Autor Thema: Skills vs Rüstungen - welche Regellösung macht es am geschicktesten?  (Gelesen 1239 mal)

Raven Nash, KWÜTEG GRÄÜWÖLF, Skaeg (+ 1 Versteckte) und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Zed

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also die Dinger in denen du Räder schlagen und zumindest Leitern hochklettern usw kannst

Deine Reitenregeln
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Definiere Ritterrüstung:
IIRC nutzten italienische und/oder burgundische Armbruster durchaus Plattenrüstungen allerdings keine Volldosen

Verzeih mir meinen losen Umgang mit Fachbegriffen (die ich obendrein aus dem Englischen hier nur huschhusch auf Deutsch übersetze) und meinen nur sehr oberflächlichen Umgang mit der Realität. "Beyond Time" wird vieles sein, aber ganz sicher nicht in einer höheren Realismus-Liga als DnD. Das ist wichtig für Dich zu wissen, damit wir nicht aneinander vorbei reden und Du nicht Deine Zeit aufwendest, um "auf tote Pferde einzuprügeln".

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Offline Feuersänger

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Die in "Beyond Time" zur Verfügung stehenden Rüstungen (völlig unabhängig von ihrer historisch korrekten zeitlichen und regionalen (Un-)Gleichzeitigkeit) werden sein:

Light armor
<...>
Leather Armor
Studded Leather Armor
<...>

Mich macht das traurig.  :'(
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline Lichtschwerttänzer

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@Zed

Okay

Ich sehe nicht viel was dann 22 SP beim Reiter erzielen sollte, nichtmal beim Lanzengang und nebenbei wie geht das bei Turnieren wo man den Gegner werfen aber nicht verletzen will

Mich macht das traurig.  :'(
und mich das  :headbang:
Chain Shirt
Chainmail
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Zed

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@Zed

Okay

Ich sehe nicht viel was dann 22 SP beim Reiter erzielen sollte

Da kennst Du schwere Treffer, Sturmangriffe, aufgesetzte Stichwaffen, Präzisionsangriffe und geschwungene Waffen in Beyond Time noch nicht.  :) Oder die Kombination aus einiger dieser Angriffe.

Offline Lichtschwerttänzer

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dann bietet ne Volldose IMPOV vielleicht viel zu wenig Schutz, VIIIIIEEEEEL
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Offline nobody@home

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Würden Euch Brigandine, Haubergeon und Mail Hauberk als Begriffe glücklicher machen? 😏

Sagen wir mal, ich vermute schon lange zumindest stark, daß das, was in (A)D&D klassisch als "studded leather" herumläuft, überhaupt nur aus fehlinterpretierten Abbildungen von Brigantinen und ähnlichen "Stoff oder Leder außen vernietet mit Metallplatten innen"-Rüstungen entstanden ist. In den 1970ern mußte man sich ja mangels Internet noch aus Büchern, Fernsehen, und wenn man mal die seltene Gelegenheit hatte, durch persönlichen Kontakt mit Fachleuten selber schlau machen, und natürlich ist auch der Kenntnisstand der Fachwelt selbst im letzten ca. halben Jahrhundert nicht gerade stehengeblieben... :think:

Offline Zed

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dann bietet ne Volldose IMPOV vielleicht viel zu wenig Schutz, VIIIIIEEEEEL

Ein Angriff auf einen Reiter könnte in Beyond Time so aussehen:

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@nobody
Ja, das denke ich auch.

Und unter Leather Armor konnten sich auch Nicht-Hema-Fans etwas vorstellen.

Offline HEXer

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Offline Feuersänger

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@Zed: Ja. Wobei das halt wiederum nicht unbedingt leichte Rüstungen sind.

Sagen wir mal, ich vermute schon lange zumindest stark, daß das, was in (A)D&D klassisch als "studded leather" herumläuft, überhaupt nur aus fehlinterpretierten Abbildungen von Brigantinen und ähnlichen "Stoff oder Leder außen vernietet mit Metallplatten innen"-Rüstungen entstanden ist.

Das ist nicht nur deine Vermutung, sondern gilt mittlerweile (also auch nicht erst seit vorgestern) als allgemein anerkannt. Wir hatten das Thema doch schon der Länge und Breite nach im "Waffen vs Rüstung" Thread. Diese Fehlinterpretationen sind als "English Effigy Problem" ein stehender Begriff.
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Offline flaschengeist

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Angeregt von flaschengeists Thema "Initiative und abwarten" möchte ich Euch fragen, welche Lösungen Ihr kennt oder vorschlagt für folgenden anderen Regelherausforderungs-Klassiker: Skills und Rüstungen.

"Beyond Time" soll ein D20 werden, das Skills eine viel größere Bedeutung gibt als andere DnD-Clone. Und viele wichtige Skills werden vom Tragen ihrer Rüstung unterschiedlich beeinflusst: Richtig heftig beeinträchtigt durch Rüstungen werden Skills wie Schwimmen, Tanzen und Schleichen, aber nur etwas beeinträchtigt durch das Tragen von Rüstung werden Skills wie Taschendiebstahl, Verstecken oder das Schmieden von Waffen, und irrelevant ist die Rüstung bei Wissens- und Diplomatieskills (außer vielleicht bei "Beeindrucken").

Rüstungen werden aber nicht selten an- und ausgezogen: Zum Schlafen, für legere Freizeit in der Taverne oder auch vor einer Bootsfahrt bei Sturm. Und schon verändert sich der Skill "Schwimmen" und "Schleichen" und viele andere. Man braucht eigentlich zwei oder vielleicht sogar drei Skillübersichten, zum Beispiel: "Ohne jede Rüstung", "mit Vollplatte" und - wer es auf die Spitze treibt - mit repräsentativer Ausgeh-"Uniformrüstung".

Von einem Charakterbogen erwarte ich, auf einen Blick schnell meine Werte zu erfassen. Müssen also alle Skills einmal mit und einmal ohne Rüstung aufgeführt sein? Bei vielen Skills, wie "Beyond Time" sie hat, wäre dann ein digitaler Charakterbogen am geschicktesten.

Oder geht das eleganter?


Erstmal mag ich persönlich, dass Beyond Time dieses Thema überhaupt abbilden kann :d. Sowohl Rüstungsbehinderung als auch Schlafen in Rüstungen lässt sich relativ unkompliziert regeln. Auf der Habenseite vermeidet man damit Immersionsprobleme (nicht so schlimm, wie dass eine 30 cm Fee oder ein 250 cm Halbriese im Schnitt gleich stark und robust sind aber mMn ist es immer noch quatschig genug, in Platte schwimmen oder in schwerer Rüstung ohne Beeinträchtigung schlafen zu können).
Ich würde (auch) so vorgehen:

1. Ein Feld auf dem Charbogen, in dem Behinderung (BE) eingetragen werden kann.
2. Maximal drei verschiedene Beeinträchtigungsstufen bei unterschiedlichen Fertigkeiten (also BEx1, BEx2, BEx3).
3. Dann ein schmale Spalte auf dem Charbogen neben Fertigkeiten, in dem eben "BEx1/2/3" oder "-" steht. Alternativ auch hochgestellt nach der Fertigkeit, also so nur mit BE "Akrobatik²".
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Offline Lichtschwerttänzer

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Ein Angriff auf einen Reiter könnte in Beyond Time so aussehen:

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Offline Xugro

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Von einem Charakterbogen erwarte ich, auf einen Blick schnell meine Werte zu erfassen. Müssen also alle Skills einmal mit und einmal ohne Rüstung aufgeführt sein? Bei vielen Skills, wie "Beyond Time" sie hat, wäre dann ein digitaler Charakterbogen am geschicktesten.

Oder geht das eleganter?
Man könnte einen Charakterbogen analog zum dem Card Crafting System von AEG bauen (siehe z.B. das Spiel Mystic Vale. Dann hätte man z.B. einen "Basis" Charakterbogen auf Papier und je nach Rüstung eine andere Dry-Erase Folie darüber mit dem Modifikatoren der Rüstung und den vorberechneten Gesamtwerten zum Würfeln.

Kann man für andere Ausrüstung oder Zustände ja stacken. Solange es nicht die selben Werte betrifft.

Online klatschi

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Bitte bemühe dich um ein Mindestmaß an Lesbarkeit und einen Ton, der es deinem Gegenüber zumindest erlaubt, sich mit deinen Gedanken auseinanderzusetzen. 

Online Raven Nash

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Sagen wir mal, ich vermute schon lange zumindest stark, daß das, was in (A)D&D klassisch als "studded leather" herumläuft, überhaupt nur aus fehlinterpretierten Abbildungen von Brigantinen und ähnlichen "Stoff oder Leder außen vernietet mit Metallplatten innen"-Rüstungen entstanden ist.
Die Fehlinterpretation - und auch die ganzen Vorstellungen von Waffen an sich - stammen aus den 1890ern. Leute wie Hutton und Edgerton-Castle begannen damals, Fechtbücher zu sichten und zu interpretieren. Im Prinzip die ersten HEMAisten. Allerdings taten sie das im Geiste ihrer Zeit, d.h. mit der Prämisse einer linearen Evolution der Fechtkunst. Die Annahme war also, dass das Fechten des 19. Jhdts die Spitze der Entwicklung sei, alles davor nur Sammlungen von "Tricks".
Aus dieser Zeit stammen Vorstellungen wie "Zweihandwaffen sind schwer und langsam", "Klingen durchschlagen Harnische" und "der flinke Rapierfechter ist dem trägen Ritter im Harnisch überlegen". Und auch die Sache mit Studded Leather und Lederrüstung an sich.

In den 70ern waren die Bücher von Hutton und Castle noch Standard. Leider hat man es aber nicht geschafft, den viktorianischen Dummfug irgendwann fallen zu lassen.
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Offline Quaint

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Mir fällt im Reiterkampfbeispiel auf, dass sich hier wohl Multiplikatoren multiplizieren. Ich finde, da muss man sehr vorsichtig sein damit, das wird einfach schnell sehr viel dann. Kenne aber natürlich zu wenig vom Rest der Regeln um das abschließend zu beurteilen. Ansonsten wirkt das auf mich erstmal recht solide.

Wobei ich ja normal ein Freund von Taktik bin. Und sich im offenen Gelände mit nem Hammer hinstellen und den Reiter kommen lassen ist etwas, das man nach meinem Verständnis besser lassen sollte. Gut der Reiter kriegt quasi den ersten Schlag dann, aber ansonsten sieht das im Beispiel gar nicht mal so doof aus.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Ainor

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In der offenen Feldschlacht, wo sie schon allein räumlich deutlich getrennten Truppenteilen angehören -- sicher. Inwieweit derselbe Ansatz für einen kleinen Kommandotrupp "Abenteurer", die generell alle an ein und denselben Scharmützeln auf kurze Distanz teilnehmen, allerdings auch noch Sinn ergibt...da kommen bei mir dann doch gewisse Zweifel auf.

"kurze Distanz" hat man vor allem dann wenn man den Wahrnehmungswurf gegen den Drachen verpeilt  :)
Wüsste nicht warum die normale Abenteurergruppe kurze Distanz bevorzugen sollte. Ein Spezialtrupp von Untergrundkämpfern hätte vielleicht keinen Langbogenschützen dabei. Aber inwiefern ist das relevant?

Nur so zur Illustration: wie oft kommt der typische SC-"Ritter" im Rahmen eines Rollenspielabenteuers doch noch mal überhaupt in den Genuß, einen klassischen Lanzenangriff hoch zu Roß ausführen zu dürfen? ;)

Inwiefern ist das relevant?

IIRC nutzten italienische und/oder burgundische Armbruster durchaus Plattenrüstungen allerdings keine Volldosen

Klar. Und es mag auch Priester gegeben haben die keine Vollplatte trugen  :)
Aber auch in einem komplexen System muss man halt entscheiden ob es gerüstete oder ungerüstete Fernkämpfer besser unterstützt.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline nobody@home

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Wobei ich ja normal ein Freund von Taktik bin. Und sich im offenen Gelände mit nem Hammer hinstellen und den Reiter kommen lassen ist etwas, das man nach meinem Verständnis besser lassen sollte.

Nebenbei kein ganz zu vernachlässigender Punkt. Okay, jemand wie Thor (insbesondere in der Marvel-Version) mag mit so etwas durchkommen...aber wer sonst noch? ;) Und das setzt schon voraus, daß er seinen Hammer nicht einfach bloß wirft und den Möchtegern-Angreifer gleich so mit buchstäblichem Donnerhall aus dem Sattel holt...

Aber gegen einen Reiter, der nicht schon selbst im Nahkampfgedränge mehr oder weniger eingekeilt ist, sondern frei auf mich zugaloppiert kommt, hätte ich als Sterblicher wohl doch lieber selbst ein geeignetes Modell des Grundkonzepts "spitzer Stock". :) Wenn nicht gleich eine Fernwaffe, die ihn halbwegs glaubhaft schon vorher aufhalten kann -- da kommen dann Bogenschütze & Co. wieder ins Spiel.

Offline Lichtschwerttänzer

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Wobei ich ja normal ein Freund von Taktik bin. Und sich im offenen Gelände mit nem Hammer hinstellen und den Reiter kommen lassen ist etwas, das man nach meinem Verständnis besser lassen sollte. Gut der Reiter kriegt quasi den ersten Schlag dann, aber ansonsten sieht das im Beispiel gar nicht mal so doof aus.
"Problem" für mich ist die vom Hammerschwinger angewandten Techniken machen so überhaupt keinen glaubwürdigen Sinn, bzw deren Effekt.
Herumwirbeln des Hammers macht mehr Schaden,
volldose gibt RK 6 , Kriegshammer macht 1 w10 steht jetzt nicht für mich in keinem glaubwürdigen Verhältnis besonders wenn menschliche Stärke noch mal 5 Bonus gibt und das ganze bei vorigem Wirbeln verdoppelt, da macht ne Vollplatte so nicht wirklich glaubwürdigen Sinn für mich, noch weniger mit Abzügen.
Da macht eher egal Rüstung sind Kostüme für mich Sinn
 
@Ainor

Kurze Distanz ist aber ne RPG Realität, hatte ich auf der Ratte anstatt zur Kampferöffnung die Reichweite meines Langbogens auszunutzen wie angesagt, war mein Char auf einmal in der 2ten Reihe hinter den Nahkämpfern.

muss das System nicht kann auf die Umstände ankommen was in der Situation von Vorteil ist

@nobody@home

langer spitzer Stock
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Online Skaeg

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Das kann man mal aufgreifen, um einen Themenbezug herzustellen: Eine der Falschvorstellungen, die im 19. Jahrhundert aufkamen, war ja die der ungelenken "Dosen", in denen man sich kaum bewegen konnte, bis hin zu der Idee, dass die Ritter mit einem Kran aufs Pferd gehoben werden mußten.
Tatsächlich aber kann man davon ausgehen, dass die allermeisten Rüstungen über ihr Gewicht hinaus (das über die normalen Tragkraftregeln abgehandelt werden kann) körperlich kaum bis gar nicht hinderlich sind - jedenfalls nicht mehr als normale Kleidung.

Auch beim Schleichen sind viele Rüstungen kein Problem, wenn man sich langsam und bedächtig bewegt. Einzig bei relativ schneller Bewegung machen Rüstungen mit vielen beweglichen Metallteilen mehr Geräusche als normale Schritte.

Daher würde ich einfach sagen: Beweglichkeitseinschränkung speziell durch Rüstung sollte man schlicht weglassen. Gewicht der Rüstungen in die normalen Tragkraft/Belastungsregeln einbeziehen, das reicht.

Es gibt noch eine Problematik, die in Rollenspielen interessanterweise selten aufgegriffen wird, obwohl sie mMn viel relevanter ist als die Beweglichkeitsbeschränkung: Durch Helme ist man im Sehen und Hören eingeschränkt. Speziell natürlich durch geschlossene Helme, die den gesamten Kopf einschließlich Gesicht schützen und nur kleine Sehschlitze haben. Überhaupt sind Helme in Rollenspielen irgendwie ein unbeliebtes Thema. Viele Charaktere scheinen gar keine zu tragen, obwohl das realistischerweise in den meisten Kampfsituationen der wichtigste Teil der Rüstung ist. 

Die Fehlinterpretation - und auch die ganzen Vorstellungen von Waffen an sich - stammen aus den 1890ern. Leute wie Hutton und Edgerton-Castle begannen damals, Fechtbücher zu sichten und zu interpretieren. Im Prinzip die ersten HEMAisten. Allerdings taten sie das im Geiste ihrer Zeit, d.h. mit der Prämisse einer linearen Evolution der Fechtkunst. Die Annahme war also, dass das Fechten des 19. Jhdts die Spitze der Entwicklung sei, alles davor nur Sammlungen von "Tricks".
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Man sollte beim Gegensteuern aber auch nicht übertreiben. Mittlerweile scheint sich ja bei manchen stattdessen die Ansicht "Rüstungen aus Leder hat es nie (oder zumindest nicht vor der Neuzeit) gegeben" verfestigt zu haben, was genau so Quatsch ist.
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Offline Zed

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Nur kurz:

In meinem Kopf ist Corman im Reitangriffbeispiel ein Barbar 10. Stufe und der namenlose Reiter ein Amateur der vielleicht 2. Stufe.

By the way: Wurfwaffen sind in Beyond Time ebenso aufgebohrt wie Nahkampfwaffen. Corman hätte seinen Hammer auch aus sicherer Distanz werfen können. Nachteil: Dann wäre der Hammer weg gewesen. Bei kleinen Wurfwaffen wäre das kein Problem gewesen.

Projektilwaffen dagegen haben ihre enorme Reichweite, aber sie können nicht „geschwungen“ werden. Sie müssen auf eine natürliche 15 (oder weniger) als Treffer hoffen, um 150% (oder mehr) schweren Schaden zu machen.

Meine erste ausführliche Kampfsession hatte viele schöne Swingy-Momente: Die Schlagabtäusche liefen wie zu erwarten, aber es gab einige Momente, in denen die natürliche 15 oder Kampfmanöver alles drehten.

Offline Lichtschwerttänzer

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Nur kurz:

In meinem Kopf ist Corman im Reitangriffbeispiel ein Barbar 10. Stufe und der namenlose Reiter ein Amateur der vielleicht 2. Stufe.
Macht es nicht glaubwürdiger IMPOV, aber wie hätte ein guter Lanzentreffer gefunzt

Mittlerweile scheint sich ja bei manchen stattdessen die Ansicht "Rüstungen aus Leder hat es nie (oder zumindest nicht vor der Neuzeit) gegeben" verfestigt zu haben, was genau so Quatsch ist.
fundiertes Material dazu?
« Letzte Änderung: Heute um 09:40 von Lichtschwerttänzer »
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Man sollte beim Gegensteuern aber auch nicht übertreiben. Mittlerweile scheint sich ja bei manchen stattdessen die Ansicht "Rüstungen aus Leder hat es nie (oder zumindest nicht vor der Neuzeit) gegeben" verfestigt zu haben, was genau so Quatsch ist.
Hat es auch nicht - zumindest nicht in der Form, wie sie in der Fantasy üblich ist. Nein, es gab keine Cuir Bolli "Harnische" wie man sie im LARP so gerne trägt. Nein, Leder wird nicht stärker, wenn man Nieten drauf tut.

Cuir Bolli wurde als Ergänzung benutzt - oft über Ringelgeflecht.
Und natürlich wurden Metallplättchen auf Leder genäht - der Coat of Plates - das man dann auch über dem Ringelpanzer trug.
Echte "Lederrüstungen" sind historische recht häßliche Dinger, die mehr wie zusammengeschustertes Flickwerk aussehen als handwerklich tolle Rüstungen. Das ist z.B. der assyrische Schuppenpanzer aus Rindsleder, gefunden in China.

So, jetzt bin ich wieder raus hier.  ;)
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Online Skaeg

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Hat es auch nicht 
Als Antwort auf die Frage von Lichtschwerttänzer habe ich einfach mal den ersten wissenschaftlichen Artikel herausgesucht, den Google ausgespuckt hat und der sagt: Doch, hat es - auch im mittelalterlichen Europa. Kannst dich gerne daran abarbeiten, aber wisse: Youtuber o.ä. als Gegenargumente sind irrelevant.

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://www.archeologiedordrecht.nl/dds/up/ZmyofrkKafgR_Leather_in_Warfare_Late-medieval_leather_armour_from_excavations_in_the_Netherlands_Marloes_Rijkelijkhuizen_and_Marquita_Volken.pdf&ved=2ahUKEwjvuaHgoKiQAxWqSvEDHXMIG30QFnoECBkQAQ&usg=AOvVaw2877v-n_7cAm5hTwPSukhk

Aus:
Mould, Quita, editor. Leather in Warfare: Attack, Defence and the Unexpected. Royal Armouries Museum, 2017.

Zitat
zumindest nicht in der Form, wie sie in der Fantasy üblich ist. Nein, es gab keine Cuir Bolli "Harnische" wie man sie im LARP so gerne trägt. Nein, Leder wird nicht stärker, wenn man Nieten drauf tut.
Du weißt aber schon, warum nach einhelliger wissenschaftlicher Meinung Kürass/Küriss so heißen, wie sie heißen?  wtf?
« Letzte Änderung: Heute um 10:16 von Skaeg »
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