondern dass man sich überlegt, wie die eigenen SCs sich optimal positionieren müssen. Wie man die Gegner dazu bringt, sich so hinzustellen, dass Flächenangriffe optimal wirken, welcher Angriff wann das optimale ist etc.

Ich habe volles Verständnis dafür, dass manche Leute nicht taktisch denken wollen. Aber diesen Leuten würde ich dann eher andere Spiele empfehlen. DD4 ist etwas für Taktiker.

@ Sashael
Ich will darauf hinaus, dass Powers die Spielerfreiheit einschränken. Ohne Powers kann man quasi alles als improvisierte Aktion handhaben. In dem Augenblick aber, wo man mit Powers spielt, muss man darauf achten, dass die improvisierte Aktion nicht so mächtig wie eine Power ist.

In DD3 könnte ich zum Beispiel problemlos sagen: Ich beschütze den Gelehrten. Der bekommt dafür ein +2 AC.

In DD$ kann ich das nicht sagen, weil ich damit die entsprechenden Powers entwerte.

Ganz davon ab, dass wir hier schon wieder eine kleinteilige Regelscheißerei hier veranstalten. Herzlichen Glückwunsch zum erneuten Kapern eines Threads.
Da beschwere dich bei dir selber und bei Vendes. Ihr beide habt mit der kleinteiligen Regelscheißerei angefangen! ::)

Ich habe hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893526.html#msg1893526) ganz konkret die Probleme benannt, ohne allzu kleinteilig auf die Regeln einzugehen.
Und was war deine Antwort: Anstatt auf die Kritik einzugehen hast du hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893527.html#msg1893527) erstmal mit der Regelscheißerei angefangen.

Also höre bitte auf, mich für deine Fehler verantwortlich zu machen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Talasha am 19.10.2014 | 19:18


Ganz davon ab, dass wir hier schon wieder eine kleinteilige Regelscheißerei hier veranstalten. Herzlichen Glückwunsch zum erneuten Kapern eines Threads.

Dann geht halt nicht auf ihn ein.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 19.10.2014 | 19:20
Ach Bullshit Eulenspiegel. Du trollst nur wieder rum, wie du es immer tust. Weil du nicht anders kannst. Es liegt anscheinend in deinen Genen oder so.
Deine Beispiele waren ganz eindeutig misinterpretierte Regeln, weshalb ich dich auf die regelmechanischen RAW-Lösungen aufmerksam gemacht habe. Was du wiederum nutzt, um eine kleinscheißige Regeldiskussion anzufachen. Weil du nicht anders kannst. Weil du immer trollen musst und unfähig bist, einfach mal hinzunehmen, dass du dich geirrt hast. Weil du so sehr von dir überzeugt bist, dass dein Ego Erde und Mond umfasst. Mach weiter, geht schon klar. Ich weiß ja, dass du nicht anders kannst.  :d
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 19.10.2014 | 19:20
Dann geht halt nicht auf ihn ein.

Aber, aber, jemand hat Unrecht... im Internet!  ~;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 19:29
Ich war zuerst verunsichert und habe nochmal im Regelwerk nachgeschaut. - Wo steht bitteschön Aid Defense? Aid Another steht auf Seite 287.

In den Errata wurde Aid Another aufgesplittet. Im Rules Compendium steht es auf Seite 238. Ein +4-Bonus wird es übrigens durch "Inspiring Aid".
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 19:52
Dann geht halt nicht auf ihn ein.

Nach seinem letzten Posting habe ich das auch nicht vor. Ich ärgere mich, dass ich auf sein Getrolle geantwortet habe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 19:59
Ach Bullshit Eulenspiegel. Du trollst nur wieder rum, wie du es immer tust. Weil du nicht anders kannst. Es liegt anscheinend in deinen Genen oder so.
Wie kommst du darauf, dass ich rumtrolle?

Nochmal:
Ich hatte zwei Kritikpunkte genannt. Der erste Kritikpunkt wurde vollkommen ignoriert.
Und beim zweiten Kritikpunkt wurde nicht auf die Kritik eingegangen sondern da hast du erstmal angefangen, alles regeltechnisch zu zerlegen und zu analysieren.

Ich habe kein Problem damit, die Kritikpunkte auf abstrakter Eben zu diskutieren. Und ich habe auch kein Problem damit, die Kritikpunkte regeltechnisch zu zerlegen und zu analysieren. Beides wäre in Ordnung.

Womit ich aber ein Problem habe: Erst fängst du an, den Kritikpunkt regeltechnisch zu zerlegen und zu analysieren. Und sobald ich darauf einsteige und den Kritikpunkt ebenfalls regeltechnisch zerlege und analysiere, wirfst du mir genau das vor.

Nochmal: Es ist mir egal, auf welcher Ebene wir diskutieren. Aber werfe mir bitte nicht vor, dass ich auf der gleichen Ebene wie du diskutiere.

Bzgl. missinterpretierte Regeln
Jain. Das erste Beispiel mit dem Stoßen war eine missinterpretierte Regel. Das habe ich ja auch ziemlich schnell hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893543.html#msg1893543) zugegeben.
Die anderen beiden Beispiele mit dem wuchtigen Schlag und Beschützen waren jedoch keine missinterpretierte Regeln.

Aber unabhängig davon, ob die Regeln nun missinterpretiert waren oder richtig waren: Du hattest die Diskussion darum, ob die Regeln nun richtig waren angefangen. Ich habe diese Diskussion nur fortgeführt.

Auf die eigentliche Kritik, dass die Powers die improvisierten Aktionen einschränken (bzw. improvisierte Aktionen die Powers entwerten) bist du nicht eingegangen.
Auf die Sache mit dem Meta-Denken bist du auch nicht eingegangen.

Zitat
Was du wiederum nutzt, um eine kleinscheißige Regeldiskussion anzufachen.
Für dich nochmal die Zusammenfassung der Diskussion.
Eulenspiegel: (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893526.html#msg1893526) An DD4 sind die beiden folgenden Sachen zu kritisieren.
Sashael: Dein Beispiel ist falsch, weil...
Eulenspiegel: Nein, mein Beispiel ist richtig, weil...
Vendes: Du übersiehst, dass es die folgenden Powers gibt, mit denen man das machen kann.
Eulenspiegel: Es geht doch gerade darum, dass die SCs eingeschränkt werden, die diese Powers nicht haben.
Vendes: OK, wieso lässt du den SC dann nicht regeltechnisch Folgendes machen: [insert Regeldetail]
Eulenspiegel: Weil das auch zu Problemen führt. [insert Regeldetail]
Vendes: (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893568.html#msg1893568) [insert more Regeldetails]
Sashael: Beschützer umgehen kann man auch bei DD3. Worauf willst du hinaus?
Eulenspiegel: (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893579.html#msg1893579) @ Vendes [insert more Regeldetails], Erklärung, wie man das Problem mit den Powers lösen könnte. @Sashael Es geht darum, dass Powers die improvisierten Aktionen einschränken.
Sashael: (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893582.html#msg1893582) Du trollst doch rum.

Zitat
Weil du immer trollen musst und unfähig bist, einfach mal hinzunehmen, dass du dich geirrt hast.
Dazu hatte ich geschrieben:
- OK, ich sehe gerade, es gibt tatsächlich den Bull Rush. (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893530.html#msg1893530)
- Das mit dem Bull Rush war tatsächlich ein Fehler (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,88558.msg1893543.html#msg1893543)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 20:08
Auf die eigentliche Kritik, dass die Powers die improvisierten Aktionen einschränken (bzw. improvisierte Aktionen die Powers entwerten) bist du nicht eingegangen.

Ich verstehe die Argumentation dahinter nicht ganz, bzw. wo das Problem liegt. Wenn Du keine Power hast, um einen Ork in die Lavapfütze zu schubsen, machst Du eine improvisierte Aktion. Anhand der Beschreibung dieser Aktion musst Du auf einen bestimmten Wert würfeln und Deinen Angriff machen. Wenn Du eine Power dafür hast, umso besser; wenn nicht, geht es aber dennoch.
Im DMG gibt es eine Tabelle, die sicherstellt, dass improvisierte Aktionen die Powers nicht überflügeln. Es lohnt sich aber imho sehr, immer mal wieder Gelegenheiten aufzubauen, um Improvisation oder kreative Ideen richtig mächtig erscheinen zu lassen. (Meine Faustregel: jeden dritten Encounter.)

Das "Problem", dass improvisierte Aktionen Dinge übertrumpfen, für die andere Spieler Feats, Talente etc. ausgegeben haben, kann in jedem Spiel auftauchen. Tatsächlich ist die 4E aber ein System, das sicherstellt, dass gerade das nicht passieren muss, wenn man sich nur an die Regeln hält.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 20:16
Auf die eigentliche Kritik, dass die Powers die improvisierten Aktionen einschränken (bzw. improvisierte Aktionen die Powers entwerten) bist du nicht eingegangen.

Das können sie gar nicht. Sie sind Teil des Spiels, und das sie als Alternative zu Kräften funktionieren können ebenso. Man könnte höchstens die Powers "aufwerten" indem man sie weglässt - doch letztlich wäre dies natürlich eher ein Verlust an Flexibilität.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 20:24
Im Regelwerk steht ausdrücklich, dass die aufgelisteten Aktionen nicht vollständig sind, dass die beschriebenen Aktionen nur die typischsten Aktionen sind, und dass man alles, was man sich nur vorstellen kann, auch tun kann. Es ist Sache des Spielleiters, die Rahmenbedingungen dafür festzulegen. Wenn dabei Powers "entwertet" werden, weil der Spielleiter sie z. B. nicht genügend berücksichtigt oder nicht genug kennt, ist das natürlich ein Fehler des Systems. Sonst würde es ja auch in den "Was mein DM bei 4E evtl. falsch macht, weil ich sowieso alles besser weiß..."-Thread gehören.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 20:48
@ Thandbar
Wie gesagt: Beim "schubsen" hatte ich ja bereits zugegeben, dass ich mich irre.

Aber allgemein ist: Wenn es keine Powers gäbe, könnte man einfach problemlos eine improvisierte Aktion machen.
Da es aber improvisierte Aktionen gibt, muss man aufpassen, dass die improvisierten Aktionen nicht plötzlich mächtiger werden als die Powers.

Wenn du von einer Tabelle sprichst, meinst du die Tabelle auf Seite 42 DMG? Wenn ja, muss ich sagen, dass diese nicht sehr hilfreich war. Auch durch diese Tabelle ließ es sich nicht vermeiden, dass
1) unklar war, wie hoch der MW nun genau sein sollte.
2) der MW entweder so hoch war, dass es lächerlich wirkte oder der MW so niedrig war, dass die improvisierte Aktion die entsprechende Power ersetzt hat.

Bei vielen anderen Systemen tritt dieses Problem halt nicht auf, weil grundsätzlich jeder alles machen kann. (Sofern ingame stimmig.) Und spezielle Feats erlauben dann halt einen speziellen Bonus oder Sondereffekte auf die gewöhnlichen Aktionen.

Machen wir das mal anhand deines Beispiels mit der Lavapfütze:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

@ Arldwulf
Was man halt sehr gut machen könnte: Die improvisierten Aktionen quasi zum Standard zu machen. Die Powers geben dann "nur" Boni auf improvisierte Aktionen.

Beispiele:
Dies würde sicherstellen, dass jeder alles kann und dass die Powers dennoch nicht entwertet wären.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.10.2014 | 20:59
So wie ich die Kritik verstehe, geht es darum, dass in einer Situation, in der der Spieler etwas tun will, wofür er keine Power hat (und u.U. jemand am Tisch sitzt, der eine passende Power hat)

a) der SL sagt: Das kannst du nicht als improvisierte Aktion machen, dafür gibt es eine Power. Hast du die Power nicht, kannst du das nicht machen (sonst hätte Spieler X ja gar keinen Vorteil davon, dass er die Power hat).
b) der Spieler X sagt: Das ist voll unfair, wenn Spieler Y das machen kann ohne die Power genommen zu haben. Da hätte ich den wertvollen Slot ja nicht mit der Power belegen müssen.

Ich hoffe, den dahinterliegenden Gedanken verstanden zu haben. Beides sind denkbare Szenarien. Ich möchte als Gegenargumente folgendes anbieten:

zu a) sagen die Regeln nach meinem Dafürhalten (aus der Erinnerung) eindeutig, dass es passieren darf, dass Effekte von improvisierten Aktionen die von Powers simulieren. Der SL trifft hier also eine Entscheidung, die prinzipiell gegen den Geist des Spiels im allgemeinen und dem Geist der Regelung für improvisierte Aktionen im speziellen verstößt. Das ist dem Spiel mMn nicht anzulasten. Es bleibt im einzelnen abzuwägen, ob der angestrebte Effekt im Rahmen dessen liegt, was eine ImpAct (pun intended) können soll.

zu b) bin ich der Ansicht, dass 90% der gut designten Powers mehr als einen Effekt haben und wenn einer davon nur darin liegt, dass sie zusätzlich zum Haupteffekt Schaden am Ziel macht. Die ImpAct sollte idR über Einschränkungen verfügen. Sie hat reduzierte Reichweite, macht neben dem Effekt keinen oder weniger Schaden, hat Abzüge auf den Wurf, Bewegt das Ziel weniger, setzt nicht sehr häufig vorhandene Rahmenbedingungen voraus oder, oder, oder. Sie ist im Zweifelsfall jedenfalls nicht so gut, wie eine auf den angestrebten Effekt hin konzipierte Power. Trifft dies nicht zu, so sollte man darüber nachdenken, ob die Power nicht einfach zu schwach ist, was tatsächlich ein Designfehler wäre, wenn auch nicht des Spiels an sich, sondern der spezifischen Power. Dann müsste diese Power gehausregelt werden, was nicht optimal, aber nach meinem Dafürhalten im Sinne der Regelintention ist.

Dadurch wird gewährleistet, dass der Spieler, der die Power wählt, nicht einfach nur einen Slot verschenkt, sondern im Zweifel wirklich einen Vorteil davon hat.
Motto: Everyone can do that. But you can do it BETTER.

Es ist zugegebener Maßen eine Herangehensweise, die viel Verantwortung in die Hand des SLs legt. Darin sehe ich aber bei D&D kein Novum.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 21:05
Bei vielen anderen Systemen tritt dieses Problem halt nicht auf, weil grundsätzlich jeder alles machen kann. (Sofern ingame stimmig.) Und spezielle Feats erlauben dann halt einen speziellen Bonus oder Sondereffekte auf die gewöhnlichen Aktionen.

Du kannst auch in der 4E alles versuchen, solange es ingame stimmig ist. Und wie gesagt, gibt es genug Feats oder Powers - wie eben Inspiring Aid - die die gewöhnlichen Aktionen besser machen.
In dem Beispiel mit der Lavapfütze dachte ich mir: Wenn es ein so überragender Superdupergegner sein soll, dass der in Sachen Wendigkeit die SCs derart klar überflügelt, würde ich womöglich eine parallele Skill-Challenge für den Trick mit dem Seil erwägen. Dass man mit Drohen, Bluffen, Ausmanövrieren den da irgendwie reinlocken kann und der Encounter dadurch beendet wird.

 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 21:17
Ich hoffe, den dahinterliegenden Gedanken verstanden zu haben.
Ja hast du.

zu b) Ja, die ImpAct sollte über Einschränkungen verfügen. Die Frage ist halt, welche. Das ist durchaus nichts Triviales. Sicherlich, wenn man nach jeder ImpAct das Spiel für 10 Minuten unterbricht und nachdenkt, was passende Einschränkungen wären, würde man in den meisten Fällen wohl zu einem Ergebnis kommen. Das Problem ist, dass der SL meistens keine 10 Minuten sondern eher 10 Sekunden Zeit hat, sich eine passende Einschränkung auszusuchen. Und das läuft dann eher schief.

Zudem muss der SL ja quasi alle Powers kennen, um zu wissen, ob es
1) eine Power mit vergleichbaren Effekt gibt.
2) wie stark diese Power ist. (Wichtig um zu wissen, welche Einschränkungen notwendig sind.)

@ Thandbar
Ja, es gibt viele Powers, die eine echte Verbesserung der ImpAct sind (z.B. Aid Another <-> Inspiring Aid).

Aber es gibt eben auch viele Powers, die keine echten Verbesserungen von ImpAct sind (z.B. Bull Rush <-> Tide of Iron).

Und dann gibt es viele Powers, die nur echte Verbesserungen wären, wenn man die ImpAct mit passenden Einschränkungen versieht. - Aber um zu wissen, was passende Einschränkungen sind, müsste man halt erstmal 'ne Weile nachdenken (was den Spielfluss unterbricht) und zudem wissen, mit welchen Powers die ImpAct alles konkurriert (was bei der Vielzahl an Powers nicht selbstverständlich ist).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 21:38
Warum sollte es nicht Situationen geben können, eine allgemein verfügbare Aktion effektiver sein kann als irgendeine spezifische Power?

Solche Situationen gibt es doch ständig:

- Wenn die Tür nicht verschlossen ist, kann es am Effektivsten sein, die Klinke vorsichtig herunterzudrücken, anstatt die Tür mit mit einer Power gewaltsam zu öffnen (selbst, wenn man so eine Power hat).
- Wenn eine Horde von Monstern aus einer Mine an die Oberfläche strömt, kann es am Effektivisten sein, die tragenden Balken am Eingang wegzuziehen, anstatt irgendeine Power zu benutzen.
- Wenn der sterbende Erzbösewicht seine Hand nach dem Elixir des Ewigen Lebens ausstreckt, kann es effektiver sein, dieses mit einer - Achtung!!! - improvisierten Aktion aus seiner Reichweite zu kicken, anstatt irgendeine Power gegen den Erzbösewicht einzusetzen.
- Wenn es nur darum geht, jemanden in eine Lavagrube zu stoßen, kann es effektiver sein, einen Bull Rush zu machen, anstatt irgendeine Power zu benutzen.

Die Situation, dass eine "mundane Aktion" effektiver sein kann als eine vorgeskriptete, gibt es doch in fast allen Rollenspielsystemen. Und das ist gut so, denn sonst spielen wir wirklich irgendwann ein Computerspiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 21:50
Falls es eine Power gibt, mit der ich Türen öffnen kann, sollte diese effektiver sein als einfach so die Tür zu öffnen (z.B. indem die Power verhindert, dass die Tür knarzt, dass keine Fallen ausgelöst werden und/oder ich die Tür aus der Ferne öffnen kann). Falls die Power aber genau so gut ist wie das normale Tür öffnen, wäre das ein Designfehler.

Auch zu dem Rest: Du sagst, dass es effektiver sein kann, manchmal eine improvisierte Aktion einszusetzen, anstatt eine Power einzusetzen. Das kritisiere ich nicht!
Es geht darum, dass die Power und die improvisierte Aktion den gleichen Effekt haben (zum Beispiel Bull Rush und Tide of Iron).

Wenn Power und improvisierte Aktionen vollkommen unterschiedliche Effekte haben, ist es klar, dass hier auch die ImpAct besser sein kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 21:51
Bull Rush ist doch keine "improvisierte Aktion", sondern eine allgemein verfügbare Aktion. Nur, weil sie allgemein verfügbar ist, heißt doch nicht, dass sie schlechter als eine Power sein muss. Wo steht das denn?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Archoangel am 19.10.2014 | 21:55
Warum sollte ich mir eine Power "kaufen", wenn eine allgemeine Aktion das selbe macht?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 21:57
Wenn es eine Power gibt, die immer nur maximal nur so gut wie eine allgemeine Aktion ist, dann ist die Power schlecht designt.

Anderseits ist es hinreichend, wenn die Power in den allermeisten Fällen besser als die allgemein verfügbare Aktion ist. Den Zwang, dass sie immer und unter allen Umständen besser sein muss, gibt es nicht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 22:04
Sie sollte halt um so viel besser sein, dass es sich auf der entsprechenden Stufe lohnt, diese Power zu holen, anstatt eine ImpAct zu nutzen. Und bei vielen improvisierten Aktionen ist dies halt nicht so ohne Weiteres gegeben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 22:09
Inwiefern denn? Mal so konkret auf das 4e System bezogen. Denn dort gibt es ja durchaus Einschränkungen wie oft man eine Aktion improvisieren kann,
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 22:10
Ich kann das nicht erkennen. Man kann natürlich immer irgendwelche Beispiele konstruieren, in denen das ausnahmsweise mal so sein mag. Aber das ist, wie ich ja schon schrieb, gar nicht schlimm.

Dann nenne doch mal ein paar Powers, die meistens oder immer schlechter sein sollen als eine frei verfügbare Aktion. Ich wette, es finden sich andersherum genug Beispiele, in denen die Power klar besser ist.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 22:11
Also der Vorwurf, improvisierte Aktionen würden den Powers das Wasser abgraben ... der Vorwurf ist zumindest mal *neu*.  :gasmaskerly:
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 22:12
Also der Vorwurf, improvisierte Aktionen würden den Powers das Wasser abgraben ... der Vorwurf ist zumindest mal *neu*.  :gasmaskerly:

Kreativ isser wenigstens. :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 19.10.2014 | 22:19
Dann nenne doch mal ein paar Powers, die meistens oder immer schlechter sein sollen als eine frei verfügbare Aktion. Ich wette, es finden sich andersherum genug Beispiele, in denen die Power klar besser ist.

Zumal Powers durch Feats aufgerüstet werden können und häufig allgemein in die Gruppensynergie aufgenommen sind. Diese Gruppensynergien sind das, was die Charaktere in der 4E so mächtig macht; nicht die Einzelpowers alleine für sich genommen.
Improvisierte Aktionen sind nicht "verlässlich", das heißt, sie brauchen die richtigen Rahmenbedingungen, um überhaupt zu funktionieren, während Powers in die Ressourcenmechanik der AEDU eingebettet sind. Je nachdem bietet sich eher das eine oder das andere an.

Wenn man ganz normal Kaufabenteuer-Encounterschläuche spielt, sind die normalen Powers fast immer die bessere Wahl. Wenn man sich darauf einlässt, kann man auch mit Improvisieren und kreativen Vorschlägen gute Erfolge erzielen. Ich hatte zB mal Eisengolems, die extrem hart für die Gruppe waren, aber über Stöpsel am Rücken verfügten, die man rausziehen konnte, um ihnen per auslaufenden Flüssigkeiten 20 ongoing damage zu verpassen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 22:20
Zumal Powers durch Feats aufgerüstet werden können und häufig allgemein in die Gruppensynergie aufgenommen sind. Diese Gruppensynergien sind das, was die Charaktere in der 4E so mächtig macht; nicht die Einzelpowers alleine für sich genommen.
Jetzt mach mir doch nicht die Pointe kaputt. :(
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 22:21
Also der Vorwurf, improvisierte Aktionen würden den Powers das Wasser abgraben ... der Vorwurf ist zumindest mal *neu*.  :gasmaskerly:

Eigentlich gabs den schon vor Jahren mal...  ~;D
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 22:23
Inwiefern denn? Mal so konkret auf das 4e System bezogen. Denn dort gibt es ja durchaus Einschränkungen wie oft man eine Aktion improvisieren kann,
Beispielsweise einen Warnruf abgeben, um vor einem Hinterhalt zu warnen und die Power 'Evade Ambush'.

Oder kräftig mit voller Wucht zuschlagen gegenüber der Power 'Brute Strike'.

Oder als Priester beschwichtigend auf den Gegner einreden gegenüber der Power 'Rune of Peace'.

Oder den Gegner blenden (Spiegel oder Sand ins Auge)  vs. der Power 'Searing Light'.

Oder mich Bodyguard mäßig in eine Schussbahn oder einen Schwerthieb werfen vs. 'Martyr's Blessing'.

Ein anderes Beispiel ist das wiederholte Beispiel Bull Rush vs. Tides of Iron. Auch hier lohnt sich Tides of Iron nicht wirklich.

Von den Einschränkungen von improvisierten Aktionen häufiger benutzen höre ich zum ersten mal. Könntest du mir sagen, wo ich den entsprechenden Abschnitt finde? Oder falls du es nicht wiederfindest zumindest kurz sagen, was sinngemäß drinsteht?

Dann nenne doch mal ein paar Powers, die meistens oder immer schlechter sein sollen als eine frei verfügbare Aktion.
Manchmal frage ich mich, ob du mich absichtlich missverstehst. Ich hatte doch extra geschrieben:
"Sie sollte halt um so viel besser sein, dass es sich auf der entsprechenden Stufe lohnt, diese Power zu holen, anstatt eine ImpAct zu nutzen."

Von schlechter war da keine Rede.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.10.2014 | 22:34
Grundsätzlich teile ich die Ansicht, dass eine Power einen Vorteil gegenüber einer allgemein verfügbaren Aktion haben sollte. Es ist gewissermaßen die Existenzberechtigung der Power, dass sie einen Effekt hat, der über das hinaus geht, was ich ohne sie machen kann. Die ImpAct ist dann vorteilhaft einzusetzen, wenn ich die Power nicht genommen habe. Bis dahin ist das recht einfach und ich teile Eulenspiegels Ansicht dazu.

Im Prinzip geht es ja bei der Kritik darum, dass es den Spielleiter vor Probleme stellen kann, sich ad hoc auszudenken, wie er die ImpAct gestalten soll, damit sie eben nicht eine Power obsolet macht. Ich kann die Argumentation nachvollziehen. Ich selbst sehe das nicht als ein hartes Problem an, aber vielleicht schätze ich die Improvisationsfähigkeit vieler SLs auch einfach zu hoch ein. Ich sehe darin keinen groben Designfehler, sondern lediglich etwas, was vom SL eine gutes Gefühl für das Spiel verlangt. Damit kann ich persönlich leben und wir hatten anno dazumal auch nie ein Problem damit. Ich kann mich aber auch nicht dran erinnern, dass wir all zu oft ImpActs gemacht haben. Irgendwie hatte es sich einfach nicht ergeben. Da wir jetzt auch eine Weile nicht mehr die 4e spielen (was auch ein wenig schade ist, einige meiner liebsten Charaktere hab ich mit 4e-Regeln gebaut) bin ich freilich auch ein wenig aus den Regeln draußen, also sind meine Aussagen dazu mit einer Prise Pfeffer zu genießen.

Grundsätzlich sollte man sich also zumindest bewusst darüber sein, dass das eine Herausforderung ist, der sich der SL - je nach dem, wie kreativ seine Spieler sind - stellen muss. Dazu muss er in der Lage sein, abzuwägen, was eine Power leistet und das dann demgemäß downgraden können. Dabei kommt es naturgemäß auch bei den bestens SLs auch zu... Abweichungen vom angestrebten Ideal. Ich würde es eher als eine Herausforderung als ein Problem bezeichnen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 22:49
Dann nehmen wir doch mal "Bull Rush" vs. "Tide of Iron". Mir war nicht klar, dass du das ernsthaft als Beispiel gemeint hattest.

Tide of Iron hat im Gegensatz zu Bull Rush das Schlüsselwort "Melee Weapon" nicht, sondern nur "Melee 1". Das bedeutet, dass Bull Rush weder vom Fighter Weapon Talent, noch vom Proficiency-Bonus der Waffe, noch von irgendwelchen waffenbezogenen Feats profitiert.

Ein typischer "Tank" (Tide of Iron ist wegen des Schildes eindeutig für diese Zielgruppe) dürfte auf Stufe 1 in etwa folgende Werte haben: Stärkebonus +5, Fighter Weapon Talent (One-handed Weapons) +1, Proficiency Bonus (Longsword) +3, Master at Arms oder Heavy Blade Expertise +1.

Sein Angriffsbonus für Bull Rush liegt bei +5 und sein Angriffsbonus für Tide of Iron liegt bei +10. Und das auf Stufe 1. Da Bull Rush wegen des fehlenden Schlüsselwortes auch nicht vom Enhancement Bonus magischer Waffen profitiert, wird die Schere immer größer. Auf Stufe 7 sind es bei durchschnittlicher Ausrüstung schon 7 Punkte Unterschied beim Angriffswert. Den Schaden, den man mit Tide of Iron dann macht, und alles, was noch so dranhängt, noch gar nicht mitein berechnet.

Welches Monster vor einer Lavagrube hat bitte einen derart massiven AC-Wert und einen derart niedrigen Fortitude-Wert? Dein Beispiel ist, wie schon gesagt, total konstruiert.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 19.10.2014 | 22:50
Von den Einschränkungen von improvisierten Aktionen häufiger benutzen höre ich zum ersten mal. Könntest du mir sagen, wo ich den entsprechenden Abschnitt finde? Oder falls du es nicht wiederfindest zumindest kurz sagen, was sinngemäß drinsteht?

Du findest das ganze bei der Erklärung für improvisierte Aktionen im Spielleiterhandbuch, kurz zusammengefasst wird dort zwischen improvisierten Aktionen welche man immer wieder machen könnte und improvisierten Aktionen die nur einmalig möglich sind unterschieden. Letztere dürfen dafür halt stärker sein.

Beim Rest deines Postings weiß ich nicht so recht was es mit meiner Aussage zu tun hat.

Für den Warnruf brauchst du keine improvisierte Aktion - wenn du einen Hinterhalt bemerkst kannst du immer deine Kameraden warnen. Evade Ambush verbessert dies nur, lässt die Warnung auch zu wenn du sie erst direkt vor dem Angriff der Gegner bemerkst.

Mit voller Wucht zuschlagen tust du letztlich immer. (technisch gesehen kannst du aber sagen, dass du dies nicht tust). Improvisierte Aktionen können den Schaden erhöhen, da sie teilweise besseren Schaden oder solchen auf dem Niveau von Encounter Kräften machen. Aber auch das kommt auf die Situation an. Im Normalfall werden die ganz normalen Standardkräfte benutzt, deshalb heißen die ja so.

Auf Gegner einreden kannst du jederzeit, Rune of Peace verbindet dies nur mit einem magischem Effekt. Improvisieren könnte man so etwas sicher - ich würde es aber als etwas werten was eher eine einmalige Sache ist.

Dich in die Schussbahn zu werfen wirst du mit improvisierten Aktionen eher nicht hinbekommen (es ist nicht unmöglich, ich würde es als SL aber wohl kaum zulassen. Das liegt am Wesen improvisierter Aktionen. Sie basieren auf kreativen Überlegungen und erreichen damit das gleiche Ziel was andere mit Übung und Können erreichen. Sich in die Schussbahn werfen ist jedoch ziemlich eindeutig etwas was vor allem starke Reflexe bedarf, weniger Planung. Ich würde aber eine vorbereitete Aktion zulassen bei der du sowas machst wenn jemand schießt.

Was deine Aussagen zu dem Nutzen der Powers angeht solltest du vor allem bedenken, dass die Powers nicht nur aus ihren Effekten und ihrem Schaden bestehen. Sondern auch andere Regelmechanische Auswirkungen darin verborgen sind. So gibt es diverse Kampftechniken welche explizit martial Powers ansprechen, und diese verändern. Generell sehe ich bei improvisierten Akionen aber eher ein miteinander.

Improvisierte Aktionen sind dort besser wo man gerade nicht das passende Mittel hat, aber ich sehe da eher ein miteinander als Konkurrenz.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.10.2014 | 23:09
Also der Vorwurf, improvisierte Aktionen würden den Powers das Wasser abgraben ... der Vorwurf ist zumindest mal *neu*.  :gasmaskerly:
Bei den meisten Runden, in denen ich bisher gespielt habe, wurde das Problem dadurch "gelöst", dass sie einfach alle ImpActs verboten haben, die eine Power simulieren. Mit dieser "Problemlösung" gibt es dann auch keinen Grund, sich über zu mächtige Powers zu beschweren.

Aber wie Surtur bereits geschrieben hat, ist das eine Hausregel und nicht sonderlich regelkonform.

@ Arldwulf
Ja, ein Warnruf ist keine "improvisierte Aktion" im wörtlichen Sinne. Es geht mir bei "ImpAct" allgemein um Aktionen, die man machen kann, ohne sie explizit zu erlernen. Ich habe sie der Einfachheit halber mit "ImpAct" abgekürzt. Aber gemeint sind alle möglichen Aktionen, die jeder tun kann, ohne sie extra zu erlernen. (Egal, ob du sie nun "improvisierte Aktion" oder "allgemein verfügbare Aktion" oder "vorbereitete Aktion" nennst.)

Und hier ist es halt so, dass sich 'Evade Ambush' nicht wirklich lohnt, wenn man stattdessen auch einfach so einen Warnruf abgeben kann.

Und mit voller Wucht schlägt man normalerweise nicht zu. Normalerweise greift man mit einer Kombi aus Wucht und Präzision an. (Schon alleine deswegen, weil man sonst ziemlich schnell erschöpft ist, wenn man jeden Angriff mit voller Wucht durchführt.) "Volle Wucht" ist also etwas, was jeder tun kann, was man im Regelfall aber nicht regelmäßig tut.

zu Rune of Peace: Ob das nun magisch ist oder nicht, ist doch relativ egal, solange es den Gegner davon ablenkt, anzugreifen.
Und wieso sollte das eine einmalige Sache sein? Wenn ich es einmal geschafft habe, beschwichtigend auf den Gegner einzureden, dann sollte es mir auch häufiger gelingen.

Der einzige Grund, der dagegen spricht: Man hat Angst, dass die ImpAct die Power wertlos macht. (Falls du noch einen anderen Grund kennst, der dagegen spricht, die ImpAct regelmäßig einzusetzen, würde ich ihn gerne hören.)

Zum Dazwischen werfen: Von mir aus ist das keine Improvisierte Aktion sondern eine vorbereitete Aktion. Aber wie du sie nun nennst, ändert nichts daran, dass sie eine Power entwertet.

Zitat
Improvisierte Aktionen sind dort besser wo man gerade nicht das passende Mittel hat, aber ich sehe da eher ein miteinander als Konkurrenz.
Improvisierte Aktionen sollten dort besser sein, wo dir das passende Mittel (lies passende Power) fehlt. Aber bei sehr vielen Sachen (s.o.) lohnt sich die dazugehörige Power halt nicht wirklich.

Das mit den Key-Words ist natürlich ein großer Vorteil! Allerdings hätte man das auch einfacher machen können, indem man sagt: "Du kannst eine Aktion (Manöver, improvisierte Aktion, vorgeplante Aktion etc.) mit einem passenden Key-Word ausstatten." anstelle "Du kannst eine Power erwerben."
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 23:16
Das mit den Key-Words ist natürlich ein großer Vorteil! Allerdings hätte man das auch einfacher machen können, indem man sagt: "Du kannst eine beliebige Aktion (Manöver, improvisierte Aktion, vorgeplante Aktion etc.) mit einem passenden Key-Word ausstatten." anstelle "Du kannst eine Power erwerben."

Gib doch einfach zu, dass das mit dem Keywords dein Beispiel total auseinander nimmt. ;)

Die Designer von D&D 4E haben sich eben für einen anderen Mechanismus entschieden, um Powers gegenüber anderen Aktionen "attraktiv genug" zu halten. Das, was du "improvisierte Aktionen" nennst, hat eben diese Keywords in der Regel nicht. Dass man alles immer irgendwie anders machen kann, bestreitet ja niemand.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 19.10.2014 | 23:53
Ach so und von wegen "Rune of Peace" vs. "Beschwichtigend Einreden".

Das ist aus meiner Sicht überhaupt nicht vergleichbar. Rune of Peace hat einen hochspezialisierten Effekt, mit dem der Kleriker einen Feind verlässlich und ohne Einschränkungen an einer bestimmten Aktion hindern kann. Der Kleriker kann dem Lich-Fürsten eine damit verpassen und dann vor seinen Augen dessen Phylakterium zerstören. Er kann das Gleiche ja mal mit "Beschwichtigend Einreden" versuchen.

Zumal "Beschwichtigend Einreden" ja schon mal voraussetzt, dass das Gegenüber des Klerikers diesen verstehen kann und will, der Kleriker genug Zeit und Abstand hat usw. usf. Außerdem ist man der Willkür des Spielleiters beim Festlegen von DCs oder konkurrierenden Würfen vollkommen ausgeliefert, bei Rune of Peace dagegen nicht. Rune of Peace funktioniert sogar bei einem Fehlschlag und der Effekt beim Fehlschlag ist gegen wirklich starke Gegner wahrscheinlich sogar mächtiger als der Primäreffekt.

Spielmechanisch gesehen, hat auch Rune of Peace wieder das "Melee Weapon"-Schlüsselwort mit allem, was da so dran hängt. "Beschwichtigend Einreden" würde man dagegen wohl auf Diplomatie würfeln, das zwar immerhin Klassenskill ist, aber an einem der unwichtigsten Attribute für die meisten Kleriker-Builds hängt, da Charisma sich einen Rettungswurf mit Weisheit teilt. Selbst, wenn man diese Problematik mit einem speziellen Build, Rasse, Background etc. (also einem erheblichen Invest) umgehen würde, würde der Rest des Gesagten immer noch gelten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 19.10.2014 | 23:55
Irgendwie erinnert mich das (Eulis Einwände) an Earthdawns Disziplinstalente und Fertigkeiten, die diese Talente (etwas anders und schwächer) nachbilden. Was mich wieder zu dem Punkt bringt: Zum Schaden für beide (Earthdawn und 4E) ist Age of Legend - anders als angekündigt - nie erschienen.

Zitat
"(AUCKLAND, New Zealand) 8 July, 2008—RedBrick Limited confirmed today that the Age of Legend™ campaign setting for Wizards of the Coast's DUNGEONS & DRAGONS® 4th Edition roleplaying game is currently in development. Age of Legend™ is based on FASA Corporation’s popular Earthdawn® fantasy roleplaying game.

Ernsthaft: Da hätte 4E wirklich gut zeigen können, wie es gemeint ist. Womit so manche Unklarheit und Endlosdiskussionen um die Regeln hätten beseitigt werden können. Einfach, weil 4E um ein Setting ergänzt worden wäre, bei dem die Regelmechanismen nicht abstrakt für sich stehen, sondern bei dem sie in etwa 1:1 die Spielweltphysik widergehen.
Earthdawn hätte davon profitiert als Setting bekannter zu werden. Die unsäglichen ED-Versionen für Pathfinder und Savage Worlds wären uns womöglich erspart gebieben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: blut_und_glas am 20.10.2014 | 08:17
Zum Schaden für beide (Earthdawn und 4E) ist Age of Legend - anders als angekündigt - nie erschienen.

Ja, das war wirklich eine Kombination, die - leider im wahrsten Sinne des Wortes - zu gut war, um wahr zu sein.

Wobei trotz der Voraussetzungen auch da einiges hätte "falsch" gemacht werden können. Nicht zu letzt in den Augen existierender Spieler ("das ist ja gar kein Earthdawn!" - "das ist ja gar kein D&D!"), womit wohl selbst ein "gut" umgesetztes Age of Legend in jedem Fall zu kämpfen gehabt hätte.

mfG
jdw
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2014 | 08:59
Zum Dazwischen werfen: Von mir aus ist das keine Improvisierte Aktion sondern eine vorbereitete Aktion. Aber wie du sie nun nennst, ändert nichts daran, dass sie eine Power entwertet.
Improvisierte Aktionen sollten dort besser sein, wo dir das passende Mittel (lies passende Power) fehlt. Aber bei sehr vielen Sachen (s.o.) lohnt sich die dazugehörige Power halt nicht wirklich.

Bei den von dir genannten Beispielen ist es immer so, dass der Effekt der Power deutlich besser ist. Im obigem Beispiel vergleichen wir den Fall, dass ich eine improvisierte Aktion vorbereite, dafür meine Standardaktion verbrauche - mit dem Fall das ich genau dies nicht tun muss, und obwohl ich meine Aktion noch habe und z.B. zum Angreifen nutzen konnte trotzdem den Angriff auf meinen Verbündeten abblocken kann. Z.B. weil ich eben geschult bin den Überblick über solche Situationen zu behalten, oder aus welchem Grund auch immer. Der Unterschied zwischen beiden ist also neben der Erfolgschance die Frage: Wann kann ich dies tun?

Zu den regelmechanischen Unterschieden zwischen Beschwichtigen und einem Zauber der den Gegner vom Kämpfen abhält wurde oben ja etwas gesagt. Deine Frage warum ich sowas nur einmalig zulassen würde ist: Weil nach dem ersten Beschwichtigen ja etwas vorgefallen sein muss, sonst bräuchte ich kein zweites mal. 

Beim zweiten mal würde bei mir der Gegner einfach keiner Beschwichtigung mehr glauben, wenn die Worte aus dem ersten mal sich als falsch erwiesen. Da müsstest du dir also etwas neues einfallen lassen, und genau darum geht es bei improvisierten Aktionen.

Dein Brute Strike Beispiel finde ich toll. Weil man hier tatsächlich nicht eine Power duplizieren würde, sondern einen vergleichbaren Effekt auf anderem Weg erreicht. Am Ende stehen da zwei Spieler und tun verschiedene Dinge die auch verschiedene Vorraussetzungen haben - aber beide könnten den Gegner damit besiegen. Der eine sagt vielleicht: Jetzt war die Gelegenheit da, ich hau mit voller Wucht auf den Gegner ein, um möglichst viel Schaden zu machen. Dies zu können, zu wissen wann dies geht ist seine Fähigkeit, und keine improvisierte Aktion dupliziert genau dies.

Aber vielleicht improvisiert der nächste etwas und macht mit einer anderen Aktion ebenfalls viel Schaden? Nicht genauso, sondern auf einem anderem Weg. Die beiden konkurrieren dort nicht miteinander, und das tun auch ihre Kräfte nicht. Sie sind Teil des Spiels und der weg den man zu einer Aktion nimmt ist in der 4e durchaus wichtig. Zum einem weil damit andere Vorraussetzungen gegeben sein können, Dinge schwerer oder leichter sein können. Vor allem aber weil diese Aktionen genutzt werden können um Charaktereigenschaften zu beschreiben. Am Ende könnte man jeden Kampf und jeden Effekt und jede Aktion auf einen Wurf reduzieren. Sagen: Eure Erfolgschance ist so und so, würfel mal.

Schlichtweg weil jeder Effekt dazu dient zum Erfolg zu kommen.

Aber am Ende geht es ums Rollenspiel, und dort sind die kleinen Unterschiede oft die wichtigsten. Dort ist es wichtig welchen Weg die Charaktere nehmen, welche Aktionen sie machen.

Und um den Bogen zum Ausgangsthema wieder zu Schlagen: Dies ist sicher etwas bei dem man verpasste viele Spieler mitzunehmen. Die Rollenspielchancen solcher Aktionen zu sehen. Das sind dann die Situationen in denen ihre Charaktere eigentlich etwas sehr charaktergerechtes tun, etwas spannendes und zum erzählen einladendes - und während einige Spieler dies dann nutzen und toll finden, kommt bei anderen nur "ich drück den Button A für Effekt X" an. Und völlig verschiedene Spielerlebnisse entstehen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 20.10.2014 | 09:35
Wenn man sagt "Ich will das unterschiedliche Dinge in der Spielwelt auch durch unterschiedliche Mechaniken abgebildet werden (obwohl die Auswirkungen die gleichen sind)", dann ist das ein Argument. Das käme mir so nur nie in den Sinn. Sagt das echt irgendwer: "Ich habe lieber 4 unterschiedliche Systeme Schaden zu machen damit sich Kämpfer, Zauberer, Kleriker und Schurke unterschiedlich anfühlen"? Und wenn ja, warum? Also, ich versteh's ehrlich nicht und würd's gern wissen.

Regeln (und Würfel) sind nun mal das greifbarste Element eines Charakters das ein Spieler auch wirklich in die Hand nehmen kann. Die Verwendung von verschiedenen Subsystemen, auch wenn sie zum gleichen Ergebnis führen, sorgt halt dafür das sich die "Haptik" der Klassen substantiell unterscheiden kann.
Man kann das ganz gut bei den PF-Klassen sehen, da gibt es welche mit X/Day Mechanik, welche mit einem Punktepool und welche mit Slotmechanik. In der 4E kamen ja später die Psi-Klassen mit ihren Power Points dazu, was auch, trotz gleichem Ergebnis, zu einem anderen "Feeling" geführt hat.

Ähnliches kann man bei der Frage "Wer würfelt?" betrachten.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.10.2014 | 20:16
Gib doch einfach zu, dass das mit dem Keywords dein Beispiel total auseinander nimmt. ;)
Wenn ich bei dir oder Arldwulf in einer Runde spielen und alle Powers als ImpAct nutzen darf, mit der Einschränkung, dass die Key-Words nicht gelten: Dann ja, dann gebe ich mit Freuden zu, dass ich mich wegen der Key-Words geirrt habe. (Disclaimer: Unter der Einschränkung, dass es ingame sinnvoll ist natürlich.)

Aber ich habe halt schon in zu vielen Runden gespielt, in denen die ImpActs klein gehalten wurden, als dass ich an einen Zufall glaube. Bei einem einzelnen SL könnte man noch davon ausgehen, dass er einfach schlecht ist. Aber wenn das regelmäßig in Runden passiert, scheint es eher systematisch zu sein.

bzgl. "Rune of Peace" vs. "Beschwichtigend Einreden"
In einer Welt, wo die meisten Common sprechen und wo man für die wenigen, die kein Common verstehen, Verständigungsrituale beherrscht, ist "muss dich verstehen können", keine wirkliche Einschränkung.

Aber mit der Willkür hast du genau das angesprochen, was ich weiter oben ja bereits moniert habe: Wenn der SL 10 Minuten Zeit hätte, sich was Vernünftiges zu überlegen, würde vielleicht auch was Vernünftiges dabei herauskommen. Aber eben weil der SL den Spielfluss nicht unterbrechen will und deswegen eher 10 Sekunden drüber nachdenkt, kommt bei der ImpAct erst recht nichts Sinnvolles heraus.

@ Arldwulf
Ach so, du meinst zweimal auf die gleiche Person beschwichtigend einreden. Klar, dass das nicht so ohne Weiteres möglich ist, ist klar. Es ging mir eher darum, in verschiedenen Encountern jeweils auf andere beschwichtigend einzureden.

Bezüglich Wuchtschlag:
Und es geht mir nicht darum "genau dies" zu duplizieren. Es geht mir darum, dass ein Charakter, der bisher immer beherrscht kämpft, auch mal ausrasten kann und dann halt extrem heftig zuschlägt. Und das sollte sich auch regeltechnisch auswirken.
Oder dass ein Charakter sieht, dass seine Waffe immer abprallt und deswegen jetzt einmalig mit voller Wucht zuhaut.

Zitat
Das sind dann die Situationen in denen ihre Charaktere eigentlich etwas sehr charaktergerechtes tun, etwas spannendes und zum erzählen einladendes - und während einige Spieler dies dann nutzen und toll finden, kommt bei anderen nur "ich drück den Button A für Effekt X" an.
Bei mir ist es weder das eine noch das andere.
Ich finde charaktergerechtes Handelns einer selbst Willen langweilig. Und ich finde "drück den Button A für Effekt X" ebenfalls langweilig.
Was ich gerne möchte: Dass mein SC charaktergerecht handeln kann und dass dies dann die entsprechenden regeltechnischen Auswirkungen hat.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2014 | 20:33
Bei mir ist es weder das eine noch das andere.
Ich finde charaktergerechtes Handelns einer selbst Willen langweilig. Und ich finde "drück den Button A für Effekt X" ebenfalls langweilig.
Was ich gerne möchte: Dass mein SC charaktergerecht handeln kann und dass dies dann die entsprechenden regeltechnischen Auswirkungen hat.

Einfach weil ich den Satz schon lang mal wieder sagen wollte:

Dann ist die 4e eigentlich genau das richtige für dich.  ~;D

Ok, etwas ernsthafter: Ich denke, das gerade dieser weite, viele Spielweisen ermöglichende Ansatz in Verbindung mit der Modularität sehr viel mit den vielen verschiedenen Wahrnehmungen zu tun hatte. Manche Gruppen haben einfach Dinge weggelassen, entweder weil sie diese nicht mochten, oder aber zu wenig wussten was man damit anstellen kann. Und wenn dazu noch wenig Beschäftigung mit den Details im Spiel dazu kommt gibt es eben zum Teil sehr weit entfernte Positionen. Das berühmte ganz andere Spiel.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.10.2014 | 20:55
Dann ist die 4e eigentlich genau das richtige für dich.  ~;D
Ich weiß. Deswegen bin ich ja im Thread.

Ich mag D&D 4 wirklich sehr. Aber manche Sachen nerven mich halt auch gewaltig.

Bei Spielen, die ich blöd finde, besuche ich gar nicht erst den Thread zu den Spielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.10.2014 | 21:00
Zumindest mir fällt ad hoc keine Lösung für das vorliegende Problem ein.  :(
Offenbar sind doch mehr SLs mit der Sache überfordert, als ich vermutet habe. Gut, wieder was gelernt, aber schad' isses trotzdem.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Vendes am 20.10.2014 | 22:39
Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass so viele Gruppen dieses Problem haben. Ich freue mich jedes Mal, wenn meine Spieler irgendetwas zusammenimprovisieren, obwohl ich bestimmt nicht der beste SL der Welt bin. Das einzige, was ich halbwegs gut kann, ist improvisieren. ;)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2014 | 22:46
Ja, und wenn man hier im Thread und anderswo mal zurück blättert findet man dies ja noch in extremerer Form, als "man darf nix anderes als die Powers machen" und Kreativität sei verboten. Was dann natürlich sehr schwer zu verstehen ist wenn man die Texte in den Regelwerken liest. Und doch: Auch dies gab es wohl in vielen Runden. Wahrscheinlich wäre sowas bei einem anderem System einfach im SL Meckerthread gelandet. Doch durch die Diskussionen um das Spiel wirkte es wohl plausibel, ist man leichter bereit diese Dinge aufs System zu schieben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 20.10.2014 | 23:13
Festzuhalten wäre also:

1.) Die (Grund)Regelwerke der 4E sagen, man soll auf jeden Fall improvisieren können und die Powers sind eben eine bestimmte Auswahl an regeltechnisch kodifizierten Handlungen, die genutzt werden sollen, aber nicht der Weisheit und des Spiels letzter Schluss sind.

2.) Viele SLs bzw. Gruppen spielen 4E aber massiv Powers-basiert und nutzen improvisierte Handlungen (im Kampf) nicht so sehr, wie es in den Regeln nahegelegt wird.

Woran liegt das also? Ohne jetzt allzu alte langweilige Fässer aufzumachen (falls das irgendwo in der Mitte des Threads durchdiskutiert wurde), meine ich dass es an der Aufmachung der Regeln liegt, dass dieses Missverständnis zu einer Art Mainstream-4E-Spielweise geworden ist. Die Kodifizierung von Aktionen durch Powers, Keywords, das stenographische 4E-Sprech in den Power-Beschreibungen und all diese Sachen, hat dazu beigetragen. Viele dachten sich wohl: Ja gut, wenn alles so stark verklausuliert ist und sich nach Miniatur-Taktik-Spiel anhört, müssen wir es auch genau so spielen.

Wäre schon gut gewesen, wenn es einfach noch mehr Disclaimer von den Designern gegeben hätte, die das ansprechen. Oder einfach viele Spielbeispiele, die den Leuten zeigen: hey, es ist immer noch ein RPG, bei dem eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, nur eben jetzt mit einer mehr gestreamlineten und abstrahierenden Kampfmechanik.
Kann auch sein, dass viele Leute überreagiert haben, weil sie mit dieser abstrakteren Auffassung von (Kampf)Regeln konfrontiert wurden. Ältere Editionen hatten noch eher den Anschein einer Simulation. Aber eben auch nur den Anschein wohlgemerkt.

Ich gebe immer noch den offiziellen Abenteuern die Schuld an diesem Missverständnis der 4E.

Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 20.10.2014 | 23:37
In den offiziellen Abenteuern wurde dergleichen ja auch angesprochen, und die Kommentare das man dies machen solle waren in den Büchern ja auch nicht gerade selten.

Und improvisierte Aktionen waren ja nicht das einzige was oft weggelassen wurde, wir hatten hier auch schon Leute die auch Skillchallenges und Rituale wegließen, und alles was nicht Kampf und Power ist.

So etwas ist schwer zu erklären, zumal die gleichen Leute sich dann hier die fehlenden Dinge aufregten die sie vorher selbst entfernten. Vielleicht war es auch eine selbstbeschränkung. Wenn das Spiel als Descent wahrgenommen wird werden alle nicht dieser Wahrnehmung entsprechenden Dinge als unpassend angesehen und dementsprechend wenig genutzt, anstatt zu hinterfragen ob vielleicht die Grundannahme nicht atimmt Teilweise wurde dies auch explizit als unpassend zu einem Brettspiel geäußert, als das es betrachtet wurde. Und soweit scrollen wirst du auch heute nicht müssen um "du spielst das ja auch gar nicht wie es gedacht ist, niemand spielt das so wie du !" zu lesen.

Obwohl man einfach nur by the book spielt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Sashael am 20.10.2014 | 23:55
In den offiziellen Abenteuern wurde dergleichen ja auch angesprochen, ...
Das Einsteigerabenteuer Keep on the Shadowfell war eine absolut grottige Encounterschnur mit einem wirklich schlecht designten Dungeon Crawl, der z.B. die von dir so geliebten Umgebungseffekte viel zu selten nutzte und sehr oft nur eine statische Bühne für Miniaturenschubsen auf Basisniveau hergab. Und DAS war nun leider mal das, was viele Leute als Einziges jemals von der 4E live und in Farbe mitbekommen haben.

Ich denke, dass KotS auch seeeehr viel kaputt gemacht hat. Und der darauf aufbauende erste Adventurepath um Orcus war ja ebenfalls auf diesem miesen Niveau. Die guten Sachen kamen alle viel später. Meiner Meinung nach halt definitiv zu spät.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: D. Athair am 21.10.2014 | 00:07
Ich denke, dass KotS auch seeeehr viel kaputt gemacht hat. Und der darauf aufbauende erste Adventurepath um Orcus war ja ebenfalls auf diesem miesen Niveau. Die guten Sachen kamen alle viel später. Meiner Meinung nach halt definitiv zu spät.
+1. Definitiv. Mein Interesse für D&D 4 kam auch erst eine Weile nach dem PHB II + DMG II (Barden, Gnome + bessere Erkläungen zur Skill Challange). Eigentlich erst mit der neuen Red Box und den Essentials Einsteiger Abenteuern.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.10.2014 | 06:51
Das Koboldabenteuer im DMG ist ja ebenfalls ein ziemlich mieser Encounterschlauch. Auch das häufig gelobte Eberron-Abenteuer um die Aschenkrone war mir zu sehr auf die Kampfencounter bezogen; vor allem die zähen Käfergefechte zu Beginn sind mir negativ in Erinnerung.
Der einseitige Fokus der Kaufabenteuer hat der 4E, denke ich, schon großen Schaden in der Wahrnehmung der Leute zugefügt.   
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 21.10.2014 | 06:57
Was meinst Du mit einseitigem Fokus? Das die Dinger allerdings größtenteils Mist waren stimmt schon. Slaying Stone ist da momentan so die einzige Ausnahme die mir in den Sinn kommt...
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 21.10.2014 | 07:10
Die Abenteuer waren ein Riesenfehler. Ich bin wirklich der Letzte, der etwas gegen kampflastige Abenteuer hat, aber die Art, wie die Abenteuer gebaut und präsentiert wurden, war in vielen Bereichen abschreckend. Das ist insofern schade, weil eine ansprechende Gestaltung von Kampfschauplätzen mit eigenen Karten, in denen die Umgebung berücksichtigt wird, schon etwas für den "faulen" Spielleiter (wie mich) hat.

Aber es gehört gefühlsmäßig einfach mehr zu einem Abenteuer als eine Präsentation von Kampfschauplätzen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2014 | 07:30
Ist ja nicht so, als hätte WotC irgendwann mit Abenteuern geglänzt.

Und hier wäre ich fuchsig geworden; zu 3.5 Zeiten hatte ich dank OGL Alternativen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.10.2014 | 07:46
Was meinst Du mit einseitigem Fokus? 

Ich fand schon, dass die Abenteuer stark auf die Kampfencounter bezogen waren. Und man dem Außenherum (Skill Challenges, echte Entscheidungen für den Verlauf der Storyline) mehr "Liebe" hätte angedeihen lassen können. Natürlich kann man da als DM immer noch was eigenes mit hinzugeben, aber ich finde nicht, dass einen die Abenteuer (also die, die ich kenne^^) sonderlich dazu inspiriert haben.
Die Kämpfe selber waren in manchen Abenteuern echt klasse, aber es gab auch sehr langweilige, wo ich es besser gefunden hätte, wenn man einfach nur 2W6 Minions zum schnellen Runtermoschen anstatt vollwertiger Encounter präsentiert hätte. 
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.10.2014 | 08:27
Es gibt schon ein paar gut Abenteuer für die 4e, und man hat da sicher auch viel dazugelernt im Lauf der Zeit.

Aber selbst KotS (und es stimmt schon, dass dies keines der besonders tollen Beispiele ist) hat ja ein paar interessante Ansätze wie den Spion der die Spieler in die Irre führen will, den Hintergrund des Untoten Ritters oder das ziemlich starke Finale bei dem der Spielleiter eine Menge Druck aufbauen kann, mit Verfolgungsjagd, Skillchallenge und knackigem Schlussencounter.

Wie gesagt, das reißt es am Ende nicht heraus, doch es ist ein schönes Beispiel warum nicht immer das Abenteuer Schuld ist. Ich hab es ein paar mal gespielt, und die Erfahrung war sehr unterschiedlich. Bei einem SL war es wirklich der erwähnte Encounterschlauch und nichtmal ein spannender. Ich hab da nicht einmal erfahren, dass es überhaupt einen Spion gibt. Und eine Einbindung der Spielerhintergründe? Da wurde wirklich 0 Mühe gegeben, obwohl das Abenteuer sowas durchaus vorsieht. Am Drachenfriedhof waren wir nichtmal, die Höhle mit Irontooth haben wir ziemlich hirnlos gestürmt und sind per DM Fiat nicht draufgegangen. Im Keep dann gab's auch nix interessantes und den Schluss ohne Skillchallenge und Verfolgungsjagd. Nichtmal das wir da eigentlich am Seil hängend in den Kampf reinklettern  hat die Monster gestört - die haben brav gewartet bis alle da sind. Und das obwohl sie eigentlich gewarnt sein mussten.

Später hab ich das ganze selbst geleitet, auch nochmal bei einem anderem SL gespielt und auch ohne etwas hinzuzufügen (mal von der Downloadbaren Settingergänzung abgesehen) kam etwas dynamischeres heraus. Der Spion hat uns in die Irre geführt, und wurde enttarnt, Irontooths Höhle und der Drachenfriedhof bekamen ihren Platz, wir hatten Zeit für Lagerfeuerstories weil der SL unsere Hintergründe in das Spiel einband. Und die Story um den untoten Ritter trat ins Spiel. Vorher wusste ich ja nichtmal, dass die Burg noch eine Story hat, und nicht einfach denen gehört, welche grad drin sitzen. Und der SL hat uns halt nicht verhätschelt, sondern klar gesagt: Hey, da haut einer ab - fangt ihn oder der warnt seinen Meister, und ihr seid am Arsch. Hat die Fallen ausgespielt, und die Räume verknüpft. Und eben auch die vorhandenen Skillchallenges genutzt, und neue eingebaut wenn wir eine Idee hatten.

Sowas steht da eigentlich alles durchaus drin. Aber es ist halt eigentlich ein Anfängerabenteuer, und gerade für diesen Zweck würde ich es nur nutzen, wenn man zumindest den DMG schon gelesen hat. Ich denke viele haben das ganze so geleitet wie ich es beim ersten mal erlebte...

Wenn ich mich heute Frage wer das Abenteuer "by The book" gespielt hat sag ich auch - das war der zweite SL, und auch ich selbst. Doch hört man sich die Stories so an klingen sie eher nach meinem ersten.

Soll ja nicht heißen, das Abenteuer wäre nun richtig gut. Gegen viele andere stinkt es ziemlich ab. Aber es ist eigentlich kein echter Encounterschlauch und sicher auch besser als z.B. Sunless Citadell für die Vorgängredition.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.10.2014 | 08:31
Zumindest mir fällt ad hoc keine Lösung für das vorliegende Problem ein.  :(

Welches Problem denn eigentlich? Das hab ich noch immer nicht geschnallt. Dass man Regel-Elemente wie die Suprise Rounds durch erfundene Standardaktionen komplett aushebeln möchte und sich dann wundert, wenn manche Powers dagegen den Kürzeren ziehen?  wtf?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Slayn am 21.10.2014 | 08:42
Welches Problem denn eigentlich? Das hab ich noch immer nicht geschnallt. Dass man Regel-Elemente wie die Suprise Rounds durch erfundene Standardaktionen komplett aushebeln möchte und sich dann wundert, wenn manche Powers dagegen den Kürzeren ziehen?  wtf?

Eher die Sache das man zwar angehalten ist eigene Aktionen zu erfinden, beim Ausarbeiten dieser Aktionen aber darauf achten muss wie die aktuellen Powers so aussehen und das man keine irgendwie gearteten Powers einer andere Klasse dupliziert, dass das beschriebene Niveau auf einem Standard bleibt, das es keine Ausreisser gibt, usw.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 21.10.2014 | 08:51
Okay, aber dieses "Problem" kann ich Dir in jedem beliebigen Spiel herbeierfinden, das ist doch jetzt mal wirklich ein krudes Argument gegen die 4E.
Wenn man Handlungen erfinden möchte, orientiere man sich am DMG, verwende den "DM's Best Friend" oder dupliziere eine Monster-Power derselben Stufe und achte darauf, dass sich solche Handlungen nicht beliebig wiederholen lassen. Steht alles da. Wieviel Anweisung dergestalt möchte man denn eigentlich noch haben?
Ich wüsste echt gerne mal, wie viele Systeme einen "unerfahrenen SL" allein schon mit den RAW nach dieser Vorstellung 'überfordern'.
Aber wenn die 4E RAW funktioniert, wird ihr das als Nachteil angedichtet und abgedrehte Eigenregeln heranhantasiert, um einen Grundkonflikt des Systems herbeizuträumen. Meine Güte.   
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 21.10.2014 | 10:15
Es gibt schon ein paar gut Abenteuer für die 4e, und man hat da sicher auch viel dazugelernt im Lauf der Zeit.

Aber selbst KotS (und es stimmt schon, dass dies keines der besonders tollen Beispiele ist) hat ja ein paar interessante Ansätze wie den Spion der die Spieler in die Irre führen will, den Hintergrund des Untoten Ritters oder das ziemlich starke Finale bei dem der Spielleiter eine Menge Druck aufbauen kann, mit Verfolgungsjagd, Skillchallenge und knackigem Schlussencounter.

Wie gesagt, das reißt es am Ende nicht heraus, doch es ist ein schönes Beispiel warum nicht immer das Abenteuer Schuld ist. Ich hab es ein paar mal gespielt, und die Erfahrung war sehr unterschiedlich.


Soll ja nicht heißen, das Abenteuer wäre nun richtig gut. Gegen viele andere stinkt es ziemlich ab. Aber es ist eigentlich kein echter Encounterschlauch und sicher auch besser als z.B. Sunless Citadell für die Vorgängredition.

Mir gefällt KotS als solides Stück Abenteuer, das man eben noch gut ausschmücken muss, damit es lebendig wird. Man kann als erfahrener SL absolut selbst auf die Idee kommen, alle kleineren Storyhappen, die es in einem solchen Abenteuer ja auch gibt, ins Spiel zu bringen, die SCs der Spieler in die Spielwelt einzubinden und sie durch "organisches" Spiel zum Leben zu erwecken. Wie gesagt: als erfahrener SL.
Da das Abenteuer aber das erste der Edition war (erschien sogar noch vor GRW) muss man davon ausgehen, dass es auch Neulinge ansprechen hätte sollen. Aber wenn man noch nie ein P&P-RPG gespielt hat, dann weiß man doch auch nicht, wie man an die ganze Sache rangehen soll, wenn man nicht explizit vom Abenteuertext an der Hand genommen wird oder zumindest Spielbeispiele hat (entweder als Text oder in Natura bei anderen Gruppen). Wenn man als Einsteiger-SL mit KotS anfängt, dann wird man eben die Dichte der kartenbasierten Kampfencounter bemerken, die kleinen spielweltlichen Einsprengsel weniger wahrnehmen und sich denken, dass das der Weg ist, wie man ein P&P zu spielen hat.
Der Einstieg für Neu-SLs wurde durch Reavers of Harkenwold aus dem Dungeon Master's Kit da besser gemacht. Auch nicht unbedingt perfekt, aber es hat einem Einsteiger zeigen können, dass P&Ps oft auch von den Entscheidungen der SCs leben, die sich in einer eigenen Welt bewegen.

Einige 4E-Abenteuer von WotC, die ich gut finde, sind:

The Slaying Stone - Das Setting der Ruinenstadt gefällt mir, ebenso wie die Entscheidungsfreiheit, wie man die Stadt nach dem besagten Stein absucht.
Die drei Abenteuer aus Halls of Undermountain - Absolut großartige Dungeoncrawls mit so richtig seltsamen Räumen die zum Durchsuchen und Nachforschen einladen.
Die Encounters-Season War of Everlasting Darkness - Okay, das ist natürlich alles gerailroaded aber hier bekommen die SC einen sich über Monate hinziehenden Konflikt mit, dessen Größe bzw. Tragweite man ganz gut spüren kann

Momentan schaue ich mir auch die Abenteuer aus dem Dungeon-Mag von 2013 an und bin bei vielen sehr positiv überrascht. Ich glaube, da gab es auch eine deutliche Entwicklung zum Guten hin.



Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Michael am 21.10.2014 | 11:34
Mal so eine Frage, wo wir gerade bei Abenteuern sind, wieviele von euch haben die komplette Abenteuerserie durchgespielt? Also angefangen bei KotS bis hin zum E3 - Prince of Undeath?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Skele-Surtur am 21.10.2014 | 16:21
Okay, aber dieses "Problem" kann ich Dir in jedem beliebigen Spiel herbeierfinden, das ist doch jetzt mal wirklich ein krudes Argument gegen die 4E.
Nein, das Problem ist, dass Eulenspiegels SLs an diesem speziellen Punkt scheitern. Was natürlich mehr mit den SLs als dem Spiel zu tun hat, in seinem speziellen Fall aber ein Problem ist und bleibt.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.10.2014 | 19:10
Mal so eine Frage, wo wir gerade bei Abenteuern sind, wieviele von euch haben die komplette Abenteuerserie durchgespielt? Also angefangen bei KotS bis hin zum E3 - Prince of Undeath?

Mit der Ausnahme von einem (P3) hab ich alle durchgemacht. Gerade den Abstecher zu den Drow fand ich ziemlich gut, und ich mag auch die drei Schlussabenteuer, auch wenn man diese wirklich zusammen spielen sollte.

Im Nachhinein gefällt mir der Scales of War Abenteuerpfad etwas besser, und tendenziell würde ich dennoch auch dabei heute vieles anders ansetzen. Vor allem mehr Details der Point of Lights Welt, wie sie sich heute darstellt. Inzwischen hab ich viel mehr Infos die damals fehlten. Aber insgesamt war das schon ganz lustig.

Was ich mir auch vorgenommen hab ist mir mal aus den richtig guten Abenteuern einen kleinen Abenteuerpfad selbst zusammen zu bauen, indem ich meine Lieblingsabenteuer aus dem Dungeon miteinander verwebe. Ich hab irgendwo noch eine Liste wie dies aussehen würde, vielleicht interessiert das ja wen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 21.10.2014 | 19:13
Mit der Ausnahme von einem (P3) hab ich alle durchgemacht. Gerade den Abstecher zu den Drow fand ich ziemlich gut, und ich mag auch die drei Schlussabenteuer, auch wenn man diese wirklich zusammen spielen sollte.

Im Nachhinein gefällt mir der Scales of War Abenteuerpfad etwas besser, und tendenziell würde ich heute auch vieles anders ansetzen. Vor allem mehr Details der Point of Lights Welt, wie sie sich heute darstellt. Inzwischen hab ich viel mehr Infos die damals fehlten. Aber insgesamt war das schon ganz lustig.

Was ich mir auch vorgenommen hab ist mir mal aus den richtig guten Abenteuern einen kleinen Abenteuerpfad selbst zusammen zu bauen, indem ich meine Lieblingsabenteuer aus dem Dungeon miteinander verwebe. Ich hab irgendwo noch eine Liste wie dies aussehen würde, vielleicht interessiert das ja wen.
Nur 4E Abenteuer inkl. DDI Dungeon Abenteuer, sprich nur pdf/elektronisch?

Dann eher nicht. Auch etwas, was mich massiv gestört hätte. Spende gerne für den Regenwald (Prost!), aber meine Abenteuer hätte ich gerne auf Papier.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.10.2014 | 19:14
Ein paar die ich gut finde sind schon auf Papier. Halt nicht alle.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 21.10.2014 | 21:09

Momentan schaue ich mir auch die Abenteuer aus dem Dungeon-Mag von 2013 an und bin bei vielen sehr positiv überrascht. Ich glaube, da gab es auch eine deutliche Entwicklung zum Guten hin.

Persönlich gehe ich allerdings mit Ardwulf konform, das man schon aus KOTS etwas machen kann. Am der Stelle frag ich mich aber immer noch, warum die damals nicht alles versucht haben, um Paizo mit ins Boot zu nehmen, statt sie geradezu in eine Konkurrenzsituation zu drängen. Da haben sie gerade in Hinblick auf gute Abenteuer auf ganz viel Potential verzichtet.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 21.10.2014 | 21:30
Ja, das war sicher ein großer Fehler. Ich weiß nicht einmal ob es möglich gewesen wäre. Paizo ist ja auch nicht dumm, die haben früh die Chance einer 3.5 Konversion erkannt. Aber WotC hat eben auch nicht gerade darum geworben.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 21.10.2014 | 21:44
Persönlich gehe ich allerdings mit Ardwulf konform, das man schon aus KOTS etwas machen kann.

Ja, da stimme ich zu. Die beiden Konversionen für FR und Eberron aus dem Dungeon-Mag sind dafür auch sehr geeignet. Füllen das ganze mir etwas mehr Leben. Am Ende kommt es halt immer drauf an, vorgegebene Abenteuer an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das hab ich z.B. mit Rise of the Runelords so gemacht.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 22.10.2014 | 06:29
In der Tat stellt sich dann aber die Frage was mir die Kaufabenteuer bringen wenn ich daran rumbasteln muss. Insbesondere wenn inhaltlich außer den Kampfencountern nicht viel drin steht. Ich liebe es als SL Encounter zu bauen. Genau die brauche ich nicht in vorgekaut!  :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Oberkampf am 22.10.2014 | 06:39
Persönlich gehe ich allerdings mit Ardwulf konform, das man schon aus KOTS etwas machen kann. Am der Stelle frag ich mich aber immer noch, warum die damals nicht alles versucht haben, um Paizo mit ins Boot zu nehmen, statt sie geradezu in eine Konkurrenzsituation zu drängen. Da haben sie gerade in Hinblick auf gute Abenteuer auf ganz viel Potential verzichtet.

Das wird, glaube ich, auch der Punkt werden, an dem 5E ansetzen muss: Langfristig Abenteuer in der durchschnittlichen Qualität der Paizo-Abenteuer zu veröffentlichen. Die Abenteuer von Paizo sind vielleicht nicht alle Spitzenklasse, und sicherlich stört sich jeder an irgendeinem Aspekt, aber sie sind, soweit ich sie kenne, solide Standardkost, die einen Spielleiter mit ewig viel Material versorgen, um monatelang leiten zu können, ohne von Grund auf jedes Abenteuer vorbereiten zu müssen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 22.10.2014 | 06:42
Das wird, glaube ich, auch der Punkt werden, an dem 5E ansetzen muss: Langfristig Abenteuer in der durchschnittlichen Qualität der Paizo-Abenteuer zu veröffentlichen. Die Abenteuer von Paizo sind vielleicht nicht alle Spitzenklasse, und sicherlich stört sich jeder an irgendeinem Aspekt, aber sie sind, soweit ich sie kenne, solide Standardkost, die einen Spielleiter mit ewig viel Material versorgen, um monatelang leiten zu können, ohne von Grund auf jedes Abenteuer vorbereiten zu müssen.
Und sie hatten mit Legacy of the Crystal Shard, Murder in Baldur´s (beide Playtest) und Lost Mine of Phandelver eigentlich gut angesetzt...Hoard of the Dragon Queen dagegen...

Nächste Haltestelle:
Elemental Evil-Reihe.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Haukrinn am 22.10.2014 | 06:45
Und sie hatten mit Legacy of the Crystal Shard, Murder in Baldur´s (beide Playtest) und Lost Mine of Phandelver eigentlich gut angesetzt...Hoard of the Dragon Queen dagegen...

Vielleicht sollten Sie wirklich mehr generische, regelarme und nicht auf eine Edition zugeschnittene Abenteuer machen. Irgendwie hält das natürlich schon von Unsinn ab (im Sinne sich im Technischen zu verlieren) und das zeigte sich halt auch in der Qualität (siehe Murder in Baldur's Gate).
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Wormys_Queue am 22.10.2014 | 07:02
In der Tat stellt sich dann aber die Frage was mir die Kaufabenteuer bringen wenn ich daran rumbasteln muss. Insbesondere wenn inhaltlich außer den Kampfencountern nicht viel drin steht. Ich liebe es als SL Encounter zu bauen. Genau die brauche ich nicht in vorgekaut!  :)

Das ist bei mir genau andersrum. Ich bin froh, wenn mir die technischen Aspekte abgenommen werden, und ich meine Zeit dafür im Bereich des Setting, der Story und der Charaktergestaltung verwenden kann. Zumal ich Abenteuer nicht unbedingt in dem Setting verwende, für das sie geschrieben wurden.

Insoweit habe ich mehr Verwendung für einen reinen Encounter-Schlauch als für eine Form wie Murder in Baldur's Gate, am liebsten ist mir allerdings eine Mischung, und da gibt es ja durchaus Beispiele, das das auch funktionieren kann.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Fredi der Elch am 22.10.2014 | 07:23
Was ich mir auch vorgenommen hab ist mir mal aus den richtig guten Abenteuern einen kleinen Abenteuerpfad selbst zusammen zu bauen, indem ich meine Lieblingsabenteuer aus dem Dungeon miteinander verwebe. Ich hab irgendwo noch eine Liste wie dies aussehen würde, vielleicht interessiert das ja wen.
Mich würde das schon interessieren, da ich ja vermutlich wenigstens zum Teil bei der 4e bleiben werde. :)
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Thandbar am 22.10.2014 | 07:33
am liebsten ist mir allerdings eine Mischung, und da gibt es ja durchaus Beispiele, das das auch funktionieren kann.

Kann ich nur so unterschreiben; es gibt auch in den 4E-Abenteuern etliche Encounter, die so gestaltet sind, dass sie mir in dieser Weise bestimmt nicht eingefallen wären.
Außerdem bin ich schlecht darin, Puzzles, Kriminalstücke oder Rätsel zu erfinden; wenn mir dahingehend etwas Arbeit abgenommen wird, bin ich ebenfalls sehr dankbar.

"Madness at Gardmore Abbey" kam ja obendrein mit einem sehr hübschen Deck Of Many Things (dessen Design gerade in der 5E recyclet wird ::)); wenn ein Abenteuer solchen Mehrwert bietet, umso besser.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Grashüpfer am 22.10.2014 | 09:23
"Madness at Gardmore Abbey" kam ja obendrein mit einem sehr hübschen Deck Of Many Things (dessen Design gerade in der 5E recyclet wird ::)); wenn ein Abenteuer solchen Mehrwert bietet, umso besser.

Stimmt! Die Illu aus der DMG-Preview kam mir sehr bekannt vor. Gardmore Abbey fand ich insgesamt ganz gut, nur der Dungeon darin hat mich schon eher enttäuscht. Eine gute Idee gabs da mit den verschiedenen Fraktionen aber die Räume hatten ja praktisch nichts Spezielles vorzuweisen.

Ich wäre jetzt einfach froh, wenn die Wizzies jetzt einfach mal aus HotDQ lernen und an der Qualität der "Zwischeneditions"-Abenteuer ansetzen und darauf aufbauen. Elemental Evil klingt jetzt nicht unbedingt so spannend für alteingesessene Spieler, aber wenn es kreativ und nicht so schlauchig wird, dann bin ich zumindest schon mal gespannt.

Edit:
Noch was wegen Abenteuerpfade - Wie war denn Scales of War eigentlich? Es war ein AP, also war da bestimmt nichts mit Entscheidungsfreiheit und wohl hart railroadig. Aber gibt es einzelne Abenteuer, die interessant wären, sich die mal anzuschauen, z.B. wegen des Settings, einzelner Charaktere oder besonderer Encounter?
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Arldwulf am 22.10.2014 | 09:31
Vielleicht sollten Sie wirklich mehr generische, regelarme und nicht auf eine Edition zugeschnittene Abenteuer machen. Irgendwie hält das natürlich schon von Unsinn ab (im Sinne sich im Technischen zu verlieren) und das zeigte sich halt auch in der Qualität (siehe Murder in Baldur's Gate).

Das Problem ist: Darunter leidet die Qualität und die Verwendbarkeit. Die Editionen sind nun einmal nicht gleich - haben ein völlig verschiedenes Powerniveau und an vielen Stellen auch andere Regeln. Monster welche in der 4E für Stufe 8 ok sind können in der 5E eher für eine Stufe 2-3 Gruppe gedacht sein, und in der 3.5 wieder für andere Charaktere. Bei einem 4E Abenteuer würde man auch Skillchallenges und Quests erwarten, und das Abenteuer ohne sie schlechter bewerten. Einbauen kann man sie aber schlecht, da dies nicht ohne weiteres auf die anderen Editionen übernehmbar ist.

Gerade bei Murder in Baldur's Gate ist mir das aufgefallen, die Werte waren zum Teil sehr beliebig, und die technische Umsetzung des Abenteuers letztlich recht schwach.

Und mir geht es da wie Wormy: Eine gute Story bekomm ich auch selbst hin, zumal die Kaufabenteuer hier ja auch nicht einfach nur "tötet die Monster, holt ihren Schatz" sondern oft gute Ansätze bereitstellen die man dann einfach nur mit ein wenig mehr Details passend zur eigenen Gruppe füllen muss.

Ist jetzt ja auch nicht so als ob z.B. Lost Mine of Phandelvar rein von der Story her der große Bringer wäre. Aber die Wasserfalle? Klar, sowas kann man klauen.

Zu Madness at Gardmore Abbey: Das würde ich inzwischen nicht mehr ohne die Vorgeschichte in Siege at Gardmore Abbey spielen.
Titel: Re: Was ist bei 4E falsch gelaufen...
Beitrag von: Rhylthar am 25.10.2014 | 09:48
Zitat
Und mir geht es da wie Wormy: Eine gute Story bekomm ich auch selbst hin, zumal die Kaufabenteuer hier ja auch nicht einfach nur "tötet die Monster, holt ihren Schatz" sondern oft gute Ansätze bereitstellen die man dann einfach nur mit ein wenig mehr Details passend zur eigenen Gruppe füllen muss.
Bei mir genau umgekehrt. Ich brauche die Story, Werte muss(te) ich eh immer überarbeiten, weil ich a) nie vollkommen zufrieden war und/oder b) nie die mit einer "Standard"-Gruppe unterwegs war.

Zitat
Ist jetzt ja auch nicht so als ob z.B. Lost Mine of Phandelvar rein von der Story her der große Bringer wäre.
Natürlich bringt sie nichts wirklich Neues an den Spieltisch, aber als Einführungsabenteuer hebt es sich deutlich von vielen ab, die ich schon so für die ersten Stufen gesehen habe, unabhängig von der Edition.